Reisebericht: Bahnerlebnis Schweiz – Glacier– und Bernina–Express

16.09. – 22.09.2012, Rundreise Schweiz: Davos – Pontresina – Zugfahrt mit dem Bernina–Express – Tirano – Fahrt mit dem Zug des Glacier–Express – Zermatt – Matterhorn – Säntis


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Unsere Gruppe möchte mit dem Glacier Express und dem Bernina Express den Charme der Schweiz entdecken….
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1.Tag     Anreise  nach Davos am 16.09.2012, 755 km

Pünktlich 06.00 Uhr beginnen wir unsere Reise in Dresden. Die ersten Gäste sind erwartungsvoll in den Bus gestiegen. Schnell haben wir uns bekannt gemacht. Der Busfahrer Gerald später Rene Holfeld  vom Unternehmen Holfeld hat die Koffer eingeladen und schon geht es weiter zum nächsten Einstiegsort. In Münchberg nehmen wir unsere letzten Gäste auf. Jetzt ist die Gruppe komplett, 26 Personen. Heute ist ein sonniger Sonntag und wir haben keine LKW's auf der Autobahn und doch werden wir von einigen Staus auf unserer Fahrt in die Schweiz aufgehalten. Noch vor Nürnberg werden wir davon überrascht und der Stau vor Ulm zwingt uns die Autobahn zu verlassen. Mit der besten Urlaubslaune verbuchen wir die Staus und fahren dann, endlich in Österreich angekommen durch den Pfändertunnel mit seinen 6,7 km. Jetzt gelangen wir doch noch schnell in unser Urlaubsland. Die Grenze ist Mäder(A)und Kriessern (CH) danach müssen wir noch eine Pause einlegen und wir entscheiden uns für die Raststätte Heidiland bei Maienfeld. Heidiland ist nicht nur die Raststätte sondern seit 1997 eine Ferienregion zwischen den westlichen Walensee und Bad Ragaz in der Ostschweiz.
Im Kanton Graubünden angekommen führt uns unsere Fahrt weiterund entlang dem Landquart nach Davos. Gegen 18.00 Uhr kommen wir in unserem Hotel Cresta an. Wir werden sehr freundlich vom Personal des Hauses empfangen und mit einem guten Menü am Abend verwöhnt. Voller Erwartung auf den nächsten Tag beenden wir zufrieden unseren ersten Urlaubstag.

2.Tag– Fahrt mit dem Bernina–Express,  232 km

Nach dem Frühstück geht es nach Pontresina. Auf der Strecke fahren wir unseren ersten Pass den Flüela, (2383 m) Unser Fahrer Rene bewältigt die Kehren sicher und perfekt. Somit können wir uns voll und ganz auf die Bergwelt konzentrieren. Die Berge, die Blumenvielfalt der Bergwiesen und die Fahrt am Inn entlang ist schon ein Erlebnis. Wir wollen aber nach Pontresina, um mit dem Bernina-Express, der höchsten Bahnverbindung, die offen - ohne Scheiteltunnel - über die Alpen führt, nach Tirano. Begeisterung bei allen Gästen, vor allem natürlich bei den Fotografen.  Die Berge und Gletscher, die Schönheit der Natur können wir bei schönstem Wetter erleben.
In Tirano angekommen probieren wir erst einmal die italienische Küche im Restaurant „Al Portici". Es bleibt noch Zeit für die Kirche Madonna di Tirano, oder auch für einen kurzen Besuch der Altstadt. Gegen 14.00 Uhr beginnen wir unsere Rückfahrt mit dem Bus. Dabei wollen wir die Fotofans auf ihre Kosten kommen lassen. Der erste Fotostopp ist am Kreisviadukt in Brusio. Ein gutes Timing, wir müssen nicht lange auf den Zug warten der sich vor unsere Augen über das Viadukt gleitet und ähnlich wie bei einem Kreiskehrtunnel die Höhendifferenz überwindet. Viele Bilder sind im Kasten. Schöne Fotos ergeben sich noch bei dem Stopp am Berninapass, dem Morteratschgletscher und auch dem Flüelepass.
Ein besonderer Tag, nach einer besonderen Bahnfahrt geht zu Ende. Wir durften die Freiheit der Berge und die Lebenslust des Südens mit dem Bernina Express bei schönstem Wetter erleben.

3.Tag– Fakultativer Ausflug in das Engadin,  160 km

Die gesamte Gruppe möchte diesen Ausflug nicht verpassen. Wir starten am Morgen bei schönstem Wetter. Die Berge sind schon am Morgen klar und man möchte die Berge immer wieder im Bild festhalten.Endlich sind alle Gäste sind im Bus und die Frage stellt sich ob alle Erwartungen erfüllt werden können. Das Engadin steht doch für eine harmonische Berglandschaft mit einem ganz besonderen Licht, klarem Himmel, leuchtenden Farben und vielen Sonnentagen. Unsere besondere Aufmerksamkeit richtet sich  natürlich auf St. Moritz.
Und somit fahren wir wieder über den Flüelapass in das Engadin nach Susch (Unterengadin), weiter in das Oberengadin mit den Orten Zernez, Zuoz, Samedan dem Hauptort des Oberengardin. Bei der Fahrt bewundern wir immer wieder die weiß gekalkten Steinhäuser mit Sgraffito-Schmuck, aber auch die schönen Erker und die kunstvollen Fenstergitter.
Nun geht es  nach St. Moritz als „Top of The World" der in aller Welt berühmte exklusivste und teuerste Wintersportort der Alpen. Anderthalb Stunden nehmen wir uns Zeit, den Ort zu erkunden. Die Hotelpaläste und Geschäfte sind zum großen Teil noch geschlossen. Wir bummeln durch St. Moritz Dorf und genießen dabei das schöne Wetter.
Weiter geht unsere Fahrt über den Julierpass (2.284 m), der seinen Namen von Julius Cäsar hat, nach Tiefenkastel, bevor wir das Landwassertal wieder nach Davos fahren.
Die verbleibende Zeit am Nachmittag wird genutzt die Gästekarten, die eine kostenlose Bergbahnfahrt erlaubt, auszuprobieren.
Dabei haben wir uns für eine Fahrt mit der Schatzalpbahn entschieden. Einige von uns haben Thomas Manns „Zauberberg" gelesen. Den Stoff dazu lieferte seine Frau, die in Davos zur Kur war und sein eigener Aufenthalt in dem erkannten Wintersportort und auch der höchstgelegenen Stadt der Schweiz.
Ein interessanter Tag geht zu Ende. Wir müssen noch Koffer packen. Morgen werden wir mit dem Glacierexpress, Graubünden verlassen und im Kanton Wallis bei hoffentlich schönem Wetter ankommen.

4.Tag– Fahrt mit dem Glasier – Express, Busfahrt  268 km

Wir können ausschlafen. Erst 9.00 Uhr werden die Koffer geladen. Es regnet und wir fahren mit dem Bus zum Bahnhof Davos-Platz. Das Wetter hat sich gebessert und wir haben noch eine Stunde um uns in Davos etwas umzusehen. Die Kirche St. Johann ist ein Ziel. Sie ist Zeuge, dass 1289 12 Familien aus dem Wallis in diese Gegend kamen und die Kirche, die sie Johannes dem Täufer weihten erbauten. Der kleine Turmöstlich des Hauptturmes erinnert noch daran. Jetzt führt uns unser Weg aber wieder zum Bahnhof zurück.
10.20 Uhr steht für uns der „langsamste Schnellzug der Welt" bereit. Eine Reservierung für Eberhardt Gäste zeigt uns unseren Waggon. Die Fotografen wollen natürlich ans Fenster. Aber die Panoramawagen des Glacier Expresses bieten allen Gästen eine allerbeste Aussicht auf die Umgebung. Unsere Panoramafahrt kann beginnen.
Von Davos aus geht es durchs schöne Landwassertal, der Zügenschlucht nach Filisur. Wir überqueren das Landwasserviadukt eines der schönsten Viadukte auf dieser Strecke.
Weiter geht es durch die wilde Schinschlucht, vorbei an Burgen und Schlössern, bis nach Chur. Den mit 600 m tiefsten Punkt der Reise.  Nach den lieblichen Tälern und grünen Landschaften Graubündens wird es jetzt wieder spannend. In der Rheinschlucht sehen wir den „Grand Canyon der Schweiz". Zwischenzeitlich haben wir die Waggons gewechselt. Wir nehmen unser Mittagessen in historischen Speisewagen ein.
Weitere schöne Eindrücke erhalten wir auf der Fahrt nach Zermatt. Dazu gehört Disentis mit der ältesten Benediktinerabtei der Schweiz. Aber auch der Bahnhof ist ein wichtiger Punkt der Reise. Die folgenden Strecken werden teilweise so steil, dass der Zug auf die Hilfe einer Zahnstange angewiesen ist. Nun erklimmen wir den höchsten Punkt der Reise, den 2033 m hohen Oberalppass. Nach steiler Abfahrt sehen wir Andermatt. Auf unserer weiteren Strecke durchfahren wir den Furka - Basis - Tunnel. 15 km lang und 15 min Fahrzeit. Der Bau des Tunnels (1982) macht es möglich, dass die Bahn das ganze Jahr betrieben werden kann.
Weiter geht unsere Fahrt durch das reizvolle Rhonetal hinunter nach Brig. Von hieraus beginnt nun unser Endspurt hinauf in das Mattertal. Tiefe Schluchten säumen den Weg und die uralten Steinbrücken zeugen von regen Handel in vergangenen Zeiten. Vorbei am gewaltigen Bergsturz von 1991 fahren wir nach Zermatt, wo unsere Fahrt mit dem Gacier -Express 18.31 Uhr endet. Schon von weiten erkenne wir das Kleine Matterhorn und auch der Berg der Berge, das Matterhorn zeigt sich uns als wir in Zermatt ankommen.Wir laufen nach der langen Fahrt zum Hotel "Perren" Rene ist mit unseren Koffern schon an der Rezeption. Schnell sind die Zimmer bezogen und wir lassen bei einem guten Abendessen den Tag ausklingen.

5.Tag, Zermatt

Nach dem Aufwecken, Blick zu den Bergen. Wir haben Glück, frostigen Temperaturen in der Nacht und schon blauen Himmel am Morgen. Der größte Teil der Gruppe fährt zum Gornergrat. Wir nehmen den Zug 09.12 Uhr. Es sind noch wenige Gäste unterwegs, die Tagestouristen kommen später und wir können die Ruhe auf den Gornergrat genießen. Die Berge zeigen sich in voller Schönheit. Einige von uns wollen sich die Chance zum Wandern nicht entgehen lassen und laufen bis nach Zermatt (Der Muskelkater zeigt sich erst am nächsten Tag). Aber auch kleinere Etappen werden gewandert, wie zum Beispiel vom Gornergrat zur Station Rotenboden oder auch nur von der Riffelalp zur Berghütte um leckere Rösti zu probieren.
Am Nachmittag wird die Zeit genutzt noch entlang der Bahnhofstraße zu bummeln. Auf dem Kirchplatz müssen noch die Murmeltiere auf dem Brunnen gestreichelt werden. Das ist ein Garant, dass man nach Zermatt zurück kehrt.
Gegen 17.00 Uhr treffen wir uns wieder am Hotel, denn ein Bergerlebnis haben wir heute noch. Ein Abendessen mit Folkloreabend auf der Sunnegga. Wir fahren mit dem Sunnegga - Express eine Tunnel-Standseilbahn zur Sunnegaterrasse (2288m).Begrüßt werden wir von einem Alphornbläser. Wir nutzen die schöne Umgebung um unsere Gruppe auf einen Foto festzuhalten. Bei einem typisch schweizerischen Käseraclette und Musik auf einem Hackbrett
Genießen wir den schönen Abend. Gegen 19.30 Uhr fahren wir gut gestimmt wieder nach Zermatt. Ein schöner Tag geht zu Ende.

6.Tag, Fahrt zum Säntis – 300 km

Unsere Rückfahrt beginnt mit Kofferladen vor dem Hotel. Mit einem Elektroauto werden diese zum Bahnhof gebracht. Wir haben Glück und auch heute haben wir einen schönen Blick auf das Matterhorn. Während wir noch Frühstücken fährt Rene bereits nach Täsch. Unsere Gruppe trifft sich 8.30 Uhr am Bahnhof und wir fahren mit der Bahn nach Täsch. Rene wartet schon auf uns und unsere Fahrt kann beginnen. Bei schönem Wetter fahren wir noch einmal einen Teil der Glacierexpressstrecke ab. Durch das Mattertal und dem Rohnetal (Goms) zum Grimselpass. Ein Erlebnis ist die Fahrt entlang der Passstraße auf eine Höhe von 2165m, mit der Furkastraße im Blick, wie auch den Rhonegletscher. Bei der Fahrt ins Tal haben wir den Blick auf die Anlagen der Kraftwerke Oberhasli AG. Ein Stopp am Käsestand ermöglicht den Kauf der letzen Mitbringsel. Weiter geht unsere Fahrt entlang dem Haslital über den Brünigpass durchs Sarner Land, Richtung Vierwaldstättersee. In Luzern, dem Tor zur Zentralschweiz machen wir eine Pause. Die Möglichkeit die Kapellbrücke aus der Nähe zusehen lassen wir uns nicht entgehen. Danach aber weiter ins Appenzellerland. Vorbei am Zürichsee erreichen wir gegen 18.00 Uhr die Schwäg Alp. Wir konnten die Fahrt durch die schöne Schweiz bei schönstem Wetter erlebe und auch der Säntis zeigt sich von seiner besten Seite. Nach dem Zimmerbezug im Hotel verwöhnt uns  Steffi und das Team von der Schwäg Alp mit einem leckeren Abendessen, bei dem wir den Abend ruhig ausklingen lassen.

7.Tag, Heimreise– 650 km

Wir wollen die erste Bahn zum Säntis nehmen gegen 7.00 Uhr werden die Koffer in den Bus geladen und wir laufen zur Bahnstation im Nebel. Mit dem Wetter klappt es heute nicht. Wir verschmerzen es und sind froh, dass wir  in den zurück liegenden Tagen soviel Sonne hatten.  Das Frühstück auf dem Säntis im Panoramarestaurant lässt keine Wünsche offen. Die beliebten Rösti und auch der gute Appenzeller und Urnäscher Käse liegen für uns auf dem Büfett.
Mit der Bahn  9.30 Uhr verabschieden wir uns vom Säntis und beginnen unsere Rückfahrt.
Durch das Appenzeller Land, an St. Gallen vorbei Richtung Bodensee verlassen wir am Grenzübergang St. Magreten die Schweiz. Durch Bregenz geht es dann unsere gewohnte Strecke zurück nach Deutschland. In Münchberg verabschieden wir unsere ersten Gäste und gegen 20.30 Uhr treffen wir in Dresden ein. Nach dem Ende der Reise habe ich  das Gefühl es war für sie eine erlebnisreiche und in guter Erinnerung bleibende Reise.
Ich bedanke mich bei allen Gästen und bei Rene unseren Busfahrer. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Freude am Reisen.Viele Grüße
Ihre Gisela Gerlach

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