Reisebericht: Bahnerlebnis Schweiz – Glacier– und Bernina–Express

13.07. – 19.07.2019, Rundreise Schweiz: Davos – Pontresina – Zugfahrt mit dem Bernina–Express – Tirano – Fahrt mit dem Zug des Glacier–Express – Zermatt – Matterhorn – Säntis


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„Dieses Jahr machen wir Urlaub in der Schweiz“ - das haben sich 36 Gäste gesagt und ihre Reise bei Eberhardt-Travel gebucht. Höhepunkte werden dabei die Fahrten mit dem Glacier- und dem Bernina-Express sein.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

1. Tag: Anreise nach Davos

Voller Vorfreude starten die ersten Reisegäste in Dresden mit mir und Chauffeur Peter zu ihrer Erlebnisfahrt in die Schweiz. Vor uns liegen heute über 750 Kilometer. Anfangs kommen wir gut voran, doch für eine Baustelle vor dem Virnbergtunnel ist ein längerer Stau angesagt. So verlassen wir die Autobahn und fahren Richtung Augsburg. In Lindau steigen die letzten Gäste zu. Dann geht es durch den Pfändertunnel nach Österreich. Bald schon haben wir die Schweizer Grenze erreicht und fahren durch das Rheintal weiter. Gegenüber dem Liechtensteiner Schloss Vaduz machen wir unsere letzte Pause. Dann geht es durch das Prättigau und über den Wolfgangpass. 17.40 Uhr sind wir in Davos. Der Luftkurort empfängt uns mit Sonnenschein. Schnell sind die Zimmer im Hotel „Hilton Garden Inn" bezogen und wir treffen uns zum Abendessen wieder. Eine Bündner Gerstensuppe bildet den Auftakt für das 3-Gang-Menü. Und nach dem Rahmbraten gibt es mit Schokomousse einen süßen Abschluss. Einige Gäste unternehmen noch einen kleinen Erkundungsspaziergang, andere freuen sich schon aufs Bett.

2. Tag: Fahrt mit dem Bernina–Express

Mit strahlend blauem Himmel beginnt unser erster Ausflugstag in Davos. Nach dem Frühstück holt uns Peter mit dem Bus am Hotel ab. Es geht hinauf zum Flüelapass. Hier machen wir einen Fotostopp. Dann führt uns die Fahrt auf der anderen Passseite hinunter ins Inntal. In Pontresina wollen wir unsere Fahrt mit dem Bernina-Express starten. Allerdings ist eine Verspätung von 4, dann 5, dann 6, dann sieben und zuletzt 10 Minuten angesagt. Doch dann fährt der Bernina-Express auf Bahnsteig 3 ein. Für uns sind Plätze im Panoramawagen reserviert. Es beginnt eine landschaftlich sehr schöne Reise bei strahlendem Sonnenschein. Einige Gäste nutzen das schöne Wetter und suchen sich einen Platz im offenen Aussichtswagen.
Die Strecke gilt als Meisterwerk der Ingenieurbaukunst. Ein erstes schönes Fotomotiv ist der Morteratschgletscher. Dann klettert der Zug weiter hinauf zur Station „Ospizia Bernina" - mit 2253 m über dem Meer die höchstgelegene Station der Rhätischen Bahn. Hier fotografieren wir natürlich das Berninamassiv und die beiden Seen. An der Alp Grüm können wir kurz aussteigen. Bei diesem einzigartigen Aussichtspunkt bestaunen wir den Palügletscher mit dem Piz Palü und den blauen Palüsee.
Weiter geht es durch das Puschlav. Dann verlaufen die Gleise teilweise mitten auf der Straße. Wir fahren über das berühmte Kreisviadukt von Brusio, erreichen nach Campocologno die italienische Grenze und bald darauf auch Tirano. Hier kehren wir zu Pasta, Pizza und Eis ein, bummeln bei fast 30 Grad durch den Ort und besichtigen die Wallfahrtskirche Madonna di Tirano.
Dann treffen wir uns alle am Bus. Bei der Rückfahrt können wir vieles, was wir vom Zug aus gesehen haben, jetzt aus einer anderen Perspektive betrachten. Unsere Kaffeepause machen wir auf dem Berninapass. Kurz vor 19 Uhr erreichen wir wieder das Hotel. Als wir dann nach dem Abendessen aus dem Fenster schauen, regnet es und in der Ferne ist Donnergrollen zu hören. Egal - wir hatten einen sehr schönen Tag.

3. Tag: Freizeit in Davos

Heute gestalten die Gäste ihren Tag individuell. Mit der Gästekarte können alle Bergbahnen von Davos gratis gefahren werden. Dieses Angebot will natürlich jeder optimal nutzen. Doch für welchen Berg entscheidet man sich nun? Oder schafft man zwei Berge, oder sogar drei?
Letztendlich findet jeder Gast für sich das Passende. Einige fahren mit der Parsennbahn aufs Weißfluhjoch und weiter mit der Seilbahn zum Gipfel. Hier hat es letzte Nacht geschneit und das Thermometer zeigt auch am Vormittag nur 6 Grad an. Andere entschieden sich für eine Fahrt mit der Kabinenbahn zur Ischalp und zum Jakobshorn. Und natürlich ist auch die Fahrt auf die Schatzalp möglich. Das ist besonders für alle Blumenliebhaber attraktiv, befindet sich doch neben dem historischen Hotel ein Alpengarten.
Beim Treff am Abend gibt es auf jeden Fall viel zu erzählen. Einige Gäste haben tatsächlich alle drei Berge „erklommen".

4. Tag: Fahrt mit dem Glacier–Express

Nach dem Frühstück laden wir unsere Koffer in den Bus und fahren zum Bahnhof Davos-Platz. Hier tauchen wir in die 1920er Jahre ein, denn weiter geht es mit der Nostalgie-Bahn. Die Kult-Lokomotive mit den historischen grünen Holz- und den offenen Aussichtswagen bringt uns nach Filisur. Die Strecke wurde 1909 eröffnet und bietet auf 19 Kilometern 14 Tunnel und 30 Brücken. In Filisur beginnt dann ein weiterer Höhepunkt unserer Reise: die Fahrt mit dem Glacier-Express. Wie bereits beim Bernina-Express sind auch hier für uns Plätze im Panoramawagen reserviert. Gleich zu Beginn geht es über das bekannte Landwasserviadukt, bald vorbei an Tiefencastel und Thusis und weiter nach Chur.
Zur Mittagszeit wird uns ein Älplerteller mit Wurst und Käse aus der Region serviert. Gut gestärkt nehmen wir den nächsten Abschnitt in Angriff. Er führt uns durch die Rheinschlucht und entlang des Vorderrheins nach Disentis. Das Kloster des Ortes ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Nun arbeitet sich der Zug mit Hilfe von Zahnrädern hinauf zum höchsten Punkt der Fahrt, zum Oberalppass. Auf der anderen Seite geht es wieder hinunter. In Nätschen machen wir einen Halt. Unter uns sehen wir den bekannten Wintersportort Andermatt. Auch hier bleibt dann noch einmal Zeit für einen Ausstieg. Durch das Tal der Reuss fahren wir zum Furkatunnel, durch den wir die Zentralschweiz verlassen und das Rhonetal erreichen. Auch auf diesem Abschnitt eröffnen sich uns immer wieder schöne Ausblicke. In Visp verlassen wir das Rhonetal. Bald schon sehen wir vor uns das Kleine Matterhorn und das Breithorn. In Zermatt begrüßt uns dann das Matterhorn. Wir spazieren zum Hotel „Perren", wo wir uns nach dem Bezug der Zimmer zum Abendessen treffen. Danach bummeln alle Gäste bei angenehmen 17 Grad nochmal zur Bahnhofstraße.

5. Tag: Fahrt auf den Gornergrat und Folkloreabend

Schon am frühen Morgen machen einige Gäste Aufnahmen vom Matterhorn. Auch nach dem Frühstück präsentiert sich der Berg in seiner vollen Schönheit. So fahren alle Gäste mit der Bahn hinauf zum Gornergrat. Schon während der Fahrt und natürlich bei der Ankunft oben wird fleißig fotografiert. Die Rundumsicht mit den beeindruckenden Gletschern, dem Großen und dem Kleinen Matterhorn sowie dem Monte-Rosa-Massiv ist beeindruckend. Wir genießen die Zeit auf dem Gipfel und auf der Panoramaterrasse. Einige Gäste machen sich dann zu Fuß auf bis zu den Zwischenstationen. Die meisten Gäste fahren aber mit der Bahn zurück und legen an der Station Rotenboden einen Halt ein, um zum Riffelsee zu gehen. Für jeden war der Ausflug ein schönes Erlebnis.
Nachmittags bleibt noch Zeit für einen Bummel durch den Ort. Vorbei an alten Walliser Holzhäusern und Speichern mit Mäuseplatten gelangt man zur Kirche mit dem Bergsteigerfriedhof und auch zum Murmeltierbrunnen. Einige Gäste besuchen das Matterhornmuseum. Hier taucht man ein in die Vergangenheit von Zermatt, begegnet Bergbauernfamilien, Säumern, Bergführern und den Tieren der Alpenregion. Eindrucksvoll wird die Erstbesteigung des Matterhorns geschildert. Zu sehen ist u.a. das Originalseil von damals, das vier tragische Schicksale besiegelte. Gerissen oder durchgeschnitten? - Über diese Frage wird noch heute diskutiert. Eine multimediale Show und Einblicke in die Forschung ergänzen den Museumsbesuch. Danach treffen sich einige Gäste zu Kaffee und Kuchen im „Q-Stall".
Einen besonderen Höhepunkt hält der Abend für uns bereit. In rasanter Fahrt bringt uns die Alpen-Metro, die erste unterirdische Standseilbahn der Schweiz, hinauf zur Station Sunnegga. Hier begrüßen uns zwei Alphornbläser und ein Fahnenschwinger. Für alle Gäste ein sehr emotionaler Moment. Mit einem Glas Wein stoßen wir auf einen schönen Abend an. Einige von uns versuchen sich auch am Alphorn - mit mehr oder weniger Erfolg! Im Jagdstübli ist für uns dann ein typisch Walliser Abendessen vorbereitet mit Trockenfleisch, Schinken, Salami und Raclette-Käse. Musikalisch unterhalten werden wir von der Folkloregruppe „Alpeglüeh" aus Luzern und Umgebung. Dass man mit den „Schwyzer Örgeli" und dem Kontrabass Musik machen kann, wusste ich, dass man aber auch einem „Bäsele" und mit Hilfe eines 5-Franken-Stücks sogar einer Schüssel Töne entlocken kann, war mich bis dahin nicht bekannt. Mit Holzlöffeln und Ratschen unterstützen wir die Musikanten. Es wird mitgeklatscht, getanzt und per Polonaise ziehen wir durch die Gaststube und über die Terrasse. Schnell vergeht die Zeit und eine extra für uns eingesetzte Bahn bringt uns ins Tal zurück. Für alle war der Abend ein besonderes Erlebnis, denn wir konnten Schweizer Traditionen hautnah erleben.

6. Tag: Luzern und Fahrt zur Schwägalp

Während wir beim Frühstück sitzen werden unsere Koffer schon mit dem Elektroauto zum Bahnhof gebracht. Wir werfen einen letzten Blick zum Matterhorn, dann verlassen wir Zermatt mit Pendelzug. In Täsch wartet Peter mit dem Bus auf uns. Durch das Mattertal und das Vispertal geht es hinunter zur Rhone, dann weiter durch das Goms. In Gletsch machen wir unsere Mittagspause und haben dabei Blick auf die Grimsel- und Furkapassstraße. Über erstere fahren wir in mehreren Kehren hinauf zur Passhöhe. Hier legen wir nochmal eine Pause ein, denn es gibt viel zu fotografieren: das Passschild, den Totensee, das Bergpanorama und nicht zuletzt die Murmeltiere. Vorbei an den beiden Stauseen fahren wir zum Käsestand von Judith. Sie hat ein Picknick für uns vorbereitet.
Unser nächstes Ziel ist Luzern am Vierwaldstätter See. Wir bummeln über die Kapellbrücke und durch die Altstadt. Dann müssen wir aber weiter zu unserer Zwischenübernachtung. Während der Fahrt haben wir schöne Ausblicke auf den Zürichsee, dann sehen wir schon von weitem den Säntis. Auf der Schwägalp werden wir im Berghotel erwartet. Natürlich wird als erstes der Säntisgipfel fotografiert. Nach dem Abendessen bleibt noch Zeit für einen kleinen Bummel zu den Kühen auf der Alp.

7. Tag: Frühstück auf dem Säntis und Heimreise

Bevor wir heute nach Hause fahren erwartet uns noch ein tolles Erlebnis. Mit der ersten Bergbahn geht es zum Frühstück auf den Säntis. Wir lassen uns im Panoramarestaurant mit Blick auf die Churfirsten Rösti, Marmeladenbrötchen, Schinken und Käseköstlichkeiten schmecken. Dann steigen wir noch hinauf zum Wetterhäuschen auf dem Gipfel und besuchen die neue Erlebnisausstellung zum Thema „Wetter".
Mit der Seilbahn geht es wieder hinunter und nach schönen und erlebnisreichen Tagen treten wir die Heimreise an.
Liebe Gäste,
es freut mich sehr, dass wir gemeinsam die Schweiz bei so schönem Wetter erleben konnten. Vielen Dank auch für die Fotos, die mir einige Gäste geschickt haben. Ich wünsche Ihnen alles Gute - und vielleicht heißt es ja mal wieder „Grüezi in der Schweiz".
Ihre Reiseleiterin Martina Pötschke

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