Reisebericht: Bahnerlebnis Schweiz – Glacier– und Bernina–Express

12.09. – 18.09.2021, Rundreise Schweiz: Davos – Pontresina – Zugfahrt mit dem Bernina–Express – Tirano – Fahrt mit dem Zug des Glacier–Express – Zermatt – Matterhorn – Säntis


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Faszinierende Bahnfahrten, traumhafte Panoramablicke von den Bergen und Frühstück über den Wolken – eine tolle Reise in die Schweiz
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

Anreise nach Davos

Zum sonnigen Spätsommer starten heute 20 Eberhardt-Reisegäste erwartungsvoll und gutgelaunt mit dem Bus in die Schweiz. Anfangs kommen wir gut voran, doch dann wird ein längerer Stau angekündigt. So verlassen wir bei Neu-Ulm die Autobahn. Dadurch sparen wir nicht nur Zeit, wir haben auch den Vorteil, dem Ulmer Münster etwas näher zu kommen. Ab Leutkirchen geht es wieder regulär auf der Autobahn Richtung Bodensee weiter. Bald erreichen wir die Grenze zu Österreich, fahren durch den Pfändertunnel und nach kurzer Zeit sind wir an der Grenze zur Schweiz. Nun geht es durch das Alpenrheintal, das Prättigau und über den Wolfgangpass. Damit haben wir Davos erreicht. Bald schon sehen wir den Davoser See. Nun ist es nicht mehr weit bis zu unserem Hotel “Hilton Garden Inn“. Schnell sind die Zimmer bezogen und wir treffen uns zum 3-Gang-Menü. Einige Gäste unternehmen danach noch einen ersten Spaziergang auf der Promenadenstraße.

Fahrt mit dem Bernina–Express

Ein erster Höhepunkt der Reise erwartet uns heute: die Fahrt mit dem Berninaexpress. Der Wetterbericht verspricht viel Sonne und wir können es kaum erwarten. Zunächst verlassen wir Davos mit dem Bus. Es geht hinauf zum Flüelapass. Auf der Passhöhe legen wir einen Fotostopp ein, bevor es auf der anderen Passseite hinunter ins Engadin geht. Nun fahren wir entlang des Inns und bewundern dabei in den kleinen Orten die massiven Engadiner Häuser mit ihren dicken Mauern, den schrägen Fensternischen und den Verzierungen. Nach einer kurzen Pause am Bahnhof von Pontresina „klettert“ der Bus die Bernina-Passstraße hinauf.
Bald bietet sich uns wieder ein tolles Fotomotiv: der Morteratschgletscher mit dem davor vorbeifahrenden Bernina-Express. Weiter geht es zum Berninapass. Hier machen wir erstmal Pause, denn es gibt viel zu fotografieren. Die Seen und Gletscher ziehen uns in ihren Bann. Außerdem bestaunen wir, wie hoch hier der Schnee einst gelegen hat. Nun fahren wir hinunter ins Puschlav. Hier verlaufen auf der Straße teilweise die Gleise des Bernina-Express und die Vegetation erinnert an südliches Flair. Noch ein kurzer Fotostopp am berühmten Kreisviadukt von Brusio, dann erreichen wir den Bahnhof von Campocologno. Zur Mittagszeit gibt es für die Gäste Würstchen und Suppen am Bus. Dann warten wir auf die Einfahrt des Bernina-Express. Im Panoramawagen sind Plätze für uns reserviert. Die Strecke, die nun folgt, gilt als Meisterwerk der Ingenieurbaukunst.
Dabei können wir vieles, was wir vom Bus aus gesehen haben, aus einer anderen Perspektive betrachten. Höhepunkte der Fahrt sind der Halt an der Alp Grüm mit Blick auf den Palügletscher, den Piz Palü und den Palüsee sowie die Fahrt zur Station „Ospizia Bernina“ – mit 2253 m über dem Meer die höchstgelegene Station der Rhätischen Bahn. Am Bahnhof von Pontresina erwartet uns Andreas wieder mit dem Bus und bringt uns durch das Engadin und über den Flüelapass zurück zum Hotel. Der Tag bot faszinierende Ausblicke und tolle Eindrücke bei wunderschönem Wetter. Er endet mit einem süßen Karamelleis im Hotel.


Freizeit in Davos

Blauer Himmel, Sonnenschein – das richtige Wetter, um die Bergwelt von Davos zu erkunden. Unsere Gästekarte ermöglicht uns freie Fahrt mit dem Ortsbus und ermäßigte Preise für die Bergbahnfahrten. Das wollen natürlich alle Gäste nutzen.
Doch für welchen Berg entscheidet man sich nun? Oder schafft man gar zwei oder drei Berge?
Da gibt es zum einen die Schatzalp, zu der man mit einer Standseilbahn gelangt. Das dortige Jugendstilhotel wurde bereits im Dezember 1900 als Luxussanatorium eröffnet und war damals die fortschrittlichste Heilstätte der Region. Ein Blick ins Innere lohnt sich, denn noch heute präsentieren sich der Speisesaal und der Konversationsraum wie vor über 100 Jahren.
Auch Blumenliebhaber kommen hier oben auf ihre Kosten, denn der botanische Alpengarten lädt zu einem Rundgang ein.
Ebenfalls mit einer Standseilbahn, der Parsennbahn, kann man in zwei Etappen hinauf zum Weißfluhjoch fahren. Von dort geht es mit der Luftseilbahn sogar noch in eine Höhe von 2834 m zum Weißfluhgipfel.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Ortes befindet sich das Jakobshorn. Dort hinauf gelangt man, in dem man zunächst mit der Seilbahn zur Ischalp fährt und dann mit einer weiteren Seilbahn auf eine Höhe von 2590 m.
Letztendlich findet jeder Gast für sich das Passende. Auch so manche Bergwanderung und ein Bummel durch Davos, der höchstgelegenen Stadt Europas, wird gemacht. Im Hauptort Davos-Platz erinnern die Pfarrkirche St. Johann Baptista und das benachbarte Rathaus an frühere Zeiten. Moderner ist das Kongress-Center, in dem jedes Jahr im Winter das Weltwirtschaftsforum stattfindet.
Beim Abendessen im Hotel gibt es auf jeden Fall viel zu erzählen. Von der Sonne gebräunt, mit vielen schönen Fotos in der Kamera und tollen Bergerlebnissen im Herzen sind sich alle Gäste einig: Es war ein superschöner Tag!


Fahrt mit dem Glacier–Express

Heute endet unsere Zeit in Davos, doch es erwartet uns schon der nächste Höhepunkt: die Fahrt mit dem Glacier-Express. Nach dem Frühstück laden wir die Koffer in den Bus und fahren zum Bahnhof. Mit dem Regionalzug geht es zunächst auf wildromantischer Strecke durch das Landwassertal bis Filisur. Hier warten wir am historischen Bahnhofsgebäude auf den Glacier-Express. Wie schon bei unserer Berninafahrt nehmen wir in einem der Panoramawagen Platz und freuen uns auf eine abwechslungsreiche Reise nach Zermatt.
Gleich zu Beginn geht es über das bekannte Landwasserviadukt. Die geschwungene sechsbogige Brücke gilt als eines der Wahrzeichen Graubündens. Direkt aus einem Tunnel kommend führt das 65 m hohe und 142 m lang Viadukt die Bahnlinie in einem Radius von 100 m über das Landwassertal. Vorbei an Tiefencastel und Thusis erreichen wir Chur. Hier wird die Lok gewechselt. Zur Mittagszeit gibt es dann für uns einen Älplerteller mit Wurst und Käse aus der Region. Gut gestärkt nehmen wir den nächsten Abschnitt in Angriff. Er führt uns durch die Rheinschlucht und entlang des Vorderrheins nach Disentis. Das Kloster des Ortes ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Nun arbeitet sich der Zug mit Hilfe von Zahnrädern hinauf zum höchsten Punkt der Fahrt, zum Oberalppass. Auf der anderen Seite geht es wieder hinunter und bald können wir den Wintersportort Andermatt sehen. Durch das Tal der Reuss, den Furkatunnel und das Rhonetal kommen wir unserem Ziel näher. Der letzte Abschnitt bringt uns schließlich hinauf nach Zermatt. Das Matterhorn versteckt sich bei unserer Ankunft leider in den Wolken. Vom Bahnhof spazieren wir zum Hotel „Perren“. Im Hotel werden die Zimmer bezogen und wir treffen uns zum 4-Gang-Menü. Da es inzwischen regnet, gehen wir bald zu Bett und drücken die Daumen für besseres Wetter morgen.


Fahrt auf den Gornergrat und Folkloreabend

Unser heutiges Ziel ist der Gornergrat. Das Daumendrücken hat sich gelohnt, die Wolken ziehen ab. So spazieren wir nach dem Frühstück zur Talstation. In einem Abteil der höchstgelegenen Zahnradbahn sichern wir uns beste Fensterplätze, um kein Fotomotiv zu verpassen. Schon während der 40minütigen Auffahrt lässt sich das Matterhorn teilweise immer mal wieder blicken. Vom Bergbahnhof laufen wir noch hinauf zum Gipfel und werden mit einem tollen Blick auf die Gletscher und die umliegende Bergwelt belohnt. Sogar das Matterhorn legt seine Wolkenschleier ab. Nachdem wir immer wieder fotografiert haben, besuchen wir noch die neue Gipfelausstellung „Zooom the Matterhorn“. In dieser interaktiven Erlebniswelt können wir mit dem Gleitschirm über die Gletscherlandschaft fliegen, uns dem Matterhorn mit einem digitalen Fernrohr nähern und die Alpenkräuter erschnuppern. Die meisten Gäste legen bei der Rückfahrt ins Tal dann noch einen Stopp an den einzelnen Stationen ein.
Am Nachmittag bleibt Zeit für einen Ortsbummel. Dabei kann man sich die wunderschönen Walliser Holzhäuser anschauen, den Murmeltierbrunnen fotografieren, in einem der zahlreichen Restaurants einen Kaffee trinken und so manches Souvenir kaufen.
Einen besonderen Höhepunkt hält der Abend für uns bereit. Mit dem Ortsbus fahren wir ans andere Ende von Zermatt und von dort weiter mit einer großen Kabinenseilbahn zur Station Furri. Im urigen Alpenrestaurant werden wir schon erwartet. Ein Alphornbläser begrüßt uns musikalisch und mit einem Apero stoßen wir auf einen gemütlichen Abend an. Inzwischen hat man für uns ein typisches Walliser Abendessen vorbereitet mit Trockenfleisch und Raclette-Käse. Live dazu gibt es Schweizer Folkloremusik. Schnell vergeht die Zeit in fröhlicher Runde und die Seilbahn bringt uns ins Tal zurück. Während der Fahrt präsentieren sich unter uns die Lichter von Zermatt.


Fahrt nach Luzern und zur Schwägalp

Ein letztes gemütliches Frühstück im Hotel „Perren“, dann werden unsere Koffer verladen
und mit dem Elektroauto zum Bahnhof gebracht. Wir fahren mit dem Pendelzug nach Täsch. Hier beginnt eine abwechslungsreiche Busreise durch mehrere Kantone der Schweiz. Wir passieren das Mattertal sowie das Vispertal und gelangen so hinunter zur Rhone. Weiter geht es durch das idyllische Goms und dann über enge Kehren hinauf auf den Grimselpass. Bei sonnigem Wetter machen wir hier in einen Halt. Wir fotografieren das Passschild und den See und beobachten die putzigen Murmeltiere. Nun fahren wir entlang der Stauseen hinunter ins Haslital. Zur Mittagszeit erreichen wir den Aussichtspunkt Lungernsee und über den Brünigpass dann auch Luzern. Hier bleibt Zeit für einen Spaziergang entlang des Vierwaldstätter Sees, über die Kapellbrücke und durch die Altstadt. Nun beginnt der letzte Abschnitt unserer heutigen Fahrt, der uns vorbei Zug und dem Zürichsee ins Toggenburg und letztlich auf die Schwägalp führt. Im modernen Hotel „Säntis“ werden wir schon erwartet. Der Säntisgipfel zeigt sich allerdings kaum. So besuchen wir noch die Alpkäserei und treffen uns zum letzten Abendessen dieser Reise im Hotelrestaurant.


Frühstück auf dem Säntis und Heimreise

Mit der ersten Bergbahn geht es am Morgen hinauf zum Frühstück auf den Säntisgipfel.
Im Panoramarestaurant lassen wir uns Rösti, Marmeladenbrötchen und Käseköstlichkeiten schmecken. Dann genießen wir einfach den wundervollen Ausblick. Auf der einen Seite können wir über die Churfirsten weit in die Schweizer Berge schauen, auf der anderen Seite schweben wir förmlich über den Wolken. Ein toller Abschluss!!
9 Uhr verlassen wir schweren Herzens den Gipfel und treten die Heimreise an. Durch das Toggenburg und das Rheintal reisen wir zur Grenze Schweiz/Österreich und durch den Pfändertunnel geht es zurück nach Deutschland.
Trotz einiger Staus kommen alle pünktlich an ihren Ausstiegsstellen an und eine abwechslungsreiche Reise mit vielen Schweizer Höhepunkten endet.


Schlusswort

Liebe Gäste,





ein herzliches Dankeschön an Sie! Es hat mir viel Freude gemacht, mit Ihnen zu reisen und es wäre schön, wenn auch Sie noch oft und gern an unsere gemeinsamen Tage in der Schweiz denken. Ich wünsche Ihnen alles Gute - und vielleicht heißt es ja irgendwann mal wieder „Grüezi in der Schweiz“.





Ihre Reiseleiterin Martina Pötschke

Kommentare zum Reisebericht