Reisebericht: Silvesterreise Schweiz – Jahreswechsel im Bahnland mit Bahnfahrten

29.12. – 02.01.2019, 5 Tage Rundreise in die Schweiz über Silvester mit Tiefencastel – Hotel Albula & Julier – Zugfahrt auf der Glacier– und Bernina–Strecke – St. Moritz – Rheinschlucht – Disentis – Chur – Arosa–Bahn


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Auf den Gleisen der Rhätischen Eisenbahn in ein strahlendes neues Jahr 2019.
Ein Reisebericht von
Sinah Witzig
Sinah Witzig

Tag 1 Anreise


Früh am Morgen startet in Dresden unsere Silvesterreise in die Schweiz. Entlang der Autobahn füllt sich unser Bus langsam, aber stetig und am Autohof Stollberg steigt auch unser Busfahrer Volker zu. Unsere Gruppe soll - zumindest vorerst - am frühen Nachmittag bei Ulm vollständig werden, denn auch auf dieser Reise sind wir eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus verschiedenen Regionen Deutschlands.
Am Nachmittag überfahren wir bei Bregenz am Bodensee zunächst die Grenze nach Österreich, um wenig später in der Schweiz anzukommen. Vorbei an Chur, der Hauptstadt Graubündens, fahren wir durch das Rheintal und kommen am frühen Abend in Tiefelcastel an, wo uns das Personal des Hotels Albula & Julier schon freundlich erwartet.
Den Tag lassen wir bei einem reichhaltigen 3-Gänge Menü ausklingen und freuen uns auf die kommenden Tage in der Schweiz.  

Tag 2 Mit dem Bernina–Express von Tiefencastel nach Tirano – St. Moritz


Nach einem leckeren Frühstück treffen wir uns vor dem Hotel, denn vom Bahnhof des Dorfes Tiefencastel wohnen wir nur einen kurzen Spaziergang entfernt. Dort angekommen erwarten wir gespannt einen der bekanntesten Züge der Welt: den Bernina-Express. Die 144 Kilometer lange Strecke der Rhätischen Bahn, die Chur mit Tirano in der italienischen Lombardei verbindet, wurde 2008 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt und ist eine der schönsten Bahnstrecken der Welt.
Unsere Fahrt startet auf 859 Metern über dem Meer und wird uns durch zahllose Kehrtunnel auf eine maximale Höhe von 2253 Metern am Ospizio Bernina bringen, bevor wir schließlich Tirano erreichen.
Zunächst ist der Himmel etwas verhangen und es schneit, doch gegen Mittag zeigt sich die Südseite der Bündner Alpen im strahlenden Sonnenschein. Bei 13 Grad verlassen wir um kurz vor 13:00 Uhr den Zug und begeben uns zum italienischen Mittagessen im Restaurant Ai Portici.
Frisch gestärkt geht es am Nachmittag mit dem Bus weiter. Noch einmal sehen wir den Bernina-Pass im Schneetreiben und bewundern Volker, der den Bus immer noch seelenruhig die Serpentinen heruntermanövriert. Am späten Nachmittag erreichen wir das mondäne Sankt Moritz. Der Wintersportort der High Society lädt zu einem kleinen Bummel ein - wem der Trubel zu viel ist, der kann einen kleinen Spaziergang entlang des zugefrorenen Sankt Moritz Sees unternehmen und den langsam eintretenden Sonnenuntergang beobachten.
Der Julier-Pass trennt uns noch von unserem Hotel in Tiefcastel, also bringt uns Volker noch einmal sicher durch den Schneesturm und wir erreichen unser Abendessen im Hotel pünktlich.  

Tag 3 Chur – Mit der Rhätischen Bahn nach Disentis


Der letzte Tag des Jahres startet wieder mit einer Menge Schnee, sodass der Weg ins die naheliegende Kantonshauptstadt schon etwas länger dauert - aber damit haben wir schon gerechnet. Wir erreichen Chur noch bevor unsere beiden Stadtführerinnen Renata und Erika auf uns warten müssen. Der Vorschlag den Weg zur Kathedrale aufgrund des Schneeregens mit dem Bus zurückzulegen, nehmen gerne alle an. In den folgenden eineinhalb Stunde erfahren wir allerhand Interessantes über die älteste Stadt der Schweiz, den Kanton Graubünden und über die Schweiz im Allgemeinen und spazieren gemeinsam durch die mittelalterlichen Gassen.
Nach der Stadtführung bleibt noch Zeit, um das ein oder andere Souvenir oder ein wenig Proviant für die bevorstehende Bahnfahrt nach Disentis einzukaufen.
Die etwa einstündige Bahnfahrt auf den Spuren des berühmten Glacier-Express eröffnet uns wunderbare Blicke auf das Vorderrheintal und so langsam schafft es auch die Sonne sich langsam durch die dicken Schneewolken zu kämpfen.
In Disentis angekommen bietet sich die Möglichkeit ein wenig durch den Ort zu schlendern oder aber einige Treppenstufen in Kauf zu nehmen um die Kirche des berühmten Benediktinierklosters zu besichtigen. Zurück am Bus gibt es als kleine Überraschung einen Glühwein zum Aufwärmen, bevor wenig später die nächste - und letzte Überraschung im Jahr 2018 - folgen soll.
Da wir ja schon unmittelbar in der Nähe sind, beschließen wir einen kleinen Abstecher in die berühmte Via Mala Schlucht zu machen - zwar ist der Himmel nun schon wieder verhangen, aber gerade in dieser etwas düsteren Stimmung kann man sich gut vorstellen, wie beschwerlich und gefährlich dieser wichtige Handelsweg zu römischen Zeiten gewesen sein muss. Als wir schließlich nach Tiefencastel aufbrechen sind alle begeistert von dieser kleinen Extratour. Das Wichtigste steht jedoch natürlich noch an - die Silvesterfeier! Es bleibt noch genügend Zeit sich etwas herauszuputzen bevor um 19 Uhr der erste Gang des hervorragenden 7-Gänge-Menüs serviert wird. Für die richtige Stimmung sorgt ein Alleinunterhalter und recht schnell wird das ein oder andere Tanzbein geschwungen. Die Zeit verfliegt wie im Nu und schon wird mit einem Glas Prosecco auf das neue Jahr angestoßen.  

Tag 4 Mit dem Arosa–Express von Chur nach Arosa


Das neue Jahr begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein - was für ein guter Start! Noch einmal fahren wir nach Chur, heute um mit dem Arosa-Express in den bekannten Wintersportort zu fahren. Nach ein paar kleinen Schwierigkeiten bei der Parkplatzsuche schafft es auch unser Chauffeur Volker sich uns anzuschließen und gemeinsam treten wir die etwa einstündige Bahnfahrt durch ein wahrliches Winterparadies an. In Arosa angekommen entscheiden sich die meisten zu einer Fahrt mit der Arosa-Bergbahn zum Gipfel des Hausbergs Weisshorn. Von 2653 Metern über dem Meer bei wolkenlosem Himmel hat man eine grandiose Aussicht über die umliegenden Alpengipfel. Es bleibt die Möglichkeit im 360-Grad-Panorama-Restaurant etwas zu Mittag zu essen oder aber das Dorf Arosa bei einem kleinen Spaziergang noch ein wenig zu erkunden, bevor wir die Rückfahrt nach Chur antreten müssen. Auf der Rückfahrt nach Tiefencastel realisieren wir langsam, dass sich unsere Silvesterreise schon dem Ende zuneigt. Gut und gerne könnten wir an diese schöne Reise noch ein paar Tage anhängen. Wir genießen noch ein letztes Abendessen - das Neujahrs-Menü - im Hotel und lassen den Abend gemütlich ausklingen.  

Tag 5 Abreise


Heute heißt es Abschiednehmen von der Schweizer Bergwelt. Zumindest das Wetter macht es uns etwas leichter, aber so recht nach Hause fahren möchte noch keiner.
Ich wünsche all unseren Gästen für das neue Jahr und für die Zukunft viel Gesundheit und nur das Beste - uns natürlich auch noch viele wunderschöne Reisen in guter Gesellschaft.
Ihre Sinah Witzig

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