Reisebericht: Große Rundreise mit dem Zug in der Schweiz

18.06. – 26.06.2022, 9 Tage Bahnreise in der Schweiz mit Fluganreise sowie St. Gallen – Voralpen–Express – Luzern–Interlaken Express – Interlaken – GoldenPass – Lausanne – Zermatt – Glacier Express – St. Moritz – Bernina Express – Lugano – Gotthard Panorama Express – Zürich


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Auf dieser Grand Tour werden die unverwechselbaren Landschaften der Alpenabschnitte, der Voralpen und Täler zum Erlebnis. Während der Aufenthalte zwischen den Bahnfahrten wechseln Architektur, Küche und Sprache, u. wir lassen uns ein in die detaillierten Ausführungen unserer örtlichen Stadtführerinnen über die Geschichte, Kunst u. Wissenschaft sowie über die Wirtschaft der jeweiligen Region. Wir erfahren mehr über die gelebte Demokratie in diesem neutralen Staat u. nehmen interessante Informationen über Lösungsansätze zu aktuellen Fragen zum Schutze von Umwelt und Energieressourcen auf
Ein Reisebericht von
Prof. Dr. Ute Solf
Prof. Dr. Ute Solf

Reisegruppentreffpunkt Hotel Einstein St. Gallen

die Eigenanreise der Reisegruppenteilnehmer per Flug oder Bahn ist vergleichbar mit einer Sternfahrt aus verschiedenen Bundesländern. Einige Gäste entscheiden sich aufgrund der Bahnfahrtlänge für eine Voranreise nach St. Gallen u. erkunden die Stadt bereits am Vormittag.
Unser erstes Zusammentreffen in der Hotellobby ist daher gleichzeitig der erste Programmpunkt um 17 Uhr: nach einer kurzen Vorstellung und Begrüßung der Reiseteilnehmer starten wir mit der Stadtführung bei noch hohen sommerlichen Temperaturen von 28 Grad. Unsere örtliche Reiseleiterin zeigt uns neben den markanten Sehenswürdigkeiten, wie das Klosterviertel und die Stiftskirche und Kathedrale St. Gallen, reich holzverzierte, farbenfrohe Erker an den Häuserfassaden. Die Erker widerspiegeln den Stand und die Lebensart des jeweiligen Bewohners.
Schade ist, dass die viel erwähnte Stiftsbibliothek zum Zeitpunkt der Stadtführung bereits geschlossen ist. Das bunte Treiben eines Willkommensstadtfestes für Neubürger aus verschiedenen Ländern sowie ein Junggesellenabschied beleben die Innenstadt, die ansonsten am Wochenende einen ruhigen Eindruck macht. In der Freizeit vor dem Abendessen begeben sich einige Gäste noch mit der Mühleggbahn, einem Schrägaufzug als Standseilbahn, hinauf zum Naherholungsgebiet Drei Weiheren mit dem Männerweiher, Bubenweiher u. Frauenweiher (Überwindung von 69 m). Von der Bergstation erreicht man über einen kurzen Fussmarsch einen Höhenweg über den 3 Weihern, der einen wunderbaren Blick auf die Stadt bietet.
Der überwiegende Teil der Gruppe buchte die Reise mit Halbpension, weitere Gäste testen in unseren Aufenthaltsorten individuell die örtliche Gastronomie.


Auf der Strecke des Voralpen Express nach Luzern

Nach einem exzellenten Frühstück mit sehr gutem Service starten wir die erste gemeinsame Bahnfahrt. Wir vertrauen von nun an unsere Koffer täglich dem Gepäckservice an u. gehen entspannt mit dem Wanderrucksack zum Bahnhof.
Die Route mit dem Voralpenexpress sowie weitere Bahnrouten der Grand Tour sind vielen bekannt durch die 3sat Fernsehreihe "Die schönsten Bahnstrecken der Schweiz": wir fahren über das Sitterviadukt über die Sitter (Länge 209 m, Höhe 63 m), das bei laufendem Betrieb in seinen Fundamentteilen erneuert wird. Wir durchqueren das Appenzeller Land. Hier werden noch viele Traditionen gepflegt, wie der Almauf-u. abtrieb, die Streichmusik auf dem Hackbrett mit 125 Seiten, das Talerschwingen... Am Ufer des Zürichsee entlang fahren wir über Rapperswill, einen Seedamm über den Genfer See u. durchqueren die größte zusammenhängende Moorlandschaft der Schweiz. Das Moor dient als natürliche Hochwasserregulierung, da es in der Lage ist, Wasser aufzusaugen und abzugeben.
125 km legen wir bis Luzern zurück, wo uns nach der Ankunft unsere Stadtführerin am alten Bahnhofstor empfängt. Wir stimmen uns bei über 30 Grad auf einen zweistündigen Stadtspaziergang ein. Frau Rita leitet uns mit Bedacht zu überschatteten Standorten. Die überdachten Holzbrücken, die Kappelbrücke, die Spreuerbrücke wurden als Wehrgang über die Reuss gebaut u. verbinden die Neustadt mit der Altstadt. Die Bilderzyklen unter den Dächern geben dem Passanten einen Einblick in die luzerner u. eidgenössische Geschichte; sie vermitteln Lebensweisheiten u. Alltagsregeln. Im Innenraum der katholischen Franziskanerkirche erholen wir uns von der Hitze bevor wir in die Altstadt hinübergehen. Die Altstadt ist ein Kleinod an verzierten u. bemalten Häuser. Dicht an dicht reihen sich traditionelle kleine Hotels- jedes Gebäude ein Unikat. Wir schlängeln uns durch Schaufenstergassen bis zu unserem Hotel u. sind von der Stadt sehr beeindruckt. In der Hotellobby werden wir mit gekühltem Orangenwasser empfangen, die Koffer sind dankenswerter Weise bereits auf die Zimmer gebracht worden. So erholt sich jeder auf seine Weise bis zum Abendessen. Für den Abend empfiehlt die Reiseleitung eine Fährfahrt mit dem Motorschiff Bürgenstock auf dem Vierwaldstättersee nach Kehrsiten-Bürgenstock (hin- u. zurück 1 h). Wer mag kann mit der Bürgenstockbahn zum Resort hochfahren. Der Swiss Bahnpass includiert diese Fährfahrt. Wir begeben uns mit 10 Teilnehmern auf die Abendfahrt und genießen im Anschluss das beleuchtete Nachtleben der Stadt.


von Luzern nach Lausanne am Genfer See

heute heißt es Abmarsch um 8:15 Uhr. Wir nehmen den Linienbus ab Hotel zum Bahnhof u. fahren mit 4 Umstiegen nach Lausanne. Der Luzern-Interlakenexpress bringt uns die 74 km in 2 h nach Interlaken Wir passieren den Vierwaldstättersee, den Brienzersee u. bei Spiez den Thunersee. Umstieg in Spiez nach Zweisimmen. Von dort mit der GoldenPass -Linie bis Montreux am Genfer See. Wir sind in der französisch sprachigen Schweiz. Ein letzter Zugumstieg u. wir fahren entlang des Genfer Sees bis Lausanne. Der Weg vom Bahnhof bis zum Hotel erscheint uns durch die Hitze beschwerlich. Aber die Zimmer sind angenehm kühl u. wir nehmen zum Abendessen im schattigen Garten Platz.
Der Abendempfehlung zum Spaziergang am Genfer See schließen sich Lauffreudige an. Wir nehmen die Metrolinie 2 vom Hauptbahnhof zum See Die im Jahre 2008 in Betrieb genommene Linie überwindet vom See bis hinauf zur Altstadt einen Höhenunterschied von ca 400 m u. weist damit den größten Höhenunterschied von allen U-Bahnen der Welt auf. Die Strecke umfasst nur 5,9 km u. ist zudem vollautomatisiert, fahrerlos. Hier gilt das Ticket für den öffentlichen Nahverkehr, das uns vom Hotel für beide Aufenthaltstage zur Verfügung gestellt wird. Am Genfersee schlendern wir bis zum Olympischen Museum u. durchlaufen dabei schöne Parkanlagen. Wir beschließen den Tag mit einem guten Glas Wein oder mit regionalem Bier am See.


Von Lausanne über Visp nach Zermatt

Das Stadtticket benutzen wir auch am Folgetag während unseres Stadtrundganges um hoch in die Altstadt zu kommen. Wir begehen die Altstadt bis zur Kirche Notre Dame, die wir besichtigen u. einer Orgelvorstellungen beiwohnen können. Hauptorgel u. Chororgel werden in ihrem Zusammenspiel vorgestellt. Wir sind verzückt von dem kräftigen Anschlag. Wir sehnen uns nach Schatten. Daher durchwandert unsere Stadtführerin mit uns die prachtvolle Innenhalle des öffentliche Museums zur Stadtgeschichte. Unser Rundgang endet am Hauptbahnhof, von wo aus wir 1,5 h in die Mittagsfreizeit gehen. Die einen bummeln durch die Geschäfte der Altstadt, andere fahren hinunter zum See oder verweilen im Café am Bahnhof.
Am Nachmittag steigen wir in den Zug Richtung Zermatt. Das letzte Stück Zugstrecke befahren wir mit Zahnstange u. Zahnrädern. Zermatt liegt 1600m hoch am Fuß des pyramidenförmigen Matterhorns.
Der Berg zeigt sich heute nur kurz während unseres Laufweges zum Hotel.-also gleich muss mal ein Fotostopp eingelegt werden.
Im Hotel empfängt uns Stephanie in einem entzückenden Festkleid. Die Hoteliersfamilie feiert nämlich die Hochzeit der Tochter an diesem Tag u. Stephanie vertritt die Hotelleitung u. führt uns in den Service ein. Wir verabreden uns zum Abendessen, dass wir gemeinsam mit einer zweiten Reisegruppe von Eberhardt Travel im Partnerhotel einnehmen. Ein herzliches "Hallo" führt zu einem kurzen Austausch zu den unterschiedlichen Aufenthaltsprogramme zwischen den Gruppen.
Mit Bangen schauen wir auf die Wetterkarte für den nächsten Tag, da wir nun doch das Matterhorn aus nächster Nähe sehen wollen...


wir planen den perfekten Tag für Zermatt und Gornergrat

Lagebesprechung um 9 Uhr: der Radarschirm zeigt bis Mittag Regen an, dann soll es sich Aufhellen. Also starten wir mit einem individuellen Rundgang durch Zermatt: die alten dunklen Häuser aus Lärchenholz, die Englische Kirche, das Gemeindehaus, das Matterhornmuseum, der städtische Friedhof im Stadtzentrum. Über die touristische Einkaufstrasse gelangen wir zur Talstation der Gornegratbahn.
16 Reiseteilnehmer*Innen nutzen das Aufstiegserlebnis bis zur Kammhöhe von 3089 m. 4 Teilnehmerinnen nutzen den Nachmittag für eine kleine Wanderung im Tal.
33 Min dauert die Hochtour mit der Bahn zum Gornergrat, 44 Min. die Rücktour. Unterwegs kann man an 5 zusätzlichen Stationen aussteigen u. Wanderungen unternehmen oder in einer Berghütte einkehren. Wer durchfährt, kann auf dem Gornegrat das Zoom, eine virtuelle Erlebniswelt besuchen, die Aussichtsplattform besteigen, das Restaurant u. den Souvenirshop besuchen. Aber bei guter Sicht -und die hatten wir dann wirklich- kann sich das Auge nicht satt sehen: die Monte Rosa Bergkette mit der Dufourspitze (4634m), der Gornergletscher, der Findelgletscher, der Furggletscher, Das Klein Matterhorn (3883m) u. das Matterhorn (4478m). Nach individuellem Tempo zum Aufenthalt begibt sich jeder wieder zum Abstieg in die Bergbahn.
Der Spätnachmittag bringt auch die Sonne mit ins Tal. Zahlreiche Konditoreien locken. Aber auch das Souvenirangebot ist vielfältig.
Nach dem Abendessen trifft sich die ganze Gruppe um 20:30 Uhr im Gruppenraum unseres Hotels: wir begehen das Bergfest unserer Reise u. den Zeitpunkt der Sommersonnenwende. Getränke stehen in der Selbstbedienungsbar bereit. In fröhlicher Runde lösen wir einige Bergrätsel des Tages und beschäftigen uns theoretisch in heiterer Vortragsweise mit den Vorbereitungen für eine Besteigung des Matterhorns mit einem privaten Bergführer. Wir werden 1 Jahr benötigen um uns konditionell auf die Tour vorzubereiten. Vielleicht treffen wir uns dann wieder? Doch zunächst setzen wir unsere Grand Tour fort u. reisen am nächsten Tag nach...


nach St. Moritz mit dem mit dem Glacier Express

Wer früh am Morgen erwacht, kann an diesem Tag ab 5:30 Uhr das Matterhorn in den verschiedenen Farben der Morgenröte mit der Kamera einfangen: ein wirklich geniales Naturschauspiel. Mit diesem Eindruck verlassen wir Zermatt u. begeben uns in den Kopfbahnhof, wo bereits unser Zug steht. Wir beziehen unsere, von der Reiseleiterin ausgelosten Plätze im Panoramawagen u. werden über 8 h eine einmalige Fahrt bei schönem Wetter erleben. Dabei werden wir mit dem "langsamsten Express der Welt" 291 Brücken u .durch 91 Tunnel fahren. Vorbei an den höchsten Lagen des Schweizer Weinanbaus fahren wir durch den Furkatunnel Richtung Andermatt u. steigen auf den Oberalppass mit Zahnradgestänge. Wir befinden uns auf 2000m Höhe u. sehen schneebedeckte Berggipfel. Just oben schlägt die Mittagszeit u. wir bekommen ein leckeres Tellergericht wirklich am Platz angerichtet. Fleisch u. Beilagen werden artistisch im engen Gang auf Tellern angelegt.

Im Ort Disentis im Tal wird die Zahnradlok getauscht, da wir den höchsten Punkt per Zahnradantrieb überwunden haben. In der Ferne kann man das Benediktkloster erspähen. Es folgt die atemberaubende Rheinschlucht, wo Vorder-u. Hinterrhein zusammentreffen. In der historischen Graubündner Hauptstadt Chur steigt die uns begleitende amerikanische Reisegruppe aus u. es wird ruhiger im Wagon. Wir genießen die verbleibenden 2 h Stunde Fahrt. Auf der UNESCO-Strecke Albula beschert uns das beeindruckende Landwasserviadukt (65 m hoch u. 142 m lang) einen weiteren Höhepunkt. Mit seinem Bogen überwinden wir das Landwassertal u. schlängeln uns schließlich nach ST. Moritz mit einer Höhenlage von 1822 m.

Nach dem langen Sitzen im Zug tut uns der kleine Gang am Moritzer See gut. Leichter Regen u. Wind sind eine gute Erfrischung zur Hitze der letzten Tage. Durch einen kleinen Rundgang durch das eher bescheidene Zentrum von St. Moritz stellen wir uns das mondäne Dorf zur Wintersportzeit vor. Heute wirkt es auf uns eher beschaulich. Wir beziehen unser Hotel, das anlässlich der Olympischen Winterspiele 1928 erbaut wurde. Gegen 22 Uhr schließen Rezeption u. Gastronomie-Zeit auch für uns von diesem eindrucksvollen Tag auszuruhen.


mit dem Bernina Express von St. Moritz nach Tirano und Lugano

Früh ist es für uns. Wir gehen bei schönem Morgenwetter mit klarer Sicht um 8:15 Uhr zum Bahnhof, nehmen die steile Rolltreppe abwärts zum See. Unser Zug kommt von Chur u. bringt uns 122 km durch 55 Tunnel u. 196 Brücken in die italienische Stadt Tirano. Zunächst fährt der Zug weiter aufwärts, hautnah an der mächtigen Gletscherwelt des Berninamassivs vorbei. Beim Lago Bianco haben wir die Baumgrenze überschritten. Eine wolkenreiche mondähnliche Landschaft lässt die Bergwelt grenzenlos erscheinen. Von mehr als 2200 m Höhe geht es kurvenreich hinab ins Puschlav u. über den berühmten Kreisviadukt von Brusio überwindet die Bahn weitere Höhenunterschiede bis auf 429 m ü.M. Gegen Mittag erreichen wir die Stadt Tirano, die seit dem Mittelalter ein wichtiger Handelskreuzpunkt war u. eine gut erhaltene mittelalterliche Altstadt mit repräsentativen Palazzos des zu Reichtum gelangten Adels aufweist. Die sehenswerte barocke Kathedrale Santuario Madonnadi Tirano liegt 20 Gehminuten vom Zentrum u. ist leider über die Mittagszeit - wie auch die Geschäfte u. die Touristeninformation- von 12 bis 14 Uhr geschlossen. Also folgen wir dem Rhythmus u. lassen uns in einem der kleinen Restaurants in der Altstadt kulinarisch verwöhnen. Nach dem Mittagsaufenthalt treffen wir uns wieder am Bahnhof u. setzen unsere Fahrt in 2 schicken roten Bussen der Bernina Express Linie nach Lugano fort. Unterwegs Hitzegewitter. Die Fahrt führt vorbei an den Weinbergen Veltins, durch malerische Dörfer u. entlang des Comersees. Wir erreichen Lugano schließlich wieder bei Sonnenschein. Da hier im Gegensatz zu St. Moritz der Bahnhof oberhalb der Stadt liegt nehmen wir die kleine Standseilbahn "Lugano Citta" hinab ins Stadtzentrum. Es gilt der Swiss Bahnpass. Ein wunderschöner schattiger Altstattwegweg zeigt mit seinen Geschäften das mondäne Lugano an. Wir erreichen unser Hotel direkt am Luganer See. Unser Abendtisch ist fast festlich mit Stoffservietten u. Blumendeko vorbereitet. Wir sitzen gemeinsam an einer langen Tafel, was uns zu einem einmaligen Gruppenfoto inspiriert. Unsere Hände sind bisher nicht vom Datenschutz tangiert u. bringen dennoch etwas Leben in die sonst gesichterlosen Reisefotos.
Viele von uns genießen den sommerlichen Abend mit einem Spaziergang am See durch die duftenden Parklandschaften. Wir genießen das lebendige Treiben zum Auftakt des Wochenendes in der Stadt.


mit dem Gotthard Panorama Express via Flüelen u. per Schiff nach Luzern –weiter per Zug nach Zürich

Fast schon regulär planen wir den Weg zum Bahnhof um 8:15 Uhr. Schließlich haben wir uns an diese Frühzeit gewöhnt. Wir folgen dem allgemeinen Wunsch den Eindruck von Lugano noch einmal aufzufangen. Daher nehmen wir den Weg am See entlang und biegen in die Altstadt zum wohl bekanntesten Platz, dem Piazza della Reforma ein. Hier befindet sich das Rathaus; bunte Hausfassaden mit klappbaren Fensterläden u. Strassencafés säumen den Platz. Wir schlängeln uns durch die autofreie Innenstadt wieder zur kürzesten Seilbahn der Welt mit 3 Minuten Fahrtzeit. u. besteigen am Kopfbahnhof den Gotthard Express in der 1. Klasse. Nicht nur der Wagen gehört uns, sondern auch der Zugbegleiter René, der uns witzig u. voller Streckeninformationen unterhaltsam begleitet. Wir erfahren Details zur Geschichte des Tunnelbaus durch St. Gotthard, lauschen den Geschichten über die Entwicklung des Bahnwesens der Schweiz u. bewundern die ingenieurtechnischen Meisterwerke. Unsere Hochachtung gilt den Unternehmern, die hier ihr Risikokapital einbrachten sowie den Hunderten von Bauleuten, die unter schweren Bedingungen die Tunnel bauten, darunter viele ihr Leben ließen.
René verschenkt im Namen der Bahn Ansichtskarten mit dem Gotthard Express u. übernimmt den kostenlosen Versand an unsere Liebsten daheim über den gelben mobilen Postkasten.
In Flüelen wechseln wir auf das Dampfschiff nach Luzern. Wieder erwartet uns ein technisches Highlight. Der Schaufelraddampfer präsentiert im Innern den Gästen seine arbeitende zischende Dampfmaschine. Rot-Golden angestrichen zieht sie uns in den Bann. Durch ein Schaufenster sehen wir, wie sich das Schaufelrad durch das Wasser arbeitet. An Deck die Seenlandschaften, im Hintergrund die Bergwelt.: Entzückende Anleger mit alten Holzhhäusern, kleinen, in Fels gehauene Kirchen, moderne Wohnquadrate, die wie verglaste Schwalbennester an den Hängen kleben. So fahren wir fast 3 Stunden u. gelangen über den Alpnacher See u. Vierwaldstättersee nach Luzern. Die Berge Pilatus u. der Rigi grüßen uns von den Ufern bei Luzern. 1,5 h Aufenthalt in Luzern-Zeit zum Kaffeetrinken am See. Die Innenstadt am Samstag ist menschengefüllt, es gibt ein Stadtfest. Wir verabschieden uns von der schönen Stadt u. reisen 1 h mit dem Zuge zu unserem letzten Haltepunkt-Zürich.
Perfekt in Bahnhofsnähe liegt das Hotel. Unser Abschiedsessen findet im Schatten an einer gedeckten Tafel statt: obendrein präsentiert der gastfreundliche Wirt die regionale Spezialität- Zuricher Geschnelztes an Rösti als Hauptgang. Unsere Reiseleiterin Ute verabreicht einen gesunden Kräuter-um-trunk aus einer "Medizinflasche" des Gasthauses, Restbestand aus dem Depot, aber schmackhaft! Als alle Reisteilnehmer versammelt sind liegt es uns am Herzen einige Abschiedsworte auszusprechen. Die Gruppe und die Reiseleiterin bedanken sich für das tolle Miteinander, für die Aufmerksamkeit, die gegenseitige Rücksichtnahme und das Vertrauen in die Organisation dieser wunderschönen Reise. Wir hatten viele schöne Erlebnisse u. auch Spass miteinander.


Zürich –

Da die Abreise unterschiedlich erfolgt, haben wir uns am Vortag offiziell verabschiedet. Wir organisieren für Interessierte noch eine Stadtrundfahrt ab Hotel. Andere Teilnehmer besuchen das Kunstmuseum oder genießen ein zünftiges Käsefondue zum Abschied. Die Fluggäste machen sich am Nachmittag auf den Weg zum Flughafen. Alle Rückkehrer hoffen auf eine pünktliche Beförderung ohne Personalmangel auf Bahn und Flug.

Auf Wiedersehen Schweiz


Schlusswort

Eine Traumreise haben wir erleben können, perfekt abgestimmt organsiert. Wenn auch manchmal die Verweildauer in den Städten zu kurz erschien: bei dieser Reise war der Weg das Ziel! Wir haben 1790 Bahnkilometer zurückgelegt. Die Orte sind einer weiteren Reise wert.
In diesem Sinne hoffe ich auf ein Wiedersehen mit Ihnen im Rahmen einer Eberhardt Reise. Bleiben Sie reisefreudig
Ihre Ute Solf

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