Reisebericht: Große Rundreise mit dem Zug in der Schweiz

22.07. – 30.07.2023, 9 Tage Bahnreise in der Schweiz mit Fluganreise sowie St. Gallen – Voralpen–Express – Luzern–Interlaken Express – Interlaken – GoldenPass – Lausanne – Zermatt – Glacier Express – St. Moritz – Bernina Express – Lugano – Gotthard Panorama Express – Zürich


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Wir konnten uns auf dieser Reise von der Tatsache überzeugen, dass die Schweizer Bahnen präzise wie die berühmten Uhren des Alpenlandes funktionieren. Ob von St. Gallen nach Luzern und von hier bis hinunter zum Genfer See oder die Fahrt mit dem Glacier- und Bernina-Express – alles lief wie am Schnürchen! Dabei faszinierten uns Zermatt, Lugano, Luzern und viele weitere Höhepunkte dieser besonderen Reise durch die Eidgenossenschaft.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Anreise durch die Luft und auf der Schiene nach St. Gallen

22.7.2023. Da nun der langersehnte Urlaub endlich da ist, fällt das zeitige Aufstehen auch nicht so schwer. Schnell sind die letzten Sachen zusammengepackt und schon kann es losgehen. Die erste Etappe führt uns zum Flughafen; Gepäckaufgabe, Sicherheitskontrolle, Boarding – alles verläuft ohne Probleme.
Als uns dann die Beschleunigung des großen Vogels behutsam in die weichen Sitze drückt, die Maschine abhebt und über die Wolken gelangt, lassen wir uns treiben und voller Erwartung beginnt nun das große Abenteuer.
Unser erster Treffpunkt ist der Airport von Zürich, hier ist unsere Reisegruppe schon fast komplett. Ein wenig Zeit für einen kleinen Mittagsimbiss, dann treffen wir uns wieder um fortan fast ausschließlich auf der Schiene unterwegs zu sein – eine Besonderheit dieser Reise.
Der Zug bringt uns von Zürich durch ein sanft hügeliges Land nach Sankt Gallen und vom Bahnhof trennt uns nur noch ein kleiner Fußweg zum Hotel, welches direkt im historischen Zentrum dieser geschichtsträchtigen Stadt liegt.
Wenig später können wir dann auch jene Gäste begrüßen die den Weg allein nach Sankt Gallen gefunden haben. Nunmehr komplett, begeben wir uns mit unserer Stadtführerin auf Entdeckungen in diese schöne Stadt. Was es da nicht alles zu sehen gibt: Wunderbare alte Bürgerhäuser mit geschmackvollen Erkern, ein munteres Leben in den schmalen Gassen, das Stiftgelände mit Kathedrale und als krönenden Abschluss besuchen wir noch die weltberühmte Stiftsbibliothek. Das war schon mal ein großartiger Beginn der Reise; beim Abendessen gibt es nun erste Gespräche und schon an diesem ersten Tag waren die Eindrücke groß.

Die Reise nach Luzern

23.7.2023. Als wir uns das Frühstück so richtig schmecken lassen lacht draußen schon die Sonne als wollte sie uns sagen: Nutzt den Tag! Da lassen wir uns auch nicht lange bitten und nach dieser ersten Stärkung begeben wir uns zu Fuß zum Bahnhof von Sankt Gallen. Nach ein wenig Wartezeit fährt der Zug ein und bald darauf können wir auf den reservierten Sitzen Platz nehmen. Nun fliegt die Landschaft buchstäblich an den Fenstern vorbei; der Blick ist frei und der Himmel bietet uns einen Mix aus Sonne und Wolken. Wir kommen noch einmal an Zürich vorbei weil wegen Bauarbeiten die Voralpenstrecke leider gesperrt ist, aber auch auf diesem Weg sind die Eindrücke wunderschön. Bald zeigt sich zu unserer Linken der weitausladende Zürichsee und wenig später gibt es im Ort Zug den letzten Halt vor unserem Ziel welches Luzern heißt.
Kaum das wir hier den Bahnhof verlassen haben, lacht uns die Sonne ins Gesicht; vom Vierwaldstätter See streicht ein warmer Wind herüber und die grandiose Bergkulisse welche Luzern umgibt, lässt auf einen wunderbaren Nachmittag hoffen und so ist es auch.
Gleich am Bahnhof werden wir von unserer Stadtführerin erwartet; mit ihrer kompetenten Hilfe gehen wir nun auf eine Zeitreise in eine der interessantesten Städte der Schweiz. Gleich vor uns zeigt sich die blumengeschmückte Kapellbrücke, einst Teil der Stadtbefestigung. Gegenüber liegt die Altstadt; doch bevor wir dorthin überwechseln, lernen wir erst einmal die Jesuitenkirche mit ihren schmuckvollen Malereien aus der Barockzeit kennen.
Eine interessante Einrichtung ist das Nadelwehr, es reguliert den Wasserstand des Vierwaldstätter Sees welcher im Fluss Reuss seinen Abfluss hat. Über die Spreuerbrücke mit den etwas makabren Malereien im Dachstuhl gelangen wir schließlich in die Altstadt Luzerns, hier stehen wir staunend vor den alten Bürgerhäusern mit den farbenfrohen Fassaden.
Nach diesen Eindrücken beginnt die ausgiebige Freizeit für eigene Erkundungen. Zunächst gehen wir aber zum Hotel, beziehen kurz die Zimmer und dann kann ein jeder nach Herzenslust an diesem Nachmittag Luzern besuchen.

Von der Zentralschweiz zum Genfer See

24.7.2023. Am frühen Morgen reißt uns Blitz und Donner aus den Träumen. Das angekündigte Tief ist nun doch gekommen und beendet die starke Hitze.
Als wir dann in den Zug steigen und uns aufmachen um zu unserem nächsten Ziel zu gelangen, hängen zwar noch graue Wolken an den Bergen, dennoch ist der Blick gar nicht so schlecht. Vorbei am Hausberg Luzerns, dem sagenhaften Pilatus, geht es bald hinauf zum Sarner See und noch etwas höher haben wir dann am Brünig-Pass einen kurzen Aufenthalt. Als es dann weiter geht, breitet sich vor unseren Augen schließlich das Tal der Aare aus, dieser Fluss mündet zunächst im Brienzer See. Direkt am Seeufer verlaufen die Schienen der Bahn und von hier haben wir einen schönen Blick auf diese Wasserfläche direkt von den Zugfenstern aus. Dann haben wir Interlaken erreicht; hier machen wir einen Aufenthalt und können, leider bei etwas Regen, diese Stadt ein wenig erkunden. Am zeitigen Nachmittag geht es dann weiter; zunächst auf Normalspur bekommen wir den Thuner See zu sehen und schwenken von hier bald in das Simmental ein. Leider hat auch hier Petrus wieder Wolken übers schöne Land gehängt, dennoch sind die Impressionen prächtig. Hier zeigt sich uns eine überaus intakte grüne Natur, auf den Wiesen grasen Kühe und bald haben wir den Ort Zweisimmen erreicht. Hier werden wir von Normal- auf Meterspur mit einer einmalige Technik gebracht, und das während wir langsam fahren. Schweizer Bahninnovation auf höchstem Niveau!
Weiter geht die Reise; bald haben wir die Sprachgrenze zur französischen Schweiz überschritten, die Berge treten zurück und machen später der weitausladenden Wasserfläche des Genfer Sees Platz, er dominiert fortan den Blick.
Ein letzter Umstieg in Montreux, dann noch eine halbe Stunde bis nach Lausanne mit dem Zug, schließlich knapp zehn Minuten zu Fuß, dann haben wir das heutige Ziel, unser Hotel erreicht.

Impressionen aus Lausanne und Weiterreise nach Zermatt

25.7.2023. In der Nacht hat es erneut ein Donnerwetter gegeben; Blitze zuckten über dem Genfer See und Wetterleuchten zeigte sich die ganze Nacht am Himmel. Als es Morgen wird, ist es schon wieder trocken und gegen zehn machen wir uns auf, um die wirklich interessante Stadt Lausanne etwas näher kennenzulernen. Zu diesem Zweck hat sich unsere kompetente Stadtführerin Irene eingefunden, mit ihr gehen wir nun auf Erkundungen. Eine nur wenige Minuten dauernde Fahrt mit der Metro bringt uns hinauf zur Kathedrale. Von hier aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Häuser und Dächer von Lausanne; im Hintergrund breitet sich der Genfer See aus und unser Blick schweift hinüber zum französischen Seeufer.
Im Gotteshaus erfahren wir von Irene viel Wissenswertes über das religiöse Leben und wenig später beginnen wir den Abstieg zum eigentliche Zentrum der Stadt. Auch hier gibt es vieles zu entdecken. Schmale Straßen und Gassen, quirlige Plätze und schöne Geschäfte – die Zeit verfliegt bei all diesen Impressionen jedenfalls wie im Flug.
Nachdem sich unsere Stadtführerin verabschiedet hat, verbleibt in Lausanne noch ein wenig Freizeit; Gelegenheit mit der Metro direkt hinunter zum See zu fahren und hier einige schöne Fotos zu schießen.
Der zeitige Nachmittag sieht unsere Reisegruppe dabei dem nächsten großen Höhepunkt zuzueilen. Von den Zugfenstern aus sehen wir rechts den See und links die Weinberge buchstäblich vorbeifliegen, wir folgen dem Fluss Rhone aufwärts.
Später schauen wir im Tal auf den Obstanbau, das Klima ist warm, die Erde fruchtbar und der Fluss bringt genügend Wasser zum Gedeihen der Früchte.
Im Ort Visp steigen wir um; der Regionalzug wird uns nun in der nächsten guten Stunde etwa eintausend Meter aufwärts bringen. Mithilfe der Zahnradtechnik gelingt das auch hervorragend; die Berge rücken eng zusammen, die Schlucht ist tief, der Ausblick ein weiteres Mal atemberaubend und gegen fünf haben wir unser heutiges Ziel erreicht: Das weltberühmte Gebirgsdorf Zermatt. Nur das Matterhorn will sich uns heute noch nicht so richtig zeigen…

Das Gebirgsdorf Zermatt

26.7.2023. Als wir uns an diesem Vormittag aufmachen um zur Talstation der Gornergrat-Bergbahn zu gelangen, ist der Blick immer noch nicht richtig frei. Die Hoffnung ist aber groß das Petrus die Wolken noch wegschieben wird. Oben angelangt, hier ist es noch recht frostig das Thermometer zeigt wenig über null, ist der Ausblick gar nicht so übel. Einige der Viertausender zeigen sich uns nun schon, nur das Matterhorn hat sich dichten Dunst vorgehängt. Gut möglich, dass sich gegen Mittag die Wolken noch etwas verteilen, mal schauen.
Gegen zwölf ist nun auch das Matterhorn frei geworden; es trägt an der eine Seite nur noch einen zarten Wolkenschleier, während die anderen schneebedeckten Berge fast ohne Einschränkungen zu sehen sind. Da hat sich der Ausflug doch noch gelohnt!
Der Nachmittag steht uns nun zur Erkundung von Zermatt zur Verfügung; wenn auch die Sonne überwiegt, hier im Gebirge weht ein recht kühler Wind – auch im Hochsommer. Das hindert uns aber nicht ein wenig auf der Bahnhofstraße mit all ihren schönen Boutiquen, gastlichen Cafés und dem munteren Treiben von Menschen aus aller Herren Länder zu flanieren. Und immer wieder geht der Blick zum schleierumkränzten Matterhorn, es dominiert überall in Zermatt den Blick. An diesem Nachmittag sind auch die Gleitflieger unterwegs, sie drehen ihre atemberaubenden Kreise, den Vögeln gleich.
Solcherart verfliegt auch hier die Zeit; der Nachmittag vergeht, der Abend rückt heran und als für uns das leckere Abendessen gerichtet ist, ist unsere Reisegruppe wieder vereint und nun gibt es viel zu erzählen, jeder hat andere Impressionen zum Besten zu geben.
Die Sonne ist untergegangen, im Tal herrscht längst Dunkelheit und bei einem kleinen Spaziergang durch das abendliche Zermatt, begleitet von frischer Luft, ist die Vorfreude auf das morgige Erlebnis groß.

Die Reise mit dem Glacier–Express bis Sankt Moritz

27.7.2023. Heute können wir einen besonderen Höhepunkt genießen: Wir werden auf der kompletten Originalstrecke des Glacier-Express unterwegs sein und zwar von Anfang bis Ende!
Am Vormittag gelangen wir bei wiederholt sonnigem Wetter in wenigen Schritten zum Bahnhof von Zermatt. Hier stehen nun schon die noblen Wagen des Glacier-Express bereit; sie werden uns bis zum späten Nachmittag zur Verfügung stehen. Pünktlich geht es los; die schneebedeckten 4 000er blitzen in der Morgensonne als sich der Zug durch das enge Mattertal windet. Bald haben wir bei Visp wieder das Rhonetal erreicht, wir folgen dem hier recht wilden Fluss aufwärts. Vorbei an Brig mit dem Stockalperpalast gelangen wir durch das grüne Goms, dann wird es für eine Weile dunkel: Wir durchfahren den Furka-Basistunnel und, als wir wieder im Tageslicht auftauchen, sind wir im Kanton Uri angelangt. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen, wir bekommen an unseren Tischen ein leckeres Essen serviert, dabei können unsere Blicke immer wieder hinaus schweifen um die einmalige Landschaft zu genießen. Im Ort Andermatt gibt es eine kurze Rast, danach gelangen wir mithilfe der Zahnradtechnik hinauf ins Reich der Murmeltiere. Der Zug passiert nun die Höhe des Oberalpasses, die Vegetation ist karg, dennoch reizvoll. Aber, unser Aufenthalt in diesen unwirtlichen Höhen währt nicht lange; in Serpentinen geht es nun hinunter nach Disentis und der beeindruckenden Kirche von St. Martin.
Der nächste Streckenabschnitt ist besonders romantisch. Die schroffen Berge bilden hier eine enge Schlucht durch welche der noch junge Rhein unbändig seine Lauf nimmt.
Nun sind wir in Graubünden angelangt, ein kurzer Stopp in Chur, dann nehmen wir die letzte Etappe unserer Fahrt in Angriff. Bald gelangen wir über das bekannte Landwasserviadukt um gleich dahinter im Tunnel zu verschwinden. Im weiteren Verlauf der Fahrt wird es wieder gebirgig; über die Albula-Strecke geht es durch zahlreiche Kehrtunnel deutlich bergauf, unser Ziel St. Moritz naht.
Hier angekommen bläst ein unangenehmer kalter Wind, deshalb suchen wir erst einmal schnell unser Hotel auf. Bis zum Abendessen bleibt nun noch etwas Zeit diesen Ort der „Reichen und Schönen“ etwas näher in Augenschein zu nehmen.

Mit dem Bernina–Express ins Reich der Palmen nach Tirano. Busreise nach Lugano.

28.7.2023. Über Nacht hat es etwas geregnet; als wir am frühen Vormittag zum Bahnhof unterwegs sind, zeigen sich die Temperaturen in Sankt Moritz einstellig, aber die Sonne lacht!
Am Bahnhof angelangt erwartet uns nun der Bernina-Express, mit ihm werden wir am Ende der Reise wieder im Sommer anlangen.
Ein kleiner Ruck – die Fahrt beginnt. Schnell geht es bergauf; rechts sehen wir das markante Eisfeld des Morteratsch-Gletschers in der Morgensonne funkeln, bald tritt der Baumbewuchs zurück und wir langen auf den Höhen des Berninapasses an. Vorbei an Gebirgsseen, kleineren Bächen und einer faszinierenden Alpenflora, geht es nun hinunter in den mediterranen Einzugsbereich. Vorbei am reizvollen Ort Poschiavo und dem nach diesem Ort benannten See, naht ein weiterer Fahrthöhepunkt. Vor uns liegt das Kreisviadukt von Brusio; die Fotografen haben Aufstellung genommen und schon dreht sich der Zug einmal im Kreis.
Warme, mediterrane Luft empfängt uns beim Ausstieg in Tirano; ein Kontrast zum fast frostigen Beginn dieses Tages. Hier im beschaulichen Ort werden wir unsere Mittagspause verbringen; zahlreiche italienische Restaurants laden zu Einkehr ein.
Am Nachmittag geht dann die Reise mit dem Bus weiter. Er bringt uns durch das üppig grünende breite Tal des Flusses Adda zum Comer-See, hier sind zahlreiche Wassersportler unterwegs. Besonderen Spaß scheint es den Menschen am See zu machen sich vom wilden Wind mit dem Drachen in die Höhe katapultieren zu lassen, wir können diesem ausgelassen Treiben vom Bus aus zu schauen.
Eine kurze Fahrt über die Berge, dann erscheint vor unseren Augen ein weiterer ausladender See. Es ist der Luganer-See, der gleichnamige Ort ist unser heutiges Ziel.
Ein wenig frischgemacht und wir können im Hotel ein leckeres Diner genießen. Und danach? Selbstverständlich unternehmen wir noch einen Spaziergang am nahegelegenen See in einer wirklich traumhaften Atmosphäre. Dezente Beleuchtung begleitet uns, hinter dem Berg ist der Mond aufgegangen und ein milder Luftzug lässt uns diesen Sommerabend zu einem großen Erlebnis werden.

Mit Bahn der nach Flüelen. Schifffahrt auf dem Vierwaldstätter See.

29.7.2023. Nach einer angenehm verbrachten Nacht bringt uns der Linienbus die wenigen Stationen zum Bahnhof, nun erwartet uns ein letztes großes Erlebnis dieser Reise. Hier werden wir schon von einem Zug-Reiseleiter erwartet, er wird uns die Fahrt mit dem Gotthard-Express durch wissenswerte Informationen sehr kurzweilig gestalten.
Zunächst gelangen wir noch eine gutes Stück durch das Tessin. Es ist jener Kanton welcher auch als die Sonnenstube der Schweiz bezeichnet wird. Und das ist nicht gelogen; durch das Tal, welches vom Fluss Ticino gebildet wird, geht es stetig bergauf. Staunend erleben wir erneut, wie uns die Kehrtunnel in die Höhe bringen; auf der Autobahn nebenan stauen sich die Autos, wir fliegen buchstäblich an ihnen vorbei – so macht Zugfahren richtig Spaß!
Dann geht es durch den alten Tunnel; unter dem Gotthardpass hindurch gelangen wir bald wieder in die Deutschschweiz. Hier hat sich der Himmel etwas bezogen, wir eilen aber unserem nächsten Ziel dem Ort Flüelen zu. Zuvor sehen wir an der Kirche des Ortes Wassen wie faszinierend die Anlagen der Kehrtunnels sind: Gleich dreimal fahren wir an diesem Gotteshaus vorbei, immer auf einer anderen Ebene.
Im Ort Flüelen verlassen wir den Zug; unser Begleiter verabschiedet sich und eine halbe Stunde später haben wir schon auf dem uralten Dampfer „Uri“ platzgenommen. Bis zum Nachmittag werden wir an das andere Ende des Vierwaldstätter Sees gelangen, diese romantische Fahrt wird uns noch sehr lange in Erinnerung bleiben.
Wir passieren die Tellskapelle, das Rütli - Geburtsort der Schweiz, den Schillerstein und legen an den zahlreichen Orten die am See liegen auch immer wieder an.
Dann kommt das andere Ende des Sees in den Blick; über allem ragt der Pilatus-Berg und zu seinen Füßen liegt Luzern. Nachdem hier der Dampfer angelegt hat, gönnen wir uns noch ein gutes Stündchen im schönen Ort. Noch ein Gang über die Kapellbrücke, ein kurzer Besuch der reizvollen Altstadt – etwas Wehmut schwingt nun schon mit, denn morgen wird diese schöne Reise enden.
Der Zug bringt uns dann noch nach Zürich zu unserem letzten Hotel. Hier in der Lobby versammelt sich nun die komplette Gruppe ein letztes Mal. Noch einmal werden Gedanken ausgetauscht und alle sind wir uns einig, dass wir in der vergangenen Woche wunderbare Erlebnisse auf den Schienen der Schweiz erlebten, malerische Orte kennenlernen durften und die einmalige Landschaft, zwischen Palmen und Gletschern, in vollen Zügen genießen konnten…

Der Abschied

30.7.2023. Noch ein Vormittag zur freien Verfügung. Da es drei Zielflughäfen mit verschiedenen Abflugzeiten gibt, musste sich unsere Gruppe trennen; verabschiedet hatten wir uns ja schon gestern.
Ich werde mit den Dresdnern als Letzter an der Reihe sein; noch ein beschaulicher Bummel im ruhigen Vorort Altstetten, ein etwas späteres Frühstück und – die Zeiger der Uhren drehen sich unerbittlich.
Bald ist die Zeit herangekommen in Richtung Flughafen Zürich aufzubrechen. Der Vorortzug bringt uns dahin, ein langer Tunnel und schon ist das große Gebäude des Airports erreicht. Nun heißt es Geduld haben - Koffer aufgeben – Sicherheitskontrolle - Platznehmen und auf das Boarding warten. Doch auch diese Zeit vergeht. Nun geht alles ganz schnell; das Flugzeug steht starbereit am Gate, wir nehmen unsere Plätzen ein, es geht los.
Die Maschine beschleunigt, drückt uns sanft in die Sitze; nach dem Abheben dreht das Flugzeug noch eine Runde über Zürich, dann nimmt sie Kurs auf die Heimat…

Steffen Mucke

Schlusswort

Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege: Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut. Nur der Liebende ist mutig, nur der Genügsame ist großzügig, nur der Demütige ist fähig zu herrschen.

Laotse (chinesischer Philosoph, 6. Jh. v.Chr.)

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