Reisebericht: Glacier– und Bernina–Express – die besondere Reise

31.07. – 06.08.2011, 7 Tage Premium–Bahnreise Schweiz im Panorama–Wagen mit Sils im Engadin – St. Moritz – Bernina–Express – Tirano – Glacier–Express – Pontresina – Val da Roseg – Zermatt – Pilatus


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Exklusivreise in die Schweiz Anfang August 2011.
Ein Reisebericht von
Heidemarie Nestler

1.Tag – Sonntag, 31.07.11 Anreise

Unsere Reise begann in Dresden am Flughafen, weitere Reisegäste stiegen noch zu in Hainichen - Chemnitz - Zwickau und Münchberg. Danach ging die Fahrt in die Schweiz mit 33 Reisegästen an Bord unseres Busses, vorbei an Nürnberg, weiter Richtung Kreuz Feuchtwangen und dann Richtung Bodensee.
Wir fuhren durch den 6,8 km langen Pfändertunnel und danach waren wir auch schon in Österreich, nun ging es ein kurzes Stück durch das Bundesland Vorarlberg, wir überquerten den Rhein und schon ging es hinein in die Schweiz.
Die Fahrt verlief entlang des Rheins, vorbei am Fürstentum Liechtenstein, zuerst durch den Kanton St.Gallen und dann durch den Kanton Graubünden, der die nächsten Tage unser „zu Hause" sein sollte.
An der Raststätte „Rheintal" machten wir unsere letzte Pause und konnten dort vom Damm des linken Rheinufers einen Blick in das kleine Fürstentum Lichtenstein mit seinem Schloss in Vaduz werfen.
Weiter ging nun unsere Fahrt auf der Autobahn bis nach Thusis, wo wir dann Richtung Tiefencastel abfuhren und danach durch Oberhalbstein hinauf auf den Julierpass gelangten. Nach einem kurzen Fotostopp setzten wir unsere Fahrt hinunter ins Engadin fort. In Silvaplana kamen wir an der Engadiner Seenplatte an, fuhren entlang des Silvaplaner - Champfere See´s und angekommen am St.Moritzer See waren wir auch schon am Ziel unseres 1. Reisetages.
Die nächsten Tage wohnten wir im 4-Sterne-Hotel „La Margna" in St.Moritz-Dorf.
Nachdem alle Reisegäste ihre Zimmer bezogen hatten, trafen wir uns in der Hotelbar zu einem Willkommensdrink, bevor es dann zum Abendessen ging.

2.Tag – Montag, 01.08.11 Ortsrundgang St. Moritz und Pferdekutschenfahrt

Pünktlich um 9 Uhr holte uns die Stadtführerin zu einem Rundgang durch St. Moritz-Dorf am Hotel ab.
Dabei erfuhren wir viel Wissenswertes über die Geschichte sowie den heutigen Ort St. Moritz.
Nachdem im Café „Hauser" hauseigene Schokolade probiert wurde, war unser Rundgang gegen 11 Uhr beendet.
Am Nachmittag stand noch ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm. Wir trafen uns 11.15 Uhr am Hotel und fuhren mit unserem Bus ein kurzes Stück bis nach Pontresina. Dort erwarteten uns schon vier Pferdekutschen, mit denen wir bei wunderschönem Wetter ins Val da Roseg fuhren. Nach etwa einer Stunde erreichten wir im hinteren Tal das Gasthaus, wo die Pferdekutschen dann stehen blieben. Nun hatten wir während der zwei Stunden Aufenthalt Gelegenheit Richtung Roseggletscher zu wandern oder auch zu einem gemütlichen Aufenthalt auf der Terrasse der Gaststätte.
Um 15 Uhr ging es dann wieder zurück nach Pontresina, wo uns unserer Bus erwartete und wir fuhren zurück nach St. Moritz in unser Hotel.
Einige Reisegäste gingen dann noch in den Ort, wo einiges los war, denn schließlich war heute Nationalfeiertag der Schweiz.

3. Tag –Dienstag, 02.08.11 Fahrt mit dem Berninaexpress

An diesem Tag stand unsere erste Bahnfahrt auf dem Programm. Mit dem Berninaexpress wollten wir vom Engadin über den Berninapass hinunter in das Puschlavtal bis hinein nach Italien fahren.
Einstieg für uns: St.Moritz (CH) - 1.800 m Höhe
über den: Berninapass - 2.253 m hoch
Endstation: Tirano (I) - 429 m Höhe ü.M.
Da unsrer Zug erst nach 11 Uhr von St.Moritz abfuhr, nutzten einige Reisegäste noch die St.Moritz-Card und fuhren mit den Bergbahnen hinauf auf die umliegenden Berge und genossen die herrliche Aussicht.
Um 11 Uhr trafen wir uns dann am Bahnhof, wo der Berninaxpress schon bereitstand und machten es uns in dem für uns reservierten Panoramawagen der Berninabahn gemütlich, dessen Linie seit 2008 Teil des UNESCO Welterbes ist.
Der Berninaexpress fuhr nun vorbei am Morteratschgletscher und wunderschöner Landschaft hinauf zum Berninapass. In 2.253 m Höhe auf dem Pass an der Station Ospizio Bernina angekommen, befanden wir uns auf der höchstgelegenen Bahnstation der Rhätischen Bahn und hatten Blick auf die zwei Seen „Lago Bianco" und „Lej Nair". In beiden Seen wird seit 1911 das Wasser gestaut.
Von dort an ging es wieder abwärts. Vorbei an Gletschergebieten, Seen und einer herrlichen Berglandschaft fuhren wir hinab in das Val Poschiavo (Puschlavtal). Wir wechselten von hochalpiner Landschaft in mediterranes Gebiet, dabei überquerten wir auch die Sprachgrenze vom deutschsprachigen Teil Graubündens in den italienisch sprechenden Teil des Kantons.
Während der Fahrt vom Berninapass nach Tirano bewältigt die Berninabahn einen Höhenunterschied von 1.824 m und das auf einer Horizontaldistanz von nur 22 km - ohne Zahnrad, trotz Steigung von bis zu 70°/°°. Eine besondere Attraktion auf der Fahrt hinab in das Tal ist natürlich die Fahrt über das Kreisviadukt in Brusio.
Nach etwas über 2 Stunden Fahrt kamen wir in Tirano an. Der Ort gehört zu Italien und dort zur Region der Lombardei und liegt im sonnigen Veltlin.
Nach einem längeren Aufenthalt traten wir mit unserem Bus die Rückfahrt an. Nun konnten wir einen großen Teil der Bahnstrecke noch einmal aus der Busperspektive genießen.
Ab und zu wurde ein Fotostopp eingelegt, bevor wir dann pünktlich vor dem Abendessen in St.Moritz in unserem Hotel „La Margna" einttrafen.

4. Tag – Mittwoch, 03.08.11 Glacierexpress

An diesem Tag hieß es Abschiednehmen von St. Moritz und dem Kanton Graubünden.
Nach dem Frühstück wurde unser Gepäck in den Bus eingeladen, der dann ohne uns die Fahrt nach Täsch in den Kanton Wallis antrat.
Unsere Fahrt mit dem Glacierexpress, dem „langsamsten Schnellzug" der Welt, begann 10.02 Uhr wiederum vom Bahnhof in St. Moritz. Wir nahmen unsere reservierten Plätze im Panoramawagen 1.Klasse ein und pünktlich ging die Fahrt los. Sie führte uns vom NO der Schweiz, durch die Zentralschweiz bis hin in den SW der Schweiz.
Während unserer Fahrt fuhren wir in Reichenau am Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein vorbei, sahen die unterschiedlichsten Landschaften, fuhren durch Tunnel und über Brücken, vorbei an Seen, einer herrlichen Bergwelt, durch das Rhonetal, Vispertal, Mattertal hinauf nach Zermatt.
Die Sehenswürdigkeiten und die Landschaft entlang der Strecke wurden uns mittels Kopfhörer im Zug erklärt.
Während der Fahrt erhielten wir zur Mittagszeit ein leckeres Mittagessen serviert. So gestärkt konnten wir die weitere Zugfahrt genießen.
Pünktlich 17.44 Uhr fuhren wir im Bahnhof von Zermatt ein. Dieser Urlaubsort liegt auf einer Höhe von etwas über 1.600 m und ist autofrei, d.h., dass nur Elektroautos im Ort verkehren, alle anderen Autos müssen in Täsch, dem Ort vor Zermatt, geparkt werden. Unseren Bus sahen wir schon vom Zug aus auf dem Parkplatz stehen und wir wussten daher, dass unser Gepäck schon im Hotel auf uns wartet.
Nachdem wir den Bahnhof in Zermatt verlassen hatten, galt natürlich der erste Blick dem Matterhorn, welches an diesem Tag noch nicht vollkommen zu sehen war.
Im Hotel „National", wiederum ein Vier-Sterne-Hotel, angekommen, bezogen wir unsere Zimmer und nach dem Abendessen wurde dann von einigen Reisegästen ein erster Bummel durch Zermatt gemacht, dem Ort, der vor allem auch Wintersportort ist, aber im Sommer auch herrliche Wanderwege und -ziele und eine traumhafte Bergwelt zu bieten hat.

5.Tag – Donnerstag, 04.08.11 Zermatt – Gornergrat

Für diesen Tag hatte man bestes Wetter vorausgesagt. Deshalb machten wir uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg zur Station der Gornergratbahn, um mit der Bahn hinauf auf den Gornergrat zu fahren. Wir sahen schon unten am Monitor, dass wir oben herrliche Sicht haben werden.
In ca. 40 Minuten fuhren wir die 9,3 km lange Strecke mit der Gornergratbahn, die als erste elektrische Zahnradbahn der Schweiz im Jahre 1898 in Betrieb genommen wurde, hinauf in eine Höhe von 3.089 m ü.M.
Blauer Himmel und kaum eine Wolke ermöglichte uns oben auf der Aussichtsplattform den berühmten 360°C-Rundumblick auf 29 der 34 Viertausender der Schweiz.
Die Abfahrt gestaltete jeder Reisegast individuell. Einige fuhren bis zum Riffelsee, um die Matterhornspiegelung im See zu erleben, einige nahmen die Gelegenheit war und aßen im SB-Restaurante am Riffelberg die bekannten Schweizer Röstis. Dabei hatte man während des Essens noch von der Terrasse einen schönen Blick auf das Matterhorn.
Am Nachmittag erkundeten einige Reisegäste noch die nähere Umgebung von Zermatt. Um 16 Uhr trafen wir uns, um uns noch das Matterhornmuseum anzuschauen. Dort erfährt man in einem Film, wie die Erstbesteigung des Matterhorns verlief, wie man früher in Zermatt lebte und wie die Alpen entstanden. Daher wissen wir nun, dass das Matterhorn eigentlich ein „Afrikaner" ist, da es vorwiegend aus afrikanischem Gestein besteht.

6.Tag – Freitag, 05.08.11 Fahrt Zermatt– Täsch – St.Gallen–Abtwil

An diesem Tag hieß es schon wieder Abschiednehmen von Zermatt. Der erste Teil unserer Heimreise wurde angetreten.
Nach dem Frühstück trafen wir uns am Bahnhof von Zermatt und fuhren mit dem Regionalzug hinunter nach Täsch. Dort erwartete uns unser Bus, in dem schon unser Gepäck eingeladen war, und unsere Fahrt ging los.
Wir fuhren hinab durch das Matter- und Vispertal bis nach Visp, dort bogen wir ins Rhonetal ein und fuhren im Tal entlang bis nach Brig. Weiter ging die Fahrt hinauf durch das Goms. Es war die gleiche Strecke, die wir mit dem Glacierexpress schon gefahren waren. Aber dann änderte sich der Streckenverlauf, denn die Fahrt führte uns an diesem Tag hinauf auf den Grimselpass. Vorher konnten wir einen Blick auf die Furkabahn werfen und sahen auch bei der Auffahrt ein kleines Stück des Rhonegletschers, der einstmals bis Gletsch hinunter reichte.
Oben auf dem Grimselpass angekommen, machten wir unsere erste Pause. Natürlich waren dort die Murmeltiere, die oben im Gehege leben, ein begehrtes Fotomotiv.
Vorbei an den Stauseen Grimselsee, in den sich die Halbinsel zieht, auf dem das Grimselhospiz steht, vorbei am Räterichsbodensee, aber auch an den Kraftwerken der KWO AG, ging es nun hinab in das Haslital.
Vom Grimselpass aus hatten wir nun auch den Kanton Wallis verlassen und fuhren erst einmal weiter durch den Kanton Bern. Die Grimselstraße fällt bei der Abfahrt relativ steil ab. Die Straße führt auch vorbei am Eingang zur schönsten Mineralkluft der Schweiz, die bei Sprengarbeiten entdeckt wurde.
In Innertkirchen auf 626 m Höhe angekommen, ging es weiter vorbei an Meiringen und danach wieder bergan. Wir fuhren vorbei am Eingang zur Aarschlucht bis hin zum Lungerersee, der schon zum Kanton Obwalden gehört.
Die Fahrtstrecke führte uns dann am See entlang, anschließend noch am Sarner See und am Pilatus vorbei. Dort sahen wir auch die Bergbahn, die hinauf auf den Pilatus fährt und die steilste Zahnradbahn der Welt ist.
Kurz danach konnten wir den ersten Blick auf den Vierwaldstädter See werfen und bald darauf kamen wir auch in Luzern, der Kantonshauptstadt des gleichnamigen Kantons an. Wir parkten mit unserem Bus direkt hinter dem Bahnhof, in unmittelbarer Nähe des Seeufers. Während des Aufenthaltes in Luzern war Zeit, um über die berühmte Kapellbrücke mit ihrem Wasserturm zu gehen, sich die Jesuitenkirche, die am Ende der Brücke steht, anzuschauen und ein Stück durch die Altstadt von Luzern zu bummeln.
Danach setzten wir unsere Fahrt durch die Zentralschweiz Richtung Zürichsee fort, fuhren entlang oberhalb des Südufers bis zum Abzweig nach Rapperswil, überquerten den Seedamm, fuhren durch Rapperswil, weiter Richtung Rickenpass und St.Gallen. Ziel war an diesem Tag das Vier-Sterne-Hotel „Säntispark" in Abtwil bei St.Gallen. Ein Hotel, welches in ganz moderner Architektur gebaut wurde, also ganz anders als die bisherigen Hotels.

7.Tag – Sonnabend, 06.08.11

Heute war Tag der Heimreise. Allerdings wollten wir natürlich nicht die Schweiz verlassen, ohne uns das alte Zentrum, mit dem Klosterbezirk von St.Gallen anzuschauen. Hier wurden dann auch die letzten Einkäufe getätigt, vor dem Kunstmuseum unser Gruppenfoto gemacht, bevor wir dann die Fahrt Richtung Heimat losging.
Ich hoffe, dass jeder Reisegast mit vielen schönen Eindrücken von dieser Reise zu Hause angekommen ist und Sie gern an diesen Urlaub zurückdenken.

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