Reisebericht: Glacier– und Bernina–Express – die besondere Reise

09.09. – 15.09.2018, 7 Tage Premium–Bahnreise Schweiz im Panorama–Wagen mit Sils im Engadin – St. Moritz – Bernina–Express – Tirano – Glacier–Express – Pontresina – Val da Roseg – Zermatt – Pilatus


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Mit dem Glacier-Express quer durch die Schweiz, mit dem Bernina-Express bis Italien, mit der Pferdekutsche ins Val de Roseg und mit der Zahnradbahn auf den Gornergrat
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

1. Tag Anreise nach Sils–Maria

25 Eberhardt-Reisegäste freuen sich auf eine besondere Reise in die Schweiz. Pünktlich 6 Uhr starten wir mit den ersten Gästen in Dresden. An den einzelnen Zustiegsstellen entlang der Autobahn wird die Gruppe größer. Anfangs kommen wir sehr gut voran. Nach Ulm geht es aber leider eine Stunde nur noch stockend weiter. Wir fahren dann durch den Pfändertunnel und ein Stück durch Österreich. Auch vor dem Grenzübergang Lustanau/Au stockt der Verkehr wieder. So sind wir erst gegen 16.30 Uhr in der Schweiz. Es geht vorbei an Chur, Thusis und Tiefencastel. Dann „klettern" wir hinauf zum Julierpass, machen hier einen kurzen Fotostopp. Nun trennen uns nur noch wenige Kilometer von Sils-Maria, wo sich unser 4-Sterne-Hotel „Edelweiß" befindet. Es wurde bereits 1876 gegründet. Nach der Vergaben der Zimmerschlüssel stoßen wir mit einem Willkommenssekt auf erlebnisreiche Tage an. Schnell sind die Zimmer bezogen. Diese präsentieren sich im Bündner Stil mit Arvenholzmöbeln. Dann erwartet man uns zum Gourmet-Menü im denkmalgeschützten Jugendstil-Speisesaal. Dieser ist einzigartig im Engadin und bildet auch die kommenden Tage einen stilvollen Rahmen für unsere Mahlzeiten. Nach diesem langen Tag freuen sich nun alles aufs Bett.

2. Tag St. Moritz und Kutschfahrt

Unser heutiges Ziel ist St. Moritz, einer der berühmtesten Kurorte der Schweiz. Mit Stadtführerin Susi treffen wir uns am Bahnhof. Zunächst fahren wir vorbei am St. Moritzer See. Dieser ist im Winter dick zugefroren und so Austragungsort für das bekannteste Pferderennen der Schweiz und für den „Polo World Cup". In St. Moritz Bad verlassen wir kurz den Bus. Wir erfahren im Forum Paracelsus viel über die Anfänge der Bäderkultur und kosten natürlich auch das gesunde Wasser, denn ein Becher davon soll angeblich um 20 Jahre verjüngen. Das Wasser heilt u.a. auch die Neigung zu Blähungen, das Blut wird feuriger, verstopfte Drüsen werden geöffnet und Taubheit in den Ohren und Kopfschmerzen verschwinden auch. So steigen wir voller Elan wieder in den Bus. Unsere Fahrt führt uns weiter durch St. Moritz Dorf, vorbei am alten Schulhaus, am Kulm-Hotel, an der Kirche, am Kulm-Park und am Wahrzeichen des Ortes, dem schiefen Turm. Nun geht es entlang der berühmten Bobbahn-Linie hinunter nach Celerina. Hier sehen wir zahlreiche typische Engadiner Häuser. Wieder am Bahnhof angekommen laufen durch das Parkhaus, dann bringt uns eine steile Rolltreppe hinauf ins Zentrum. Hier findet man zahlreiche Nobel-Boutiquen und Hotelpaläste. So kommen wir z.B. am 5-Sterne-Hotel „Badrutts-Palace" vorbei. Aber wir schauen uns auch die ältesten Häuser des Dorfes an. Der Rundgang endet an der Confiserie „Hauser". Sie ist bekannt für köstliche Kuchen und handgeschöpfte Schokoladen-Spezialitäten. Wir probieren hier die Engadiner Nusstorte. Es bleibt noch Zeit für individuelle Erkundungen oder einen Spaziergang am See.
Danach bringt uns Gisela mit dem Bus in den Nachbarort Pontresina, wo wir unsere Mittagspause machen. Gut gestärkt geht es mit zwei Pferdekutschen ins wildromantische Rosegtal. Die 7 Kilometer lange Strecke führt durch ein Naturreservat für alpine Flora und Fauna. Am Ziel auf 1999 m Höhe erwartet uns ein wundervoller Blick auf den Roseg-Gletscher. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang und machen eine Kaffeepause auf der Sonnenterrasse. Dann fahren wir mit 2 PS wieder zurück.
Nun haben wir Zeit, uns noch etwas in Sils-Maria umzuschauen. Nach einem schönen Tag treffen wir uns - manche mit Sonnenbrand im Gesicht - zum Abendessen. Danach besuchen einige Gäste noch das Konzert in der Hotelhalle.

3. Tag Fahrt mit dem Bernina–Express und Punt Muragl

Auch heute geht es mit dem Bus nach dem Frühstück wieder nach St. Moritz. Es steht unsere erste Bahnfahrt auf dem Programm. Im Bernina-Express können wir unsere reservierten Plätze im Panoramawagen der 1. Klasse einnehmen. Pünktlich fährt der Zug ab. Die Berninastrecke gilt als Meisterwerk der Ingenieurbaukunst. Über Pontresina geht es mit schönem Blick auf den Morteratschgletscher hinauf zur Station Ospizio Bernina. Mit 2253 m.ü.M. ist es die höchstgelegene Station auf dem Netz der Rhätischen Bahn. Vorbei am Aussichtspunkt Alp Grüm, wo wir für einen Fotostopp aussteigen, fahren wir weiter durch das Puschlav, drehen mit dem Zug eine Schleife auf dem Kreisviadukt von Brusio und erreichen schließlich Tirano in Italien. Hier empfangen uns sehr sommerliche Temperaturen. Wir essen im Ristorante „Al Portici" Pasta und Eis und bummeln durch die Altstadt. Viele schauen sich auch die Basilika Madonna di Tirano mit den reich verzierten Fresken und der aus Kiefernholz geschnitzten Orgel an. Dann fährt uns Gisela mit dem Bus wieder zurück. Dabei können wir vieles, was wir vom Zug aus gesehen haben, nun aus einer anderen Perspektive betrachten. Auf dem Berninapass machen wir unsere Kaffeepause. Am dortigen Hotel wird angezeigt, wie hoch der Schnee hier in vergangenen Jahren gelegen hat - kaum vorstellbar. Weiter geht es nach Pontresina. Da wir mit der Gästekarte einige Bergbahnen kostenlos nutzen können, machen wir noch einen Halt an der Talstation vom Punt Muragl. Mit der Zahnradbahn fahren wir hinauf auf eine Höhe von 2454 m. Hier unternehmen wir einen kleinen Spaziergang oder sonnen uns in den Strandkörben.
Am Abend lassen wir uns ein letztes Mal im Hotel „Edelweiß" kulinarisch verwöhnen. Diesmal stehen auf der Menükarte: Hummus mit gegrillter Aubergine und gerösteten Erdnüssen oder gebratenes Welsfilet mit Orangensoße und Risoleekartoffeln, Steinpilzsuppe mit Speck oder Silser Gerstensuppe, gebratene Perlhuhnbrust mit Thymian-Rahmsoße auf Wildreis und Erbsengemüse oder Kartoffel-Kohlrabi-Strudel mit Paprikasoße und Heidelbeermuffin mit Vanillesoße und Meringue oder eine Auswahl am Käsewagen bzw. aus dem Früchtekorb. Ein großes Lob an die Küche! Danach unternehmen einige Gäste noch einen Abschiedsbummel durch das idyllische Sils-Maria.

4. Tag Fahrt mit den Glacier–Express

Heute freuen wir uns auf den Höhepunkt unserer Reise: die Fahrt mit dem Glacier-Express von St. Moritz nach Zermatt. Wieder sind Plätze im Panoramawagen der 1. Klasse für uns reserviert. Vor uns liegt eine achtstündige Fahrt durch landschaftlich wunderschöne Abschnitte der Schweiz. Dabei werden wir über 2000 Meter Höhenunterschied überwinden, was teilweise nur mit Hilfe von Zahnrädern möglich ist, und über 291 Viadukte und durch 91 Tunnel fahren. Von St. Moritz geht es zunächst vorbei an Celerina und Samedan, dann durch den Albulatunnel, später über das Landwasserviadukt und durch Tiefencastel nach Chur. Hier wechseln wir die Fahrtrichtung. Höhepunkte des nächsten Abschnitts sind die Rheinschlucht und das Kloster Disentis. Zum Mittagessen wird uns Churer Schweinegeschnetzeltes mit Gartenchampignons, Zartweizen und Gemüse serviert. Dann nehmen wir den Anstieg zum 2033 m hohen Oberalppass in Angriff. Nach dem Erreichen der Passhöhe geht es in weiten Schleifen den Steilhang wieder hinunter. Gegen 14 Uhr erreichen wir den bekannten Ferienort Andermatt, wo wir einen kurzen Aufenthalt haben. Weiter fahren wir durch das Urserental, den Furkatunnel, das Goms und das Rhonetal. In Visp biegen wir ab ins Mattertal und kommen pünktlich 17.15 Uhr in Zermatt an. Während der gesamten Bahnreise gab es nicht nur immer wieder wunderschöne Ausblicke und zahlreiche Fotomotive, sondern auch interessante Informationen über Kopfhörer zur Strecke. Und das alles bei Traumwetter!
Vom Bahnhof sind es nur wenige Minuten bis zu unserem 4-Sterne-Hotel „Mirabeau", wo man uns schon erwartet. Nach einem sehr schmackhaften Abendessen spazieren wir dann zum ersten Mal durch den bekannten Ferienort. Als alle wieder zurück sind ziehen dichte Wolken auf, am Himmel sieht man Blitze, es donnert und regnet. Und wir wollen morgen auf den Gornergrat - ob das etwas wird?

5. Tag Fahrt auf den Gornergrat und Freizeit in Zermatt

Kaum hat der Wecker geklingelt, schauen wir zum Himmel: Sonnenschein und keine Wolken, das Matterhorn ist zu sehen! Gleich werden die ersten Fotos gemacht.
Nach dem Frühstück fahren wir gemeinsam mit der Bahn hinauf zum Gornergrat. Bereits während der 40minütigen Fahrt bietet sich uns immer wieder ein fantastischer Blick auf das Matterhorn. Wir genießen die Zeit auf dem Gipfel in der Sonne und können uns am unbeschreiblichen Panorama kaum satt sehen. Die Rundumsicht mit den beeindruckenden Gletschern, dem Kleinen Matterhorn, dem Breithorn und dem Monte-Rosa-Massiv ist einfach toll. Die meisten Gäste legen bei der Rückfahrt noch an der Station Rotenboden einen Halt ein, um zum Riffelsee zu gehen.
Danach bleibt noch Zeit für einen Bummel im Ort, denn Zermatt hat ja noch mehr zu bieten. So besuchen einige Gäste das Matterhornmuseum, das zu einem Rundgang durch die Geschichte des Ortes einlädt und eindrucksvoll die Erstbesteigung des Matterhorns schildert. Andere besichtigen den Bergsteigerfriedhof, schauen sich den Murmeltierbrunnen an, bestaunen die alten Holzhäuser, machen einen Einkaufsbummel oder trinken in einem der zahlreichen Restaurants Kaffee. Beim Abendessen sind sich einige: es war ein toller Tag in Zermatt.

6. Tag Panoramafahrt nach St. Gallen

Von Zermatt müssen wir uns heute leider verabschieden. Gern wären wir noch länger geblieben. Mit dem Zug fahren wir nach Täsch, wo Gisela mit Bus und Gepäck schon auf uns wartet. Durch das Mattertal und das Vispertal geht es hinunter zur Rhone und weiter durchs Goms. In Gletsch beginnt die Straße über den Grimselpass, die uns auf eine Höhe von 2165 Meter bringt. Dabei genießen wir bei Schweizer Folkloremusik den Blick zurück ins Tal. Auf der Passhöhe bleibt Zeit für einen Besuch der Murmeltiere und für so manches Foto. Die Nordseite des Passes zeigt sich mit tiefhängenden Wolken - das sieht interessant aus. Wir machen einen Halt am Käsestand. Judith hat ein Käsepicknick vorbereitet und erklärt uns die verschiedenen Sorten. Wir lassen uns den „Mutschli", die Wurst und das frische Brot schmecken.  Zum Abschluss schenkt Gisela noch ein Schnäpschen ein. Weiter geht die Fahrt zum Vierwaldstädter See. In Luzern bummeln wir durch die Altstadt und über die Kapellbrücke. Dann beginnt der letzte Abschnitt unserer heutigen Fahrt. Er führt uns u.a. vorbei am Zürichsee nach St. Gallen. 18 Uhr erreichen wir das Hotel „Radisson Blu" und treffen uns nach dem Bezug der Zimmer zum Abendessen. Alles Gäste sind sich einig: Das war landschaftlich ein toller Tag.

7. Tag Heimreise

Nach einem guten Frühstück unternehmen einige Gäste noch einen Spaziergang durch die Altstadt von St. Gallen. Dann werden die Koffer verladen und die Heimreise beginnt. Bald sind wir in Österreich und durch den Pfändertunnel geht es wieder zurück nach Deutschland. Obwohl wir rund um das Memminger Kreuz Stau haben, erreichen wir pünktlich alle Ausstiegsstellen. Eine abwechslungsreiche und interessante Reise bei schönem Wetter geht zu Ende.
Liebe Reisegäste,
es hat mir viel Spaß gemacht, mit Ihnen die schöne Schweiz zu bereisen. Es würde mich freuen, wenn Sie noch oft und gern an unsere gemeinsamen Tage denken. Ich wünsche Ihnen alles Gute und vielleicht gehen wir wieder einmal gemeinsam auf Reisen.
Ihre Reiseleiterin Martina Pötschke

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