Reisebericht: Glacier– und Bernina–Express – die besondere Reise

16.07. – 22.07.2022, 7 Tage Premium–Bahnreise Schweiz im Panorama–Wagen mit Sils im Engadin – St. Moritz – Bernina–Express – Tirano – Glacier–Express – Pontresina – Val da Roseg – Zermatt – Pilatus


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Mit Bus, Zug, Luftseilbahn, Standseilbahn, Gondelbahn, Pferdekutsche, der längsten Rolltreppe des Landes und der steilsten Zahnradbahn der Welt erkunden wir bei dieser Reise die Schweiz.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

Anreise nach Sils–Maria

Pünktlich 6 Uhr am Morgen starten die ersten Eberhardt-Reisegäste im 5-Sterne-Bus in Dresden zur Premium-Reise in die Schweiz. In Kesselsdorf, Chemnitz und Zwickau steigen weitere Gäste zu. Trotz Ferienbeginn in Sachsen kommen wir gut voran. Gegen Mittag sind wir in Ansbach. Mit 20 Gästen ist unsere Reisegruppe hier nun komplett. Es geht vorbei an Nürnberg und Ulm Richtung Bodensee. Durch den Pfändertunnel erreichen wir Österreich und fahren bald danach am Grenzübergang Diepoldsau in die Schweiz. Hier machen wir eine letzte Pause an der Raststätte „Heidiland“. Wir kommen durch Chur, Thusis und Tiefencastel. Dann „klettern“ wir hinauf zum Julierpass. Hier legen wir einen Fotostopp ein, um das Passschild zu fotografieren. Nun trennen uns nur noch wenige Kilometer von Sils-Maria, wo sich unser 4-Sterne-Hotel „Edelweiß“ befindet. Es wurde bereits 1876 gegründet und ist noch ein Hotel der „guten alten Schule“. Schnell sind die Zimmer bezogen. Diese präsentieren sich im typisch Bündner Stil mit Arvenholzmöbeln. Als Willkommensgruß erhalten wir eine kleine Engadiner Nusstorte. Dann erwartet man uns zum 5-Gang-Menü im benachbarten Hotel „Post“. Bei Vorspeise, Suppe, Hauptgang und Dessert können wir sogar noch aus zwei verschiedenen Angeboten wählen.


St. Moritz und Kutschfahrt

Zum Frühstück bedienen wir uns am Buffet im denkmalgeschützten Jugendstil-Speisesaal des Hotels. Dieser ist einzigartig im Engadin und bildet auch bei den kommenden Mahlzeiten einen stilvollen Rahmen.
Unser heutiges Ziel ist St. Moritz, einer der berühmtesten Kurorte der Alpen und nur 15 Fahrminuten von Sils entfernt. Mit Stadtführerin Susi treffen wir uns am Bahnhof. Zunächst fahren wir nach St. Moritz Bad. Hier liegt der Ursprung der Berühmtheit als Kurort. Wir erfahren im Forum Paracelsus viel über die Anfänge und kosten natürlich auch das gesunde Wasser der Heilquellen. Es soll ja u.a. den Magen und die Gedärme stärken, bei Kopfschmerzen, Migräne und Sausen in den Ohren helfen, das Blut roter machen und die Neigung zu Blähungen mindern.
Unsere Fahrt führt uns weiter durch St. Motz Dorf, vorbei am Kulm-Hotel und am Wahrzeichen des Ortes, dem schiefen Turm. Nun geht es entlang der berühmten Bobbahn-Linie nach Celerina. Hier sehen wir zahlreiche typische Engadiner Häuser. Wieder am Bahnhof angekommen, verlassen wir den Bus, laufen durch das Parkhaus und genießen den Blick auf den St. Moritz-See, der im Winter dick zugefroren und so Austragungsort für das bekannteste Pferderennen der Schweiz und für den „Polo World Cup“ ist. Dann bringt uns die längste Rolltreppe der Schweiz hinauf ins Zentrum. Hier findet man zahlreiche Nobel-Boutiquen und Hotelpaläste. So kommen wir auch zum 5-Sterne-Hotel „Badrutts-Palace“. Wir schauen uns die ältesten Häuser des Dorfes sowie die Kirche an und beenden unseren Rundgang am Schulhausplatz. Es bleibt noch Zeit für individuelle Erkundungen oder einen Spaziergang am See.
Danach bringt uns Frank mit dem Bus in den Nachbarort Pontresina. Nach einem Mittagessen am Bus geht es mit zwei Pferdekutschen ins wildromantische Roseggtal. Die 7 Kilometer lange Strecke führt durch ein Naturreservat für alpine Flora und Fauna. Heiß brennt die Sonne auf uns nieder. Am Ziel auf 2000 m Höhe erwartet uns ein wundervoller Blick auf den Rosegg-Gletscher. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang und machen eine Kaffeepause auf der Sonnenterrasse. Dann fahren wir mit 3 PS wieder zurück.
Nun haben wir Zeit, uns noch etwas in Sils-Maria umzuschauen. Gleich neben dem Hotel befindet sich z. B. das Nietzsche-Museum. Der Dichter Friedrich Nietzsche verbrachte Ende des 19. Jahrhunderts sieben Sommer in Sils-Maria, schuf dabei einige seiner bedeutendsten Werke und verbreitete den guten Ruf des Ortes in alle Welt. Das Abendessen verspricht heute wieder auserlesene Gerichte. Nach einem Salatbuffet und einen Vorspeisenteller entscheiden wir uns zwischen Kohlrabi- oder Silser Gerstensuppe, zwischen Entenbrust oder Kartoffel- Spinatstrudel und zwischen Marmorkuchen mit Himbeereis oder Käseteller.


Fahrt mit dem Bernina–Express

Auch heute geht es mit dem Bus und dem fröhlichen „Guten-Morgen-Lied“ nach dem Frühstück wieder nach St. Moritz. Es steht unsere erste Bahnfahrt auf dem Programm. Im Bernina-Express können wir unsere reservierten Plätze im Panoramawagen der 1. Klasse einnehmen. Pünktlich auf die Minute fährt der Zug ab. Die Berninastrecke gilt als Meisterwerk der Ingenieurbaukunst. Über Pontresina geht es mit schönem Blick auf den Morteratschgletscher hinauf zur Station Ospizio Bernina. Mit 2253 m.ü.M. ist es die höchstgelegene Station auf dem Netz der Rhätischen Bahn. Wir erhalten als Andenken an diese Fahrt ein besonders Souvenir: einen kleinen Bernina-Waggon mit süßer Füllung. Vorbei am Aussichtspunkt Alp Grüm, wo wir für einen Fotostopp aussteigen, fahren wir weiter durch das Puschlav, drehen mit dem Zug eine Schleife auf dem Kreisviadukt von Brusio und erreichen schließlich Tirano in Italien. Hier empfangen uns fast tropische Temperaturen. Deshalb lassen sich die meisten Gäste erstmal ein Eis schmecken. Einige laufen zur Basilika Madonna di Tirano mit den reich verzierten Fresken und der aus Kiefernholz geschnitzten Orgel, andere machen einen Spaziergang durch die Altstadt. Dann fährt uns Frank mit dem Bus wieder zurück. Dabei können wir vieles, was wir vom Zug aus gesehen haben, nun aus einer anderen Perspektive betrachten. Am Kreisviadukt von Brusio, auf dem Berninapass und am Morteratschgletscher machen wir einen Fotostopp. Da wir mit der Gästekarte einige Bergbahnen kostenlos nutzen können, halten wir an der Talstation vom Punt Muragl an. Mit der Standseilbahn fahren wir hinauf auf eine Höhe von 2454 m. Hier unternehmen wir einen kleinen Spaziergang oder sonnen uns in den Strandkörben.
Am Abend treffen wir uns für einen Abschieds-Apero in der Hotelhalle und lassen uns danach ein letztes Mal im Hotel „Edelweiß“ kulinarisch verwöhnen. Wer möchte, kann den Tag mit einem Konzert in der Hotelhalle ausklingen lassen.


Fahrt mit den Glacier–Express

Heute freuen wir uns auf einen weiteren Höhepunkt der Reise: die Fahrt mit dem Glacier-Express von St. Moritz nach Zermatt. Wieder ist ein Panoramawagen der 1. Klasse für uns reserviert. Vor uns liegt eine über achtstündige Fahrt durch landschaftlich schöne Abschnitte der Schweiz. Dabei werden wir über 2000 Meter Höhenunterschied überwinden, was teilweise nur mit Hilfe von Zahnrädern möglich ist. Höhepunkte des ersten Abschnitts bis Disentis sind u.a. das Landwasserviadukt und die Rheinschlucht. Zum Mittagessen wird uns Züricher Geschnetzeltes serviert, so dass wir gut gestärkt den Anstieg zum 2033 m hohen Oberalppass in Angriff nehmen können. Nach dem Erreichen der Passhöhe geht es in weiten Schleifen den Steilhang hinunter in den bekannten Ferienort Andermatt und weiter durch das Urserental und durch den Furkatunnel. Nun setzen wir die Fahrt durch das Goms und das Rhonetal fort, biegen in Visp ab und erreichen 18.10 Uhr Zermatt. Während der gesamten Bahnreise gab es nicht nur immer wieder wunderschöne Ausblicke und zahlreiche Fotomotive, sondern auch interessante Informationen über Kopfhörer zur Strecke. Dabei sind wir über 291 Viadukte und durch 91 Tunnel gefahren.
Vom Bahnhof Zermatt sind es nur wenige Minuten bis zu unserem 4-Sterne-Hotel „Mirabeau“, wo man uns schon erwartet und nach dem Einchecken das Abendessen serviert wird. Es beginnt mit einem typischen Schweiz-Gericht, das sich „Cholera“ nennt.


Freizeit in Zermatt

Nach dem Frühstück fahren die meisten Gäste mit der Bahn hinauf zum Gornergrat. Bereits während der 40minütigen Fahrt bietet sich uns immer wieder ein fantastischer Blick. Oben angekommen, genießen wir die Zeit auf dem Gipfel in der Sonne und können uns am unbeschreiblichen Panorama kaum satt sehen. Die Rundumsicht mit den beeindruckenden Gletschern, dem Kleinen Matterhorn und dem Monte-Rosa-Massiv ist einfach toll. Am meisten wird natürlich das Matterhorn fotografiert. In der neu eröffneten Erlebnisausstellung können wir dann das Matterhorn nah ran zoomen, die Bergwelt zu allen vier Jahreszeiten erleben oder uns mit der 3-D-Brille auf einen Gleitschirmflug begeben. Bei der Talfahrt legen die meisten Gäste an der Station Rotenboden einen Halt ein, um zum Riffelsee zu gehen.
Nachmittags bleibt noch Zeit für einen Bummel, denn Zermatt hat ja noch mehr zu bieten. So besuchen einige Gäste das Matterhornmuseum, das zu einem Rundgang durch die Geschichte des Ortes einlädt und eindrucksvoll die Erstbesteigung des Matterhorns schildert. Andere besichtigen den Bergsteigerfriedhof, schauen sich den Murmeltierbrunnen an, bestaunen die alten Holzhäuser, machen einen Einkaufsbummel oder trinken in einem der zahlreichen Restaurants Kaffee. So war auch dieser Tag wieder erlebnisreich und beim Abendessen gibt es viel zu erzählen. Alle sind sich einig. Es war ein sehr schöner Tag!


Panoramafahrt zum Pilatus

Von Zermatt müssen wir uns heute leider verabschieden. Gern wären wir noch länger geblieben. Mit dem Zug fahren wir nach Täsch, wo Frank mit dem Bus und den Koffern schon auf uns wartet. Durch das Mattertal und das Vispertal geht es hinunter zur Rhone und weiter durchs Goms. In Gletsch beginnt die Straße über den Grimselpass, die uns auf eine Höhe von 2165 Meter bringt. Auf der Passhöhe sind wir vom Nebel überrascht, war es doch in den letzten Tagen immer sonnig. Kurz unterhalb der Passhöhe machen wir dann unsere Mittagspause und beim nächsten Halt hat sich der Nebel schon wieder verzogen. Wir verkosten Schweizer Käse und Wurst und nehmen uns auch etwas für Zuhause mit. Dann legen wir noch einen Fotostopp mit Blick auf den Lungernsee ein. Am Nachmittag erreichen wir Alpnachstadt. Mit der steilsten Zahnradbahn der Welt fahren wir auf den Pilatus. Ein tolles Erlebnis! Oben angekommen beziehen wir unsere Zimmer mit den großen Panoramafenstern im Hotel „Bellevue“. Es folgt ein kleiner Erkundungsspaziergang auf dem Drachenweg, dann werden wir zum Apero und zum 3-Gang-Menü im Queen-Victoria-Saal des Hotels „Kulm“ erwartet. Danach besuchen uns noch die Steinböcke. Und einige Gäste erklimmen sogar das „Oberhaupt“.


Heimreise

Für die meisten Gäste beginnt der heutige Tag recht früh. 5.50 Uhr soll die Sonne aufgehen, das will man nicht verpassen. Und so klettern einige bereits vor dem Frühstück auf den „Esel“. Andere wandern schon Richtung Tomlishorn. Das zeitige Aufstehen wird mit einem glutroten Sonnenball belohnt. Aber auch von der Aussichtsterrasse hat man einen ganz tollen Blick auf die Schweizer Bergwelt mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Nach dem Frühstück fahren wir mit der Seilbahn hinunter nach Kriens. Im Bus begrüßt uns Frank wieder mit dem „Guten-Morgen-Lied“. Vorbei an Luzern und Zug fahren wir über das „Hirzel“ zum Zürichsee und weiter entlang des Walensees ins Rheintal. Auf bekannter Strecke geht es – teilweise leider etwas stockend - nach schönen und erlebnisreichen Tagen zurück in die Heimat. Nach und nach leert sich an den einzelnen Ausstiegsstellen der Bus. Eine abwechslungsreiche und interessante Reise geht zu Ende.


Schlusswort

Liebe Reisegäste, es war schön, mit Ihnen zu reisen und ich würde mich freuen, wenn Sie noch oft und gern an unsere gemeinsamen Tage in der Schweiz denken.

Ihre Reiseleiterin Martina Pötschke

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Frau Pötschke, danke für den wunderschönen Reisebericht. Man hat sich gleich noch einmal in den Urlaub eingefühlt. Danke auch für die gut Organisation und Durchführung aller Aktivitäten. Ein Dank auch an unseren Busfahrer Frank, der uns alle gut von A nach B gebracht hat. Ich wünsche Ihnen viel Gesundheit, schöne Reisen und viele Grüße auch an Leo von Tussi. Es grüßt herzlichst S. Graf

Graf, Sabine
07.08.2022

Liebe Frau Graf, es freut mich, dass Ihnen die Reise und mein Bericht gefallen haben. Auch ich denke gern an die gemeinsame Zeit in der Schweiz zurück.
Viele liebe Grüße
Martina Pötschke
(und viele Grüße von Leo an Tussi)

Martina Pötschke 08.08.2022