Reisebericht: Glacier– und Bernina–Express – die besondere Reise

15.07. – 21.07.2023, 7 Tage Premium–Bahnreise Schweiz im Panorama–Wagen mit Sils im Engadin – St. Moritz – Bernina–Express – Tirano – Glacier–Express – Pontresina – Val da Roseg – Zermatt – Pilatus


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Mit dem Bernina- und Glacier-Express durch die traumhafte Berglandschaft der Schweiz zu reisen, ist für viele Menschen ein Lebenstraum. Mit Eberhardt TRAVEL kann man sich diesen erfüllen. 17 Reisegäste, eine Reiseleiterin und ein Busfahrer erlebten fantastische Tage in St. Moritz, Zermatt und auf dem Pilatus.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Sonnabend, 15.07.2023 Anreise nach St. Moritz

Früh am Morgen verlässt unser Reisebus mit wenigen Passagieren Dresden. Ein großer Schwung steigt in Nossen zu, dann heißt es erst einmal Kilometer schrubben. Erst in Lindau und Ulm wird unsere Reisegruppe vollzählig. Trotz der großen Entfernung wird es nicht langweilig. Wir beschäftigen uns damit, was es links und rechts der Autobahn zu sehen gäbe, wenn man denn die Zeit hätte, die Autobahn zu verlassen. Regelmäßig legen wir zum Füße vertreten Pausen ein. Mittags gibt es den schmackhaften Bus-Imbiss und ab der Grenze zur Schweiz Informationen zu unserem Gastland. Pünktlich zum Abendessen erreichen wir St. Moritz. Das Wetter ist schön und so lädt St. Moritz nach dem Abendessen noch zu einem individuellen Spaziergang ein.

Sonntag, 16.07.2023 Stadtrundgang in St. Moritz und Pferdekutschfahrt im Val Roseg

Im Hotel Schweizerhof beginnt der Tag mit einem leckeren Frühstücksbuffet. Eine große Auswahl an Speisen und Getränken lässt uns energiegeladen in den neuen Tag starten. Zu frischen Brötchen, Croissants, Baguettes und Vollkornbrot werden verschiedene Marmeladen, Honig, Nutella und Butter gereicht, so dass sich jeder sein Frühstück selbst zusammenstellen kann. Neben Brot und Brötchen gibt es auch eine umfangreiche Müsli- und Joghurtbar. Cerealien, Nüsse, Trockenfrüchte und frisches Obst werden angeboten. Und nicht zu vergessen: der Teller mit dem Schweizer Käse! Ein freundlicher Koch bereitet mit viel Herz verschiedene Eierspezialitäten zu. Dazu gehören Rührei mit frischen Kräutern, Spiegeleier und Omeletts mit unterschiedlichen Füllungen. Eine weitere Ecke des Buffets präsentiert herzhafte warme Gerichte wie knusprigen Bacon, gebratene Würstchen, saftige Tomaten und Pilze. Auch warme Pfannkuchen und Waffeln mit Ahornsirup sind eine leckere Option. Selbstverständlich fehlt es nicht an Getränken. Eine Auswahl an Säften wie Orangensaft, Grapefruitsaft und Apfelsaft steht bereit. Nach dem Frühstück unternehmen wir einen Rundgang durch St. Moritz. Vorbei an Läderach, wo es die beste Schweizer Schokolade gibt, eleganten Boutiquen und vor allem luxuriösen Hotels kommen wir zum Bahnhof und später zum St. Moritzsee, in dessen türkisfarbenen Wasser sich die umliegenden Berge spiegeln. Nachdem wir mit der langen Rolltreppe vom See wieder hinauf in die Stadt gefahren sind, lernen wir den Engadiner Baustil kennen, der auch Sgraffito genannt wird und im Engadin weit verbreitet ist. Das charakteristische Merkmal dieses Baustils ist die Verwendung von Scrafiti, einer speziellen Technik der Wandgestaltung, bei der Muster, Motive oder Bilder in den Putz einer Gebäudefassade geritzt oder gekratzt werden. Typische Motive im Engadiner Baustil sind Blumen und Blätter oder geometrische Muster.
Nach dem Spaziergang bleibt noch Zeit, ein Stückchen Engadiner Nusstorte zu probieren oder sich im Zimmer zu erfrischen. Dann fährt uns unser Busfahrer Roy nach Pontresina. Hier erwarten uns und andere Urlauber traditionelle Pferdekutschen. Beim Hinweg geht es bergauf, deshalb dürfen nur maximal 14 Personen in einer Kutsche sitzen und wir müssen uns aufteilen, das macht aber nichts, die Kutschen bleiben beisammen. Die Kutschfahrt von Pontresina durch das Val Roseg gehört zu den vielen unvergesslichen Erfahrungen auf unserer Schweiz-Rundreise. Als sich die Kutschen, gezogen von drei mächtigen Pferden, in Bewegung setzen, tauchen wir in eine atemberaubende Landschaft ein. Wir fahren durch das Val Roseg, ein zauberhaftes Tal in unberührte Natur. Immer wieder begegnen wir Wanderern und Radfahrern, die ebenfalls das Tal erkunden und entweder respektvoll ausweichen oder sich todesmutig an den Kutschen vorbei quetschen. Die Landschaft verändert sich stetig, je weiter wir ins Tal vordringen. Die Bäume werden dichter und die Gipfel rücken näher. Bald erreichen wir den berühmten Roseg-Gletscher, der majestätisch in der Ferne glänzt. Das Gletscherwasser durchdringt die Flüsse und Bäche des Tals und verleiht ihnen die leuchtend türkise Farbe. Die Kutschfahrt endete schließlich in der Nähe eines Gasthauses, wo wir eine Pause einlegen, traditionelle Schweizer Köstlichkeiten probieren oder einen Spaziergang unternehmen können. Auf der Rückfahrt geht es bergab und so dürfen wir mit 18 Personen in einer Kutsche sitzen.


Montag, 17.07.2023 Zugfahrt mit dem Bernina–Express von St. Moritz über den Berninapass nach Tirano

Nach dem Frühstück gehen wir zu Fuß zum Bahnhof. Am Bahnsteig befindet sich eine große Tafel, an der wir sowohl die Strecke als auch das Höhenprofil unserer bevorstehenden Fahrt studieren können.
Unser Zug fährt um 09.17 Uhr. Jeder hat einen reservierten Platz und so kommt es nicht zu Hektik und Unruhe beim Einsteigen. Der Bernina-Express wird als modernes Wunderwerk der Technik beschrieben. Wir fahren 1. Klasse und unser Abteil befindet sich im Panorama-Wagen mit großen Fenstern, die einen uneingeschränkten Blick auf die faszinierende Landschaft ermöglichen. Die Route des Bernina-Expresses ist berühmt für ihre spektakulären Ausblicke und die faszinierende Ingenieurskunst. Die Strecke führt durch die Engadiner Berglandschaft und der Zug überquert zahlreiche beeindruckende Brücken und Viadukte. Schneebedeckte Gipfel, malerische Täler und glitzernde Gletscher begleiten uns auf unserer Fahrt. Zunächst fahren wir durch Pontresina, dem Städtchen, wo gestern unsere Kutschfahrt begann. Kurz nach zehn erreichen wir auf 2091 Metern Alp Grüm. Hier hält der Zug etwa eine Viertelstunde damit die Passagiere fotografieren können.
Besonders beeindruckend ist dann die Überquerung des Landwasser-Viadukts, ein architektonisches Meisterwerk, das sich in einer spektakulären Kurve über eine tiefe Schlucht erstreckt. Der Blick in die Tiefe sorgte für Nervenkitzel. Hinter der Schweizer Grenze erreichen wir das Valposchiavo, ein Tal mit idyllischen Dörfern und grünen Weiden. Hier lassen wir die schneebedeckten Gipfel hinter uns und tauchen in eine mediterrane Atmosphäre ein. Schließlich erreichten wir unser Ziel, das italienische Städtchen Tirano. Es ist heiß. Am besten ist es, wenn wir uns jetzt in eine Eisdiele zurückziehen, leckeres italienisches Eis schlemmen oder uns in einem klimatisierten Restaurant mit einer Pizza verwöhnen. Mit dem Bus treten wir danach unsere Rückreise an. Allerdings stoppen wir noch einmal kurz in Tirano um den Dom, die Basilica di San Martiino, zu besichtigen. Die Fassade des Doms beeindruckt mit einem kunstvollen Portal und zahlreichen Verzierungen. Wir haben Glück und können den Dom auch von Innen besichtigen.
Der Dom von Tirano ist nicht nur ein spirituelles Zentrum, sondern auch ein architektonisches Juwel, das Besucher aus der ganzen Welt anzieht und ein wichtiges kulturelles Erbe für die Region darstellt. Auf dem Weg von Tirano nach St. Moritz legen wir einen Fotostopp in Brusio ein. Hier können wir beobachten, wie der Zug den Kreisviadukt überquert. Am Nachmittag erreichen wir den Bernina-Pass. Wir sind nunmehr auf 2.328 Metern Höhe und haben wieder eine spektakuläre Sicht. Im Winter ist der Berninapass aufgrund seiner hohen Lage und Schneeverwehungen oft für den Verkehr gesperrt. Heute aber begegnen wir vielen Autos, Motorrädern und manchmal auch Fahrradfahrern, die so wie wir den Pass überqueren.
Ein letzter Höhepunkt des Tages, im wahrsten Sinne des Wortes, ist die Fahrt auf den Muottas Muragl. In unserer Gästekarte ist die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel einschließlich der Bergbahn inklusive und so müssen wir nicht einmal Fahrgeld bezahlen. Die freundlichen Bergbahn-Mitarbeiter freuen sich, uns zu begrüßen und nach wenigen Minuten bringt uns die hundert Jahre alte Bahn den Berg hinauf. Der Muottas Muragl ist Teil der Albula-Alpen und ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, Wanderer und Skifahrer. Wir genießen den wundervollen Panoramablick
auf die umliegenden Alpengipfel und das malerische Engadin-Tal. Überall stehen Bänke und sogar Strandkörbe, in denen wir es uns gemütlich machen können. So geht ein ereignisreicher Tag zu Ende.


Dienstag, 18.07.2023 Zugfahrt mit dem Glacier–Express von St. Moritz nach Zermatt

Heute wird ein wahrhaft magischer Tag. Wir begeben uns auf eine unvergessliche Tagesfahrt von St. Moritz nach Zermatt mit dem legendären Glacier Express. Dieser Zug ist berühmt für seine atemberaubenden Aussichten und verspricht eine der schönsten Bahnstrecken der Welt zu sein. Unser Gepäck fährt mit Roy im Bus nach Zermatt. Heute ist die Anzeigetafel am Bahnhof defekt, trotzdem finden wir natürlich schnell Zug und Abteil. Wir reisen wieder 1. Klasse und haben reservierte Plätze. Die Reise ist zwar lang, immerhin acht Stunden, aber immer wieder atemberaubend. Der Zug schlängelt sich durch tiefe Täler und über beeindruckende Brücken. Kristallklare Bergflüsse und blühende Almwiesen ziehen an uns vorbei. Die schneebedeckten Gipfel, grünen Hänge und die urigen Schweizer Dörfer sorgen für eine ständig wechselnde Kulisse. Während der Fahrt wird uns ein Mittagessen serviert, Getränke können käuflich erworben werden. Die Atmosphäre im Zug ist entspannt und gesellig. Am frühen Abend erreichen wir schließlich Zermatt und mit einem kleinen Umweg auch unser Hotel Mirabeau. Hier ist ein besonderes Abendessen für uns vorbereitet. Im Restaurant Veranda sind wir zum Walliser Abend eingeladen. Neben Walliser Trockenfleischspezialitäten und einer reichlichen Auswahl an Salaten und Antipasti gibt es frisch gestrichenes Raclette mit Beilagen wie Kartoffeln und sauren Gurken. Wie schade, dass wir so schnell satt sind.


Mittwoch, 19.07.2023 Freizeit in Zermatt – Ausflug auf den Gornergrat

Heute ist Freizeit angesagt. Das heißt, wer möchte, kann den ganzen Tag in Zermatt und Umgebung verbringen oder auf den Gornergrat fahren, wofür sich die Mehrzahl der Gruppe entscheidet. Am Morgen ist der Himmel gar nicht blau, sondern es regnet mächtig. Doch ab neun Uhr klart es auf und der nächste Berg ruft. Der Gornergrat ist einer der spektakulärsten Aussichtspunkte in den Alpen und bietet atemberaubende Panoramablicke auf einige der höchsten Gipfel Europas, darunter das Matterhorn, das majestätisch in seiner ganzen Pracht aufragt. Mit der Zahnradbahn fahren wir bis zum Gipfel des Gornergrats auf 3.089 Meter Höhe. Und tatsächlich haben wir doch das Glück am Streckenrand Murmeltiere zu entdecken. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir den Gornergrat. Die Aussichtsplattform auf dem Gipfel bietet einen 360-Grad-Blick, der uns fast sprachlos macht. Das Matterhorn thront stolz und majestätisch in der Ferne, und andere eindrucksvolle Gipfel wie der Monte Rosa und die Dufourspitze ziehen ebenfalls die Aufmerksamkeit auf sich. Wir nehmen uns Zeit, um die beeindruckende Landschaft zu bewundern, Fotos zu machen und einfach die frische Bergluft und die Stille zu genießen. Einige kehren in das Bergrestaurant ein, in dem es typische schweizerische Mahlzeiten gibt, während sie die spektakuläre Aussicht weiterhin in vollen Zügen auskosten. Die Rückfahrt nach Zermatt ist ebenso beeindruckend wie die Hinfahrt, da wir während der Abfahrt weitere wunderschöne Ausblicke auf die Alpenlandschaft genießen können.


Donnerstag, 20.07.2023 Fahrt von Zermatt nach Alpnachstad – Übernachtung auf dem Pilatus

Nach dem Frühstück spazieren wir zum Bahnhof. Da Zermatt autofrei ist, kann uns Roy hier nicht mit dem Bus abholen, er wartet in Täsch. Von hier aus fahren wir mit einigen Fotostopps bis nach Alpnachstad. Am Furkapass legen wir den ersten Stopp ein. Allerdings nutzen wir diesen nicht, für uns geht es über den Grimselpass. In 2165 Metern Höhe besuchen wir den Murmeltier Park und erfreuen uns an den aktiven possierlichen Tierchen. Kurz danach legen wir unsere Mittagspause an einem spektakulären Aussichtspunkt ein. Unterhalb des Grimselpasses erwartet uns danach Judith, eine gute Bekannte von Eberhardt TRAVEL. Sie betreibt hier einen kleinen Imbiss und verkauft Schweizer Käse und Wurst. Für uns hat sie eine Mini-Verkostung vorbereitet, die dazu führt, dass wir uns bei ihr mit leckeren Schweizer Spezialitäten eindecken. So kommt jeder auf seine Kosten. Nachmittags erreichen wir Alpnachstad. Mit der steilsten Zahnradbahn der Welt fahren wir auf den Pilatus, der auch Drachenberg genannt wird. Kaum haben wir unsere Zimmer bezogen, zieht ein Regenband auf und es wird richtig nass. Aber auch dieses vergeht und so bleibt Zeit für einen Spaziergang in die Umgebung, wo sich garantiert Steinböcke entdecken lassen. Bis zum Abendessen ist es ruhig geworden auf dem Pilatus. Alle Tagesgäste haben den Berg verlassen und nur noch die Übernachtungsgäste sind vor Ort. Bald wird es dunkel und wer noch unterwegs ist, hat einen fantastischen Blick auf das beleuchtete Luzern und den Vierwaldstätter See.


Freitag, 21.07.2023 Talfahrt vom Pilatus nach Kriens – Rückreise

Auch am Morgen ist es noch ruhig auf dem Berg. Nach dem Frühstück schnappen wir unsere wenigen Sachen und begeben uns zur Seilbahn. Den ersten Teil der Talfahrt legen wir mit der Luftseilbahn Dragon Ride zurück. Hierbei handelt es sich um eine große Kabine mit bodentiefen Fenstern und Rundumblick. Nach guten drei Minuten erreichen wir die Station Fräkmüntegg. Von hier aus geht es weiter mit der Gondelbahn bis nach Kriens. Eine halbe Stunde schweben wir abwärts nach Kriens und genießen noch einmal das wunderbare Panorama. Nun aber heißt es endgültig Abschied nehmen. Bis nach Dresden zurück sind es etwa 800 Kilometer.


Schlusswort

Liebe Reisefreunde,
eine Traumreise liegt nun hinter uns. Was hatten wir doch für ein Glück mit dem Wetter, was? Und ich mit Euch. Es hat mich sehr gefreut, mit Euch unterwegs zu sein. Ich wünsche Euch alles Gute, vor allem aber Gesundheit und immer viel Lust am Reisen.
Herzliche Grüße Eure Reiseleiterin Sabine

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