Reisebericht: Winter– und Frühlingstraum Schweizer Bahnen

08.03. – 14.03.2024, 7 Tage Winter–Rundreise in der Schweiz mit Zugfahrten Glacier–Express – Bernina–Express und Thusis – Rheinschlucht – St. Moritz – Schanfigg – Pontresina – Kreisviadukt in Brusio – Tirano – Chur – Arosa – Sarnen – Pilatus – Luzern – Rigi


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Einen Wintertraum erleben wir in der Schweiz 2024, das Jahr, in dem wir in Deutschland oft auf Schnee warteten. Wir erleben die gewaltigen Berge mit viel Schnee, aber oft mit wenig Sonne. Das Erlebnis, die Landschaft mit den unterschiedlichsten Bahnen zu erkunden, war eine Reise der besonderen Art.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1. Tag, 08.03.202,Anreise nach Tiefencastel

Pünktlich 06.00 Uhr beginnen wir unsere Reise in Dresden. Wir sind eine kleine Gruppe. 21 Gäste freuen sich auf eine besondere Reise. Unser Chauffeur für die nächsten Tage ist Andreas Marx vom Unternehmen Satra Eberhardt GmbH. Unseren letzten Zustieg haben wir am Rasthof Vogtland. Danach sind wir komplett und denken erst einmal an den Frauentag gemeinsam mit unseren Männern. Unsere weitere Strecke führt uns an Nürnberg und später an Ulm vorbei, bevor wir an den Bodensee kommen. In Bregenz fahren wir durch den Pfändertunnel mit seinen rund 6,6 km und nutzen den Grenzübergang Lustenau (AT) / AU (CH), um in die Schweiz zu kommen. In der ersten Pause auf Schweizer Boden machen wir uns mit dem Heidiland bekannt. Leider können wir die Heidi aufgrund des Sturms nicht sehen. Weiter geht es durch Graubünden, an der ältesten Stadt der Schweiz, Chur vorbei. In Reichenau haben wir einen ersten Blick auf den Zusammenfluss des Hinter- und Vorderrheins, bevor wir entlang des Hinterrheins und weiter entlang des Flusses Albula, nach Tiefencastel kommen. In einer Höhe von rund 850 m Höhe werden wir in den nächsten 3 Nächten schlafen. Im Hotel „Julier&Albula“ werden wir gegen 17.00 Uhr schon erwartet und es bleibt noch Zeit für einen Spaziergang durch den kleinen Ort mit ca. 250 Einwohner. Nach dem schmackhaften Abendessen lassen wir den ersten Tag zufrieden ausklingen.


2. Tag, 09.03.2024, Fahrt mit dem Bernina–Express und Ausflug nach St. Moritz

Heute haben wir eine beeindruckende Bahnfahrt auf dem Programm. Wir werden die höchste Bahnverbindung, die offen und ohne Scheiteltunnel über die Alpen führt, erleben.
Nach dem Frühstück spazieren wir zum Bahnhof Tiefencastel und warten auf den Bernina-Express. Nach einer Verspätung und einem „hin und her“ erreichen wir unsere reservierten Plätze. Die Fahrt kann beginnen. Beeindruckend ist die Albula Strecke, bevor wir nach Pontresina kommen. Weiter geht die beeindruckende Bahnfahrt hinauf zum Berninamassiv. Beim Lago Bianco haben wir noch einmal einen schöne Blick in die Berge und fahren dann ca. 2.200 Meter hinab ins Puschlav und über den berühmten Kreisviadukt von Brusio. In Tirano endet die Bahnfahrt und Andreas wartet schon auf uns. Zurück fahren wir mit dem Bus und erleben den Winter in den Bergen sehr deutlich. Auf dem Berninapass (2.328 m) haben wir die Möglichkeit kurz zu halten und am Morteratsch-Gletscher nutzen wir die Chance für ein Foto. So langsam endet unsere Passfahrt und wir fahren nach St. Moritz. Am Bahnhof von St. Moritz beginnen wir mit einem Spaziergang. Unser Weg führt uns durch das 2004 fertiggestellte Parkhaus Serletta. Als Erstes blicken wir auf den See, der nur teilweise zugefroren ist, er lässt erahnen, dass das berühmte Pferderennen „White turf“ auf dem See vorbei ist. Im „Dorf“ angekommen, stehen wir vor dem  Badrutt’s Palace Hotel. Vorbei an den Boutiquen erreicht man noch einen Rest des eigentlichen Dorfes und der schiefe Turm, Wahrzeichen des Ortes, ist Rest der 1980 abgebrochenen Mauritius Kirche. Ein jeder nutzt die Zeit für sich, bevor wir wieder mit dem Bus nach St. Moritz Bad und weiter zum Julierpass(2284 m)fahren. Nach dem Pass fahren wir durch das Oberhalbstein(rätoromanisch Surses), das 23 km lange Tal des Flusses Julia, um wieder nach Tiefencastel zu kommen. Ein leckeres Abendessen im Hotel rundet den schönen Tag ab.


3. Tag,10.03.2024 , Fahrt mit der Arosa–Bahn

Entspannt nach einem guten Frühstück fahren wir über Lenzerheide nach Chur. Vor dem Bahnhof von Chur startet unser Arosa Express und in Erwartung auf die Fahrt wissen wir natürlich, dass auf der Strecke von Chur nach Arosa ein Viadukt der besonderen Art auf uns wartet. Gemächlich wie eine Straßenbahn zuckelt der Zug durch Chur, vorbei an Stadtmauer und Altstadt. Doch schon bald ist’s vorbei mit dem Stadtbummel auf Schienen. An der Stadtgrenze wandelt sich der Express zur Gebirgsbahn und windet sich durchs wilde Schanfigger Tal hinauf nach Arosa. Dabei durchfahren wir 19 Tunnel und 20 große Brücken. Das Langwieser Viadukt, das die Plessur überquert, ist auf der Strecke besonders hervorzuheben. War es doch die erste Großbrücke aus Eisenbeton mit einer Länge von 287 m und Höhe von 62 m. Nach rund einer Stunde Fahrzeit sind wir in Arosa angekommen. Wir fahren weiter mit der Weißhornbahn ( Gondelbahn ) auf das 2.512 m hohe Weißhorn. Leider hat sich das Wetter geändert, es schneit auf dem Weißhorn und die Sicht ist schlecht. Ein jeder nutzt die Zeit für sich und kann auf dem Berg bleiben oder den Ort erkunden. Nach rund vier Stunden fahren wir mit dem Arosa-Express zurück nach Chur. Ein kurzer Stadtbummel in Chur wird von starken Regen begleitet. Mit dem Bus geht es wieder nach Tiefencastel. Auf dem Weg zum Hotel stoppen wir am Solis Viadukt, das 1901–1903 erbaut wurde und mit seiner Höhe von 87 m die höchste Brücke der Rhätischen Bahn ist. Im Hotel angekommen, hoffen wir auf besseres Wetter für die nächsten Tage und lassen uns das gute Essen schmecken.


4. Tag, 11.03.2024, Fahrt mit dem Glacier –Express von Tiefenkastel nach Andermatt

Wir verabschieden uns von Tiefencastel, bedanken uns für die gute Bewirtung im Hotel und haben ein Traum-Wetter. Nach dem Frühstück werden die Koffer in den Bus gepackt und wir wünschen Andreas eine gute Fahrt. Einige Pässe sind gesperrt. Wir laufen zum Bahnhof und warten auf den Glacier-Express, den „langsamsten Schnellzug der Welt“ . Die Panoramawagen des Glacier Express bieten allen Gästen eine allerbeste Aussicht auf die Umgebung. Unsere Panoramafahrt kann beginnen. Wir fahren, vorbei an Burgen und Schlössern, bis nach Chur. Den mit 600 m tiefsten Punkt der Reise. Nach den lieblichen Tälern und grünen Landschaften Graubündens wird es jetzt wieder spannend. In der Rheinschlucht sehen wir den „Grand Canyon der Schweiz“. Bis zum Bau der Rhätischen Bahn(1903)war dieser Flussabschnitt weitgehend unberührt. Zu weiteren Sehenswürdigkeiten gehören Disentis mit der ältesten Benediktinerabtei der Schweiz, aber auch der Bahnhof ist ein wichtiger Punkt der Reise. Die folgenden Strecken werden teilweise so steil, dass der Zug auf die Hilfe einer Zahnstange angewiesen ist. Nun erklimmen wir den höchsten Punkt der Reise, den 2033 m hohen Oberalppass. Nach einer steilen Abfahrt sehen wir Andermatt. Wir waren etwas schneller als Andreas und haben etwas Zeit zum Bummeln in Andermatt. Nach dieser Zeit fahren wir zur 1956 eröffneten Teufelsbrücke und weiter entlang der Schöllenenschlucht. Wir sind auf der alten Gotthardstecke unterwegs und halten für einen Fotostopp am Telldenkmal in Altdorf. Danach führt uns unsere Strecke am Vierwaldstätter See und auch den Pilatus entlang und vorbei nach Sarnen zu unserem Hotel Krone.
Ein beeindruckender Tag mit tollen Bildern von der Winterlandschaft mit Sonne geht zu Ende.


05. Tag, 12.03.2024 Ausflug nach Luzern und Besuch des Verkehrsmuseums

Ausflug nach Luzern und Besuch des Verkehrsmuseums, unserer Plan war ein anderer. Wir wollten auf den Pilatus, dem Hausberg von Luzern. Aber das Wetter spielte nicht mit.

In Luzern angekommen, erwartet uns unsere Stadtführerin Prisca Spiller am Löwenplatz. Wir spazieren zusammen zum Löwendenkmal. Der sterbende Löwe, der in eine Sandsteinwand gemeißelt wurde, erinnert an den Tod der ca. 1000 Schweizer Offiziere und Soldaten. Sie standen im Dienst Ludwigs dem XVI. Während der Französischen Revolution verteidigten sie im Tuileriesturm 1792 in Paris die königliche Residenz. Nach dem Besuch des Löwendenkmals fahren wir mit dem Bus zum Schwanenplatz. Von hieraus spazieren wir durch die Altstadt über die Kapellbrücke, der ältesten erhaltenen Holzbrücke Europas, die nach dem Brand 1993 originalgetreu restauriert wurde, weiter zur Jesuiten Kirche mit Besichtigung. Danach führt uns Prisca immer an der Reus entlang, vorbei an dem technikgeschichtlich einzigartigen Nadelwehr(1860). Anschließend kommen wir an die malerischen Spreuerbrücke, die um 1408 gebaut und mit Totentanzbildern geschmückt wurde. Weiter führt Sie uns über die unterschiedlichen Plätze, über den Mühlenplatz, den Hirschenplatz, den Weinmarkt und dem Kapellplatz. Am Schwanenplatz verabschieden wir uns von Prisca und danken Ihr für die hervorragende Führung durch Luzern. Eine Stunde Zeit bleibt für einen Kaffee oder ein leckeres Essen.
Nach dem Mittag haben wir nun das Verkehrshaus auf dem Programm und das ist keine Notlösung. Es ist ein vielseitigstes Verkehrs- und Kommunikationsmuseum Europas und das meistbesuchte Museum der Schweiz. Es zeigt eine große Sammlung von Lokomotiven, Autos, Schiffen und Flugzeugen sowie Exponate aus dem Bereich Kommunikation. Die Besucherzahl des Museums lag 2023 bei 1 Million Eintritte und heute sind auch wir dabei und wir haben 3 Stunden Zeit. Danach geht es zurück zum Hotel. Uns erwartet heute Abend ein leckeres Käse-Fondue. Es ist ein „Gemeinschaftsessen“. Es dürfen alle mit ihrer Gabel, erst in den Käse und dann in den Mund. Nicht alle Gäste sind davon begeistert. Aber wir essen alle wie gewollt und es ist ein leckeres und unterhaltsames Essen. Ein großes Lob an die Küche und vielen Dank!


6.Tag 13.03.2024 Ausflug auf die Rigi

Mit dem Bus fahren wir gegen 09.00 Uhr nach Vitznau. Doch unterwegs lassen wir in Küssnacht die Geschichte von Wilhelm Tell noch einmal aufleben. Es handelt sich um die Holle Gasse. Zeit bleibt, um diese Gasse zu begehen und auch die Geschichte von Wilhelm Tell aufleben zu lassen. Nebenbei bleibt noch Zeit für einen Kaffee. Von Vitznau fahren wir mit der Bahn eine imposante Strecke auf die Rigi in 1.800 Meter. Der Zug fährt durch eine winterliche Landschaft, nur auf der Rigi war zu viel Schnee und keine Sicht in die Berge. Schade! Nach einer Stunde fahren wir zurück nach Vitznau. Von hieraus gibt es verschiedene Möglichkeiten, um nach Sarnen zu kommen. Während einige Gäste mit dem Schiff nach Luzern und mit der Bahn nach Sarnen kommen. Fährt der größere Teil der Gruppe mit dem Bus nach Sarnen und nutzt die Möglichkeit Sarnen zu erkunden.
Unser letzter Abend in der Schweiz lassen wir uns bei einem guten Essen und einem Schweizer Wein ausklingen.


7.Tag, 14.03.2024, Rückreise

08.00 Uhr beginnt unsere Heimreise. Wir fahren von Sarnen an Luzern vorbei, nach Zürich, weiter durch Rapperswil und kommen ins Glarner Land. Hier haben wir unsere letzte Pause in der Schweiz und fahren dann am Walensee mit den Churfirsten vorbei. Wir nehmen den Grenzübergang Kriessern (CH) /Mäder(AT), um nach Deutschland zu kommen und fahren danach die gewohnte Strecke entlang der Autobahn nach Dresden.

Schlusswort

Liebe Reisegäste, der Wunsch des Produktmanagers, des
Chauffeurs und ihrer Reiseleiterin ist es, dass die Reise für Sie ein Erlebnis war, sich ihre Erwartung erfüllt hat und Sie gern an die Reise zurückdenken. Abschießend möchte ich mich bei allen Gästen bedanken, aber auch bei unserem Fahrer Andreas, der uns immer sicher chauffiert hat. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit, Glück und viel Lust am Reisen und denken Sie daran „Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben“. Viele Grüße Ihre
Gisela Gerlach

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