Reisebericht: Rundreise Schweiz – Jungfraujoch, Pilatus, Säntis

18.07. – 26.07.2011, 9 Tage exklusive Schweiz–Erlebnisreise Interlaken – Thun – Jungfraujoch – Pilatus – Luzern – Zürich – Schwägalp – St. Gallen – Appenzell


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Bei dieser Traumreise erleben wir die Naturschönheiten der Schweizer Bergwelt, das ewige Eis der Gletscher, die weißschäumenden Gewässer und die grünen Alpenweiden - einfach einmalige Bergerlebnisse in den Hochalpen der Schweiz...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Reisebericht

1. Tag - Montag, 18.07.2011 (706 km):
Aufgrund der etwa 700 Kilometer langen Fahrtstrecke von Dresden bis zur Schwägalp im Appenzeller Land geht es bereits um 6 Uhr in Dresden los. In der Nähe von Münchberg ist unsere Reisegruppe mit insgesamt 37 Personen schließlich komplett. Die Fahrt führt uns nun weiter über Nürnberg, Feuchtwangen, Ulm, Memmingen und Lindau zum Bodensee.


Wir fahren wenige Kilometer durch das österreichische Bundesland Vorarlberg und erreichen schließlich Höchst, den österreichischen Grenzort zur Schweiz. In St. Margarethen betreten wir dann am Nachmittag erstmalig Schweizer Boden. Von hier ist es jetzt nur noch ein Katzensprung zur Schwägalp. Wir wählen die Route über St. Gallen und Herisau, also fahren wir das Appenzeller Land aus nördlicher Richtung an. Am frühen Abend erreichen wir schließlich unser Hotel für die nächsten drei Nächte - das Berghotel Schwägalp. Das Berghotel Schwägalp liegt auf einer Höhe von knapp 1.400 Metern und liegt abseits von jeglichem Großstadtlärm. Die einzigen Nachbarn hier sind glückliche Schweizer Kühe!
 
2. Tag - Dienstag, 19.07.2011 (138 km):
Nach einer erholsamen Nacht auf der Schwägalp unternehmen wir unseren ersten Tagesausflug.


Am Vormittag geht es erst einmal in das nur etwa 35 Kilometer entfernte St. Gallen. St. Gallen liegt südwestlich vom Bodensee in einem schmalen Hochtal der Voralpen. Die Stadt ist sowohl der wirtschaftliche Mittelpunkt als auch das kulturelle Zentrum der Nordostschweiz. Im 7. Jahrhundert gründete hier der irische Wandermönch Gallus eine Einsiedelei. Aus dieser entstand dann Anfang des 8. Jahrhunderts ein Kloster und bald darauf unter dem Abt Otmar die Benediktinerabtei, die vom 9. bis zum 11. Jahrhundert eine Hochblüte erlebte und durch Schule und Bibliothek zu einem der kulturellen Höhepunkte nördlich der Alpen wurde. Aus einer um das Kloster entstandenen Handwerkersiedlung entwickelte sich letztendlich die Stadt. Wir erleben eine Stadtführung und erfahren hier natürlich viel über die Stadtgeschichte. Besonders beeindruckend ist für die meisten von uns der Besuch der berühmten Stiftsbibliothek, die eine bemerkenswerte Innenarchitektur und überaus reichhaltige Bücherbestände aufweist. Am frühen Nachmittag erreichen wir dann die Gegend nördlich von St. Gallen - nämlich den Bodensee. Unseren ersten Stopp legten wir in der Nähe von Altenrhein ein.


Dort befindet sich die herrliche Hundertwasser-Markthalle, die wir selbstverständlich sehen müssen. Am südlichen Bodensee-Ufer entlang und somit über Rorschach erreichen wir das kleine Städtchen Arbon. Arbon weist eine Reihe von Sehenswürdigkeiten auf. Besonders die Altstadt, mit ihren mannigfaltig verwinkelten Gassen, hält einiges an mittelalterlicher Geschichte Arbons präsent. Die Gebäude aus den umliegenden Quartieren stammen hauptsächlich aus der Zeit der Industrialisierung. Das Arboner Schloss mit Schlossturm gehört mit zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Arbon und ist gleichzeitig ihr Wahrzeichen. Es handelt sich hierbei ursprünglich um eine Burg mit Bergfried. Der deutlich ältere Bergfried ist am grauen Gemäuer zu erkennen und stammt aus dem Jahr 993. Hier in Arbon schlendern wir die Promenade entlang und geniessen einfach das Flair des Bodensees. Nach einem erlebnisreichen Tag sind wir am frühen Abend auf der Schwägalp zurück. Einige von uns nutzen die Gelegenheit und unternehmen noch einen kleinen Spaziergang auf einem der zahlreichen markierten Wege.
 
3. Tag - Mittwoch, 20.07.2011 (48 km):
Gleich am Morgen fahren wir hinauf auf den 2.502 Meter hohen Säntis, den höchsten Gipfel des Alpstein-Massivs. Mit der 1935 in Betrieb genommenen Säntis-Schwebebahn geht es hoch hinaus.
Auf der Schwägalp sieht es aus wie in einer Waschküche und oben auf dem Säntis ist der Blick leider auch nicht besser...



Wir stärken uns mit einem reichhaltigen Frühstück und können können leider keinen der umliegenden Berge sehen. Bei schönem Wetter bietet sich nämlich vom Gipfel des Säntis eine überwältigende Rundsicht auf die Vorarlberger, Bündner, Glarner und Urner Alpen sowie über den Bodensee hinaus bis weit ins schwäbische Land. Auf dem Säntisgipfel können wir dann mal hinter die Kulissen schauen, denn während einer Führung geht es sogar hinein in den 123 Meter hohen Sendemasten, der von der Swisscom betrieben wird. Viele interessante Daten und Fakten werden hier genannt und auch ein kleiner Film über den Säntis wird uns gezeigt. Nachdem wir am späten Vormittag wieder auf der Schwägalp angekommen sind, geht es gleich weiter  nach Appenzell, dem Hauptort des Halbkantons Appenzell-Innerrhoden. In dem gut erhaltenen Ortskern, besonders an der malerischen Hauptgasse, zeigt sich immer wieder gepflegte Tradition.


Zwischen schmucken bemalten Holzhäusern mit geschwungenen Giebeln stehen Steinbauten aus dem 16. Jahrhundert. Leider hat es das Wetter hier nicht unbedingt gut mit uns gemeint, aber wir machen einfach das beste daraus... Wir besuchen daher nach einem kurzen Stadtspaziergang die Appenzeller Alpenbitter AG. Der Appenzeller ist der Hauptprodukt der Appenzeller Alpenbitter AG. Er geniesst nicht nur in Appenzell, sondern in der ganzen Schweiz einen fast 100%igen Bekanntheitsgrad, der auf zwei Gründe zurückzuführen ist, die gleichzeitig auch die Philosophie dieses Familienbetriebs widerspiegeln - höchstmögliche Qualität und die ausschliessliche Verwendung von natürlichen Rohstoffen. Natürlich dürfen wir den Appenzeller Kräuterlikör, das Aushängeschild des Unternehmens, auch verkosten und gut gelaunt unternehmen einige unserer Gruppe dann am Nachmittag - trotz der immer noch schlechten Witterung - eine Wanderung auf der Schwägalp. Unser einheimischer Wanderführer Albert dachte zuerst, niemand würde bei diesem Wetter mit laufen - aber da kannte er unsere Gruppe noch nicht!


Unglaublich, über die Hälfte unserer Gruppe schockt nichts - es regnet zwar immer noch, aber getreu dem Motto: "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!" brechen wir auf. Naja, auf halber Strecke gibt es auch eine kleine Aufmunterung - einen echten Appenzeller Kräuterschnaps. So genießen wir unterwegs eine kleine Stärkung und der Rückkehr zum Berghotel steht nichts mehr im Wege. Zum Abendessen gibt es heute eine echte Schweizer Spezialität - Raclette. Das Wort Raclette leitet sich vom Französischen ab (racler = schaben). Um Raclette zuzubereiten, wird ein großer halbierter Käse an der Schnittfläche erhitzt und die geschmolzene Oberfläche jeweils abgeschabt; zu jeder Portion isst man eine Pellkartoffel und pikanten Zutaten.
 
4. Tag - Donnerstag, 21.07.2011 (200 km):
Nun heißt es auch schon wieder Abschied zu nehmen vom Appenzeller Land und der Schwägalp.


Unsere Reise führt uns nunmehr nach Zürich, der größten Stadt der Schweiz. Gleichzeitig ist die Stadt das bedeutendste Wirtschafts- und Kulturzentrum des Landes - bei aller Geschäftigkeit aber dennoch eine der schönsten Städte mit gepflegter Tradition und zahlreichen
Sehenswürdigkeiten. Während einer Stadtführung können wir uns davon überzeugen. Außerdem begeistert mich immer wieder die fantastische Lage am unteren nordwestlichen Zürichsee, an dem man herrlich flanieren kann. Zürich ist im Vergleich zu deutschen Großstädten nicht wirklich groß, aber die Stadt hat einen großen Stellenwert für die Schweizer, denn hier wird immerhin ein Fünftel des Schweizer Volkseinkommens erwirtschaftet. Nach unserem Aufenthalt in Zürich erreichen wir am Nachmittag die Zentralschweiz, genauer gesagt


Alpnachstad. Von Alpnachstad aus fahren wir dann mit der steilsten Zahnradbahn der Welt (maximal 48 Prozent) in nur etwa 30 Minuten hinauf zum 2.132 Meter hohen Pilatus-Kulm. Dort oben verbringen wir dann eine Nacht im gemütlichen Hotel Bellevue. Der Pilatus hat seinen Namen wahrscheinlich von "Pileatus", der Bedeckte (mit Wolken), und wurde bis zum 17. Jahrhundert "Fräkmünt" genannt. Sein Name wird auch der Legende zugeschrieben, nach der der Leichnam des Pontius Pilatus in dem ehemaligen See auf der oberen Bründlenalp versenkt sei. Am späten Nachmittag erreichen wir den Pilatus Kulm und beziehen erst einmal unsere Zimmer im Hotel Bellevue. Wir genießen anschließend die herrliche Bergwelt hier oben! Danach erwartet uns dann ein Abendessen im Kulm-Hotel auf über 2.130 Metern Höhe. Wir lassen uns nun in luftiger Höhe rundum verwöhnen!
 
5. Tag - Freitag, 22.07.2011 (92 km):
Nach einer erholsamen Nacht auf dem Pilatus bringt uns am nächsten Morgen die Luftseilbahn vom Pilatus hinunter zum Fräkmüntegg und anschließend geht es dann mit einer Umlaufbahn weiter bis Kriens.


Dort erwartet uns unser Bus und dieser bringt uns innerhalb von wenigen Minuten ins Stadtzentrum von Luzern. Luzern und die Region Vierwaldstättersee gelten als die "Essenz der Schweiz". Denn nirgendwo findet man so viel Schweiz auf kleinstem Raum - eine Stadt mit viel Charme und einem mittelalterlichen Kern, den charakteristischen Vierwaldstättersee mit Europas größter Binnenschifffahrt und ein wunderschönes Alpenpanorama mit unverwechselbaren Bergen. Während einer Stadtführung erfahren wir einiges über die jahrhundertealte Luzerner Geschichte und spazieren natürlich auch über die weltberühmte Kapellbrücke. Diese wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Teil der Stadtbefestigung errichtet und hat ihren Namen von der benachbarten St.-Peters-Kapelle. Auch ein Besuch der Jesuitenkirche darf eigentlich nicht fehlen, diese Kirche aus dem 17. Jahrhundert ist schließlich der erste große sakrale Barockbau der Schweiz. Leider ist heute für uns keine Innenbesichtigung möglich. Unser Spaziergang führt uns weiter durch die herrliche Altstadt. Historische, mit Fresken geschmückte Häuser umsäumen in der Altstadt rechts der Reuss einige malerische Plätze.


Sehr attraktiv ist der Weinmarkt, wo die Luzerner 1332 den eidgenössischen Bund mit Uri, Schwyz und Unterwalden beschworen haben. Am Nachmittag führt uns unsere Reise dann weiter entlang des Sarner Sees, des Lungerersees und über den 1.008 Meter hohen Brünigpass hinüber in den Kanton Bern. Durch das Holschnitzerdorf Brienz fuhren wir auf der Nordseite des Brienzer Sees entlang bis nach Interlaken. In Interlaken erreichen für am frühen Abend unser Hotel Carlton-Europe, hier sollten wir nun die nächsten drei Nächte verbringen. Interlaken liegt im Berner Oberland zwischen dem Thuner See und dem Brienzer See, auf einer "Bödeli" genannten Schwemmebene. Daher leitet sich auch der Name ab (lateinisch inter = zwischen und lacus = See). Nach einem schmackhaften Abendessen im Hotel nutzen einige unserer Gäste die Gelegenheit zu einem abendlichen Bummel durch Interlaken.
 
6. Tag - Samstag, 23.07.2011:
Heute steht nun ein ganz besonderer Höhepunkt dieser Reise durch die Bergwelt der Schweiz an. Unser Bus bleibt in Interlaken stehen und wir steigen heute einfach mal komplett auf die Bahn um.


Mit der Berner-Oberland-Bahn starten wir am Morgen am Bahnhof in Interlaken-Ost und in reichlich 30 Minuten sind wir auf bereits über 1.000 Metern im beliebten Ferienort Grindelwald angekommen. Dort steigen wir um und es geht nun mit der Wengernalpbahn bis zur Kleinen Scheidegg. Das ist die über 2.000 Meter hohe Passhöhe zwischen Eiger und Laubenhorn. Auf der Kleinen Scheidegg heißt es für uns nochmals umsteigen und die 1912 eröffnete Jungfraubahn bringt uns schließlich auf einer Strecke von 9,3 Kilometern zum Jungfraujoch. Hier erreichen wir nun den mit 3.454 Metern höchstgelegenen Bahnhof Europas, daher auch der Beiname "Top of Europe". Das Jungfraujoch ist übrigens mit 3.471 Metern der tiefste Punkt im Verbindungsgrat zwischen dem Mönch und der Jungfrau. Etwa 600 Meter östlich des Jochs erhebt sich die sogenannte "Sphinx", ein markantes Spitzchen mit einer Höhe von 3.571 Metern. Sie trägt eine Aussichtsplattform und ein wissenschaftliches Observatorium. Schade für uns ist nur, dass wir leider heute absolut keine Sicht auf das traumhafte Alpenpanorama haben. Die meisten von uns besuchen auch den herrlichen Eispalast, denn dieser ist zum Glück bei jedem Wetter einzigartig! Am frühen Nachmittag treten wir die Heimfahrt an. Diese führt uns wiederum über die Kleine Scheidegg. Von der Kleinen Scheidegg aus fahren wir nun auf der anderen Seite über Wengen nach Lauterbrunnen. Hier haben wir übrigens vom Bahnhof aus einen tollen Blick auf den Staubbach-Wasserfall! In Lauterbrunnen heißt es nun auch ein letztes Mal umsteigen und die letzte Etappe führt uns jetzt zum Ausgangspunkt unserer heutigen Rundfahrt, dem Bahnhof Interlaken-Ost. Von dort aus sind es nun nur noch wenige Gehminuten bis zu unserem Hotel.
 
7. Tag - Sonntag, 24.07.2011 (69 km):
Nun ist auch schon der 7. Tag unserer Reise durch die Schweiz angebrochen - wie schnell die Zeit doch vergeht! Wir fahren mit unserem Bus auf der Südseite des Thuner Sees entlang bis Thun.


Während einer Stadtführung können wir einiges aus der Geschichte der Stadt erfahren. Das Wahrzeichen ist das über der Altstadt thronende Schloss aus dem 12. Jahrhundert. Die reizvolle Altstadt liegt an der Aare. Die verkehrsberuhigte Hauptgasse wird geprägt von charakteristischen Hochgehsteigen, die nach Berner Vorbild unter den Lauben verlaufen. Entlang der Norduferstraße des Thuner Sees erreichen wir am frühen Nachittag wieder unseren Ausgangsort Interlaken. Einige unserer Gäste unternehmen übrigens eine Schifffahrt auf dem Thuner See und fahren daher direkt mit dem Schiff von Thun nach Interlaken zurück. Den Nachmittag nutzen die meisten von uns für einen individuellen Bummel durch die Stadt.
 
8. Tag - Montag, 25.07.2011:
Der letzte Tag steht uns für individuelle Unternehmungen zur Verfügung. Die meisten unserer Gäste fahren auf den 1.322 Meter hohen Harder Kulm. Die Talstation der Harder Bahn ist direkt gegenüber unseres Hotels - einfach praktisch! Der Harder Kulm als Hausberg von Interlaken bietet Ausblick auf den weltbekannten Kur- und Kongressort zwischen dem Brienzer- und Thunersee sowie auf die gesamte Jungfrau Region. In acht Minuten fährt man mit der Drahtseilbahn von Interlaken auf den Harder Kulm. Wir alle genießen diesen Tag und lassen den Urlaub somit ganz gemütlich ausklingen...! Zum Glück hat heute auch der Wettergott ein Einsehen mit uns!
 
9. Tag - Dienstag, 26.07.2011 (852 km):

Unsere Traumreise geht nun zu Ende. Leider haben wir uns wettermäßig einiges etwas anders vorgestellt - zum Glück gibt es auch bei Eberhardt TRAVEL keine Wettergarantie! Die Rückreise führt uns von Interlaken aus über Bern, Zürich, Winterhur und St. Gallen zurück in Richtung Heimat. Gegen 20 Uhr erreichen wir den Dresdner Flughafen und damit den Ausgangspunkt unserer 9-tägigen Reise durch die Schweiz. Die meisten unserer Gäste nutzen den zuverlässigen Haustürtransfer-Service von Eberhardt TRAVEL und somit kommen wir ganz entspannt in unseren Heimatorten an.
 
Allen Mitreisenden wünsche ich an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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