Reisebericht: Rundreise Schweiz – Jungfraujoch, Pilatus, Säntis

12.05. – 20.05.2013, 9 Tage exklusive Schweiz–Erlebnisreise Interlaken – Thun – Jungfraujoch – Pilatus – Luzern – Zürich – Schwägalp – St. Gallen – Appenzell


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Bei dieser Reise standen Bergerlebnisse und Stadtbesichtigungen im Mittelpunkt. Wir durften die schönsten Seiten der Ostschweiz, der Zentralschweiz und des Berner Oberlandes und die herzlichste Gastfreundschaft der Schweizer genießen!
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

12.05.13 – Anreise zur Schwägalp – 706 km

Am Morgen begann unsere Reise in die Schweiz pünktlich in Dresden. Nachdem in Siebenlehn und Zwickau noch Gäste in unseren Bus zugestiegen waren, fuhren wir Richtung Schweiz. Es war Sonntag und die Autobahnen nur relativ wenig befahren. Dadurch kamen wir zügig voran. Uns begleitete sehr wechselhaftes Wetter und am späten Nachmittag erreichten wir die Schwägalp. Leider hatte sich der Säntis in Wolken gehüllt und diese schicken Regen. Dies tat aber unserer guten Stimmung keinen Abbruch und wir wurden herzlich im Berghotel „Schwägalp" begrüßt. Nachdem wir unsere gemütlichen Zimmer bezogen hatten, verwöhnte uns das Küchenteam des Hotels mit einem typischen Appenzeller Menü. Einige Gäste unternahmen nach dem Abendessen noch einen kleinen Spaziergang in der schönen Umgebung des Hotels.

13.05.13 – Ausflug nach St. Gallen und zum Bodensee – 128 km

Nachdem wir uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet im Berghotel gestärkt hatten, brachte uns unser Chauffeur Maik mit dem Bus nach St. Gallen. Hier erwartete uns unsere Stadtführerin. Während eines sehr kurzweiligen Spaziergangs erfuhren wir viele Details und Anekdoten aus der wechselvollen Geschichte der Stadt. Wir sahen die engen Gassen der Altstadt mit ihren Bürgerhäusern und den prächtigen Erkern. Natürlich gehörte auch ein Besuch des Stiftsbezirks zu unserem Programm. Dieser gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir besichtigten die imposante Stiftskirche, ein beeindruckender Barockbau und Zentrum des ehemaligen Klosters von St. Gallen. Zum Abschluss unserer Stadtführung durften wir einen ganz besonderen Schatz der Stadt sehen: die Stiftsbibliothek. Sie beherbergt über 160.000 Bücher und darunter ganz wertvolle Handschriften aus dem Mittelalter. Im prachtvollen, mit verschieden Hölzern und Stuckverzierungen gestalteten, Barocksaal der Bibliothek werden 30.000 Bücher aufbewahrt und in Vitrinen besonders interessante Stück gezeigt. Unsere Führerin erklärte uns die einzelnen Schätze und zum Abschluss sahen wir eine über 2.700 Jahre alte ägyptische Mumie, die ebenfalls im Besitz der Bibliothek ist.
Nach der Stadtführung blieb Zeit für ganz individuelle Entdeckungen in der hübschen Altstadt von St. Gallen.
Am Mittag führte uns unsere Tour zunächst nach Altenrhein. Hier schauten wir uns die Markthalle von Friedensreich Hundertwasser an. Die Markthalle ist ein typisches, kunterbuntes Hundertwasser-Werk. Keine Wand ist gerade und kein Boden ist wirklich eben.
Anschließend ging es weiter entlang des Bodensees nach Rohrschach. Hier bummelten wir durch die Hauptstraße vorbei an sehr schönen Bürgerhäusern zum Kornhaus direkt am See. Ursprünglich wurde das barocke Gebäude als Kornspeicher gebaut und genutzt. Inzwischen beherbergt das Haus das Museum der Stadt.
Inzwischen zeigte sich die Sonne und unsere Rückfahrt erfolgte durch die liebliche Landschaft des Appenzeller Landes. Wir fuhren vorbei an saftigen Wiesen und herrlich blühenden Obstbäumen. Durch hübsche Dörfer mit typisch Appenzeller Höfen und Häusern führte uns unser Weg. Am frühen Abend erreichten wir die Schwägalp. Nun sahen wir auch erstmals den Gipfel des Säntis und schauten ganz interessiert auf das Wetter, denn das sollte für den nächsten Tag unbedingt schön sein.

14.05.13 – Frühstück auf dem Säntis – Ausflug nach Appenzell – Kleine Wanderung – 71 km

Bereits beim Aufstehen sahen wir, dass die Sonne hinter den Wolken hervor lugte. Der Säntis hüllte sich zwar wieder in Wolken, aber wir nahmen trotzdem die erste Seilbahn und fuhren auf den Gipfel. Als wir im Panorama-Restaurant ankamen, eröffnete sich uns eine herrliche Sicht nach Süden in die Bergwelt der Glaner und Berner Alpen. Zunächst stärkten wir uns an dem reichhaltigen Früstücksbuffet, welche keine Wünsche offen ließ. Nun hielt uns aber nichts mehr und wir besuchten die Aussichtspunkte um das fantastische Panorama zu genießen. Anschließend erwartete uns Lea, eine Mitarbeiterin der Säntisbahn, zu einer sehr informativen Führung durch die Anlagen des Säntis. Zunächst konnten wir in einem Film sehen unter welch schwerer und mühevoller Arbeit die Säntis-Schwebebahn gebaut wurde. Danach durften wir einen Blick in den 123 Meter hohen Sendeturm der Swisscom werden. Gemeinsam bestiegen wir den Gipfel des Berges und Lea erzählte uns so manche Geschichte. Dabei konnten wir uns an der herrlichen Bergwelt kaum satt sehen.
Dann ging es mit der Seilbahn wieder zurück auf die Schwägalp. Nach einer kurzen Pause erwartete und Maik mit dem Bus und wir fuhren nach Appenzell. Im Hauptort des Halbkantons Appenzell Innerrhoden unternahmen wir zunächst einen kleinen Rundgang durch den Ort. Wir sahen das Schloss, das ehemalige Kloster, die Katholische Kirche und natürlich die vielen wunderschön bemalten bunten Häuser am Landsgemeindeplatz und in der Hauptgasse. Auf dem Landsgemeindeplatz werden noch heute jedes Jahr am letzten Sonntag im April die Landsgemeinden abgehalten und kommunale Beschlüsse per Handerheben der Einwohner gefasst. Nun blieb und wieder Zeit, um gemütlich durch den kleinen Ort zu spazieren. Bevor wir zur Schwägalp zurückfuhren, gab es für jeden noch einen Appenzeller Kräuterbitter. Den Magenbitter, welcher hier in Appenzell in einem aufwendigen Verfahren aus 42 Kräutern hergestellt wird, muss man einfach probieren.
Zurück auf der Schwägalp erwartete uns bereits Albert, unser Wanderführer und wir unternahmen eine schöne Wanderung über die große Alm. Albert wusste dabei so manch Geschichte zu erzählen und wir bewunderten die herrlichen Blumen. Wo der Schnee bereits weggetaut war blühten tausende wilde Krokusse in Weiß und Lila, winzige Sodanellen, gelb leuchtende Supfdotterblumen und auch den ersten Frühlingsenzian mit seinen blauen sternförmigen Blüten entdeckten wir. Es war ein schönes Erlebnis zu sehen, wie die Natur aus dem Winterschlaf erwacht.
Zum Abendessen gab es ein typisches Schweizer Bergbauerngericht - das Raclett.

15.05.13 – Zürich – Alpnachstad – Pilatus – 168 km

Nach dem Frühstück hieß es für uns Abschied nehmen von der Schwägalp. Wir fuhren mit dem Bus durch das Appenzeller Land zum Zürichsee und weiter nach Zürich. Die größte Stadt der Schweiz ist das Finanzzentrum der Schweiz.  Während einer Stadtrundfahrt lernten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen. Am See legten wir einen ersten Stopp ein und sahen die Fontaine, die die Credit Suisse der Stadt geschenkt hatte, Wir ließen von der Terrasse an der Universität unsere Blicke über die Stadt schweifen, fuhren auf den Zürichberg und es ging durch die noblen Villenviertel der Stadt. Anschließend blieb Zeit, zu eigenen Unternehmungen. Wir besuchten zunächst das Fraumünster mit den berühmten Glasfenstern von Marc Chagall. Danach spazierten wir über die berühmte Bahnhofstraße mit den vielen Nobelboutiquen. In der Altstadt entdeckten wir hübsche kleine Gassen mit historischen Häusern und netten kleinen Geschäften und Restaurants. Am Nachmittag setzten wir unsere Reise Richtung Zentralschweiz fort. Vorbei am Zürichsee und Luzern erreichten wir Alpnachstad. Hier bestiegen wir die steilste Zahnradbahn der Welt und fuhren auf einer spektakulären Strecke mit bis zu 48% Steigung auf den Pilatus. Diese einzigartige Bahn wurde bereits 1889 nach nur zwei Jahren Bauzeit eröffnet. Einige technische Anlagen stammen noch aus dieser Zeit und funktionieren, wie am ersten Tag. Im Hotel „Bellevue" bezogen wir unsere Zimmer und spazierten noch auf den Wegen auf dem 2.132 Meter hohen Berg. Wir genossen die Aussicht in die Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau und den anderen Drei- und Viertausendern. Leider versperrten uns dicke Wolken den Blick zum Vierwaldstättersee und nach Luzern.
Wir wurden mit einem ausgezeichneten Abendessen im Queen-Victoria-Restaurant verwöhnt. Anschließend entdeckten wir eine große Gruppe Steinböcke, die wir noch eine ganze Weile beobachten konnten.

16.05.13 – Talfahrt vom Pilatus – Luzern – Interlaken – 97 km

Bereits am zeitigen Morgen konnten Frühaufsteher einen herrlichen Sonnenaufgang erleben. Es zogen zwar immer noch dicke Wolken durch die Berge, aber trotzdem zeigten sich ab und zu die Gipfel. Nach dem vorzüglichen Frühstück durften wir wieder Steinböcke bei Ihren Kletterkünsten durch die Felsen beobachten. Nun hieß es aber leider Abschied nehmen vom Pilatus und mit der Kabinen- und der Gondelbahn erreichten wir Kriens, wo uns Maik mit dem Bus erwartete. Nach kurzer Fahrt kamen wir in Luzern an. Die Stadt am Nordufer des Vierwaldstätter Sees erlebten wir während einer kurzweiligen Stadtführung. Wir erfuhren die Geschichte des Löwendenkmals und sahen die Museggmauer, die alte Stadtmauer mit ihren trutzigen Türmen. Natürlich spazierten wir über das Wahrzeichen der Stadt, die Kapellbrücke, die einst Teil der Stadtbefestigung war. In der Jesuitenkirche erzählte uns Christina, unsere Stadtführerin, die Geschichte der Kirche und vom einzigen Heiligem der Schweiz, Bruder Klaus. Durch die engen Gassen und über die kleinen Plätze mit den hübschen, oft bunt bemalten Bürgerhäusern ging es durch die Altstadt. Wir waren begeistert von der Schönheit Luzerns. Am Nachmittag hatten wir genügend Zeit zum Bummeln durch die Stadt und für eigene Entdeckungen. Anschließend führte uns die Tour vorbei am Sarnersee und am Lungernsee über den Brünigpass ins Haslital. Weiter fuhren wir durch Brienz am Brienzer See nach Interlaken. Im „Carlton-Europe-Hotel" erwartete man uns bereits und die Begrüßung fiel sehr herzlich aus. Mit einem wiederum sehr schmackhaften Abendessen endete unser erlebnisreicher Tag.

17.05.13 – Tag zur freien Verfügung – Besuch von Harder Kulm

Den heutigen Tag konnten alle nach ihren Wünschen gestalten. Einige nutzten die Zeit zum Einkaufen von Mitbringseln und andere erkundeten die Umgebung von Interlaken mit dem Bus oder dem Zug.
Da es am Vormittag wieder regnete, verabredeten wir uns für den Nachmittag zur gemeinsamen Fahrt auf den Harder Kulm, den Hausberg von Interlaken. Die Standseilbahn brachte uns in nur 8 Minuten auf 1.350 Meter Höhe. Die Strecke ist spektakulär mit bis zu 68% Steigung. Auf dem Hader Kulm hatten wir eine schöne Sicht von der neuen Aussichtsplattform über den Thunersee und den Brienzer See und nach Interlaken. Leider versteckten sich die hohen Berge wieder in den Wolken, aber ab und zu lugte die Sonne hervor. Dennoch war es ein tolles Erlebnis und ein schöner Tag ging zu Ende.

18.05.13 – Ausflug zum Jungfraujoch

Der heutige Tag weckte uns mit Sonnenschein und guter Sicht. Wir freuten uns auf ein tolles Erlebnis. Mit dem Zug fuhren wir zunächst nach Grindelwald. Dort besteigen wir die Wengeralp-Bahn zur Kleinen Scheidegg. Schon während der Fahrt eröffneten sich uns herrliche Blicke in die Bergwelt des Berner Oberlandes. Wir sahen den Männlichen, die Schynige Platte und natürlich das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau. Angekommen auf der Kleinen Scheidegg hatten wir die Eigernordwand in ihrer vollen Größe vor uns. Wir sahen das Jungfraujoch, unser Ziel in gleißendem Sonnenlicht. Nun ging es mit der Jungfraubahn durch den Eiger. An zwei Haltestellen konnten wir durch Fenster einmal direkt in die Eigernordwand schauen und ein zweites Mal zum Eismeer, einem riesigen Gletscherabbruch. Auf dem Jungfraujoch war genug Zeit während des Rundganges die einmaligen  Erlebnisse zu genießen. Leider waren jedoch die Wolken hochgezogen, so dass wir keinerlei Sicht hatten. Auf dem höchsten Aussichtspunkt, der Sphinx blies uns ein heftiger Wind um die Nase und trieb den Schnee vor sich her. Es gab aber noch viel mehr zu entdecken. Im Eispalast befanden wir uns mitten im Gletschereis und konnten die schönen Eisplastiken bewundern. Wir versäumten es nicht, auf das Plateau und auf den Aletschgletscher zu gehen. Doch auch hier konnten wir nicht in den ewigen Schnee gehen, weil der Wind einfach zu stark war.  Im Berg besuchten wir die Galerie, die sich mit der Geschichte der Jungfraubahn befasste. Nach einem kurzweiligen Aufenthalt verließen wir das Jungfraujoch mit der Bahn wieder Richtung Kleine Scheidegg. Dort stiegen wir nochmals um und die Wengeralpbahn brachte uns über Wengen nach Lauterbrunnen. Von hier brachte uns der Zug zurück nach Interlaken. Im Hotel wurden wir am Abend mit einem herrlichen Bauernbuffet verwöhnt.

19.05.13 – Ausflug nach Thun – 66 km

Leider regnete es am Morgen. Aber dadurch ließen wir uns unsere gute Laune nicht verderben. Wir fuhren über die Autobahn nach Thun am Nordufer des Thunersees. Mit unserer Stadtführerin unternahmen wir einen kurzweiligen Rundgang durch die Stadt. Wir sahen die Wehre in der Aare, die den Wasserstand des Thunersees regeln. Gestaunt haben wir über eine wirkliche „Festgeld-Anlage" vor einer Bank. Ein Künstler hat vor der Bank in einem Asphaltstück 1826 verschieden Frankenstück im Wert von 1826 Franken eingelassen. Er hat damit auf das Gründungsjahr der Bank verweisen. Die Münzen sind so fest eingelassen, dass es unmöglich ist, sie herauszulösen. Auf dem Weg zur Stadtkirche und zum Schloss mussten wir einige Höhenmeter überwinden und wurden dort aber mit einer herrlichen Aussicht über die Stadt belohnt. Inzwischen hatte auch der Regen aufgehört. In der Hauptgasse bestaunten wir die alten Stadthäuser und auf dem Rathaus erfuhren wir die Geschichte des Rathauses, der Zunfthäuser und des ehemaligen Hospitals. Am Mühlenplatz endete die interessante Führung. Uns blieb noch etwas Zeit, um durch die Stadt zu schlendern. Anschließend fuhren wir entlang des Nordufers des Thunersees nach Interlaken zurück. Inzwischen war die Sonne rausgekommen und ab und zu konnten wir auch die Berge, wie den Niesen oder das Stockhorn sehen. Es war ein grandioser Anblick: der türkisblaue See und dahinter die schneebedeckten Berge. Den Nachmittag verbrachten wir in Interlaken. Wir beobachteten die Gleitschirmflieger, die direkt auf der Höhematte im Ortszentrum landeten und spazierten durch den Ort.

20.05.13 – Heimreise – 810 km

Mit wunderschönen Erlebnissen traten wir die Heimreise an. Die Autobahnen waren erstaunlich frei und so kamen wir zügig voran. Wir erreichten unsere Ausstiegsorte alle pünktlich und die Gäste kamen mit dem Haustür-Transfer pünktlich nach Hause.
Wir möchten uns ganz herzlich bei unseren Gästen bedanken, es hat uns riesigen Spaß gemacht, mit Ihnen unterwegs zu sein und wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

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