Reisebericht: Rundreise Schweiz – Jungfraujoch, Pilatus, Säntis

18.07. – 26.07.2020, 9 Tage exklusive Schweiz–Erlebnisreise Interlaken – Thun – Jungfraujoch – Pilatus – Luzern – Zürich – Schwägalp – St. Gallen – Appenzell


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Vom Säntis im Appenzeller Land, über Zürich zum Pilatus im Kanton Luzern. Als Krönung das Berner Oberland mit Jungfraumassiv. Schweiz ganz exklusiv...
Ein Reisebericht von
Martin Büchner
Martin Büchner

Reiseblog – Schweiz exklusiv

18.07.2020 – 26.07.2020


Reiseleitung: Martin Büchner
Chauffeur: Maximilian Schreiter
Bus-Unternehmen: Bustouristik Schreiter
Liebe Gäste,
wir freuen uns, dass die Reisesaison 2020 trotz aller Widrigkeiten nun endlich starten kann. Eberhardt Travel und alle verbundenen Unternehmen bedanken sich recht herzlich für Ihr entgegen gebrachtes Vertrauen und Ihre Treue.

Tag 01 – 18.07.2020 Anreise in die Schweiz


Von Dresden reisen wir über Nürnberg und Ulm in Richtung Bodensee. Über Bregenz (Österreich) erreichen wir die Schweiz. Die nächsten Übernachtungen erfolgen im schönen Appenzeller Land unterhalb des mächtigen Säntis im Kanton St. Gallen. Bahnen, Berge, Kühe und nette Menschen - Herzlich Willkommen in der Schweiz.

Tag 02 – 19.07.2020 Ausflug nach St. Gallen und zum Bodensee


Wir verlassen die Schwägalp im traumhaft schönen Appenzeller Land in Richtung St. Gallen. Eine Stadt mit langer Geschichte und viel Tradition. Die nachweisbaren Ursprünge der Stadt liegen im 7. Jh., gegründet durch den Heiligen Gallus, einem irischen Missionar, der gekommen war, die heidnischen Alemannen zum Christentum zu bekehren. Er gilt als Begründer der Klause St. Gallen.
In den folgenden Jahrhunderten bildete sich ein mächtiges Benediktiner Kloster heraus, unabhängig vom Bischof in Konstanz.
Klöster sind immer ein Hort der Bildung und der technischen Entwicklung. Man übersetzte Texte, vervielfältige Bücher und bewahrte Wissen der Antike bis hin in die Neuzeit.
Das katholische Kloster bzw. der Klosterbezirk blieb eine Stadt in der Stadt. Interessanterweise wurde die Stadt während der Reformation sehr schnell protestantisch, während das katholische Kloster innerhalb der Stadt katholisch blieb.
Die Stiftsbibliothek und der gesamte Stiftsbezirk wurden zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Zum Teil lagern hunderte über eintausendjährige Bücher in dieser Bibliothek, die zur Forschung frei zugänglich ist.
Im 18. Jh. wurde die barocke Stiftsbibliothek gebaut und eingeweiht. Der Dom zu St. Gallen, dem Stift direkt angeschlossen, ist im gleichen Stil errichtet und prägt das städtische Ensemble von St. Gallen.

Hundertwasserhaus in Altrhein


Am frühen Nachmittag reisen wir weiter in Richtung Altrhein. Hier mündet der Alpenrhein in den Oberen See (Bodensee). Unweit dieser Stelle steht ein Hundertwasserhaus.
In Rorschach am Bodensee flanieren wir bei fast schon heißem Wetter entlang des Sees bis zum Zentrum.

Bodensee


Mit dem Bus geht es zunächst weiter entlang des Bodensees, vorbei an originellen Fachwerkhäusern, bis wir am Nachmittag die Schwägalp erreichen.

Tag 03 – 20.07.2020 Säntis, Appenzell und Schwägalp


Der Tag beginnt mit einer Seilbahnfahrt hinauf auf den Gipfel des Säntis. Mit fantastischen Alpen-Gipfelpanorama, Steinböcken vor der Haustür wird gefrühstückt. Der Säntis ist seit mehr als hundert Jahren touristischer Ausflugsort, meteorologische Forschungsstation und wichtige Sendeanlage für die gesamte Ostschweiz. Hier werden die statistisch die meisten Niederschläge der Schweiz registriert, die stärksten Stürme und die meisten Blitzeinschläge.
Niemand hätte so eine gewaltige Anlage auf dem Gipfel erwartet, sie umfasst mehr als 16 Etagen und einen über 100 Meter hohen Sendemast, aus dem Tal wirkt alles so klein und zierlich.
Bei einem Rundgang besuchen wir die technischen Anlagen und eine Sonderausstellung über Klima und Wetter.

Appenzell


Wieder im Tal angelangt, unternehmen wir einen Ausflug nach Appenzell. Der Kanton St. Gallen um schließt zwei Mini-Kantone vollständig. Kurz nach der Reformation teilte sich der Kanton Appenzell religionsbedingt in zwei so genannte Halbkantone in Appenzell-Außerrhoden und Appenzell-Innerrhoden. Letzter ist bis heute streng katholisch, sehr traditionell, deutlich landwirtschaftlich geprägt. Außerrhoden ist protestantisch, etwas moderner und deutlich industriell geprägt.
In Innerrhoden liegt das Dorf Appenzell, hier existiert noch die maximale Form von Basisdemokratie, weit mehr als in der gesamten übrigen Schweiz.
Politische Entscheidungen auf kantonaler Ebene werden immer per Volksversammlung von der gesamten Bevölkerung entschieden. Politiker sind an immer an den Willen der Bevölkerung gebunden bzw. müssen sich einmal jährlich das richtige Handeln bestätigen lassen. Dazu kommen einmal jährlich im Frühjahr alle Stimmberechtigten auf dem Landsgemeindeplatz zusammen. Eigentlich müsste man „Männer" sagen, jeder stimmberechtigte Mann, ist leicht an einem traditionellen Säbel zu erkennen.
Bis 1991 (!) wehrte sich der Kanton gegen die Einführung des Frauenwahlrechts! Stimmberechtigt in dieser Frage waren natürlich nur Männer. Erst ein Schweizer Bundesgericht zwang die Appenzeller zum Frauenwahlrecht, so ist es seit 1991.
Die Frauen identifizieren Ihr Stimmrecht mit einer Wahlberechtigungskarte.
Der Ort selbst bezaubert mit seiner typischen, verspielten Fassadenmalerei und einer Vielzahl von Giebelformen.
Bei einer Führung lernen wir, dass der Enzian-Schnaps aus der Wurzel des Gelben Enzian produziert wird, ebenso wie der Appenzeller Alpenbitter produziert wird, eine Verkostung darf natürlich ebenso nicht fehlen.

Wanderung auf der Schwägalp


Am Nachmittag wandern wir mit einem Appenzeller Urgestein in einer leichten Wanderung über die Schwägalp und erfahren alles über Alpwirtschaft, das Leben auf einer Alp, die Natur, Viehhaltung und Milchwirtschaft. In der alpeigenen Käserei kann der Käse probiert und gekauft werden.


Tag 04 - 21.07.2020 Fahrt nach Zürich und zum Pilatus


Wir verlassen die wunderschöne Schwägalp in Richtung Zürich. Wir überqueren den Zürichsee und erreichen die größte Stadt der Schweiz. Die Stadt ist DAS Banken- und Versicherungszentrum der Schweiz. Traditionelles mischt sich mit Modernem. Bei einer Stadtrundfahrt und anschließender Freizeit erkunden wir die Stadt.


Pilatus-Bahn


Am Nachmittag reisen wir weiter in Richtung Pilatus, dem Hausberg der Stadt Luzern am Vierwaldstätter See. Mit der steilsten Zahnradbahn der Welt (mehr als 48% Steigung) geht es hinauf zum Gipfel. Im Hotel Bellevue auf dem Gipfel (2.133 m) übernachten wir.
Den Namen erhielt das Bergmassiv von Pontius Pilatus, dem römischen Statthalter von Jerusalem, dem das Schicksal zu teil wurde Jesus Christus zum Tode am Kreuz zu verurteilen.
Die Legende erzählt, dass er später vom römischen Kaiser geächtet und selbst hingerichtet, nie zur Ruhe kam. Seine Leiche vergiftete den Tiber in Rom, dann das Trinkwasser der Rhone, wo sein Leichnam hingebracht wurde, am Ende soll er seine letzte Ruhe in einem dunklen Bergsee auf dem Bergmassiv bei Luzern gefunden haben, dessen Name das Bergmassiv heute trägt. „Ruhe" ist aber relativ, der Pilatus ist ebenso ein Wetterberg, der Zorn und die Wut sind immer noch zu spüren in Form von Sturm und Unwettern. Am Karfreitag ist es dem Unhold erlaubt für einen Tag sein nasses Grab zu verlassen, wer den toten Pilatus dann erblickt, ist innerhalb eines Jahres selbst des Todes. Nach Karfreitag herrscht dann wieder für ein Jahr Ruhe, so erzählen die Legenden.


Pilatus Gipfel


Auch in unserer Anwesenheit toben, glücklicherweise nachts die Gewitter. Eine Besteigung des Hauptgipfel „Esel" stehts nichts im Weg.


Tag 05 - 22.07.2020 Pilatus, Luzern, Interlaken


Am Morgen gibt der Pilatus den Blick auf die umliegende Bergwelt frei, sogar das Berner Oberland ist auszumachen. Mit der Seilbahn geht es in mehreren Etappen hinunter nach Griens, einem Vorort von Luzern.
Luzern liegt am Vierwaldstättersee, direkt am Ausfluss des Flusses Reuß. Wir erkunden die Stadt bei einer Stadtführung. Das gewaltige Monument vom „sterbenden Löwen" liegt in einem Park. Er ist gigantisch mit Hammer und Meisel aus dem Fels herausgearbeitet, davor wurde ein künstlicher See angelegt. Er steht hier als Mahnmal für sinnlos vergeudeten Leben: Im 18. Jh. dienten Schweizer Söldner überall in Europa als Verstärkung, oft um religiös motivierte Nationen auf der einen oder anderen Seite (je nach Konfession) militärisch zu unterstützen. In diesem Fall unterstützten sie während der Französischen Revolution den französischen König Ludwig XVI. Bekannterweise war das die historisch falsche Seite. Aufgrund eines missverstandenem Befehls rückten die Schweizer Truppen noch nach Paris vor, die Revolution hatte zuvor bereits gesiegt, so dass alle Gardisten gefangen genommen, der Konterrevolution bezichtigt und zum Tode durch die Guillotine verurteilt worden. Sie starben nicht in der Schlacht, sondern durch das Fallbeil. Dieses sinnlose Abschlachten der Schweizer Soldaten stellt der sterbende Löwe in Luzern dar.


Kapellbrücke - Wahrzeichen Luzern


Wir gelangen zu der Kapelle, die der Kapellbrücke ihren Namen gab. Die hölzerne, überdachte Kapellbrücke samt Wehrturm, das Wahrzeichen der Stadt, überspannt hier den Fluss in einem Bogen. Im Anschluss haben wir Freizeit für einen individuellen Stadtbummel. Wir reisen über den Brünnigpass hinüber zum Brienzer See und erreichen Interlaken unseren Ausgangsort für die nächsten Tage.


Tag 06 - 23.07.2020 Jungfraujoch - Top of Europe


Mit der Berner Oberland Bahn geht es zunächst bis nach Grindelwald. Hier steigen wir am Fuß des Eiger in die Grindelwald-Wengenalp-Bahn um. Am Fuße der gewaltigen Eigernordwand, die höchste Nordwand der Alpen, fährt die Zahnradbahn gemächlich hinauf bis zur Kleinen Scheidegg. Sie liegt auf dem Bergsattel zwischen Grindelwald und Wengen, auf etwa 2.000 m. Von hier blickt auf den Eigergletscher und auf das Ensemble von Eiger, Mönch, Jungfraujoch mit der silbernen Sphinx und Jungfrau.


Sphinx - Jungfraujoch


Mit der Jungfraujochbahn geht es hinauf bis zum höchstgelegenen Bahnhof Europas „Top of Europe", normalerweise wimmelt es hier insbesondere von Asiaten aus China, Südkorea und Indien. Im Moment gibt es hier nur viele Schweizer und ein paar wenige Europäer. Viele Schweizer entdecken erstmals in Ihrem Leben, Corona bedingt, ihr Jungfraujoch.
Wetter und Sicht sind fantastisch. Auf der Aussichtsplattform der Sphinx befindet man sich auf über 3.500 m.


Kleine Scheidegg


Über die Kleine Scheidegg, Wengen und Lauterbrunnen geht es zurück nach Interlaken.


Tag 07 - 24.07.2020 Thun und Thunersee


Mit unserem Bus geht es nach Thun am Thunersee zur Stadtführung. Die Stadt an der Aare gilt als das Tor zum Berner Oberland und war von jeher gut militärisch gesichert. Die Aare bildet den Ausfluss aus dem Thunersee, der von der Lütschine gespeist wird. Folglich entwässert die Aare das gesamte Jungfraugebiet, dem entsprechend wild und reißend ist der Fluss, bei seiner Mündung in den Rhein ist der Aare der wasserreichste Fluss der Schweiz und er größte Zufluss des Rheins, größer als der Rhein selbst. Folglich müsste der Rhein eigentlich Aare heißen.
Thun ist Garnisonsstadt, eine mächtige Burg und Kirche überragen die Stadt. Über die Aare existieren noch zwei historische, überdachte Holzbrücken.


Schaufelraddampfer - Thunersee


Der Ort verfügt noch über einen typischen Schweizer Ortskern. Einige Gäste nutzten die Chance mit dem historischen Raddampfer über den Thunersee zurück nach Interlaken zu fahren. Freizeit sind in Thun und Interlaken.


Tag 08 - 25.07.2020 Harder Kulm


Unmittelbar gegenüber von unserer Tal startet die Standseilbahn hinauf zum Harder Kulm, dem Hausberg Interlakens. Interlaken liegt auf einer durch Sedimenten aufgefüllten Insel und teilt den einzelnen See in zwei Seen auf. Östlich der Brienzersee, westlich der Thunersee. Vom Harder Kulm, mit Gasthaus im „Schweizer Stil" des späten 19. Jh. hat man einen fantastischen Blick auf das Jungfraumassiv.


Männlichen


Der Nachmittag steht zur freien Verfügung, z. B. für eine Wanderung in der alpinen Bergwelt oder einem genussvollen Spaziergang in Interlaken.
Die Fotos der Galerie entstanden bei einer entspannten Wanderung vom Gipfel des Männlichen (von Grindelwald oder Wengen per Seilbahn zu erreichen) zur Kleinen Scheidegg. Eine einfache Bergwanderung mit kaum Höhenunterschieden.


Tag 09 - 26.07.2020 Rückreise nach Deutschland


Wir reisen nach Deutschland zurück.
Eine Reise im turbulenten Corona Jahr 2020 geht zu Ende. Wir hoffen, dass wir als das Team von Eberhardt Travel, unserem Chauffeur Max und meiner Wenigkeit als Reiseleiter trotz aller widrigen äußeren Umstände eine angenehme Reise in die Schweiz ermöglichen konnten.
Danke für Ihre Treue und Ihr Vertrauen.
Vielen Dank für Ihr entgegen gebrachtes Interesse und Ihre Aufmerksamkeit.
Einen besonderen Dank richte ich an unseren Chauffeur Max (Bustouristik Schreiter), Danke für die wunderbare Zusammenarbeit!
Es würde mich und uns sehr erfreuen, Sie bald wieder im Namen von Eberhardt Travel auf einer der nächsten Reisen recht herzlich begrüßen zu dürfen.
In diesem Sinne, bleiben Sie gesund (!!!) und reisefreudig.
Auf ein Wiedersehen!
Bis bald!
IhrMartin Büchner
Reiseleiter Eberhardt Travel
und das gesamte Team von Eberhardt Travel & seinen Partnern.
Leipzig, 26.07.2020

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