Reisebericht: Rundreise Schweiz – Jungfraujoch, Pilatus, Säntis

21.06. – 29.06.2023, 9 Tage exklusive Schweiz–Erlebnisreise Interlaken – Thun – Jungfraujoch – Pilatus – Luzern – Zürich – Schwägalp – St. Gallen – Appenzell


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Während unserer Rundreise in der Schweiz erleben wir wunderschöne Berge, wie das Jungfraujoch, den Pilatus und den Säntis mit einzigartigen Panoramen. Wir besuchen die Städte Thun, am Thunersee, die Kleine Schwester von Bern, Luzern, die Touristenstadt am Vierwaldstättersee, Zürich, das Finanzzentrum der Schweiz am Zürichsee und St. Gallen, mit ihrem Stiftsbezirk, welcher zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Im Appenzellerland entdecken wir gelebte Tradition und Handwerkskunst von der Bauernmalerei bis zur Schokolade.
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

Anreise nach Interlaken – 867 km

Unsere Reise in die Schweiz starten wir pünktlich in Dresden. Unsere Reise führt uns recht zügig vorbei an Bayreuth, Nürnberg und Ulm an den Bodensee. Durch Pfändertunnel und Österreich geht es weiter in die Schweiz. Das Fürstentum Liechtenstein mit dem Schloss Vaduz, das Alpsteinmassiv und die Gipfel der Glarner Alpen grüßen uns im Rheintal. Wir fahren entlang des Walensee und des Zürichsee über den Hirzel in die Zentralschweiz. Unsere Route geht weiter vorbei an Luzern und dem Vierwaldstättersee über den Brünigpass. Nun fahren wir hinab ins Haslital uns vorbei am Brienzersee nach Interlaken. Im Carlton-Europe Vintage Erwachsenenhotel werden wir herzlich begrüßt. Wir beziehen unsere schönen Zimmer und werden vom Hotel-Team mit einem guten Abendessen verwöhnt.

Ausflug nach Thun und Schifffahrt auf dem Thunersee – 66 km

Das Wetter ist etwas unbeständig und recht schwül. Nachdem wir uns am reichhaltigen Frühstück gestärkt haben, geht es mit dem Bus über die Autobahn nach Thun. Unsre Stadtführerin Nicole erwartet uns am Bahnhof. Während eines sehr interessanten Rundganges durch die Stadt sehen wir die Wehre in der Aare, die den Wasserstand des Thunersees regeln. Diese sind momentan fast offen, da durch die Regenfälle an den Vortagen sehr viel Wasser in der Aare ankommt. Anschließend spazieren wir zur AEK Bank. Diese verfügt vor Ihrer Filiale über eine wirkliche „Festgeld-Anlage“. Ein Bei der Renovierung der Bank wurden durch einen Künstler in einem Asphaltstück vor dem Eingang 1826 Frankenstücke mit unterschiedlichen Nennwerten im Gesamtwert 1826 Franken eingelassen. Damit erfolgt der Verweis auf das Gründungsjahr der Bank. Die Münzen sind so fest eingelassen, dass es unmöglich ist, sie wieder herauszupicken. Entlang der Aare spazieren wir zum Mühlenplatz. Nicole erzählt uns die Geschichte der Mühle und des Platze. Auf dem Rathausplatz sehen wir das Rathaus, der Zunfthäuser der Mertzger und Pfister, wie die Bäcker früher hießen und hören deren Geschichte. In der Hauptgasse erklärt uns Nicole den Aufbau der alten Stadthäuser der Zähringer, die Handel ind diesen Häusern betrieben. Nun spazieren wir durch die Hauptgasse und steigen über die Treppe zum Schlossberg hinauf. Von der Terrasse eröffnet sich uns ein herrlicher Blick über die Stadt und zu den umliegenden Bergen mit Eiger, Mönch und Jungfrau, dem Niesen und dem Stockhorn. Wir schauen in die Evangelische Stadtkirche. Im Schlosshof erzählt uns Nicole die wechselvolle Geschichte des imposanten Bauwerkes. Anschließend bleibt uns noch etwas Zeit, um durch die Stadt zu schlendern.
Am Mittag nutzen wir alle die Möglichkeit, mit dem Schiff von Thun nach Interlaken zurück zu fahren. Wir besteigen das Dampfschiff Blümlisalp. In gemütlicher Fahrt zieht die Landschaft rund um den See an uns vorbei. Wir sehen die Schlösser Oberhofen und Hünegg am Ufer und die netten kleinen Orte. Der Wind frischt auf, denn für den Nachmittag sind Gewitter vorher gesagt. In Interlaken erwartet uns Ingo – unser Chauffeur mit dem Bus. Gerade rechtzeitig steigen wir in den Bus ein, denn die ersten Tropfen fallen. Den Nachmittag verbringen alle nach Ihren Wünschen.


Ausflug auf den Hader Kulm

Den heutigen Tag gestalten wir ebenfalls nach unseren Wünschen. Das Wetter zeigt sich von seiner durchwachsenen Seite. Am Vormittag fahren einige Gäste gemeinsam mit mir auf den Harder Kulm, den Hausberg von Interlaken. Die Standseilbahn erreicht in nur 8 Minuten Fahrzeit die Bergstation auf 1.323 Meter Höhe. Die Strecke der Standseilbahn ist mit bis zu 68% Steigung schon etwas Besonderes. Auf dem Hader Kulm eröffnet sich uns von der Aussichtsplattform eine schöne Sicht über den Thunersee, den Brienzer See und nach Interlaken. Die hohen Berge zeigen sich uns leider nicht, sie stecken in dicken Wolken. Nur kurz erhaschen wir einen Blick auf die Jungfrau. Den Nachmittag verbringen wir alle individuell mit einem Bummel in Interlaken oder erkunden die Umgebung von Interlaken mit dem Bus oder dem Zug. Den schönen Tag beenden wir mit einem vorzüglichen Abendmenü.


Ausflug zum Jungfraujoch

Am heutigen Tag begrüßt uns strahlender Sonnenschein. Mit bester Laune starten wir und sind gespannt auf das Erlebnis auf dem Jungfraujoch. Von Interlaken fahren wir mit dem Zug zunächst nach Lauterbrunnen. Sehr beeindruckend sind die vielen Wasserfälle im Lauterbrunnental. Den Staubachfall mit seiner über 300 Meter Fallhöhe hat bereits Johann Wolfgang von Goethe in einem Gedicht beschrieben. Die Wengeralp-Bahn bringt uns auf die Kleine Scheidegg. Während der Fahrt sehen wir den Männlichen, Wengen und die Loophörner. Hier auf 2.061 Metern Höhe stehen sie in ihrer ganzen Pracht direkt vor uns: Die berühmten Gipfel Eiger, Mönch und Jungfrau. Das Silberhorn erstrahlt vor der Jungfrau in seinem weißen Kleid in der gleißenden Sonne. Die berühmt-berüchtigte Eigernordwand steigt direkt über der Kleinen Scheidegg in die Höhe. Uns bleibt genügend Zeit, dieses beeindruckende Panorama zu genießen. Anschließend besteigen wir die Jungfraubahn, die uns durch den Eiger und den Mönch zum höchsten Bahnhof Europas auf dem Jungfraujoch bringt. Am Eismeer, einem riesigen Gletscherabbruch, stoppt die Bahn kurz und wir können das Eisfeld durch große Fenster betrachten. Auf dem Jungfraujoch bleibt uns genug Zeit während des Rundganges die vielen Attraktionen zu entdecken. Auf dem höchsten Aussichtspunkt, der Sphinx auf 2.571 Metern erwartet uns bei herrlichstem Sonnenschein ein einzigartiges Panorama. Wir sehen den Mönch und die Jungfrau. Schauen hinab auf die Kleine Scheidegg und lassen unsere Blicke über den Aletschgletscher, den mit 23 Kilometern Länge, längsten Gletscher der Alpen schweifen. In der Ferne grüßen uns die Drei- und Viertausender der Walliser Alpen. Aber auf uns warten noch viel mehr Attraktionen. Im Berg spazieren wir durch die Galerie, die sich mit der Geschichte der Jungfraubahn befasst. Im Eispalast stehen wir mitten im Gletschereis ca. 40 Meter unter dem Eis und bewundern die schönen Eisplastiken. Außerdem staunen wir über eine Schicht Sägespäne, welche im Jahr 1947 auf den Gletscher aufgebracht wurde, um ihn vor großer Hitze zu schützen. Diese Späne sind nun seit einigen Jahren im Eispalast wieder sichtbar. Auf dem Plateau und auf dem Aletschgletscher stehen wir im ewigen Schnee. Wir können uns gar nicht sattsehen an der Schönheit dieser einzigartigen Bergwelt. Wir verlassen das Jungfraujoch nach einem langen schönen Aufenthalt. Die Pendelbahn bringt uns zur Station Eigergletscher. Nach einem nochmaligen kurzen Blick zu den Gipfeln und zum Jungfraujoch zurück besteigen wir den Eiger-Express. Diese am 04.12.2020 in Betrieb genommene neue Gondelumlaufbahn bietet in Ihren Großgondeln jeweils 25 Personen Platz. Die Strecke ist 6.483 Meter lang und die Fahrzeit beträgt 15 Minuten. Dabei bieten sich uns wiederum schöne Ausblicke in die Bergwelt. Vom Grindelwald-Terminal fahren wir mit dem Zug der Berner-Oberland-Bahn zurück nach Interlaken. Wir sind uns einig: Wir durften einen wunderbaren Tag erleben!


Interlaken – Luzern – Alpnachstad – Pilatus – 97 km

Wir verladen unser Gepäck im Bus und bummeln zum Bahnhof. Ingo fährt erstmal allein nach Luzern. Wir nutzen den Luzern-Interlaken-Express. Unsere Route geht entlang des Brienzer See durch Brienz und das Haslital über den Brünigpass. Am Lungernsee und Sarnersee reisen wir nach Luzern. Die sehr schöne Reise eröffnet uns die herrliche Landschaft der Zentralschweiz. Luzern, die Stadt am Nordufer des Sees erwartet uns zu einer kurzweiligen Stadtführung. Dabei weiß Christina, unsere Stadtführerin, einige spannende Geschichten zu erzählen. Wir sehen die Museggmauer, die alte Stadtmauer mit ihren trutzigen Türmen. Natürlich spazieren wir über das Wahrzeichen der Stadt, die Kapellbrücke, die einst Teil der Stadtbefestigung war. Wir lauschen der Geschichte des großen Brandes der Brücke im Jahr 1993. Uns beeindruckt das Nadelwehr, mit welchem heute noch der Wasserspiegel des Vierwaldstättersees teils durch Zeihen und Stecken der großen „Nadeln“, lange Holzbretter reguliert wird. Über die Spreuerbrücke, der kleinen Schwester der Kappellbrücke erreichen wir die Altstadt. Nun wandeln wir durch die engen Gassen und über kleine Plätze mit den hübschen, oft bunt bemalten Bürgerhäusern und Brunnen. Die Schönheit Luzerns zieht uns in Ihren Bann. Anschließend bleibt Zeit zum Bummeln durch die Stadt und für eigene Entdeckungen.
Am Nachmittag bringt uns der Bus nach Alpnachstad. Hier erwartet uns die steilste Zahnradbahn der Welt. Mit den erst im Mai 2023 in Dienst gestellten neuen modernen Zügen fahren wir auf einer spektakulären Strecke mit bis zu 48% Steigung auf den Pilatus. Die einzigartige Bahnstecke wurde bereits 1889 nach nur zwei Jahren Bauzeit eröffnet. Einige technische Anlagen, wie die Schienen stammen noch aus der Zeit der Erbauer und funktionieren, wie am ersten Tag. Das Hotel „Bellevue“ ist für die heutige Nacht unser Domizil. Nachdem die vielen Tagestouristen, welche bei dem schönen Wetter auf dem Pilatus werden, den Berg verlassen haben, gehört der Berg nur uns und den ca. 30 weiteren Hotelgästen. Wir genießen den Aufenthalt auf dem 2.132 Meter hohen Berg in vollen Zügen. Im Queen Viktoria Saal verwöhnt uns die nette Service- und Küchencrew mit einem ausgezeichneten Abendessen. Anschließend zieht es uns nochmals raus. Wir können den Sonnenuntergang vom Oberhaupt aus und den Blick über den Vierwaldstättersee mit Luzern erleben. Die Berge der Berner Alpen verstecken sich in dicken Wolken. Die Steinböcke kennen auch den Fahrplan der Bahnen. Nach der letzten Talfahrt kommen Sie auf die Wiese unterhalb der großen Galerie und wir können sie beobachten.


Talfahrt vom Pilatus – Zürich – Schwägalp – 162 km

Am Morgen treibt es einige von uns schon gegen 05.30 Uhr aus den Betten und den Zimmern. Wir wollen den Sonnenaufgang erleben. Die Berge verstecken sich zwar immer noch etwas in den Wolken. Dennoch ist es ein faszinierender Anblick, das Panorama vom Säntis über den Titlis bis hin zu den Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau, Schreckhorn und Blümlisalp im ersten Morgenlicht in den dünnen Schleierwolken zu sehen. Das zeitige Aufstehen hatte sich aus noch einem anderen Grund gelohnt: Ganz nah von der Terrasse aus an der Drachengalerie grasen sechs Steinböcke, die auch die ersten Sonnenstrahlen des Tages genießen. Sie ließen sich von uns nicht stören. Für mich ein einzigartiger Glücksmoment, als eine Steinbockgeiß auf mich zukam und mich aus ca. drei Metern Entfernung neugierig anschaute, als wollte sie mich fragen: Wer bist Du? Nun erwartete uns das ausgezeichnete Frühstücksbuffet. Gut gestärkt heißt es leider Abschied nehmen vom Pilatus. Mit der Kabinen- und der Gondelbahn schweben wir nach Kriens. Wir besteigen den Bus und weiter nach Zürich. Die größte Stadt der Schweiz ist gleichzeitig das Finanzzentrum des Landes. Uns erwartet Sandra, unsere Stadtführerin zur Stadtrundfahrt. Wir sehen die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten. Ein erster Stopp erfolgt am Zürichsee, dem Herz der Stadt. Wir sehen die Fontaine, die die Credit Suisse der Stadt geschenkt hat. Die Tour führt uns durch das Finanzviertel der Stadt hinauf zum beeindruckenden Bau von Gottfried Semper, den er für die Eidgenössische Technische Hochschule Zürichs bauen ließ. Von der Terrasse aus liegt uns die Stadt an der Limmat zu Füßen. Wir sehen das Großmünster, die Kirche St. Peter und die Altstadt. Anschließend unternehmen einen kleinen Rundgang durch die engen Gassen der Altstadt. Wir sehen das Fraumünster und spazieren zur Kirche St. Peter mit der größten Turmuhr der Schweiz. In der berühmten Bahnhofstraße mit den vielen Nobelboutiquen am Paradeplatz endet unser Rundgang. Wir bummeln individuell zum Bus zurück. Dabei naschen einige noch ein Eis, denn es ist wieder sehr heiß und schwül oder „tüppig“ – wie die Schweizer sagen. Entlang des Zürichsees geht es nun bis nach Rapperswil und von dort über Watwil durch das Appenzellerland hinauf zur Schwägalp. Hier auf 1.300 Metern Höhe sind die Temperaturen schon etwas angenehmer. Im Säntis – das Hotel beziehen wir unsere schönen Zimmer. Wir können noch einen Blick in die Alpschaukäserei auf der Schwägalp werfen. Hier wird die Milch der Kühe, die auf der Schwägalp den Sommer verbringen, direkt zu gutem Käse verarbeitet. Der Tag klingt bei einem guten Abendessen aus. Das Besondere auf der Schwägalp: Die Kühe, die den Sommer auf der Alp verbringen, begleiten uns mit dem Gebimmel ihrer Glocken in den Schlaf.


Ausflug nach St. Gallen und Besuch im Chocolarium – 128 km

Wir beginnen den Tag am reichhaltigen Frühstücksbuffet im Hotel. Anschließend geht es mit dem Bus nach St. Gallen. Unsere Stadtführerin, Antoniette erwartet uns. Wir unternehmen einen sehr kurzweiligen und interessanten Rundgang. Dabei erzählt uns Antoniette viele Details und Anekdoten aus der wechselvollen Geschichte der Stadt. Die engen Gassen der Altstadt mit ihren Bürgerhäusern durchstreifen wir zu Beginn der Führung. Wir sind von den prächtigen Erkern, welche Auskunft über die Vermögensverhältnisse der Erbauer der Häuser im 1600 bis 1800 Jahrhundert geben, fasziniert. Je prachtvoller die Erker gestaltet und verziert sind, desto wohlhabender waren die Bewohner. Den Abschluss unseres Stadtspazierganges bildet der Besuch des Stiftsbezirks. Die Bibliothek und die Kathedrale gehören seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir schauen in die prachtvoll im Barockstil ausgestattete Stiftskathedrale. Der Höhepunkt unserer Stadtführung ist der Besuch eines ganz besonderen Schatzes der Stadt: die Stiftsbibliothek. In dieser befinden sich über 170.000 Bücher. Einzigartig wertvolle Handschriften aus dem Mittelalter, welche bis zu 1.000 Jahre alt sind, gehören zum Besitz der Bibliothek. Wir besuchen den prachtvollen, mit verschieden Hölzern und Stuckverzierungen ausgestatteten, Barocksaal der Bibliothek. In ihm werden über 30.000 Bücher aufbewahrt. In Vitrinen können wir besonders interessante Bücher, darunter eine Bibel, welche vor 1.000 Jahren von zwanzig Schreibern mit der Hand geschriebene wurde, bewundern. Unsere Stadtführerin erklärt uns die einzelnen Schätze und zum Abschluss sehen wir eine Kopie eines einzigartigen Erd- und Himmelsglobus aus dem 17. Jahrhundert.
Nach der Stadtführung können wir noch etwas in der hübschen Altstadt von St. Gallen verweilen. Am Mittag führt uns unsere Fahrt nach Altenrhein. Wir legen einen Stopp an der Markthalle von Friedensreich Hundertwasser ein. Diese stellt eines der typischen, kunterbunten Werke des bekannten Architekten. Die Fassade ist verspielt und keine Wand ist gerade und kein Boden ist wirklich eben. Entlang des Bodensees fahren wir durch Rohrschach und weiter nach Flawil. Hier wollen wir das Chocolarium der Firma Maestrani besuchen. Das ist der erste Besuch einer Gruppe von Eberhardt, also mal wieder ein Test, wie er bei unseren Gästen ankommt. Wir werden bereits erwartet und mit einem Audiosystem ausgestattet. Nun tauchen wir mit einer Mitarbeiterin des Besucherservice in die Welt der Schokolade und die Geschichte der Firma ein. Sehr kurzweilig erleben wir in einem Film die Entstehung der Firma. Bei dem Rundgang durch die Erlebniswelt erfahren wir, welche Rohstoffe und welche Arbeitsschritte nötig sind bis die leckeren Schoggi-Produkte der Marken Minor und Munz entstehen und verkauft werden können. Wir dürfen einen Blick in die Produktionsräume werfen. Immer wieder gibt es kleine Stücke zum Probieren der Leckereien. Im Shop wandert natürlich dann auch die eine oder andere Leckerei in die Körbchen und wird mit nach Hause genommen. Wir sind uns auch hier einig: Dieser Besuch war eine schöne Bereicherung dieser Reise. Sicher werden wir ihn 2024 mit ins Programm nehmen.
Am Nachmittag reisen wir durch die liebliche Landschaft des Appenzellerlandes zurück. Die Fahrt führt uns durch saftigen, herrlich blühenden Wiesen und hübsche Dörfer mit typisch Appenzeller Höfen und Häusern.
Auf der Schwägalp sind am Abend wieder die vorwitzigen Ziegen unterwegs, die sogar bis ans Hotel rankommen.


Frühstück auf dem Säntis – Ausflug nach Appenzell – Kleine Wanderung – 67 km

Die auf der Schwägalp weidenden Kühe wecken uns wieder mit ihren Glocken. Bereits beim Aufstehen sehen wir, dass sich der Säntis leider in Wolken gehüllt hat. Dennoch fahren wir mit der ersten Seilbahn zeitig auf den Berg. Im wunderschön mit viel Holz gestaltetem Terrassen-Restaurant stärken uns an dem reichhaltigen Frühstücksbuffet, welches keine Wünsche offen lässt. nun erwartet uns Dominique zu einer sehr interessanten Führung durch die Anlagen des Säntis. Zunächst erfahren wir durch einen interessanten Film, unter welch schwerer und mühevoller Arbeit die erste Säntis-Schwebebahn gebaut wurde. Anschließend dürfen wir einen Blick in die Halle mit der Notstromversorgung für die Anlagen auf dem Berg, in das Fundament und in den 123 Meter hohen Sendeturm der Swisscom werfen. Dominique vermittelt uns viel Wissenswertes über die gesamten Anlagen auf dem Säntis und dessen Geschichte.
Leider bleibt uns die eigentlich tolle Aussicht in die Berge der Zentralschweiz mit Rigi und Pilatus, die Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau und weiter die Glarner und die Bündner Alpen verwehrt. Nur ganz kurz reißt ein Stück der Wolken auf und wir sehen die Churfirsten und das alte Säntis-Gasthaus. Mit der Kabinenbahn fahren wir wieder zurück auf die Schwägalp. Nach einer kurzen Pause starten wir nach Appenzell, dem Hauptort des Halbkantons Appenzell Innerrhoden. Uns erwartet der Besuch in der Appenzeller Alpenbitter Brennerei. In der neu gestalteten Kräuterwelt erfahren wir von einer Mitarbeiterin, wie der berühmte Alpenzeller Magenbitter in einem aufwendigen Verfahren aus 42 Kräutern und Gewürzen hergestellt wird. Bis heute ist das Rezept der Kräutermischung streng gehütet und ist nur zwei Personen bekannt. Nur diese beiden können die Grundmischung herstellen, aus der dann die anderen Mitarbeiter durch verschiedene Verfahren den Appenzeller Alpenbitter herstellen. Im Anschluss spazieren wir durch den kleinen Ort Appenzell. Wir staunen über die vielen wunderschön mit Bauernmalerei bemalten bunten Häuser am Landsgemeindeplatz und in der Hauptgasse. Der Landsgemeindeplatz ist bis heute jedes Jahr am letzten Sonntag im April Schauplatz der Landsgemeinden. Dabei entscheiden die Einwohner des Kantons per Handerheben über kommunale Beschlüsse. Bevor wir zur Schwägalp zurück fahren, ist noch genug Zeit, um gemütlich durch den kleinen Ort zu spazieren.
Auf der Schwägalp erwartete uns am Nachmittag Elsbeth, unsere Naturführerin. Mit ihr unternehmen wir eine schöne Wanderung durch den Natrurerlebnispark auf der großen Alm. Elsbeth gibt uns dabei einen guten Einblick in die landwirtschaftliche Nutzung der Alm und in die einzigartige Natur mit der vielseitigen Tier- und Pflanzenwelt. Wir bewundern die herrlichen Blumen. Es blühen die gelb leuchtende Butterblumen, die ersten Gelben Enzianpflanzen, der Frühlingsenzian mit seinen blauen sternförmigen Blüten. Wir entdecken in großer Zahl das gefleckte Knabenkraut – eine wilde Orchidee, seltene Berghyazinthen und Wollgras. Es ist ein schöner Abschluss unserer Reise und herrliches Erlebnis die einmalige Natur zu entdecken und die kleinen Dinge am Wegesrand wahrnehmen zu dürfen. Einige kaufen in der Alpschaukäserei noch Käse, der hier hergestellt wird und zu Hause sicher auch noch lecker schmeckt.
Der Tag endet wieder bei einem guten Abendessen. Am späten Abend schaut der Mond zum Teil in unsere Zimmer und irgendwann legen sich auch die Kühe zur Nachtruhe nieder.


Heimreise – 672 km

Am Morgen zeigt sich die Schwägalp wieder bei strahlendem Sonnenschein. Der Säntis grüßt uns in seiner ganzen Pracht. Die Kühe grasen schon zeitig wieder friedlich auf den Weiden und wecken uns mit Glockengebimmel.
Die vorwitzigen Ziegen, die sich bereits die letzten Tage immer wieder in der Nähe des Hotels aufhielten, sind auch heute wieder da und verabschieden uns mit ihrem Gemeckere.
Für uns heißt es nun Abschied nehmen von der heilen Welt auf der Schwägalp. Erfüllt mit tollen Erlebnissen, begeben wir uns mit einem letzten Blick zurück zum Säntis, der sich heute Morgen in seiner vollen Schönheit zeigt, auf unsere Heimreise. Mit nur kleinen Verzögerungen durch die vielen Baustellen erreichen fast pünktlich unsere Ausstiegsorte.


Schlusswort

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Ihnen, unseren Gästen für die schöne Reise, die wir mit Ihnen erleben durften. Es hat uns riesigen Spaß gemacht, mit Ihnen in der Schweiz unterwegs zu sein! Wir sagen „Uf wiederluege“ in der Schweiz – Ihre Reiseleiterin Annette Weise und Ihr Chauffeur Ingo Puschmann

Kommentare zum Reisebericht