Reisebericht: Exklusive Erlebnisreise Schweiz

14.06. – 21.06.2010, 8 Tage Saentis – Pilatus – Interlaken – Jungfraujoch – Thun


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Einmal auf dem Pilatus übernachten, hier ist man schließlich auf einer Höhe von 2132 Metern über dem Meer - Genießen Sie bei schönem Wetter von Ihrem Zimmer im Hotel Bellevue die einzigartige Aussicht auf Luzern, den Vierwaldstättersee und die Alpen
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Reisebericht

Aufgrund der nur etwa 700 Kilometer langen Fahrtstrecke von Dresden bis zur Schwägalp im Appenzeller Land ging es erst um 8 Uhr in Dresden los. In der Nähe von Bad Berneck war unsere Reisegruppe mit insgesamt 35 Personen schließlich komplett. Die Fahrt führte uns nun über Nürnberg, Feuchtwangen, Ulm, Memmingen und Lindau zum Bodensee.


Um den etwa 6,7 Kilometer langen Pfändertunnel zu meiden, fuhren wir am Ufer des Bodensees entlang über Bregenz bis nach Höchst. Höchst ist der österreichische Grenzort zur Schweiz. In St. Margarethen betraten wir nunmehr am Nachmittag erstmalig Schweizer Boden. Von hier war es jetzt nur noch ein Katzensprung zur Schwägalp. Durch das St. Galler Rheintal wählten wir die Route über das toggenburgische Wildhaus und Neu St. Johann. Am Abend erreichten wir schließlich unser Hotel für die nächsten drei Nächte - das Berghotel Schwägalp. Das Berghotel Schwägalp liegt auf einer Höhe von knapp 1.400 Metern und liegt abseits von jeglichem Großstadtlärm. Die einzigen Nachbarn hier sind glückliche Schweizer Kühe!


Nach einer ersten erholsamen Nacht auf der Schwägalp unternahmen wir unseren ersten Tagesausflug. Am Vormittag ging es erst einmal in das nur etwa 35 Kilometer entfernte St. Gallen. St. Gallen liegt südwestlich vom Bodensee in einem schmalen Hochtal der Voralpen. Die Stadt ist sowohl der wirtschaftliche Mittelpunkt als auch das kulturelle Zentrum der Nordostschweiz. Im 7. Jahrhundert gründete hier der irische Wandermönch Gallus eine Einsiedelei. Aus dieser entstand dann Anfang des 8. Jahrhunderts ein Kloster und bald darauf unter dem Abt Otmar die Benediktinerabtei, die vom 9. bis zum 11. Jahrhundert eine Hochblüte erlebte und durch Schule und Bibliothek zu einem der kulturellen Höhepunkte nördlich der Alpen wurde. Aus einer um das Kloster entstandenen Handwerkersiedlung entwickelte sich letztendlich die Stadt. Wir erlebten eine Stadtführung und erfuhren hier natürlich viel über die Stadtgeschichte. Besonders beeindruckend waren die meisten von uns vom Besuch der berühmten Stiftsbibliothek, die eine bemerkenswerte Innenarchitektur und überaus reichhaltige Bücherbestände aufweist.


Am frühen Nachmittag erreichten wir dann die Gegend nördlich von St. Gallen - nämlich den Bodensee. Unseren ersten Stopp legten wir in der Nähe von Altenrhein ein. Dort befindet sich die herrliche Hundertwasser-Markthalle, die wir selbstverständlich sehen mussten. Am südlichen Bodensee-Ufer entlang ging es weiter nach Rorschach. Diese alte Hafenstadt war einst ein bedeutender Güterumschlagplatz für die Stadt St. Gallen. Hier schlenderten wir die Promenade entlang und genossen einfach das Flair des Bodensees. Nach einem erlebnisreichen Tag waren wir am frühen Abend auf der Schwägalp zurück. Einige von uns nutzten die Gelegenheit und unternahmen noch einen kleinen Spaziergang auf einem der zahlreichen markierten Wege.
Gleich am nächsten Morgen fuhren wir hinauf auf den 2.502 Meter hohen Säntis, den höchsten Gipfel des Alpstein-Massivs. Mit der 1935 in Betrieb genommenen Säntis-Schwebebahn ging es hoch hinaus. Auf der Schwägalp sah es noch aus wie in einer Waschküche, oben auf dem Säntis war der Blick dann gar nicht mal so schlecht!


Wir stärkten uns mit einem reichhaltigen Frühstück und konnten sogar einige Blicke auf die umliegenden Berge erhaschen. Bei schönem Wetter bietet sich vom Gipfel des Säntis eine überwältigende Rundsicht über die Vorarlberger, Bündner, Glarner und Urner Alpen sowie über den Bodensee hinaus bis weit ins schwäbische Land. Auf dem Säntisgipfel konnten wir sogar hinter die Kulissen schauen, denn während einer Führung ging es sogar hinein in den 123 Meter hohen Sendemasten, der von der Swisscom betrieben wird. Viele interessante Daten und Fakten wurden hier genannt und auch ein kleiner Film über den Säntis wurde uns gezeigt. Nachdem wir am späten Vormittag wieder auf der Schwägalp angekommen waren, ging es gleich weiter  nach Appenzell, dem Hauptort des Halbkantons Appenzell-Innerrhoden. In dem gut erhaltenen Ortskern, besonders an der malerischen Hauptgasse, zeigt sich immer wieder gepflegte Tradition.


Zwischen schmucken bemalten Holzhäusern mit geschwungenen Giebeln stehen Steinbauten aus dem 16. Jahrhundert. Leider hat es das Wetter hier nicht unbedingt gut mit uns gemeint, aber wir machten einfach das beste daraus. Schließlich wollten wir ja heute Nachmittag noch eine Wanderung auf der Schwägalp unternehmen und das taten die meisten von uns auch. Unser einheimischer Wanderführer Albert dachte zuerst, niemand würde bei diesem Wetter mit laufen - aber da kannte er unsere Gruppe noch nicht?! Unglaublich, über die Hälfte unserer Gruppe schockte nichts - es regnete zwar immer noch, aber getreu dem Motto "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!" brachen wir auf. Naja, auf halber Strecke gab es auch eine kleine Aufmunterung - einen echten Appenzeller Kräuterschnaps und ein Leckerli in Form eines echten Appenzeller Bärli-Biber (eine Art Lebkuchen). So hatten wir unterwegs eine kleine Stärkung und der Rückkehr zum Berghotel stand nichts mehr im Wege. Zum Abendessen gab es heute eine echte Schweizer Spezialität - Raclette. Das Wort Raclette leitet sich vom Französischen ab (racler = schaben). Um Raclette zuzubereiten, wird ein großer halbierter Käse an der Schnittfläche erhitzt und die geschmolzene Oberfläche jeweils abgeschabt; zu jeder Portion isst man eine Pellkartoffel und pikanten Zutaten.
Nun hieß es auch schon wieder Abschied zu nehmen vom Appenzeller Land und der Schwägalp. Unsere Reise führte uns nunmehr nach Zürich, der größten Stadt der Schweiz.


Gleichzeitig ist die Stadt das bedeutendste Wirtschafts- und Kulturzentrum des Landes - bei aller Geschäftigkeit aber dennoch eine der schönsten Städte mit gepflegter Tradition und zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Während einer Stadtführung konnten wir uns davon überzeugen. Außerdem begeistert mich immer wieder die fantastische Lage am unteren nordwestlichen Zürichsee, an dem man herrlich flanieren kann. Zürich ist im Vergleich zu deutschen Großstädten nicht wirklich groß, aber die Stadt hat einen großen Stellenwert für die Schweizer, denn hier wird immerhin ein Fünftel des Schweizer Volkseinkommens erwirtschaftet. Nach unserem Aufenthalt in Zürich erreichten wir am Nachmittag die Zentralschweiz, genauer gesagt Alpnachstad. Von Alpnachstad aus ging es mit der steilsten Zahnradbahn der Welt (maximal 48 Prozent) in nur etwa 30 Minuten hinauf zum 2.132 Meter hohen Pilatus-Kulm.


Dort oben verbrachten wir dann eine Nacht im gemütlichen Hotel Bellevue. Der Pilatus hat seinen Namen wahrscheinlich von "Pileatus", der Bedeckte (mit Wolken), und wurde bis zum 17. Jahrhundert "Fräkmünt" genannt. Sein Name wird auch der Legende zugeschrieben, nach der der Leichnam des Pontius Pilatus in dem ehemaligen See auf der oberen Bründlenalp versenkt sei. Am späten Nachmittag erreichten wir den Pilatus Kulm und bezogen erst einmal unsere Zimmer im Hotel Bellevue. Normalerweise wollten wir  jetzt die herrliche Bergwelt hier oben genießen, aber dies war uns leider nicht vergönnt! Aufgrund des leider schlechten Wetters sahen wir uns auf dem Pilatus einen Film an, wie es hier oben bei schönem Wetter aussieht - naja, vielleicht animierte dieser Film ja den ein oder anderen von uns, einen erneuten Besuch auf den Pilatus zu planen. Danach erwartete uns ein Abendessen im Hotel Bellevue auf über 2.130 Metern Höhe. Noch dazu kam, dass wir die einzigen Gäste hier oben waren - wir ließen uns also in luftiger Höhe rundum verwöhnen! Nach einer erholsamen Nacht auf dem Pilatus brachte uns am nächsten Morgen die Luftseilbahn vom Pilatus hinunter zum Fräkmüntegg und anschließend ging es dann mit einer Umlaufbahn weiter bis Kriens. Dort erwartete uns unser Bus und dieser brachte uns innerhalb von wenigen Minuten ins Stadtzentrum von Luzern. Luzern und die Region Vierwaldstättersee gelten als die "Essenz der Schweiz". Denn nirgendwo findet man so viel Schweiz auf kleinstem Raum - eine Stadt mit viel Charme und einem mittelalterlichen Kern, den charakteristischen Vierwaldstättersee mit Europas größter Binnenschifffahrt und ein wunderschönes Alpenpanorama mit unverwechselbaren Bergen.


Während einer Stadtführung erfuhren wir einiges über die jahrhundertealte Luzerner Geschichte und spazierten natürlich auch über die weltberühmte Kapellbrücke. Diese wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Teil der Stadtbefestigung errichtet und hat ihren Namen von der benachbarten St.-Peters-Kapelle. Auch ein Besuch der Jesuitenkirche durfte nicht fehlen, diese Kirche aus dem 17. Jahrhundert ist schließlich der erste große sakrale Barockbau der Schweiz. Unser Spaziergang führte uns weiter durch die herrliche Altstadt. Historische, mit Fresken geschmückte Häuser umsäumen in der Altstadt rechts der Reuss einige malerische Plätze. Sehr attraktiv ist der Weinmarkt, wo die Luzerner 1332 den eidgenössischen Bund mit Uri, Schwyz und Unterwalden beschworen haben. Am Nachmittag ging es dann weiter entlang des Sarner Sees, des Lungerersees und über den 1.0008 Meter hohen Brünigpass hinüber in den Kanton Bern. Durch das Holschnitzerdorf Brienz fuhren wir auf der Nordseite des Brienzer Sees entlang bis nach Interlaken. In Interlaken erreichten für am frühen Abend unser Hotel "Carlton-Europe", hier sollten wir nun die nächsten drei Nächte verbringen. Interlaken liegt im Berner Oberland zwischen dem Thuner See und dem Brienzer See, auf einer "Bödeli" genannten Schwemmebene. Daher leitet sich auch der Name ab (lateinisch inter = zwischen und lacus = See). Nach einem schmackhaften Abendessen im Hotel nutzten einige unserer Gäste trotz des immer noch anhaltenden Schmuddelwetters die Gelegenheit zu einem abendlichen Bummel durch Interlaken.
Am nächsten Tag stand nun ein ganz besonderer Höhepunkt dieser Reise durch die Bergwelt der Schweiz an. Unser Bus blieb in Interlaken stehen und wir stiegen heute einfach mal komplett auf die Bahn um.


Mit der Berner-Oberland-Bahn starteten wir am Morgen am Bahnhof in Interlaken-Ost und in reichlich 30 Minuten waren wir auf bereits über 1.000 Metern im beliebten Ferienort Grindelwald angekommen. Dort stiegen wir um und es ging nun mit der Wengernalpbahn bis zur Kleinen Scheidegg. Das ist die über 2.000 Meter hohe Passhöhe zwischen Eiger und Laubenhorn. Auf der Kleinen Scheidegg hieß es für uns nochmals umsteigen und die 1912 eröffnete Jungfraubahn brachte uns schließlich auf einer Strecke von 9,3 Kilometern zum Jungfraujoch. Hier errichten wir nun den mit 3.454 Metern höchstgelegenen Bahnhof Europas, daher auch der Beiname "Top of Europe". Das Jungfraujoch ist übrigens mit 3.471 Metern der tiefste Punkt im Verbindungsgrat zwischen dem Mönch und der Jungfrau. Etwa 600 Meter östlich des Jochs erhebt sich die sogenannte "Sphinx", ein markantes Spitzchen mit einer Höhe von 3.571 Metern. Sie trägt eine Aussichtsplattform und ein wissenschaftliches Observatorium. Schade für uns war nur, dass wir leider heute keine Sicht auf das traumhafte Alpenpanorama hatten. Die meisten von uns besuchten auch den herrlichen Eispalast, denn dieser ist zum Glück bei jedem Wetter einzigartig! Am frühen Nachmittag traten wir die Heimfahrt an. Diese führte uns wiederum über die Kleine Scheidegg. Von der Kleinen Scheidegg aus fuhren wir nun auf der anderen Seite über Wengen nach Lauterbrunnen. Hier hatten wir übrigens vom Bahnhof aus einen tollen Blick auf den Staubbach-Wasserfall! In Lauterbrunnen hieß es nun auch ein letztes Mal umsteigen und die letzte Etappe führte uns zum Ausgangspunkt unserer heutigen Rundfahrt, dem Bahnhof Interlaken-Ost. Von dort aus waren es nun nur noch wenige Gehminuten bis zu unserem Hotel.
Nun war auch schon der vorletzte Tag unserer Reise durch die Schweiz angebrochen - wie schnell die Zeit doch vergeht! Wir fuhren mit unserem Bus auf der Südseite des Thuner Sees entlang bis Thun. Währen einer Stadtführung konnten wir einiges aus der Geschichte der Stadt erfahren.


Das Wahrzeichen ist das über der Altstadt thronende Schloss aus dem 12. Jahrhundert. Die reizvolle Altstadt liegt an der Aare. Die verkehrsberuhigte Hauptgasse wird geprägt von charakteristischen Hochgehsteigen, die nach Berner Vorbild unter den Lauben verlaufen. Entlang der Norduferstraße des Thuner Sees erreichten wir am Mittag wieder unseren Ausgangsort Interlaken. Den Nachmittag nutzten die meisten von uns für einen individuellen Bummel durch die Stadt. Den letzten Abend wurden wir noch mal so richtig verwöhnt, es gab ein schmackhaftes Gala-Dinner in unserem Hotel. Danach zeigten wir noch einen schönen Film über die Urlaubsregion des Jungfrau-Gebietes - und das ganze natürlich in der Schönwetter-Version!
Unsere Traumreise ging nun zu Ende. Leider hatten wir uns wettermäßig einiges etwas anders vorgestellt - zum Glück gibt es auch bei Eberhardt TRAVEL keine Wettergarantie! Die Rückreise führte uns von Interlaken aus über Bern, Zürich, Winterhur und St. Gallen zurück in Richtung Heimat. Die meisten unserer Gäste nutzten den zuverlässigen Haustürtransfer-Service von Eberhardt TRAVEL und somit erreichten wir ganz entspannt unsere Heimatorte.

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