Reisebericht: Rundreise Schweizer Gipfel – Titlis, Jungfraujoch, Klein Matterhorn

01.08. – 11.08.2011, 11 Tage Rundreise Traumgipfel Schweiz mit Engelberg – Titlis – Fieschertal – Eggishorn – Zermatt – Rothorn – Matterhorn – Interlaken – Jungfraujoch – Schilthorn


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Kaum eine Region Europas bietet dem Liebhaber von uriger Bergnatur so viel Abwechslung wie die Schweizer Alpen - Berge, Täler, schroffe Felsschluchten, ewiges Eis und tosende Wasserfälle! Kommen Sie mit - eine Reise der Superlative erwartet Sie...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Reisebericht

1. Tag - Montag, 01.08.2011: Anreise nach Engelberg (ab Dresden 844 km)
Pünktlich um 6 Uhr morgens geht es am Dresdner Flughafen los. Die letzten Gäste steigen heute erst am Autohof in der Nähe von Aichstetten im württembergischen Allgäu zu und damit ist unsere Reisegruppe mit 35 Personen komplett. Wie bei unseren Reisen üblich, legen wir im Abstand von jeweils etwa zwei Stunden eine Pause ein. So kann jeder mal etwas frische Luft schnappen beziehungsweise sich die Beine vertreten. Die Fahrt führt uns über Nürnberg und Ulm in Richtung Bodensee. Kurz nach Lindau erreichen wir bereits Österreich und damit das Bundesland Vorarlberg. Nach einem kurzen Stau vor dem Pfändertunnel geht es durch diesen 6,7 km langen Tunnel und weiter  bis zur österreichisch-schweizerischen Grenze Mäder/Kriessern. Nun sind wir endlich in der Schweiz! Vorbei an Liechtenstein, Sargans, dem Walensee und dem Zürichsee führt uns unsere Fahrt über die Hirzelhöhe in Richtung Luzern und schließlich in das Engelberger Tal. Am Abend erreichten wir dann das Hotel “Schweizerhof“ in Engelberg, unser Quartier für die ersten zwei Nächte.


Das Hotel liegt im Herzen des Sommer- und Winterparadieses, in unmittelbarer Nähe des Kurparks und ist umgeben von einem beeindruckenden Bergpanorama. Was Anfang des 20. Jahrhunderts begann, begeistert den Gast heute mit einem unverwechselbaren Charme der Jahrhundertwende, gepaart mit dem Komfort des 21. Jahrhunderts. Der Jugendstil lässt sich an den Balkongeländern und der Fenstergestaltung bewundern. Im Inneren des Hotels beeindrucken die stimmungsvolle Eingangshalle und der romantische Speisesaal. Wir werden herzlich empfangen und jeder von uns ist jetzt froh, nach der langen Fahrt angekommen zu sein. Manch einer nutzt nach dem Abendessen noch die Gelegenheit, um einen Bummel durch den Ort zu machen. Heute ist nämlich der Schweizer Nationalfeiertag und überall herrscht Volksfeststimmung - am Abend erwartet uns dann sogar noch ein Feuerwerk!
 
2. Tag - Dienstag, 02.08.2011: Schaukäserei Engelberg - Titlis
Den heutigen Tag verbringen wir in Engelberg. Die Geschichte des Ortes geht auf die Gründung des Benediktinerklosters zurück. Einer Sage zufolge hatte der Gründer des Klosters im Traum eine Engelsstimme gehört, welche ihm verkündete, eine “Gott geweihte Stätte” zu gründen.Anfang des 12. Jahrhunderts wurde das Kloster gebaut und es wurde nach einem Namen gesucht, der zu diesem Kloster sinnvoll passen sollte.


Plötzlich wurden Engelsstimmen gehört und man sah einen Chor von Engeln - diese sangen mit zauberhaften Stimmen das Gotteslob! Der Berg der Engel! So sollte das Kloster und die dazugehörende Siedlung der Talbewohner also von nun an heißen. Engel wurden zwar seither keine mehr gesichtet, Spuren von Engelbergs Geschichte sind jedoch heute noch zu entdecken.  Am Morgen besichtigen wir die einzige Schweizer Schaukäserei in einem Kloster. Seit dem 12. Jahrhundert wird in Engelberg würziger Alpkäse hergestellt. Bereits im 16. Jahrhundert exportierte die Klosterkäserei auf Maultieren hunderte von Käselaiben.Heute verarbeitet die Schaukäserei im Kloster Engelberg gesunde und frische Berg- und Alpmilch zu verschiedenen Käsesorten, wie zum Beispiel zur berühmten glockenförmigen “Klosterglocke”. Zwei Exemplare dieser hiesigen Spezialität konnten wir übrigens gewinnen - wir mussten schätzen, wie viel Käse der Schweizer im Durchschnitt jährlich verspeist; diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, es sind ziemlich genau 23 Kilogramm! Das hätte niemand erwartet, viele hatten erheblich mehr geschätzt - denn wenn es um Fleisch geht, vertilgt der Schweizer schließlich reichlich das Doppelte im Jahr. Anschließend spazieren wir entlang der Engelberger Aa zur Titlis-Talstation - von hier aus sollte es nun noch höher hinaus gehen, denn Engelberg liegt ja immerhin schon auf reichlich 1.000 Metern…!


Mit einer Umlaufbahn erreichen wir nach etwa 15 Minuten die etwa 1.800 Meter hoch gelegene Station Trübsee, dann geht es mit einer Seilbahn weiter bis zur Station Stand und schließlich erreichen wir mit der Titlis Rotair - der ersten drehbaren Luftseilbahn der Welt - den höchstgelegenen Aussichtsberg der Zentralschweiz, den Titlis. Wir sind also angekommen auf 3.020 Metern Höhe! Hier erwartet uns nunmehr bei herrlichem Wetter ein atemberaubendes Berg-Panorama und die eindrucksvolle Gletschergrotte - einfach grandios! Die meisten unserer Reisegruppe wagen oben auf dem Titlis einen „Flug“ mit dem Ice-Flyer, hier geht es mit einem Sessellift über eindrucksvolle Gletscherspalten zum Gletscherpark. Gegen 14 Uhr treffen wir uns alle vor dem Berghotel Trübsee wieder. Hier sind wir nun zu einem kleinen Aperó eingeladen - es gibt Trübsee-Platten mit Wurst und Käse, dazu unter anderem Migi-Most (Apfelwein). Viele Gäste unserer Reisegruppe nutzen nach dieser kulinarischen Stärkung die zahlreichen Wandermöglichkeiten dieser Region - immer wieder empfehlenswert ist der bequeme Rundweg um den Trübsee, hier ist die Natur zum Glück noch in Ordnung! Wir erleben einen phantastischen Tag mit herrlichen Naturerlebnissen, alle sind wir begeistert!
 
3. Tag - Mittwoch, 03.08.2011: Fahrt zur Riederalp (155 km)
Heute führt uns unsere Reise weiter in den Kanton Wallis. Mit unserem Bus geht es zunächst in Richtung Vierwaldstätter See, benannt nach den vier Waldstätten Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern. Unser erstes Ziel ist Altdorf, wo sich die legendäre Apfelschussszene der Tell-Erzählung zugetragen haben soll. Heute erinnert das Tell-Denkmal an diese Begebenheit. Unsere Route führt uns nun weiter in Richtung Schöllenen-Schlucht, eine von steilen Granitwänden gebildete Felsschlucht der Reuss zwischen Göschenen und Andermatt. An der sagenumwobenen Teufelsbrücke machen wir unseren nächsten Halt.


Der Name stammt von einer Saumpfadbrücke des 15. Jahrhunderts an dieser Stelle. Über Andermatt und das Urserental fahren wir mit dem Bus bis Realp. Hier nun beginnt die herrlich Straße hinauf zum 2.436 Meter hohen Furkapass. Dieser verbindet den Kanton Uri mit dem Kanton Wallis und ist die Wasserscheide zwischen Nordsee und Mittelmeer. Auf unserer Fahrt können wir übrigens auch die Gleisanlagen der alten Furka-Bergstrecke sehen. Diese wurde mit Eröffnung des Furka-Basistunnels vor knapp 30 Jahren leider stillgelegt und einer großen Initiative von Bahnfreunden ist es zu verdanken, dass man hier mittlerweile wieder mit alten Dampfloks fahren kann - übrigens Bahnromantik pur…!Nicht nur auf der Furka-Passhöhe, sondern auch am Rhonegletscher planen wir einen Aufenthalt. Leider regnet es nunmehr mittlereweile ziemlich stark und nicht alle Gäste wagen den Spaziergang zum Gletscher. Der Rhonegletscher ist heute noch knapp 10 Kilometer lang und war vor allem im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts aufgrund seiner damals noch weit ins Tal hinunter reichenden Zunge eine große Touristenattraktion. Er schmilzt nunmehr seit der Mitte des 19. Jahrhunderts kontinuierlich und Experten gehen davon aus, dass er in etwa 100 Jahren beinahe vollständig verschwunden sein wird.


Einige Gäste aus unserer Gruppe waren vom Rückgang des Gletschers geschockt, da sie vor ein paar Jahren schon einmal hier gewesen waren - man kann es wahrlich mit bloßem Auge erkennen! Anschließend stoppen wir im kleinen Örtchen Oberwald, dort fährt nämlich gerade eine Dampflok der Furka-Dampfbahn ab, das müssen wir doch nutzen und legen kurzerhand einen Fotostopp ein! Mittlerweile hat es nämlich auch aufgehört zu regnen und die Sonne zeigt sich langsam wieder. Weiterhin besuchen wir am Nachmittag dann noch eines der herrlichen Walliser Dörfer im Obergoms, nämlich Niederwald. Dieser Ort besitzt einen hübschen kleinen Ortskern mit typischen Walliser Holzhäusern und ist übrigens auch der Geburtsort von Cäsar Ritz, dem Begründer der Hotelkette Ritz-Carlton. Schließlich erreichen wir Mörel, um von dort mit der Gondelbahn in etwa 10 Minuten hinauf zur 1.905 Meter hoch gelegenen Riederalp zu fahren. Die Riederalp ist ein herrliches Hochplateau und liegt im Bereich der seit 2002 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärten Bergregion Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn. Unser Ziel und Übernachtungsort für die nächsten zwei Nächte ist das Hotel Art Furrer Resort. Dieses liegt direkt und sehr idyllisch am höchstgelegenen 9-Loch-Golfplatz Europas und bietet eine einmalige Aussicht auf die atemberaubende Walliser Bergwelt. Hier oben muss man sich einfach wohlfühlen…! Die Riederalp ist übrigens autofrei, hier fahren nur Elektroautos!
 
4. Tag - Donnerstag, 04.08.2011: Wanderung zur Bettmeralp - Bettmerhorn
Nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns zu einer gemeinsamen Wanderung auf die benachbarte Bettmeralp auf - wir nehmen die bequeme und asphaltierte Straße. Nach einer reichlichen Stunde kommen wir dann an der Bahnstation zum Bettmerhorn an. Mit einer Umlaufbahn geht es weiter hinauf und nach weiteren 15 Minuten erreichten wir dann schließlich das Bettmerhorn.


Von hier aus genießt man einen grandiosen Blick auf den etwa 23 Kilometer langen Aletschgletscher, den längsten Gletscher der Alpen und auf die Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Wir sind begeistert, denn auch der Wettergott ist wieder mal auf unserer Seite! Wir nutzen auch die Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung “Faszination Aletsch” - unbedingt empfehlenswert! Den Rückweg zur Riederalp gestalten wir ganz individuell, denn es gibt hier unzählige Wandermöglichkeiten. Ein Teil der Gruppe wandert beispielsweise ein Stück dem Bettmersee entlang und dann einen herrlichen Panoramaweg hinüber zur Riederalp - vor allem die Botaniker kommen hier voll auf ihre Kosten, Alpenpflanzen aller Art und in verschiedenen Farben! Wir erfreuen uns heute einfach an der Natur und der Idylle hier oben! Der Nachmittag steht zur freien Verfügung und so manch einer nutzt die Annehmlichkeiten unseres Hotels, denn hier gibt es auch ein kleines Hallenbad und einen Wellness-Bereich mit Sauna. Zum Abendessen sehen wir uns alle wieder und tauschen uns über die herrlichen Eindrücke des Tages aus. 
 
5. Tag - Freitag, 05.08.2011: Brig - Zermatt (108 km)
Heute heißt es nun schon wieder Abschied zu nehmen von der Riederalp. Mit der Gondelbahn erreichten wir am Vormittag bereits Mörel im Rhonetal und von dort fahren wir nunmehr mit unserem Bus nur wenige Kilometer weiter.


Brig ist unser erstes Ziel, der Hauptort des deutschsprachigen Wallis. Wahrzeichen ist der Stockalperpalast, der bedeutendste barocke Palastbau der Schweiz. Der bekannte Handelsherr Kaspar Jodok Stockalper ließ im 17. Jahrhundert diesen großzügigen und geräumigen Wohnsitz erbauen. Die drei Türme, die weithin sichtbaren Markenzeichen des Palastes, sind mit vergoldeten Zwiebeln versehen worden und beherrschen den Hof. Ihnen wurden die Namen Melchior, Kaspar und Balthasar verliehen, was eine Anspielung auf die Heiligen Drei Könige sein sollte. Der höchste Turm trägt den Namen Kaspar, was natürlich auch auf den Erbauer selbst zurückzuführen ist. Unsere Fahrt durch das Rhonetal setzen wir anschließend bis Visp fort.Aufgrund der Zeit, die uns heute zur Verfügung steht, bereiten wir uns noch ein spezielles Highlight - über Stalden und durch das Saastal mit einem kurzen Stopp an der barocken Rundkirche in Saas-Balen kommen wir am Mittag am Mattmark-Staudamm an.


Es handelt sich hierbei um den höchstgelegenen Erdstaudamm Europas, der den Mattmarksee aufstaut. Wir sind beeindruckt von diesem gigantischen Projekt am äußersten Ende des Saas-Tales! Auch dem autofreien Gletscherdorf Saas-Fee statten wir am Nachmittag noch einen Besuch ab, der Blick auf die Welt der 4.000-er Berggipfel mit der berühmten Mischabel-Gruppe ist einzigartig! Der Weg führt uns durch das Saastal zurück bis Stalden und dann durch das Mattertal bis Täsch, hier ist nun für unseren Bus wieder mal Endstation! Mit dem Pendelzug erreichen wir den Bahnhof des autofreien Zermatt.Vom Bahnhof in Zermatt sind es nur etwa zehn Gehminuten bis zum Hotel “Perren”, unserem Domizil für weitere drei Nächte. Um unser Gepäck brauchen wir uns übrigens auch hier nicht zu kümmern, denn dieses wird bereits am Bahnhof in Täsch in Gepäckwagen der Bahn umgeladen, mit dem Pendelzug gelangt es dann zum Bahnhof Zermatt und letztendlich wird es mit dem hoteleigenen Elektroauto in Zermatt abgeholt. Nach einem reichhaltigen Abendessen als 4-Gänge-Menü geht ein weiterer Tag voller unvergesslicher Eindrücke zu Ende.
 
6. Tag - Samstag, 06.08.2011: Zermatt - Rothorn
Die Berge um Zermatt wollten nunmehr von uns erkundet werden. Heute steht erst einmal das 3.103 Meter hoch gelegene Rothorn auf unserem Programm. Zuerst fährt man hier mit einer unterirdischen Standseilbahn von Zermatt aus zur Sunnegga hinauf und schließlich erreicht man über die Station Blauherd nach insgesamt etwa vierzig Minuten die oberste Station Rothorn-paradise.


Ein tolles Panorama mit Matterhorn, Dufourspitze, Gornergrat und vielen anderen Gipfeln erwartet uns, noch dazu kommt der Blick auf den Findelgletscher. Der Himmel ist zwar etwas bedeckt, aber die markantesten Gipfel sind trotzdem relativ gut zu erkennen! Einige von unseren Gästen nutzen diesen Tag auch für Wanderungen im Rothorn-Gebiet - besonders empfehlenswert ist hier der Blumenweg, der am besten von der Station Blauherd an zu begehen ist. Auf diesem Themenweg trifft man auf verschiedene Themenposten, welche die Zermatter Flora und deren Eigenschaften präsentieren. Kurz vor dem Abendessen treffen wir uns alle im Hotel wieder. Alle sind bester Laune und bei einem schmackhaften Abendessen lassen wir diesen erlebnisreichen Tag ausklingen.
 
7. Tag - Sonntag, 07.08.2011: Zermatt - Kleines Matterhorn oder Gornergrat
Heute haben wir die Qual der Wahl, was unser Programm angeht. Manch einer von uns nutzt trotz des  schlechten Wetters am Morgen die Gelegenheit, um von Zermatt aus mit der Zahnradbahn zum 3.089 Meter hoch gelegenen Gornergrat hinauf zu fahren, andere wiederum entschieden sich für die Fahrt auf das 3.872 Meter hohe Kleine Matterhorn.


Wieder andere  gönnen sich heute auch mal eine kleine Auszeit und blieben einfach in Zermatt, dem bedeutendsten Bergsteigerort und Wintersportplatz des Kanton Wallis. Auch hier gibt es immer wieder vieles zu entdecken - besonders sehenswert ist der Bergsteigerfriedhof, auf dem viele verunglückte Bergsteiger ihre letzte Ruhe gefunden haben. Unbedingt einen Besuch wert ist auch das Viertel Alt-Zermatt mit seinen typischen Walliser Holzhäusern. Die ältesten Häuser in diesem Dorfteil sind aus dem 15. Jahrhundert. Jeder gestaltet diesen Tag ganz individuell nach seinem Geschmack. Zum Glück ist das Wetter letztendlich heute nicht ganz so schlimm, wie es angekündigt wurde... Auf dem Gornergrat ist man sogar teilweise über den Wolken und hat ziemlich gute Ausblicke...
 
8. Tag - Montag, 08.08.2011: Grimselpass - Interlaken (158 km)
Unsere Zeit in Zermatt ist nun auch schon wieder vorüber. Gut gelaunt und mit herrlichen Gebirgserlebnissen im Gepäck fuhren wir am Morgen mit dem Pendelzug nach Täsch, wo uns unser Bus mitsamt unserem Gepäck bereits erwartet.


Endlich wieder mal Bus fahren…, zwei Tage mit mehr oder weniger langen Wanderstrecken liegen hinter uns - einigen ist die Müdigkeit anzusehen. Wir fahren ins Rhonetal und dann weiter über Brig und Fiesch im Goms zum 2.165 Meter hohen Grimselpass.Auf der Passhöhe machen wir einen längeren Halt und die meisten von uns besuchen den hiesigen Murmeltierpark. Weiter ging es nun bei dichtem Nebel vorbei am Grimsel- und Räterichbodensee zum Käsestand von Agnes Käppeli. Hier haben wir die Möglichkeit, echten Schweizer Bergkäse zu verkosten und natürlich auch zu kaufen. Mit dem “Käse-Express” geht es nun immer weiter hinunter durch das Haslital zum östlichen Eingang der Aareschlucht nach Innertkirchen. Diese imposante etwa 1,4 Kilometer lange Schlucht ist eigentlich bequem zu gehen, allerdings macht uns wieder einmal das regnerische Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wir setzen unsere Fahrt also nunmehr bis Brienz fort, dort scheint nämlich die Sonne...!


Im Holzschnitzerdorf Brienz besuchen wir zuerst die Holzschnizerei JOBIN, einem seit 1835 aktiven Zentrum für traditionelles, schweizerisches Kunsthandwerk. Hier können wir uns während einer kleinen Führung über die Holzschnitzerei informieren. In den Werkstätten in Brienz arbeiten Holzbildhauer, Schreiner und Musikdosenbauer auf Hochtouren, damit Jobin Schnitzereien und Jobin Musikdosen in die ganze Welt gelangen. Nach etwas Zeit für einen kleinen Spaziergang am Brienzer See fahren wir mit unserem Bus weiter entlang der Norduferseite des Brienzer Sees nach Interlaken. Am Nachmittag erreichen wir schließlich unser Hotel “Carlton-Europe”. Hier sollten wir nun die letzten drei Nächte unserer Traumreise durch die Schweiz verbringen. Interlaken, zwischen dem Brienzer und dem Thuner See gelegen, ist der ideale Ausgangspunkt für unser Ausflugsprogramm in die Jungfrau-Region.
 
9. Tag - Dienstag, 09.08.2011: Fahrt auf das Jungfraujoch (37 km)
Leider mit nicht so guten Wetteraussichten geht es gleich früh in das “Gletscherdorf” Grindelwald, einem der meistbesuchtesten Luftkurorte und Wintersportplätze des Berner Oberlandes. Der Ort auf etwa 1.000 Metern liegt weit verstreut auf den Matten des Talhangs der Schwarzen Lütschine.


Unser Bus bringt uns zum Bahnhof Grindelwald-Grund und dort setzen wir unsere Fahrt mit der Wengernalpbahn fort. Diese 800-Millimeter-Spurbahn wurde bereits im Jahre 1893 eröffnet und bringt uns in etwa 25 Minuten hinauf auf die 2.061 Meter hoch gelegene Kleine Scheidegg. Nach einem kurzen Aufenthalt auf der Kleinen Scheidegg steigen wir in die 1912 eröffnete Jungfraubahn um und erreichen schließlich nach weiteren 50 Minuten “Top of Europe”. Es handelt sich hier um den höchstgelegenen Schienenbahnhof Europas - 3.454 Meter über dem Meer! Die Luft ist hier oben ziemlich dünn und überall wird man darauf hingewiesen, dass man langsam gehen sollte.Die meisten von uns besuchten zu allererst den Eispalast, hier findet man herrliche Eisskulpturen - allerdings aufgepasst, es ist ziemlich glatt…! Leider haben wir auf den Sphinx-Terrassen


keine Sicht, aber es gibt ja glücklicherweise Postkarten, da ist immer Schönwetter…! Nach einem etwa 3-stündigen Aufenthalt fahren wir mit der Jungfraubahn zurück auf die Kleine Scheidegg und von dort erreichen wir mit der Wengernalpbahn am späten Nachmittag Lauterbrunnen. Der Staubbachfall, das Wahrzeichen von Lauterbrunnen, ist schon vom Zug aus sichtbar und unser Bus steht schließlich am hiesigen Bahnhof für uns zur Abholung bereit. Wir sind alle ziemlich müde, denn die Höhenunterschiede der letzten Tage machen sich jetzt bemerkbar. Kaum am Bus angekommen, gibt es erst einmal einen herrlichen Kaffee, damit wir wieder munter werden! Für den Bordservice wird schließlich bei Eberhardt TRAVEL gesorgt. Am späten Nachmittag sind wir dann in Interlaken zurück.
 
10. Tag - Mittwoch, 10.08.2011: Fahrt auf das Schilthorn (41 km)
Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir in den letzten Ausflugstag unserer Rundreise durch die Schweiz. Das Wetter ist prächtig und kündigt uns einen phantastischen Tag an! Heute bringt uns unser Bus nach Stechelberg am Ende des Lauterbrunnentales.


In Lauterbrunnen legen wir zuvor einen kurzen Fotostopp am imposanten 288 Meter hohen Staubbach-Wasserfall ein. Von hier aus sind es nur wenige Minuten bis Stechelberg, dem Ausgangspunkt für unsere Fahrt auf das Schilthorn. Mit Seilbahnen in vier Sektionenen geht es nun schließlich auf das 2.970 Meter hohe Schilthorn hinauf.Bereits die ca. 35-minütige Fahrt mit der Luftseilbahn verspricht dank der Panorama-Kabinen ein ganz besonderes Erlebnis. Die Reise führt vorbei an tosenden Wasserfällen und schroffen Felswänden. Auf dem Schilthorn angekommen, erwartet uns ein herrliches 360-Grad-Panorama, der Blick auf das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau ist grandios…! Manch einer setzt sich ganz gemütlich in das erste Berg-Drehrestaurant der Welt, bei schönem Wetter gleitet hier nämlich das atemberaubende, hochalpine Bergpanorama mit über 200 Berggipfeln lautlos und majestätisch vorbei. Im Touristorama bestaunen wir ein


Panorama-Video über die Region und sehen Ausschnitte aus dem auf dem Schilthorn gedrehten James-Bond-Film “Im Geheimdienst Ihrer Majestät”, auf den Spuren des Agenten 007. In Stechelberg selbst kann man dann auch noch den Mürrenbachfall, den mit 417 Metern Fallhöhe höchsten Wasserfall der Schweiz bestaunen - er stellt damit alle anderen Wasserfälle der Schweiz in den Schatten! Am frühen Nachmittag sind wir bereits in Interlaken zurück, um den letzten Tag unserer Reise in aller Ruhe ausklingen zu lassen. Jeder verbringt den Nachmittag auf seine Art und Weise, manche spazieren gemütlich durch den Ort, einige unternehmen eine Schifffahrt auf dem Thuner oder Brienzer See, einige fahren auf den Interlakener Hausberg Harder Kulm oder nutzen die Möglichkeit mit einer nostalgischen Zahnradbahn zur Schynigen Platte hinauf zu fahren und wieder andere entspannen sich einfach nur.
 
11. Tag - Donnerstag, 11.08.2011: Heimreise (869 km)
Jede Traumreise hat ein Ende und nun ist es für uns soweit. Die Reiseroute führt uns vorbei am Südufer des Brienzer Sees, über den Brünigpass, vorbei an Luzern, dem Zürich- und dem Walensee in Richtung Bodensee.


Durch den 6,7 Kilomter langen Pfänder-Tunnel geht es vorbei an Memmingen, Ulm und Nürnberg. Nach herrlichen 11 Tagen mit alles in allem ganz ordentlichem Wetter sollte es also nun wieder nach Hause gehen. Pünktlich um 20 Uhr erreichen wir den Dresdner Flughafen, den Ausgangspunkt unserer Reise. Der Abschied ist herzlich, denn 11 Reisetage mit gemeinsamen Erlebnissen verbinden schon irgendwie... Die meisten unserer Gäste nutzen den zuverlässigen Haustürtransfer-Service von Eberhardt TRAVEL und somit erreichen wir ganz entspannt unsere Heimatorte. 
Wir haben tolle Erfahrungen machen können und jeder hat seine eigene und persönliche Schweiz kennen gelernt. Es gibt ganz sicher Gäste die sich wie ich in dieses kleine Alpenland im Herzen Europas verliebt haben und vielleicht doch irgendwann zurückkommen.  
Den Bus für diese bei Eberhardt TRAVEL durchgeführte 11-tätige Reise durch die Schweiz stellte unser langjähriger Servicepartner Bustouristik Schreiter zur Verfügung. Roy, unser Buschauffeur, steuerte den Bus souverän und zuverlässig. Ich selbst bin sehr dankbar, dass ich diese Reise mit dem Titel “Grandiose Schweiz - Traumgipfel der Alpen” aus dem umfangreichen Schweiz-Programm von Eberhardt TRAVEL als Reiseleiterin begleiten durfte. Diese Reise gehört zu meinen Lieblingsreisen und wenn man so eine nette Gruppe hat, wie ich es erleben durfte bzw. wenn dann auch noch wie bei uns das Wetter weitestgehend mitspielt, dann ist einfach alles perfekt. Ich hoffe nunmehr auf ein Wiedersehen - vielleicht sogar in der Schweiz...! Allen Mitreisenden wünsche ich an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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