Reisebericht: Rundreise Schweizer Gipfel – Titlis, Jungfraujoch, Klein Matterhorn

04.07. – 14.07.2019, 11 Tage Rundreise Traumgipfel Schweiz mit Engelberg – Titlis – Fieschertal – Eggishorn – Zermatt – Rothorn – Matterhorn – Interlaken – Jungfraujoch – Schilthorn


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Ob Titlis, das Klein - Matterhorn oder auch das Schilthorn, Drehort eines James - Bond - Filmes. Das waren große Höhepunkte unserer Reise. Und da waren noch solch reizvolle Orte wie Zermatt, Interlaken und Brig. All das konnten wir ausgiebig genießen!
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Die Berge rufen – Anreise nach Engelberg

4.7.2019. Der Urlaub ist da! Das frühe Klingeln des Weckers an diesem Morgen ist bald vergessen als wir es uns im schönen Reisebus bequem gemacht haben und voller Freude den Schweizer Gipfeln entgegen fahren. Petrus hat an diesem Sommertag wieder reichlich Sonne gebracht und somit starten wir voller Erwartungen in Dresden. Unser Weg führt uns durch das schöne Vogtland hinüber nach Franken, hier steigen die letzten Gäste zu, nun sind wir komplett. Die Fahrt gestaltet sich recht abwechslungsreich; wir sehen viel von der grünen Natur Bayerns und Württembergs und bei Memmingen grüßen uns im Hintergrund die ersten Berge, es ist das Allgäu. Als wir näherkommen geben uns diese Impressionen schon einen Vorgeschmack auf die nächsten Tage: Wir wollen zu den Traumgipfeln der Schweiz aufsteigen. Zunächst führt uns aber die Tour durch das obere Rheintal, flankiert von den Bergen Liechtensteins und des Appenzeller Landes; dann, bei Sargans, hier wo Heidi wohnte, geht es in Richtung Walensee. Es ist der erste Alpensee den wir auf unserer Reise zu sehen bekommen und er wird bald vom Zürichsee abgelöst. Wunderbare Eindrücke auch als wir die Höhe von Hirzel erklimmen und dann in Richtung Luzern unterwegs sind. Im Hintergrund ist schon das Tal zu sehen in welchem unser Ziel Engelberg liegt; dort hat sich eine dicke Wolke festgehangen und als wir auf dem Weg zum Hotel sind, tröpfelt es etwas.
Dann, kurz nach sieben rollen wir vor das Hotel; längst lacht wieder die Sonne und bald sind die Zimmer bezogen; im schönen Restaurant werden wir anschließend von einem leckeren Diner verwöhnt. Zeit die ersten Bekanntschaften zu schließen, und nach angeregten Gesprächen wartet dann nach anstrengendem Tag das Bett auf uns.

Traumgipfel 1: Titlis

5.7.2019. Schon gestern Abend konnten wir einen Blick hinaufwerfen; nachdem heute Morgen die Sonne hinter den Bergen aufging, leuchtete sie ihn magisch an, den Berg den wir heute mit seinen über 3 000 Metern erklimmen werden: den Titlis. Doch zunächst wollen wir eine der wichtigsten Schweizer Spezialitäten kennenlernen für die das Land doch so bekannt ist: Käse. Dabei führt uns der morgendliche Spaziergang direkt ins Engelberger Kloster, hier entsteht der berühmte Stiftskäse. Eine nette Mitarbeiterin macht uns mit den Geheimnissen der Herstellung vertraut und zum Schluss dürfen wir davon kosten, ein schöner Auftakt des Tages.
Entlang des rauschenden Flusses führt uns der Spaziergang danach zur Talstation der Titlisbahn. Schnell sind die Tickets geholt, den Blick noch einmal nach oben gewendet und bei strahlendem Sonnenschein führt uns nun die erste Etappe in der Umlaufbahn hinauf. Nach der ersten Etappe steigen wir in die Gondelbahn um und halten den Atem an. Ringsum die grandiose Alpenkulisse, unten die grünen Täler, dann die Bäume und oben Schnee. Während wir fahren, dreht sich diese besondere Gondel einmal um ihre eigene Achse und als wir oben anlangen erwartet uns der ewige Schnee. Anfang Juli stapfen wir hier durch die Winterlandschaft, genießen eine Sesselliftfahrt über dem Gletscher und wagen uns auf eine schwankende Hängebrücke die uns sicher über tödliche Abgründe führt, mit einem Wort: Ein grandioses Erlebnis hier auf dem Titlis.
Für den Nachmittag haben wir uns noch einen gemütlichen Spaziergang am Trübsee vorgenommen. Er ist schon von oben zu sehen als wir mit der Gondel wieder absteigen: Wie ein grüner Edelstein liegt er zwischen den schneebedeckten Bergen.
Bei sommerlichen Temperaturen nehmen ein uns ein Stündchen Zeit um hier in himmlischer Ruhe diese wunderbaren Impressionen zu genießen. Nach diesen Bergabenteuern bleibt der Nachmittag für Engelberg reserviert, hier gibt es einiges zu entdecken!

Weiterreise durch die Schweizer Bergwelt zur Riederalp

6.7.2019. Der Wetterbericht hat für heute Gewitter vorhergesagt, werden sie unser Programm stören können? Mal schauen!
Als unsere Reisegruppe beim Frühstück sitzt zeigt sich Petrus von seiner besten Seite und nach dem Kofferverladen geht es voller Erwartungen los. Wir gelangen von Engelberg aus an den Vierwaldstätter See und an seinem Ufer entlang erreichen wir den Kanton Uri. Unser erster Besuch gilt der schönen Stadt Altdorf, hier soll sich seinerzeit die berühmte Apfelschussszene Wilhelm Tells abgespielt haben. Vor dem bunten „Türmli" aus dem Mittelalter steht der Held, ein Denkmal zeugt von dieser Legende. Dann geht es weiter; bei Erstfeld sehen wir die Eingangsröhre des Gotthard Basis - Tunnels und weiter aufwärts gelangen wir in die schroffe und wildromantischen Schöllenen - Schlucht in der sich das Wasser tosend seine Bahn sucht. Bald breitet sich vor unseren Augen das breite Urserental aus; hier kommen uralte Holzhäuser in unser Blickfeld, sie zeugen von dem einfachen Leben vergangener Jahrhunderte.
Dann geht es aufwärts; wir erklimmen in zahlreichen Serpentinen die Höhen des Furka - Passes und oben angelangt, genießen wir bei unserer Mittgaspause eine wunderbare Aussicht auf die schneebedeckten Berge ringsum.
Leider kommt es hier oben zu einem traurigen Ereignis, dennoch: Die Fahrt muss weiter gehen, allein es bleibt die Tatsache, dass alles endlich ist und wir manchmal hilflos vor den Dingen stehen, die geschehen...
In Serpentinen geht es nun wieder bergab; bald bemerken wir auf der rechten Seite hellere Steine, hier befand sich einst der Rhonegletscher der sich dramatisch zurückgezogen hat. Unten angelangt geht es im Rhonetal weiter; wild schäumend nimmt der Fluss hier seinen Lauf und wir folgen ihm bis zum Ort Mörel. Hier endet nun die Busfahrt, das Gepäck wird umgeladen und los geht es mit der Seilbahn aufwärts zur Riederalp. Sonnenschein empfängt uns oben und bei einem kleinen Spaziergang erreichen wir, entlang grüner Wiesen, unser Hotel in dieser pittoresken Lage.

Bettmerhorn und Aletschgletscher

7.7.2019. Über Nacht gab es Wetterleuchten und leiser Donner war über den Bergen zu vernehmen. Nach dem Frühstück beginnen wir unsere Wanderung die wir uns an diesem Vormittag vorgenommen haben, leider tröpfelt es leicht. Das stört unseren Tatendrang nicht, auch verdirbt uns die dicke Wolke die nun alles in Dunst hüllt nicht die Laune! Wir sind auf dem Weg von der Rieder- zur Bettmeralp; auf halbem Weg reißt urplötzlich der Nebel auf, blauer Himmel und Sonne kommen hervor und der Blick wird schnell frei zur phantastischen Bergkulisse, alles wie von Zauberhand arrangiert. Da wandert es sich gleich besser und bald kommen wieder Häuser in Sicht, wir haben unser Ziel erreicht. Im Ort selbst befindet sich die Bergbahn die uns auch heute wieder hinauf bringen wird, denn das Bettmerhorn liegt auf fast 3 000 Metern. Oben angelangt werden wir von den Bergdohlen begrüßt und nur einige Schritte trennen uns noch von einem grandiosen Ausblick auf den Aletschgletscher. Wie eine überdimensionale Straße liegen die Eismassen vor uns; steil steigen die Berge von diesem Tal an und das Auge kann über dieses schöne Panorama schweifen - ein Erlebnis! Hier oben gönnen wir uns genügend Zeit und selbstverständlich schauen wir auch in die wirklich originelle Ausstellung zum Thema Gletscher hinein.
Am Nachmittag haben wir uns noch eine schöne Wanderung vorgenommen; von der Bettmeralp geht es leicht bergauf und hier oben genießen wir den Spaziergang entlang des Bettmersees. Ein schmaler Pfad führt uns vorbei an einer bunten Alpenflora, dazu lacht die Sonne und einige Regenspritzer begleiten uns bei dieser schönen Wanderung.
Direkt am Weg liegt eine weitere Bergbahn, es ist die Moosfluhbahn, sie bringt uns hinauf und oben angelangt, haben wir noch einmal eine andere Perspektive auf den Gletscher. Der weitere Nachmittag bringt eine schöne Zeit für individuelle Erkundungen hier oben und als sich unsere kleine Reisegruppe zum Abendessen wieder sieht, hat jeder etwas von den schönen Augenblicken des heutigen Tages zu erzählen.

Nach Zermatt

8.7.2019. Am Vormittag geht es mit der Seilbahn wieder bergab und bis zum Ort Täsch werden wir wieder unseren Bus nehmen. Das Wetter zeigt sich an diesem Vormittag sehr angenehm und somit wird schon die Abfahrt von der Riederalp zum Genuss. Wir kommen dem Rhone - Tal immer näher und als wir unten anlangen, steht uns Simon mit dem Bus schon zur Verfügung. Unser Weg ist heute nicht sehr weit und somit können wir uns einen Besuch der Stadt Brig erlauben. Ganz prägnant erscheint der Palast den sich einst die Familie Stockalper erbauen ließ, sie herrschte seinerzeit über den Handel mit Italien, der Simplonpass war die Verbindung. Originell sind die Türme mit den Zwiebelhauben anzuschauen und im Innenhof bestaunen wir die schönen Arkaden in mehreren Etagen. Brig hat eine schöne Fußgängerzone, sie führt zum Bahnhof, hier gibt es frische Walliser Aprikosen, ein Genuss!
Am zeitigen Nachmittag setzen wir unsere Reise in Richtung Zermatt fort; wir durchqueren das wildromantische Nikolaital und enden im Ort Täsch. Hier wird der Bus abgestellt, das Gepäck verladen und ab geht es in den Pendelzug der uns nach Zermatt bringen wird. Strahlender Sonnenschein begleitet die Fahrt und als wir am Bahnhof enden, geht unser Blick nach rechts: Das Matterhorn begrüßt seine Gäste in voller Pracht! Ein kurzer Fußweg zu unserem Hotel Perren, ein wenig frisch gemacht und auf geht es zu einer ersten Erkundung des gastfreundlichen Ortes. Der Weg führt uns zunächst zu den uralten Walliser Holzhäusern, braun und wettergegerbt erzählen sie uns die Geschichte dieses Bergdorfes, zu einer Zeit wo noch kein Tourist sich nach hier verirrte. Dann sind wir aber schnell wieder im modernen Leben angelangt; über die belebte Fußgängerzone erreichen wir den Hauptplatz mit Kirche, Museum und dem drolligem Murmeltierbrunnen und wir sind uns einig: Die Vorfreude in diesem schönen Ort die nächsten Tage zu verbringen ist groß!

Traumgipfel 2: Klein – Matterhorn

9.7.2019. Petrus hat uns lieb! Schon am Morgen ist klar: Das wird ein schöner Tag. Also brechen wir gegen neun auf um bei einem kleinen Fußweg die Talstation der Bergbahn zu erreichen die uns hinauf auf fast 4 000 Meter bringen wird. Mit einem eleganten Schwung unserer Kabine nehmen wir Fahrt auf; zunächst sehen wir unter uns den gesunden Baumbestand, die grünen Wiesen die aber bald niedrigeren Bewuchs Platz machen umso höher wir steigen. Bald schweben wir nur noch über ausgedehnten Geröllfeldern, dazwischen sind größere Schneeflecken liegengeblieben. Kurz vor der Bergstation noch ein Umstieg und, hoch oben dahinschwebend, erreichen wir bald unser Ziel: das Klein Matterhorn. Wir verschwinden zunächst in einem Tunnel welcher in den Berg geschlagen wurde; von hier führt ein Lift hinauf zur Aussichtsplattform und an diesem Ort, zwischen Himmel und Erde, halten wir den Atem an: Welche Pracht ist hier zu sehen! Doch hier oben gibt es noch einiges mehr zu entdecken. Tief ins Eis wurde eine Gletscherhöhle geschlagen, zahlreiche phantasievolle Eisskulpturen sind hier zu sehen und nachdem wir das Innere des Berges verlassen haben, sind wir auf den Skipisten angelangt, hier kann das ganze Jahr Skisport betrieben werden.
Am Nachmittag gönnen wir uns noch zwei schöne Wanderungen in dieser Traumkulisse. Die Seilbahn bringt uns hinunter zum Schwarzsee, dieses kleine aber feine Gewässer umrunden wir und sehen selbst hier oben kleine Fische im Wasser.
Dann geht es noch ein Stückchen abwärts; bei Furi verlassen wir die Bahn und wollen nun zu Fuß Zermatt erreichen. Der Weg kann aber auch reizvoller nicht sein; er führt uns durch gesunden Wald, über eine Schlucht und durch das uralte Dorf Zmutt - einfach wunderbar. Am Nachmittag langen wir dann wieder in Zermatt an, genügend Zeit zu weiteren Erkundungen in diesem schönen Ort.

Traumgipfel 3: Gornergrat

10.7.2019. Nebel und tiefliegende Wolken wabern durchs Tal aber oben scheint schon die Sonne von einem wolkenlosen Himmel herab, das verraten uns die Livebilder im Fernsehen. Höchste Zeit sich aufzumachen einen weiteren Traumgipfel der Schweizer Alpen zu erklimmen!
Unweit unseres Hotels befindet sich die Talstation der Zahnradbahn welche hinauf zum Gornergrat führt. Wir starten hier unten bei dichter Bewölkung, aber etwa auf der Hälfte der Strecke verschwindet der Nebel wie von Geisterhand und das Panorama welches sich nun zeigt lässt uns den Atem stocken. Ringsum schneebedeckte 4 000er, ausgedehnte Gletscher in den Tälern und über allem thront der Berg der Berge: das Matterhorn. Wunderbare Bergwelt! Ein Genuss der uns am heutigen Tag begleiten wird, denn hier oben, und beim Weg hinunter ins Tal, gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten, da ist nun für jeden etwas dabei. Leider drehen sich die Zeiger der Uhr wenn es so schön ist besonders schnell. Ein Imbiss zu Mittag, dann weiter gewandert; bald ist der Nachmittag angebrochen und am zeitigen Abend hat sich unsere Reisegruppe wieder vereinigt, es gibt heute an einem besonderen Ort ein besonderes Abendessen. Dazu machen wir uns auf um mit einer Standseilbahn aufwärts zu gelangen die direkt im Berg verkehrt, auch das eine Besonderheit an diesem Tag. Ganz gemütlich bummeln wir dorthin und verschwinden in einem Stollen der zur Talstation führt. Mit rasanter Fahrt geht es nach oben zur Sonnenterasse und, wieder am Licht, empfängt uns vor reizender Bergkulisse ein Alphornbläser. Wir lauschen an diesem sonnigen Abend den eigenartigen Tönen dieses Instruments und genießen diese einmaligen Impressionen die wir so schnell nicht vergessen werden. Drinnen im Gastraum ist schon alles vorbereitet, ein kühles Bier oder ein guter Walliser Wein erfrischt uns vor einem originellen Abendessen. Bald macht sich der würzige Duft geschmolzenen Käses bemerkbar. Heute gibt es eine Schweizer Spezialität: Raclette. Schnell sind die Teller verteilt und wir lassen es uns richtig schmecken. Zur Umrahmung gibt es Folklore von zwei Musikern und so können wir uns fast als richtige Schweizer fühlen, ein schöner Tag endet nun auf diese stimmungsvolle Art.

Nach Interlaken

11.7.2019. Leider heißt es nun Abschied nehmen vom gastlichen Zermatt. Am Vormittag bringt uns der Zug wieder nach Täsch, bald können wir in den Bus steigen und wir gelangen talabwärts wieder in das Tal der Rhone. Wild schäumend sendete uns der Fluss seine Fluten entgegen; die Orte die wir hier im Goms durcheilen, können malerischer nicht sein und an einem dieser Walliser Nester machen wir einen ersten Halt: Niederwald. Hier wurde einst der Hotelmagnat Cäsar Ritz geboren und hier fand er in einem einfachen Grab auch seine letzte Ruhe. Bei einem Bummel erschließen wir uns dieses Dorf mit seinen wenigen aber originellen Holzhäusern, ein reizvoller Stopp! Dann geht es weiter; Berge kommen uns entgegen und über eine atemberaubende Serpentinenstraße erklimmen wir die Höhen des Grimselpasses. Hoch oben, auf über 2 000 Metern, genehmigen wir uns eine Pause und schauen am Gehege der Murmeltiere vorbei. An diesem warmen Tag lassen sich auch einige dieser putzigen Nager sehen, auch sie genießen die Mittagssonne. Danach machen wir uns auf um wieder in grünere Regionen zu gelangen; unten im Tal, umgeben von einer schönen Natur, genießen wir einen Mittagsimbiss und solcherart gestärkt folgen wir der grünen Aare und gelangen an den Brienzer See. Eingebettet zwischen hohen Bergen liegt dieses Gewässer und an seinem östlichen Ende, direkt vor uns, befindet sich der Ort Brienz. Hier ist die Oberländer Holzschnitzkunst zu Hause; außerdem spielt der Tourismus hier eine nicht unbedeutende Rolle.
Direkt am See über dem ein leichter Dunst liegt gönnen wir uns ein Stündchen zum Bummeln in diesem romantischen Ort. Danach brechen wir auf um nach einer knappen halben Stunde unser heutiges Ziel Interlaken zu erreichen. Im Hotel werden wir freundlich empfangen, es wird das letzte Domizil unserer Reise sein. Von hier aus haben wir aber an den nächsten zwei Tagen noch reizvolle Ziele zu besuchen, die Vorfreude darauf ist schon groß!

Traumgipfel 4: Jungfraujoch

12.7.2019. Als wir starten scheint noch etwas die Sonne, aber als wir unterwegs sind, kommen dicke Wolken gezogen. Trotzdem nehmen wir voller Erwartungen mit unserem Bus Kurs auf den reizvollen Gebirgsort Grindelwald; von hier beginnt eine abenteuerliche Zugfahrt die uns, am Ziel angelangt, fast 4 000 Meter über den Meeresspiegel bringen wird. Bei der Fahrt zu unserer nächsten Etappe können wir so richtig die alpenländische Flora genießen; grüne Almwiesen und bunte Blumen bestimmen das Bild, die Bahn bringt uns durch diese reizvolle Natur. Links kommt bald der Eiger mit seiner berüchtigten Nordwand ins Blickfeld und an der Kleinen Scheidegg endet die erste Etappe. Hier können wir die berühmten drei Berge Eiger, Mönch und Jungfrau aber nur erahnen. Wir sehen die unteren Teile, die Bergspitzen liegen in den Wolken, schade. Dennoch steigen wir in die Zahnradbahn die uns nach ganz oben bringen wird. Nur wenige Meter am Tageslicht, dann verschwinden wir im Berg. Einmal mehr staunen wir über die Ingenieurskunst der Schweizer und ganz besonders über die Arbeiter die dieses Wunder, allerdings mit zahlreichen Opfern verbunden, schufen. Oben angelangt tauchen wir nun ein in eine Welt wie sie nur die Schweizer schaffen konnten. Der massive Fels wurde ausgehöhlt und im Inneren wurde eine ganze Erlebniswelt errichtet. Hier gibt es Restaurants, Boutiquen, Stollen die uns in die Eisgrotte mit Skulpturen bringen, ein Kino welches leider zurzeit umgebaut wird und schließlich führt ein Lift hinauf zum Aussichtspunkt Sphinx. Schade, hier oben haben sich Wolken festgehangen, dennoch gibt es manchmal Lücken die uns einen kurzen Blick auf diese phantastische Bergwelt gewähren und uns auch noch einmal den Alteschgletscher erblicken lassen. Die Zeit vergeht, am Nachmittag geht es wieder zu Tal. Der Zug bringt uns nun, vorbei am Lauberhorn und dem bekannten Wintersportort Wengen, ins Tal nach Lauterbrunnen. Hier haben wir unseren Bus wieder, mit ihm gelangen wir nach Interlaken zurück und nach frostigem Aufenthalt oben am Jungfraujoch hat uns hier unten der Sommer wieder.

Traumgipfel 5: Schilthorn – im Reich von James Bond

13.7.2019. Noch einmal führt uns diese Reise in die phantastische Bergwelt unseres Gastlands und gleichermaßen zu einer besonderen Filmkulisse. Wir folgen dem Lauterbrunnental aufwärts; es ist ein typisches Trogtal welches am Ende der letzten Eiszeit entstand und von seinen steilen Hängen so manchen Wasserfall hinab sendet. Hinter Lauterbrunnen donnert der Staubbachfall zu Tal, Goethe war hier 1779 zu Gast und wurde von diesem Naturwunder zu seinem wunderbaren Gedicht „Gesang der Geister über den Wassern" inspiriert, ein Gleichnis auf das menschliche Dasein, denn „... Seele des Menschen, wie gleichst du dem Wasser...", schön auch einmal hier zu sein!
Unser Weg führt uns noch eine kleine Strecke talaufwärts bis nach Stechelberg. Von diesem kleinen Ort geht es für diese Reise ein letztes Mal zu einem Traumgipfel hinauf, auch hier in Etappen. Beim Umstiegsort Birg legen wir eine Pause ein um einen besonderen Pfad zu begehen der uns buchstäblich über den Abgrund führt. Nur mit Lichtgitterrosten und Panzerglas belegt, gähnt unter uns tödliche Tiefe und eigentlich gehört doch recht viel Mut dazu über diesen schroffen Abgrund zu gehen, nur heute nicht: Petrus hat eine dicke Wolke in den Berg gehängt die uns den Blick nach unten verwehrt, schade!
Dann geht es bis ganz hinauf zum Schilthorn. Oben angelangt werden wir mit Musik empfangen, wir hören das Hauptthema aller James - Bond - Filme. Im Jahr 1969 war dieser Gipfel Drehort; im Film Piz Gloria genannt und das runde Restaurant das Geheimlabor des Schurken Blofeld. Doch James Bond machte dem schlimmen Treiben ein Ende, das Labor flog (aber nur als Attrappe) in die Luft und die (Film)Welt war nach diesem Einsatz des Helden wieder etwas besser geworden.
Das Restaurant steht noch, in ihm bekommen wir zum Mittag ein schmackhaftes Menü und drehen uns dabei einmal im Kreis. Hie und da lassen sich auch kurz die Berge sehen, aber bald ist wieder alles in Wolken. Dennoch wird auch dieser Aufenthalt zum Erlebnis; ein kleines Museum bringt uns die Dreharbeiten zum Film näher und ein Panoramakino zeigt die wichtigsten Szenen die hier oben gedreht wurden.
Am Nachmittag sind wir dann wieder zurück in Interlaken; Zeit genug um diesen Ort etwas näher kennenzulernen, oder auch einen Ausflug zu unternehmen hinauf zum Hausberg „Harder", er bietet von oben einen phantastischen Blick auf die Oberländer Seen und bringt für die Wanderfreunde noch einmal eine letzte Gelegenheit auf dieser Reise aktiv zu werden, denn morgen geht es leider schon nach Hause.

Abschied von einer besonderen Reise

14.7.2019. Die Sonne strahlt von einem blankgeputzten blauen Himmel herab als wir von den fleißigen Mitarbeitern unsres Hotels winkend verabschiedet werden. Am Vormittag steht uns noch die grandiose Bergwelt der Schweiz zur Verfügung um ein letztes Mal die Wunder dieser Natur zu bestaunen. Am Brienzer See entlang führt uns der Weg über den Brünigpass und von hier wieder abwärts in Richtung Luzern. Bald sehen wir Teile des Vierwaldstätter Sees, links und rechts flankieren uns die bekannten Berge Pilatus, Stanserhorn und Rigi und nach einiger Zeit gelangen wir über Hirzel hinunter an den Zürichsee. Nun sind wir wieder auf der Strecke unterwegs die wir schon vom ersten Tag kennen, aber diese schöne Natur fasziniert erneut. Dann geht es über Österreich zurück nach Deutschland, bald verabschieden sich auch die Erhebungen des Allgäus und spätestens bei Memmingen sind wir wieder im flachen Land angelangt.
Unsere Heimreise erfolgt leider nicht ganz ohne Stau; wir hatten das aber schon geahnt und, mit den nötigen Zeitreserven ausgestattet, erreichen wir dennoch pünktlich unsere Ziele.
Gegen neun langen wir in Dresden an; hier wo alles begann, endet nun die schöne Reise zu den Traumgipfeln der Schweiz, auch wenn uns nun das Alltagsleben wieder hat: Wir werden noch lange an die schöne Tage zurückdenken!
Steffen Mucke
Schöne Tage - nicht weinen, wenn sie vergangen, sondern lachen, dass sie gewesen!
Rabindranath Tagore
Denn es ist nun einmal nicht anders, dass man, sobald man fertig ist, gleich wieder was Neues im Sinne haben müsse.
Goethe

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