Reisebericht: Rundreise Schweizer Gipfel – Titlis, Jungfraujoch, Klein Matterhorn

19.07. – 29.07.2020, 11 Tage Rundreise Traumgipfel Schweiz mit Engelberg – Titlis – Fieschertal – Eggishorn – Zermatt – Rothorn – Matterhorn – Interlaken – Jungfraujoch – Schilthorn


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Grandiose Berggipfel wie Titlis, Eggishorn, Rothorn, Jungfraujoch und Schilthorn bezauberten uns auf dieser Reise durch die wunderschöne Alpenregion. Wir erlebten einzigartige Landschaften und die hervorragende Gastfreundschaft der Schweizer...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Sonntag, 19.07.2020: Anreise nach Engelberg (ab Dresden = 852 Bus–km)

Unsere ersten reiselustigen Gäste starteten pünktlich um 6 Uhr morgens am Dresdner Flughafen und die letzten zwei Fahrgäste stiegen heute in der Nähe von Nürnberg zu. Damit war unsere Reisegruppe mit insgesamt 24 Personen komplett. Wie bei allen unseren Busreisen üblich, legten wir im Abstand von jeweils etwa zwei Stunden eine Pause ein. Somit konnte jeder regelmäßig etwas frische Luft schnappen beziehungsweise sich die Beine vertreten. Die Fahrt führte uns vorbei am Bodensee und kurz nach Lindau erreichten wir bereits Österreich und damit das Bundesland Vorarlberg. Nach der Fahrt durch den 6,7 km langen Pfändertunnel ging es weiter bis zur österreichisch-schweizerischen Grenze Lustenau/Au. Nun waren wir also voller Erwartungen in der Schweiz angekommen! Vorbei an Liechtenstein, Sargans, dem Walensee und dem Zürichsee führte uns unsere Fahrt weiter über die Hirzelhöhe in Richtung Luzern und schließlich in das Engelberger Tal hinein. Unser Hotel „Schweizerhof" in Engelberg, unser Quartier für die ersten zwei Nächte, erreichten wir schließlich am Abend. Es handelt sich hier um ein sehr traditionsreiches Haus, welches bereits vor über 100 Jahren erbaut wurde und durch umfangreiche Erneuerungen entspricht es heutzutage voll und ganz den Wünschen der Gäste. Außerdem befindet sich das Hotel im Herzen eines beliebten Sommer- und Wintersportparadieses, in unmittelbarer Nähe des Kurparks und umgeben von einem schönen Bergpanorama. Wir wurden hier sehr herzlich empfangen und nach einem schmackhaften Abendessen nutzten einige Gäste sogar noch die Gelegenheit, um einen Bummel durch den Ort zu unternehmen.

2. Tag – Montag, 20.07.2020: Schaukäserei Engelberg – Titlis

Der heutige Tag begann mit viel Sonnenschein und versprach sehr gutes Wetter! Zunächst unternahmen wir einen gemeinsamen Morgenspaziergang zum Engelberger Kloster, wo wir die einzige Schweizer Schaukäserei in einem Kloster besichtigten. Der würzige Alpkäse - so erfuhren wir - wird in Engelberg immerhin bereits seit dem 12. Jahrhundert hergestellt. Heute werden in der Käserei des Klosters verschiedene Käsesorten, wie zum Beispiel die berühmte glockenförmige „Klosterglocke", hergestellt. Auch eine kleine Verkostung durfte selbstverständlich nicht fehlen! Das Kloster Engelberg ist übrigens eng mit der Geschichte des Ortes verbunden, denn diese geht auf die Gründung des Benediktinerklosters zurück. Einer Legende zufolge hatte der Gründer des Klosters im Traum eine Engelsstimme gehört, welche ihm verkündete, eine „Gott geweihte Stätte" zu gründen. So wurde Anfang des 12. Jahrhunderts das Kloster gebaut und natürlich musste ein Name gefunden werden, der zu diesem Kloster sinnvoll passen sollte. Plötzlich wurden Engelsstimmen gehört und man sah einen Chor von Engeln - diese sangen mit zauberhaften Stimmen das Gotteslob: „Der Berg der Engel!" Ein Name war gefunden, denn fortan sollten das Kloster und die dazugehörende Talsiedlung „Engelberg" heißen. Es wurden zwar seither keine Engel mehr gesichtet, aber Spuren von Engelbergs Geschichte sind heute noch zu entdecken. Nach dem sehr informativen Besuch der Schaukäserei flanierten wir weiter entlang der Engelberger Aa zur Titlis-Talstation - der Berg rief...! Mit zwei Umlaufbahnen erreichten wir nach etwa 20 Minuten die etwa 2.500 Meter hoch gelegene Station „Stand" und schließlich mit der Titlis-Rotair, der ersten vollständig drehbaren Gondel der Welt, den höchstgelegenen Aussichtsberg der Zentralschweiz, den Titlis! Während der etwa fünfminütigen Fahrzeit dreht sich die Gondel immerhin einmal um die eigene Achse. Die Rundumsicht auf Felswände, Gletscherspalten und imposante Berggipfel war einfach genial - diese tolle Fahrt durften wir uns selbstverständlich nicht entgehen lassen! Wir waren also nunmehr angekommen auf 3.020 Metern Höhe, dem Gipfel des Kleinen Titlis! Auch hier erwartete uns ein atemberaubendes Berg-Panorama, denn das Wetter meinte es wirklich gut mit uns! Wir besuchten unter anderem das frostig kalte Herz des Titlis-Gletschers und konnten dort unser „blaues Wunder" erleben. Der 150 Meter lange Gang der Grotte führte uns 20 Meter tief unter die Oberfläche des Gletschers - diese Gletschergrotte ist wahrhaft sehenswert! Ein Großteil unserer Gruppe wagte sich auch auf den „TITLIS Cliff Walk", einer schmalen Hängebrücke, die als neueste Attraktion auf dem Titlis gilt. Der Spaziergang über dem Abgrund über 3.000 Metern Höhe ist zwar nicht ganz ohne, aber etwa 150 Schritte Herzklopfen und ein luftiges Erlebnis sind garantiert! Am Nachmittag nutzten einige Gäste die zahlreichen Wandermöglichkeiten der Titlis-Region - immer wieder empfehlenswert ist der bequeme Rundweg um den Trübsee, schließlich erlebt man hier eine herrliche unberührte Natur!

3. Tag – Dienstag, 21.07.2020: Fahrt nach Fieschertal (148 Bus–km)

Der Tag begann bei einem guten Frühstück und mit dem Bus ging es vorerst auf der Südseite des Vierwaldstätter Sees weiter. Leider war der Wettergott heute Vormittag weniger nett mit uns, denn es regnete. Unser erstes Ziel war dennoch der Ort Altdorf, wo sich die legendäre Apfelschussszene der Tell-Erzählung zugetragen haben soll und noch heute das Tell-Denkmal an diese Begebenheit erinnert. Unsere Route führte uns dann weiter durch das Reusstal und durch die grandiose Schöllenen-Schlucht, eine von steilen Granitwänden gebildete Felsschlucht der Reuss zwischen Göschenen und Andermatt. Da sich das Wetter zunehmend besserte, legten wir den ein oder anderen Fotostopp ein, so auch an der sagenumwobenen Teufelsbrücke und in Andermatt, wo wir sogar dem Glacier-Express, dem langsamsten Schnellzug der Welt, begegneten. Ab Andermatt durchfuhren wir das Urserental weiter bis Realp. Hier begann dann die kurvenreiche Paßstrasse zum 2.436 Meter hohen Furkapass, welcher den Kanton Uri mit dem Kanton Wallis verbindet. Auch die Gleisanlagen der alten Furka-Bergstrecke waren sichtbar! Diese Strecke wurde leider mit der Eröffnung des Furka-Basistunnels vor fast 40 Jahren vorerst stillgelegt und einer großen Initiative von Bahnfreunden ist es schließlich zu verdanken, dass man hier im Sommer mittlerweile wieder mit alten Dampfloks fahren kann - das ist dann übrigens Bahnromantik pur...! Nicht nur auf der Furka-Passhöhe, sondern auch am Rhonegletscher planten wir einen Stopp ein. Der Rhonegletscher ist heute noch knapp 10 Kilometer lang und war vor allem im 19. und noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts aufgrund seiner damals noch weit ins Tal hinunter reichenden Gletscherzunge eine absolute Touristenattraktion. Er schmilzt nunmehr seit der Mitte des 19. Jahrhunderts stetig und Experten gehen davon aus, dass er in knapp 100 Jahren beinahe vollständig verschwunden sein wird. Einige Gäste aus unserer Gruppe waren vom Rückgang des Gletschers schockiert, da sie vor ein paar Jahren schon einmal hier gewesen waren - der Rückzug des Gletschers ist nämlich mit bloßem Auge erkennbar! Am frühen Nachmittag besuchten wir dann noch eines der herrlichen Walliser Dörfer im Obergoms, Niederwald. Dieser Ort besitzt einen hübschen kleinen Ortskern mit typischen Walliser Holzhäusern und ist übrigens auch der Geburtsort von Cäsar Ritz, dem Begründer der Hotelkette Ritz-Carlton. Ein anschließender kurzer Aufenthalt an der Hängebrücke Fürgangen-Mühlebach krönte unseren heutigen Tag. Letztendlich erreichten wir das Hotel „Alpenblick" in Fieschertal, unseren Übernachtungsort für die nächsten zwei Nächte.

4. Tag – Mittwoch, 22.07.2020: Eggishorn (7 Bus–km)

Nach einem stärkenden Frühstück machten wir uns mit dem Bus in das nur etwa 3 Kilometer entfernte Fiesch, dem Ausgangspunkt für unsere heutige Fahrt zum Eggishorn, auf. Eine Umlaufbahn brachte uns zuerst auf die Fiescheralp, wo wir umsteigen mussten und uns eine weitere Bahn dann auf das knapp 3.000 Meter hohe Eggishorn hinaufbeförderte. Leider war die Sicht heute nicht optimal und kleine Regenschauer wechselten sich mit Sonnenstrahlen ab. Wir brauchten somit einfach etwas Geduld und erkundeten somit ganz gemütlich das neue Highligt auf dem Eggishorn, einen Rundweg auf den Spuren der Elemente. Holz, Stein, Wasser und Eis dominieren den neuen Erlebnisweg, der neben interessanten Einblicken auch immer wieder fantastische Ausblicke auf den Großen Aletschgletscher bietet. Sehr gut gestaltete Informationstafeln vermittelten uns hier viel Wissenswertes und Interessantes über den größten Eisstrom der Alpen.

5. Tag – Donnerstag, 23.07.2020: Brig – Zermatt (110 Bus–km)

Heute hieß es nun auch schon wieder Abschied zu nehmen von der Aletsch-Region! Nach einer kurzen Busfahrt gelangten wir nach Brig, dem Hauptort des deutschsprachigen Wallis. Das hiesige Wahrzeichen ist der bedeutendste barocke Palastbau der Schweiz, der Stockalperpalast. Kaspar Jodok Stockalper, ein berühmter Handelsherr, ließ diesen großzügigen und geräumigen Wohnsitz im 17. Jahrhundert erbauen. Die drei Türme, die weithin sichtbaren Markenzeichen des Palastes, sind mit vergoldeten Zwiebeln versehen worden und beherrschen den Hof. Ihnen wurden die Namen Melchior, Kaspar und Balthasar verliehen, was eine Anspielung auf die Heiligen Drei Könige sein sollte. Der höchste Turm trägt übrigens den Namen „Kaspar", was natürlich auch auf den Erbauer selbst anspielt. Wir unternahmen einen Bummel in der Altstadt von Brig und anschließend entschlossen wir uns, einen Abstecher zum Mattmark-Stausee, am südlichen Ende des Saas-Tales gelegen, zu unternehmen. Wir hatten heute schließlich viel Zeit, das Wetter war spitze und dieser größte Erddamm Europas ist absolut sehenswert -also nichts wie hin...! Der zur Elektrizitätsgewinnung genutzte Stausee ist mittlerweile ein sehr beli ebtes Ausflugsziel und fasziniert nicht nur durch seine technischen Details, sondern auch durch seine wildromantische Lage auf etwa 2.200 Höhenmetern. Wir genossen die Blicke auf den Stausee und ein atemberaubendes Panorama zum Pass von Monte Moro. Nach diesem wahrhaft beeindruckenden Besuch fuhren wir über Stalden weiter durch das Mattertal bis Täsch - hier war nun für unseren Bus Endstation! Mit einem Pendelzug erreichten wir den Bahnhof des autofreien Ortes Zermatt. Vom hiesigen Bahnhof waren es dann nur noch etwa zehn Gehminuten bis zum Hotel „Perren" - übrigens zeigte sich sogar das Matterhorn etwas! Um unser Gepäck brauchten wir uns nicht zu kümmern, denn dieses wurde bereits am Bahnhof in Täsch in Gepäckwagen der Bahn umgeladen und mit dem Pendelzug gelangte es dann zum Bahnhof Zermatt bzw. letztendlich wurde es mit dem hoteleigenen Elektroauto in Zermatt abgeholt. Nach einem reichhaltigen Abendessen als 4-Gänge-Menü ging ein weiterer Tag voller unvergesslicher Eindrücke zu Ende.

6. Tag – Freitag, 24.07.2020: Zermatt – Rothorn

Leider waren die Wetteraussichten für heute nicht so günstig... Eigentlich wollten wir gleich früh in die Berge, genauer gesagt auf das 3.103 Meter hoch gelegene Rothorn! Wir disponierten jedoch um, denn es regnete den kompletten Vormittag. Gegen Mittag nahmen wir dann erneut Anlauf und waren zunächst guter Dinge, denn zumindest ließ der Regen mehr und mehr nach. Zuerst fuhren wir mit einer modernen unterirdischen Standseilbahn von Zermatt aus zur Sunnegga hinauf und schließlich erreichten wir über die Station „Blauherd" nach insgesamt etwa vierzig Minuten die oberste Station „Rothorn-paradise". Oben erwartete uns leider gar nichts, kein tolles Panorama mit Matterhorn, Dufourspitze, Gornergrat und vielen anderen Gipfeln wie überall angepriesen - wir hatten heute einfach mal Pech! Trotzdem brach ich am frühen Nachmittag mit einem kleinen Teil der Gruppe zu einer Wanderung im Rothorn-Gebiet auf - besonders empfehlenswert ist hier der „Blumenweg", der am besten von der Station „Blauherd" aus zu begehen ist. Auf diesem Themenweg trafen wir auf verschiedene Themenposten, welche die Zermatter Flora und deren Eigenschaften präsentieren. Nach knapp 2 Stunden Wanderzeit kamen wir wohlbehalten an der Station „Sunnegga" an. Der weitere Nachmittag stand uns für individuelle Aktivitäten zur Verfügung. Kurz vor dem Abendessen trafen wir uns alle im Hotel wieder und bei einem gemeinsamen Abendessen ließen wir auch diesen leider etwas verregneten Tag ausklingen.

7. Tag – Samstag, 25.07.2020: Zermatt – Kleines Matterhorn – Gornergrat

Heute hatten wir die Qual der Wahl - eine Fahrt mit der Zahnradbahn auf das Gornergrat oder sollte es lieber die Fahrt auf das Kleine Matterhorn sein? Großes Glück hatten übrigens diejenigen, die zwischen dem 14. März und dem 21. Juni ihren Geburtstag feiern, denn eine einzigartige Marketing-Idee bescherte diesen „Glückspilzen" ein Gratis-Ticket für die Fahrt zum Gornergrat! „Corona" hatte es möglich gemacht... Zunächst entschied sich jedoch der Großteil unserer Gäste für die gemeinsame Fahrt auf das 3.872 Meter hohe Kleine Matterhorn. Das Wetter war nicht nur gut, nein - es war ausgezeichnet...! Wir spazierten entlang der Mattervispa, um die Talstation für den Besuch des Kleinen Matterhorns zu erreichen. Hier stiegen wir in den sogenannten „Matterhorn-Express", einer Umlaufbahn, die uns in etwa 25 Minuten zur Station „Trockener Steg" brachte. Jetzt war es nur noch ein Katzensprung bis zum Gipfel des Kleinen Matterhorns, den wir mit einer weiteren Bahn erreichten. Mit dem Lift erreichten wir die Aussichtsplattform und wurden mit herrlichen Panoramablicken auf die umliegenden Viertausender verwöhnt! Wir wurden sozusagen für die gestrigen Wetterkapriolen entschädigt. Auch der Besuch des Gletscherpalastes auf dem Kleinen Matterhorn war einen Besuch wert; hier gelangten wir immerhin in eine Tiefe von 15 Meter unter die Eisoberfläche des Gletschers und ein märchenhafter Palast mitten im ewigen Eis verzauberte uns! Durch Eistunnels ging es durch den Gletscher und überall begeisterten uns funkelnde Eiskristalle und schillernde Eisskulpturen! Die Skulpturen werden übrigens regelmäßig erneuert und sind von Eiskünstlern gestaltet - wirklich sehenswert und kaum zu toppen! Zurück fuhren wir bis zur Station „Furi" und von dort aus wanderten wir mit einigen Gästen gemeinsam über einen Teil des sog. „Lärchenweges" bis zum Weiler Zmutt und an Blatten vorbei zurück nach Zermatt. Den Nachmittag verbrachten wir dann erneut in Zermatt, dem bedeutendsten Bergsteigerort und Wintersportplatz des Kantons Wallis. Auch hier gibt es immer wieder vieles zu entdecken - besonders sehenswert ist der Bergsteiger-Friedhof, auf dem viele verunglückte Bergsteiger ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Gesehen haben sollte man auch das Viertel Alt-Zermatt mit seinen typischen Walliser Holzhäusern, wo die ältesten Häuser immerhin aus dem 15. Jahrhundert stammen. Jeder konnte den restlichen Nachmittag wiederum nach seinem Geschmack gestalten. Manch einer nutzte jetzt sogar noch die Gelegenheit zur Fahrt auf den Gornergrat! Bei einem schmackhaften Abendessen wurden letztendlich die Erlebnisse dieses traumhaften Tages ausgetauscht.

8. Tag – Sonntag, 26.07.2020: Grimselpass – Interlaken (160 Bus–km)

Auch die zwei Tage in Zermatt waren leider mal wieder viel zu schnell vorüber! Trotz allem gut gelaunt und mit herrlichen Gebirgserlebnissen im Gepäck fuhren wir am Morgen mit dem Pendelzug nach Täsch, wo uns unser Bus mitsamt unserem Gepäck bereits erwartete. Endlich wieder mal Bus fahren..., zwei Tage mit mehr oder weniger langen Wanderstrecken lagen hinter uns. Wir fuhren ins Rhonetal und dann weiter über Brig, Fiesch und Gletsch hinauf zum 2.165 Meter hohen Grimselpass. Auf der Passhöhe planten wir einen längeren Aufenthalt und die meisten von uns besuchten den hiesigen Murmeltierpark, wo sich sogar die niedlichen Tiere zeigten. Weiter ging es nun vorbei am Grimsel- und Räterichsbodensee hinunter ins Haslital, wo wir zum Teil die Gelegenheit nutzten, durch die imposante Aareschlucht zu spazieren. Ein etwa 1.400 Meter langer Weg führte uns dabei durch die bis zu 200 Meter tiefe Schlucht von Innertkirchen nach Meiringen, wo uns unser Bus bereits erwartete und wir anschließend weiter in Richtung Brienzer See fuhren. Einen weiteren Aufenthalt legten wir im traditionsreichen Holzschnitzerdorf Brienz ein und hier durfte ein kleiner Bummel an der Uferpromenade des Brienzer Sees auf keinen Fall fehlen. Weiter entlang der Norduferseite des Brienzer Sees gelangten wir letztendlich nach Interlaken. Bereita am Nachmittag erreichten wir unser Hotel „Carlton-Europe". Hier sollten wir nun die letzten drei Nächte unserer faszinierenden Reise durch die Schweiz verbringen. Interlaken, zwischen dem Brienzer und dem Thuner See gelegen, war für uns einfach ein idealer Ausgangspunkt für unser Ausflugsprogramm der nächsten Tage in die Jungfrau-Region.

9. Tag – Montag, 27.07.2020: Fahrt auf das Jungfraujoch (36 Bus–km)

Mit erneut sehr guten Wetteraussichten ging es gleich früh in das südlich von Interlaken gelegene Lauterbrunnental. Unser Bus brachte uns zum Bahnhof von Grindelwald-Grund und von dort aus setzten wir unsere Fahrt mit der Wengernalpbahn bis zur Kleinen Scheidegg und schließlich mit der Jungfraubahn zum Jungfraujoch fort. Es handelt sich hier um den höchstgelegenen Schienenbahnhof Europas - 3.454 Meter über dem Meer! Die Luft ist hier oben ziemlich dünn und überall wird man darauf hingewiesen, dass man langsam gehen sollte. Die meisten von uns besuchten zuerst die Sphinx-Terrassen - einzigartige Aussichten auf die umliegenden Berge und Gletscher erwarteten uns - einfach grandios und nicht mit Worten zu beschreiben, zumal kaum ein Wölkchen den Himmel trübte! Der Rundweg führte uns anschließend weiter zum Eispalast, hier findet man herrliche Eisskulpturen - allerdings aufgepasst, es ist teilweise ziemlich glatt hier...! Nach einem etwa knapp 3-stündigen Aufenthalt fuhren wir total überwältigt von zahlreichen Eindrücken mit der Jungfraubahn zurück auf die Kleine Scheidegg und von dort erreichten wir mit der Wengernalpbahn am späten Nachmittag Lauterbrunnen, wo uns unser Bus bereits erwartete. Wir waren alle ziemlich müde, denn die Höhenunterschiede der letzten Tage machten sich jetzt allmählich bemerkbar. Mit herrlichen Gebirgserlebnissen ausgestattet, erreichten wir am frühen Abend erneut unser Hotel in Interlaken, wo uns auch heute ein leckeres Abendessen auf der Terrasse serviert wurde.

10. Tag – Dienstag, 28.07.2020: Fahrt auf das Schilthorn (42 Bus–km)

Nach einem wirklich ausgiebigen Frühstück starteten wir den letzten Ausflugstag unserer Rundreise durch die Schweiz. Die Wetterprognosen gestalteten sich erneut recht zuversichtlich und gut gelaunt starteten wir auch in diesen Tag. Vorbei am imposanten 288 Meter hohen Staubbach-Wasserfall in Lauterbrunnen erreichten wir nach einer kurzen Fahrt den Ort Stechelberg, am Ende des Lauterbrunnentales gelegen und auch Ausgangspunkt für unsere Fahrt auf das Schilthorn. Mit Seilbahnen in vier Sektionen ging es nun schließlich auf das 2.970 Meter hohe Schilthorn hinauf. Bereits die ca. 35-minütige Fahrt mit der Luftseilbahn versprach dank der Panorama-Kabinen ein ganz besonderes Erlebnis. Die Reise führte uns an tosenden Wasserfällen und gigantisch schroffen Felswänden vorbei. Auf dem Schilthorn angekommen, erwartete uns ein traumhaftes 360-Grad-Panorama mit Blick auf das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau! Des Weiteren konnte man sich hier oben auch in der interaktiven Ausstellung „James-Bond World" in die Welt von James Bond entführen lassen und interessante Details und Hintergründe über die Dreharbeiten des Films „Im Geheimdienst Ihrer Majestät", auf den Spuren des Agenten 007, erfahren. Pünktlich zum Mittagessen trafen wir uns dann im Restaurant „Piz Gloria", dem ersten Berg-Drehrestaurant der Welt. Während uns ein gutes 3-Gänge-Menü gereicht wurde, gleiteten atemberaubende, hochalpine Bergpanoramen mit über 200 Berggipfeln lautlos und majestätisch an uns vorbei. Da schmeckte die Kalbsbratwurst mit Rösti gleich doppelt so gut! Die ersten Wolken zogen zwar mittlerweile auf, denn für den Nachmittag waren Gewitter prognostiziert, aber wir hatten auch heute wieder unser Schönwetter-Bergerlebnis mit den entsprechenden Fotos. Die neueste Attraktion des Schilthorns erlebten wir übrigens nicht am Gipfel selbst, sondern an der Zwischenstation „Birg" auf 2.677 Metern. Es handelt sich dabei um den „Thrill Walk", der von einer Plattform über die senkrechten Felswände hinab führt und Nervenkitzel pur bietet! Am frühen Nachmittag waren wir bereits in Interlaken zurück, um den letzten Tag unserer Reise in aller Ruhe ausklingen zu lassen. Jeder verbrachte den Nachmittag auf seine Art und Weise, manche spazierten gemütlich durch den Ort oder fuhren auf den Hausberg Harder Kulm und wieder andere entspannten sich einfach nur.

11. Tag – Mittwoch, 29.07.2020: Heimreise (bis Dresden = 872 Bus–km)

Jede Traumreise hat ein Ende und nun war es leider für uns soweit! Die Reiseroute führte uns vorbei am Südufer des Brienzer Sees, über den Brünigpass, vorbei an Luzern, dem Zürich- und dem Walensee in Richtung Bodensee. Weiter ging es durch den 6,7 Kilometer langen Pfänder-Tunnel vorbei an Memmingen, Ulm und Nürnberg. Nach herrlichen 11 Tagen bei überwiegend tollem Wetter sollte es also nun wieder nach Hause gehen. Viele Staus an kilometerlangen Baustellen verzögerten unsere planmäßige Reisezeit, aber ich sage immer besser später ankommen, aber gesund ankommen...! Gegen 22 Uhr erreichten wir den Dresdner Flughafen, den Ausgangspunkt unserer Reise. Der Abschied war herzlich, denn 11 Reisetage mit gemeinsamen Erlebnissen verbinden schon irgendwie...
Die Mehrzahl unserer Gäste nutzten übrigens den zuverlässigen Haustürtransfer-Service von Eberhardt TRAVEL und erreichten somit ganz entspannt ihre Heimatorte.
Andreas, unser Buschauffeur, steuerte den Bus souverän und zuverlässig - nochmals vielen Dank dafür!
Allen Mitreisenden wünsche ich an dieser Stelle nochmals alles erdenklich Gute, Gesundheit, Glück und weiterhin viel Reiselust! Ich hoffe nunmehr auf ein Wiedersehen - vielleicht sogar in der Schweiz...!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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