Reisebericht: Rundreise Balkan – Von Serbien bis Mazedonien

29.04. – 12.05.2017, 14 Tage Rundreise Serbien – Bosnien und Herzegowina – Kroatien – Montenegro – Albanien – Nordmazedonien mit Belgrad – Novi Sad – Sarajevo – Dubrovnik – Tirana – Ohrid – Skopje – Nis


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Edelsteine auf dem Balkan findet nur, wer sich gezielt auf die Suche nach ihnen macht: in alten und gleichzeitig modernen Städten, aber auch in unverwechselbarer Natur von Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Albanien und Mazedonien
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
Dr. Inge Bily

1. Tag: Sonnabend 29.04.2017 – Auf nach Belgrad (Serbien)

Nach unserer sicheren Landung in Belgrad erwarten uns schon unsere örtliche Reiseleiterin Bogdanka und unser Busfahrer Božidar.
Wir vergeuden keine Zeit, starten zu einer ersten Bekanntmachung mit der Stadt. Sowieso sind wir alle ganz gespannt und neugierig. Für die meisten ist es die erste Reise in diese Region. Am Wetter müssen wir noch arbeiten, denn Belgrad begrüßt uns mit Regen. Das kann uns aber nicht verdrießen. Es kann nur besser werden, ist unser Leitspruch. Also, alles Optimisten auf dieser spannenden Tour.
Zunächst geht es auf den Kalemegdan, eine imposante Festungsanlage mit ursprünglich türkischer Namengebung. Dort erklärt uns Bogdanka die Geschichte der Stadt und der Region. Der vor uns liegende Zusammenfluss von Donau und Save, ankernde Kreuzfahrtschiffe, die quirlige Stadt im Hintergrund: alles zieht uns magisch an. Wir spazieren weiter durch die Festungsanlage, durch die Innenstadt, sehen die Kirche des Heiligen Sava. Es folgt das Haus der Blumen, die letzte Ruhestätte des früheren Staatspräsidenten Jozip Bros Tito. Dieser Staatsmann interessiert uns besonders. Bogdanka weiß das schon von anderen Gruppen und erklärt geduldig.
Aber so langsam meldet sich der Magen, und so freuen sich alle auf das Abendessen in einem Restaurant im Bohème-Viertel Belgrads. Nach dem Essen macht Bogdanka mit uns noch eine Nachtfahrt durch das erleuchtete Belgrad.

2. Tag: Sonntag 30.04.2017 Novi Sad – Sremski Karlovci (Serbien)

Unser Programm ist wirklich gut gefüllt. Es entspricht genau unseren Vorstellungen. Die Reisemüdigkeit ist verflogen, heute geht's nach Novi Sad. Diese Stadt ist der Hauptort der Vojvodina. Nach einem Spaziergang durch die schöne Altstadt bleibt auch Freizeit für einen Kaffee oder ein Eis auf den zahlreichen Freisitzen. Das Wetter meint es gut mit uns, denn inzwischen strahlt die Sonne.
Nun steht die berühmte Festung Petrovaradin über dem Ufer der Donau auf dem Programm. Mit Bogdanka ist es ein wenig wie Geschichtsunterricht auf Rädern bzw. auf Beinen. Wir lernen viel und spitzen die Ohren.
Nun fahren wir nach Sremski Karlovci: sehen die Domkirche, das Gymnasium, den Patriarchen-Palast und das Priesterseminar. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, denn nun kommt noch eine Weinverkostung. Bienenmuseum und Weinkeller haben wir gesehen, nun wartet auf der Terrasse des Weingutes der Wein mit feinen Häppchen.
Aber zwei Punkte hält unser heutiges Programm noch bereit: das Kloster Krušedol mit wunderschönen Fresken und ein landestypisches Abendessen im Dorf Maradik.
So kann es ruhig die nächsten Tage weitergehen, finden wir auf der Rückfahrt nach Belgrad in unser Hotel.

3. Tag: Montag 01.05.2017 Oplenac – Vrnjacka Banja (Serbien)

Rundreise bedeutet weiterrücken. Das machen wir heute: Von Belgrad geht es Richtung Süden. Wir sehen schon den Berg Oplenac. Hier befinden sich die Gräber der ehemaligen Könige und Angehörigen der Karadordevic-Dynastie. Wir lernen wieder viel, vor allem von Bogdanka, aber auch von der örtlichen Führung im Museum. Die reich verzierte Kirche des Heiligen Georg und die Krypta unter der Kirche mit den Särgen der Mitglieder der serbischen Karadordevic-Dynastie sehen wir uns natürlich an.
In einem Landgasthof mit dem Namen Vajat wartet ein köstliches Mittagessen. Am Nachmittag geht es weiter zu unserem heutigen Etappenziel, nach Vrnjacka Banja.

4. Tag: Dienstag 02.05.2017 Zlatibor (Serbien)

Zunächst steht das Kloster Žica mit seinen einzigartigen Fresken auf unserem Programm. Bei Bogdanka haben wir es mit einer ausgesprochen versierten Kunsthistorikerin zu tun. Sie ist eine echte Expertin, ohne die wir manche Feinheiten nicht erkennen würden.
Nächster Programmpunkt ist das Museumsdorf Sirogojno im Zlatiborgebirge. Hier sind die wichtigsten Gebäude einer früheren bäuerlichen Siedlung aufgestellt: Wohnhäuser, ein Backofen, eine Schmiede, Ställe und mehr. Und hier haben wir heute in entsprechender Kulisse unser Mittagessen mit typisch serbischen Spezialitäten.
Weiter geht es dann frisch gestärkt nach Zlatibor zu unserem Hotel.

5. Tag: Mittwoch 03.05.2017 Višegrad – Sarajevo (Bosnien und Herzegowina)

Heute fahren wir mit dem Museumszug Šarganska Osmica. Um 10.30 Uhr beginnt die Fahrt. In historischen Waggons geht es durch eine einzigartige Landschaft, in der sich tiefe Schluchten und hohe Berge abwechseln. Auch lange Tunnel durchfahren wir. Es gibt Fotomotive ohne Ende. Der Zug hält unterwegs mehrfach, wir steigen aus und fotografieren. Am Endbahnhof wartet unser Bus schon. Nun besuchen wir den Ort Višegrad mit der Brücke über die Drina, berühmt geworden durch den Schriftsteller Ivo Andric und sein Buch.
Weiter fahren wir nach Sarajevo, der Stadt am Schnittpunkt zwischen Orient und Okzident. Noch am Abend gehen wir auf einen ersten Spaziergang durch die Altstadt, wo wir auch unser Abendessen haben.

6. Tag: Donnerstag 04.05.2017 Sarajevo, Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina

Gleich nach dem Frühstück haben wir einen langen Rundgang durch diese faszinierende Stadt. Wir gehen zum Museum, das an das Attentat auf den Österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau erinnert. Dieses Attentat eines serbischen Nationalisten löste bekanntlich den 1. Weltkrieg aus. Über die belebte Fußgängerzone kommen wir zur serbisch-orthodoxen Kirche. Vorher hatten wir das jüdische Viertel mit der Synagoge gesehen, eine Moschee besucht und die Ewige Flamme gesehen, die an die Opfer des 2. Weltkrieges erinnert. Das Alte Rathaus, im letzten Krieg ausgebrannt, erstrahlt nun wieder im alten Glanz.
Besonders fasziniert uns der alte türkische Teil der Stadt. Hier werden wir in der Freizeit am Nachmittag die Läden durchstöbern und über die Basare bummeln.
Am Abend gibt es ein bosnisches Essen in einem schönen Restaurant am Fluss. Heimwärts zum Hotel schlenderten wir durch die inzwischen beleuchtete Altstadt.

7. Tag: Freitag 05.05.2017 Mostar – Trebinje (Bosnien und Herzegowina)

Heute ist zunächst Mostar unser Ziel. Unterwegs machen wir einen Stopp im kleinen Ort Jablanica an der Neretva. Hier tobte im 2. Weltkrieg die Schlacht an der Neretva, die auch verfilmt wurde. Wir sehen den Partisanenzug und die eingestürzte Brücke.
Über Mostar geht bei unserer Ankunft am Franziskanerkloster ein mächtiges Gewitter nieder. So besuchen wir zuerst das Türkische Haus. Inzwischen ist das Gewitter abgezogen, und wir können unseren Rundgang fortsetzen: zunächst gehen wir zur berühmten Alten Brücke. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt und steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die orientalische Altstadt mit ihren Häusern und Moscheen zieht uns ebenfalls in ihren Bann.
Nach etwas Freizeit in Mostar fahren wir weiter nach Trebinje, unserem heutigen Übernachtungsort. Vor dem Abendessen erklärt uns Bogdanka auf einem Rundgang die wechselvolle Geschichte des Ortes und der Region.

8. Tag: Sonnabend 06.05.2017 Dubrovnik – Herceg Novi – Budva (Kroatien)

Heute strahlt die Sonne ganz besonders. Genau das richtige Wetter für Dubrovnik, die Perle der Adria. Am Pile-Platz, dem Eingang zur Altstadt, wartet unsere Stadtführerin. Überhaupt sind wir dort nicht allein. Diese Stadt wollen natürlich alle sehen. Zunächst gehen wir zum großen Brunnen. Es folgt das Franziskanerkloster und der Roland am Markt. Die gesamte Altstadt innerhalb der hohen Stadtmauer, über die man auch gehen kann, wird bestimmt von alten Gassen, berühmten Plätzen und Kirchen. Wir sehen auch den Uhrturm, den Rektorenpalast und kommen schließlich zum Alten Hafen. Diese Stadt hat eine bewegte Geschichte, erlebte Blüte und auch Angriffe.
Pünktlich treffen wir uns wieder am Pile-Platz und erreichen nach einigen Fotostopps unterwegs die Stadt Kotor. Dorthin müssen wir die Fähre nehmen, denn unser Bus muss in die Werkstatt. Zuvor stärken wir uns bei einem tollen und selbst organisierten Picknick. Den übrig gebliebenen Fisch vom Vorabend hatten wir uns nämlich kurzerhand einpacken lassen. Nun ließen wir ihn uns schmecken. So gestärkt fuhren wir in Kotor ein. Gleich begannen wir unseren Rundgang durch diese sehenswerte Stadt. Alles war beeindruckend: die mächtige Stadtmauer, viele verwinkelte Gassen, Plätze, Kirchen, schöne Gebäude. Und unser Abendessen wurde uns diesmal im Freien serviert. Wir saßen praktisch auf dem Marktplatz.

9. Tag: Sonntag 07.05.2017 Freizeit oder fakultativer Ausflug nach Cetinje (Montenegro)

Unser 9. Reisetag bietet uns zwei Alternativen. Einige Gäste wollen den schönen Wellness-Bereich des Hotels nutzen und etwas Freizeit genießen. Die meisten nehmen jedoch am Ausflug in die alte montenegrinische Königsstadt Cetinje teil. Überall im Land werden neue Straßen gebaut. Diesmal traf es uns, und wir mussten wegen einer Totalsperrung der Zufahrtsstraße den viel längeren Umweg über Podgorica nehmen. Aber die schöne Strecke hat uns entschädigt. Auch hier wusste Bogdanka gut Bescheid. In Cetinje trafen wir unsere örtliche Reiseleiterin Jelena, die wir schon vom Rundgang in Kotor kannten. Wir sahen das Schloss, die orthodoxe Kirche, zahlreiche Gebäude, die früher Botschaften gewesen waren. Aber wir bummelten auch allein ein wenig durch den Ort, tranken einen Kaffee, machten ein paar Einkäufe.
Vor dem Abendessen lud uns Bogdanka noch auf einen Rundgang durch die sehr schöne Altstadt von Budva ein. Wir sahen erneut ein Kleinod, eine Stadt mit dicken Mauern und verwinkelte Gassen, alten Kirchen. Durch die Gassen promenierten Gäste und Einheimische, wir immer dazwischen.

10. Tag: Montag 08.05.2017 Tirana, Hauptstadt Albaniens – weiter nach Ohrid am Ohridsee

Heute lernen wir Albaniens Hauptstadt Tirana kennen. Der Straßenverkehr dort erscheint uns als einziges großes Durcheinander, dafür ist unser örtlicher Reiseleiter die Ruhe selbst. Er zeigt uns die Sehenswürdigkeiten und berichtet über die Schwierigkeiten, in denen das Land noch steckt. Die Zeit reicht nicht aus, um alle Fragen zu beantworten. Aber wir erfahren etwas über das Leben zu Zeiten Enver Hoxhas und die Situation heute. Wir sehen die Universität, die neue orthodoxe Kirche, die Et'hem-Bey-Moschee, das Skanderbeg-Denkmal, den gleichnamigen Platz, das Nationalhistorische Museum und die Pyramide, die einst als Mausoleum für Enver Hoxha geplant war. Auch die Ein-Mann-Bunker beschäftigen uns. Heute sind sie teilweise Museen.
Aber wir ziehen weiter. Ohrid ist unser heutiges Ziel. Auf dem Weg dorthin bekommen wir viele Einblicke in das alltägliche Leben, in Albanien und auch in Makedonien.

11. Tag: Dienstag 09.05.2017 Ohrid (Mazedonien)

Direkt an der Promenade des Ohrid-Sees wohnen wir, haben es damit ziemlich nahe zur Altstadt. Unser örtlicher Reiseleiter Michael geht mit uns auf einen großen Rundgang. Wir sehen Kirchen mit einzigartigen Fresken, archäologische Ausgrabungen, schöne Mosaiken, ein römisches Theater, das heute wieder für Kulturveranstaltungen genutzt wird. Am Nachmittag bleibt genügend Zeit, das alles noch in Ruhe zu bestaunen. Und natürlich lockt auch der See.
Am Abend wartet erneut ein landestypisches Essen auf uns, in einem Restaurant direkt am See. Gegen die leichte abendlich Kühle gibt es Decken.

12. Tag: Mittwoch 10.05.2017 Skopje, Hauptstadt Makedoniens

Mit Michael, der uns am Vortrag schon durch Ohrid geführt hat, brechen wir auf nach Skopje, der Hauptstadt des Landes. Auf der Fahrt dorthin ist Gelegenheit, sich mit Makedonien näher zu beschäftigen, mit Geschichte und Gegenwart, mit Bildungs- und Gesundheitswesen, mit Industrie und Landwirtschaft, auch mit den Schwierigkeiten und Problemen, die dieses kleine Land hat.
Zunächst führt uns Michael durch die Altstadt, zeigt Kirchen und Moscheen, so die Aldža-Moschee, auch eine ehemalige Karawansarei. Wir sehen die Festung Kale, wandern hinunter durch die Gassen der Altstadt, über orientalische Basare. Unten, im neuen Teil der Stadt, erwartet uns ein völlig anderes Bild: monumentale Denkmäler und Springbrunnen, auch riesige Brücken dominieren das Stadtbild: Alexander der Große, Philipp II., auch Kaiser Justinian, der bei uns besonders durch seine Gesetze große Bekanntheit erlangt hat, sind hier überlebensgroß zu sehen. Wir besuchen das Museum für Mutter Teresa, sehen das wiedererbaute Theater und den Triumpfbogen „Porta Makedonija", der an die Unabhängigkeit des Landes erinnern soll. In der Ferne erkennen wir den Uhrturm des alten Bahnhofs. Die Uhr zeigt noch immer die Zeit des großen Erdbebens am 26. Juli 1963 um 5.17 Uhr.

13. Tag: Donnerstag 11.05.2017 Niš

Heute lernen wir noch die Stadt Niš kennen. Wir sehen den Schädelturm, der an die Grausamkeiten während der Zeit der Osmanischen Herrschaft auf dem Balkan erinnern soll. Dann gehen wir zur Festung, erholen uns ein wenig im Park, trinken Kaffee oder essen Eis. Dann geht es zu unserem Hotel, wo wir die letzte Nacht unserer Balkan-Rundreise verbringen.

14. Tag: Freitag 12.05.2017 Heimflug

Ein zeitiges Frühstück, und über die Autobahn fahren wir nach Belgrad. Bogdanka lässt noch einmal die Reise Revue passieren. Dann kommt auch schon Belgrad in Sicht. Wir sind am Flughafen Nikola Tesla angekommen und verabschieden uns von unserer lieben und kompetenten Reiseleiterin Bogdanka und von unseren beiden treuen und versierten Fahrern Božidar und Mile, wünschen uns gegenseitig Glück und Gesundheit und vielleicht ein Wiedersehen.
Meinen Bericht möchte ich nicht schließen, ohne Ihnen, meine Damen und Herren, sehr herzlich zu danken: für Ihr großes Interesse an dieser wunderbaren Tour durch den Balkan, vor allem aber für Ihren ganz individuellen Beitrag zum Gelingen der Reise, und dies in jeder Hinsicht, besonders jedoch durch Ihre Fragen, Anregungen und durch gute eigene Vorbereitung. Sie waren eine überaus interessierte, aufgeschlossene und dazu disziplinierte Gruppe. Gern erinnere ich mich an die zahlreichen und vielfältigen Gespräche während unserer gemeinsamen Tour. Was bleibt, sind wunderbare Eindrücke einer ganz besonderen Reise.
Mit allen guten Wünschen für Sie alle sowie der Hoffnung auf ein Wiedersehen auf einer zukünftigen Reise
verbleibe ich
Ihre Dr. Inge Bily

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Kommentare zum Reisebericht

Sehr geehrte Frau Dr. Bily, vielen Dank für Ihren interessanten Bericht und Ihre Begleitung während der tollen Reise. Außerdem möchte wir uns beim gesamten Team von Eberhardt-Reisen für den guten Service bedanken. Mit herzlichen Grüßen von Familie Noack

Noack
09.06.2017

Liebe Familie Noack,
vielen lieben Dank für Ihr Lob. Wir freuen uns wirklich immer sehr, wenn unsere Gäste zufrieden und glücklich von Ihren Reisen zurück kehren.
Ihre Worte geben wir auch an Frau Dr. Bily weiter.

Herzliche Grüße
Ihre Sylvia Sann und das Team von Eberhardt TRAVEL

Sylvia Sann 17.06.2017