Reisebericht: Wandern auf Sizilien – Ätna & Liparische Inseln

19.04. – 26.04.2014, 8 Tage Wanderreise in Italien und auf Sizilien – Ätna – Liparische Inseln – Lipari – Vulcano – Stromboli – Taormina (ca. 40 Wanderkilometer, je nach Stimmung der Vulkane)


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Wandern auf Sizilien und den Liparischen Inseln mit Ätna - Lipari - Vulcano - Stromboli - Taormina
Ein Reisebericht von
Lars Dittrich
Lars Dittrich

19.04.2014 – Anreise

Heute ging die große Wanderreise nach Sizilien los. Mit 13 von 18 Reisegästen traf ich mich am Flughafen Berlin Tegel um von dort aus pünktlich um 15.20 Uhr mit Air Berlin in Richtung Süden zu starten. Der Flug verlief ohne Komplikationen und bereits 2:45 Stunden später landeten wir in Catania, wo wir zügig unsere Koffer bekamen und zum Bus laufen konnten. Wir warteten noch auf zwei Reisegäste, die mit einer anderen Maschine kurz nach uns landeten, auch bei den beiden gab es keine Probleme. Danach wurden wir von unserem Busfahrer zum Hotel „Yachting Palace" nach Marina di Riposto gefahren, wo bereits ein kleines Glas Begrüßungssekt und eine Kleinigkeit zu Essen auf uns wartete. Danach gab es auch gleich ein leckeres Abendessen, zu dem unsere letzten vier Reisegäste zustießen.

20.04.2014 – Den Ätna erleben

Ab 7.30 Uhr stand heute für uns das Frühstück in unserem separaten Frühstücksraum zur Verfügung. Die gesamte Wandergruppe und unser Wanderführer Jochen stärkten sich an dem leckeren Buffet und freuten sich auf einen spannenden Tag. 9.00 Uhr fuhren wir mit dem Bus zur Talstation des Ätna, wo es leider zu windig war, um mit der Drahtseilbahn nach oben zu fahren. Dafür standen Allradjeeps bereit, die uns auf ca. 2.500 m Höhe brachten. Danach ging es mit unserem Wanderführer Jochen und dem Vulkanologen Guiseppe zu Fuß weiter auf den Krater, der bei der Eruption 2002 entstanden ist und damit auf knapp 3.000 Höhenmeter. Von dort oben aus hatten wir eine wunderschöne Aussicht über die sizilianische Insel. Der Wind blies uns heftig um die Ohren, dafür schien aber die Sonne dazu. Unser Abstieg führte uns vorbei am Belvedere, wo wir einen schönen Ausblick über das Tal der Ochsen hatten. Weiter ging es vorbei am Cisternazza und dem M.te Escrivà über steile Abhänge und bester Aussicht zurück zur Talstation. Anschließend fuhren wir über die Serpentinenstraße zurück zum Hotel, wo wir noch etwas Freizeit genießen konnten. Danach gab es wieder ein leckeres Abendessen-Menü mit Fisch.

21.04.2014 – Lipari – Hauptinsel der Äolischen Inseln

6.00 Uhr morgens kam der Weckruf zum Aufstehen, denn heute mussten wir unser Schiff erwischen, welches 9.00 Uhr in Milazzo ablegte. Das hieß kurz beim Frühstück stärken und ab in den Bus zur 1,5 stündigen Fahrt von Riposto nach Milazzo. Auf dem Weg erzählte uns Jochen wieder viel Wissenswertes und interessantes über Sizilien und die einzelnen Städte. Pünktlich erreichten wir unser Schiff, welches ebenfalls pünktlich losfuhr und uns über hohe Wellen nach Lipari, der Hauptinseln der Liparischen Inseln, brachte. Dort angekommen erwartete uns schon ein Shuttle, der unsere Koffer zum Hotel brachte. Wir liefen die wenigen Minuten zum Hotel und nutzten die Gelegenheit, auf den Burgberg, mit der herrlichen Aussicht über Lipari-Stadt und dem Hafen Marina Corta, hochzulaufen, über die Flaniermeile zu bummeln und dabei einen Imbiss zu uns zu nehmen. Gleichzeitig konnten wir die Stadt ein wenig kennen lernen. Gegen 12.00 Uhr kamen wir am Hotel an und hatten ein wenig Freizeit zum Frischmachen und um unseren Wanderrucksack zu packen, denn bereits 12.30 Uhr wartete der Bus, der uns zum Startpunkt unsrer heutigen Wanderung brachte. Vorbei an kleinen Fischerorten und alten Obsidian-Abbaustätten, machten wir sogar Halt, um Obsidian sammeln zu können. Danach starteten wir unsere Wanderung auf dem höchsten Punkt der Insel. Mitten in den Wolken liefen wir los, bergab über steinige Wege und wunderschönen blühenden Blumen. Weiter unten ließen die Wolken nach und die Sonne kam heraus, die die Aussicht noch schöner machte. Die volle Blütenbracht der kleinen und großen Blumen und der Bäume erleichterten den schwierigen Abstieg. Immer am Meer entlang ging es durch ein kleines Tal wieder hinauf in den Ort Pianoconte, wo eine kleine Bar gerade öffnete und die gesamte Gruppe sich erst mal stärken konnte. Danach ging es immer weiter bergab ins Tal Richtung Meer nach Lipari-Stadt und zurück zum Hotel. Hier nutzen einige der Gruppe die Zeit, um im Pool, dessen Wasser noch sehr frisch war, zu schwimmen. Danach klang der Tag mit einem leckeren Abendessen im Hotelrestaurant aus.

22.04.2014 – Vulcano

Heute konnten wir mal ein bisschen länger schlafen, denn unser Schiff nach Vulcano legte erst 10.00 Uhr ab. Die Wandergruppe konnte sich in aller Ruhe beim Frühstück stärken und beim Weg zum Hafen warmlaufen. Das Schiff legte rechtzeitig ab und bevor wir anlegten, fuhren wir noch eine Runde um die Insel und trafen auf die Höhle des Äeolos und auf die Statue der kleinen Meerjungfrau. Ca. 11.45 Uhr ging unsere Wanderung auf den Vulkan von Vulcano los. Die ca. 300 Höhenmeter legten die schnellsten der Gruppe in einer halben Stunde zurück, die anderen brauchten ca. 45 Minuten. Alle genossen die gute Aussicht über die Insel und das Meer. Die austretenden Schwefeldämpfe waren ebenso beeindruckend wie auch hier der Blick in den Krater, und die Naturgewalt, die damit verbunden ist. Einige der Gruppe liefen noch um den Krater herum und erreichten eine Höhe von ca. 400 Meter. Langsam stiegen wir nach und nach ab und genossen weiterhin die Aussicht und die Magie der Natur. Im Tal angekommen wartete bereits im „il Cratere" ein leckeres Essen aus 2 Gängen auf uns. Danach liefen wir zum Schwefelbad, in dem fast die gesamte Gruppe ein Bad nahm. Anschließend genossen wir noch unsere Freizeit auf der Insel, bevor 17.30 Uhr unser Schiff wieder ablegte und wir nach Lipari zurück ins Hotel kehrten. Hier wartete bereits wieder ein leckeres Abendessen auf uns und alle freuten sich auf die Highlight-Insel der Wanderreise.

23.04.2014 – Stromboli

Heute konnte die gesamte Wandergruppe ausschlafen, denn unser Boot nach Stromboli legte erst 12.00 Uhr ab. Da andere Gruppen die Überfahrt abgesagt hatten, hatten wir ein kleines Boot für uns allein. Ca. 13.30 Uhr kamen wir auf Stromboli an. Zur Begrüßung gab es für die Reisenden ein kleines Glas Malvasia, über das sich die Gruppe sehr freute. Unsere Koffer wurden mit einem Auto zum Hotel gebracht und wir liefen durch die kleine Stadt und Jochen zeigte uns die Insel und erzählte schon einiges dazu. Nachdem wir im Hotel angekommen waren, hatten wir erst einmal Freizeit, um ins Meer zu gehen oder um noch ein bisschen die kleine Stadt zu erkunden. Da wir heute nicht im Hotel aßen, sondern in einer Pizzeria beim alten Observatorium, wanderten wir gegen 17.00 Uhr los. Bereits 1 Stunde später erreichten wir die Pizzeria auf ca. 100 Höhenmeter. Bevor wir einkehrten, wollten wir auf 400 Höhenmeter, um zu schauen, ob wir den Vulkan in Aktion erleben können. Doch leider hingen die Wolken zu tief und zu dick, sodass wir zwar die Eruptionen hören, aber leider nichts sehen konnten. So stiegen wir wieder hinab und freuten uns auf das leckere Essen in der Pizzeria. Anschließend wanderten jeder für sich oder in kleinen Gruppen durch die dunkle Sternennacht zurück zum Hotel. Ohne Taschenlampen konnte man nichts sehen, aber wir waren alle gut vorbereitet und sind alle gut im Hotel angekommen. Die Wandergruppe genoss die Wanderung durch die Wolkendecke und durch die dunkle Romantik der Insel.

24.04.2014 – Stromboli – Aufstieg ins Fegefeuer

Nach der ersten spannenden Nachtwanderung über Stromboli konnten wir wieder ausschlafen und in aller Ruhe Frühstücken und die Insel genießen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Hotel wurden die letzten Kräfte gestärkt. Einige wanderten die Strecke des gestrigen Abends ab, andere spazierten über die Insel oder genossen die Sonne und ein Bad im Meer. Gegen 17.00 Uhr ging unsere Wanderung auf 900 Höhenmeter mit unserem Bergführer Angelo los. Am Büro der Bergführer wurden wir mit Helmen ausgerüstet, um uns vor kleinen Steinbrocken zu schützen. Mit sehr viel Ruhe und schönem gleichmäßig langsamen Schritt brachte er uns sicher auf den Gipfelkrater des Strombolis. Zunächst war das Wetter gut und die Sicht einwandfrei. Aber je näher wir zur Wolkengrenze kamen, umso schlechter wurde die Sicht. Wir sehnten alle den Aufbruch der Wolkendecke entgegen und erhofften uns eine super Sicht in den Krater und auf spektakuläre Fotos von dem spukenden Vulkan. Doch leider wurden wir enttäuscht und obwohl wir direkt am Krater standen, hörten wir nur das Knallen der Explosionen uns sahen leider nichts. Die Wolkendecke wurde immer schlimmer und es war sicherer, den Abstieg ins Tal zu beginnen. Unser Wanderführer war großartig und brachte uns schnell und sicher aus der Wolkendecke durchs Lavafeld wieder ins Tal. Die Lichter von Stromboli-Stadt kamen immer näher und belohnten unsere Anstrengungen des Aufstieges. Aus jeder Sicht war es eine sehr spektakuläre und einzigartige Wanderung durch die Kraft der Wolken. Drei Wanderfreunde der Gruppe hatten leider nicht die Kraft, die 900 Höhenmeter zu überwinden und sind mit Jochen einen anderen Wanderweg auf 400 Höhenmeter, zur Pizzeria und anschließend zurück zum Hotel gewandert. Für diese drei war es ebenfalls sehr interessant, da Jochen sehr viel über die Insel und den Vulkan erzählte. Zum Ausklang des Tages trafen sich einige der Wandergruppe in der Hotelbar und ließ die Wanderung noch einmal Revue passieren.

25.04.2014 – Taormina

Heute mussten wir uns schon wieder von Stromboli verabschieden und wir fuhren mit einem Tragflügelboot zurück nach Melazzo, wo der Bus bereits auf uns wartete, um uns nach Taormina zu fahren. Die Stadt war heute überfüllt von Menschen, da grade heut auch noch Feiertag war. Jochen brachte uns über die Hauptflanierstraße zum alten Theater, das wir fakultativ besuchen konnten. Da die Stadt und das Theater sehr hoch liegt hatten wir von hier aus eine super Aussicht über die sizilianische Küste. Wir nutzten unsere Zeit um durch die Stadt zu flanieren und den letzten Tag in Italien zu genießen. Anschließend fuhren wir mit dem Bus nach San Leonardello di Giarre auf ein kleines Bauerngut, um unser Abschlussabendessen zu genießen. Typische italienische und sizilianische Gerichte durften wir über die gesamte Woche genießen und so war dieses Abendessen noch mal etwas ganz besonderes. Die Wandergruppe genoss nicht nur diesen Abend, sondern auch alle Wanderung mit den atemberaubenden Aussichten und so kraftvoll wirkenden Vulkanen, die wir gemeinsamt bestiegen.

26.04.2014 – Randazzo, Catania und Heimreise

An unserem letzten Tag in Italien mussten wir wieder zeitiger Aufstehen, da wir noch viel sehen wollten. Da unser Flug erst am Abend zurück nach Deutschland ging, nutzten wir die Zeit, um die andere Seite des Ätna kennenzulernen. Wir fuhren mit der Schmalspurbahn auf ca. 800 Höhenmeter nach Randazzo und genossen während der Fahrt wieder die super Aussicht auf Küste und den sich hinter Wolken versteckenden Ätna. Jochen führte uns durch die kleine Stadt vorbei an wunderschönen Gassen und großen Kirchen aus dem Mittelalter zu einem kleinen Café, in dem wir lecker und preisgünstig uns stärken konnten. Während des Rundganges begleitete uns ein frei herumlaufender Hund, der sich freute, dass ihn jemand streichelte. Auf dem Weg zum Hotel, wo unsere Koffer auf uns warteten, hielten wir noch an einem Weingut. Der Besitzer führte uns kurz durch seinen kleinen Weinberg und tischte uns viele kleine leckere sizilianische Speisen auf. Nachdem wir im Hotel in Riposto unsere Koffer geholt hatten, führte uns unser Weg nach Catania zu einem letzten Halt bevor wir zum Flughafen gebracht wurden. Jochen zeigte uns noch die schönsten Seiten der Hauptstadt mit seinen vielen verschiedenen Kirchen. Da es leider sehr heftig anfing zu regnen, konnten wir uns nur noch in Läden flüchten. Die große Hauptkirche öffnete noch seine Pforten, sodass wir noch einen kurzen Blick erhaschen konnten. Im Bus verabschiedeten wir uns von unserem Wanderführer, der uns eine Woche lang über die Vulkane begleitete, uns die schönsten Ecken Siziliens und der Liparischen Inseln zeigte und uns viel Wissenswertes über die Natur und die Macht der Vulkane erzählte.

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