Reisebericht: Wandern auf Sizilien – Ätna & Liparische Inseln

23.04. – 30.04.2016, 8 Tage Wanderreise in Italien und auf Sizilien – Ätna – Liparische Inseln – Lipari – Vulcano – Stromboli – Taormina (ca. 40 Wanderkilometer, je nach Stimmung der Vulkane)


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Unsere gemeinsame Wanderreise zu den sizilianischen Vulkanen wird wohl noch lange unter dem Motto "vom Winde verweht" im Gedächtnis sein. Wir bestiegen die Ätna-Diva, umrundeten den Krater von Vulcano und bestiegen den aktiven Stromboli. Lesen Sie selbst!
Ein Reisebericht von
Patrick Fritzsche
Patrick Fritzsche

Samstag, 23.04.2016: Flug nach Sizilien

Am Flughafen von Berlin-Tegel begann unsere gemeinsame Reise zu den aktiven Vulkanen in Süditalien. Da die Flüge ausnahmsweise auf den Nachmittag verlegt wurden, trafen wir uns ganz entspannt gegen Mittag in Berlin. Wir, das sind 12 aktive Wanderer, 2 individuelle Entdecker und ich als Reisebegleitung. Etwas verspätet flogen wir mit dem Vogel der Air Berlin nach Catania an der Ostküste von Sizilien. Schnell war unser Gepäck da, aber unser Fahrer ließ etwas auf sich warten. Doch dass wir das Wort pazienza in dieser Woche noch mehrfach hörten, blieben wir ganz entspannt. Wir waren eben nicht mehr im geordneten Deutschland, sondern im äußersten Süden Italiens, wo eben die Uhren anders gehen - mit der berühmten italienischen Gelassenheit.
Entlang der Ostküste und am Fuße des Ätnas fuhren wir zu unserem Hotel in Marina di Riposto. Da das Grand Hotel Yachting Palace direkt am Meer in erster Reihe befindet, ging es sehr eng zu. Aber später lernten wir ja das Wort pazienza, welches in vielen Alltagssituationen begleiten wird.
Im Hotel trafen wir dann noch weitere Reisegäste, die aus Dresden und Stuttgart angereist waren. Nun war unsere Wandergruppe komplett. Nach dem gemeinsamen Abendessen gingen wir zu Bett und waren gespannt auf den nächsten Tag!

Sonntag, 24.04.2016: Wanderung auf der Ätna–Diva

Wir schnürten heute zum ersten Mal unsere Wanderschuhe und trafen nach dem Frühstück unseren Wanderleiter Simon. Schon nach den ersten Minuten auf dem Weg mit dem Bus in Richtung Ätna, wussten wir, warum er als Geomorphologe die Schweiz verließ und nun am Fuße SEINES Berges - der Ätna-Diva wohnt. Sehr eindrucksvoll und kurzweilig erklärte er uns auf der Fahrt hinauf zur Seilbahnstation die Entstehung der Hauptkrater und erzählte uns einige Anekdoten zu den wichtigsten Ausbrüchen der letzten Jahre.
Am Rifugium Sapienza (Seilbahn-Talstation, ca. 1.900 Meter) angekommen, legten wir eine kleine Pause ein, um uns Proviant für die bevorstehende Wanderung zu besorgen. Gut versorgt und begleitet von einem fachkundigen Bergführer schwebten wir mit der Seilbahn hinauf auf Europas mächtigsten Vulkan. Somit haben wir uns noch einmal 500 Höhenmeter erspart. Beim Ausstieg aus der Seilbahn erlebten wir, was plötzliche Wetterwechsel bedeuteten und so packten wir uns warm ein. Unser Bergführer erklärte uns, dass eine weitere Fahrt mit den Geländewagen und der weitere Aufstieg zu Fuß zu den Hauptkratern aufgrund der schlechten Sicht und des Sturms nicht ratsam sei. So begannen wir mit dem Aufstieg im Kampf gegen den Wind direkt von der Seilbahnstation. Unser Bergführer erläuterte uns einige Fakten über den Ätna und von Simon wurden wir in das Experiment "Magma-Marmelade" eingeführt. Da wir nicht wie geplant zu den Hauptkratern aufstiegen, nahmen wir einen der zahlreichen Wanderwege, die uns dennoch eindrucksvoll die einmalige Natur dieser Bergwelt zeigte. Denn der Ätna ist nicht ein gewöhnlicher Vulkankegel wie zum Beispiel der Vesuv, sondern ein weitläufiges Areal aus mehreren Kraterkegeln, erstarrten Lavaströmen, dichten Pinien-, Kastanien- und Birkenwäldern, Tälern und Aschehängen.
Wir entschlossen uns, eine Wanderung hinein ins Valle del Bove zu unternehmen. Das Valle del Bove ist eine hufeisenförmige Depression an der Ostflanke des Vulkans. Hier konnten wir das erste Mal das Abrutschen in der Asche probieren - ein mächtiger Spaß! Die steil abfallenden Wände dieses Talkessels sind zwischen 400 und 1000 Meter hoch. Vor uns breitete sich eine Art Lavawüste aus, aus der ab und an Felsen mit Vegetation und Schlackenkegel herausragen. Die beiden wichtigsten sind hier Monti Centenari und Monte Simone.
Während unserer Wanderung und des Abstieges wurden wir mit atemberaubenden Panoramen belohnt und Simon sowie unser Bergführer erläuterten uns viele interessante Dinge. So war das Valle del Bove nicht immer so wüst wie es sich heute präsentiert. Noch vor einer Ausbruchsserie im 18. und 19. Jahrhundert existierten hier Hochweiden. Darauf deutet auch der Name hin, der übersetzt so viel wie "Tal der Ochsen" bedeutet.
Nach dieser ersten erlebnisreichen Wanderung holte uns der Bus wieder ab und wir fuhren zurück zum Hotel, wo wir gemeinsam im Restaurant zu Abend gegessen haben.

Montag, 25.04.2016: Milazzo und Überfahrt nach Lipari

Auch wenn die Nacht etwas kurz war, waren alle frohen Mutes und überpünktlich fuhren wir mit gepackten Koffern in Richtung Milazzo. Unser "Ätna Diva" zeigte sich heute von ihrer besten Seite und verabschiedete sich bei bester Sicht auf die vier Hauptkrater. Entlang der Ostküste fuhren wir immer am Meer entlang, passierten Giardini Naxos und Taormina und warfen noch einen Blick auf das Städtchen Messina und die gleichnamige Meerenge. Das italienische Festland war nur wenige Kilometer entfernt.
Schon auf dem Weg in das Hafenstädtchen Milazzo, Ausgangspunkt für alle Boote auf die Äolischen Inseln, an der Nordküste Siziliens, informierte uns Simon, dass das geplante Boot nach Lipari aufgrund des starken Wellengangs nicht fährt. Auch die letzte Hoffnung bei unserer Ankunft am Hafenbüro wurde uns genommen. Vor 14:30 Uhr gibt es keinerlei Verbindung auf die sehnsüchtig erwarteten Inseln. Nun gut, wir verstauten unser Gepäck an einer Bar im Hafen und unternahmen einen Spaziergang auf die andere Seite der Halbinsel, auf die "stürmische Seite". Und hier verstanden wir dann, warum die Boote auf die Inseln nicht fuhren. Die Wellen türmten sich gigantisch auf und brachen am groben Kieselstrand. Wir machten einen kleine Strandwanderung und kehrten schließlich wieder in der Bar ein, um ein typisch sizilianisches Frühstück zu genießen. Es gab hausgemachte Café-Granita mit einem frischen, lauhwarmen Milchbrötchen. Etwas ungewohnt, aber sehr lecker - typisch sizilianisch! Nun hatten wir auch die Gewissheit, dass auch die Boote am Nachmittag nicht fahren. Doch wir ließen keinen Unmut aufkommen und erkundeten das Städtchen Milazzo ein wenig auf eigene Faust - Pizza, Pasta, Cappuccino - eine entspannte, vorgezogene Mittagspause.
Als wir uns am frühen Nachmittag wieder trafen, verkündeten wir unseren Plan B für den heutigen Tag. Die Koffer wurden in der Zwischenzeit schon in unser Hotel für die kommende Nacht gebracht und wir gingen zu Fuß entlang der Lungomare ins Hotel im kleinen Zentrum von Milazzo. Wir zogen uns um und machten uns für die Wanderung fertig, die Simon kurzfristig mit uns unternimmt. Wir machten uns auf den Weg zum Capo Milazzo. Schon auf den Weg hinauf überraschte uns ein Regenguss und der Sturm an der Westseite tat sein übriges. Es wurde zunehmend unangenehmer und kurz vor dem Capo Milazzo kehrten wir bei einem stattfindenden Frühlingsfest der Gemeinde ein. Auch sie mussten das Fest nach drinnen verschieben, es gab Kaffee, Tee und Kuchen. Wir waren froh, dass wir ein trockenes Plätzchen gefunden haben und die feiernde Gemeinde hat uns herzlich aufgenommen. Auf dem Rückweg zum Hotel trocknete uns der Sturm wieder.
Am Abend gingen wir zu Fuß zum Abendessen in ein Restaurant in Milazzo und beendeten so unseren außerplanmäßigen Aufenthalt in Milazzo.

Dienstag, 26.04.2016: Vulcano und Lipari

Da unser geplantes Programm durch die Wetterkapriolen des vergangenen Tages etwas zu scheitern drohte, freuten wir uns, dass die Schiffe nach Lipari heute wieder planmäßig fuhren. Vom Hotel spazierten wir nach dem Frühstück hinunter zum Hafen, unser Gepäck wurde aber selbstverständlich mit dem Auto zum Hafen gebracht. Hier gingen wir auf die Autofähre, die uns in der immernoch recht stürmischen See zunächst nach Vulcano brachte. Auf der Fähre trafen wir eine andere Eberhardt-Reisegruppe, die ebenfalls gestrandet war und nun endlich auch auf die Liparischen Inseln konnte.
Am späten Vormittag erreichten wir die Insel Vulcano, den Namensgeber aller Vulkane der Welt. Da durfte eine Wanderung natürlich nicht fehlen. Unser Gepäck stellten wir in einer Bar im kleinen Ortszentrum ab und begannen unseren Aufstieg auf den Gran Cratere - den Kraterrand des Vulkans. Bei herrlichstem Sonnenschein, blauem Himmel und relativ wenig Wind meisterten wir die 400 Höhenmeter durch die gute Einteilung der Pausen durch Simon, immer wieder gespickt mit interessanten Informationen zur Insel und zum Vulkan an sich. Oben angekommen, machten wir gleich ein Gruppenfoto mit dem herrlichen Panorama der Inseln im Hintergrund. Die Sicht war perfekt und wir konnten alle Inseln des Archipels sehen: Alicudi, Filicudi, Salina, Lipari, Panarea und Stromboli - toll! Wir nahmen uns Zeit zum Fotografieren der Fumarolen und begannen dann die Umrundung des Kraters, wobei wir stets mit traumhaften Blicken auf den Krater, auf die Tätigkeit der Fumarolen mit den Schwefelablagerungen sowie die Weite des Meeres belohnt wurden.
Am Ende der Wanderung übten wir noch einmal den Ascheabstieg und sparten uns somit reichlich Zeit, die wir dann noch im natürlichen Schwefel-Schlammbad oder zum Eis essen hatten.
Am Nachmittag brachte uns dann das Tragflügelboot in wenigen Minuten hinüber nach Lipari. Unsere Koffer wurden nach dem Tetris-System im Auto verstaut und zum Hotel gebracht. Wir gingen zu Fuß und bekamen schon einen ersten Eindruck des schönen Städtchens, schade, dass uns hier ein Tag fehlte.
Am frühen Abend brachen wir dann zur Inselrundfahrt mit dem Bus auf. Nach dem Motto "einmal rund um die Insel" erhielten wir einen schönen Eindruck des Eilandes und Simon erzählte wieder schöne Geschichten und interessante Fakten über den Namensgeber der gesamten Inselgruppe. So sahen wir die kleinen Ortschaften, die sich an der Nordküste der Insel befinden und die stillgelegten Steinbrüche. An einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Kaperninsel Salina genossen wir bei einem Gläschen Malvasia-Wein den romantischen Sonnenuntergang.
Wieder zurück im familiengeführten Hotel wurden wir durch die gute Küche kulinarisch verwöhnt.

Mittwoch: 27.04.2016: Wanderung auf Lipari und Überfahrt nach Stromboli

Auch die geplante Wanderung auf Lipari wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so starteten wir diese direkt vom Hotel. Zunächst stiegen wir auf der Straße recht steil bergan, aber wir waren ja gut gestärkt und erfreuten uns immer wieder an der Vegetation, die uns rechts und links begleitete. Nun befanden wir uns schon auf knapp 250 Metern Höhe und hatten einen guten Blick auf Lipari aus der Vogelperspektive. Oberhalb der Küste wanderten wir auf einem schönen Weg bis zu einem Aussichtspunkt, von dem wir einen herrlichen Blick hinüber nach Vulcano hatten und auch auf die beiden Faraglioni-Felsen an der Küste von Lipari. Wir wanderten weiter hinauf zur seismologischen Station und von da aus wieder zurück zum Hotel.
Hier wurden wir auf der Terrasse mit Blick auf das Meer mit einem schmackhaften Mittagessen empfangen und gleichzeitig auch verabschiedet, denn am Nachmittag nahmen wir das Boot, was uns nach Stromboli bringen sollte.
Da dies ein privates Boot war und auch noch andere Reisegäste an Bord waren, legten wir einen Stopp auf der Insel Panarea ein - die mondäne Insel der Schönen und Reichen. Warum nicht? So haben wir auch noch diese kleine Insel kennengelernt, bevor wir weiter in Richtung Stromboli schipperten. Dort angekommen, bezogen wir unsere Zimmer im kleinen Hotel Ossidiana in der Nähe des Hafens.
Um zum heutigen Abendessen zu kommen, schnürten wir erneut die Wanderschuhe und durchquerten einmal den kleinen Ort bis wir auf den Ingrid-Bergmann-Weg kamen. Dieser Weg wurde extra für die Dreharbeiten des Films "Stromboli" vom Regisseur Roberto Rossellini aus dem Jahre 1949 angelegt und diente lange Zeit als einziger Zugang hinauf zum Gipfel. Heute führt er serpentinenartig ohne nennenswerte Höhenunterschiede bis zum alten Observatorium, wo sich heute ein Restaurant befindet. Auf dem Weg packte Simon wieder einiger seiner Geschichten aus und so erreichten wir noch vor Sonnenuntergang das Observatorium. Auf der Terrasse mit gutem Blick auf den Krater ließen wir uns unsere Antipasti und die Pizza schmecken und hatten großes Glück, auch ein paar Eruptionen zu sehen.
Anschließend wanderten wir im Licht unserer Stirn- und Taschenlampen wieder zurück zum Hotel und waren schon mächtig auf den nächsten Tag gespannt!

Donnerstag, 28.04.2016: Freizeit auf Stromboli und Abendwanderung "Aufstieg ins Fegefeuer"

Um uns richtig auf die bevorstehende Wanderung am Abend vorzubereiten und Kräfte zu sammeln, blieb der Vormittag frei für eigene Entdeckungen auf der Insel Stromboli. Zum Mittagessen trafen wir uns in einer Trattoria in der Nähe des Hotels. Simon erklärte uns nochmal ausführlich den Gipfelaufstieg und -abstieg und wir unterschrieben die obligatorischen Regeln für eine Stromboli-Besteigung - der Höhepunkt unserer Reise.
Am späten Nachmittag trafen wir unseren Bergführer und einheimischen Insulaner Angelo, der unsere kleine Gruppe anführte. In der Bergführerstation bekamen wir unsere Helme und Stirnlampen und wurden von ihm in Augenschein genommen, denn eine ordentliche Ausrüstung ist Voraussetzung.
Unserer Gruppe schlossen sich noch 4 Holländer an und so begannen wir ruhig den "Aufstieg ins Fegefeuer".
Durch das gleichmäßige, gediegene Tempo erreichten wir auf einem gut begehbaren Weg recht schnell die 500-Höhenmeter-Marke, der von den Wanderern gefürchtete Punkt, an dem der Bergführer noch entscheiden kann, wer für den weiteren Aufstieg nicht mehr geeignet ist. Doch wir wären keine richtigen Wanderer, wenn wir uns davon Angst machen würden. Und so stiegen wir nun auf dem Felsen stetig weiter bergan. Der Wind wurde nun zunehmend stärker und zu unserem Bedauern fing es an zu regnen. Die letzten Höhenmeter, bis wir den Gipfelgrat auf 928 Metern erreichten, waren schon sehr unangenehm aufgrund des peitschenden Regens und des zunehmenden Windes. In den Schutzhütten wechselten wir die Kleidung, stärkten uns mit einem Müsliriegel oder etwas Brot und meisterten so dann noch die letzten Meter hinauf zum Gipfel. Wir konnten uns durch den Wind kaum auf den Beinen halten. Aber wir ließen uns dadurch nicht zum sofortigen Abstieg zwingen, wie es andere Gruppen machten. Die Sicht auf den Krater und die Eruptionen war zwar auch nicht ganz optimal, aber wir haben 2 herrliche Ausbrüche erleben können, bevor wir den Abstieg im Aschefeld begonnen. Da wir das Rutschen in der Asche auf dem Ätna und auf Vulcano bestens geübt haben, war das ein Klacks. Wieder in der Vegetation angekommen, nahmen wir die Helme wieder ab und stiegen bis auf die Piazza ab.
In der Ingrid-Bergmann-Bar genehmigten wir uns zum Abschluss des Tages einen Drink und fielen anschließend müde, aber glücklich ins Bett.

Freitag, 29.04.2016: Überfahrt nach Sizilien, Taormina und Abschiedsabendessen

Nach unserem Vulkan-Erlebnis am Vortag verstauten wir die Wanderschuhe ganz unten im Koffer und machten und am späten Vormittag mit dem Aliscafo (Tragflügelboot) wieder auf den Rückweg nach Sizilien. Mit kurzen Zwischenhalten an der mondänen Insel Panarea, der Kaperninsel Salina, der größten Insel Lipari und der benachbarten Insel Vulcano erreichten wir am frühen Nachmittag wieder Milazzo an der Nordküste Siziliens. Nach der kurzen Mittagspause brachte uns der Bus in den wohl schönsten Ort der Insel Sizilien - nach Taormina. Als Sizilienreisender muss man einfach hier gewesen sein. Wir waren uns schnell einig, dass wir den heutigen Tag entspannt und ruhig verbringen und uns das schöne Örtchen in aller Ruhe anschauen. Die Wanderschuhe blieben also im Koffer. Da wir schon relativ spät an Nachmittag ankamen, waren die Touristenströme schon gut abgeebbt und wir konnten das einzigartige Flair des kleinen Örtchens genießen. Gemeinsam schlenderten wir zunächst durch das Porta Messina und dann auf dem Corso Umberto bis zur Ortsmitte. Hier trennten sich unsere Wege und jeder konnte auf eigene Faust das malerische Taormina erkunden. Eis essen, ein kühles Bierchen trinken oder einen Aperitivo bei herrlichem Wetter und traumhaftem Panorama - ein sehr entspannter Nachmittag also.
Bevor wir uns auf den Weg zum Abschiedsabendessen machten, besichtigten wir noch das griechisch-römische Theater, was wohl das großartigste Denkmal neben vielen schön verzierten Villen in Taormina ist. Der fantastische Panoramablick auf die Küste und auf die Ätna-Diva macht das antike Theater einzigartig und zu einer der schönsten Bühnen der Welt.
In der Abenddämmerung und mit herrlichem Blick auf die Ätna-Diva erreichten wir den Agriturismo San Leonardello, wo wir bereits von der Grande Familia erwartet wurden. Urig saßen wir hier beisammen und ließen uns von sizilianischen Köstlichkeiten nach alten Familienrezepten rundum verwöhnen. Bei einem Limoncello ließen wir die Reise noch einmal emotional Revue passieren und kamen zu dem Entschluss, dass es auch mit den kleinen und größeren Wetterkapriolen doch eine gelungene und erlebnisreiche Reise für jeden war!

Samstag: 30.04.2016: Stadtbesichtigung in Catania & Rückflug

Die Zeit des Abschiednehmens begann gleich nach dem Frühstück, denn unser Dietmar verließ uns schon am Vormittag, da er (planmäßig) einen früheren Flug hatte. Unsere beiden Schwaben nutzen den Tag noch bis zu ihrem späten Abflug am Abend für den Besuch von alten Freunden, die nun wieder auf der Sonneninsel lebten.
Der Rest unserer harmonischen Truppe machte sich mit mir auf den Weg nach Catania. Denn wenn man schon einmal hier ist und erst am Abend zurückfliegt, sollte man sich diese lebendige und pulsierende Stadt schon einmal ansehen. Unser Busfahrer Alfio brachte uns durch den chaotischen Verkehr ins Stadtzentrum, wo wir unsere Reiseleiterin Renate trafen.
Mit ihr besuchten wir zunächst den sehenswerten Dom am Domplatz mit dem Wahrzeichen der Stadt, dem Elefanten-Obelisken. Anschließend stürzten wir uns ins Getümmel des Fisch- und Gemüsemarktes, wo wir viel Bekanntes, aber auch Neues sahen. Schließlich schlenderten wir zum Castello Ursino, welches vom Staufer-Kaiser Friedrich II. ursprünglich direkt am Meer errichtet wurde. Durch den Ätna-ausbruch von 1669 floss die Lava so dicht heran und verlegte die Küstenlinie weiter nach Osten. Nun steht dieses mächtige Kastell inmitten der Stadt, umgeben von Wohnhäusern und Läden. Auf der Via Etnea, der Hauptstraße der Stadt, spazierten wir anschließend noch zum antiken Theater und zum Park der Villa Bellini, der inmitten der turbulenten Stadt eine Oase der Ruhe bietet. Hier endete unsere Führung und jeder konnte die Stadt auf eigene Faust weiter erkunden.Die anschließende Fahrt zum Flughafen war nur ein Katzensprung. In der Check-In-Halle gab es ein ungewöhnliches Durcheinander. Doch verlief der Check-In relativ schnell und wir erfuhren, dass der Flughafen bis vor wenigen Minuten noch gesperrt war, da es einen kleinen Unfall auf der Landebahn gab. Nun konnten wir uns das Treiben erklären. Durch die vielen Verzögerungen durch die Schließung am Nachmittag, starteten wir ca. eine Stunde später wieder in Richtung Berlin.
Hier trennten sich dann endgültig unsere Wege und wohl behütet kamen wir am späten Abend wieder zuhause an!
Ein großer Dank gilt nochmals unserem Wanderleiter, Verzeihung: Wandercoach, Simon. Durch ihn haben wir SEINE Ätna-Diva mit all ihren Vorzügen und Macken sowie die traumhaften Liparischen Inseln kennengelernt und tauchten bei unseren Wanderungen auch in die Traditionen und Lebensweisen der Sizilianer eindrucksvoll ein!
Weiterhin möchte ich mich nochmals bei allen Wanderfreunden bedanken, die diese Reise ebenfalls zu einem Erlebnis machten! Unsere durchweg harmonische und zusammenhaltende Wandergruppe war einfach spitze!
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns schon ganz bald wieder auf einer Reise, egal ob Wanderreise, Rundreise in Europa oder in der weiten Welt oder bei einer kurzen Städtereise wiedersehen!
Ihr Reisebegleiter Patrick

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Patrick,

Dein Bericht ist so gut und interessant wie die Reise selbst. Es waren sehr schöne und interessante Tage. Die Truppe hat echt gut gepasst.
Noch einmal vielen Dank für Deine Arbeit,die Begleitung und den tollen Urlaub.
Die 2 Schwaben Margot und Joachim aus dem Schwarzwald

Joachim Humm
10.05.2016

Hallo Patrick, vielen Dank für die tolle Reise und deine geleistete Arbeit. Der Reisebericht und die Bilder sind klasse. Beim Lesen und Anschauen habe ich die Reise noch einmal erlebt. Also Reise top, Bericht und Bilder klasse. Was will man mehr. Alles top! Freue mich schon auf die nächste Reise mit dir als Reisebegleiter. Bis dahin! Hansharald

Hansharald Händel
22.05.2016