Reisebericht: Wandern auf Sizilien – Ätna & Liparische Inseln

08.09. – 15.09.2020, 8 Tage Wanderreise in Italien und auf Sizilien – Ätna – Liparische Inseln – Lipari – Vulcano – Stromboli – Taormina (ca. 40 Wanderkilometer, je nach Stimmung der Vulkane)


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Wir erlebten eine Reise vom mächtigen Ätna bis hin zum impulsiven Stromboli...
Ein Reisebericht von
Martin Gruhle
Martin Gruhle

1. Tag 08.09.2020 Anreise


Schon zeitig am Morgen ging es heute für alle los, um pünktlich 8 Uhr am Treffpunkt Flughafen Berlin-Tegel zu sein. Da dies, trotz der unterschiedlichen Anreisewege, bei allen klappte, konnten wir uns direkt zum Check-in begeben. Durch das Corona-Virus gab es einige Neuerung am Flughafen zu beachten, dennoch kamen wir zügig durch die Gepäckabgabe und die Sicherheitskontrolle. Dadurch hatten alle noch genügend Zeit für einen Kaffee vor dem Abflug.
Das Bording begann pünktlich und auch der Flug startete wie geplant, sodass wir ohne Verzögerung auf dem Flughafen von Catania landeten.
Der Transfer wartet schon und nachdem das Gepäck verladen war, ging es direkt zum Hotel in Giardini Naxos. Vorbei fahrend am mächtigen Ätna, konnten wir aufgrund von niedrig hängenden Wolken keinen Blick auf ihn werfen. Nach einer Dreiviertel Stunde Fahrt erreichten wir unsere Unterkunft für die nächsten Tage und konnten direkt einchecken. Jetzt konnte sich jeder etwas erholen und erfrischen, bevor wir einen kleinen Spaziergang durch die Straßen Giardini Naxos bis zum Strand und der Bucht machten. Trotz des trüben Wetters war dieser gut besucht und jeder aus unserer Gruppe konnte schon einmal die Füße ins warme Mittelmeer hängen. Da es langsam zu tröpfeln begann, machten wir uns auf dem Rückweg zum Hotel, mit einen kurzen Stopp im Supermarkt. Alle freuten sich auch schon auf das Abendessen, da die letzte Mahlzeit - das Frühstück - schon etwas her war. Auch hier gab es einige coronabedingte Änderungen zu beachten, dennoch schmeckte es vorzüglich. Nach einen kurzen Kennenlernrunde und einem Drink an der Bar ging es dann auch schon ins Bett, um fit für den nächsten Tag zu sein.

2. Tag 09.09.2020 Ätna


Nach einem zeitigen Frühstück trafen wir heute Morgen vor dem Hotel Angela, unsere Reiseleiterin für die nächsten Tage. Mit dem Bus ging es direkt los zum Ätna und wir hatten großes Glück, denn er zeigte sich heute in seiner vollen Pracht. Steil bergauf ging es über Serpentinenstraßen und begleitet mit reichlich Informationen von Angela.
Das erste Ziel war die Talstation der Seilbahn. Hier versorgten sich alle mit einen Snack fürs Mittag und erledigten notwendige Toilettengänge. Dann ging es jeweils zu viert in der Seilbahn hoch zur Bergstation und von hier aus mit Allradfahrzeugen auf die Höhe von 2900 m. Die dünne Luft machte sich schon etwas bemerkt und von hier aus starteten wir mit unseren Bergführer Daniele zum Krater. Auf dem Weg hinauf durch die schwarze Mondlandschaft erfuhren wir einige Interessante Dinge um den Ätna und seine letzten Ausbrüche. Am Krater angekommen, zeigte sich uns ein spektakulärer Anblick. Überall rauchte und rumpelte es und der Krater war gesäumt von gelben Schwefelbändern. Nach einigen beeindruckenden Momenten machten wir uns wieder über den Schotter rutschend abwärts. Auf der Ebene bei 2900 m angekommen, legten wir unsere Pause ein und ließen uns die Panini schmecken. Danach starteten wir den letzten Teil unserer Rundwanderung zum Sammelpunkt der Allradfahrzeuge. Von da aus zur Seilbahn und mit dieser zur Talstation. Unserer Bus brachte uns wieder sicher ins Hotel, wo wir uns das Abendessen schmecken ließen.

3. Tag 10.09.2020 Lipari


Heute hieß es noch zeitiger frühstücken und im Anschluss mit gepackten Koffern vor den Hotel warten. Denn es ging zu unseren nächsten Station, der Insel Lipari. Der Bus fuhr uns entlang der Küste mit den ersten Sonnenstrahlen, welche auf dem Meer glitzerten, vorbei an Messina nach Milazzo. Von hier aus startet das Tragflügelboot zu den Liparischen Inseln. Mit rasanter Geschwindigkeit ging es direkt zum ersten Halt, Vulcano und nach wenigen weiteren Minuten erreichten wir unser Ziel, die Insel Lipari mit der gleichnamigen Stadt. Am Hafen wartete ein Hotelangestellter und nahm direkt unsere Koffer in Empfang, sodass wir direkt zu unseren Stadtspaziergang starten konnten. Durch die schmalen Gassen ging es zuerst hinauf zum Burgberg mit den zahlreichen Kirchengebäuden. Angela erzählte uns viel Wissenswertes über die Geschichte der Insel. Im Anschluss liefen wir vorbei an der kleinen Marine zu unserem Hotel. Nach einem kurzen Stopp mit Zeit für einen Toilettengang und zum Einkauf von Essen und Getränken konnten wir zu unserer Wanderung starten. Vorbei an den blühenden Gärten und Hinterhöfen wanderten wir erstmal bergauf über die Straße zum Aussichtspunkt Quattrocci. Das Wetter meinte es auch etwas zu gut mit uns, denn es herrschte strahlender Sonnenschein. Nach kurzer Rast ging es weiter zu den alten Termen. Diese wurden leider schon vor einigen Jahren verlassen und nur ein einzelner alter Herr bietet hier seine Waren an. Weiter ging es über die alte Römerstraße entlang der Küste. Unser nächstes Ziel sollten die Kaolinsteinbrüche sein. Leider ereilte uns hier ein Notfall, sodass wir die Wanderung und den restlichen Tag abrupt enden lassen mussten.

4. Tag 11.09.2020 Vulcano

Der heutige Tag begann bewölkt aber dennoch warm, sodass wir mit einer tollen Aussicht auf der Dachterrasse des Hotels frühstücken konnten. Mit dem Boot ging es danach auf die Insel Vulcano. Da die meisten noch geschafft vom letzten Tag waren, legten alle einen Strandtag ein und verzichteten auf die Wanderung. Die schwarzen Strände von Vulcano bieten sich dafür ideal an. Es war auch eine gute Entscheidung, denn zum Nachmittag sollte sich das Wetter drastisch ändern. Zum Mittag trafen wir uns wieder um gemeinsam zu essen. Im Restaurant Vincenzo tafelten die Angestellten uns eine reichliche Antipasti-Platte auf und für das Hauptmenü entschieden sich alle für den frisch gefangenen Schwertfisch. Den Abschluss bildetet noch ein Zitronengranita. Danach konnten sich alle noch in dem kleinen Städtchen beschäftigen. Leider begann es etwas stärker zu regnen sodass nur die Flucht in eines der Geschäfte oder Cafés blieb. Am späten Nachmittag unternahmen wir unsere Inselrundfahrt und konnten trotz des Regens einige tolle Aussichten erleben. Pünktlich 18 Uhr holte uns das Boot wieder am Hafen ab und brachte uns nach Lipari. Nachdem wir uns das Abendessen hatten schmecken lassen, unternahmen die Meisten noch einen kleinen Bummel durch das rege Treiben Liparis.

5. Tag 12.09.2020 Panarea

Heute hieß es schon wieder Abschied nehmen von Lipari. Nach einen leckeren Frühstück und dem Check-out machten wir einen kurzen durch die Gassen zum Hafen. Hier warteten schon die Koffer und Angela auf uns. Wieder durften wir uns mit dem Tragflügelboot aufs Meer begeben und nach kurzen Halt auf Salina, erreichten wir auch schon nach einer reichlichen Stunde Panarea. Nachdem wir unsere Koffer bei Carola, einer hafennahen Bar, eingestellt hatten, starteten wir um die Insel zu erkunden. In der Mitte des beschaulichen Örtchens, trennten sich die Wege der Gruppe. Nur zwei Herren wollten die doch anspruchsvolle Inselumrundung wagen. Die restlich Gruppe unternahm einen Spaziergang zur Cala Junco und legte dort im kristallklaren Meer einen Badetag ein. Für die Wanderer ging es zuerst steil bergauf über felsige Wege und vorbei an tiefen Abgründe, welche im Meer endeten. Die Flora war zwar bereits verblüht, bietet aber mit ihren satten grün immer noch einen schönen Anblick. Auf etwa 380 m erreichten wir den höchsten Punkt der Insel und legten hier unsere kurze Mittagspause ein. Im Anschluss ging es ebenso steil bergab wie zuvor aufwärts. Beim Abstieg konnten wir auch perfekt die in der Bronzezeit angelegten Terrassen bewundern. Den krönenden Abschluss bildete auch für uns die traumhafte Cala Junco. Für ein Bad reichte es leider nicht mehr. Aber der Anblick begeisterte schon ausreichend. Die restliche Gruppe trafen wir wieder bei Carola, wo es zum Abschluss noch einen Granita für jeden im Namen von Eberhardt Travel gab. Das Tragflügelboot kam wieder pünktlich und brachte uns direkt nach Stromboli. Die Koffer wurden wieder am Hafen abgeholt und zum Hotel gefahren. Wir konnten deshalb noch einen kleinen Ortsspaziergang vorbei an der Kirche und dem Haus von Ingrid Bergmann. Im Hotel kurz geduscht ging es auch schon zum Abendessen. Da kaum noch Gäste auf der Insel waren, aß unsere Gruppe fast allein im Hotelrestaurant. Nur die Familie des Hotelbesitzers saß am Nachbartisch. So konnten wir den Tag gemütlich ausklingen lassen.

6.Tag 13.09.2020 Stromboli

Eines der Highlights der Reise stand heute auf dem Tagesplan. Da unsere Wanderung entlang des Stromboli aber erst am Nachmittag anstand, konnten alle den Vormittag frei nutzen. Der strahlende Sonnenschein und die ruhige See lockten zu einem erfrischenden Bad. Zum Mittag trafen wir uns alle im Hotelrestaurant. Wieder waren wir, abgesehen von der Familie des Besitzers die einzigen Gäste und wurden dementsprechend kulinarisch verwöhnt. Um 16 Uhr startete dann die lang ersehnte Wanderung vom Kirchenvorplatz aus. Zuerst ein gutes Stück bergauf, bis wir etwa 400 Höhenmeter erreichten. Dann wanderten wir auf etwa einer Höhe bleibend entlang des Vulkans. Ab und zu passierten wir auch eine Schlucht. Der späte Nachmittag brachte auch viel Schatten, was das wandern noch angenehmer machte. Unser Ziel erreichten wir mit der einzigen noch begehbaren Aussichtsterrasse. Wir hatten großes Glück, denn wir waren fast die ersten dort und konnten deshalb schon so einige Eruptionen mit folgender Rauchwolke und herabfallenden Geröll in Ruhe bewundern. Je weiter der Abend voran rückte, desto voller wurde die Terrasse. Kurz nach Sonnenuntergang, welcher heute aufgrund von einigen Wolken etwas verhalten war, entschieden wir uns zu unseren Abendessen im alten Observatorium zu gehen. Hier begann das wahre Spektakel. Unser Tisch war perfekt platziert und wir konnten in etwa 10 minütigen Takt leuchtend orange-rote Eruptionen bewundern, während wir genüsslich unsere Antipasti und Pizza verspeisten. Es viel uns schwer nach einigen Stunden diesen wunderbaren Ort zu verlassen. Aber auf dem Heimweg gab es noch einen kleinen Bonus für Auge. Wir stellten uns an den Wegesrand, knipsten unsere Taschenlampen aus und genossen einen atemberaubenden Sternenhimmel. Durch die fehlende Straßenbeleuchtung ist die Lichtemission sehr gering und dadurch kann man in wolkenfreien Nächten diesen bewundern. Mit tollen Eindrücken vom Tag ging es danach direkt ins Bett.

7. Tag 14.09.2020 Taormina


Mit Gedanken noch im letzten Abend, mussten wir am heutigen Morgen Abschied von Stromboli nehmen. Ein letztes Mal für diese Reise ging es auf das Tragflügelboot. Wir passierten auf dem Rückweg noch einmal die Inseln Panarea, Lipari und Vulcano. Dabei konnten wir schon einmal die letzten Tag Revue passieren lassen. In Milazzo angekommen erwartete uns schon der Bus. Mit diesen machten wir auf Weg nach Taormina entlang der Nord-Ostküste Siziliens. Die Stadt an der Buch von Naxos erwartete uns schon in ihrer vollen Pracht. Durch die wenigen Touristen konnte man die antike Stadt noch intensiver erleben. Einige Gassen fand man menschenleer auf. Nachdem alle Winkel von Taormina erkundet und die letzten Dinge für Zuhause besorgt waren, machten wir uns auf den Weg zu unseren Aschlussabendessen. Auf einen typischen Bauernhof in der Nähe von Giarre tischte uns die Besitzerin zahlreiche lokale und landestypische Leckereien auf. Dazu gab es jede Menge Wein und einen vorzüglichen Pistazienlikör. Alle waren danach gut gesättig und dadurch müde, weshalb wir uns auf dem Weg zu unseren letzten Hotel machten. Kurz eingecheckt und von Angela verabschiedet, welche uns gut durch die Reise brachte, gingen alle auf ihre Zimmer.

8. Tag 15.09.2020 Rückreise


Die Nacht verging schnell und es kam einen vor als wäre die Reise ebenso schnell vergangen. Heute war schon unser Rückreisetag. Um 10:30 Uhr wurden wir am Hotel nach einen guten Frühstück abgeholt und zum Flughafen gebracht. Die Kofferabgabe und Sicherheitskontrolle verliefen ohne Probleme. Unser Flug startete pünktlich in Catania und landete überpünktlich in Berlin-Tegel. Hier trennten sich unsere Wege und es hieß Abschied nehmen.
Liebe Mitwanderer,
Es hat mir großen Spaß gemacht mit Ihnen die Vulkane auf Sizilien und den Liparischen Inseln zu erkunden. In diesem Sinne bleibt reisefreudig und wanderlustig.
Euer Martin

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