Reisebericht: Silvester in der Slowakei – Wintermärchen Hohe Tatra

28.12. – 02.01.2011, 6 Tage Silvesterreise mit Besichtigungen von Kezmarok (Käsmark) – Hohe Tatra – Strbske Pleso (Tschirmer See) – Spis (Zips) – Levoca (Leutschau) – Hrebienok – Poprad (Deutschendorf)


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Bei dieser Silvesterreise war der Titel ein Volltreffer. Wunderschöne Berge, interessante Städte und alte Burgen entschädigten für die frostigen Temperaturen und in kritischen Situationen organisierte unsere Reiseleiterin Maria schöne "Wärmstuben".
1. Tag  Anreise
In diesem Jahr war der Titel der Silvesterreise in die Zips und die Hohe Tatra ein wirklicher Volltreffer. Schnee in Hülle und Fülle und interessante Städte vor der Traumkulisse der Berge. Auch der Wettergott spielte mit. Immer zur rechten Zeit schickte er wärmenden Sonnenschein, der das Weiß erstrahlen ließ. Dabei sah es am Anfang der Reise gar nicht so gut aus. Am 28.12.2011 ging es mit einer Stunde Verspätung los. Einige Gäste-Transfers brauchten länger als geplant. Auf der Autobahn über Prag und Brünn kamen wir schnell voran. Einige Schwierigkeiten machten rutschende LKW beim Passieren der Höhen der Weißen Karpaten kurz vor Grenze zur Slowakei. Unser Chauffeur Stefan Dehnhardt meisterte aber auch diese Situationen mit Bravour, ebenso die Formalitäten beim Entleihen der in der Slowakei obliga-torischen Mautbox an der Grenze.
Kurz vor 20 Uhr erreichten wir das Hotel Metropol in Spisska Nova Ves, wo uns schon unsere slowa-kische Reiseleiterin Maria Golejova erwartete. Nach dem Abendessen fielen dann alle erschöpft von der langen Reise in die Betten.
Ein Reisebericht von
Bernd Springmann

1. Tag  Anreise

Der Tag begann kalt und etwas dunstig. In Becken von Spisska Nova Ves ist das normal.
Maria zeigt uns das interessante Zentrum von Spisska Nova Ves mit seinen restaurierten historischen Gebäuden und sprach über die Entwicklung der Region und ihre Besonderheiten, wie die Jahrhunderte lange Verpfändung eines Teils der Zips an Polen, die Rolle des ungarischen Adels und der deutschen Siedler.
Mit dem Bus ging es in das nur wenige Kilometer entfernte Levoca (Leutschau) mit seinem historischen Zentrum, einer fast vollständigen Stadtmauer und einem zum Weltkulturerbe zählenden gotischen Schnitzaltar des Meisters Paul. Ein kleiner Stadtrundgang machte Hunger, aber Maria hatte schon vorgesorgt und uns Plätze im altehrwürdigen Hotel SATEL reserviert. Es war Mittagessen im edlen Rahmen. Frisch gestärkt statten wir St. Jakob und seinem berühmten Altar einen Besuch ab.
Anschließend fuhren wir mit dem Bus zur gigantischen Zipser Burg - Ein Märchen in Weiß. Doch vor den

Erfolg haben bekanntlich die Götter den Schweiß gesetzt. Der Weg zum Parkplatz war tief verschneit und so blieb nur ein Fußmarsch, an dem sich fast alle Gäste beteiligten. Der Vormittagsdunst hatte sich restlos verzogen und so konnten wir eine schöne Winterwanderung vor herrlicher Burgkulisse mit weiten Aussichten genießen.
Nach einer Rundfahrt um die Burg legte dann der Bus noch einen kurzen Zwischenstopp beim geistigen Zentrum der Zips, Spisska Kapitula, ein. Voller neuer Eindrücke erreichten wir unser Hotel und 18.00 Uhr gab es, wie jeden Tag, das mehrgängige Abendessen.

2. Tag  Spisska Nova Ves, Levoca, Zipser Burg, Spisska Kapitula

An diesem Tag ging es in die Berge. Schon am Morgen konnten die Gäste der oberen Etagen des Hotels die Gipfel der Hohen Tatra erkennen. Die erste Etappe hieß Stary Smokovec. Der traditionsreiche Kurort mit seiner heilkräftigen Mineralquelle, von der einige Gäste kosteten, hat viele interessante Gebäude vorzuweisen. Am imposantesten ist das Grandhotel in der Ortsmitte.
Weiter führte uns unsere Fahrt durch Tatranska Lomnica bis fast an die polnische Grenze nach Zdiar. Der Ort ist eine Streusiedlung und verfügt über viele Schipisten. Interessant ist auch die Bebauung, die teilweise noch aus den traditionellen Holzhäusern der Goralen besteht. Am Ortseingang finden sich auch noch einige Gehöfte der Walachen, die über die Karpaten einwanderten. Für die Reise in die Berge hatten wir einen schönen Sonnentag erwischt, aber es war auch sehr kalt.
Alle waren froh über einen warmen Bus, der uns  in die größte Stadt an der slowakischen Tatra brachte. Poprads Zentrum verfügt über viele sehenswerte Gebäude und viele Gaststätten, die zum Mittagessen einluden.
Frisch gestärkt besucht die Gruppe das nur wenige Kilometer entfernt liegende Spisska Sobota
(Georgenberg). Heute ist der Ort ein Stadtteil von Poprad. Die früher selbständige Stadt besitzt einen, auch inzwischen wieder sehr schönen, großen Marktplatz mit vielen Gaststätten und Kaffees. Georgenberg ist ein beliebter Ort zur Ausrichtung von Familienfeiern. Die meisten Reisegäste zog es aber nicht in die Gaststätten, sondern in die St. Georgskirche mit ihrem freistehenden Glockenturm, eine Besonderheit der Zips. Das Innere der kleinen Kirche überraschte mit mehreren sehr schönen Altären, einer prächtigen Orgel und es gab auch eine sehr originelle Weihnachtskrippe.

3. Tag  Stary Smokovec, Zdiar, Poprad, Spisska Sobota

An diesem Tag ging es nach Kezmarok, der ewigen Konkurrentin von Levoca. Der Bus brachte die Reisegäste direkt zur Stadtburg, auch nach ihrem letzten Besitzer T(h)ölköly Burg genannt. Die Burg ist noch vollständig erhalten und kann mit einem interessanten Museum aufwarten, das besichtigt wurde. Leider sind die Räume nicht heizbar. Der Tag war recht kalt und dunstig.
Schon leicht durchgefroren legten wir einen Zwischenstopp im Hotel Club ein. Es wurden Heizgetränke bei Kaminfeuer serviert. Maria hatte diese Pause per Telefon organisiert. Das Wetter besserte sich und die Reisegruppe machte noch einen Stadtrundgang mit Besichtigung der großen katholischen Kirche, auch sie mit einem freistehenden Glockenturm.
Wer noch mehr Kirchen wollte, konnte anschließend noch die evangelische, zum Weltkulturerbe
zählende, Artikularkirche besichtigen. Diese Holzkirche wirkt von Außen sehr schlicht ist dafür aber im Inneren umso prächtiger bemalt und ausgestattet. Eine ältere Dame erzählte uns ausführlich im besten Deutsch die Geschichte und die bemerkenswerten Details der Kirche. Auf den Besuch der in unmittelbarer Nähe befindlichen gewaltigen neuen roten evangelischen Kirche vom Architekten Theophilus Hansen (Architekt des Wiener Parlamentes) verzichteten wir aus Zeitgründen, denn schließlich galt es noch die Silvesterfeier vorzubereiten.
Angekommen im Hotel gab es noch für den kleinen Hunger Suppe und Risotto. Gegen 19.00 Uhr war es endlich so weit. Die Silvesterfeier begann. Ca. 100 Gäste nahmen teil. In froher Stimmung und mit gut gefüllten Mägen wurde ins neue Jahr getanzt. Um Mitternacht konnte jeder einen kleinen Heizluftballon aufsteigen lassen. Im neuen Jahr veranstaltet das Hotel eine kleine Tombola, bei der auch einige unserer Reisegäste und Maria zu den Glücklichen gehörten.

4. Tag  Kezmarok, Silvesterfeier

Der letzte Tag vor der Abreise brachte uns noch einmal ein Bilderbuchwetter. Der Tagesablauf  begann nach der langen Silvesternacht etwas später. Für viele stand ein Höhepunkt auf dem Programm - Pferdeschlittenfahrt durch den Winterwald. Unser Bus brachte uns zu höchst gelegenen Ort der Hohen Tatra, Strbske Pleso.  Vier Schlitten warteten schon auf uns. Die zweite Hälfte der Gruppe erwärmte sich bei Glühwein und Grog und unternahm dann Führung von Maria eine kleine Winterwanderung zum Hotel Patria, zum See oder zu den Kolibas der Umgebung. Dann wurde getauscht. Die andere Hälfte ging auf Schlittentour bzw. zum Erwärmen an die Tränk.
Eine wunderschöne Busfahrt entlang der Berge und durch die Hügellandschaft um Poprad und Spisska

Nova Ves brachte uns wieder ins Hotel für einen kleinen Zwischenstopp.
Zum letzten Ausflug ging dann wieder fast bis zur Zipser Burg. In der  Dunkelheit angestrahlt, schien sie über der Umgebung zu schweben.
In der schönen Koliba von Spissky Salas erlebten  wir noch einen schönen Abschiedsabend bei Brimsen und Hähnchen. Für die Unterhaltung sorgte eine sehr gute Dreimannkapelle, die auch deutsche Schlager und Volksweisen intonierte.

5.Tag  Strbske Pleso Schlittenfahrt, Koliba

Sie erfolgte auf der gleichen Route wie die Anreise, aber auf geräumten Straßen und bei sehr launischem Wetter (Nebel, Schnee, Sonnenschein). Die Durchbruchstäler des Vah (Waag) durch die Kleine und Große Fatra und die Burgruinen an den strategischen Punkten waren die letzten Eindrücke von der Slowakei. Im Sommer ist die Gegend sicher auch ein lohnendes Reiseziel. Pünktlich gegen 20 Uhr erreichte unser Bus Dresden und für die ersten Gäste ging eine erlebnisreiche Reise zu Ende.

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