Reisebericht: DIE besondere Andalusien–Reise

15.09. – 29.09.2013, 14 Tage Rundreise in kleiner Reisegruppe mit Malaga – Ronda – Granada – Jaen – Cordoba – Carmona – Sevilla – Cadiz – Donana – Jerez – Marbella


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Zentrale Hotels in den Innenstädten, nur wenige Minuten von den Kathedralen entfernt, informative Stadtrundgänge und dennoch genügend Freizeit vor Ort zeichnen diese Andalusien-Reise aus und unterscheiden sie von anderen. Der einmalige Reiseverlauf über die Meeresenge von Gibraltar und entlang der marokkanischen Küstenstraße von Ceuta nach Melilla stellen den Zusammenhang des maurischen Erbes beiderseits des Mittelmeeres her.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag; Sonntag, 15.09.2013:   Flug nach Sevilla

Unsere Reise begann mit der Abholung von den Wohnorten und dem Transfer zum Flughafen Berlin-Tegel. Hier trafen wir uns zum gemeinsamen Check In. Anschließend flogen wir nach Palma de Mallorca, dem Drehkreuz von Air Berlin, und von dort zu unserem Zielort Sevilla. Nach der Ankunft suchten wir zunächst unseren Reisebus, der etwas abseits an den Busparkplätzen bereitstand. Auf dem Weg zum Bus wurde uns der große Temperaturunterschied zu Deutschland bewusst. Wir fuhren bis zur Stierkampfarena, wo unser Gepäck in ein kleineres Transferfahrzeug umgeladen wurde. Anschließend gingen wir mit unserem Handgepäck zu unserem Hotel. Das Wetter war fantastisch! Die Temperatur betrug 28 Grad bei strahlendem Sonnenschein. Nach dem Zimmerbezug hatten wir erst einmal Zeit zum Erfrischen und zur Vorbereitung auf den Abend. Auf dem Weg zu unserem Restaurant „San Marcos" spazierten wir an der Kathedrale vorbei  in die engen Gassen der Altstadt. Das Restaurant „San Marcos" befindet sich in einem alten arabischen Badehaus aus dem 12. Jahrhundert. Anstatt eines Bades genossen wir die Variationen der Küche. Nach dem Abendessen spazierten wir gemeinsam durch die belebten Gassen, vorbei an Tavernen, Tapa-Bars und Bodegas. Müde, vom bereits am ersten Tag Erlebten, kamen wir zu später Stunde an unserem Hotel „Petit Palace Marques Santa Ana" an.

2.Tag; Montag, 16.09.2013: Sevilla zu Fuß erleben

Am Morgen wurde es erst ab 08.00 Uhr so richtig hell.  Unsere Stadtführerin Elena holte uns nach dem Frühstück direkt vom Hotel ab. Zuerst besichtigten wir den großartigen Real Alcazar, dessen Grundmauern teilweise noch auf römischen Ursprung zurückgehen. Die beeindruckendsten Gebäude stammen allerdings aus dem 14. Jahrhundert, der Regentschaft von Pedro des Grausamen. Er ließ mit Hilfe maurischer Baumeister einen Palast für seine Geliebte im Mudejarstil erbauen. Nach der Besichtigung dieses Palastes und des Palastes von Karl dem V. verbrachten wir unsere Pause in den Gartenanlagen des Alcazar, einer von Palmen und Wasserbecken durchzogenen Anlage. Nach der Besichtigung des Alcazars spazierten wir durch die Juderia, das ehemalige Judenviertel Sevillas. Die Gassen sind alle verwinkelt und die Häuser zweistöckig, weiß gekalkt und mit einem kleinen Innenhof (Patio) versehen. Von der Juderia ging es dann weiter zur Kathedrale von Sevilla, erbaut auf den Umrissen eines römischen Tempels und einer späteren Moschee. Von dieser sind noch der Orangenhof sowie das Minarett, der heutige Glockenturm (Giralda), erhalten. Neueste Messungen haben ergeben, dass die Kathedrale von Sevilla die größte auf spanischem Boden ist, was wir ohne zu zögern auch anerkannten. Elena erläuterte uns den Chor und den Hochaltar und die bewegende Geschichte des beeindruckenden Kolumbusgrabes. Zumindest ein Teil der Gebeine stammt von Christoph Kolumbus, das hat eine DNA-Analyse im Jahr 2006 ergeben. Nach der Besichtigung der Kathedrale verabschiedeten wir unsere Stadtführerin Elena und hatten anschließend Zeit für die Mittagspause oder eigene Unternehmungen. Die meisten von uns nutzten die Gelegenheit, um auf den Glockenturm Giralda hoch zu laufen, von welchem sich eine tolle Aussicht über die Dächer von Sevilla bot. Nach der Pause trafen wir uns am Nachmittag zu einem weiteren Spaziergang, welcher uns auf dem Weg zum Plaza de Espana an riesigen Ficus-Bäumen vorbeiführte. Der Pabellon de Espania (spanische Pavillon) am Plaza de Espana (spanischen Platz) wurde anlässlich der Ibero-Amerikanischen Ausstellung im Jahre 1929 gebaut. In einem Teil des halbrunden Gebäudes befindet sich heute das Militärmuseum und im Außenbereich stellen 52 Fliesenbilder Szenen der  spanischen Geschichte dar. Anschließend gingen wir in die Parkanlage „Parque de Maria Luisa", einer grünen Oase mit vielen Wasserspielen inmitten der Großstadt. Wir spazierten dann noch gemeinsam ein Stück in Richtung Torre del Oro (Goldturm) und verabredeten uns für den abendlichen Besuch des Flamenco-Lokales „Tablao el Arenal". Am Abend wurde uns im Lokal das Abendessen in Form von mehreren Gängen serviert und anschließend, gegen 20.00 Uhr, begann die Flamenco-Vorstellung. Es tanzten und mehrere einzeln auftretende Flamenco-Künstler, die von Sängern und Musikern im Hintergrund begleitet wurden. Die Darsteller gaben ihr Bestes und verausgabten sich völlig. Es war ein beeindruckendes Erlebnis und begeistert vom Flamenco begaben wir uns nach der Vorstellung auf den Heimweg zum Hotel.

3.Tag; Dienstag, 17.09.2013: Carmona und Medina Azahara

Heute hieß es Abschied von Sevilla zu nehmen. Unsere Koffer wurden wieder mit einem Transferfahrzeug vom Hotel abgeholt und bis zur Stierkampfarena gebracht. Von dort wurden wir von unserm Fahrer Eduardo mit dem Reisebus abgeholt. Unser erstes Ausflugsziel hieß Carmona, eine schneeweiße andalusische Stadt, deren Besiedlung bis in vorgeschichtliche Zeit zurückreicht.
Die Römer nannten die Siedlung „Carmo" und bauten ein Amphitheater sowie eine Nekropole (Gräberfeld) für ihre Verstorbenen. Im Besucherzentrum der Nekropole sahen wir zuerst einen kleinen Film über die Bestattungsriten und anschließend besichtigten wir die Felsengräber. Die Römer verbrannten ihre Toten und setzten die Urnen in den Gräbern bei. Nach der Besichtigung fuhren wir bis zum Puerta de Sevilla (Sevilla-Tor)und spazierten zur Kirche „Santa Maria", in der Gläubige  die Stadtheilige Madonnenfigur „Virgen de la Gracia" vom Altar heruntertrugen, um sie wieder in ihre Seitenkapelle zu stellen.  Von der Kirche „Santa Maria" gingen wir weiter zum Parador von Carmona, von dessen Balkonterrasse sich uns ein weitläufiger Blick über die fruchtbare Vega bot. Unsere Mittagspause verbrachten wir ebenfalls in Carmona und nutzten anschließend die Aussicht vom Alcazar de arriba (oberen Burgpalast)um außergewöhnlich schöne Foto-Aufnahmen  von Carmona machen zu können. Danach fuhren wir mit dem Bus zum Besucherzentrum von Madinat al Zahra, der ehemaligen Kalifenstadt westlich von Cordoba. Obwohl der Film über die Entstehung von Madinat al Zahra oder Medina Azahara, wie die Stadt auch genannt wird, nur auf spanisch mit englischen Untertiteln kommentiert wird, so ist er doch sehr eindrucksvoll und vermittelt eine Vorstellung der damaligen Zeit. Weitere Informationen erhielten wir im angeschlossen Museum, in dem Fundstücke in Vitrinen mit modernsten audio-visuellen Animationen kombiniert wurden. Anschließend fuhren wir bei glühender Nachmittags-Sonne mit einem Transferbus zum Ausgrabungsgelände. Vieles wurde bereits ausgegraben und freigelegt, trotzdem ist nur ein Zehntel der ursprünglichen Anlage zu sehen. Aber auch das war beeindruckend genug um in uns den Forscherdrang zu wecken. Zu sehen sind das östliche mehrbogige Eingangstor zur Anlage, der Empfangspalast des Kalifen (von außen) sowie das Eingangsportal des Hauses des Wesirs (Casa de Yafar) . Besonders eindrucksvoll waren die beiden riesigen, terrassenförmig angelegten Gartenanlagen, welche sich an den Empfangspalast anschlossen. Von der Kalifenstadt Medinat al Zahra aus fuhren wir nach Cordoba, liefen über die römische Brücke, die den Guadalquivir überspannt, zu unserem Hotel „Hacienda Posada de Vallina". Das Gepäck wurde wieder von einem Gepäcktransporter abgeholt. Am Abend trafen wir uns dann zum gemeinsamen Spaziergang zu unserer „Bodega Campos". Hier waren die Tische für unser Abendessen bestellt. Das ganze Gebäude glich einem Labyrinth und in den Gängen lagerten noch die alten Weinfässer aus Eichenholz. Die Atmosphäre war einmalig und das Essen fantastisch!

4.Tag; Mittwoch, 18.09.2013: Cordoba

Um 09.00 Uhr trafen wir uns mit unserer Stadtführerin Maria an der Rezeption unseres Hotels und begannen die Stadtbesichtigung mit einem Spaziergang ins ehemalige jüdische Viertel  der Stadt. Wie durch ein Wunder, blieb eine der Synagogen Cordobas vor der Zerstörung bewahrt. Nach der Vertreibung der Juden 1492 diente es sie als Krankenhaus, später als Versammlungsraum der Zunft der Schumacher. Seit 1885 wurde sie zum Nationaldenkmal erklärt und heute ist sie ein Museum. Von der Juderia aus führte uns Maria zur Mezquita-Kathedrale. Ebenso wie in Sevilla wird das ehemalige Minarett der Moschee als Glockenturm benutzt. Die Mezquita war die Hauptmoschee des westlichen Kalifats und wurde über die Jahrhunderte von den islamischen Baumeistern immer wieder erweitert und umgebaut. Im Inneren versanken wir im endlosen Wald aus über 1000 Säulen und Hufeisenbögen. Besonders kunstvoll ist die Mihrab (Gebetsnische) gestaltet worden, von der aus der Imam das Gebet vortrug. Im 16. Jahrhundert begann unter Karl den V. die größte bauliche Veränderung. Im Inneren der Mezquita entstand eine katholische Kathedrale, für deren Bau 70 Säulen weichen mussten. Heute wird die Mezquita-Kathedrale ausschließlich als katholisches Gotteshaus genutzt. Maria brillierte mit vielen interessanten Details zu Architektur, Geschichte und Religion. Schade, dass die Führung irgendwann zu Ende war! Wer wollte, konnte noch nach weiteren Schätzen in der Kathedrale suchen oder sich auf einen weiteren gemeinsamen Spaziergang durch die Stadt begeben. Dieser führte uns zum Plaza de la Corredera, zum römischen Tempel und zum Plaza de Tentillas. Der Nachmittag war Freizeit für eigene Entdeckungen. Zum Abendessen trafen wir uns wieder an der Rezeption unserer Hacienda, um zu Fuß zum Restaurant „Bodega Mezquita" zu gehen.
Es gab „ Rabo de Toro" (Stierschwanz), eine Spezialität Cordobas.

5.Tag; Donnerstag, 19.09.2013: Jaen und Granada

Nach dem Frühstück wurden unsere Koffer vom Hotel abgeholt und zum Bus gefahren. Zum Einstieg  trafen wir uns auf der anderen Seite des Flusses Guadalquivir, von wo aus wir einen letzten fantastischen Blick auf die Puente Romano und die Mezquita-Kathedrale werfen konnten. Von Cordoba fuhren wir nach Jaen. In der gleichnamigen Provinz befindet sich das größte Olivenanbaugebiet der Welt. Jaen ist neben dem Olivenanbau bekannt für die Schlacht in den Ebenen von Tolosa im Jahre 1212, in der das christliche Heer die Mauren besiegte und wodurch die Rückeroberung von Al Andalus erst möglich wurde. Unser erster Besichtigungspunkt waren die Arabischen Bäder in Jaen. Diese liegen im Zentrum der Altstadt, so dass wir Schwierigkeiten hatten, mit dem Bus in der Nähe halten zu können. Nach den Bädern besichtigten wir zusätzlich zum ausgeschriebenen Programm die Kathedrale von Jaen. Im Inneren, hinter dem Chor, befindet sich in einem Schrein die Reliquie des Schweißtuches der heiligen Veronika, mit dem die Heilige Jesus auf seinem Gang nach Golgatha das Gesicht abgewischt haben soll. Besonders sehenswert war das Kathedralen-Museum, welches sich im Kellergewölbe befindet und wertvolle Gemälde aus der Kirchengeschichte bereit hält. Nach der Besichtigung fuhren wir auf einen Bergrücken oberhalb der Stadt. Das letzte Stück zum „Castillo de Santa Catalina" mussten wir zu Fuß gehen. Der Name des Castillos geht auf Ferdinand III. zurück, der im Jahre 1246, am Tag der heiligen Katharina, die Festung von den Mauren eroberte und ihr den Namen der Heiligen gab. Wir liefen zum Cruz del Castillo, einem Steinkreuz mit einem Atem beraubenden Blick auf Jaen. Anschließend fuhren wir in Richtung Granada weiter und legten unterwegs einen Zwischenstopp für die Mittagspause ein. In Granada angekommen, besichtigten wir das ehemalige Kartäuser-Kloster  „La Cartuja". Besonders eindrucksvoll waren die Gemälde von Sanchez Cotan, welche die Maryrien des Kartäuserordens unter der Herrschaft Heinrich des VIII. veranschaulichen. Ein vollendetes Beispiel des Hochbarocks stellte die Sakristei dar, welche mit einem Überfluss an Ornamentik Mitte des 18. Jh. fertiggestellt wurde. Vom Kartäuserkloster fuhren wir zu unserem Hotel „Carmen" und bezogen unsere Zimmer. Von der Dachterrasse des Hotels bot sich uns ein fantastischer Blick über die Stadt und auf die Alhambra.

6.Tag; Freitag, 20.09.2013: Granada

Nach dem Frühstück fuhren wir zum vereinbarten Treffpunkt an der Alhambra. Unsere Stadtführerin Maria kam etwas später und so mussten wir warten, bis sie an unserem Standort eintraf. Dann begannen wir mit der Besichtigung der Alhambra. Das Wetter war fantastisch und wir genossen den Spaziergang durch die großzügige Anlage. Dabei sahen wir den Parador, den Palast Karls des V. und natürlich als Höhepunkt die Palastanlagen der Nasriden. Nach jahrelanger Restaurierung erstrahlt der helle, gereinigte Marmor des Löwen-Brunnens wieder leuchtend weiß. So hell, dass er das Sonnenlicht reflektiert. Den Abschluss unseres Besuches in der Alhambra bildete ein Spaziergang zum Generalife, der einstigen Sommerresidenz. Allein der Weg ist schon die Erwähnung wert. Wir liefen durch durch ein Labyrinth aus schattigen Hecken, zwischen denen, von Pflastersteinen gesäumte Wasserbecken für angenehme Abkühlung  sorgten. Nach unserer Besichtigung verabschiedeten wir uns von Maria und spazierten gemeinsam zum Plaza Nueva in die Stadt hinunter. Auf dem Weg zum Hotel sahen wir noch einmal kurz in die Karawanserei hinein. Es ist die einzige erhaltene in Spanien. Anschließend war bis 15.00 Uhr Freizeit für die Mittagspause. Am Nachmittag fuhren wir auf den Hügel Albaicin. Dort angekommen, spazierten wir über dem Plaza Larga zum Plaza San Nicolas. Auf diesem Platz, von dem aus sich eine tolle Aussicht auf die Alhambra bietet, ist immer etwas los. Durch die engen Gassen des arabischen Viertels liefen wir hinunter zur Kathedrale. Die Helligkeit im Inneren und die Ausmaße der gewaltigen Strebepfeiler waren beeindruckend. Nach der Besichtigung der Kathedrale war noch etwas Freizeit bis wir uns zum Abendbuffet wieder im Hotelrestaurant trafen.

7.Tag; Samstag, 21.09.2013: Antequera und Ronda

Heute hieß es Abschied nehmen von Granada und Weiterfahrt in Richtung Westen. Kurz vor dem Städtchen Antequera hielten wir und stärkten uns während der Kaffeepause. In Antequera angekommen, spazierten wir durch diese äußerst reizvolle Stadt hinauf zur Kirche Santa Maria la Mayor. Wer wollte, der konnte die Kirche auch von innen ansehen. Durch den Arco de los Gigantes (Torbogen der Riesen) gelangten wir zu einem Aussichtspunkt, von dem aus sich am besten das faszinierende Stadtbild im Bild einfangen ließ: Ein schneeweißes Häusermeer, durchbrochen von Kirchtürmen aus der Zeit der Renaissance und des Barock im dunkleren grau-braunen Farbton. Wieder am Bus angekommen, fuhren wir in den Naturpark „El Torcal". Dieses Gebirge ist eine phantastische, aus Kalkstein bestehende Karstlandschaft, welche über die Jahrmillionen durch Sturm und Regen ausgewaschen wurde. Das Schönste war jedoch die Wanderung durch diese Felsformationen. Wir  wählten die grüne, kürzere Route, die auch bedeutend besser ausgeschildert war als die längere, anstrengendere gelbe. Nach dieser kleinen Wanderung war Freizeit für die Mittagspause im Cafe-Restaurant am Info-Center mit schönem Blick über die Karstlandschaft. Wohl den wenigsten war in diesem Moment bewusst, dass das, was wir sahen, einst den Grund des Meeres bedeckte. Von El Torcal ging es dann wieder nach Antequera zurück. Hier hielten wir noch einmal oberhalb der Stadt für einen Fotostopp mit prächtigem Blick auf die Alcazaba (Festungsanlage) und das weiße Häusermeer. Am späten Nachmittag kamen wir dann in unserer Finca Rural „Los Pastores" an, wo uns der Eigentümer durch die gesamte Anlage führte. Es gab viele Tiere zu sehen und es gab auch eine Stierkampfarena in der Nähe eine lange Tafel für unser Abendessen aufgestellt war.
Das Essen kam vom Holzkohlegrill und es war so reichlich, dass es die meisten von uns gar nicht aufessen konnten. Nach dem Essen war Gelegenheit sich im Stierkampf zu erproben. Der Stier war eine eigenwillige Konstruktion, bestehend aus einem Stierschädel und einem Einrad-Karren. Es war lustig und ein genialer Einfall zur Unterhaltung.

8.Tag; Sonntag, 22.09.2013: Ronda

Der Besuch der Stadt Ronda war für viele von uns ein weiterer Höhepunkt im Reiseprogramm.
Unsere Besichtigung begann mit dem gemeinsamen Spaziergang zum Park „Alameda de Tajo" und dem atemberaubenden Blick auf die Serrania de Ronda (das Gebirge von Ronda) und in die Senke des Rio Guadalevin. An der Touristinformation vor der Stierkampfarena versorgten wir uns mit Stadtplänen. In Ronda wurden von Pedro Romero am Ende des 18./ Anfang des 19. Jahrhunderts die Regeln des Stierkampfes ausgearbeitet, die so genannte „Schule von Ronda", die bis in die heutige Zeit Gültigkeit besitzt. Von der Stierkampfarena aus spazierten wir zum Parador und zur Brücke „Puente Nuevo", dem Wahrzeichen der Stadt. Sie ist knapp 100 Meter hoch und verbindet die Altstadt mit der Neustadt über einer senkrecht abfallenden Schlucht. Unsere Besichtigung führte uns anschließend zum Palacio Mandragon, dem heutigen Stadtmuseum und zur Kathedrale „Santa Maria la Mayor". Wie viele Kirchenbauten wurde auch diese Kathedrale an Stelle einer ehemaligen Moschee errichtet und auch hier bildet das einstige Minarett den heutigen Glockenturm. Vom höchsten Punkt der Stadt ging es danach hinunter zum Rio Tajo und zu den arabischen Bädern, die die am besten erhaltenen in Spanien sind. Die Funktion der Anlage sahen wir in einem kurzen Film und alle Fragen erschlossen sich uns bei der anschließenden Besichtigung. Anstrengender als der Abstieg war der Aufstieg hoch zur Neustadt. Glücklicherweise gab es immer wieder Fotopausen, so dass sich dieser zudem noch lohnte. Unser Mittagessen nahmen wir im Restaurant „Hermanos Macias" ein. Anschließend war Freizeit für individuelle Besichtigungen. Treffpunkt war dann wieder das Bus-Terminal, von wo aus wir zu unserer Weinverkostung in der Bodega „Los Frutales" fuhren. Dort angekommen, erfuhren wir zunächst etwas über den Herstellungsprozess und die verschiedenen Produkte.  Danach konnten wir die verschiedenen Weine probieren und uns ausgiebig beim Abendessen stärken. Es war ein tolles Erlebnis inmitten der Weinfelder und mit Blick auf Ronda! Zur Übernachtung fuhren wir in unsere landschaftlich schön gelegene Finca Rural zurück.

9.Tag; Montag, 23.09.2013: Route der weißen Dörfer

Am Morgen starteten wir nach dem Frühstück auf der „Route der weißen Dörfer". Den Namen erhielt diese touristische Route auf Grund der vielen Ortschaften und Städte, die ihre Fassaden regelmäßig weiß kalken. Das erste Stück der Strecke führte uns durch einen Korkeichenwald, welcher auch industriell für die Korkgewinnung genutzt wird. Oberhalb der Ortschaft Grazalema hielten wir für einen Fotostopp. Der Ortschaft hat der gesamte Gebirgszug seinen Namen zu verdanken: „Sierra de Grazalema". Wenige hundert Meter weiter hielten wir das nächste Mal auf dem 1103 Meter Höhe am „Puerto del Boyar", dem Tor von Boyar. Wir hatten eine fantastische Sicht auf die einmalige Gebirgslandschaft. Von dieser Passhöhe ging es dann in Serpentinen hinunter zur Ortschaft El Bosque, unserem Zwischenstopp für die Kaffeepause. Gegen Mittag wurden wir dann in der „Bodega Regantio" erwartet und von Victoria durch die Anlagen geführt. Anschließend folgte die Weinverkostung, zu der es reichlich kleine leckere Häppchen (Tapas) gab. In Spanien ist dieses Naschen auch als Pica Pica bekannt. Unsere letzte Station auf der „Route der weißen Dörfer" war Arcos de la Frontera. Da die Stadt ebenfalls wie Ronda auf einem hohen Bergsporn liegt, fuhren wir mit einem kleinen Touristenzug bis zum Aussichtspunkt „Balcon de Arcos", mit einem prächtigen Blick auf den Rio Guadalete und die umliegende Vega. Leider ist das Castillo von Arcos nicht zu besichtigen, da es sich in Privatbesitz befindet. Am späten Nachmittag kamen wir wieder am Busparkplatz an und fuhren auf der Autobahn in Richtung Jerez de la Frontera und durch den Naturpark Los Alcornocales zu unserer Hotelanlage Hotel Fuerte Estepona Suites. Am Hotel angekommen, mussten wir uns auch von unserem Fahrer Baldomero verabschieden, der uns während der vergangenen Tage ans Herz gewachsen war.

10.Tag; Dienstag, 24.09.2013: Freizeit am Strand in Estepona

Der heutige Tag war Freizeit für die individuelle Gestaltung. Glücklicherweise hatten wir noch einmal sonniges und warmes Wetter, so dass die meisten Gäste unserer Gruppe den Tag zum Baden und Ausspannen in der Hotelanlage nutzten. Die Gäste, die lieber die Stadt Estepona besichtigen wollten, trafen sich zur vereinbarten Zeit an der Rezeption. Mit mehreren Taxen fuhren wir dann zum 9 Kilometer entfernten Estepona. Zur Orientierung sahen wir uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten bei einem Spaziergang gemeinsam an. Anschließend war Freizeit  für die Mittagspause oder für einen Bummel entlang der Strandpromende. Mit Taxen ging es dann auch zum Hotel zurück. Wir trafen uns alle zum gemeinsamen Abendessen wieder und, obwohl es eine recht große Hotelanlage war, schmeckte das Essen vom Buffet ausgezeichnet!

11.Tag; Mittwoch,25.09.2013: Gibraltar und Ceuta

Pünktlich zur vereinbarten Zeit stand unser Transferbus nach Gibraltar bereit. Wir hatten für die kommenden zwei Tage Handgepäck separat gepackt, da wir unsere Koffer nicht mit nach Ceuta und Melilla nehmen konnten. Der Transferbus fuhr uns bis an die Grenze La Linea (Spanien)-Gibraltar. Nachdem wir vor der Grenze eine halbe Stunde im Stau gestanden hatten, liefen wir zu Fuß durch die Grenzkontrolle und stiegen auf der britischen Seite in einen Minibus, der uns bis zum Busterminal brachte.  Nach einer kurzen Pause am Busterminal begann unsere Rundfahrt durch Gibraltar und eine Stimme vom Band erzählte uns so allerlei lustige Geschichten und Begebenheiten von denen aber wohl nur die Hälfte wirklich war gewesen ist. Unser erster Fotostopp war der Leuchtturm am Europa-Punkt. Normalerweise hat man von hier eine gute Aussicht auf die marokkanische Küste und das Riff-Gebirge. Bei unserem Aufenthalt war die Sicht allerdings nicht die beste. Der nächste Besichtigungspunkt war der Besuch der Sant Michaels Cave, einer Tropfsteinhöhle, die während des zweiten Weltkrieges als Lazarett genutzt wurde. Bereits bei unserer Ankunft begrüßten uns die Berberaffen, eine schwanzlose Makakenart und sprangen über die Autodächer. Es heißt, so lange sie hier leben, bleibt Gibraltar unter britischer Hoheit. Der letzte Fotostopp war dann dem entsprechend auch am Apes'Den, dem Affenlager und unsere Rundfahrt endete am Eingang zum Market Square, dem Hauptplatz am Beginn der Main Street. Bis zu unserer Abfahrt am Nachmittag war Freizeit zum Mittagessen, Bummeln und Einkaufen. Von Gibraltar fuhren wir dann zum Fährterminal nach Algeciras, wo bereits die Schnellfähre nach Ceuta für uns bereitstand. Die Fahrt dauerte bei ruhiger See etwa eine Stunde und wir hatten die einmalige Gelegenheit Gibraltar auch von der Meerseite zu sehen. In Ceuta angekommen, warteten wir auf unseren Bus, der zusammen mit uns angekommen war und erst noch die Sicherheitskontrolle passieren musste. Anschließend fuhren wir zu unserem Hotel „Parador de la Muralla". Vor dem Abendessen verabredeten wir uns an der Rezeption zu einem kleinen Spaziergang durch die spanische Exklave. Wir sahen die Festung „El Canderlo", schauten kurz in die Kathedrale am Plaza de Africa hinein, fotografierten das Herakles-Denkmal und tätigten Einkäufe für unsere Busfahrt durch Marokko am folgenden Tag. Das Abendessen nahmen wir im Restaurant des Paradores ein.

12.Tag; Donnerstag, 26.09.2013: Nationalpark El Hociema und Melilla

Nach dem Frühstück füllten wir unsere Einreiseformulare für Marokko aus. Diese mussten wir dann zusammen mit unseren Pässen an der Grenze abgeben. Es war beeindruckend, wie viele Marokkaner zu Fuß die Grenze nach Ceuta passierten, während unsere Pässe abgestempelt wurden. Das erste Stück auf marokkanischem Boden bis Tetouan war Autobahn. In Tetouan bogen wir dann in Richtung Küste ab und fuhren auf einer erst seit einem Jahr freigegebenen Küsten-Panoramastraße bis zu unserer ersten Pause bei Stihat. Schade, dass Parkbuchten entlang der Strecke zum Fotografieren immer noch fehlen! Über das kleine Fischerdorf „El Jebha" fuhren wir anschließend landeinwärts und kamen bei der Stadt „El Hociema" wieder an die Küste zurück. Die anschließende Fahrt entlang der „ruta de mediterranaee" war wieder ein Erlebnis! Diese Küstenstraße ab El Hociema wurde 2009 fertiggestellt. Bei unserem letzten Stopp vor der marokkanisch-spanischen Grenze füllten wir wieder die Formulare, dieses Mal für unsere Ausreise aus Marokko, aus. An der Grenze mussten wir dann alle den Bus verlassen, damit der Bus auf Rauschgift untersucht werden konnte. Bis zu unserem Hotel, dem hoch gelegenen „Parador Melilla", war es nur eine kurze Fahrt. Das Abendessen nahmen wir wieder im Restaurant des Paradores ein, von welchem aus wir einen fantastischem Rundblick über Melilla hatten.

13.Tag; Freitag, 27.09.2013: Melilla und Malaga

Um 09.30 Uhr trafen wir uns zum gemeinsamen Stadtrundgang durch Melilla. Wir besichtigten zuerst die Altstadt mit der Zitadelle und danach die Neustadt mit dem Plaza de Espana, den modernistischen Häusern der Gründerzeit und der Moschee. Anschließend war Freizeit für die Mittagspause. Unsere Zimmerschlüssel mussten wir bis 12.30 Uhr abgegeben.  Am Nachmittag  flogen wir von Melilla nach Malaga und konnten, einen Fensterplatz vorausgesetzt,  bei klarer Sicht noch schöne Aufnahmen von Marokkos Küstenlandschaft machen.  Vom Flughafen in Malaga wurden wir mit dem Transferbus abgeholt und bis vor die Kathedrale gefahren. Wie alle unsere Stadthotels lag auch dieses mitten im Stadtzentrum. Unsere Gepäcktransfer stand bei unserer Ankunft schon bereit und gemeinsam gingen wir zu unserem Hotel „Petit Palace".  Nach einer kurzen Pause trafen wir uns an der Rezeption, um gemeinsam zum Restaurant „Los Patios de Beatas" zu gehen. Die Bedienung war sehr umsichtig, das Ambiente toll und das Essen sehr gut!

14.Tag; Samstag, 28.09.2013: Malaga

Unser Stadtführer Jose hatte am Morgen mit seinem Pkw einen Unfall, weshalb die Führung an diesem Morgen ein wenig später als geplant beginnen musste. Die Fussgänger-Passagen in Malaga waren um diese Uhrzeit noch leergefegt. Jose spazierte mit uns über die Haupt-Geschäftsstraße „Marques de Larios" entlang zum Geburtshaus von Pablo Picasso am Plaza de Merced. Von dort ging es dann zum Teatro Romano und zur Kathedrale von Malaga. Auch hier stand an gleicher Stelle ursprünglich eine große Moschee. Besonders beeindruckend sind die gewaltigen korinthischen Bündelpfeiler, der Chor und die Rosenkranzkapelle.  Nach der zusätzlich zum Programm durchgeführten Besichtigung der Kathedrale verabschiedeten wir Jose und hatten den Nachmittag frei für individuelle Besichtigungen. Überall in der Stadt fanden Prozessionszüge statt. Es war der Feiertag der Mutter Gottes, Jungfrau Marias, welcher von sieben Prozessionen-Bruderschaften und der ganzen Stadt gefeiert wurde. Am Abend trafen wir uns wieder an der Hotelrezeption, um gemeinsam zum Abendessen ins Restaurant „El Pimpi" zu gehen. Es wurden wieder  verschiedene Gänge serviert und die Getränke waren inklusive. Beim anschließenden Spaziergang, zurück zu unserem Hotel, wurden wir wieder Zeugen einer eindrucksvollen nächtlichen Prozession. Der ganze Tag war gefüllt mit unvergesslichen Eindrücken und Erlebnissen!

15.Tag; Sonntag, 29.09.2013: Heimreise

Nach dem zeitigen Frühstück standen zur vereinbarten Zeit der Koffertransfer im Hotel und auch unser Transferbus an der Kathedrale bereit. Der Direktflug nach Berlin verlief planmäßig und pünktlich landeten wir in zur veranschlagten Zeit in Berlin-Tegel. Was sich anschießend im Flughafen an den Gepäckbändern abspielte konnten wir nur mit „Chaos" beschreiben. Von drei funktionierenden Gepäckbändern war nur eines in Betrieb, an welchem das Gepäck von drei Flügen ausgegeben werden sollte. Niemand wusste, welches Gepäck sich gerade auf dem Band befand und die Gepäckhalle war mit hunderten Reisegästen gefüllt. Nach etwa einer Stunde Wartezeit hatte dann doch jeder unserer Reisegäste seinen Koffer und wir gingen in die Ankunftshalle, wo unsere Transferfahrer bereits ungeduldig auf uns warteten.  Mit den Transferfahrzeugen ging es dann zurück in unsere Heimatorte.
Es war eine sehr schöne und erlebnisreiche Reise! Danke an alle Reiseteilnehmer!
Dirk Schlosser

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