Reisebericht: Rundreise Andalusien – feuriges Süd–Spanien

25.05. – 05.06.2017, 12 Tage Rundreise Cordoba – Sevilla – Cadiz – Malaga – Granada – Alhambra – Valencia mit Anreise im Reisebus ab/an Deutschland


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Wir erlebten Andalusien, die letzte Bastion der Mauren im feurigen Südspanien bis hinunter zur südlichsten Spitze von Gibraltar und besuchten natürlich auch die berühmten Welterbestätten Granada, Malaga, Sevilla, Cordoba und Valencia.
Ein Reisebericht von
Reinhard Weber

Donnerstag, 25.05.2017, Dresden – Lyon

Wir starteten früh um sechs Uhr pünktlich in Dresden und nahmen zunächst in Sachsen, Thüringen und Hessen weitere Gäste auf. Nach Mannheim waren wir vollständig und machten uns bei warmem Frühsommerwetter auf den langen Weg nach Lyon. Zwischendurch gab es immer wieder Information zu Geologie und Geschichte der durchfahrenen Landschaften. Uwe, unserer Reisefahrer seit der Raststätte Reinhardshain - namensgerecht hatte uns Reinhard bis dorthin gefahren - wählte die linksrheinische Autobahn durch Frankreich, vorbei an Speyer, Straßburg, Mülhausen bis ins ferne Lyon, wo wir erst kurz vor Mitternacht eintrafen, obwohl uns größere Verkehrsstaus durch die Streckenwahl erspart geblieben waren, aber immerhin waren es mehr als 1.220 km ab Dresden. Todmüde fielen wir nach einem kleinen Imbiss in die Betten.

Freitag, 26.05.2017, Lyon – Salou

Heute lagen wieder mehr als 760 km vor uns bis nach Spanien in die Touristenhochburg Salou. So hieß es früh aufstehen und um 08:00 ging es los. Die Sonne hatte uns fest im Griff, und stiegen die Temperaturen schnell auf über 30 Grad. Blühender Ginster und Oleander begleitete uns vorbei an Nimes und Perpigan, über den Pyrenäenpass bei Le Perthus, den schon Hannibal genutzt hatte, bis in die Provinz Tarragona in die lebhafte Tourismusdestination Salou, wo unser letzter Reisegast zu uns stieß, der über Barcelona per Flugzeug angereist war. Das Hotel war leider sehr laut.

Sonnabend, 27.05.2017, Salou – Granada

Nach dem Frühstück um 7.30 Uhr wurden die Koffer verladen und los ging's Richtung Granada, fast 800 km. Vorbei am Ebrodelta mit seinen Olivenbäumen und der Estung Tortosa und Guadix mit den gut erkennbaren Höhlenwohnungen erreichen wir am späten Abend Granada und nehmen Quartier im Hotel Alixares, wo wir nach dem Abendessen in die Federn sinken. Auch wegen der hohen Temperaturen von deutlich über 30 Grad eine anstrengende Etappe auch für Uwe, unseren Fahrer. Die ersten Gäste verließen uns hier, sie hatten nur die Fahrt bis Granada gebucht.

Sonntag, 28.05.2017, Granada – Malaga

Wir hatten großes Glück und hatten durch sehr früh vorgenommene Reservierung bereits mit den ersten Gruppen um 09:00 Zutritt zur roten Burg, der Alhambra, bei weitem der berühmtesten Sehenswürdigkeit Spaniens. Ist man nicht pünktlich, verfällt die Eintrittskarte und nichts geht mehr. Unglaubliche Pracht und Präzision bei der Materialbearbeitung zeichnen die Handwerker der Mauren aus, die über Jahrhunderte Koranverse und Blumenornamente im Stein festhielten, denn die bildliche Darstellung von Mensch und Tier ist durch den Koran verboten. Der Palast Karls des V. bleibt dahinter, obwohl auch er durchaus eindrucksvoll ist, deutlich zurück.
Neben dem Löwenhof, den Pedro unser Guide und sein Kollege vor unseren Augen fast lebendig werden ließen, waren die Gärten des Generalife neben der Alhambra ein weiterer Höhepunkt.
Eine kurze Stadtbesichtigung schloß sich an, ehe es am Nachmittag weiterging nach Malaga, wo wir dann am Abend eintrafen.

Montag, 29.05.2017, Malaga – La Linea de la Concepcion

Nach dem Verladen der Koffer starteten wir mit einer Stadtrundfahrt und einem Stadtrundgang durch Malaga. Beides gab uns sehr interessante Einblicke in diese spanische Großstadt, die immerhin die zweitgrößte Stadt Andalusiens ist.
Der Weiterweg führte uns nach Ronda - welch ein Gegensatz zu Malaga: In den Bergen gelegen mit der ältesten Stierkampfarena Spaniens, die heute allerdings nur noch etwa zwei- bis dreimal pro Jahr für dieses blutige Schauspiel genutzt wird. In der übrigen Zeit dient sie auch als Veranstaltungsstätte für Konzerte und Festivals. Sehenswert ist die Stadtkirche, die uns ausführlich im Rahmen der Stadtführung erläutert wurde.
Danach fuhren wir weiter nach La Linea de la Concepcion an der Grenze zum Britischen Überseegebiet von Gibraltar.

Dienstag, 30.05.2017, Gibraltar

Für unseren Bus und seinen Fahrer war heute fast ein Ruhetag, nur 10 km hinüber nach Gibraltar und zurück. Die Besichtigung des Felsens erfolgte mit Kleinbussen. Neben Afrika und den berühmtesten Bewohnern des Felsens, der eine der beiden Säulen des Herakles ist, den Berberaffen sahen wir natürlich auf die Michaelshöhle mit ihren eindrucksvollen Tropfsteinen und einer wundervollen Farbbeleuchtung. Nach ausführliher Freizeit ging es zu Fuß hinüber nach La Linea, wo wir wieder unseren Bus bestiegen, der uns zurück ins Hotel brachte.

Mittwoch, 31.05.2017, La Linea de la Concepcion – Sevilla

Pünktlich erreichten wir Cadiz, wo wir zu einer Stadtführung von Marianne erwartet wurden, die uns die offenen und versteckten Schönheiten von Cadiz, der ältesten Stadt Europas präsentierte.
Danach ging es weiter nach Jerez de la Frontera, wo nach einer eindrucksvollen Führung durch die Kellerei und die Abfüllanlage der Bodega Marques del Real Tesoro Tapas und Sherry-Verkostung mit Gelegenheit zum Einkauf auf uns warteten. Leckereren Sherry hatte wohl kaum jemand zuvor genossen.
Abends trafen wir alle mit bester Laune in Sevilla ein.

Donnerstag, 01.06.2017, Sevilla – Cordoba

Wie schon an den Vortagen war es sehr heiß - bis zu 36 Grad. Unsere Besichtigung der größten Stadt Andalusiens startete mit einer kurzen Rundfahrt per Bus und dem Besuch der Plaza Espana, wo wir etwa dreißig Minuten Zeit zum selbständigen Geniessen hatten. Als eine der Hauptsehenswürdigkeiten ist der Platz tagsüber entsprechend besucht. Danach ging es in die Stadt zum Alcazar, dem Königspalast und seinen Gärten. Das spanische Königspaar wohnt bei seinen Besuchen in Sevilla wirklich nicht schlecht.
Einer der Höhepunkte war der Besuch der Kathedrale, die wir nach einem Rundgang durch die Juderia erreichten. Die Kirche ist eine der größten der Christenheit und geprägt durch uenrmeßlichen Prunk. Allein der vergoldete Hochaltar mit einer Höhe von 27 m macht einen fassungslos. Sevilla war so reich geworden als Seehafen der Spanier zur Zeit der Konquistadoren durch das geraubte Gold und Silber Mittel- und Südamerikas. Man sagte damals, mit dem aus den Kolonien geraubten Gold und Silber sei es von der Menge her möglich, eine Brücke von 4 m Breite zwischen Bolivien und Sevilla zu bauen. Schnell ist vergessen, welche Opfer diese so gar nicht zur christlichen Lehre passende Gier unter den amerikanischen Ureinwohnern, aber auch unter den Spaniern gekostet hat.
Am späten Nachmittag führen wir dann durch die „Bratpfanne Andalusiens" vorbei an Ecija nach Cordoba, wo nach dem Abendessen eine eindrucksvolle Flamencoshow auf uns wartete.

Freitag, 02.06.2017, Cordoba – Valencia

Die Besichtigung der Mezquita stand nach einem Rundgang durch die Altstadt von Cordoba mit ihrem jüdischen Viertel an. Sehr enge Gassen, darunter die Calle de las Flores, die berühmte Blumengasse müssen heute Unmengen von Touristen aufnehmen. Die Stadt war zur Zeit ihrer Blüte eine der größten Städte der bekannten Welt und verfügte über mehrere Universitäten, an denen die berühmtesten Geister ihrer Zeit lehrten und forschten. Stadtentwässerung und Beleuchtung hatte die Stadt bereits im 10. Jahrhundert, Paris und London erhielten das erst im 17. Jahrhundert. Auf der Basis eines vergleichsweise toleranten Islam lebten drei Religion friedlich miteinander. Das änderte sich mit der Reconquista, der Rückeroberung durch die Christen, die die Moschee dadurch zerstörten, daß sie als Zeichen ihrer Überlegenheit eine gewaltige christliche Kirche in den Mittelpunkt der Moschee setzten. Karl der V. bemerkte nach einem Besuch, man habe etwas einmaliges zerstört, um etwas zu bauen, das man überall hätte hinbauen können, denn man hatte mehr als siebzig Säulen aus dem Säulenwald der Moschee herausgebrochen.
Mittags starteten wir von Cordoba Richtung Valencia, wo wir kurz vor 18:00 eintrafen.

Sonnabend, 03.06.2017, Valencia – Narbonne

Besichtigung von Valencia mit der von em Starchitekten Calatrava entworfenen Stadt der Künste und Wissenschaften und der Altstadt ein wahres Feuerwerk der Kontraste erlebten. Opernhaus, Auquarium und ein Bauwerk namens Hemisphere war die Höhepunkte der Moderne.
Die Altstadt bietet viele verborgene Schätze und Kostbarkeiten, eine davon ist die Markthalle, wo man leckeren Ibericoschinken (letzterer bis hin zu astronomischen Preisen von mehr als 180,00 € / Kilo) und Käse, aber auch Fisch, Obst und Gemüse erwerben kann.
Nach em Stadtrundgang verabschiedeten wir die Gäste, die ab Valencia zurückflogen und machten uns auf den Weg nach Narbonne, wo wir bei sehr hohen Temperaturen nach 20:00 eintrafen und nach dem Abendessen müde von vielen Eindrücken ins Bett fielen.

Pfingstsonntag, 04.06.2017, Narbonne – Dijon

Nach dem Frühstück begann der Rückweg durch Frankreich nach Dijon und ein wenig machte sich Erschöpfung durch die vielen Eindrücke bemerkbar. Dijon, wo heute kein Senf mehr produziert wird, erreichten wir bereits kurz nach 16:00. Nach dem Beziehen der Zimmer nutzten einige Gäste noch die Möglichkeit, sich die Stadt, die von Bauten unterschiedlichster Baustile geprägt wird, eigenständig anzusehen, bevor es um 19:30 zum Abendessen ging.

Pfingstmontag, 05.06.2017, Dijon – Dresden

Eine lange Rückfahrt durch Frankreich und Deutschland. Mehr als 1.000 km warteten auf uns. Beginnend in Pfungstadt verließen uns nach und nach die Gäste, und schließlich trafen wir um 23:00 in Dresden am Flughafen ein. Die Transferfahrzeuge warteten bereits, und so schloß sich der Kreis nach zwölf erlebnisreichen Tagen, die vielleicht für manchen eine Anregung bildeten, sich das eine andere der angesteuerten Ziele noch einmal genauer anzusehen. Ein Dankeschön an unseren Reisefahrer Uwe, der immer die richtige Route gewählt hatte, sodaß uns Stauungen weitestgehend erspart blieben und der uns in Neudietendorf verlassen hatte, aber auch an Reinhard, der uns sicher und wohlbehalten nach Dresden zurückbrachte.
Gez. Reinhard Weber

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