Reisebericht: Rundreise Andalusien – der Zauber Spaniens

16.03. – 23.03.2014, 8 Tage Rundreise mit Sevilla – Cordoba – Ronda – Granada mit Alhambra – Malaga – Costa del Sol


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Nicht nur für Badeurlauber ist Andalusien bekannt, auch für Kunstliebhaber und Naturfreunde bietet die südspanische Region an der Mittelmeerküste eine Vielzahl interessanter Städte, Dörfer und Sehenswürdigkeiten.
Ein Reisebericht von
Enrico Lindner-Ehrenreich
Enrico Lindner-Ehrenreich

1.Tag Anreise


Der Spruch „Morgenstund hat Gold im Mund" oder einfach nur die Vorfreude auf eine andere Kultur und deren Sehenswürdigkeiten, gaben uns wohl den Antrieb mitten in der Nacht gutgelaunt nach Berlin zu fahren.  Bereits in den frühen Morgenstunden begann von dort aus unser kleines Abenteuer Andalusien. In Malaga empfing uns Kay, unser Reiseleiter für die nächsten 8 Tage mit den ersten Informationen und brachte uns ins Hotel nach Fuengirola, wo jeder individuell den Tag mit einem Strandspaziergang oder Stadtbummel verbrachte.

2.Tag Nerja, Málaga und Juanito´s Zitrusfarm


Nachdem unsere letzte Nacht relativ kurz war, starteten wir unseren ersten Ausflug ausgeschlafen, nach einem guten Frühstück und bei strahlendem Sonnenschein. Drei  Ziele standen auf dem Plan und Eines sollte schöner werden wie das Andere.  Nach einer einstündigen Fahrt erreichten wir Nerja, unser erster Ausflugspunkt. Auf dem „Balcon de Europe" sammelten wir die ersten Eindrücke der andalusischen Schönheit. Hier wurden dann auch die ersten Erinnerungsfotos mit der Statue von König Alfonso  geschossen.  Glasklares Wasser und verträumte Gassen mit kleinen Cafe´s stimmten uns auf den Tag ein.
Entlang der Küste ging es dann Richtung Málaga. Vom Aussichtspunkt der Burg Gibralfaro, hoch über Stadt gelegen, konnte man sich einen ersten Überblick über die Stadt und den 3000 Jahre alten Hafen machen. Der wohl bekannteste Sohn von Málaga ist Pablo Picasso, der allerdings nur 10 Jahre in der Stadt, welche dem Namen nach „gesalzener Fisch" heißt, wohnte. Bevor wir unsere Tagestour fortsetzten, erkundeten wir bei einem gemütlichen Spaziergang die wundervolle Innenstadt mit Ihrer einarmigen Kathedrale und den lebhaften Straßen.
Abschließender Höhepunkt des Tages war der Besuch von Juanito´s Zitrusplantage. Verschiedenste Arten von Orangen sowie süß schmeckende Zitronen brachte uns der lebhafte und stets für einen Scherz aufgelegte Eigentümer auf lustige Art und Weise näher. Dabei nahm er kein Blatt vor den Mund und brachte uns mit der Aufforderung „Weiterlaufen, anderer Baum!" stehts zum Lachen. Ein Glas frisch gepresster Orangensaft, ein Stück selbstgemachter Ziegenkäse oder nur eine Tasse Café Solo rundeten den Tag kulinarisch ab.

3.Tag Córdoba


Buenos dias Andalusia - zu einer untypisch spanischen Zeit mußten wir heut unseren Trip nach Córdoba starten. Gute 200 km und 3h Busfahrt, vorbei an der langsam erwachenden Küste und  über die Berge Malága´s hinweg, legten wir zurück um das erste kulturelle Highlight zu erleben. Cordoba, die einst maurische Stadt hatte schon im 10. Jahrhundert  bis zu 1. Mio. Einwohner und über 300 Badehäuser und begrüßte uns heute mit seinem ganzen Glanz. Über die alte römische Brücke hinweg ging es zur Mesquita, einer Jahrhunderte alten Moschee, die später als Kathedrale genutzt wurde. Vor der Mesquita erwartete uns eine lokale Reiseleiterin, die uns durch dieses einzigartige Bauwerk mit all seinen Geschichten und Entwicklungsstufen führte. Verschiedenste Baustile, Baumaterialien sowie Gebilde ließen uns gedanklich eine Zeitreise machen. Im Anschluß an die Besichtigung bummelten wir gemütlich durch die engen Gassen des Judenviertels. Berühmt ist die Blumengasse mit Ihrem einzigartigen Blick auf den Turm der Moschee - Kathedrale. Mit dieser Vielzahl an Eindrücken genossen wir anschließend die freie Zeit in einer der vielen Tapas Bars Cordoba´s oder bei einem Stadtspaziergang. Ein langer Tag neigte sich dem Ende entgegen und es galt Kraft zu sammeln für den nächsten impressionsreichen Ausflug.

4.Tag Sevilla


Mit einem Kochkurs im Bus verkürzte uns heute unsere Reiseleiter Kay die lange Anfahrt nach Sevilla. Gazpacho, ein typisch spanisches Kaltgericht stand auf dem Speiseplan und deren individuelle Zubereitung machte uns allen sehr viel Spaß. Langsam erreichten wir die Hauptstadt Andalusiens. In Sevilla fanden in den letzten 90 Jahren zwei bedeutende Weltausstellungen statt, von denen die Stadt noch heute profitiert. Neben den Ausstellungen ist Sevilla natürlich auch durch den Flamenco, den Stierkampf, die Zigarren und die Opern Carmen und Don Juan bekannt geworden.
Nach einem kurzen Fotostopp am Plaza de America ging es zum Plaza de Espana, einem der Wahrzeichen Sevillas. Unter anderem wurden hier die 50 Provinzen Spaniens mit bunten Kacheln, Wappen und Bildern durch den Architekten Anibal González bedacht. Es warteten  aber noch weitere Höhepunkte in der heißesten Stadt Andalusiens auf uns. Vor der Kathedrale Santa Maria de la Sede erwartete uns unser örtlicher Reiseleiter Manoló. Er führte uns durch die weltweit größte gothische Kathedrale in der sich auch der Sarkophag mit den Gebeinen von Christopher Columbus befindet. Dieser wird durch vier männliche Gestalten getragen, die die vier Königreiche Navarra, León, Aragón und Kastilien symbolisieren. Ein Rundgang im Königlichen Palast mit seinen stilvollen Gärten rundete die Führung ab. Ein langer aber höchst interessanter Tag neigte sich dem Ende entgegen.

5.Tag Granada


Ziel unseres heutigen Ausflugs war Granada und der älteste, besterhaltene arabische Palast - die Alhambra. Die Rote Burg, so die deutsche Übersetzung, hat Ihren Namen von dem roten Gestein auf dem Sie errichtet wurde, welches die Burgmauern In der Abendsonne rötlich erstrahlen läßt. Vor der Besichtigung ging es zunächst erstmal in die Innenstadt. Hier führte uns Kay durch die kleinen Gas-sen,  die Kathedrale und die Capilla Real, die letzte Ruhestätte von Isabella und Ferdinand sowie durch das ehemalige Arabische Handelsviertel.Nun ging es zur Alhambra. Unvorstellbar welche architektonische Leistung hier eingebracht  und welche prunkvollen Monumente mit der Liebe zum Detail errichtet wurden. Fast 3 Stunden brauchten wir um die ganze Herrlichkeit dieses Bauwerks zu bestaunen. Wir besichtigten den Palast der Nasriden (ein klassisches  Beispiel für den islamischen Palastbau und Wohnsitz der Könige von Granada), den Myrtenhof (Patio de los Arrayanes) mit vielen kunstvoll eingefassten Pforten, den Löwenhof (Patio de Leones), sowie den Saal der zwei Schwestern in Form eines achtzackigen Sterns. Er ist der größte aller arabischen Stalaktitenwölbungen und der Saal der Könige (Sala de los Reyes).
Nicht nur die Alhambra galt es zu erkunden, sondern auch die Genaralife, eine Parkanlage für die Könige und Sultane. Diese Gärten mit labyrinthartigen Wegen und Teichen wurde  nach Norden ausgerichtet, damit es im Sommer einen Rückzug vor der Hitze bieten konnte. Nach diesen gewaltigen Eindrücken traten wir die Rückfahrt an.

6.Tag Ronda


Das Wetter blieb uns weiterhin hold und so starteten wir wieder bei schönstem Sonnenschein unsere Fahrt in das 750 Meter hoch gelegene Ronda.  Die Stadt ist bekannt durch den Stierkampf und die Bandoleros. Das Museo de Bandolero war auch unser erster Anlaufpunkt. Mit Puppen, Waffen und Bildern wir hier eindrucksvoll die Geschichte der Banditen, die ihr Unwesen bis in das 20. Jahrhundert trieben, anschaulich gemacht. Angeblich wurde der letzte echte Bandolero aus der Bergwelt Rondas bei einem Schußwechsel mit der Polizei 1934 getötet. Nicht weit entfernt vom Museum steht die Kirche Santa Maria, ein Wahrzeichen der kleinen Stadt. Neben einem mit Blattgold verzierten Altar, beherbergt die Kirche auch ein Museum, in dem Ornamente, Bilder und Goldschmiedekunst
ausgestellt werden.Bevor es wieder zurück in die Innenstadt und über die Schlucht „El Tajo" ging besuchten wir noch den kleinen Palast „Casa de Don Bosco". Das Haus das einst als Unterkunft für Kranke und Ordenspriester diente bietet einen einzigartigen Blick in die von Bergmassiven und tiefen Tälern geprägten Umgebung Rondas.Nach den abschließenden Erklärungen unseres heutigen Reiseführers vor der zweitältesten Stierkampfarena, welche heute ein Wallfahrtsort für Stierkampffreunde ist, genossen wir die verbleibende freie  Zeit in der gemütlichen Neustadt. Die Rückfahrt führte uns durch das Gebirge und zahlreiche Kurven Richtung Márbella. Die einst kleine Stadt mit knapp 1000 Einwohnern ist heute zu einem beliebten Urlaubsort für wohlhabende Menschen geworden und hat mittlerweile fast 140.000 Einwohner.

7.Tag Alpujarra


Unser letzter Ausflug auf dieser traumhaften Reise führte uns in die Alpujarra, einer Bergregion der Sierra Nevada. Das Naturschutzgebiet mit über 40 Dörfern, die sich an die Berge schmieden dient heutzutage als Rückzugsort für Aussteiger, Hippies und Künstler und ist für die Handwerkskunst und den berühmten luftgetrockneten Serrano Schinken bekannt. Bei einer Führung in einer Schinkenfabrik in Trevelez konnten wir uns ein Bild davon machen, wie lang und umfangreich die Herstellung ist.  Die anschließende Verkostung machte Appetit auf mehr und so ging es in ein kleines idylisches Bergdörfchen Namens Pampaneira, welches schon mehrfach als schönstes Dorf Spaniens ausgezeichnet wurde, zum Mittagessen. Leckere Hausmannskost, bestehend aus einem frischen Salat, einem Hauptgericht mit verschiedenen Wurstarten und einer köstlichen Nachspeise, wurde uns aufgetischt und erfreute unsere Gaumen. Noch einmal konnten letzte Souvenirs oder Erinnerungsstücke an die Reise oder für die Lieben zuhause in einem der vielen kleinen Lädchen gekauft werden. Die Rückfahrt führte uns noch einmal vorbei an den berühmten weißen Dörfern der Küste entgegen und so langsam endete unser Erlebnis Andalusien.
Liebe Gäste, es hat mir unendlich viel Spass gemacht diese Reise mit ihnen durchführen zu dürfen. Ich hoffe sie bleiben alle gesund, munter und reiselustig und wir sehen uns irgendwann, vielleicht bei einer anderen Reise wieder.Vielen Dank, Euer Enrico

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Kommentare zum Reisebericht

Toller Artikel! :)

Monika
30.03.2014