Unser Andalusischer Traum...
Reisebericht: 10.09. – 17.09.2011
Gleich nach dem Aussteigen aus der Maschine wurden wir herzlich vom örtlichen Gästebetreuer Kay Stumpf empfangen und bis zu unserem 4-Sterne-Hotel „Las Piramides“ in Fuengirola begleitet.
Ein Reisebericht von
1. Tag: 10.09.2011 – Anreise nach Andalusien
Heute mussten wir früh aufstehen. Es standen drei Stunden Busfahrt vor uns. Aber die lange Reise hat sich auf jeden Fall für uns gelohnt.
Hier in Sevilla fanden 1929 und 1992 zwei bedeutende Weltausstellungen statt. Noch heute profitiert die Stadt von den Anlagen der Expositionen und den erhaltenen Bekanntheitsgrad. Aber nicht nur die Weltausstellungen, sondern auch die Produktion hochwertiger Oliven, die heute noch mit Hand geerntet werden, verleihen Sevilla den besonderen Ruf.
Unser erstes Highlight war der Plaza Espana, ein entzückender halbkreisförmiger Platz mit venezianischen Brücken. Der sich darauf befindende Palacio de Espana wird mit bunten Kacheln, Bildern und Wappen aller 50 spanischen Provinzen beschmückt. Der Architekt Aníbal González beabsichtigte alle Stilrichtungen der spanischen Architektur zu zitieren.
Wir gingen im Anschluss Mittagessen und verköstigten wieder kleine Häppchen in den Tapas-Bars. Wir probierten die empfohlenen bodenständigen Gerichte wie Salmorejo (kalte Tomatensuppe) und Flamenquin (gerollter Um 13 Uhr begann unsere Führung mit Julia durch die schönen Gärtenanlagen und volkstümliche Viertel zur Kathedrale Santa Maria de la Sede und dem königlichen Palast. Die Kathedrale von Sevilla ist die größte gothische Kathedrale der Welt und beherbergt den höchsten Blattgold-Altar. In ihr befindet sich auch der Sarkophag, welches die Gebeine von Christoph Kolumbus beinhalten sollen. Das Grabmal wird von vier männlichen Gestalten getragen, welche die Königreiche Navarra, León, Aragón und Kastilien symbolisieren.
Des Weiteren ist Sevilla eines der heißesten Orte des europäischen Festlandes. Das hatten wir während unseres Aufenthaltes auch zu spüren bekommen, denn wir hatten ca. 34 °C zur frühen Nachmittagsstunde. Nichtsdestotrotz haben wir einen interessanten und großartigen Tag gemeinsam erlebt.
Sevilla Ronda
2. Tag: 11.09.2011 – Málaga
Nach dem reichhaltigen Frühstück im Hotel, starteten wir voller Tatendrang in den neuen Tag. Es erwartet uns die beeindruckende Stadt Ronda, welche mit voller Stolz in ca. 750 Meter auf einem Hochplateau thront, umgeben von mächtigen Gebirgszügen, die bis zu 1600 Meter hoch aufragen.
Unsere örtliche Leiterin Rita musste heute leider die Gruppe verlassen, da sie von der lokalen Agentur gebraucht wurde. Also sprang Kay Stumpf, der attraktive junge Mann, der uns schon bei Ankunft am Flughafen in Empfang genommen hat. Viele lustige und erstaunliche Geschichten erzählte uns Kay vom spanischen Leben.
In Ronda angekommen, hatten wir etwas Freizeit und erkundeten selbstständig die nach der Reconquista entstandenen Neustadt „El Mercadillo“ und die Stierkampfarena. Die Arena geht zurück auf das Jahr 1785 und ist damit eine der ältesten Arenen des Landes, denn bis zu dieser Zeit fanden Stierkämpfe auf öffentlichen Plätzen statt. Ronda ist inzwischen ein Wallfahrtsort für Stierkampfaficionados. Von hier stammen viele berühmte Toreros wie Pedro Romero.
Unser eigentlicher lokaler Führer ist zu der Zeit noch mit einer anderen Touristengruppe unterwegs, die verspätet die Führung begann. Damit wir nicht warten müssen und unseren Zeitplan einhalten können, entschloss sich Kay die Stadtführung zu übernehmen. Wir überquerten die Puento Nuevo (Neue Brücke), von der wir einen atemberaubenden Blick auf die 160 Meter tiefe Schlucht El Tajo haben. Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Brücke spannt sich in einer Höhe von knapp 100 Metern über den Tajo-Fluss und ähnelt ein römisches Aquädukt. Begeistert von der spektakulären Lage Rondas laufen wir in die Altstadt „La Ciudad“. Gleich als erstes statten wir dem Haus „El Bosco“ einen Besuch ab, herrliches Anwesen mit lieblichem Patio (Innenhof), gigantischem Panoramablick und wunderschöner Gartenanlage.
Als nächstes besuchten wir die Kirche Santa Maria la Mayor. Sie ist einer der wichtigsten Denkmäler der Stadt und beherbergt handgeschnitzte Holzbaldachine, auf denen die heiligen Ikonen zur Osterprozession zu Semana Santa durch die Stadt getragen werden. Eines der geschnitzten Tragen soll sogar von einem 14-jährigen Jungen angefertigt worden sein. Die Kirche beinhaltet zudem ein Museum, in dem Ornamente, Bilder und Goldschmiedekunst ausgestellt sind.
Nur wenige Schritte entfernt befand sich das „Museo del Bandolero“, in dem sehr lebendig das Räuberwesen in Rondas Bergwelt anhand von Bildern, Waffen, Puppen und Steckbriefen berühmter Räuber dargestellt wird. Es heißt, reiche Leute wurden in ihren Kutschen überfallen, um die Beute an die arme Bevölkerung zu verteilen. Die Banditen trieben bis ins 20. Jahrhundert ihr Unwesen. Der letzte Bandit verlor sein Leben im Jahre 1934 bei einem Schusswechsel mit der Polizei.
Nach dem Mittagessen machten wir uns langsam auf den Rückweg. Dieses Mal fuhren wir an die Küste über Marbella. Noch vor 70 Jahren hatte das kleine Fischerdörfchen nur 900 Einwohner. Doch in zwischen sind es bereits 140.000 Bewohner in der Stadt geworden. Marbella galt als mondäner Mittelpunkt der Costa del Sol, doch war sie nie ein Platz des Massentourismus und zeigt sich stets als gepflegter und teurer Ferienort. Aber die Schleichs und Adeligen haben das Städtchen verlassen und zahlreiche anhängige Gerichtsverfahren gegen Amtsträger haben sie zum Symbol von Habgier und von Korruption genährte Bauspekulation gemacht. Zwar scheint der Luxusbadeort heute von Korruption befreit zu sein, doch erholt man sich nur mühsam von diesem Imageschaden.
3. Tag: 12.09.2011 – Granada
Bei blauem Himmel machte sich ein kleiner Teil unserer Gruppe mit Rita auf, die Berge der Alpujarra-Region zu erklimmen. Entlang enger Bergstraßen genossen wir alle den atemberaubenden Anblick der wunderbaren grünen Bergwelt. Das Gebiet südlich von Granda und der Sierra Nevada steht unter Naturschutz und diente damals als Zufluchtsort der Banditen. Seit den 60er Jahren lebten hier viele Hippies, die bis heute ihren Unterhalt mit der Herstellung handgewebter Teppiche und handgemachter Schmuck. Doch nicht nur Textilien sind bekannte Produkte, sondern auch der beste Serrano-Schinken soll aus dieser Gegend kommen. So besuchten wir die Schinkentrocknerei „Gonzalez Ortiz“ in Trevélez, dem höchsten Dorf der gesamten iberischen Halbinsel (Höhe von 1.750 Metern). Der typische salzige Geruch und die Säulenvorbauten, hinter denen sich getrocknete Schinken verbergen, zeichnen das Dörfchen aus. Was genau die Besonderheit des „Jamón serrano“ ausmacht, erfuhren wir in einer aus erster Hand von Dani, einem Angestellten der Trocknerei, der sich bestens mit der Schinkenherstellung auskennt. Erstaunt waren wir, dass die Prozedur von der Lieferung der frischen Schweinekeulen bis zum perfekt getrockneten Schinken bis zu zwei Jahren dauerte. Nach dem Film über die Herstellung, durften wir den beliebten Schinken mit einem Stückchen Brot, Chorizo-Wurst und einem Glächen Sherry kosten. - Ein wahrlicher Gaumenschmaus! Im Anschluss hatten alle den delikaten Schinken für sich und Familie oder Freunde eingekauft.
Wir begeben uns im Anschluss nach Pampaneira, einem reizenden kleinen Dorf, welcher zur Ortschaft „El Barranco de Poqueira“ gehört. Die weißgetünchten Häuschen mit bunten blumenbepflanzten Balkonen, flachen Dächer und die fast unberührte Natur der Berglandschaft verschaffen eine unglaublich idyllische und ruhige Atmosphäre. Wir spüren sofort den kunsthandwerklichen Reichtum des Dörfchens. Die engen Gassen, zahlreichen Teppich- und Schmuckläden sowie die Künstler, die an ihren Straßenständen ihre Geschicklichkeit bei der Herstellung von kleinen Figuren zeigen, laden zum Verweilen ein.
Gegen 14:15 Uhr machten wir in einem gemütlichen, urigen Restaurant eine Pause und verzehrten mit viel Freude ein wohlschmeckendes 3-Gänge-Menü aus Zutaten der Region und dazu ein Kännchen Wein.
Glücklich und überaus zufrieden kehrten wir durch die anmutige Terrassenlandschaft zurück in unser Hotel.
4. Tag: 13.09.2011 – Córdoba
Bei blauem Himmel und angenehmen Sommertemperaturen genossen wir noch einmal den schönen Strand. Einige nutzen auch die Gelegenheit, die Stadt Fuengirola zu erforschen. Hier gibt es einen großartigen Zoo, einen aufregenden Aqua-Park, eine Stierkampfarena und die imposante Burg Sohail - das Wahrzeichen der Stadt.
Am frühen Nachmittag reisten wir vorbei nach Nerja, an der Mündung des Flusses Chillar ins Mittelmeer gelegen. Die kleine Stadt ist ein wunderbarer stiller Badeort an der Sonnenküste. Als uns unsere herzallerliebste Reiseleiterin Rita zum Balcón de Europa führte, eröffnete sich ein fantastischer Blick auf die abwechslungsreiche Küste, dem intensiv türkisblauem Wasser und dem Gebirge im Hinterland. Einigen von uns gefiel das reizvolle Städtchen so gut, dass sie am liebsten hier bleiben würden.
Bevor wir unser Heimreise antreten, besichtigten wir die spektakulären Höhlen von Nerja, eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten von Spanien. Vor ca. 50 Jahren wurde die Höhle zufällig von spielenden Kindern gefunden und seitdem teils für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese riesige Höhle (über 4 km langes System von Tropfsteinhöhlen) besticht mit bizarren Stalagmiten- und Stalaktitenbildungen. Es war für uns unfassbar, dass solch eine gigantische Höhle erst so spät entdeckt wurde.
Dann war es soweit, wir mussten leider vom spanischen Süden Abschied nehmen, denn am frühen Abend startete unser Flug nach Berlin. Rita verabschiedete sich herzlich von uns mit einem „dicken Kuss“. Der Rückflug erfolgte pünktlich und es gab von Eberhardt TRAVEL eine kleine Süßigkeit als kleine Aufmunterung für das „Schmuddelwetter“, das uns in Deutschland erwartet.
Eine wunderschöne Zeit mit grandiosem Sommerwetter, tollen Erlebnissen und interessanten „Entdeckungen“ des römischen, maurischen und christlichen Erbes erlebten wir gemeinsam in Andalusien.
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