Reisebericht: Genießerreise Mallorca – Gärten, Küche und Kultur

01.05. – 07.05.2016, 10 Tage Rundreise in kleiner Reisegruppe im wahren Mallorca mit Valldemossa – Palma – Alfabia – Soller – Formentor und vielen kulinarischen Erlebnissen – maximal 16 Personen


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Bei dieser Mallorca-Reise möchten wir neben dem Besuch bekannter Sehenswürdigkeiten die Insel auch kulinarisch und botanisch erkunden.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

01.05.2016: Flug nach Mallorca

Am späten Nachmittag treffe ich mich mit 6 Eberhardt-Reisegästen am Flughafen Dresden. Nach Check-In und Gepäckkontrollen haben wir noch etwas Zeit. Pünktlich 18.40 Uhr startet aber der Flieger nach Palma de Mallorca. Wir erreichen die Insel nach etwa zwei Stunden. Hier werden wir schon von Isabel, der Vertreterin der örtlichen Agentur, erwartet. Per Kleinbus geht es zum Hotel „Bahia del Sol" in Santa Ponca. Mit einem späten Abendessen geht der Tag zu Ende.
Die anderen Gäste der Reisegruppe sind bereits am Vormittag bzw. in den Nachmittagsstunden aus Leipzig, Berlin, Frankfurt und Hannover angekommen. Sie hatten schon die Möglichkeit für erste Erkundungen vor Ort.

02.05.2016: Valdemossa – Son Marroig – Ölmühle – Soller

Gut gestärkt vom Frühstücksbuffet treffen wir uns im Hotelfoyer. Alle 23 Reisegäste der Gruppe lernen sich nun erstmals kennen. Und auch unsere örtliche Reiseleiterin Magdalena können wir begrüßen. Sie wird uns in den nächsten Tagen bei interessanten Ausflügen ihre Insel zeigen. Gleich zu Beginn geht es nach Valdemossa, einem besonders hübschen Ort.  Schon von weitem ist der Turm der  Kirche Sant Bartolome zu sehen. Vorbei am Chopin-Denkmal - der Komponist verbrachte den Winter 1838/39 hier - und durch den Rosengarten erreichen wir das imposante Bauwerk und spazieren weiter in den engen, verwinkelten Gassen. Uns fällt auf, dass  an vielen Häusern handbemalte Keramikschilder angebracht sind. Sie zeigen Bilder aus der Lebensgeschichte  der Inselheiligen Catalina Tomas. Bevor wir unsere Fahrt fortsetzen, lassen wir uns den berühmten Kartoffelkuchen „Coca de Patata" schmecken. Er ähnelt etwas unseren „Berlinern".
Einen nächsten Halt machen wir am Landgut Son Marroig. Nach einer kleinen Führung im Herrenhaus und durch den schönen Garten, wo auch ein Pavillon aus weißem Marmor steht, genießen wir den Blick vom Aussichtspunkt auf die Küste unter uns. Besonders beeindruckend ist der „gelochte" Felsen.
Entlang der Steilküste und durch das kleine Künstlerdorf Deia, wo beispielsweise Lady Di und Phil Collins schon Urlaub gemacht haben, erreichen wir Soller. Hier geht es zu Fuß weiter zur alten Ölmühle Can Det. Sie stammt noch aus dem 16. Jahrhundert und ist eine der letzten drei Ölmühlen, die noch heute von November bis Februar nach alten Rezepturen Olivenöl herstellen. Anhand eines Films und einer Führung in der Fabrik erfahren wir Interessantes über die mallorquinische Ölproduktion. Vom Chef werden wir zu Weißbrot, Wurst und Käse eingeladen. Dazu gibt es Wein, frischgepressten Orangensaft und natürlich Oliven und Olivenöl - auf Wunsch auch frischen Knoblauch. Zum Abschluss werden wir noch mit Orangenmarmelade, Mandeln und Mandelkuchen verwöhnt. Zurück im Zentrum von Soller bleibt noch Zeit für einen kleinen Bummel. Dabei sehen wir auch die bekannte historische Straßenbahn über den Marktplatz fahren.
Unser letztes Ziel an diesem Tag ist der berühmte botanische Garten von Soller. Hier wachsen fast alle Pflanzen der Balearen, aber auch einige  der Kanaren. Magdalena macht uns auf viele kleine und große Schönheiten aufmerksam. Wir entdecken Bekanntes, finden aber auch uns fremde Gewächse. Der Rundgang ist ein schöner Abschluss unseres heutigen Ausflugsprogramms.

03.05.2016: Gärten von Raixa – Sa Calobra – Bootsfahrt

Wie bereits gestern empfängt uns der Tag mit strahlendem Sonnenschein. Wir fahren vorbei an Palma nach Raixa. Hier besuchen wir das schöne Landgut, besichtigen das Herrenhaus, erfahren, wie einst die Insel entstand, genießen den Blick vom Balkon, fotografieren die große Treppe, spazieren zum Wasserbecken mit den großen Fischen und durch den Garten.
Nun freuen wir uns auf eine landschaftlich besonders schöne Fahrt. Durch das Tramuntana-Gebirge geht es mit immer wieder schönen Ausblicken vorbei ein den zwei Stauseen der Insel und über enge und steile Serpentinenstraßen mit so bizarren Namen wie „Krawattenknoten. An dieser Stelle ein Lob an unseren Chauffeur Diego! Während der Fahrt ist auch immer wieder der höchste Berg der Insel, der Puig Major (1445 nm), zu sehen. Dann erreichen wir Sa Calobra. Das Dorf besteht zwar nur aus wenigen Häusern, ist aber  aufgrund  der schönen Badebucht, in welche der Sturzbach Torrent de Parais mündet, bekannt und beliebt bei Touristen. Die meisten Gäste von uns nutzen die Zeit und spazieren durch die beiden engen Felstunnel zu dieser „Klippenklemme".
Nun erwartet uns schon der nächste Höhepunkt: Mit dem Schiff fahren wir entlang der Costa-Brava-Steilküste nach Port de Soller. Wir genießen bei bestem Wetter die 45minütige Tour. In Port de Soller bleibt noch Zeit zur Einkehr ein eines der vielen Strandlokale. Auch hier begegnet uns wieder die historische Straßenbahn, die den Hafen mit Soller verbindet. Auf bekannter Strecke geht es mit dem Bus wieder zurück zum Hotel

04.05.2016: Palma de Mallorca – Wochenmarkt in Sineu – Weinkellerei

Das erste unserer heutigen drei Ausflugsziele ist Palma de Mallorca. Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Inselhauptstadt. In der Nähe des Hafens, wo Kreuzfahrtschiffe, Fischerboote und unzählige Jachten liegen, steigen wir aus. Zu Fuß geht es zum Königspalast. Er ist zum Teil Sitz des Militärs, dient aber auch dem spanischen König zu Präsentationszwecken, wenn er auf der Insel weilt. Gleich gegenüber befindet sich die Kathedrale La Seu mit reich verziertem Eingangsportal. Sie gilt als der bedeutendste Sakralbau der Balearen. Bald erreichen wir das Rathaus und die Placa Major. Hier ist heute Kreativmarkt für die Kinder der Stadt. . Wir nehmen den Weg über die Fußgängerzone San Miquel, wo sich edle Geschäfte aneinander reihen. Unser Ziel ist jedoch die Markthalle von Palma. Hier ist besonders das Angebot an Fisch sehr groß. Aber auch Obst, Gemüse, Fleisch- und Käsespezialitäten kan man kaufen. In der Nähe des Bahnhofs steigen wir wieder in den Bus und setzen unsere Reise fort.
Ging es gestern hoch hinauf ins Gebirge, fahren wir heute durch die Ebene im Landesinneren, genannt auch die Kornkammer Mallorcas. Rechts und links der Schnellstraße entdecken wir viele historische Windräder. In der Ferne sieht man bald Kirchturm und Kuppel der Pfarrkirche Nuestra Senyora de los Angeles in Sineu. Der Ort liegt nicht nur im geografischen Mittelpunkt der Insel; er ist auch über die Landesgrenze hinaus bekannt für seinen Wochenmarkt. Seit über 700 Jahren findet dieser hier jeden Mittwoch statt. Überall in den Gassen, auf den Terrassen und den Plätzen werden die unterschiedlichsten Waren angeboten. Die Palette reicht vom Käse bis zur Ledertasche, von der gerösteten Mandel bis zum Keramikkrug und von der einheimischen Wurst bis zur Halskette. Ein besonderes Erlebnis ist auch der dazugehörige Viehmarkt.
Nun wollen wir Richtung Petra fahren. Am Rande des Dorfes befindet sich das moderne Gebäude der Weinkellerei Bodegas Miguel Oliver. Bei einem Rundgang durch die Hallen erfahren wir, dass die Tradition der Kelterei in diesem Familienbetrieb fast 100 Jahre zurück reicht. Natürlich verkosten wir dann auch die edlen Tropfen.
Da wir bereits am Nachmittag wieder in Santa Ponca sind, bleibt Zeit für einen Spaziergang durch den Ort. Einige Gäste bummeln noch zum Strand oder zum Denkmal für die Wiedereroberung Mallorcas, von wo man einen sehr schönen Blick in die Bucht hat. Andere schauen sich das Cafe von Daniela Katzenberger oder das Bistro von Jürgen Drews an.

05.06.2016: Kloster Lluc – Halbinsel Formentor – Alcudia – Weingut Taujana

Wie vor zwei Tagen geht es heute wieder Richtung Norden. Diesmal fahren wir aber vorbei an Santa Maria und durch weite Mandel- und Olivenplantagen nach Inca. Der Ort ist vor allem durch die Schuhproduktion bekannt. Wir verlassen hier die Autobahn und damit auch das flache Landesinnere. Ab Selva beginnt der Anstieg ins Tramuntana-Gebirge. Diego meistert wieder souverän jede Haarnadelkurve. 525 Meter über dem Meeresspiegel befindet sich Lluc, der bedeutendste Wallfahrtsort der Insel. Wir besuchen die Klosterkirche und spazieren durch den botanischen Garten.
Unser nächstes Ziel liegt auf der Halbinsel Formentor. Nachdem der Bus wieder hinauf „klettern" musste, erreichen wir einen der schönsten Aussichtspunkt der Insel. Vom Denkmal für den Straßenbauingenieur Antonio Paretti Col laufen wir zum Endpunkt, wo man in mehr als 200 m Höhe über dem Meer u.a. auf die Insel Colomer schauen kann. In der entgegengesetzten Richtung reicht der  Blick bis zur Bucht von Pollenca.
Nachdem jeder viele Fotos gemacht hat, bringt uns Diego nach Alcudia. Der Ort liegt innerhalb der noch sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Mauer, auf der man auch entlangspazieren kann. Einige unserer Gäste nutzen diese Möglichkeit. Andere bummeln durch die  engen Gassen oder setzen sich in eines zahlreichen Straßenrestaurants. Vorbei an den archäologischen Ausgrabungen der römischen Hauptstadt Pollentia fahren wir noch zum Strand von Alcudia. Mit 10 Kilometern ist er der längste der Insel.
Mit einer Weinverkostung wollen wir unser Ausflugsprogramm heute beenden. Vorbei an vielen Feldern, wo zur Zeit die Kartoffel- und Knoblauchernte stattfindet, fahren wir dazu in die Region Binissalem. Sie gilt als das Zentrum des Weinanbaus. Wir besuchen den Weinkeller „Taujana", wo wir drei Weine probieren, ebenso die Wurst aus der Region. In fröhlicher Stimmung geht es zum Hotel zurück.

06.05.2016: Cala Pi – Puig Randa – Ses Salines – Picknick – Botanicactus

Nachdem wir bis jetzt jeden Tag von der Sonne verwöhnt wurden, zeigt sich heute der Himmel bedeckt. Wir wollen den Tag im Südosten der Insel verbringen. Auf bekannter Strecke fahren wir nach Palma, dann aber Richtung Süden. In Cala Pi laufen wir zu einer der schönsten Buchten der Insel. Außerdem haben wir  hier in der Nähe eines alten Wehrturmes einen schönen Blick auf die Steilküste und bis zur Insel Cabrera.
Weiter geht es mit dem Bus hauptsächlich durch Feigenplantagen. Bald können wir in der Ferne den Berg Randa sehen, der mit 524 m die Ebene überragt. Wegen der drei Klöster, die sich dort befinden, wird er auch der Heilige Berg Mallorcas genannt. Wir besichtigen die Klosterkirche auf dem Gipfel. Den Ausblick von hier oben über die Insel versperrt uns allerdings der Nebel.
Unseren nächsten Halt machen wir im Ort Ses Salines. In einem kleinen Geschäft haben wir hier die Möglichkeit, das echte „Fleur de Sales" zu probieren und zu kaufen. Außerdem zeigt ein Film, wie in der Region dieses Salz gewonnen wird.
Inzwischen ist Mittagszeit. Deshalb wurde für uns ein Picknick vorbereitet. Bei einem Glas Rotwein lassen wir uns die landestypischen Speisen schmecken. Dann erwartet uns ein besonderer Höhepunkt unserer Mallorca-Reise: der Besuch des größten botanischen Gartens Europas. Er trägt den Namen „Botanicactus" und präsentiert auf 150.000 m² mehr als 1000 Pflanzenarten. Der Chef persönlich führt uns durch sein Reich. Er weiß Interessantes zu erzählen und gibt den Gästen auch so manchen Tipp für die heimische Pflanzenpflege. Wir entdecken u.a. Johannisbrotbäume, Aleppokiefern sowie imposante Gummi- und Olivenbäume. Besonders beeindruckt sind wir von der Fülle, Vielfalt und Größe der Kakteen. Wie im Flug vergehen die zwei Stunden unserer Führung. Alle sind sich einig: Der „Botanicactus" ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Spürt man doch auch überall, mit wieviel Liebe und Leidenschaft die Anlage gepflegt wird.
Bevor es zum Hotel zurückgeht, machen wir noch einen Stopp an einer Saline. Hier türmen sich die Salzberge und wir sehen auch die sogenannten Cocons, in denen das Wasser verdunstet und das berühmte Salz zurücklässt. Damit endet unser Ausflugsprogramm und wir bedanken uns ganz herzlich bei Reiseführerin Magdalena und Chauffeur Diego.

07.05.2016: Heimreise

Die Gäste aus Dresden und Leipzig müssen heute schon recht zeitig zum Frühstück, denn bereits 5.30 Uhr werden sie zum Flughafen gebracht. Für acht weitere Gäste endet der Mallorca-Aufenthalt dann am Nachmittag. Nach vielen schönen Erlebnissen sowie mit interessanten kulinarischen, botanischen und kulturellen Erinnerungen im Gepäck geht es zurück in die Heimat. Vier Gäste werden noch eine Woche Mallorca individuell erkunden.
Ein Dankeschön an Sie, liebe Eberhrdt-Reisegäste, sagt Ihre Reisebegleiterin Martina Pötschke

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