Reisebericht: Genießerreise Mallorca – Gärten, Küche und Kultur

11.05. – 18.05.2019, 10 Tage Rundreise in kleiner Reisegruppe im wahren Mallorca mit Valldemossa – Palma – Alfabia – Soller – Formentor und vielen kulinarischen Erlebnissen – maximal 16 Personen


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Auf unserer Garten und Gourmet Reise durch Mallorca erwarten uns Wein, Olivenöl, Salz, Mandel Eis und noch vieles mehr. Traumhafte Landschaften und einsame Buchten machen diese Reise perfekt!
Ein Reisebericht von
Isabel Zwanzig
Isabel Zwanzig

Tag 1. Anreise nach Mallorca/ Port d' Alcúdia

Es geht für uns in Dresden und Leipzig los zu einer doch recht unchristlichen Zeit. Unser Flug aus Berlin Schönefeld hebt bereits um 6:00 ab. Dafür erreichen wir zeitig dem Deutschen seine Lieblingsinsel - Isla del la Mallorca. Unser schönes Hotel befindet sich im Nordosten der Insel im Ort Port de Alcúdia. Hier findet zufällig gerade der Iron Man statt, eine riesige Sportveranstaltung bei der erst 3,8 km geschwommen, 180 km geradelt und anschließend noch - weil es so schön ist- 42 km gelaufen wird. Diesem Spektakel sehen einige von uns dann noch ein bisschen zu und die anderen gönnen sich einfach eine kleine Mittagspause in der Sonne - oder machen eben beides. Am Abend aber stoßen wir erstmal auf die gemeinsame Woche an und lassen den Tag beim guten Abendessen ausklingen.

Tag 2. Besichtigung der Altstadt von Alcúdia, Kap Formentor, Port de Pollenca & S' Albufera

An unserem zweiten Tag auf der Insel bleiben wir ganz in der Nähe und erkunden erstmal den Norden und Süden rund um Port de Alcúdia. Zunächst fahren wir in die nur wenige Kilometer entfernte Altstadt von Alcúdia. Hier findet immer sonntags ein Markt statt. Märkte gibt es auf Mallorca an fast jedem Wochentag in einem anderen Ort. Wir spazieren durch den autofreien Stadtkern, hinauf zur Stadtmauer und bummeln ein wenig über den Marktplatz.
Anschließend geht es weiter zum Port de Pollenca, der durch seine Strandpromenade, Yachthafen und zahlreichen Cafés und Restaurants malerisch schön begeistert. Von hier aus haben wir einen grandiosen Blick auf die Halbinsel Formentor und die Stadt Alcúdia. Wir fahren mit dem Boot weiter Richtung Nord-Osten zum Platja de Formentor - ein echter Geheimtipp, wenn es um ungestörten Badespaß geht. Hier gibt es nur ein Café und viel Platz am Strand, der von Kiefern umsäumt ist. Von hier aus geht es hoch hinaus zum Kap Formentor. Bevor das Tramuntana Gebirge im Norden im Meer versinkt, zeigt es sich am Kap Formentor noch einmal von seiner ganzen Pracht. Der Aussichtspunkt Mirador d'es Colomer, dessen Landzunge weit ins Meer ragt, ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Die Klippen fallen hier mehr als 230m ab ins Meer und der blaue Himmel bietet ein perfektes 360°-Fotomotiv. Danach wird es Zeit für unsere Mittagspause in Port de Pollenca.
Den Nachmittag runden wir mit einem Besuch im Naturschutzgebiet von S'Albufera ab. In der riesigen Schilflandschaft kann man sehr gut heimische Vogelarten und auch Zugvögel beobachten - Jahr für Jahr ein beliebtes Ziel für zahlreiche Ornitologen. Noch ein kurze Fotostopp am Playa de Muro, der einem das Gefühl gibt in der Karibik zu sein, dann geht für uns der erste und sehr erlebnisreiche Tag auf Mallorca zu Ende. Buenas noches!

Tag 3. Berg Puig de Randa, Salinas d ès Trenc, Naturpark Mondrago, Portopetro

Wir starten am Morgen zum Puig de Randa, der gar nicht übersehen werden kann. Er ist der höchste Berg im Zentrum der Insel mit 543m ü.M. und seine Form lässt auf den Tafelberg in Südafrika schließen. Hierfür fahren wir in Richtung Südwesten durch die Ebene Es Pla. Früher haben sich hier die Gottesbesucher zurückgezogen um in den drei Klöstern als Einsiedler zu leben. Wir besichtigen das Kloster Santuari de Cura und die kleine Kapelle. Von hier oben haben wir einen herrlichen 360°-Blick über die Insel.
Weiter geht es nach Ses Salines, wo die Salzberge wie Schnee in den blauen Himmel ragen. Seit fast 2.000 Jahren wird an der sonnigen Südseite der Insel Meersalz gewonnen. Wir erhalten eine Führung durch die Salinen, in denen bereits die Römer das begehrte Meersalz aus den flachen Wasserbecken gewonnen haben. Noch heute wird das berühmte Flor de Sal in über 28 Ländern exportiert. Die von Hand geernteten Salzblüten gibt es sogar in verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Heute gibt es für uns ein Picknick, eigens von unserm Inselführer Antonio vorbereitet. Dafür fahren wir in den Naturpark von Mondrago, der bereits 1992 zusammen mit der angrenzenden Bucht Cala de s'Amarador und dem Hinterland zum Landschaftsschutzgebiet erklärt wurde. Die Bucht zählt zu einer der schönsten auf Mallorca - das können wir nur bestätigen. Hier gibt es auch einen kleinen Picknickplatz, an dem Antonio unser Buffet aus Empanadas, Salami, Oliven, Käse, Paprika Wurst, Rotwein aus einer hiesigen Bodega sowie zum Nachtisch Kuchen und Kräuterschnaps herrichtet. Ein wahres mallorquinisches Festmahl. Buen provecho!
Einen letzten Fotostopp legen wir in dem beschaulichen Fischerdorf Portopetro ein. Hier locken zahlreiche Fischrestaurants mit dem Fang des Tages - den hatten wir heute allerdings schon beim schönsten Picknick der Insel. Anschließend geht es für uns zurück zum Hotel.

Tag 4. Olivenöl und Wein

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen unserer Genussreise Mallorca. Wir starten Richtung Pollenca, um dann durch das Tramontana Gebirge die Olivenfarm Sa Tafona de Caimari zu erreichen. Zwischen den zahlreichen Olivenbäumen scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Wir verköstigen verschiedene Sorten des kaltgepressten und sehr guten Öls und können uns auch das ein oder andere Öl mit nach Hause nehmen. Der Unterschied ist deutlich zu schmecken - ein Genuss für den Gaumen.
Anschließend fahren wir weiter nach Santa Eugenia zu einem familiengeführten Weingut Taujana besuchen. Das Weingut wird nur von vier Leuten geführt - zwei Brüdern, die das Weingut bereits in der 3. Generation bewirtschaften und ihren Frauen. Wir verkosten drei Sorten mallorquinischen Wein mit unterschiedlichen Trauben - einen Bianco, Rosado und Tinto.
Die Trauben hierfür stammen meist aus dem Ausland. Für Rot wird oft Callet, Manto Negro, Cabernet Sauvignon oder Syrah verwendet. Der Weißwein wird mit einer mallorquinischen Traube hergestellt, der Prensal (Moll). Beliebt sind auch Chardonnay, und Sauvignon Blanc.
Als Gütesiegel gilt die Aufschrift „Vinos de la Tierra de Mallorca" und umfasst das geographische Anbaugebiet für die Herstellung und Abfüllung des Weins. Nur Weine, deren Trauben auf Mallorca gewachsen und im Erzeugungsgebiet abgefüllt wurden, dürfen diese Bezeichnung tragen.
Wir besuchen noch einen weiteren Ort der Weinregion, nämlich Santa Maira del Cami. Zusammen mit dem Nachbarort Binissalem ist Santa Maria del Cami ein wichtiges Zentrum des Weinbaus. Wir besuchen die Bodega Angel, die groß und modern erscheint. Der Wein und das dazugehörige Picknick schmecken ausgezeichnet. So lässt sich ein Tag auf dem Weingut aushalten. In diesem Sinne: Salud! Auf die Gesundheit!

Tag 5. Besuch der Insel Hauptstadt Palma de Mallorca

Bevor wir direkt in das Zentrum der Stadt fahren, geht es für uns durch die Hafenstraße noch etwas westlich von Palma zum Castell de Bellver, welches strategisch günstig 140m hoch über der Bucht von Palma thront. Der heilige Jakob II. hatte die Rundburg um 1300 n.Chr. als königliche Residenz in Auftrag gegeben und nicht wie vielleicht vermuten lässt als Verteidigungsanlage.
Nun geht es aber weiter direkt in die Inselhauptstadt mit seinen ca. 422.000 Einwohnern. Die Hauptattraktion ist natürlich die Kathedrale des Lichts „La Seu". Die von Licht durchflutete gothische Kathedrale thront oberhalb der alten Stadtmauer direkt am Meer. Bekannt ist die Kathedrale vor allem durch das „Auge der Gotik", die größte Fensterrosette der Welt erstrahlt mit einem Durchmesser von 12,55m. Durch die Jahrzehnte hindurch haben sich die verschiedensten Baustile in der Kathedrale verewigt. Angefangen mit der Gotik im 13 Jhr., über die Renaissance, Barock und den Neoklassizismus und mitgeprägt durch Antonio Gaudi im 20. Jhr.
Nach einem ausführlichen Rundgang spazieren wir weiter Richtung Altstadt zum Placa Cort, dem Zentrum mit dem Rathaus aus dem 16. Jhr. Weiter gehen wir zum Placa Major, welcher von Arkadenhäusern gesäumt ist und auf dem Straßenkünstler und Kunsthandwerker ihren Platz gefunden haben, um Ihre Kunst und Waren feil zu bieten. Unser Mittagsziel ist die Hauptmarkthalle von Palma „Mercat de l'Olivar". Dieses Labyrinth mit frischem Fisch und allerlei Obst und Gemüse lässt jedes Gourmetherz höherschlagen.
Nach der Mittagspause ruft der Kaffee. Hierfür kehren wir in ein kleines Café namens Can Joan de s'Aigo ein, um die wohl beste Ensaimada in Palma zu genießen. Die goldgelbe in Schmalz ausgebackene Hefeteigschnecke ist ein echter Genuss.
Optional gehen einige von uns danach noch in das Arabische Bad, das sich in den Gassen auf der Rückseite der Kathedrale befindet. Der Besuch versetzt uns zurück in das 10 Jhr.. Es waren mal fünf arabische Bäder wovon leider nur noch das San Serra gut erhalten ist und genutzt werden kann.
Ein schöner und interessanter Tag in Palma geht zu Ende. Unser Fazit: von dem Massentourismus der Insel spürt man in Palma wenig. Hier leben die Menschen ganz normal, die hier ihrer täglichen Arbeit nachgehen.

Tag 6. Valdemossa, Landgut Son Marroig, Port de Sóller & Botanischer Garten, Alfabia

Heute geht es hoch hinaus für meine Gruppe und mich - genauer gesagt 425m ü.d.M. nach Valdemossa. Das Bergdörfchen ist wahrscheinlich der bekannteste Ort der Insel, nicht zuletzt wegen den Künstlern George Sand und Frédéric Chopin. Aber auch seiner wunderschönen Lage wegen und den romantischen Natursteinhäusern am Hang. Wir spazieren durch wunderschöne Gärten und vorbei an einem Karthäuser Kloster, in dem Chopin seine Wintertage verbracht haben soll, hinab durch die Gassen in das Unterdorf mit blumengeschmückten Häusern und handgemalten Kacheln. Oft zeigen sie die 1531 in Valldemossa geborene heilige Catalina Tomàs.
Nur 2 km von Valdemossa entfernt wartet ein weiteres Highlight auf uns: der Aussichtspunkt „Mirador de sa Foradada". Hier stoßen wir auf unsere beiden Geburtstagskinder des Tages mit Sekt und typischen Kartoffelkuchen „Coca de Patata" an. Danach besichtigen wir das Landgut Son Marroig des Erzherzogs Ludwig Salvator. Er ließ das Haus aus dem 16. Jhr. im toskanischen Stil umbauen und ich würde sagen das Haus zählt zu den am schönsten gelegenen Häusern Mallorcas - hoch über der Küste der Serra de Tramuntana. Das Anwesen ziert das wohl beliebteste Fotomotiv der Insel - der neoklassizistische Pavillon aus weißem Marmor im Garten mit Blick auf die durchlöcherte Felsnase der Foradada. Wir können uns hier kaum sattsehen und losreißen!
Letztlich müssen wir aber doch fahren und machen uns auf den Weg nach Soller durch das Künstlerdorf Deià. Seit dem 19. Jhr. haben sich in dem Dorf immer wieder Künstler und Schriftsteller niedergelassen.
Unsere Mittagspause machen wir heute in Port de Sóller, das durch seine einmalige Lage direkt am Meer und der neu angelegten Strand- und Hafenpromenade besticht. Zum Charme von Port de Sóller trägt auch die alte Straßenbahn, der sogenannte Orangenexpress, bei. Die ältesten Waggons stammen aus dem Jahr 1913 und rollen entlang der Promenade vorbei an den zahlreichen Cafés und Restaurants.
Den Abschluss des Tages macht der Botanische Garten in Sóller mit seiner großartigen Pflanzenvielfalt und die arabischen Gärten von Alfabia. Diese laden zum Verweilen und genießen ein. Die „Jardins d'Alfabia" gehören der muslimischen Ära auf Mallorca an und sind einer der schönsten Gärten der Insel. Die Gartenanlage ist sehr gut erhalten und in ihr gedeihen die unterschiedlichsten Blumen- und Palmenarten und die umwucherten Laubengänge und Wassersiele sorgen für einen romantischen Ausklang des Tages.

Tag 7. Finca Son Real, Artá, Porto Christo und Burg von Capdepera (optionaler Ausflug)

Für einige von uns ging es zur Finca Son Real. Ein traumhaftes schönes altes Landgut, das noch heute zahlreiche Tiere beherbergt wie schwarze Schweine, Schafe und Gänse sowie auch verschiedene Pflanzen anbaut. Der ehemalige Stall wurde zu einem Museum umgebaut, in dem man sich über das Leben von Früher auf solchen Landgütern informieren kann. Sehr interessant inmitten der Natur.
Weiter geht es für uns nach Artá - hier spazieren wir über die autofreie Rambla von Artá, auf der sich das Leben abspielt. Unser Weg führt uns hinauf zur Wallfahrtskirche Santuari de Sant Salvador. Die ab dem Jahre 1825 im klassizistischen Stil errichtete Kirche nimmt einen großen Teil der mittelalterlichen Befestigung ein. Wir bummeln anschließend noch ein bisschen durch die verschachtelten Gassen und genießen gemeinsam einen Café con Leche.
Unsere Mittagspause machen wir dann in Porto Christo. Der kleine Ort, dessen Hauptattraktion die Drachenhöhlen sind, besticht aber durch seinen kleinen malerischen Hafen- und die sehr schöne Flaniermeile. Schon die Römer und die Mauren nutzten diesen geschützten Hafen von Manacor für ihren Warenaustausch. „Christushafen" heißt der Ort übersetzt, weil hier im Jahre 1260 ein Kapitän nach Errettung aus Seenot ein Kruzifix, eine Madonna und eine Glocke gespendet zurückließ. Hier gönnen wir uns ein Eis aus Mandeln und Feigen - typisch mallorquinisch. Wir sind ja schließlich hier auf einer Genießer Reise.
Die Burg von Capdepera darf natürlich bei keinem Mallorca Besuch fehlen. Zwischen Artá und Cala Ratjada sieht man hoch auf dem Bergrücken die Zinnen einer Festungsanlage. In der Römerzeit wurde der Berg als natürliche Bastion genutzt - der Name Capdepera kommt von „Caput Petrae": was so viel heißt wie Felsgipfel. Wir haben heute Glück und es findet ein Mittelaltermarkt statt. Die Burg ist festlich geschmückt und überall gibt es kleine Stände mit Schmuck, Blumen oder Schwertern. Hier fühlt man sich direkt wieder in die Zeit des Mittelalters zurückversetzt. Eine schöne Aussicht hat man natürlich auch von oben. Wir verabschieden uns heute von unserem örtlichen Reiseleiter Antonio und lassen die Woche bei einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.

Tag 8. Heimflug

Heute geht es für uns wieder Richtung Heimat nach einer erlebnisreichen und informativen Woche auf Mallorca. Wir haben Mallorca aus einer ganz anderen Perspektive kennengelernt fernab der gängigen Klischees. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal, Eure Isabel.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Der Reisebericht von Isabell Wiederspiegelt die wunderschöne Reise auf
Mallorca. Wetter , Hotel und die reichhaltige Verpflegung runden unser Wohlbefinden ab. Dank der Sachkundigen Führungen von Antonio und das
immer Wachsame Auge von Reiseleiterin Isabell konnten wir die schönsten
Gegenden der Insel kennenlernen.

Horst Lorenz
20.05.2019

Ich kann Herrn Horst Lorenz nur zustimmen.
Es war eine wunderschöne Reise
Eine herrliche Hotelanlage und schöne Tagesreisen.
Das Zusammenspiel mit Isabel und Antonio klappte wunderbar, so das alla mitreisenden auf ihre Kosten kamen.
Ich wünsche Isabel alles Gute auf ihren weiteren Lebensweg und weiterhin solch schöne Reisen.
Gert Gülzow

Gert Gülzow
23.05.2019