Reisebericht: Inselhüpfen auf den Kanaren – große Rundreise

05.10. – 16.10.2016, 14 Tage Rundreise auf den Kanarischen Inseln Teneriffa – La Gomera – La Palma – Gran Canaria


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Die vier Inseln Teneriffa, La Gomera, La Palma und Gran Canaria bezaubern mit ihrer landschaftlichen, klimatischen, kulturellen, kulinarischen Vielfalt.
5.10.-16.10.2016
Ein Reisebericht von
Cornelia Benz

Tag 01 – 05.10.2016: Flug nach Teneriffa Süd


Alle 14 Gäste flogen gemeinsam von Berlin-Tegel nach Teneriffa-Süd. Der Morgen war winterlich kühl und wir freuten uns sehr, in den folgenden 12 Tagen nochmal sommerliche 27 Grad genießen zu dürfen.
Nach der nachmittäglichen Ankunft im Hotel La Siesta unternahmen wir erste Erkundungen der Umgebung und der Einkaufsmöglichkeiten und hatten ein sehr angenehmes gemeinsames Abendessen.

Tag 02 – 06.10.2016: Ganztägige Inselrundfahrt auf Teneriffa


Mit Anne, unserer örtlichen Reiseleiterin für die nächsten vier Tage, und Rivero, unserem ersten Busfahrer, fuhren wir gegen den Uhrzeigersinn um die ganze Insel. Auch, was das Leben auf der Insel betrifft, bekamen wir von Anne während der Busfahrt einen Rundum-Überblick.
Unser erster Halt war in Candelaria, wo laut Legende den Guanchen (Ureinwohnern Teneriffas) eine angespülte Marienfigur am Strand erschienen war. Wir konnten die Höhle, die Skulpturen der damaligen Guanchenkönige, und die später zu Ehren der Maria erbaute Kirche besichtigen.
Weiter ging es nach Puerto de la Cruz im grünen Norden. Hier hatte der Tourismus auf den Kanaren begonnen. Engländer, die in der industrialisierten Heimat Krankheitsprobleme hatten, kamen zur Erholung hierher und mieteten sich mehrere Wochen in Herrenhäuser ein. Dies war der Ursprung der heutigen Hotels.
Das Meer war recht wild, aber wer trotzdem baden wollte, konnte dies in einer von César Manrique geschaffenen Badelandschaft tun. Beim Rundgang durch die Stadt konnten wir gigantische Graffiti an alten Häuserwänden bestaunen, das Ergebnis eines Projektes der Stadt. Eine weitere Einmaligkeit dieser Stadt war die "kanarische Patchworkpalme".
In Icod de los Vinos, im Norden, bestaunten wir den restaurierten und heimlich ventilierten Drachenbaum, der 600-2000 Jahre alt sein soll, nach neuesten Studien 1000 Jahre.
Am Mirador (Aussichtspunkt) de Garachico sahen wir die fächerförmige Platte aus Lavagestein, die das alte Dorf Garachico unter sich begraben hatte & auf der das neue Dorf erbaut worden ist.
Zum Abschluss machten wir Halt an den gigantischen Klippen (Acantilados de los Gigantes) im Westen. Sie sind beeindruckende 500 m hoch und boten einen perfekten Hintergrund für unser Gruppenfoto. Dann gab es noch eine kleine Überraschung für die Gruppe: einen für hier typischen Ron Miel (Honigrum), der allen sehr mundete.
Rundum zufrieden und in die Inselwelt eingeführt trafen wir uns zum Abendessen, das heute ein großes Grillen auf der Terrasse des Hotels war.

Tag 03 – 07.10.2016: Freizeit oder Fakultativ–Ausflug nach Masca und Garachico (Dörfer im Dornröschenschlaf) oder zum Loro Parque


An diesem geruhsamen Tag fuhr uns Salomé, unsere Busfahrerin, ebenso geruhsam auf den spektakulär engsten und gewundensten Straßen im Nordwesten der Insel. Es ging los mit zwei schönen Aussichtspunkten: Mirador Lomo Molino und Lagarito. Das Dorf oder die Stadt Garachico ("kleine Insel", so benannt nach der kleinen vorgelagerten Insel), war unser erstes Highlight. Sie war die wichtigste Hafenstadt von Teneriffa, bis sie vor 310 Jahren zerstört wurde von Lava, zuerst der Hafen innerhalb von 6 Stunden, später große Teile der Wohngebiete. Es setzte eine große Landflucht nach dem Vulkanausbruch ein, die ökonomische Grundlage war zerstört. Oberhalb des ehemaligen Hafens befindet sich eine Metall-Skulptur, die symbolisch hierfür geschaffen wurde: ein Mann mit vielen Koffern, der Garachico verlässt, aber ein großes Loch in der Brust hat, da sein Herz hierbleibt.
Im Ort selbst konnten wir den ehemaligen Eingang zum Hafen anschauen, die ebensowenig zerstörte Kirche und eine Attraktion: ein natürliches, über 100 m langes Badebecken zwischen schwarzen Lavafelsen mit in selbige gehauenen Treppen und Sprunggelegenheiten. Die sich entlang bewegende Welle fegte die dunkelroten und schwarzen Krabben wundersamerweise nicht von den steilen Wänden. Dann hatten wir Zeit zum Bummeln und Essen.
Weiter ging es durch das Teno-Gebirge, was manchmal ein bisschen in einer Wolke lag. Am Cruz de Hilda sahen wir die beeindruckende, berühmt-berüchtigte Masca-Schlucht von oben und darin Masca, das aus drei Mikroballungen von Häusern besteht. Hier konnten wir Kaffee und Kuchen zu uns nehmen oder eine ganz kleine, ca. zehnminütige Wanderung in Richtung der Schlucht machen.
An einem letzten Aussichtspunkt (La Curva) nahmen wir Abschied und fuhren zurück zum Hotel. Jedoch hatten wir, außer zu Abend zu essen, noch etwas vor: den besten Strand zu erkunden und im Atlantik schwebezudeckeln.
Drei Gäste waren zum Loro Parque gefahren und waren begeistert von den Tier-Shows.

Tag 04 – 08.10.2016: Ganztagesausflug Pico del Teide und La Orotava


Mit Anne und unserem Busfahrer Oscar ging es schnurstracks durch den kanarischen Kiefernwald in den Teide-Nationalpark und zur Seilbahnstation des Teide. Diese Kiefern sind eine kanarische Besonderheit: Sie sind feuerresistent und überleben deshalb die hier leider sehr oft vorkommenden Waldbrände. Dabei brennen sie bis auf den Stamm ab, aber innerhalb weniger Jahre bekommen sie neue Äste & Nadeln. Wegen dieser einzigartigen Eigenschaft hat man sie nach Australien, Südafrika, Zypern, Griechenland, Israel importiert, aber dort haben sie sich nicht bewährt, da sie sich besser vermehren als endemische Arten und diese verdrängen.
Am Mirador Boca Tauce konnten wir einen ersten näheren Blick auf den Teide werfen.
Um 10 Uhr ging unsere Seilbahn mit 44 Personen in nur acht Minuten nach oben. Auf der Fahrt und auf unserem Spaziergang 170 Meter unter dem Gipfel konnten wir sehr schön die unterschiedlichen Lavaströme und Gesteinsarten erkennen und den benachbarten Gipfel Pico Viejo bestaunen.
Nachdem wir alle wieder unten angekommen waren ;-) , ging es weiter zu den Roques de García. Diese bizarren Felsen haben jahrelang Modell gestanden für den 1000-Peseten-Schein. Sie befinden sich mitten in der alten Vulkanmauer, die der Überrest des gigantischen Urkegels des Vulkans ist, der viel größer war, als der jetzige Teide, und der aufgrund seiner massiven Größe zusammengebrochen ist.
Unser weiterer Weg führte vorbei an einem Obsidian- und einem Bimssteinfeld.
Nach dem Mittagessen im Restaurante Papillon fuhren wir weiter nach La Orotava mit seinen wunderschönen Balkons aus kanarischem Kiefernholz. Auf dem Platz vor dem Rathaus werden jedes Jahr riesige Fronleichnamteppiche aus gefärbtem vulkanischen Sand gelegt, die viel zu kurzlebig für ihre Schönheit und die in ihnen steckende Kunstfertigkeit sind!
In einem Café am Park schenkten wir einem afrikanischen Tulpenbaum viel Aufmerksamkeit und rätselten über seinen Namen (flammende Varianten waren im Umlauf), bis wir von Anne gerettet wurden.
Nach unserer Ankunft gingen wir so zielstrebig zum Strand, wie wir am Morgen zum Vulkan gefahren waren, und beim sofort anschließenden Abendessen "kosteten" wir wieder in bewährter Manier von den unzähligen Köstlichkeiten, zur Not manchmal auch mehrmals, um uns vollständig von deren Leckerheit zu überzeugen.

Tag 05 – 09.10.2016: Freizeit oder Fakultativ–Ausflug: Der grüne Norden Teneriffas (Nordosten, Anaga–Gebirge) oder Loro Parque


Am Sonntag fuhren wir mit Anne und Salomé zuerst nach Santa Cruz auf den Markt, wo halb Teneriffa seinen "Kram" verkauft, und die andere Hälfte selbigen kauft. Wir machten einen kleinen Stadtrundgang und besichtigten die Kirche mit dem heiligen Kreuz, das bei der Ankunft an der Küste in den Sand gerammt worden war und das der Stadt ihren Namen gab. Da die Stadt wegen des Hafens keinen Strand hat, wurde ein kleiner symbolischer künstlicher angelegt gegenüber des Gebäudes der Inselregierung. Da die Bewohner aber auch an einem richtigen Strand baden wollten, wurde acht Kilometer außerhalb der Stadt ein ganz besonderer angelegt: Las Teresitas, für den gelber Saharasand angeschleppt wurde. Dieser blieb jedoch nicht lange liegen, deshalb musste noch ein zweites Mal angeschleppt werden, nach dem Bau von einem Steinwall in der Bucht.
Nach einem kurzen Halt am Mirador Amogoje, wo man auf der einen Seite Taganana, und auf der anderen Roque de las Bodegas (zu Taganana gehörend) sehen konnte, kehrten wir alle gemeinsam zum Mittagessen ein im Casa África in Roque de las Bodegas. In diesem Mini-Dörfchen entlang der Küste durften wir zwei schöne Traditionen Teneriffas kennenlernen. Die erste war die Tatsache, dass wir in einer Garage aßen. Die Dorfbewohner kosten ihren Wein und bieten ihn zusammen mit günstigem und sehr leckerem, hausgemachtem Essen in ihrer Garage zum Verkauf an. Hieraus sind die Garagenrestaurants ("guachinches") entstanden. Die zweite Tradition ist, dass hier sonntags Leute aus dem Dorf zusammenkommen, um gemeinsam zu musizieren. Es klang wirklich toll, und wir wollten gern noch ein bisschen länger bleiben.
Dann musste es aber dennoch weitergehen. Wir fuhren durch den Lorbeerwald, der so schön feucht und bemoost ist, weil er die Wolken melkt. Wir hielten am Pico del Inglés. Dieser heißt so, weil angeblich ein Engländer abgestürzt war, der sich dann aber als Österreicher entpuppte. Hier hatten wir eine dreifache Aussicht: zum Teide (der ganz klar sichtbar war) und Flughafen im Südwesten, Santa Cruz im Südosten und La Laguna im Nordwesten.
Am Mirador de Jardina "mussten" wir die halbe Flasche Honigrum leeren, die uns Roland am Vortag aus bekannten Gründen spendiert hatte. Dazu gab es Rosquetes de naranja, ein typisches Gebäck von Teneriffa.
Während der Fahrt konnten wir einen Blick auf La Laguna werfen. Sie war die erste Stadt, die von den Spaniern mit Schachbrett-Grundriss erbaut worden war, und diese Schachbrett-Bauweise wurde von ihnen nach Südamerika exportiert und ist dort in vielen Städten zu finden.
Unser letztes Ereignis für diesen Tag war eine Weinverkostung in der Bodega Casa del Vino. Wir bestaunten die wunderbar erhaltene Holzdecke der Kapelle, sahen einen Film, bekamen drei Weinsorten gereicht (weiß, rosé, rot), und Käse dazu.
Unsere zwei Loro-Parque-Gänger kamen zeitgleich mit uns an und hatten auch einen sehr schönen Tag verbracht.

Tag 06 – 10.10.2016: Fährüberfahrt nach La Gomera; Freizeit oder Fakultativ–Ausflug: Valle Gran Rey (Palmental)


Nach einem frühen Frühstück fuhren wir mit der Fähre Naviera Armas nach La Gomera. Einige Gäste hatten sogar das Glück, Delfine zu sehen! Vom Hafen fuhren wir mit Nando zum Hotel Torre del Conde, wo wir nur kurz unsere Koffer ließen und dann gleich mit Melanie zu unserem Ausflug durchstarteten.
Im Bus stellte uns Melanie die Insel vor ("ein am Boden ausgebreitetes Tuch, das man in der Mitte hochzieht").
Am ersten Mirador Degollada ("Pass") de Peraza (Name eines Grafen) sahen wir auf der einen Seite das Tal von San Sebastián mit Stauseen, auf der anderen Seite die Südseite der Insel.
Am Mirador de Los Roques sahen wir beeindruckende Vulkanschlotkerne, einen auf der einen Seite, drei weitere auf der anderen. Die eigentlichen Vulkanschlote sind wegerodiert, das Gestein vom letzten Ausbruch (der nicht komplett stattgefunden hat) ist härter und steht noch beeindruckend da.
Am Mirador de Igualero sahen wir das höchstgelegene Dorf der Insel, das aus drei Häusern bestand, und den Tafelberg. Der ist für die hiesige Bergform äußerst ungewöhnlich, da er oben ganz platt ist, und er erinnert entfernt an z.B. den Lilienstein in der Sächsischen Schweiz. Oben wurden wahrscheinlich religiöse Rituale ausgeführt, denn man fand Tierknochen.
Es ging weiter durch die kleinen Bergdörfer Chipude und Las Hayas bis El Cercado, einem Töpferdorf, wo wir den Töpfern bei der Arbeit zuschauen konnten. Sie fertigten Gefäße für verschiedene Zwecke, z.B. zum Melken von Ziegen, für Runzelkartoffeln ("papas arrugadas") mit zwei Vertiefungen für Mojo, zum Rösten von Kastanien, etc.
Bei Las Hayas sah man Leitern auf und Eimer an den Palmen und wir bekamen die Herstellung des berühmtem Palmen-"Honigs" erklärt, der eigentlich Palmensirup ist, da keine Bienen beteiligt sind, und um dessen Namen sich La Gomera mit der EU streitet. Nach der Ernte, die über mehrere Wochen von Nächten erfolgt, muss sich die Palme fünf Jahre lang regenerieren.
Wir fuhren durch das Valle Gran Rey (in dem Hippies die ersten Touristen waren) bis zum Ende, sprich: zum Strand. Der Ort am Strand heißt sinnvollerweise La Playa. Hier hatten wir Freizeit und Zeit, zu Mittag zu essen.
Am Mirador César Manrique / El Palmarejo sahen wir nochmals das Valle Gran Rey von oben und unmittelbar unter uns die Fenster eines geschlossenen Restaurants. Renate beschloss kurzerhand, das Restaurant wieder in Schwung zu bringen und überzusiedeln.
Weiter ging die Rückfahrt nach San Sebastián durch den weltnaturerbegeschützten Lorbeerwald, in dem leider jemand an zwei Stellen Feuer gelegt hatte, so dass die Feuerwehr komplett überfordert war und es zwei Wochen brannte, und danach sogar noch weitere zwei Monate unterirdisch. Die Passatwolke verhüllte ein bisschen den Anblick der Flächen mit den schwarzen Baumgerippen.
Rechts von uns war unsichtbar der höchste Berg La Gomeras, der Garajonay, so benannt nach dem unglücklichen Paar Gara und Jonay, die nicht zusammenkommen durften und deshalb lieber zusammen starben als getrennt zu leben.
Aus dem Bus konnte man noch einen ungewöhnlich geformten Felsen sehen, den Sombrerito, der aussah, als hätte er ein Gesicht.
So ging unser erster Tag auf La Gomera voller Eindrücke zu Ende mit einem leckeren Abendessen im Hotel Torre del Conde.

Tag 07 – 11.10.2016: Ganztägige Inselrundfahrt auf La Gomera; Fährüberfahrt nach La Palma


Unseren zweiten Tag mit Melanie auf La Gomera wurden wir wieder von Nando chauffiert. Bevor wir durch das laut Melanie schönste Dorf La Gomeras spazierten, Agulo, führte uns unsere Fahrt über drei Aussichtspunkte. Am Mirador Manaderos schauten wir auf Avocado- & Mangofelder und auf den Stausee von Chejelipes. Am zweiten Halt, dem Mirador am Stausee Mulagua, hatten wir eine Aussicht auf das Obertal von Hermigua, und am dritten Mirador sahen wir auf die Küste von Hermigua mit den Überresten des Bananenladekranes.
Dann kamen wir in Agulo an und spazierten durch die schönen Gassen bis zur Kirche mit dem ungewöhnlichen weißen Kuppeldach und dem Rathaus gegenüber. Auf dem Weg dahin schauten wir Mangos und Bananen beim Wachsen zu.
In diesem Dorf gibt es eine besondere Tradition zu Fiesta-Zeiten: Junge Männer nehmen Anlauf und springen über mehrere hoch brennende Feuer vor der Kirche. Wenn die Feuer dann etwas abgebrannt sind, dürfen Frauen und Kinder springen.
Wir machten eine kleine Kaffeepause in einer Bar mit einer besonderen Geschichte. Dieses Haus und die Nebenhäuser bekamen im Winter kein Sonnenlicht, da vor langer Zeit ein verliebter junger Ziegenhirt seine Geliebte verlor, nachdem diese versucht hatte, gegen den Willen ihrer Eltern zu ihm auf das gigantische Bergmassiv zu klettern. Sie stürzte in den Tod und er ließ mit der Hilfe von Hexen die Bergwand noch weiter anwachsen, so dass das Elternhaus des Mädchens im Dunkeln lag. Und auf diesem schattenwerfenden Riesenberg genossen wir eine fantastische Aussicht im gläsernen Skywalk und aßen ein sehr leckeres Mittagessen.
Jedoch gingen wir zuvor noch in das Besucherzentrum Nationalpark Garajonay, das einen kleinen Botanischen Garten hatte, Modelle der Insel, Illustrationen zur Entstehungsgeschichte, und wo man einen Raum der früheren Bewohner und einen Film über verschiedene gomerische Themen anschauen konnte, z.B. die Pfeifkunst, die Palmenhonigherstellung, die Töpferei, die Chácara- und Trommelherstellung und die Zubereitung von Farnwurzelbreibrätlingen.
Nach dem Mirador Abrante hielten wir kurz am Mirador Vallehermoso, und unser nächster großer Halt war an der Laguna Grande. Diese liegt nicht am Meer, sondern hoch oben im Lorbeerwald. Sie ist eine unbewachsene, große, runde Fläche, wo sich Hexen treffen ;-) und die sich bei Regen mit Wasser füllt und deshalb diesen Namen trägt. Wir machten einen schönen Spaziergang durch den Lorbeerwald und kennen nun dank Melanie sämtliche Baum- und Pflanzenarten des Lorbeerwaldes.
Zurück ging es zu einem Stadtbummel in San Sebastián, wo das alte Zollhaus, die Pfarrkirche und der Grafenturm besichtigt wurden.
Zum Abschied von La Gomera aßen wir im Restaurant Caprichos zahllose leckere Tapas mit Blick auf den Yachthafen und liefen zu Fuß zum "großen" Hafen, um mit der schnellen Fähre Fred Olsen nach La Palma zu fahren.
Spät endete dieser Tag mit der Ankunft im Hotel Las Olas.

Tag 08 – 12.10.2016: Tagesausflug in den feurigen Süden von La Palma – Lava, Land, Leuchtturm und Salz


Unsere neue Reiseleiterin Gabriele empfing uns am Hotel und Paco sollte unser Fahrer für die nächsten zwei Tage sein.
Es war ein nationaler Feiertag (Día de la Hispanidad), und trotzdem öffnete Don Ramón seine Keramikwerkstatt in Mazo für uns, eine renovierte alte Mühle, die mit liebevoll gepflegten Pflanzen umgeben war. Nach einem Film sahen wir dem Töpfer bei der Arbeit zu und staunten, wie äußerst detailgetreu er die alten Keramikfunde kopierte. Er imitierte jeden Fehler des Originals. Auf der einen Seite waren es 14 Linien, auf der anderen nur 13; die ersten vier Linien verliefen parallel, die übrigen als Spirale um das Gefäß herum; dort war ein Knick in der Linie etc. Bei jedem einzelnen Stück im Ausstellungs- und im Verkaufsraum erinnerte er sich an die Eigenheiten, unglaublich!
Nachdem wir etwas für unser Auge getan hatten, stand es nun an, etwas für unsere Körper zu tun. Wiederum nach einem Film wanderten wir auf dem Krater des schwarzen Bilderbuch-Vulkans San Antonio (Ausbruch 1677) auf dem südlichsten Zipfel der Insel entlang.
Wir sahen auf den Vulkan Teneguía, der noch etwas südlicher lag, rot und der "kleine Bruder von San Antonio" ist. 1971 hatte er die letzte Eruption auf La Palma.
Unsere Mittagspause und etwas Freizeit hatten wir in der Salzgewinnungsanlage Las Salinas de Fuencaliente nach einem kleinen Rundgang um die verschiedenen Salzbecken.
Wir fuhren weiter in die Mitte des Vulkanschlotes des nördlichen, breiten Teils der Insel, in das Besucherzentrum Caldera de Taburiente. Hier gab es ein Relief der Insel, daran erklärte uns Gabriele, wie die Vulkaninsel strukturiert ist, so dass wir uns besser orientieren konnten.
Unsere Fahrt ging weiter durch Kiefernwald, der den letzten Brand zum Teil noch mit Nadeln überstanden hat. Die Nadeln waren zum Teil grün auf der einen, braun auf der anderen Seite der Bäume. Die kanarische Kiefer wird als natürlicher Wolkenkratzer bezeichnet, oder als Baum, der die Wolken melkt. Letztere Eigenschaft hatte uns Anne schon von den Lorbeerbäumen erklärt (horizontaler Regen).
Zum Abschluss machten wir noch eine zweite kleine Wanderung: auf La Cumbrecita ("Gipfelchen"), dem niedrigsten Gipfel bzw. Sattel auf dem Rand des Vulkankraters der Nordseite.
Auf dem Rückweg hielten wir am Mirador La Concepción, auf dem Hydrovulkan Caldereta, wo wir wieder eine Sicht nach zwei Seiten hatten, auf Santa Cruz mit seinem nagelneuen Strand, der bisher aus unbekannten Gründen nicht benutzt werden darf, und Cancajos.
Der Abend wurde wieder mit leckerem Essen vom Hotel-Buffet abgerundet.

Tag 09 – 13.10.2016: Freizeit oder Fakultativ–Ausflug in den Norden von La Palma; Flug nach Las Palmas de Gran Canaria


Am Donnerstag hatten wir wieder "unseren lieben Paco" als Fahrer und der Tag begann mit einem Stadtrundgang durch Santa Cruz. Auf dem Markt empfahl uns Gabriele, Zuckerrohrsaft mit Maracuja zu probieren, und das war wirklich eine äußerst leckere Saftmischung, die vor unseren Augen gepresst wurde. Vor dem Rathaus erklärte sie uns die Tradition der tanzenden Zwerge, die zuerst hochgewachsene Männer sind, und sich dann in einem Haus in Zwerge verwandeln und den ganzen Tag mit zusammengebundenen Beinen tanzen. Wir genossen den Anblick schönster Holzbalkons und erfuhren ihre ursprüngliche Nutzung: Ein Teil der Balkons auf der meereszugewandten Seite war jeweils als Toilette abgetrennt!
Dann fuhren wir durch den Parque Nacional Las Nieves, wo wir wirklich imposante Exemplare von Kiefern sahen.
Der Mirador de los Andenes war unser erster Aussichtspunkt mit Vorgeschmack auf den Roque de los Muchachos, mit 2426 m der höchste Gipfel der Insel und des Vulkanschlotes. Bevor wir unsere kleine Wanderung auf dem 5,9 Grad kalten, aber perfekt sonnigen Kraterrand antraten, fütterten wir zwei mutig-freche Raben, wovon einer sogar bis auf die Schulter kam. Uns eröffnete sich eine beeindruckende, vielgesteinige Kraterwelt, in der man sich kaum sattfotografieren konnte. In unmittelbarer Nähe des Gipfels fuhren wir an mehreren Teleskopen vorbei, den Telescopios Magic, dem Observatorio Astrofísico, dem Gran Telescopio Canarias u.a.m.
Auf der Fahrt zu unserem leckeren Mittagessen in Puntagorda konnten wir auf einem Mini-Skywalk (El Fayal) in eine weitere beeindruckende Schlucht "hineinspazieren".
Unser nächster Halt war am Mirador el Time. Wir hatten einen Blick auf die Schlucht der Todesängste und fuhren mutig durch selbige hinein in das Innere der gigantischen Vulkanmauer.
Nachdem wir alle Ängste ganz munter überlebt hatten, fuhren wir in das Dörfchen Las Nieves (zu Santa Cruz gehörig) zu "einer der reichsten Frauen La Palmas", der Virgen de las Nieves ("Jungfrau aus dem Schnee"). Für ihren Altar wurden 1,5 t Silber verarbeitet, sie ist die Schutzheilige von La Palma und aus dem 16. Jahrhundert. Alle fünf Jahre wird die Jungfrau reich verziert angekleidet und in einem Umzug durch das Dorf getragen.
Neben der Kirche, hinter dem Altar, befindet sich ein Minimuseum, das eigentlich nachmittags geschlossen ist, aber Gabriele hat einen guten Draht zu dem Paar, das das Museum verwaltet, und hat uns eine kleine Führung organisiert. So konnten wir wundervolle Kiefernholzdecken und -fußböden und jahrhundertealte Kleider und Schmuckstücke der Jungfrau bewundern. In einem Schaukasten befanden sich unzählige Figuren aus Silber (von reicheren Leuten) und aus Wachs (von ärmeren Leuten), die als Bittstücke gedient hatten: Körperteile bei Krankheit, Tierfiguren bei Problemen mit den Haustieren, usw.
Unser letzter Fotostopp für diesen Tag war an einem Nachbau des Schiffes Santa María, einem von den dreien, mit denen Kolumbus einst in die neue Welt segelte.
Alle Dagebliebenen, die nicht am Ausflug teilgenommen hatten, trafen wir beim Abendessen in unserem schon verlassenen Hotel Las Olas in Los Cancajos, wo wir nochmals die Qualität eines Ron Miel überprüften. Sie hatten einen schönen Badetag verbracht und einige Santa Cruz angeschaut.
Um 20 Uhr fuhren wir zum Flughafen, flogen nach Gran Canaria und bezogen das Hotel Caserío am Playa del Inglés.

Tag 10 – 14.10.2016: Ganztägige Inselrundfahrt Gran Canaria


Mit Anita, unserer Reiseleiterin auf Gran Canaria, und Carlos, unserem Busfahrer, starteten wir forsch durch zum Strand Las Canderas in der Hauptstadt Las Palmas. Groß und metallen Stand uns Alfredo Kraus im Blickfeld, der berühmte Opernsänger.
Weiter ging es nach Arucas mit einer ungewöhnlich grauen, doch schönen Kirche aus Vulkangestein, darin ein sehr ausdrucksstarker, liegender Jesus aus Zedernholz. Wir hatten kurz Freizeit und fuhren dann in den Wallfahrtsort Teror. Dort war die Schutzheilige an einem 8. September über einer Kiefer erschienen. Jetzt wird sie immer an diesem Tag durchs Dorf getragen, vorbei an den schönen Balkons aus Kiefernholz.
Der Name Teror kommt aus der Sprache der Ureinwohner: Ateura = rote Erde. Roland prägte den Satz, dass wir Teror-isten seien, Renate ergänzte, dass wir Bombenwetter mitbrächten.
Um zu Mittag zu essen, rasteten wir im Balcón de Zamora im Valleseco. Dann fuhren wir das Valleseco hinauf zum Mirador Degollada de Becerra. Hier gab es Kostproben und den Verkauf von Marzipan, gebrannten Mandeln, Feigen, Aprikosen, Strickjacken aus Schafswolle, bunten Umhängen, Lederhüten etc. Wir hatten eine Menge Spaß beim Handeln, vor allem, da der Verkäufer am liebsten dem Mike seine Marion abkaufen wollte.
Noch zwei Aussichtspunkte mit dramatisch-schön-wolkenverhangener Aussicht standen uns bevor: der Mirador de Tunte, wo es neben einem Kaffee viel Aloe-Vera-Produkte und eine Wadelmassage gab, und der Mirador Degollada de las Yeguas, im Volksmund auch Mirador de la Mosca genannt. Wir kehrten recht früh zurück und hatten Zeit, den Strand und die Gegend zu erkunden. Wir waren in Laufentfernung zu den berühmten Dünen von Maspalomas!
Um die übliche Uhrzeit war Abendessen angesagt.

Tag 11 – 15.10.2016: Freizeit oder Fakultativ–Ausflug „Auf den Spuren der Ureinwohner" inkl. Mittagessen im Höhlenrestaurant


Wieder mit Anita und Carlos in unserem Kompaktbus ging es auf zu den berühmten Dünen von Maspalomas. Deren gelber Sand wurde aus der Sahara angespült und formt sich zu einem kleinen bisschen Wüstenfeeling.
Dann ging es in das sehr hübsche Dörfchen Agüimes, wo wir beim Rundgang durch die engen Gässchen und über den Hauptplatz viel Spaß mit den überall am Wegesrand postierten Bronzefiguren hatten.
Weiter ging es nach Guayadeque, wo die Berge wie Schweizer Käse aussahen und sich deshalb hervorragend für die wohnliche Nutzung von Höhlen eigneten. Mehrere solcher Höhlenwohnungen schauten wir uns auf einem Spaziergang von außen und eine sogar von innen an. Auf diese sportliche Weise hatten wir uns das Mittagessen verdient und kehrten im Höhlenrestaurant "Tagoror" ein, wo wir lecker und sehr reichlich bewirtet wurden.
Als letztes begaben wir uns auf einen Rundgang durch die Altstadt von Las Palmas.
Zurückgekehrt zum Hotel musste unbedingt ein letztes Mal gebadet und dünengewandert werden.
Unsere Dagebliebenen hatten den Tag zum Baden, Shoppen und Haareschneiden genutzt.
Nach unserem letzten gemeinsamen Abendessen (mit von "Herrn Eberhardt" spendiertem Sekt!!) ließen wir uns von einer Flamenco-Show bezaubern und den Abend in kleiner Gruppe mit Sangría und ähnlichen Getränken ausklingen.

Tag 12 – 16.10.2016: Rückflug nach Deutschland


Zurück nach Hause ging es anders als auf dem Hinweg. Vier Gäste flogen nach Berlin Schönefeld, zehn nach Dresden. Und so hatte uns die inzwischen herbstlich bunte Heimat mit vielen schönen neuen Eindrücken wieder.
Liebe Gäste, es hat mir sehr viel Spaß gemacht, diese Reise mit Ihnen und Euch zu erleben - wohin fliegen wir als nächstes? :-)
Ganz viele Grüße, auf ein baldiges Wiedersehen hofft
Ihre / Eure Conny

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Dekuji ti, dík! ¡Que amable eres! :-)

Conny
25.10.2016

Great!!!
Conny is Best travel guide!!

Schlingelito
25.10.2016