Reisebericht: Inselhüpfen auf den Kanaren – große Rundreise

04.10. – 15.10.2017, 14 Tage Rundreise auf den Kanarischen Inseln Teneriffa – La Gomera – La Palma – Gran Canaria


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Die kanarischen Inseln - wundersame Erhebungen vulkanischen Ursprungs mitten im Atlantik. Wir haben uns die gewaltigen Barrancos, Schlote, Krater sowie die einzigartige Pflanzenwelt angesehen.
Ein Reisebericht von
Eric Richter

1. Tag, Mittwoch – Anreise: in den Süden von Teneriffa

Morgens um 10 Uhr ist der Großteil der Reisegruppe am Berliner Flughafen zusammen gekommen. Mit dem Airbus A320 ging es dann quer durch Europa bis an die Westküste, wo wir dann Porto, Lissabon und die Insel Madeira streiften. Nach einer halben Schleife neben dem Teide, wo man schon mal einen Blick in den Kessel erhaschen konnte, landeten wir in Teneriffa Süd. Wir fuhren gleich mit dem Bus in unser Hotel an der Playa de las Americas. Nach ein wenig Wartezeit stießen auch die Gäste aus Düsseldorf dazu. Die Gäste aus der Schweiz sowie die anderen Gäste, die schon länger auf den Inseln waren, trafen wir dann am Abend. Kurz vor dem Essen machten wir noch eine kurze Lagebesprechung und nahmen anschließend das reichhaltige Buffet in Angriff.

2. Tag, Donnerstag – Rundum Teneriffa

Mit einem ausgiebigen Frühstück starteten wir in den frischen Morgen. Früh trafen wir Gisela vor unserem Hotel und fuhren mit dem Bus über die Schnellstraße an der Westküste entlang nach Norden. Vorbei am Guaza-Berg, welches quasi der Haus-Vulkan unserer Wohngegend ist, weiter am Flughafen, San Isidro und La Caleta bis nach Candelaria, welches im Tal von Güímar liegt. Dort angekommen spazierten wir ein wenig durch die Ortschaft bis zum Platz der Schutzpatronin der Kanaren, wo auch die Basilika angrenzt, die ebenfalls der Jungfrau von Candelaria gewidmet ist. Das beeindruckende Gebäude im neo-kanarischen Stile wurde 1959 fertiggestellt und 2011 verlieh sogar der Papst Benedikt XVI den Ehrentitel Basilika Minor. Wir spazierten einmal um die Basilika herum um noch die Felsen-Kapelle zu besichtigen. Den Fundort, und auch wieder heutigem Standort, der Schwarzen Madonna von Candelaria. Denn schon einst die Guanchen hatten hier eine hölzerne Madonna in dieser Höhle, die möglicherweise einst über das Meer angeschwemmt wurde. Wir gingen wieder zum großen Platz zurück und sahen uns die äußerst beeindruckenden Kunstwerke von José Abad an, der hier faszinierende Denkmäler der sieben Guanchen Könige geschaffen hat. Die Skulpturen der von den Berbern abstammenden Ureinwohner Teneriffas haben eine anmutende und kräftige Gestalt. Dennoch haben es die Spanier 1496 geschafft die Insel dem doch kriegerischen Volk zu entreißen und in ihren Besitz zu bringen.
Weiter ging es über den Nordpass der Insel über Santa Cruz und La Laguna bis in den „Nacken der Ente", zum Küstenort Puerto de la Cruz. Wir spazierten durch die Altstadt, kamen an der Plaza de Europa vorbei, sahen die Meeresschwimmbecken und die Kapelle San Telmo, die dem Schutzheiligen der Seeleute, Petrus Gonzales, gewidmet ist. Unsere Rundfahrt führte uns weiter nach Icod de los Vinos, wo wir den wohl ältesten Drachenbaum der kanarischen Inseln bestaunten. Hochgewachsen, mit einer Vielzahl an Verzweigungen an seinem dichten Dach, welche sich nur nach der seltenen Blüte etwa alle acht bis fünfzehn Jahre bilden. Der Stamm dick und knorrig steht er in mitten eines kleinen Gartens. Wenig später ging es dann zum landestypischen Mittagstisch in das nahegelegene Restaurant Carmen. Am Nachmittag blickten wir über die Bucht von Garachicho, die die meisten am nächsten Tag besichtigen wollten. Auf dem Weg zurück ins Hotel ging es über den 1117 Meter hohen Erjos Pass, der eine wahre Wetterscheide ist und eine Wand für Wolken und Feuchtigkeit bildet. Zum Abschluss hielten wir an den atemberaubenden Steilklippen Los Gigantes, die ganz dem Namen nach gigantische Ausmaße haben und teilweise 450 Meter senkrecht ins Meer fallen.

3. Tag, Donnerstag – Masca & Garachico

Nach dem Frühstück ging es direkt in den Nordosten der Insel Teneriffa. Unseren ersten Stopp machten wir wieder an dem Aussichtspunkt von Erjos und konnten die frische Morgensonne und den herrlichen Ausblick genießen. Diesmal mit dem freizügigen Panorama-Bus ausgestattet fuhren wir weiter nach Garachico. In der Altsadt schlenderten wir die Calle Calvo Sotelo hinauf und gelangten auf den Marktplatz des Ortes mit der angrenzenden Plaza de Libertad - Platz der Freiheit. Hier wurde Simon Bolivar ein Denkmal errichtet. Denn der Befreier einiger Länder Südamerikas hatte Vorfahren die aus diesem kleinen Örtchen Garachico stammten. Glücklicherweise war die Kirche Matriz von Santa Ana ausnahmsweise geöffnet, wodurch die Möglichkeit gegeben war einen kurzen Blick hineinzuwerfen. An ihrer Fassade sind Elemente aus dem Platereskstil und der Renaissance zu finden. Wir gingen weiter zum alten Hafentor, welches nun aber inmitten der Siedlung liegt, da im Mai 1706 der oberhalb liegende Vulkan ausbrach und nahezu die gesamte Ortschaft unter sich begrub. Nur wenige Gebäude haben den Ausbruch überstanden - und der Hafen wurde ins Meer verlegt. Noch ein Blick zu den Meeresschwimmbecken und zu der beinahe versunkenen Mühle, dann ging es auch schon weiter in Richtung Masca. Am Aussichtspunkt Mirador de Baracán hielten wir noch einmal, um die wundervolle Aussicht des steilen Gebiets zu genießen. Um die Mittagszeit kamen wir in der kleinen Gemeinde Masca, im Teno-Gebirge, an. Dort, in der alten Schule, idyllisch in einem Hinterhof gelegen, bat sich uns die Möglichkeit typische, lokale Speisen zu probieren. Es war sehr warm und sonnig. Direkt unter einem schattenspendenden Gummibaum konnten wir unser Mahl und die geniale Aussicht auf den spitzen Berg im Zentrum des Dorfes, den Moro Catan, sowie die steilen Klippen links und rechts genießen. Zum Abschluss unseres heutigen Ausfluges, hielten wir noch in der Kirche von Santiago del Teide, nach dem wir die steilen und kurvigen Straßen aus der Schlucht von Masca überwunden hatten.

4. Tag, Freitag – Orotava & Teide

Am heutigen Tag sollte es nach ganz oben gehen! Mit dem Bus ging es zuerst ein Stück in nördlicher Richtung bis zu dem Ort Chio. Wir kamen an den Lava-Feldern von Chinyero vorbei, den frischesten Lava-Wiesen der Insel - ein anthrazit-schwarzer Überzug aus feiner Asche. Von dort ging es über den West-Eingang in den National Park Teide. Es ist das einzige subtropische Hochgebirge Europas, welches durch die stark unterschiedlichen Klimaverhältnisse je nach Jahreszeit nur eine geringe Vielfalt an Flora und Fauna aufweist. Als wir den großen Kessel mit seinem Durchmesser von etwa 17 Kilometern betraten, machten wir halt vor dem Pico del Viejo, der dem Pico del Teide vorgelagert ist. Der 3.134 Meter hohe Pico Viejo machte mit seinen buckeligen Ausflüssen Eindruck. Nach dem Fotostopp fuhren wir zu den Roques de Garcia und betrachteten die üppigen Steinformationen. Einen Steinwurf entfernt befindet sich die Seilbahn die auf den höchsten Berg Spaniens führt, dem Pico del Teide mit 3.718 Metern. Voller Erwartungen sind wir zur Station gefahren. Doch leider bewegte sich nichts, eine große Menschenmenge war vor den Gondeln versammelt. Wir mussten uns noch gute zwanzig Minuten gedulden, und dann erreichte uns die traurige Nachricht: die Seilbahn ist mal wieder wegen zu starkem Wind geschlossen. Trotz stahlblauem Himmels und kräftigem Sonnenschein war es weiter oben zu windig. So konnten wir leider nicht das, möglicherweise, großartige Panorama von dreieinhalb tausend Metern genießen. Aber dennoch ließen wir uns nicht entmutigen und besuchten noch das Besucherzentrum im Nationalpark. Und dann ging es auch schon ins Berg-Restaurant el Portillo vor dem eine Horde Biker Rast machte. Aber für uns war noch genügend Essen vorrätig. Danach verließen wir das Hochgebirge. Dichte Nebelschwaden zogen dabei den Berg hinauf. Schnell sind wir wieder im Kiefern Wald, der durch die wichtigen wasserspendenden Wolken durchtränkt war. Die kanarischen Kiefern stellen mit Hilfe der Passatwolken die Wasserversorgung der Insel dar. Durch etliche Tunnel und Schächte wird das Wasser aus den Berg geholt. Nördlich vom Teide, auf knapp 390 Meter Höhe angekommen, in La Orotava, haben wir diese Tagestour mit einem Stadtrundgang fortgesetzt. Wir sind an der Kirche und Kulturhaus Sankt Augustin aussteigen und dann am berühmten Platz der Vulkans-Sand-Malerei vor dem Rathausplatz zum Haus der Balkone spaziert. Dort haben wir uns von den traditionellen Stickereien und dem Kunsthandwerk der Einwohner begeistern lassen. Zum Abschluss ging es vorbei am Casa Monteverde aus dem Jahre 1675, welches einst einer einflussreichen Familie gehörte, den Hügel hinunter zur Iglesia de Nuestra Señora de la Conception und dem davor liegenden Denkmal an die Sandmaler - dem Homenaje al Alfombrista.

5. Tag, Sonntag – Teneriffas bewaldeter Norden

Unser Tagesausflug führte uns heute zuerst in den Norden Teneriffas, nach Santa Cruz. Der Ort, in dem die Einwohner auch liebevoll Chicharritos genannt werden - ganz nach dem Namen einer Makrele die hier oft gefangen wurde. Dort durchquerten wir den Parque García Sanabria mit seiner üppigen Pflanzenwelt und dem zentralen Brunnen mit dem Denkmal der Fruchtbarkeit. Wir gingen weiter durch die Straßen der Stadt, schlenderten über den belebten Markt der Lady Africa wo wir die verschiedensten Dinge entdecken konnten. Die Fischabteilung ist dabei immer besonders eindrucksvoll. Aber auch eine schöne Frau mit einem kleinen kanarischen Vogel auf der Schulter sorgte für einen staunenden Blick. Zum Ende unseres Stadtrundgangs passierten wir die Kirche de la Concepción, die seit dem 16. Jahrhundert immer wieder umgebaut und restauriert wurde, und endeten auf der Plaza de España. Ein großer Brunnen mit flachem, spiegelndem Wasser ist auf dem Platz zu sehen sowie riesige, Bronze-Krieger, die das Kriegsdenkmal vor dem Parlament bewachen. An dem aufgebahrten Schriftzug „Santa Cruz" nutzten wir die Gelegenheit für ein Gruppenbild. Vom Hafen aus ging die Fahrt weiter zum nahen Strand Las Teresitas, der einst mit vielen Tonnen Sand aus Afrika aufgeschüttet wurde. Nach kurzer Pause zum Durchatmen und Füße ins Wasser halten ging es mit dem Bus auf die andere Seite der Insel. Dazu durchquerten wir den Ort Taganana und damit verbunden das grün-bewaldete Anaga-Gebirge. Wir umfuhren den Roque de las Animas und kamen in die Bucht von der Playa de las Bodegas. Dort wurden einst viele Weinfässer verladen, die nach Europa verschifft werden sollten. Heute befindet sich in dieser Bucht das Restaurant der Señora Africa. Die meisten aus der Gruppe kosteten hier den hervorragend gebratenen Fisch. Nach einem erfrischenden Bad am tief schwarzen Sandstrand fuhren wir mit dem Bus wieder die Berge hinauf, machten halt beim Pico del Inglés und beim Mirador del Carmen. Wo wir die Gelegenheit für einen Waldspaziergang auf dem Pfad der Sinne nutzten. Der Besuch im Casa del Vino in El Sauzal, im Guanchen Bezirk Tacoronte von König Acaymo, rundete unseren Tag mit einer Weinprobe ab. Drei verschiedene Sorten und ein wenige Käse schlossen unseren sonnigen Ausflug ab.

6. Tag, Montag – Überfahrt nach La Gomera

Am frühen Morgen verabschiedeten wir uns von der Insel Teneriffa und liefen mit der Fähre aus dem Hafen Los Christianos aus. Das Meer war sehr flach, somit schaukelte das Schiff nicht arg. Glücklicherweise konnten wir aus der Ferne sogar ein paar Delfine oder kleinere Wale entdecken. Hin und wieder blitzen ihre schillernden dunklen Rückenflossen aus dem Wasser. Ein wahrlich schönes Schauspiel - aber leider war die Entfernung zu groß um ein gutes Foto zu schießen. Nach kurzer Zeit liefen wir auch schon in den Hafen von La Gomera ein. Am Hafen begrüßte uns Gordo. Er leitete unsere Tour in den Westen der Insel. Aber zuvor lieferten wir noch unser Gepäck im Hotel in San Sebastian ab bevor wir die Süd-Hauptstraße hinauffuhren. Nach einigen Stopps im Gebirge kamen wir zu den Roques von La Gomera. Der Tempel-Felsen Agando, der irgendwie eine magische Wirkung auf mich hat, ist ein beeindruckendes Monument vulkanischen Ursprungs. Der erkaltete Magma-Schlot wurde gar schon von den Ureinwohnern Gomeras als heilige Stätte verwendet. So galt es beispielsweise für die Jünglinge den Hügel zu erklimmen um in den Bund der Männer und der Gesellschaft aufgenommen zu werden. Der 1.251 Meter Fels ist ein Wahrzeichen der Insel und ein magischer Anzugspunkt der hoch in den Himmel strebt - ein Königsfelsen. Wir stoppten noch einmal am Mirador de Igualero, von wo wir noch einmal den großen Tafelberg bestaunten. Über Chipude ging es in das Dörfchen El Cercado wo wir etwas Keramikkunst entdecken konnten. Und nebenbei auch einen netten Kaffee trinken. Nun ging es weiter ins Valle Gran Rey. Auf der Fahrt dorthin passierten wir das beeindruckende Palmental und Gordo erklärte uns noch ein paar Details zur Gewinnung des berühmten gomerischen Palmen-Honigs oder auch Palmensirup, der nur hier auf der Insel abgebaut wird. Unsere Mittagspause haben wir im nahegelegenen Strandrestaurant genossen. Leckere Speisen aus dem Meer wurden serviert, darunter eine gigantische Fischplatte mit allerhand Leckereien. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Schlenker durch den Hafen und fuhren dann zurück über die Berge nach San Sebastian.

7. Tag, Dienstag – Gomera und Überfahrt nach La Palma

Am Morgen hieß es wiedermal Kofferpacken. Wir haben unser Gepäck in eine Transporter geladen und sind anschließend durch den Park Torre del Conde gestreift, in dem auch der sagenumwobene weiße Turm steht, der einst wichtiger Verteidigungspunkt der Insel war. Von dort aus führte uns Melanie, unsere heutige Reiseführerin, durch den Ort bis zu einer Haltestelle, wo uns unser Busfahrer Domingo (span. Sonntag) abholte. Freitag, nach dem Roman Robinson Crusoe, haben wir auf der Insel aber leider nicht getroffen. Vielleicht hätten wir uns dazu mehr am Strand aufhalten müssen...
Wir fuhren diesmal die Nordstraße von San Sebastian hinauf in die Berge. Passierten den Nationalpark Garajonay und fuhren nach Hermigua. Am Ende des Barrancos angekommen machten wir einen Fotostopp beim Aussichtspunkt de La Punta. Von dort hatten wir einen herrlichen Ausblick über die Bananenplantagen und den Küstenstreifen. Wenig später kamen wir in Agulo an. Wir schlenderten durch die schmalen Gassen bis zum Kirchplatz des rund eintausend Seelen Dorfes. Ein kurzer Blick in die Kirche San Marcos, die mit ihrer maurisch anmutenden Architektur etwas aus dem Stadtbild herausragt. Dazu kommt noch, dass die Kirche leider nicht so fertiggestellt werden konnte wie die Architekten es ursprünglich vorgesehen hatten. Denn leider sind wohl die finanziellen Mittel ausgegangen und die Türme und das Dach wurden anschließend nur improvisiert fertigstellt. Den Bewohnern gefiel nun ihre Kirche so wie sie war - und deshalb nahm man auch später nie Veränderungen am Bauwerk vor. Nach der Besichtigung liefen wir zum Bus zurück. Dort angekommen, der Himmel war stahl blau und die Sonne angenehm heiß, sah man schon hoch oben, an den schroffen Klippen hängend, unser Restaurant für die Mittagspause. Mit dem Bus schlängelten wir uns die steilen, ohne Beruhigungsblöcke gesicherten, Kurven hinauf. Am ungefähr 600 Meter hohen Mirador de Abrante angekommen verspeisten wir den leckeren Fisch der uns serviert wurde und ließen uns von der Pfeifsprache El Silbio, die uns die Kellner demonstrierten, begeistern. Anschließend fuhren wir mit dem Bus zum Nationalpark Garajonay und machten auf dem Weg dorthin noch ein paar Mal Halt. So konnten wir uns das wunderschöne Tal, wie es auch der Name sagt, Vallehermoso, blicken. Im Grarajonay-Park angekommen gingen wir zum Hexenkessel. Ein alter Vulkankrater auf dem merkwürdiger weise kaum eine Pflanze wächst, obwohl ringsherum alles dicht mit Baumheide, also Erica arborea und diversen Lorbeer-Gewächsen begrünt ist. Der Legende nach haben sich hier oben die Hexen getroffen und diesen Ort verzaubert.
Auf dem Weg zurück in die Stadt berichtet uns Melanie noch von der Guanchen-Sage mit Gara und Jonay, die sich über den Tod hinaus ineinander verliebten, und wie der Nationalpark zu seinem Namen gekommen ist - was wäre denn ein großer Wald ohne Mythen und Geschichten?
In San Sebastian stand noch ein kleiner Rundgang auf dem Pfad von Christoph Columbus auf dem Programm, bevor wir uns bei Fabián im Restaurant Caprichos trafen. Nachdem wir die zahlreichen Leckereien verspeist hatten, und nun auch schon unser Schiff am Horizont zu sehen war, machten wir uns auf dem Weg zum Hafen. In der Nacht kamen wir auf La Palma an. Mit dem Bus nach Los Cancajos, dann konnten wir müde ins Bett fallen.

8. Tag, Mittwoch – La Palma, Vulkane & Salz

Am Morgen, nach dem Frühstück, leitete uns Rudi zum Zentrum der Insel. Über kurvige Straßen ging es durch den kanarischen Kiefernwald. Am Mirador de la Cumbrecita angekommen konnten wir das gewaltige Ausmaß des Kraters erahnen. Die Morgenluft war noch ein wenig frisch, aber die Sonne schien wunderbar über die Bergspitzen. Wir entschlossen uns ein kleines Stück in den Kessel nach unten zu gehen. Wieder im Bus führte uns die Rundreise zum Besucherzentrum, wo wir noch mal einen kurzen Überblick über die Insel erlangen konnten. Darauffolgend ging es weiter zum Vulkan San Antonio. Über das weiche, dunkle Kiesgestein spazierten wir auf dem Kraterrand entlang. Immer wieder faszinierend ist der starke Kontrast den das saftige Grün der kanarischen Kiefern zu dem schwarzen Gestein bildet. Glücklicherweise war es an diesem Tag sehr windstill. Und wir konnten bequem bis zum vorderen Aussichtspunkt gehen. Das Wetter war ausgesprochen klar - so sahen wir den Krater des Teneguía unter uns liegen. Dessen Erhebung sich erst kürzlich, im Jahre 1971 ereignete. Die Mittagszeit rückte schon wieder näher - wir fuhren also wieder den Berg hinunter zur Küste. Auf dem Weg dorthin mussten wir ein paar Kilometer durch aufwendig bearbeitetes Lavaland fahren, das heute riesige Bananenplantagen beherbergt. Das kürzlich entstandene Land, das durch einen Vulkanausbruch entstand, wurde mühselig mit frischer Erde von den anderen Teilen der Insel fruchtbar gemacht. Mit der Besichtigung der Salzsalinen von Fuencaliente bei den zwei Leuchttürmen kehrten wir ins das schicke Restaurant der Garten des Salzes ein. Nach der kleinen Pause fuhren wir in nord-östlicher Richtung nach El Molino, wo wir bei dem Meister der rationellen Keramikherstellung Don Ramón über die Schulter schauen konnten. Zum Ende unserer Tour führte uns Rudi zur Wallfahrtskirche der Maria vom Schnee - el Santuario de Nuestra Señora de Las Nieves. Die Kirche liegt oberhalb der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma. Zur Vollendung des heutigen Tages machten wir noch einen Abstecher in die Stadt. Rudi berichtete uns vom Marienfest und was es mit den kleinen, napoleonartigen Zwergen auf sich hat.

9. Tag, Donnerstag – Spacecamp

Heute ging es als erstes in die Hauptstadt nach Santa Cruz. Am heutigen Tag, der 12. Oktober, welches der spanische Nationalfeiertag ist, waren die meisten Geschäfte und Gebäude geschlossen. Wir streiften durch die leergefegten Straßen und begutachteten die prachtvolle, kanarische Architektur der Gebäude. Und dann ging es auch gleich weit nach oben. Zuerst ein Halt beim Mirador de Los Andenes und dann weiter zum Roque de los Muchachos. Das Wetter spielte eigentlich ganz gut mit. Es war zwar etwas diesig, aber wir hatten wenig Wind und man konnte trotzdem bis zur Küste schauen. Die großen Observatorien die hier oben auf den schroffen Felsen stehen sind äußerst beeindruckend. Man fühlt sich ein wenig ins All versetzt. Die Luft scheint auch angenehm klar und frisch zu sein - vielleicht ist es Einbildung - vielleicht liegt es aber auch daran das man hier auf 2.400 Meter Höhe ist, sich direkt in einem Naturschutzgebiet befindet und es außerdem auf der gesamten Insel keine großartige Industrie befindet. Im Panorama der Teleskope und Observatorien der verschiedensten Nationen krakelten wir über die Pfade zu weiteren Aussichtspunkten. Nun war es schon etwas frisch dort oben, und so ging es wieder mit dem Bus weiter runter zur Küste. In einem kleinen urigen Dorf in Puntagorda bekamen wir ein paar typische Speisen serviert. Leider hat sich alles etwas in die Länge gezogen, da auf Grund des Feiertages einige einheimische die Lokalität nutzten und die Küche nicht hinterher kam. Auf der Fahrt zurück ins Hotel machten wir noch einen Kaffee-Stopp am Mirador el Time. Von dort hatte man eine grandiose Aussicht auf Los Llanos und der großen Schlucht die vom Nationalpark Caldera de Taburiente herunterkommt. Noch einmal konnten wir gemütlich in unserem Hotel in Cancajos speisen bevor wir uns zum Flughafen aufmachten. Die Propellermaschine der kanarischen Airline Binter stand für uns bereit. In weniger als eine Stunde und einer butterweichen Landung brachte uns die Maschine nach Gran Canaria.

10. Tag, Freitag – Gran Canaria Rundfahrt

Heute holte uns Anita an unserem Hotel Playa Bonita nahe der Playa del Inglés ab. Wir fuhren gen Norden über Las Palmas de Gran Canaria nach Arucas und besichtigten dort die eindrucksvolle Kirche im neugotischen Stile. Das Bauwerk aus dem dunklen Aruca-Basalt wurde von 1909 bis 1917 erbaut, aber erst Ende der 70er Jahre vollendet. Entwickelt hat die Kirche der katalanische Architekt Manuel Vega March, der einst ein Schüler Gaudis war. Manch einer sagt, es gibt eine gewisse Ähnlichkeit zwischen der Kirche von Arucas und der Sagrada Familia in Barcelona. Von der Kirche aus ging es zum Garten der Gräfin von Arucas. Der wundervoll angelegte Garten begeisterte mit seiner Vielfalt an Pflanzen und angenehm erfrischenden Klima. Er lud uns ein durch die angelegten Wege zu schlendern und seltsame Gewächse zu entdecken. Die duftenden Blumen schafften es sogar, mit ihren Gerüchen durch verstopfte, klimaanlagengeschädigte Nasen zu dringen.
Wir fuhren weiter nach Teror, wo wir den Marktplatz und die Basilika del Pino besichtigten. Die gesamte Altstadt rund um die Kirche mit ihren alten kanarischen Häusern macht einen wunderschönen, stilvollen Eindruck. Zum Mittagessen kehrten wir beim Balcón de Zamora ein. Kurze Zeit später, und auch ein paar Höhenmeter später, fuhren wir über Cruz de Tejada bis nach Degollada Becerra und machten halt beim Aussichtspunkt. Um uns herum war noch überall die verbrannten Sträucher und Bäume zusehen. Der Calima, als Sandwind aus Afrika bekannt, setzte uns in diesen Tagen schon etwas zu, indem er uns die Sicht erheblich verschlechterte. Dafür heizte er aber auch die Temperatur noch ein wenig an, so dass wir eigentlich stätig satt über der 30 Grad-Grenze lagen. Roque Nublo vorbei ging es durch die Berge zum Mirador de Tunte, wo wir noch mal eine schöne Aussicht auf das Gebirge hatten. Dann ging es den riesigen Canyon hinab über Fataga und Arteara, an ein paar Oasen und schmucken Dörfchen vorbei an die Künste.

11. Tag, Freitag – Gran Canaria Rundfahrt

Gemeinsam mit Anita sind wir nach Maspalomas zu den berühmten Sanddünen gefahren. Wir spazierten an der Promenade entlang und genossen das Flair. Die Dünen waren wirklich sehr beeindruckend. Nicht lange hat es gedauert und einige Gäste sind voller Enthusiasmus in die Dünen gerannt. Paul verschwand für kurze Zeit in einer Senke der Düne, tauchte aber kurze Zeit später wieder auf einem Dünen-Hügel auf. Den Spaß hat er sich nicht nehmen lassen. Energiegeladen und für einen Moment außer Atem fuhren wir dann über Meloneras nach Puerto Rico an zahlreichen, ehemaligen Tomatenplantagen vorbei, wo man aber nur noch die Umrisse der Felder erkennen konnte. In Puerto Rico angekommen schlenderten wir noch kurz durch den Hafen und an der Promenade entlang, bevor wir das Boot bestiegen. Das Meer war sehr ruhig, so schwankte das Boot nur gering und wir konnten den Ausblick auf die Felsen und Hotellandschaften auf uns wirken lassen. Nach gut einer halben Stunde Fahrtzeit kamen wir in Puerto Mogán an. Man nennt es auch das Venedig von Gran Canaria. Doch leider hat sich der erhoffte Glanz nicht recht verbreiten wollen. Aber dennoch! Es ist ein niedliches Hafenstädtchen mit zahlreichen Segelbooten am Kai und schmucken Bars, Restaurants sowie Souvenirshops, die mit einer sehr schönen Blumenpracht geschmückt sind. Wir genossen die freie Zeit und kosteten vom frischen Fisch. Zum Abschluss des heutigen Tages fuhren wir wieder zurück nach Maspalomas - der große Leuchtturm wollte noch besichtigt werden. Der Rest vom Nachmittag lud noch zum Baden am Strand oder im Pool ein. Ein wenig die Seele baumeln lassen war nach gut elf Tagen Programm nicht verkehrt.

12. Tag, Freitag – Zurück in die Heimat

Der Morgen stand noch zur freien Verfügung. Ein entspanntes Frühstück am Hotel-Pool, dann an den Strand. Die Möglichkeiten zur letzten Erholung waren gegeben, auch wenn es noch immer etwas diesig war und der Calima noch nicht ganz weggezogen. Gegen Mittag klarte es aber wieder auf. Nun war es Zeit, ein letztes Mal die Koffer gesattelt und in den Bus verstaut. Es ging zum Flughafen von Gran Canaria und von dort zurück zum Festland. Die Route der Dresdner Passagiere verlief oberhalb von Europa, der Himmel war recht klar, so dass man einen herrlichen Sonnenuntergang aus der Luft beobachten konnte. Als wir über dem Festland von Portugal, beziehungsweise Spanien waren, sah man von oben wie die Feuer wüteten. Zahlreiche Feuerringe waren auf der Erde verteilt. Ein paar Stunden später überflogen wir Paris. Die Stadt war hell erleuchtet und man konnte den Eifelturm im goldenen Glanz erkennen.
So ging nun die Reise auf die kanarischen Inseln zu Ende. Vielen Dank an alle Reiseleiter, die uns Ihr Zuhause ein Stück näher gebracht haben - vielen Dank an alle Gäste das ich Sie begleiten durfte!
Hasta luego!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hola Eric,

ich hatte gerade Zeit, Deinen Bericht zu lesen ...und natürlich die Menge an Fotos zu betrachten-wer hat denn die viele Zeit aufgebracht, das alles einzustellen ? Super Aufnahmen! Ich glaube allerdings, dass einige Fotos falsch betitelt wurden - egal, nicht drüber ärgern !
Die Reise war sehr schön und Du hast das wirklich toll gemacht !

Die Welt ist groß, vielleicht sehen wir uns ja bald mal wieder auf einer Deiner Reisen.

Viele Grüße von
Christian Ortel (dem "Zugereisten" aus Hamburg)

Christian Ortel
31.10.2017

Der Alltag hat uns wieder??wir erinnern uns gerne an die Reise Inselhüpfen auf den Kanaren.Der Reisebericht und die Bilder sind sehr schön.Die Reise war super bestens durchorganisiert und entstandene Probleme wurden umgehend von Eric gelöst.Er ist für Eberhard Reisen eine Bereicherung.Die Reise ist absolut empfehlenswert .So viel neue Eindrücke und durch die von Insel wechselnden Reiseleiter haben uns alle mit so viel Wissen vermittelt hat echt Spass gemacht.Wir bedanken uns und wünschen dem Unternehmen alles Gute Grüsse an Eric mach weiter so??.Thomas und Sabine

Sabine
03.11.2017