Reisebericht: Wanderreise Andalusien – Naturerlebnisse in Süd–Spanien

04.05. – 12.05.2013, 9 Tage Rundreise mit 6 geführten Wanderungen: Ronda – El Chorro – Alpujarras – Granada – Sierra Nevada – Alhambra – Nerja – Malaga (59 Wanderkilometer)


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Wir wurden, wie immer bei Eberhardt, rechtzeitig und pünktlich abgeholt und treffen uns alle ohne Probleme in Berlin Tegel. Die Sonne scheint, der Frühling ist langsam überall und wir sind bereit, um ins wunderschöne Andalusien zu fliegen. Unterwegs mit Benjamin Rodriguez Manzanares.
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

Samstag, 4. Mai 2013: Anreise nach Malaga


Wir wurden, wie immer bei Eberhardt, rechtzeitig und pünktlich abgeholt und treffen uns alle ohne Probleme in Berlin Tegel. Die Sonne scheint, der Frühling ist langsam überall und wir sind bereit, um ins wunderschöne Andalusien zu fliegen. Am Tag vorher habe ich schon den Check-In für die Gruppe gemacht und gute Plätze in den Reihen 7, 8 und 9 ergattert.
Wir fliegen mit Lufthansa nach Malaga, wie immer mit einem guten Service on Board. Wir sehen Madrid aus der Luft und erkennen sogar das Santiago Bernabeu Fußball Stadion. Nach der Gepäcksausgabe am Flughafen Malaga wartet bereits Stephan Henzel auf uns, unser Busfahrer aus Chemnitz, der uns mit einem ganz lustigen Navigator zu unserem Hotel „Cortijo Salinas" bei Ronda fährt. Mit der Landkarte in der Hand, um die richtige Adresse zu bestätigen, fahren wir Richtung Cartama und Campillos durch eine herrliche und wunderschöne Landschaft. Links und rechts sieht man oft Zitronen oder Olivenbäume,die typisch für diese Region sind. Man könnte denken, Südspanien ist überall flach und trocken, aber in den nächsten Tagen werden wir erfahren, dass das Gegenteil der Fall ist.
Auf dem Weg ins grüne Andalusien erzähle ich viel über meine wunderschöne Heimat, ihre Menschen, ihre aktuellen Sorgen, deren Kultur sowie Art und Weise, wie die Menschen hier leben und feiern. Wir machen auch im Bus den ersten Spanisch-Unterricht wie zum Beispiel: „Hola, Buenas tardes".
„Warum ist alles so grün?" -fragen wir uns. Wir werden in den nächsten Tagen erkunden, dass das Grazalema-Gebirge, der regenreichste Ort Spaniens ist. Eine bemerkenswerte Besonderheit ist das Klima des Ortes. Grazalema weist mit 2132 l/m² die höchste jährliche Niederschlagsmenge Spaniens auf und selbst wenige Kilometer entfernte Nachbarorte erreichen nur knapp ein Viertel dieser Menge. Deswegen ist das Gebiet durch eine für Andalusien außerordentliche grüne und reiche Vegetation gekennzeichnet.
Das Hotel liegt auf einen Hügel mit einem herrlichen Blick auf einen Stausee. Zum Abendessen haben wir einen Salat und einen „Großmutter-Teller" mit Eiern, Tomaten und Kartoffeln bestellt. Ganz einfache Zutaten, die aber zusammen sehr gut schmecken.  Bevor wir schlafen gehen, besuchen wir die Kapelle, die  „Cortijo" hat.

Sonntag, 5. Mai 2013: Sierra de Grazalema

Mit einen Sonnenaufgang um 7.50 Uhr fängt eine herrlicher Tag für uns an. Beim Frühstück zeige ich den Kunden, wie man das typisch andalusische „Pantumaca" mit extra Olivenöl, Ibericoschinken, geriebenen frischen Tomaten und Knoblauch richtig vorbereitet. Einfach lecker und sehr gesund.
Wir fahren Richtung Grazalema-Gebirge. Dort treffen wir Jo Carter, unsere Wander-Reiseleiterin für heute. Sie ist eine sehr nette englische Frau, die seit vielen Jahren hier lebt. Sie spricht sehr gut spanisch, aber mit einem lustigen andalusischen Dialekt - und es ist schön und komisch, eine Engländerin auf andalusisch sprechen zu hören. Sie verteilt für uns die Brötchen, die sie und ihr Mann Fernando für uns liebevoll vorbereitet haben.
Wir machen eine wunderschöne Wanderung über Wiesen, Blumenfeldern und durch einen dichten Korkeichenwald, mit den berühmten Korkeichenbäumen. Namensgebend sind die mächtigen Korkschichten des Stammes, die zur Korkgewinnung genutzt werden. Ein einzelner Baum kann während seines Lebens 100 bis 200 Kilogramm Kork liefern. Auf dem Weg zur Wanderung haben wir uns gewundert, warum die Bäume so komisch geschnitten waren. Aber jetzt mit Jo haben wir es verstanden. Alle neun Jahre werden Sie geschnitten, um Kork zu gewinnen. Es schadet den Bäumen nicht, weil es nur die äußerste Schutzhülle ist.
Die Landschaft erinnert mit ihren Tannenwäldern teilweise an die deutschen Alpen. Wir gehen durch die Cortijo Los Raneros, „die Frösche"-Finca und später wissen wir warum sie alle so nennen. Das Flüsschen, welches vorbeifließt, klingt als wäre es voll mit Fröschen. Beim Wandern entdecken wir alle möglichen Pflanzen: Orchideen, und eine ganz besondere, die uns gefällt - die Gamon. Einmal pro Jahr wird sie gesammelt und überall hingelegt, um daran zu erinnern und zu feiern als wir Spanier gegen die Franzosen in Andalusien gewonnen haben.
Auf einer Wiese haben wir unsere Brötchen mit frischen Tomaten gegessen, danach kehren wir auf einem einfacheren Weg zum Bus zurück. Dort trafen wir Familien, die den Sonntag mit den Kindern auf den Wiesen feiern. Unser Busfahrer hat für uns eine Tasse Kaffee vorbereitet. Bevor wir ins Hotel zurück kehren, um uns für den Nachmittag in Ronda frisch zu machen, halten wir auf der Romeria vom Montecorto. Romeria ist das Fest des Feldes, der Landwirtschaft und deren Früchten und Tieren. Die Frauen tragen Trachten und die Männer reiten auf Pferden. Ich kenne eine Frau aus Sevilla und lade Sie zum Tanzen ein, damit unsere Kunden sehen, wie man Flamenco tanzt. Niemand tanzt und wir bringen das Fest zum Anfang, während die Familien noch essen. Wir trinken den typischen „Rebujito" - süßen Weisswein mit Sprite und genießen so eine feierliche landwirtschaftliche Atmosphäre.
Wir kehren zurück ins Hotel und ziehen uns chic und schön für den Ronda Stadtrundgang am Nachmittag an. Ronda ist eine Kleinstadt und liegt auf einer Höhe von 723 m über dem Meeresspiegel in einer als Serranía de Ronda bekannten Berglandschaft.
In Ronda gibt es sozusagen zwei getrennte Städte oder Viertel, die mit einer Brücke verbunden sind. Wir besichtigen die Hauptkirche Santa María la Mayor, die wegen einem Erdbeben in zwei verschiedenen Stilen aus Gotik und Renaissance gebaut wurde. Wir werden auch die Stierkampf-Arena besichtigen. Für uns Spanier ist Ronda insbesondere wegen seiner Rolle in der Entwicklung des Stierkampfes von Bedeutung.
Zum Abendessen haben wir in der historischen Altstadt das Restaurant Macias reserviert, in welchem wir ganz gut essen werden. Als Tapas haben wir Kroketten und Eier, als Vorspeise Gazpacho oder Suppe und als Hauptspeise Iberic-Schwein, die uns allen ganz gut schmeckten. Bevor wir ins Bett gehen, bestaunen wir den Himmel volle Sterne.

Montag, 6. Mai 2013: El Chorro Nationalpark

Die Sonne kommt langsam hoch und färbt den Himmel rosa. Wie schon am ersten Tag begeistert uns die herrliche Anlage des Hotels. Heute ist wieder ein sonniger Tag.
Wir fahren nach Ardales wo wir Toni, unser Reiseleiter treffen. In einer Tankstelle auf dem Weg, kaufen wir Brötchen für den Tag. Die Wanderung heute im Nationalpark El Chorro klingt ganz gut und so war es auch.
Wir fangen in El Chorro an, einst eine winzige Siedlung für die Arbeiter, die das Wasserkraftwerk Conde del Guadalhorce am Anfang des vergangenen Jahrhunderts bauten. Wir wandern um die Talsperren und Stauseen von Conde del Guadalhorce und Guadalteba und erstaunen atemberaubende Blicke in tiefe Schluchten wie „Desfiladero de los Gaitanes".
Das Wasser ist hier oft grün und wir entdecken alle mögliche Pflanzen und Farben. Hier ist  Frühling und alles blüht für uns. Laut unserem Reiseleiter hat unsere Gruppe ein tolles Tempo. Am Ende unserer Wanderung wartet ein kaltes Bier und später auch ein Kaffee auf uns. Auf unserem Rückweg zum Hotel legen wir einen Zwischenstopp in der Bodega „Los Frutales" von Julian Fernandez ein. Nach einer Führung, verkosten wir vier leckere regionale Weine mit Tapas. Wir haben deutsche Wanderlieder gesungen und Witze erzählt. Auf dem Weg wurde dann weiter gesungen, da der Wein einfach zu gut war.
Am Abend erwartet uns ein typisch andalusisches Grill-Abendessen im Ring einer ehemaligen Stierkampfarena direkt an unserem Hotel. Anschließend gab es eine Überraschung: eine falsche Stierpuppe fordert uns „Toreros" heraus. Spanische Volksmusik wurde gespielt, wir alle tanzten und bildeten sogar eine „Bolognese".

Dienstag, 7. Mai 2013: El Torcal – Antequera – Granada

Schon wieder ein Tag ohne Wolken. Wir verabschieden uns leider von meinem Lieblingshotel.
Wir fahren in Richtung Osten, in das „Herz von Andalusien", wie die Region um die Ortschaft Antequera ebenfalls bezeichnet wird. Der Nationalpark Torcal de Antequera ist schlecht ausgeschildert und wir irren kurzzeitig durch Antequera. Jemand hilft uns und begleitet uns bis zu der Straße, welche hoch zu dem National Park führt.
Wieder eine wunderschöne Landschaft. El Torcal ist ein 1171 ha großes Naturschutzgebiet, das mit seinen außergewöhnlichen Karst Formationen zu den beeindruckendsten Landschaften Spaniens gehört.  Im Jahr 1989 wurde es zum „Naturschutzgebiet" erklärt. Zerklüftete Felsen und Schluchten wechseln in stets neuer Gestalt einander ab. Hohe Säulen aus Steinplatten unterschiedlicher Größe sehen aus, als wären sie künstlich aufeinander gestapelt worden. Ganz unvermittelt sieht man ausgespülte Becken in ebenen Felsplatten. Von den vier Wanderungen,  die man hier machen kann, wählen wir die zweistündige Tour entlang des „gelben Weges".
Am Ende begegnen wir einem Fuchs, von dem wir keine Angst haben müssen, aber das wurde uns erst später gesagt.
Nach einem kurzen Besuch in Antequera, 14 km entfernt vom El Torcal, fahren wir zu einer der schönstens Stadt Spaniens - Granada. Das Hotel liegt im Zentrum, so dass wir nach dem Abendessen ein unvergesslichen Spaziergang machen werden.
Von dem Plaza Nueva ab geht es hoch bis zum Aussichtspunkt „San Nicolas", wo Bill Clinton einst meinte, dort den schönsten Sonnenuntergang gesehen zu haben. Das Bild ist herrlich. Besser als eine Postkarte. Der Himmel rosa, die Sierra Nevada voll Schnee, der erst kürzlich gefallen war. Vor uns liegt die weltberühmte Alhambra und vor unseren Füßen die ganze Stadt. Wir bleiben still sitzen und betrachten diese Aussicht, die unsere Augen nie vergessen werden.
Anschließend gehen wir in eine Kneipe, wo wir draußen sitzen können und ich erkläre, was Tapas in Granada bedeuten. Man braucht nur ein Bier oder  Getränk zu bestellen und umsonst bekommt man einen Tapas-Teller. Jedes mal wird er anders sein. Wir hatten so viel Durst, dass wir alle unser erstes Bier in einem Zuge austranken. Wir trinken, essen und singen.

Mittwoch, 8. Mai 2013: Granada

Heute werden wir Granada mit Maria entdecken. Man merkt ihr ihre Leidenschaft und den Spaß an ihrer Arbeit an. Vormittags erwartet uns ein besonderer Höhepunkt unserer Reise: die Besichtigung der Alhambra. Die beeindruckende Stadtburg vereint mehrere Paläste, deren architektonische Erscheinung durch kunstvolle Verzierungen ein wahres Meisterwerk der Baukunst bieten. Bezaubernde Gartenanlage mit ihren Wasserspielen machen aus der Besichtigung ein wahres Erlebnis.
Das Mittagessen wird heute im Almoradux-Restaurant sein, in welchem sie ein riesengroßen Teller mit drei verschiedenen Tapasarten anbieten, die man vorher ausgewählt hat.
Am Nachmittag besichtigen wir weiter mit Maria das Rathaus, die „Zoco"-Gassen und den Dom von Granada, der auch der große Kühlschrank genannt wird. Granada hat uns allen sehr, sehr gut gefallen. Wie der Dichter Francisco Alarcón de Icaza sagt: „Gib' ihm ein Almosen, Frau, denn es gibt im Leben kein schlimmeres Unglück, als blind zu sein in Granada".
Im Anschluss fahren wir entlang zahlreicher Serpentinen in die Bergwelt der Alpujarras, das letzte Rückzugsgebiet der Mauren mit ihren Bergdörfern. Wir biegen in Lanjaron ab, einem Kurort Spaniens in 450 Meter über dem Meeresspiegel. Das Dorf Capileira, wo unser idyllisches Hotel „Finca Los Llanos" ist, liegt auf 1450 Meter Höhe und dort wartet ein deftiges hausgemachtes regionales Abendessen auf uns.

Donnerstag, 9. Mai 2013: Alpujarras

Die Berge grüßen uns früh am Morgen mit klarem Himmel. Das Frühstück ist reichhaltig und im Hotel erwartet uns Fernando, unser Reiseleiter für die nächsten zwei Tage. Heute werden wir das Tal überqueren und von Capileira bis Pampaneira wandern.
Wir erkunden die Bergwelt der Alpujarras. Auf dem Weg sehen wir den Fluss Poqueira, kräftig und voll mit Wasser,  und die zwei berühmten Spitzen der Sierra Nevada, Veleta mit seiner lustigen spitzen Form und Mulhacen, der höchste Berg Spaniens. Beide voll Schnee. Wir müssen auf dem Weg aufpassen, um nicht ins „Glück" der Kühe zu treten.
Gestern hab ich in Granada vier Flaschen Rotwein und zwei Flaschen Weißwein eingekauft, um heute hier hoch über den Bergen den Männertag richtig zu feiern. Niemand wusste davon und auf einer herrlichen Wiese voll Gras und Pflanzen mit Blick auf unser Dorf, das Tal und die Berge singen und essen wir.
Es geht weiter und wir überqueren wieder den Fluss, der sogar kräftiger als oben ist. Der Weg führt anschließend weiter bis nach Pampaneira -ein kleines Dorf auf einer Höhe von 1.295 Metern mit einer malerischen Dorfkirche. Unser nächster Stopp ist dort eine Bodega wo wir ein Bier für sensationelle 1,50 Euro zusammen mit Tapas bekommen (Jamon Serrano, Chorizo, Salchichon, Käse oder Lomo). Einfach lecker. Dort wurde getrunken und wieder gesungen.
Ich gehe hoch zum nächsten Dorf, um den Busfahrer abzuholen, da wir nach Trevelez fahren, um eine traditionelle Schinkentrocknerei zu besuchen. Der Besitzer ist ein netter, einfacher Mann und erklärt uns, wie der Jamon Serrano von Trevelez gemacht wird. 24 Monate Zeit braucht dieser besondere Schinken. Unser letzter Stopp heute ist Hilacar, in welchem Ana uns zeigt, wie sie die Teppiche machen.
Vor dem Abendessen nutzen noch einige den Pool des Hotels. Das Esser ist wieder lecker und hausgemacht.
Um das gute Essen zu verdauen, machen wir einen Spaziergang durch das Dorf und entdecken eine schöne Terrasse, wo wir den Tag ausklingen lassen.

Freitag, 10. Mai 2013: Sierra Nevada (Alpujarras)

An heutigen Tag machen wir die schwierigste Wanderung unserer Wanderreise. Insgesamt 18 Kilometer und wir werden eine Höhe von 2100 Metern erreichen. Wir hatten Glück mit dem Wetter. Wir gingen um das ganze Tal herum und könnte ganz nah die Spitze von Veleta und Mulhacen vor uns sehen. Wir wanderten durch einen Wald, voll von gemeinen mitteleuropäischen Kiefern, die erst in der 40er Jahren gepflanzt wurden.
Zehn Tage zuvor hatte es hier noch geschneit und nun ist alles grün, und es gibt Wasserfälle über Wasserfälle. Wir wandern durch das tief eingeschnittene Flussbett des Rio Poqueira mit seinen zahlreichen Nebenflüssen. Rechts und links des Pfades erblicken wir traditionelle Cortijos. Fernando erzählt uns interessante Details zum früheren Leben der Schafhirten, die hier in den Sommermonaten die andalusischen Gehöfte bewohnten. Wir sind ein Team und warten auf einander, damit die Wanderung ganz leicht wird. Wir gehen auch bei einer „Acequia" vorbei, einem antiken Bewässerungskanalsystem, welches auf die zeitliche Epoche der Mauren zurückgeht.  Nicht weit von uns ist die Hütte, von wo man den Mulhacen erklimmen kann.
Wir finden eine schöne Wiese, wo wir unsere leckeren belegten Brötchen essen und erstmal von einen „Bota de Vino", einen Trinkbeutel aus Leder, trinken. Der traditionell hergestellte Beutel enthält im Inneren eine versiegelnde Beschichtung aus Pech und ist damit nur geeignet, mit Wein verwendet zu werden. Der Trinkbeutel ist in Spanien das klassische Gefäß, welches Landarbeiter und Bauern mit zur Feldarbeit nahmen. Das Trinken ist lustig, weil man mit Augen und Mund nach oben sieht und nichts auf sein Hemd kleckern soll - gefährlich.
Es geht weiter und obwohl wir insgesamt 8 Stunden heute wanderten, sieht es ganz leicht aus. Unser letzter Stopp war ein Wasserfall, der zur Stromerzeugung genutzt wird. Die kleineren Flüsse treffen sich und am Ende des Capoleira-Flusses wird das Wasser kräftig. Als wir ankommen, setzen wir uns sofort auf eine Terrasse, wo wir mit Bier oder Wein uns erfrischen und darauf anstoßen, was wir heute geschafft haben. Uns gefällt es hier sehr und wir reservieren den Platz für heute Abend, um einige Lieder zu singen. Zufälligerweise kennt die Kellnerin jemanden, der ganz gut Gitarre spielt. Nach einem guten Abendessen, feiern wir dort eine echte Flamenco-Nacht. Ich habe einige typische spanische Lieder ausgedruckt, damit wir alle singen können (Porrompomero, Cielito Lindo, Guantanamera, usw...). Plötzlich erfuhren wir dass die Mutter der Kellnerin eine unglaubliche schöne Stimme hat und wir sind alle begeistert, wie man mit nur einer Gitarre, einer Stimme und Klatschen eine Fiesta machen kann. Victor, der Gitarrenspieler, singt mit seiner Seele ohne die Augen zu öffnen und wir staunen nur. Wein, Sangria und Tapas helfen auch, dass wir alle eine unvergessliche Flamenco- Nacht erleben.

Samstag, 11. Mai 2013: Küstewanderung Almuneca und Nerja

Heute verabschieden wir uns vom traumhaften Tal Las Alpujarras und fahren an die Küste ins Fischerdorf Almunecar.. Dort treffen wir Francisco, unseren heutigen Reiseleiter, mit dem wir durch eine der schönsten Küstenstreifen von Andalusien wandern. Wir gingen durch eine herrliche Landschaft mit abrupten Klippen, heimlichen Buchten und Zistrosen, wilden Oliven, Pinien und flechtenbewachsenen Felsen.
Wir fangen am Cantarrijal-Strand an, einer idyllischen Badebucht, wo einige von uns zum ersten Mal auf dieser Reise im Meer baden. Weiter geht es, immer am Meer entlang, bis zum „Torre de Caleta", einem alten Wachturm. Mit Ferngläsern entdecken wir einen riesigen Wasserfall, der aus 20 Metern Höhe ins Meer stürzt.. Das Mittelmeer ist an diese Stelle einfach herrlich mit wunderschönen Buchten und grün-blauem Wasser.
Stephan, unser Busfahrer, wartet auf uns mit Kaffee und wir bedanken uns bei Fernando, der heute später eine Hochzeit feiert. Wir fahren weiter bis zur beeindruckenden Tropfsteinhöhle von Nerja. Viele von uns haben andere Höhlen in Europa gesehen, aber sie sind, ehrlich gesagt, besonders. Sie gehören zu den eindrucksvollsten Schauhöhlen Spaniens und sind nach dem Prado in Madrid und der Alhambra in Granada die meist besuchteste Sehenswürdigkeit in Spanien.
In 1959 fanden spielende Kinder große Tropfsteinhöhlen. Die 4.823 m lange Höhle hat drei Bereiche von denen nur der vordere, etwa ein Viertel der gesamten Höhlen, allgemein zugänglich ist. Die Höhle hat einen Höhenunterschied von 70 m.
Wir fahren weiter zu unserem 4 Sterne Hotel Perla Marina, auch in Nerja, wo wir Zeit haben, um im Meer zu baden, bevor wir uns wieder zum Abendessen treffen. Es ist unser letze Nacht und wir machen einen Spaziergang bis zum „Balcon de Europa" im Zentrum von Nerja, mit einem herrlichen Blick auf die zerklüftete Küste, wo wir auch eine schöne Terrasse finden. Die Temperatur könnte nicht besser sein und wir stoßen wieder für diesen wunderschönen Tagen mit unseren Lieblingsspruch: „Arriba, abajo, al centro y para dentro" an.

Sonntag, 12. Mai 2013: Heimreise

Wir wollen nicht abreisen, aber unsere Maschine wartet auf uns. Einige von uns haben morgens noch den Sonnenaufgang am Strand genossen.
Am Flughafen verabschieden wir uns alle ganz herzlich von Stephan Henzel. Er hat uns alle gut und sicher gefahren und immer heil ans Ziel gebracht. Er muss jetzt wieder mit dem Bus nach Deutschland und wir wünschen Ihm eine gute Reise.
Für mich persönlich war es eine Ehre und große Freude, Sie während dieser 8 Tage begleiten zu dürfen. Wir haben nur Wasser, um anzustoßen, aber bevor wir durch die Sicherheitskontrolle gehen, versprechen wir uns, uns bald wieder zu sehen. Insgesamt sind wir ca. 58 Kilometer und 26 Stunden zusammen gewandert. Es war eine sehr, sehr schöne Reise. Wir haben viel gesungen, gelacht und getanzt. Wir haben wunderschöne Landschaften entdeckt und die Fotos und Videos sind der Beweis dafür. Ich werde diese Reise nie vergessen und möchte mich nochmals von ganzem Herzen bei Euch allen bedanken. Bleibt gesund und bis bald!

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