Reisebericht: Rundreise Barcelona und Katalonien

16.09. – 23.09.2012, 8 Tage Rundreise in Spanien mit Barcelona – Weinregion Penedes – Übernachtung in Montserrat – Girona – Costa Brava – Künstlerstätten von Gaudi, Picasso & Dali


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Eine wunderbare intensive 8 Tagereise durch Barcelona und Katalonien mit Einsichten in die Kultur und Mentalität dieser besonderen Region sowie in die Welt der berühmtesten Künstler wie Gaudi, Picasso Dali, Montaner und Cadafalch.
Ein Reisebericht von
Sandra Rößle

1.Tag, So.16.09.12: Abreise

Am Sonntagmorgen flogen wir von Dresden und die andere Gruppe von Leipzig über München, wo die beiden Gruppen sich treffen sollten, nach Barcelona. Beide Flüge hatten eine Verspätung von etwa 30 Minuten durch Bodennebel in München. Es wurde zeitlich dadurch schon knapp für den Anschlussflug nach Barcelona, aber es kamen noch ein wenig seltsame Umständen dazu, die dazu führten, dass die Leipziger-Gruppe einfach nicht am vereinbarten Treffpunkt am Abfluggate auftauchten. Glücklicherweise kam letztlich dann aber auch die Gästegruppe aus Leipzig aus ihrem Flieger und konnten noch rechtzeitig nach Barcelona boarden und so flogen wir beruhigt und voller Vorfreude nach Barcelona.In Barcelona erwarteten uns die örtliche Reiseleiterin Stephanie und der Busfahrer Gustavus und begrüßten uns herzlich am Ausgang. Gustavus brachte die Gäste zum Bus während Stephanie und ich uns zusammen mit einem Gast um eine Koffersache am Flughafenschalter kümmerten. Nachdem alles glücklich geklärt war, fuhren wir los und machten gleich eine kleine Orientierungsfahrt durch Barcelona und einen Erfrischungs-Stopp und eine Kaffeepause auf dem Montjüic und genossen das wunderbare warme milde Klima und das Ankommen. Dann ging es zum Anell Olimpic und wir stiegen aus und ließen uns das Stadion erklären und zeigen.
Später fuhren wir quer durch die Stadt und bekamen bereits erste Eindrücke von all den Gebäuden und Vierteln, die uns diese Tage erwarteten. Nach einem kleinen Spaziergang am Strand und einem schönen Gruppenfoto fuhren wir nun in unser Hotel. Nach einem leckeren Abendessen trafen sich um 21.30 Uhr noch ein paar Gäste mit mir zu einem Ausflug zum Placa Espanya, um dort die Wasser-Lichtspiele zu genießen. Wir fuhren mit Taxis und es war ein wunderbarer Anblick und ein toller Ausklang für diesen Tag.

2. Tag, Mo,17.09.21: Modernisme und Antoní Gaudí

Heute fuhren wir zunächst zum Parc Güell in Barcelona, den Antoni Gaudí als Auftragsarbeit für den Industriellen Eusebi Güell mit einer Größe von etwa 17,18 ha erschaffen hat. Der Park beherbergt unter anderem das Wohnhaus Gaudís, in dem er von 1906 bis 1925 lebte. Den Mittelpunkt des Parks bildet ein 3000 m² großer Terrassenplatz in Form eines Ovals und die mit buntem Bruchkeramik geschmückten Bänke, Wände, Dächer und Figuren sind beein-druckend. Nach einer Pause mit Kaffee und WC-Möglichkeiten im Park trafen wir uns an der berühmten Keramikbank wieder und fuhren später weiter zum Hospital de la Santa Creu oder Hospital di Santa Pau einem Klinikkomplex im katalanischen Jugendstil (Modernisme), der von dem katalanischen Architekten Lluís Domènech i Montaner errichtet wurde. Domenèch bettete 18 Häuser, die unter anderem durch unterirdische Gänge miteinander verbunden sind, in die weitläufige Gartenanlage ein. Nach diesen vielen wunderbaren Eindrücken liefen wir mittags dem berühmten Wahrzeichen der Stadt, der Sagrada Familia entgegen. Zunächst hatten wir Freizeit für ein Mittagessen wie Tapas etc.inmitten der Stadt. Danach gingen wir erfrischt gemeinsam in die Sagrada Familia (zu deutsch Sühnekirche der Heiligen Familie)  eine römisch-katholische Basilika hinein. Der Bau- der von Antoni Gaudí im neukatalanischen Stil entworfenen Kirche -ist bis heute unvollendet. Er wurde 1882 begonnen und soll nach jüngsten Prognosen 2026 abgeschlossen sein. Dennoch ist der Bau von außen wie innen einmalig und wunderbar anzusehen. Der nächste Höhepunkt war Casa Milà, erbaut von Antonio Gaudí. Das Haus kennt man auch unter „La Pedrera" (Steinbruchhaus) und liegt auf der edlen Einkaufsmeile, der Passeig de Gracia.. Den Beinamen Steinbruchhaus bekam Casa Milà wegen der ungewöhnlichen Bauweise und der steinernen Fassade. Viele blieben nun noch in der Stadt und konnten von hier aus gut zu Fuß oder mit dem Taxi oder der Metro zum Hotel zurückkehren.
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3.Tag. Di 18.09.12: Altstadt von Barcelona und Hafen

Heute hatten wir keinen Bus zur Verfügung und einen ganztätigen Stadt-Rundgang vor. Um die Sache zu erleichtern und um das Metrosystem allen näher zu bringen, fuhren wir morgens gemeinsam Metro ins Zentrum bis zur Station El Ramblas. Es war noch sehr früh, somit war es hier noch ruhig und alles gut anzusehen. Wir gingen zu Fuß weiter zu den Markthallen, machten eine kurze Markt-und Kaffeepause und liefen dann weiter zum Palau Güell , der in der Nähe der Ramblas liegt. Er ist eines der ersten Werke von Antoni Gaudí. An ihm zeigte sich die Verbindung von dekorativen und Strukturelementen, die ein charakteristisches Merkmal der wichtigsten späteren Werke Gaudís darstellen. Die Möbelstücke sind alle von Gaudí selbst entworfen worden und beeindrucken nicht nur durch ihre Formgebung, sondern auch durch ihren Stil, da sich hier Modernisme mit klassischen Elementen vereint. Sehenswert ist auch das Dach auf dem die verspielten Figuren und Formen zu finden sind. 2011 wurden Restaurationsarbeiten beendet und  seither ist er wieder für Besichtigungen geöffnet.  Nun ging es weiter zu Fuß zum nahegelegenen herrlichen Palau de la Musica, der wie das Hospital San Pau ebenfalls vom katalanischen Architekten Lluís Domènech i Montaner, einem der wichtigsten Repräsentanten des Modernisme, geplant und entworfen wurde. Der Einführungsfilm und die Führung durch alle Konzertsäle gaben uns wunderbare Einblicke und tolle Impressionen, vor allem auch durch die besondere Akustik und den außergewöhn-lichen Baumaterialien wie Keramik und Glas. Nun genossen wir eine längere Mittagspause bei den Markthallen Santa Katarina bevor wir zum Museum Picasso gingen. Im Museum mit einer Fläche von ca. 600 Quadratmetern gibt es immer wieder verschiedene Präsentationen rund um Picasso und Künstlerfreunde. Stephanie führte uns intensivst  und sehr interessant in die Kunst Picassos ein. Danach konnten wir noch kurz im Picasso-Shop stöbern. Nun wartete noch die wunderschöne Kirche Santa Maria del mar auf unseren Besuch. Es ist eine gotische Kirche im Distrikt La Ribera und ist ein herausragendes Beispiel katalanischer Gotik, mit einer Reinheit und Einheitlichkeit des Stils, die für große mittelalterliche Gebäude sonst unüblich ist.
Nun hatten alle Freizeit und konnten sich inmitten der Altstadt noch ganz dem Einkaufen und Kaffeetrinken usw. hingeben oder mit Stephanie noch zum berühmtem Restaurant Els Quatre Gats („Die vier Katzen") gehen. Dies war zwischen 1897 und 1903 ein Café und Kabarett in Barcelona und  wurde bekannt durch den Besuch verschiedener spanischer und katalanischer Künstler wie Pablo Picasso und Isidre Nonell.

4. Tag, Mi,19.09.12: Poblet, Tarragona und  Cava

Wir verließen nun diese lebendige wunderschöne Stadt Barcelona und starteten unsere Rundreise durch Katalonien. Der erste Weg führte uns nach Poblet zum dortigen Zisterzienser-Kloster, das als eines der besten Beispiele der Sakralarchitektur in Katalonien gilt.
Nach einer schönen Führung durch das Kloster und einem kleinen Museums-Shopping fuhren wir weiter in die Römerstadt Tarragona. Die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz liegt direkt am Meer der Costa Dorada und man findet hier teils ausgegrabene Reste der römischen Besiedlung wie das Amphitheater und der Circus. Hier gibt es die sog.Castells ,Menschenpyramiden,  die in Katalonien nicht nur ein Sport sind, sondern Ausdruck des Nationalgefühls. Weiter fuhren wir nun durch die bekannteste Weinregion Kataloniens - Penedes. Hier besuchten wir mit einer Führung und Verkostung den Familienbetrieb der Cava Codorniu in Sant Sadurni d'Anoia. Codorniu ist einer der berühmtesten Namen im spanischen Weinbau. Cava wird für Sekte vergeben, die nach der Champagnermethode (Metodo Tradicional) hergestellt werden und somit der höchsten Qualitätsstufe für Schaumweine entsprechen. Vor der Verkostung der edlen Tropfen fuhren die Gäste durch die riesige Anlage mit einem kleinen Zug. Mit viel Schwung und ein paar Cava-Flaschen im Gepäck fuhren wir nach Montserrat. Am Abend erreichten wir unser Hotel hoch in den Bergen auf ca. 1200 Metern im Kloster Montserrat. Nach dem Abendessen konnte man die herrliche Ruhe in der lauen Sommernacht und die Stille des Montserrat genießen.

5. Tag, Do 20.09.12: Montserrat, Vic, Rupit, Besalú

Um 7:30 Uhr ist im Kloster Montserrat die Messe, die einige Gäste auch gerne besuchten. Nach einem ausgiebigen Frühstück führte uns Stephanie durch das Kloster und über das Gelände und es war beeindruckend den Bau und die Umgebung bei Sonnenschein genießen zu dürfen. Das Kloster ,das einst von Einsiedlermönchen errichteten wurde, liegt ebenfalls auf dem Jakobsweg und ist mit der Muschel gekennzeichnet. Nach einem Abschlusskaffee im Café des Klosters holten wir noch unser Handgepäck und liefen durch den Markt zum Bus. Nun ging es weiter nach Vic. Zunächst hielten wir am Fuße des Klosters noch für einen letzten Blick zurück auf das Kloster und einem Fotostopp, wie es dort auf dem Berg oben thront. In Vic, der Hauptstadt  der Comarca Osona in der Provinz Barcelona in Katalonien ist der Sitz des römisch-katholischen Bistums Vic und der Universität Vic. Wir liefen über den sandigen Stadt-Stadt-Hauptplatz und konnten an den vielen katalonischen Fahnen deren Nationalstolz erkennen. Nach einem Mittagessen und Spaziergang durch die pittoresken Gassen ging es weiter zu einem der malerischsten Dörfer der Pyrenäen, dem Felsendorf Rupit.
Nach einer kurzen Besichtigung war es eine wunderbare Gelegenheit hier auszuspannen. Über die Hängebrücke liefen wir zurück zum Bus und fuhren weiter über Besalu an die Costa Brava.
Der Eingang nach Besalú bildet das Wahrzeichen der Stadt, die nur für Fußgänger begehbare mittelalterliche Brücke über den Fluss Fluvia. Diese Brücke wurde einst im spanischen Bürgerkrieg zerstört, aber danach wieder errichtet. Hier war eine wunderbare Gelegenheit ein spezielles Brot und Gebäckstücke Kataloniens zu probieren und so kredenzte ich den Gästen auf der Brücke in der Spätnachmittagssonne diese Leckereien und in der schönen Umgebung klang der Tag harmonisch aus. Heute verabschiedeten wir unsere RL Stephanie und  fuhren zum  Hotel in Roses an der Costa Brava. Nach einem Willkommenscocktail (Sangria) stand ein leckeres Buffett mit viel Auswahl zur Verfügung.

6. Tag, Fr. 21.09.12: Dali – Figueres, Pubol und Girona

Heute ist Dali-Tag. Wir besuchten zuerst das Dalí Museum, Teatre-Museu Dalí, in der Stadt Figueres in  der Provinz Girona, der autonomen Region Kataloniens. Figueres liegt in der Touristenregion Costa Brava und ist die die Heimatstadt und letzte Ruhestätte von Salvador  Dali.  Es ist das einzige Surrealismus-Museum der Welt, in dem bedeutende Kunstwerke Dalís wie das Bildnis der nackten Gala zu bestaunen sind und eines der bestbesuchten Museen Spaniens. Nach dem  Besuch dieses sehr interessanten Museums fuhren wir zum Wohnhaus Dalis nach Port Lligat. Das Wohnhaus und Museum  besteht aus einer Reihe von Fischerhütten, die Salvador Dalí und seine Frau Gala labyrinthartig strukturierten. Wir konnten heute genüsslich  das ganze Haus bewundern, so die Werkstatt des Malers, die Bibliothek, alle Zimmer und den Gartenbereich mit Pool. Anschließend  führte uns unser Dali-Tag nach Pubol, einem winzigen Ort östlich von Girona in einem weitläufigen Tal. „Die 1996 dem allgemeinen Publikum zugänglich gemachte Burg Gala Dali in Púbol lässt uns ein mittelalterliches Gebäude erleben, in dem Salvador Dali mit Blick auf eine Person - Gala - und eine Funktion - ein Ort der Zuflucht und Erholung für seine Gattin - ein überschwengliches künstlerisches Projekt verwirklicht hat.."  Zum Abschluss heute fuhren wir nun direkt nach Girona, der romantischen Stadt am Fluss Rio Onyar und Lorenzo führte uns hier durch die schöne Altstadt auch zur Kathedrale Santa Maria de Girona, eine der schönsten Kathedralen Spaniens.

7. Tag, Sa 22.09.12: Kloster Sant Pere de Rodes und Cadaqués

Das Kloster Sant Pere de Rodes gab es heute zu besichtigen. An der Küste war das Wetter herrlich, doch desto näher wir in die Berge und dem Kloster kamen, um so mehr nebelte es und regnete sogar. Wir ließen uns die Laune nicht verderben und genossen es trotz Schirm den herrlichen Weg zum Kloster zu laufen und die gute Luft zu atmen. Das ehemalige Benediktinerkloster liegt in traumhafter Lage auf einer Höhe von ca. 600 Metern inmitten des Naturparks Cap de Creus. Umgeben von schroffen Felsen thront es hoch oben über der Bucht von El Port de la Selva. Wir konnten leider diesen fantastischen Blick nicht wahrnehmen, dennoch lag in dem Nebel eine einmalige mystische Stimmung,  die unserem  Besuch eine eigene Note gab.Bei der Rückkehr zum Bus hatte es aufgehört zu regnen und wir fuhren bei Sonnenschein nach Cadaqués. Hier weilten wir den ganzen Nachmittag und jeder konnte diese Freizeit richtig nutzen. Manche aßen die Spezialität -Souquet oder Tapas oder spazierten am Strand und durch die malerischen Gassen oder konnten im Meer schwimmen oder am Strand liegen. Am Nachmittag fuhren wir zurück ins Hotel und es war noch viel Zeit vor dem Abendessen für den Ort Roses, die Costa Brava und im Meer zu schwimmen.

8. Tag, So 23.09.12: Kanäle Emporiabrava und Heimreise

Heute wollten Einige mit mir noch die Kanäle der Emporiabrava per Boot erkunden bevor wir uns von Katalonien verabschiedeten. Wir fuhren daher mit dem Bus zu den sog. Venezianischen Kanälen der Costa Brava und fuhren bei herrlichem Wetter mit dem Schiff durch die Welt der Reichen. Später fuhren wir zurück zum Hotel und erholten uns bis zur Abfahrt nachmittags zum Flughafen -jeder auf seine Art (der kalte starke Tramontana lud heute nicht mehr zum Baden ein). Mit tollen Erlebnissen und vielen Eindrücken im Gepäck fuhr uns Pepe mit lebendiger spanischer Musik (Flamenco etc)  und alle bestens gelaunt zum Flughafen Barcelona und wir flogen zunächst alle gemeinsam nach Frankfurt. Dort mussten wir aufgrund Verspätung eiligst zu unseren Gates laufen, um die Flieger nach Dresden und Leipzig rechtzeitig zu erwischen. Alles ging gut und alle flogen mit nach Hause und planen schon wieder die nächste wunderbare Reise wie ich vielfach hörte.

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