Reisebericht: Rundreise Barcelona und Katalonien

10.06. – 17.06.2013, 8 Tage Rundreise in Spanien mit Barcelona – Weinregion Penedes – Übernachtung in Montserrat – Girona – Costa Brava – Künstlerstätten von Gaudi, Picasso & Dali


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Tauchen wir ein in die Geschichte Kataloniens mit ihren Kunstschätzen und Naturgütern. Üppige Vielfalt und eindrucksvolle Schönheit charakterisieren das Landschaftsbild.
Ein Reisebericht von
Barbara Werrmann

Reisebericht ,Barcelona und die Kultur Kataloniens

10.06. – 17.06.2013

1. Tag Anreise

Alle 20 Transfer Gäste trafen gegen 09.00 Uhr in Berlin Tegel ein. Nach der Vorstellung meinerseits und der der Vergabe der Bordkarten begaben wir uns zum Schalter der Lufthansa nach Barcelona. Der Checkin erfolgte nach etwas Wartezeit pünktlich. Die Maschine erhob sich genau 10.55 Uhr in die Luft und nach einem ruhigen Flug trafen wir 13.30 Uhr in Barcelona ein.  Unser örtlicher Reiseleiter Lorenzo Ramirez erwartete uns schon - die Reise kann  beginnen.
Nach der Vorstellung des Programmes von Lorenzo unternahmen wir eine spektakuläre Stadtrundfahrt. Sie führte vorbei am Nationalpalast, an den Messehallen, an dem Zauberbrunnen, an der alten Stierkampfarena (die heute ein modernes Einkaufszentrum ist), an der Sagrada Familia und weiter zum Berg Montjuic. Dort auf halber Höhe besichtigten wir das Olympiastadion und genossen den Ausblick auf den Hafen, das Olympiadorf und die gesamte Stadt in alle Himmelsrichtungen. Unbeschreiblich, diese Millionenstadt so zu sehen. Alle freuen sich schon auf die kommenden Tage. Danach ging es gegen 17.00 Uhr zum Hotel Evenia Rossello im Zentrum.  Die Zimmer waren bereit und nach dem Einzug konnten wir noch die nähere Umgebung des Hotels erkunden.
Abendessen 20.00 Uhr - ein sehr gutes Menue.

2.Tag Barcelona

Heute ist das Motto: im Stil der Modernisme und Antonio Gaudi.
09.15 Uhr holt uns der Bus ab. Wir fahren mit Lorenzo zum Santa Pau Hospital, welches Luis Demenech entwarf und ab 1902 erbaut wurde. Erst 1930 wurde von seinem Sohn Pere das Projekt vollendet. Wir spazierten um das große Gelände und bestaunten die imposanten 26 Pavillons, in denen auch heute noch verschiedene Zweige der Medizin untergebracht sind. Allerdings wird es gerade renoviert, sodass wir nicht hinein konnten.
Weiter ging es nun zum Park Güel, der geplanten kleinen Gartenstadt, wofür 1910 A. Gaudi den Bauauftrag bekam. Leider wurden nur 2 Häuser gebaut. Übrig blieb der Park, einer der originellsten öffentlichen Anlagen die je konzipiert wurden. Die Natursteinarkaden und Viadukte sind einmalig und die Details mit Trencadis - Mosaiken unbeschreiblich. Hier kann man die 150m lange Wellenbank bestaunen oder, falls man ein Plätzchen findet , einfach nur ausruhen.
Das nächste Higlight wartet auf uns - das Picasso Museeum. Schwerpunkt der 3000 Exponate umfassenden Sammlung sind bekannte Werke wie - Die erste Kommunion(1896) oder aus der blauen und rose Periode. Lorenzo erklärte uns verschiedenste Bilder mit einen großen Hintergrundwissen, worüber wir alle übrigens zu jedem Zeitpunkt sehr dankbar waren.
Gegen 13.20 Uhr fuhren wir weiter zum Casa Mila Haus. Gaudis wichtigster Beitrag zur Stadtarchitektur und sein letztes Werk, bevor er sich der Sagrada Familia widmete. Das Haus weicht völlig von allen damaligen Grunsätzen ab. Es beherbergt die erste Tiefgarage der Stadt, hat zwei runde Innenhöfe, schmiedeeiserne Balkone ung gewellte Mauern aus unbehauenem Stein. Das sensationelle Dach mit kunstvoll gearbeiteten Luftröhren und Kaminen ist so bizarr, das man es "Hexenschreck" nannte.
Weiter ging es, verbunden mit einem 10 minütigen Spaziergang auf der La Rambla, zum Haus der Familie Güel - Palau Güel, Gaudis erster Großbau in der Stadtmitte. Es diente nicht nur als Wohnhaus, sondern auch zu Repräsentationszwecken. Hier fanden zahlreiche Empfänge, politische Treffen und Kammerkonzerte statt. 1889 wude es fertiggestellt. Imposant!
Nun fehlte nur noch die Sagrada Familia, wo uns Lorenzo wieder zu einer Führung einlud.
Europas ungewöhnlichste Kirche ist das Sinnbild einer Stadt mit individualistischem Selbstverständnis. 1883 beauftragte man A. Gaudi die neogotische Kathedrale, die ein Jahr zuvor begonnen wurde , fertigzustellen. Er änderte alle Pläne - der Kirchenbau wurde sein Lebensinhalt. Das gesamte Bauwerk soll 2026 vollendet sein.
Es war ein so beeindruckender Tag und man möchte immer immer mehr....Alle Gäste waren begeistert, aber auch total erschöpft.
20.00 Uhr Abendessen, wieder ein leckeres Menue.

3.Tag Stadtrundgang

09.00 Uhr starten wir zu Fuß durch das Stadtzentrum ins gotische Viertel und nehmen 10.00 Uhr an einer englischsprachigen Führung mit Filmausschnitten verschiedener Konzerte im Palau de la Musica teil. Die Perle oder auch das Juwel Barcelonas genannt. Ein Modernisme-Traum aus Fliesen, Plastiken und Buntglas. Er ist der einzigste von Tageslicht erhellte Konzertsaal Europas. Das Innere ist atemberaubend.
Nach einer Stunde spazieren wir zur gotischen Kathedrale mit angrenzendem Kloster . Die auf den Grundmauern eines römischen Tempels 1298 erbaut wurde. Einige Säulen des Augustustempels sind noch zu sehen. Die wunderschöne Capella de Santa Llucia und der Kreuzgang laden zum Staunen und zur Andacht ein. Wir bummeln zur alten Markthalle, testen dort verschiedene katalonische Spezialitäten und laufen entlang der La Rambla zur Basilika Santa Maria del Mar. Die Hauptkirche der Stadt in reiner katalanischen Gotik besitzt eine ideale Akustik. Ihr Bau dauerte 55 Jahre und wurde von Händlern und Schiffsbauern finanziert. Ein schlichtes Juwel. Am frühen Nachmittag endet unser Stadtrundgang und wir haben Freizeit. Einige Gäste nutzen sie, um noch einmal die schon gesehenen Bauten zu besuchen. Andere shoppen oder gehen Richtung Hafen durch den Zitadellenpark zurück zum Hotel. Man kann sich nicht sattsehen und möchte unbedingt wiederkommen.
Abendessen 20.00 Uhr im Hotel, Adios Barcelona.

4.Tag Fahrt nach Montserrat

Nach dem Früstück starten wir 08.30 Uhr mit den Koffern und unserem Reiseleiter Lorenzo in Richtung Poblet. Vorbei an großen Weinanbaugebieten und an der Hauptstadt des Cava ,Villa Franca, erreichen wir das königliche Kloster Santa Maria de Poblet. Diese Klosteranlage entstand zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert. Sie umfasst drei von Mauern umschlossene Bereiche, zu denen auch Gärten gehören. Es liegt so schön in der hügeligen Landschaft eingebettet und strahlt eine wunderbare Ruhe aus. Im Jahr 1991 wurde es in die Liste des UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Wir hatten genügend Zeit, um es zu besichtigen und waren von der spirituellen Wirkung überrascht.
Danach fuhren wir weiter nach Taragona, der ehemaligen Hauptstadt der römischen Provinz Tarraconensis. Wir spazierten gemeinsam mit Lorenzo durch die Altstadt zum römischen Theater. In der folgenden Mittagspause schauten sich einige die Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert an. Die lange Bautätigkeit führte schließlich zu einer Stilmischung. Der Kreuzgang (13. Jh.) ist frühgotisch, das Tor romanisch.
Weiter ging es nun zur Besichtigung der preisgekrönten Kellerei Cordoniu, wo wir eine sehr interessante Führung in 5 Stockwerken unter der Erde unternahmen. Dabei bewältigten wir 137 Stufen hinab und ebensoviel wieder hinauf. Natürlich schmeckte uns danach der angebotene Wein und Sekt besonders gut. Gegen 18.20 Uhr ging es weiter zum Kloster Montserrat. Die Sonne strahlte das Massiv an und tauchte alles in ein zart rosa Licht - einmalig.
Wir erreichten unser Hotel Abat Cisneros direkt auf dem Berg neben der Klosteranlage und waren begeistert. Alle Touristen waren schon weg und wir hatten diese Reich fast für uns allein. Was für ein Luxus! Nach dem Abendessen schauten wir uns noch die Umgebung an und freuten uns auf den morgigen Tag.

5.Tag Montserrat, Rupid, Besalu und Girona

Noch vor dem Früstück besuchten fast alle Gäste 07.30 Uhr das Laudum in der Bassilika. Es ist das erste Morgengebet und Singen der Mönche. Eine ganz besondere Stimmung kam auf - unbeschreiblich.
Danach ließen wir uns das Frühstück schmecken. 09.00 Uhr führte uns Lorenzo in die Basilika aus dem 16. Jahrhundert. Wir hatten dann genügend Zeit um die Figur der schwarzen Madonna und die Klosteranlage zu besichtigen. Die Mutter Gottes, auch "La Moreneta" die Braune genannt, ist eine romanische Schnitzfigur aus dem 12. Jh. von großer Schönheit. Sie wurde zur Schutzheiligen Kataloniens erklärt.
Die Sängerknaben des Chores Escolania, der zu den ältesten Knabenchören Europas zählt, sind hier in Montserrat untergebracht und stimmen Sonntags bis Donnerstags um 19.00 Uhr die montserratinische Salve an. Es blieb auch noch Zeit, um etwas spazieren zu gehen und die Umgebung zu genießen. Als die vielen Busse voller Touristen kamen sind wir abgefahren in Richtung Rupit.
Vorbei an großen Feldern und Wäldern, blühenden Wiesen und die Pyränäen in der Ferne kamen wir 12.45 Uhr im Kleinen Ort Rupit an. Mit viel Spaß über die Hängebrücke erreichten wir das Örtchen mit den kleinen Steinhäusern in 1000m Höhe. Sehr beeindruckend und still liegt es inmitten einer Felsenlandschaft und ist heute ein Künstlerdorf. Es gibt eine Grundschule, eine Post, Kunstlädchen, Lebenmittelmarkt mit Fleischer und Bäcker und überall liebevoll dekorierte Fenster und Mauern. Einfach ein Ort zum verweilen und träumen, aber auch ein wunderschönes Wandergebiet. Etwa 14.00 Uhr fuhren wir über den Aussichtspunkt mit der kleinen Kapelle "Maria del Far", wo man von 1200m Höhe Girona, das Meer, die Berge der Pyränäen, zwei große Stauseen und eine traumhafte Landschaft sehen kann.
Nach kurzer Rast kamen wir in Besalu an. Inzwischen hatten wir 29° C und die ehemaligen jüdischen Bäder im Fluß Riu Fluvia lockten sehr. Das mittelalterliche Städtchen mit seinen Steinhäusern, der "Sieben Augenbrücke" und den beiden romanischen Kirchen ist bezaubernd. Aber wir wollten noch nach Girona und hatten leider etwas Zeitdruck.
Dort angekommen waren wir entzückt von der vier Flüsse Stadt. Der Riu Onyar bildet die Achse der Stadt und an seinem rechten Ufer erhebt sich die Altstadt. Hauptanziehungspunkt ist die Kathedrale, ein großartiger Bau das Elemente verschiedener Kunststile vereint. Wir spazierten durch das Judenviertel mit den engen Gassen, den kleinen feinen Läden bis zu den arabischen Bädern, vorbei an Museen und alten Mauern zurück zum Bus. Noch sehr viel länger müsste der Tag sein....
Im Hotel Coral Platja in Roses an der Costa Brava kamen wir 19.30 Uhr an, bezogen ohne Probleme unsere Zimmer und konnten 20.40 Uhr das Aabendbufett genießen. Wieder geht ein sehr ereignisreicher Tag zu Ende.

6. Tag Auf den Spuren Salvador Dalis

Nach dem leckeren Früstück starten wir 09.00 Uhr nach Figures, dem Geburtsort Salvador Dalis, um sein Theater-Museum zu besuchen. Wir sind fast allein und Lorenzo erklärt uns wunderbar die einzelnen Räume ( 22) mit den künstlerischen Objekten. Vieles kann man wirklich erst mit einer Erklärung dazu verstehen und man bekommt eine Ahnung vom Surrealismus. Bemerkenswert sind die frühen Skizzen und Zeichnungen, als er erst 13-14 Jahre alt war. Nun wollen wir uns den Wohnort und das Haus von Gala und Salvador Dali anschauen. Direkt am Meer, verträumt und klein liegt der  Hafen Port Lligat mit dem Wohnhaus, welches jetzt Museum ist, und einigen wenigen Gebäuden. Danach besuchen wir den hübschen Küstenort Cadaques mit der schönen Barockkirche und halten hier Siesta. 
Der nächste Höhepunkt ist das Gala Museum in Pubol. Die Ehefrau von Dali hatte sich schon lange ein eigenes Haus gewünscht, aber erst 10 Jahre vor ihrem Tod schenkte ihr ihr Mann ein wunderschönes altes Castel aus dem 11.Jh.in Pubol. Als Refugium und Ort der Erholung war es ausgerichtet, wurde aber im Laufe der Zeit von 1982 - 1984 zum letzten Alelier von Dali und zum Mausoleum für seine Muse. Es ist überaus interresant, die Briefe, die Fotoalben, die Einrichtung, die Kleidung, der Garten und die vielen Wagnerköpfe am Brunnen, dessen Musik Gala sehr verehrte.
Noch ein kleines Higlight sollte es an diesen Tag geben. Nicht weit von Roses liegt die Lagunenstadt Empuriabrava. Dort kann man 32 km mit dem Schiff auf Kanälen fahren und die Villen und Anwesen von Stars, Künstlern, Politikern und und und...bestaunen. Es war beruhigend anders.
Wieder im Hotel angekommen freuten sich schon alle auf das große Bufett.


7. Tag, Fahrt zum Kloster Sant Pere de Rodes

Wieder 09.00 Uhr starten wir zu unserem letzten Ausflug. Über die Halbinsel Cap de Creus mit wundervollen Aussichten in die Landschaft. Alles ist grün und blüht noch, die Sonne meint es gut. Wir werden diesen Flecken Erde wohl vermissen. Gemeinsam mit Lorenzo spazieren wir durch den Wald bis hin zu einer Kirchenruine aus dem Mittelalter und dem dazu gehörenden Dorf. Weithin sichtbar lockt die Klosteranlage und nach 15 min sind wir dort. Die Ursprünge des Klosters verlieren sich im Dunkel der Zeiten und Legenden. Die Glanzzeit begann ab den 10. Jh. und bis zum 11. Jh. wurde die Kirche gebaut. Von kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen begann der Niedergang. Räuberbanden und Plünderungen ausgesetzt war es verlassen und verfiel. 1930 wurde es zum kunsthistorischen Nationaldenkmal erklärt und es begannen die ersten Restaurierungsarbeiten. Heute ist es zu einem der meist besuchten Baudenkmäler Kataloniens geworden. Es beeindruckte uns wieder über alle Maßen . Nach etwa 2,5 Stunden laufen wir zum Bus zurück und am Hotel angekommen, verabschieden wir und von Lorenzo. Vielen Dank, du bist einfach unschlagbar.
Wir machten den Gästen ein Zusatzangebot, nocheinmal nach Girona. Unser Busfahrer Oscar fuhr 10 Personen hin. Die anderen Gäste verbrachten den Nachmittag individuell.


8.Tag, Heimreise

09.45 Uhr luden wir die Koffer ein und Oscar brachte uns nach Barcelona zum Flughafen. Vielen Dank . An den Lufthansaschaltern war unheimlich viel los und wir mussten lange warten. Nachdem alle ihr Gepäck abgegeben hatten und mit der Bordkarte durch den Zoll waren, mußten wir uns beeilen zum Gate zu kommen. Pünktlich 14.10 Uhr flogen wir ab und landeten in Berlin Tegel 16.40 Uhr. Die Transferfahrer standen bereit - auf gehts nach Hause.
Eine wunderschöne Reise geht zu Ende, vielen Dank, Barbara Werrmann.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

der ausführliche Reisebericht und die guten Bildmotive haben uns sehr gefallen und waren eine Hilfe bei der Aufarbeitung und Konkretisierung unserer Reisenotizen

Bärbel und Helmut Grabolle
27.06.2013

der ausführliche Reisebericht und die guten Bildmotive haben uns sehr gefallen und waren eine Hilfe bei der Aufarbeitung und Konkretisierung unserer Reisenotizen

Bärbel und Helmut Grabolle
27.06.2013