Reisebericht: Rundreise Barcelona und Katalonien

02.06. – 09.06.2014, 8 Tage Rundreise in Spanien mit Barcelona – Weinregion Penedes – Übernachtung in Montserrat – Girona – Costa Brava – Künstlerstätten von Gaudi, Picasso & Dali


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Eine Reise reizvoll kombiniert aus Landschaft, Berge und Meer mit Malern, Architekten und Genis sowie Kirchen, Klöster und Palästen. In 8 Tagen reisen wir Höhepunkte Kataloniens, lernen dabei Tapas, Cava und freundliche Spanier kennen.
Ein Reisebericht von
Ngoc Anh Nguyen

1. Tag: Viva Espana

Sehnsüchtig freuten wir uns schon lange auf diesen Tag - ein spanischer Traum wird wahr!
Zum Vormittag treffen wir uns am Flughafen Berlin ein und mit einem kurzen Direktflug landen wir in der schillernden Multimetropole der spanischen Ostküste. Am Flughafen findet sich schließlich die gesamte Reisegruppe zusammen. Auch Lorenzo, unser spanischer Reiseleiter, nimmt uns herzlichst in Empfang. Jetzt geht es auch schon los! Lorenzo nimmt uns bei dem tollen Wetter auch gleich auf eine Orientierungsfahrt zum Stadtviertel Sants Montjüic mit dem schönen Placa Espanya, dem Nationalmuseum sowie dem Anell Olimpic. Wir werfen einen kurzen Blick in das Stadion, in dem 1992 die Olympischen Sommerspiele ausgetragen wurden, staunen von dem Ereignis, dass Antonio Rebollo ein Feuerpfeil von fast unmöglicher Entfernung die Schale entzündete und die  Spiele somit eröffnete und halten am Aussichtspunkt auf dem 213 Meter hohen „Magischen Berg" für ein herliches Panorama auf die Stadt, den Hafen und das Meer.

2. Tag: Modernisme, Höhen und Highlights

Der heutige Tag widmet sich ganz dem Jugendstil, auf Spanisch Modernisme. Auf den Spuren bedeutender Künstler wie Antonio Gaudi und Lluis Domenech i Montaner entdecken wir Barcelona. Vorbei am Placa Catalunya und entlang der Goldmeile Passeig de Gracia fahren wir zum Casa Mila, Gaudis wichtigster Beitrag zur Stadtarchitektur und sein letztes Werk, bevor er sich der Sagrada Familia widmete. Das Haus wird auch „La Pedrera" (Steinbruchhaus) bezeichnet. Den Beinamen Steinbruchhaus bekam Casa Milà wegen der ungewöhnlichen Bauweise und der steinernen Fassade, welches das Haus zu einem massiven Felsen mit weichen Wellen und Formen wirken lässt. Das Haus weichte völlig von allen damaligen Grunsätzen ab. Es beherbergt die erste Tiefgarage der Stadt, hat zwei runde Innenhöfe, schmiedeeiserne Balkone eine Beton-Stahl-Konstruktion, die es ermöglichte, dass der gesamte Komplex ohne tragende Wände auskommt. So könnte man ohne Probleme die Innenwände versetzen, um bsp. die Zimmergrößen zu ändern. Das Dach mit kunstvoll gearbeiteten Luftröhren und Kaminen ist so bizarr, das man es "Hexenschreck" nannte. Von hier oben haben wir einen wundervollen Blick auf die Straßen des Stadtzentrums.
Da wir bis zur nächsten Besichtigung viel Freizeit zur Verfügung hatten, haben der Chauffeur, Lorenzo und ich eine Überraschung für unsere Eberhardt-Reisefamilie einfallen lassen. Wir bringen alle Gäste zum höchsten Punkt der Stadt - dem Tibidabo. Der Legende zufolge trafen sich Jesus Christus und der Teufel auf dem ca. 507 Meter hohen Berg. Der Teufel wollte Jesus in Versuchung bringen und sagte zu ihm: „ Das gebe ich dir, alles was ich sehe, wenn du vor mir niederkniest und mich anbetest." Auf dem Berg sind wir die einzige Reisegruppe - es kommen sehr selten Gruppen hier hoch - und um so schöner genießen wir die traumhafte Aussicht auf Barcelona. Hauptattraktion hier ist die im neugotischen Stil erbaute Sagrada Corazón (Heiliges Herz), die dem Sacre Cœur in Paris nachempfunden wurde. Neben der Kirche befindet sich das erste spanische Vergnügungspark, das bereits 1900 eröffnete.
Anschließend zog es uns wieder zurück ans Meer. Am Olympischen Hafen machen wir eine Mittagspause. Es gibt Zeit, ein paar Tapas zu naschen, abstrakte Kunstobjekte und moderne Wolkenkratzer zu bestaunen sowie die weißen Segeln am Hafen zu bewundern.
Gut gelaunt setzen wir unsere Verfolgung auf den Spuren des Jugendstils fort zum Hospital de la Santa Creu i Santa Pau.  Das Krankenhaus wurde vom berühmten Jugendstilarchitekten Lluis Domènech i Montaner entworfen. Die gesamte Anlage besteht 26 Pavillons mit bunten Kacheln auf den Fassaden als auch im Inneren der Gemäuer. Ursprünglich waren 50 geplant. Ab 1902 begann man mit dem Bau. Immer mehr Sponsoren haben sich bereit erklärt, den Bau zu unterstützen und erst 1930 wurde das Projekt vo Montaners Sohn Pere vollendet. Viele dieser Gebäude sind unter anderem durch unterirdische Gänge miteinander verbunden sind. Es wirkte wie eine kleine Stadt inmitten der großen Stadt Barcelona, eingebettet in einer kleinen grünen Lunge. Diese wundervolle, idyllische Umgebung trug sicher seinen Teil zu einer schnellen Genesung bei.
Wir knpüfen an die nächste grüne Lunge Barcelonas an und fahren zum berühmten Parc Güell. Hier waren wir nicht minder beeindruckt von den Viadukten, den mit bunten Bruchkeramik geschmückten Bänken, Wänden, Dächern und Figure, die sich durch die alte Markthalle und den kompletten Park ziehen. Das fehlgeschlagene Projekt einer Gartenstandt wurde zu einem symbolträchtigen öffentlichen Park. Gaudi orientierte sich bei der Planung des Parks am Jardin de la Fontaine von Mimes und auch an den griechischen und ägyptischen Tempeln. Der lebendig gestaltete Eingang mit den exotischen Formen trennt die graue und weltliche Stadt von der Wohnsiedlung, die Gaudi als idealen Lebensraum erachtete. Gaudís ehemaliges Wohnhaus auf dem Parkgelände wurde seit 1963 als Museum eröffnet
Nun fehlte nur noch die Sagrada Familia (Kirche der Heiligen Familie), wo uns Lorenzo wieder zu einer Führung einlud. 1882 wurde  Gaudi beauftragt, die neogotische Kathedrale, die bereits ein Jahr zuvor begonnen wurde, fertigzustellen. Man ahnte nicht, dass Gudi ganz andere Vorstellungen hatte. Er änderte alle Pläne - der Kirchenbau wurde bis zu seinem Tod im Jahre 1926  sein Lebensinhalt. Eine Vollendung des Bauwerks durch zeitgenössische Architekten ist eine besondere Herausforderung, weil jegliche Pläne dazu fehlen und da die tragenden Steine nach den Modellen Gaudís alle eine unregelmäßige Form besitzen. Für die Fertigstellung der Sagrada Familia, nun im neukatalanischen Stil, wird der 100. Todestag von Antonio Gaudí im Jahre 2026 angestrebt.
Den großartigen Tag haben wir gemütlich und stimmungsvoll bei Sangria und Tapas in einer typischen Tapasbar aus. Buen provecho! - Guten Appetit!

3. Tag: Gothik und Jugendstil

Heute wechseln wir das klassische Transportmittel Reisebus und fahren die erste Strecke mit der Metro, so wie es die meisten Barcelenos auch machen zum Placa Catalunya, dem Zentrum Barcelonas. Zu Fuß erkunden wir die Altstadt mit dem gotischen Viertel Barri Gòtic. Erster Stopp ist die  Kneipe Els Quatre Gats, in dem Picasso und zahlreiche Künstler sich trafen zum Trinken, sich Austauschen und Malen. Der Besuch der prachtvollen Kathedrale La Catedral de la Santa Creu i Santa Eulàlia, welche auf den Grundmauern eines römischen Tempels 1298 erbaut wurde, darf selbstverständlich nicht fehlen. Einige Säulen des Augustustempels sind noch zu sehen. Entzückt waren alle von dem Kreuzgang und dem üppigen Garten im Innenhof. Auch die Gänse überraschten uns sehr. Im Mittelalter bewachten diese die Kunstschätze der Kathedrale und auch heute wird diese Tradition beibehalten, auch wenn der Domschatz inzwischen mit allen modernen Sicherheitsvorkehrungen zusätzlich gesichert ist.
Nach der Führung im Barri Gòtic setzen wir unsere Entdeckung des Jugendstils fort. Eine Innenbesichtigung des Palau de la Música erwartete uns. Montaner verschaffte mit viel Glas, bunte Keramiken mit Naturform dem Musikpalast eine einzigartige Stimmung. Die großartige Konzerthalle ist mit Licht durchflutet und erinnert an einem Blumengarten, in dem es niemals dunkel wird. Das tageslicht Licht erscheint durch eine nach unten gewölbte, gläserne und farbenprächtige Kuppel, welche die Sonne darstellt. So braucht man fast keine künstliche Belichtung. Der Musikpalast ist damit auch der einzige mit Tageslicht erhellte Konzertsaal Europas. Dieser Modernisme-Traum wird sicher nicht umsonst auch als Perle oder Juwel Barcelonas genannt. Während der Besichtigung, die zum ersten Mal mit unserer Gruppe auf Deutsch stattfindet, haben wir das Glück, einer Orgelkonzertprobe zu lauschen. J Ein Augen- und Ohrenschmaus zugleich.
Auf dem Rückweg zur Innenstadt halten wir an der Basilika Santa Maria del Mar, welche die Hauptkirche der Stadt in reiner katalanischer Gotik ist. Sie war die „Kirche der Armen". Ihr Bau dauerte 55 Jahre und wurde von Händlern und Schiffsbauern finanziert. Entlang der lebhaften 1200 Meter langen Ramblas gelangen wir gelangen wir zur Markthalle Santa Katarina. Hier probierten wir verschiedene spanische Spezialitäten oder kehrten in die einen oder anderen Souvenirläden ein. Einige nutzten die Freizeit, um zum Hafen zum Mare Magnum zu schlendern oder den weiteren bedeutenden katalanischen Künstler Joan Miro kennenzulernen.
Nach diesen eindrucksvollen Besichtigungen schlenderten kehren wir doch erschöpft ins Hotel zurück.

4. Tag: Poblet – Taragona – Penedes– Montserrat

Die nächste Etappe unserer Rundreise war der Süden Kataloniens. Durch die schöne, hügelige Landschaft von Katalonien fahren wir nach Poblet, wo wir das Zisterzianeser-Kloster Santa Maria de Poblet erlebten. Es ist eines der besten Beispiele der Sakralarchitektur in Katalonien, welches zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert errichtet wurde. Die Könige von Aragón wählten damals das Monestir de Poblet als königliche Grablege und entwickelten es mit seiner hervorragenden Bibliothek zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum jener Zeit. Im Jahr 1991 wurde es in die Liste der UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Wir genießen die Ruhe und Spiritualität. Anschließend folgen wir den Spuren der Römer in die ehemalige Römerstadt Tarragona. Die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Provinz, südlichste von Katalonien, liegt direkt am Meer der Costa Dorada. In unmittelbarer Strandnähe befinden sich die zu teils ausgegrabenen Reste der römischen Besiedlung wie das Amphitheater und der Circus. Dem kurzen Spaziergang folgt die Mittagspause. So gibt es Gelegenheit, auf den Turm des Chircus zu steigen oder die Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert anzuschauen. Die lange Bautätigkeit des Komplexes führte schließlich zu einer Stilmischung, beispielsweise der  Kreuzgang (13. Jh.) ist frühgotisch, das Tor romanisch. Weiter geht es zurück durch das Landesinnere und durch die bekannteste Weinregion Kataloniens Penedes. Hier statten wir dem Sekthersteller Codorniu in Sant Sadurni d'Anoia einen Besuch ab. Cordoniu ist einer der berühmtesten Namen im spanischen Weinbau. Cava wird für Sekte vergeben, die nach der Champagnermethode (Metodo Tradicional) hergestellt werden und somit der höchsten Qualitätsstufe für Schaumweine entsprechen. Mit einer kleinen Bahnfahrt durch die gewaltige Anlage demonstrieren uns die Mitarbeiter das Ausmaß der Weinkellerei. Sie führen zu fünf Stockwerken unter der Erde. Dabei bewältigten wir 137 Stufen hinab und eben soviel wieder hinauf. Zum Abschluss der kleinen genossen wir ein paar dieser kostbaren Tropfen bei einer Weinverkostung. Am Abend erreichen wir unser Hotel hoch in den Bergen auf ca. 1200 Metern in Montserrat. Zu dieser späten Stunde hatten wir das Kloster fast allein für uns. So lud uns Lorenzo noch auf eine kleine Erkundungstour durch die Anlagen ein, bevor wir den Abend beim Abendessen ausklingen lassen. Beeindruckend ist die Kulisse, in welche die Gemäuer hineingebaut wurden. Bereits 888 n. Chr. Wurde der Bau eines Klosters urkundlich erwähnt. Einsiedlermönche errichteten die verschiedensten Einsiedeleien auf dem Montserrat. Das heutige Kloster wurde dann durch die Erweiterung der Einsiedelei Santa Maria 1025 gegründet.

5. Tag: Rupit –Besalu – Girona – Roses

Ein schöner und entspannter Tag steht uns bevor. Zwar klingelt der Wecker bei den meisten schon früh, da wir um 07.30 Uhr an der Messe in der Basilika teilnehmen wollen. Aber die Mühe wird belohnt: Es ist das erste Morgengebet und Singen der Mönche. Wunderbar lassen wir uns in die unbeschreibliche Stimmung einbringen... Bevor es zum Frühstück geht, nutze n wir den Luxus, das Klosterreich für uns allein zu haben und besichtigen die Schwarze Madonna. Die Mutter Gottes, auch "La Moreneta" die Braune genannt, ist eine romanische Schnitzfigur aus dem 12. Jh. von großer Schönheit. Sie wurde zur Schutzheiligen Kataloniens erklärt.Vorbei an großen Feldern, blühenden Wiesen und die Pyränäen in der Ferne erreichen wir den mittelalterlichen Ort Rupit in 1000 Meter Höhe. Schon allein der Eingang zur Stadt war imposant und abenteuerlich: über eine Hängebrücke gelangen in das Ortszentrum. Dieses heutige Künstlerdorf ist wunderbar inmitten der Felslandschaft eingebettet. Verträumt und wie in die alten Zeiten zurückversetzt bummeln entlang der Gassen und passieren klein Fleischer, Bäcker und zahlreiche Häuser mit liebevoll dekorierten Fenstern und Balkone.
Als kleine Überraschung zeigt uns Lorenzo den Aussichtspunkt mit der kleinen Kapelle "Maria del Far". Von hier oben, auf einer Höhe von 1200 Metern erblicken wir das Meer und die Bergspitzen der Pyrenäen - einfach atemberaubend. Wer mag, kann sich den Blick noch zusätzlich mit einer Schnapsprobe versüßen.
Am Nachmittag erreichen wir die kleine Mittelalterstadt Besalú, am Fuße der spanischen Pyrenäen. Der Eingang nach Besalú bildet das Wahrzeichen: die nur für Fußgänger begehbare mittelalterliche Brücke über den Fluss Fluvia, auch „Sieben Augebrücke" bezeichnet. Diese Brücke wurde einst im spanischen Bürgerkrieg zerstört, aber danach wieder errichtet. Besalú war ein wichtiger Ort der Juden. Bis zum Zeitpunkt ihrer Vertreibung im Jahre 1492 lag der jüdische Bevölkerungsanteil Besalu bei ca. 20% der Gesamtbevölkerung. Die heute noch zu besichtigenden jüdischen Bäder Miqwe und die Überreste der Synagoge sind Zeugen dieser Zeit. Die Miqwe ist eins von nur zehn noch erhaltenen jüdischen Bädern Europas und das einzige Spaniens. Da die Bäder unterirdisch liegen, wurden Sie erste 1964 zufällig wiederentdeckt. Die Spuren des Mittelalters setzen sich in Girona fort. Der Riu Onyar bildet die Achse der Stadt Gironas und an seinem rechten Ufer erhebt sich das historische Zentrum. In der romantischen Stadt spazieren wir durch die beschaulich schöne Altstadt. Die Kathedrale Santa Maria de Girona gehört zu den schönsten Kathedralen Spaniens. Der Kreuzgang ist von 30 Kapellen umgeben, welche heute noch viele Kostbarkeiten präsentieren. Hauptanziehungspunkt ist die Kathedrale, ein großartiger Bau das Elemente verschiedener Kunststile vereint. Wir spazierten durch das Judenviertel mit den engen Gassen, den kleinen feinen Läden bis zu den arabischen Bädern. Spätestens hier hat sich fast jeder Reisemitglied mit leckerem Eis versort und vorbei an Museen und alten Mauern kehren wir zurück zum Bus.Noch eine letzte Etappe für den heutigen Tag! Wir nähern uns mit großen Schritten unserem Ziel Roses an der Costa Brava, wo unser Hotel mit direkter Lage an der Strandpromenade auf uns wartet...

6. Tag: Sant Pere de Rodes – Figueres – Poblet

Das ehemalige Benediktinerkloster liegt in traumhafter Lage auf einer Höhe von ca. 600 Metern inmitten des Naturparks Cap de Creus. Umgeben von schroffen Felsen thront es hoch oben über der Bucht von El Port de la Selva - eine fantastische Sicht über das Meer wurde uns geboten! Über die Halbinsel Cap de Creus mit wundervollen Aussichten in die Landschaft. Die Ursprünge des Klosters verlieren sich im Dunkel der Zeiten und Legenden. Die Glanzzeit begann wohlmöglich ab den 10. Jh. Von kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen begann der Niedergang. Räuberbanden und Plünderungen ausgesetzt war es verlassen und verfiel. 1930 wurde es zum kunsthistorischen Nationaldenkmal erklärt und es begannen die ersten Restaurierungsarbeiten, die bis heute andauern.
Wir haben den nächsten Termin im große Dalí Museum, Teatre-Museu Dalí, in der Stadt Figueres, die Heimatstadt und letzte Ruhestätte des Hauptvertreters des Surrealismus.  Die Burg des San Fernando aus dem 18. Jahrhundert wurde von Dalí selbst renoviert und neu gestaltet. Es war einst ein Stadttheater, das nach einem Feuer komplett niedergebrannt war. Weil Dalí in der Kirche gegenüber getauft wurde und er in der Eingangshalle des ehemaligen Theaters seine erste Ausstellung hatte, konnte der Künstler keinen besseren Ort für sein größtes Werk finden. Das im Jahre 1974 eröffnete Museum ist das einzige Surrealismus-Museum der Welt, in dem bedeutende Kunstwerke Dalís wie das Bildnis der nackten Gala oder das Deckengemälde, auf dem Dalí und seine Gattin Gala nach dem Tod zum goldenen Palast in den Himmel fliegen, zu bestaunen sind, weshalb es Touristen als auch Kunstkenner gleichermaßen anlockt.  Des Weiteren ließ sich Salvador Felipe Jacinto Dalí in dem Museum bestatten.
Der nächste Höhepunkt ist das Gala Museum in Pubol. Die Ehefrau von Dali hatte sich schon lange ein eigenes Haus gewünscht, aber erst 10 Jahre vor ihrem Tod schenkte wurde ihr Wunsch von Dalí erfüllt. Im Jahr 1968 erwarb er das im gotischen und renaissance Stil erbaute Schloss aus dem 11. Jahrhundert. Als Refugium und Ort der Erholung war es ausgerichtet, wurde aber im Laufe der Zeit von 1982 - 1984 zum letzten Alelier von Dali und zum Mausoleum für seine Muse. Auch Dalí selbst wohnte in dem Schloss einige Zeit. Als er bei einem Brand im fast gestorben wäre, zog er nach Figueres. Heute sind die bewohnten Zimmer des Paares sowie zahlreiche Gemälde von Gala zu sehen, die im Schloss begraben liegt. Ursprünglich sollte Dalí neben ihr im Schloss begraben werden.Auf dem Rückweg soll es noch eine weitere Überraschung geben. Unweit von Roses befindet sich Lagunenstadt Empuriabrava. Hier errichtete man 40 Kilometer schiffbare Salzwasserkanäle gesäumt mit zahlreichen Yachten,  Villen und Anwesen von Stars, Künstlern, Politikern und weiteren Prominenten. Wir werfen noch einen Blick auf den naheliegenden Ortsflughafen, auf dem die Paraglider starten und landen, sowie kleine Propellermaschinen.

7. Tag: Barcelona und Picasso oder Entspannen am Strand

Wer von Kunst und Künstlern noch nicht genug hat, begleitet uns nach Barcelona. Vorbei an der ehemaligen Stätte der ersten Weltausstellung von 1888 gelangen wir  zum Picasso Museum. Zu Fuß überqueren wir die Allee mit dem Triumphbogen, das Tor zur Expo. Der anschließende Parc de la Ciutadella besticht nicht nur mit dem Wasserfall „Cascada" sondern uns auch eine sehr lebhafte Seite der Katalanen zeigt. Die Spanier spielen, singen und tanzen im Park und stecken uns mit ihrer Lebensfreude richtig an.  Parc de la Ciutadella wurde federführend von Josep Fontsère gestaltet, der damals noch junge Student Antonio Gaudí, unterstütze ihn bei der Gestaltung. Das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster liegt in der Königsstraße, der mit zehn Adelshöfen in ihrer Umgebung ehemals vornehmsten Straße der Altstadt. Das einmalige Museum stellt in regelmäßigem Abstand auf eine Fläche von ca. 600 Quadratmetern verschiedene Präsentationen rund um Picasso und Künstlerfreunde aus. Bemerkenswert sind die frühen Skizzen und Zeichnungen, als er erst 5 -15 Jahre alt war.
Manche hatten die vielen Eindrücke der vergangen Tag gern verarbeiten und auf sich wirken lassen bei einem Tag am Pool, Strand oder einem Bummel durch die lebhaften Straßen und Boutiquen von Roses.

8. Tag Port Llegat – Cadaques – Adios Catalunya

Für den letzten Tag haben wir zum Ausklingen die zwei Städtchen Port Lligat und Cadaques aufgehoben. Versteckt hinter den Bergen befindet sich die kleine Bucht von Port Lligat. Der berühmte Künstler Dalí lebte bis zu seinem Tod 1989 in diesem skurrilen Wohnhaus. Das Wohnhaus besteht aus einer Reihe von Fischerhütten, die Dalí und seine Frau Gala labyrinthartig strukturierte. Schon von der Ferne aus erkennt man sein Haus durch das Beschmücken des Daches mit großen Eiern aus Stein, welche wir schon von Figueres kennen. Für Dalí steht das Ei für den Ursprung des Lebens, deshalb schlüpfte er bei einer Aufführung einst aus einem Ei heraus. Nur zwei Kilometer weiter finden wir die Bucht von Cadaqués. Sie bildet Kataloniens größtes natürliches Hafenbecken. Der kleine Markt auf dem Hauptplatz und die zahlreichen Gässchen, die durch den Ort zum Strand führen, machen den pittoresken Charme des Fischerdörfchens aus. An den weißen Mauern pflegen die Dorfbewohner violett oder rot leuchtende Bouganvillas zu züchten. Nach einem erlebnisreichen Vormittag kehren wir ein letztes Mal nach Roses zurück. Bei traditionellem Gebäck namens Coca (dünner, gebackener Teig mit einer Mandelglasur) verabschieden wir uns von zwei Gästen, die gern noch einen entspannten Badeaufenthalt am Ende der Reise buchten und von unserem großartigen Reiseleiter Lorenzo. Voll gepackt mit einzigartigen Eindrücken und Erinnerungen treten wir unsere Rückreise an. Unser Chauffeur Jose begleitet uns zum Flughafen. Nach einem kurzen Non-Stop-Flug erreichen wir auch schon wieder unsere Heimat.
Liebe Reisegäste, es war mir eine große Freude, Ihnen die wunderschönen Orte Spaniens zu zeigen und auch Sie mit meiner Begeisterung für Barcelona und Katalonien im Gesamten anstecken zu können. Bleiben Sie gesund und bis bald! Olé!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Anh, vielen Dank für den tollen Reisebericht und die super Photos. Danke auch für die sehr fachkundige Reisebegleitung und ausgezeichnete Organisation der Reise. Ganz herzliche Grüße aus München. Anne Bohner

Anne Bohner
21.07.2014

Vielen Dank an Frau Bohner, dass Ihr die Reise rundum, samt ausgezeichneter Organisation,so gut gefallen hat.

Susanne und Lorenzo 25.07.2014

Vielen Dank an Frau Bohner, dass Ihr die Reise rundum, samt ausgezeichneter Organisation,so gut gefallen hat.

Susanne und Lorenzo 25.07.2014

Liebe Anh,wir bedanken uns herzlich für die überaus gute Betreuung bei der Reise und den wunderbaren Reisebericht einschließlich der vielen schönen Bilder.Eine solche großartige Zusammenfassung der Reise haben wir bisher noch von keiner unserer Reisebegleitungen erhalten.Sie können auf sich und hoffentlich auch Ihr Arbeitgeber auf Sie stolz sein. Herzliche grüße.Hanni und Hartmut Reich.

Hanni und Hartmut Reich
29.07.2014

Liebe Reisegäste, liebe Susanne und lieber Lorenzo, vielen Dank für eure Kommentare. Es freut mich, dass euch der Bericht fast genauso gut gefällt wie unsere gemeinsame Reise! Alles Liebe und bis bald wünscht euch euer Sonnenschein! ;-)

Anh Ngoc Nguyen
13.08.2014