Reisebericht: Rundreise Barcelona und Katalonien

05.09. – 12.09.2015, 8 Tage Rundreise in Spanien mit Barcelona – Weinregion Penedes – Übernachtung in Montserrat – Girona – Costa Brava – Künstlerstätten von Gaudi, Picasso & Dali


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Eine Woche Barcelona im Spätsommer - Kunst und Kultur Kataloniens kennenlernen und bei perfektem Wetter die beeindruckenden Bauwerke des Modernisme in einer der aufregensten Metropolen Europas entdecken.
Ein Reisebericht von
Monika Prokisch

1. Tag, Samstag 05.09.15 Flug von Dresden nach Barcelona – erste Eindrücke

Die Reise beginnt in verschieden Städten Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlin und Stuttgart sowie mit verschiedenen Flugzeiten - einige Gäste sind bereits früher angereist uns so dauert es etwas bis wir uns alle zusammenfinden - gegen 17.00 Uhr sitzen wir dann alle im Reisebus, den Jose Emanuel geschickt durch die Strassen lenkt und unser Reiseleiter Lorenzo begrüßt alle sehr herzlich. Die Panoramafahrt führt auf den Berg Montjuic, um einen ersten Eindruck dieser Millionenstsadt zu erhalten. Wir besuchen das Olympiastadion und staunen über die Geschicklichkeit des Bogenschützen, der hier 1992 mit einem einzigen brennenden Pfeil das olympische Feuer entfachte. Nach der Rundfahrt vorbei am Nationalpalast und den verschiedenen prachtvollen Gebäuden, die hier anläßlich der ersten Weltausstellung in Barcelona gebaut wurden geht es in unser stylisches Hotel, das Amister Art in schicken Stadtteil Eixample. Der Abend endet gemütlich auf der Dachterasse des Hotels.

2. Tag Sonntag 6.9.15 Barcelona, Gebäude des Modernisme und Sagrada Familia

Der heutige Tag ist ganz dem Stil des Modernisme gewidmet, wie der Jugendstil in Spanien genannt wird. Wir spazieren zuerst durch den noch stillen Parc de Guell, den Antonio Gaudi zusammen mit seinem Freund und Gönner Guell entworfen hat und zu einer luxuriösen Wohnanlage ausbauen wollte. Papageien kreischen in den Bäumen und langsam füllt sich auch schon der Park mit Besuchern - Zeit zur Weiterfahrt zum Hospital de Sant Pau, von Lluis Domenech i Montaner als Krankenhaus für Arme gebaut, in einer Zeit in der es für die reichen Handelsfamilien als schick galt, Schulen, Krankenhäuser und dergleichen zu stiften. Von dort ist es ein kurzer Weg zu Fuß zum wohl fasnzierenstem Gebäude Barcelonas, der Sagrada Familia. Nicht nur von der Aussenfassade sondern vor allem der Stimmung in der lichtdurchfluteten Basilika bin ich und alle Gäste sehr beeindruckt. Nach dem Besuch von la Pedrera, dem "Steinbruch" und einem Spaziergang auf dem Dach dieses von Gaudi entworfenem und heute noch teilweise privat bewohtem Haus geht es zum Musikpalast Palau de la Musica, wo wir zum Ende einer Führung noch in den Genuß kommen, die Akkustik bei einem Orgelstück zu erleben. Anschliessend endet der Nachmittag im Olympischen Hafen bei einem opulenten Mahl aus Meeresfrüchten, Paella, Wein und Dessert. Abends lassen sich die meisten Gäste beim Plaza de Espana absetzen um die berühmten Musik- und Wasserspiele am Brunnen zu geniessen - ein wahrhaft gelungener Ausklang des Tages.

3. Tag Montag 07.09.15 Kloster Poblet und prickelnde Gaumengenüsse in Cordoniu

Ab heute begleitet uns als Reiseleiterin Jolanda, eine herzliche, braungebrannte und etwas
exzentrische Wahlspanierin mit Wurzeln in Holland und ebensolchem Akzent - am Ende der Reise sprechen wir alle perfekt "Jolandisch". Früh um 08.30 Uhr beginnt unser heutiger Ausflug ins grüne Umland Barcelonas. Nach knapp einer Stunde Fahrzeit ist das Kloster Poblet erreicht und wir geniessen nach dem Tag in der Innenstadt von Barcelona die Ruhe und Stille in dem romanischen Kloster bei einem Rundgang durch den gut erhaltenen Kreuzgang und die ehemaligen Wohnräume der Mönche. Noch heute wohnen ca. 25 Mönche in dem Zisterzienser Kloster. Die Landschaft um Barcelona ist geprägt von Weinbaugebieten und einige haben sich der Kunst der Cava-Produktion verschrieben, der spanischen Variante des Champagner. Wir besuchen das Weingut Cordoniu, in dessen kilometerlangen unterirdischen Gängen Cavas von Spitzenqualitäten reifen. Nach einer kleinen Bahnfahrt durch die kühlen Keller geniessen wir eine Cava-Probe und sind uns einig; der Rose benannt nach Anna Cordoniu ist der beste! Am späten Nachmittag geht es zurück nach Barcelona und wir widmen uns einer weiteren wichtigen Seite katalonischer Kultur: den Tapas! Die Entstehung dieser typischen Häppchen geht wohl auf den Brauch zurück, alkoholische Getränke mit einem Deckel abzudecken; dieser sei zu Anfang mit Oliven beschwert worden, um nicht fortgeweht zu werden, und mit der Zeit seien die Beschwerungsmethoden immer einfallsreicher und kunstvoller geworden.

Tag 4 Dienstag 08.09.15 Altstadt und Barcelona zu Fuß

Heute brauchen wir gute Schuhe, denn wir sind den ganzen Tag durch die Altstadt und die
Boulevards von Barcelona unterwegs. Zunächst geht es los mit der Metro, der U-Bahn zu einem der Hauptplätze, dem Plaza de Catalunja, auf dem traditionell die Siege des FC Barcelona besonders ausgelassen gefeiert werden. Von dort aus machen wir uns auf den Weg durch das Gassengewirr des "Barrio Gotico" der mittelalterlichen Altstadt. Enge Gassen wechseln sich ab mit prachtvollen Plätzen und wir besichtigen die Kathedrale, deren Türme mich an die Kirche in meiner Heimatstadt errinnern und wo noch immer 13 Gänse gehalten werden - diese haben schon immer die Kirche bewacht und verteidigt indem sie mit lautem Geschnatter Eindringlinge verrieten - heute ein beliebtes Fütter- und Fotomotiv. Im Bornstadtviertel mit den vielen Cafes und Restaurants schlendern wir durch die Kirche Santa Maria del Mar, deren viele maritime Details von der Seefahrervergangenheit der Hafenstadt zeugen. Der Rundgang führt auch am modernen Markt Santa Catarina vorbei und endet bei der berühmten Markthalle La Boqueria direkt auf der Rambla, wo viele Leckereien zum Probieren einladen. Nach einer Mittagspause und einem starken Cafe Solo treffen wir uns alle wieder zum Höhepunkt des Nachmittags, dem Besuch des Picasso-Museums. Obwohl in Malaga geboren hat auch Pablo Picasso seine Spuren in Barcelona hinterlassen und die Stadt hat ihm ein sehenswertes Museum in einem historischen Stadtpalast mitten in der Altstadt gewidmet. Am späten Nachmittag holen wir unsere Koffer aus dem Hotel und verlassen nun endgültig die Hektik der quirligen Stadt und fahren hoch in das 70 km entfernte Gebirge Montserrat zum gleichnamigen Kloster um dort die Nacht zu verbringen. Nach der Ankunft ergibt sich noch die Gelegenheit, der Abendmesse der Mönche beizuwohnen und die Knaben der dortigen Internatsschule beim Singen zuzuhören.

Tag 5 Mittwoch, 09.09.15 Ruhe und Natur im Kloster Montserrat

Montserrat bedeutet "zersägter Berg" und ist ein wirklich passender Name für dieses zerklüftete Bergmassiv. Auf fast 700 m liegt das Benediktiner - Kloster das damals wie heute eines der wichtigsten Wallfahrtsorte Spaniens darstellt. In der romanischen Basilika befindet sich die Madonnen-Statue der Santa Imatge. Aufgrund ihres über die Jahrhunderte dunkler gewordenen Gesichts und ihrer dunklen Hände wird sie von den Katalanen auch „la Moreneta", oder die schwarze Madonna genannt. Die meisten von uns nutzen den herrlichen kühlen und sonnigen Morgen um das Kloster leer von Touristen und ungestört zu erkunden und auf dem Kreuzweg zu einem Aussichtspunkt über dem Tal zu wandern. Was für eine wunderbare Art, den Tag zu beginnen! Am späten Vormittag machen wir uns auf den Weg und fahren zunächst nach Rupit, einem zauberhaften Bergdorf. Jedes der grauen Natursteinhäuser ist mit Blumen und der gelb-roten katalanischen Fahne geschmückt. Während einige eine kurze Wanderung entlang des Flusses unternehmen genießen andere ein kleines Mittagessen in der Sonne am Dorfplatz - mit Tapas und Wein natürlich! Weiter geht es durch herrliche Natur und auf kleinen Straßen zum mittelalterlichen Städtchen Besalu mit der Steinbrücke aus dem 11. Jahrhundert. Ein perfektes Motiv für ein Gruppenfoto! Nachmittags erkunden wir ausserdem noch den Ort Girona, am Fluß Onyar. Kanäle durchziehen die größte Stadt der gleichnamigen Provinz und eine Brücke ist sogar vom Erbauer des Eiffelturms, Gustav Eiffel gebaut. Das Wahrzeichen der charmanten Stadt ist ein Löwe aus Stein an einem Laternenmast - wer hinaufklettert und das Hinterteil des Löwen küßt wird immer wieder nach Girona zurückkehren, so heißt es. Simone lässt sich das natürlich nicht zweimal sagen und klettert sehr zur Freude der Gruppe nach oben. Auf Wiedersehen in Girona! Nach einem Tag voller Eindrücke kommen wir am Abend endlich am Strand an und beziehen unser Hotel Coral Platja direkt an der Strandpromenade von Roses. Die meisten unternehmen noch einen kleinen Abendspaziergang um zum ersten Mal die Zehen ins Meer zu stecken.

Tag 6 Donnerstag 11.09.15 Nationalfeiertag der Katalanen und Salvador Dali

Am 11. September, wird in Katalonien der Tag der Kapitulation 1714 gegenüber dem Bourbonen Phillip V als katalanischer „Nationalfeiertag"-Diada Nacional de Catalunya begangen. Gefeiert wird nicht der Verlust der Unabhängigheit sondern die Bewahrung der nationalen Identität - ein Thema das den Katalanen heute noch ebenso wichtig ist. Heute wehen daher besonders viele gelbrote Fahnen und am Rathaus von Figueres werden Fähnchen an die Passanten verschenkt. Wir besuchen Figures um das berühmte Dali-Museum zu besuchen; ein Kunstwerk aus Alt und Neu, feuerrot und mit Eiern und Brötchen verziert. Im Inneren bewundern wir die wirklich erstaunliche Kreatitivität dieses ungewöhnlichen Künstlers. Um noch mehr über Dali´s Leben zu erfahren, geht es nachmittags nach Pubol. Dali hatte seiner Frau Gala, seine Muse und Liebe seines Lebens versprochen, ihr einmal ein Schloß auf dem Land zu kaufen. In dem Dörfchen Pubol hat er sein Versprechen wahrgemacht und ein wahres Dornröschenschloß geschaffen - nur für sie, kam er zur Besuch meldete er sich vorher per Brief an. Im Garten stehen die berühmten Elefanten auf Insektenbeinen und das Haus ist eine erstaunliche Mischung aus historischer Substanz mit modernen Elementen. Weiter ging es an die Küste in das Fischerdorf Figures, aus dem Dalis Eltern stammten. Dort probieren wir die Spezialität Coca de Vidrio, was übersetzt soviel heisst wie Fensterglaskeks, und genau das ist es auch, ein hauchdünner knuspriger Teig mit Mandeln und Pinienkernen. Lecker! Letztendlich führt uns eine kurvige Küstenstrasse nach Port Lligat, einem Fischerdorf ohne geteerte Strassen und hölzernen Fischerbooten in der malerischen Bucht. Dort wohnte und arbeitete Salvador Dali in einem weissgetünchten Fischerhaus, das er nach seinem Belieben umgestaltete ....was wohl die Einheimischen über die Eier auf dem Haus gedacht haben?

Tag 7 Freitag 12.09.15 Küstengebirge, Kiefernwälder und Kloster Sant Pere de Rodes

Es ist ein herrlicher klarer Morgen, als wir als geschrumpfte Gruppe - einge bleiben im Hotel und geniessen den Strand - aufbrechen zu unserem letzten Ausflug. Hoch hinaus auf Serpentinenstrassen geht es zum Kloster Sant Pere de Rodes. Immer wieder ergeben sich Ausblicke auf die weissen Dörfer an der zerklüfteten und von Buchten gesäumten Küste 500 Meter unter uns und auf die Hügelkette des nur 50 km entfernten Frankreich. Hier wachsen duftende Pinien, Kiefern und Kakteen, sogar viele Agaven blühen im Augenblick. Auf dem kurzen Spaziergang zum Kloster bleiben wir immer wieder stehen um die Aussicht und die Wärme der Sonne in der kühlen Morgenluft zu geniessen. Das bereits im 11. Jahrhundert entstandene Benediktinerkloster ist heute nur noch ein sehr gut restauriertes Museum und steht unter besonderem Schutz als UNESCO-Welterbe. Die Größe der Basilika beeindruckt besonders, genauso wie die direkt auf den Naturstein gesetzen Mauern des Kreuzganges, an einigen Stellen sind noch Überreste der ursprünglichen Wandbemalung zu sehen und wir versuchen uns ein Bild davon zu machen, wie diese Kirche mit bunten Wandgemälden gewirkt haben muss. Kurz vor Mittag geht es wieder hinab ins Tal und ans Meer - ein letzter Nachmittag für ein Bad im doch recht kühlen Mittelmeer oder ein Bummel an der Strandpromenade. Die Strandpromenade reicht von den Hotels am Stadtrand bis zur Innenstadt und zum Jachthafen und ist mehrere Kilometer lang - perfekt zum Bummeln. Am späten Abend nach einem üppigen Buffet im Hotel treffen sich die meisten noch in der Strandbar vorm Hotel und mit dem Wind vom Meer um die Nase, einem Glas Wein in der Hand und dem Blick zum Küste Spaniens lassen wir den Abend und die Reise langsam ausklingen.

Tag 8 Samstag 12.09.15 Abschied von Katalanien

Früh um 8.00 Uhr bringt uns unser zuverlässiger Jose Emanel zum Flughafen, während 5 Gäste -von mir und sicher noch weiteren Gästen glühend beneidet - noch länger bleiben und einen bzw. 3 Tage verlängert haben. In Barcelona am Flughafen trennen sich bereits die ersten Wege, mehr dann in Frankfurt und nachmittags um 18.00 Uhr haben auch wir wieder Dresden erreicht. Es war eine sehr abwechslungsreiche Reise auf der wir sehr viel der katalanischen Kultur, Kunst und Lebensart kennengelernt haben und auf kurze Zeit unglaublich viel gesehen und erlebt haben.
Vielen Dank dafür an Jose Emanuel, Lorenzo und natütlich die unverwechselbare Jolanda!
Eure Monika Prokisch

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