Reisebericht: Rundreise Barcelona und Katalonien

06.06. – 13.06.2016, 8 Tage Rundreise in Spanien mit Barcelona – Weinregion Penedes – Übernachtung in Montserrat – Girona – Costa Brava – Künstlerstätten von Gaudi, Picasso & Dali


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Stadt - Kultur - Natur: Katalonien hat's!
Ein Reisebericht von
Cornelia Benz

01. Tag – 06.06.2016: Flug nach Barcelona und Panorama–Stadtrundfahrt


Die Gäste unserer Gruppe kamen aus allen Himmelsrichtungen geflogen: aus Dresden, Leipzig, Berlin, Frankfurt, Hamburg und München. Gleich kurz nach dem Check-in im Hotel empfing uns Lorenzo, der uns die komplette Woche begleiten sollte, und wir hatten unser erstes Highlight - eine Panorama-Stadtrundfahrt durch das wunderbare Barcelona. Mit unserem ersten Busfahrer Franc „überflogen" wir die Metropole, die durch ihre Mischung von Tradition und Moderne und mit ihren vielen ungewöhnlichen Fassaden besticht. Wir konnten kaum schnell genug staunen, so vieles war sehenswürdig: der oder die Plaza de España mit der schön sanierten Fassade der ehemaligen Stierkampfarena, die hydraulisch höhergelegt worden war, mehrere Gebäude der ehemaligen Weltausstellung, z. B. der Pavillon von Deutschland; der Nationalpalast mit sehr schönem Ausblick auf die Stadt, das Teatre Lliure, das Archäologie-Museum, das Völkermuseum, das Olympiagelände mit dem Olympiastadion, das ein altes Athletikstadion ist, das Museo Miró. Unser Bus erklomm den „Hausberg" im Südosten Barcelonas, den Montjuïc, auf den man auch mit zwei Seilbahnen gondeln konnte, und wir erfreuten uns des tollen Ausblickes auf fast die gesamte Stadt und den Hafen auf dem Bürgermeister-Aussichtspunkt (El Mirador del Alcalde). Wir passierten ein Denkmal mit Sardana tanzenden Menschen (ein Tanz Hand in Hand im Kreis), den Kakteen- und Palmengarten, der angelegt worden war in einem ehemaligen Steinbruch, aus dem die Steine für den Bau der Kathedrale des Meeres Santa María del Mar gewonnen worden waren, die Kolumbussäule (1888 erbaut), das Schifffahrtmuseum (das größte gotische Gebäude Europas), einen Teil der mittelalterlichen Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert, das Mare Magnum (eine künstliche Insel), eine Riesengarnele; eine Skulptur des nordamerikanischen Pop-Art-Künstlers Roy Lichtenstein, die Hauptpost, das Konsulat des Meeres, die Estación de Francia (Hauptbahnhof von 1929 bis 1985), den Zitadellenpark (Militärzitadelle von 1711 bis 1888), den Triumphbogen. Die ersten Elektrizitätslaternen Barcelonas durften wir am Eingangstor für die Weltausstellung von 1888 beschauen. Weiter ging es vorbei am Hauptjustizgebäude und an der alten Universität. 1859 war eine Stadterweiterung in Richtung der Berge genehmigt, dafür wurde die alte Mauer entfernt, aber Barcelona konnte mit seinen Außenorten verbunden werden.

02. Tag – 07.06.2016: Barcelona, Modernismus und Antonio Gaudí


Der zweite Tag war hauptsächlich zwei Künstlern gewidmet: Gaudí und Domènech i Montaner.
Mit Lorenzo und Franc ging es los in den Park Güell. Diese Parkanlage wurde als Gartenstadt von Gaudí angelegt, ließ sich aber leider nicht verkaufen, da sie zu weit entfernt vom Zentrum war. Hier konnte man auf Bänken mit Keramik-Mosaik-Mustern verweilen, die praktisch (mit Regenrinnen!) und schön (bunt) von vorn und hinten sind. Über ihre Lehnen hinweg sieht man am Parkeingang das „Hänsel-und-Gretel-Haus", und unter ihnen befindet sich ein ganz besonderer Säulen"raum", der von Gaudí als Markt gedacht war, da er kühl und gut belüftet ist. Geht man weiter unter dem und im Park entlang, kann man durch schräge, in ihrer Form durch Wellen inspirierte Tunnelgänge mit Stalaktiten wandeln und Korkeichen finden.
Zurück in Kataloniens Hauptstadt besichtigten wir La Pedrera ("Steinbruch"). Dies ist das letzte von Gaudí erbaute Privathaus (für die Familie Milà), denn danach widmete er sich vollständig dem Bau der Sagrada Familia. In rustikaler Betonfarbe gehalten offenbarten Fassade und Dachterrasse bei näherer Betrachtung viele überraschende Gaudí-typische Details. Wir besichtigten eine Wohnung, wie sie für eine bürgerliche Familie Anfang des 20. Jahrhunderts üblich war.
Anschließend führte uns unsere Besichtigungstour zum Hospital de Santa Creu i de Sant Pau. Lluís Domènech i Montaner erbaute die Krankenhausanlage ebenfalls im Jugendstil. Von außen war ein Gebäude schöner als das andere, und auch einige Einblicke in historische Krankenräume wurden uns gewährt. Die Anlage wird noch immer als Krankenhaus genutzt.
Nach Mittagessen und Freizeit liefen wir zur Sagrada Familia, dem Wahrzeichen der Stadt. Sie ist seit über 100 Jahren im Bau, soll jedoch in 10 Jahren fertig sein, so behauptete Lorenzo und ließ sich auf eine Wette mit einigen skeptischen Gästen ein. Von außen sieht man die verschiedenen Baustile der vergangenen Dekaden, innen ist sie mit buntem Licht durchflutet. Außen ist sie Gaudí-typisch verspielt, innen vergleichsweise schlicht. In jedem Fall ist sie beeindruckend schön und architektonisch ungewöhnlich.
Da wir sehr gut im Zeitplan lagen, war Spielraum für einen Gästewunsch, und so fuhren wir zum berühmten Fußballstadion Camp Nou und sahen es uns von außen an. Zum Abschluss des Tages aßen wir gemeinsam Abendessen am Hafen im Olympiagelände. Wir verabschiedeten unseren ersten Fahrer und wünschten ihm alles Gute für seine Hochzeit am Wochenende.

03. Tag – 08.06.2016: Rundgang in der Altstadt Barcelonas


Am dritten Tag fuhren wir mit Lorenzo in der Metro ins Stadtzentrum und eroberten es zu Fuß. Vorbei an der Künstlerkneipe Cuatre Gats, wo sich Picasso mit anderen Künstlern traf (u. a. Gaudí), liefen wir durch das Barrio Gótico (Gothisches Viertel) mit seiner Kathedrale La Seu. In deren Innerem konnten wir 13 Gänse bestaunen, die das Alter der Santa Eulàlia symbolisieren, die als Märtyrerin starb und die Schutzheilige von Barcelona ist. Weiter ging es zum Palau de la Música Catalana (Musikpalast).Dieses Konzerthaus ist einzigartig mit seiner Decke aus buntem Glas, so dass es im Saal Tageslicht gibt. Der Musikpalast wurde in nur drei Jahren von Lluís Domènech i Montaner im Jugendstil erbaut und es gibt 300 Konzerte im Jahr!
Im Gebäude des Historischen Museums schauten wir uns eine temporäre Ackerbau- und Viehzucht-Ausstellung an. Wir schlenderten über den Platz Plaza del Rey, fanden Überreste eines römischen Tempels: römische Säulen versteckt zwischen zwei Gebäuden und einen Stein mit der Aufschrift, wer die Stadt Barcin gegründet hat und woher er kommt. Wir liefen weiter zum Hauptsitz der katalanischen Landesregierung, zum Rathaus, über Las Ramblas und über den Markt Boquería, wo wir unsere Freizeit verbrachten und ein Mittagessen zu uns nahmen.
Im Picasso-Museum konnten wir die wahre Meisterhaftigkeit des Künstlers in Werken erkennen, die er gemalt hatte, lang bevor er zu seinem uns heute hauptsächlich bekannten Stil fand.
Nach nochmaliger Freizeit marschierten wir geschlossen zu einem Restaurant, wo wir gemeinsam zu Abend aßen. Mit der Metro fuhren wir zurück zum Hotel.

04. Tag – 09.06.2016: Katalonien: Poblet – Sektkellerei – Fahrt nach Montserrat


Unsere Katalonien-Rundfahrt begann mit einem neuen Fahrer, Daniel, und ging in Richtung Südwesten nach Poblet („Pappelwald"), wo wir das Zisterzienserkloster Monestir de Poblet besichtigten. Weiter ging die Fahrt nach Tarragona, wo die Geschichte überall greifbar war: römische Mauerreste, ein Römischer Zirkus, ein Amphitheater am Meer. Hier verbrachten wir unsere Mittagspause.
Anschließend fuhren wir in die Kellerei des berühmten Cava: Codorníu. Hier lauschten wir einer Führung, nahmen Duft- und Geschmacksproben und fuhren mit einem kleinen Zug durch die langen Keller mit unendlich scheinenden Flaschenmengen.
Nun führte uns unsere Fahrt zum Tagesziel, dem äußerst beeindruckenden Felsenmassiv Montserrat (der Felsen besteht u. a. aus Flusssedimenten von Mallorca und erinnert ein kleines bisschen an die Sächsische Schweiz) mit dem Benediktinerkloster Santa María de Montserrat. Es ist das spirituelle und geographische Zentrum Kataloniens. Unser Hotel befand sich gleich gegenüber und hatte einen einmaligen Ausblick. Zeitlich hatten wir besonderes Glück, eine Vesper in der Basilika miterleben zu dürfen mit Mönch- und Knabengesang.

05. Tag – 10.06.2016: Kloster Montserrat – Girona – Roses


Mit unserem dritten Fahrer, Gonzalo, ging es nach Rupit, einem Dörfchen bestehend aus Häusern im gleichen Stil, die alle im 16./17. Jahrhundert gebaut und unter nationalen Denkmalschutz gestellt wurden. Zu erreichen ist dieser Ort über eine schwankende Hängebrücke über ein Flüsschen mit laut quakenden Fröschen. Weiter fuhren wir durch die Vulkanzone La Garrotxa mit ca. 40 Kratern innerhalb der Pyrenäen und mit Eichen- und Buchenwald. Wir hatten Gelegenheit für einen Mittagsimbiss am Aussichtspunkt Mirador El Far. Die zu genießende Aussicht war sanft-hügelig und grün mit einigen schroffen Felsen, die wiederum denen in der Sächsischen Schweiz ähnelten. Ganz schwach in der Ferne war Montserrat sichtbar.
Unser nächstes Ziel war Besalú. Dieses mittelalterliche Städtchen mit seiner sehr schönen, "steinalten" romanischen Brücke über den Fluss El Fluvià bot die perfekte Kulisse für unser Gruppenfoto.
Girona war unser nächstes Highlight. Alt- und Neustadt sind durch den Fluss Riu Onyar getrennt. Die Stadt ist berühmt für ihre bunten Häuserfassaden unmittelbar am Flussufer wie in Venedig und die Eiffelbrücke aus rot angestrichenem, genietetem Metall. Während unseres Stadtrundganges schlenderten wir erst gemütlich über die Ramblas und durch die Arkaden an einer Seite der Ramblas aus dem 13. Jahrhundert, bevor es etwas mühsam über Treppenwege hinauf zur imposanten gotischen Kathedrale ging. Dann ging es weiter Richtung Nordosten, zurück an die Küste nach Roses, wo wir die restlichen Nächte verbrachten.

06. Tag – 11.06.2016: Auf den Spuren Salvador Dalís


Der ganze Tag war Dalí gewidmet, jedoch war unser erster Abstecher anderer Art. Wir passierten Empuriabrava, eine künstlich angelegte Stadt mit Kanälen und Yachten. Der Vorteil, den sie laut Lorenzo gegenüber Venedig hat, ist, dass sich Straßen und Kanäle immer abwechseln, so dass jedes Haus von einer Straße UND einem Kanal zugänglich ist.
In Figueres besichtigten wir das Theatermuseum. Es ist ungewöhnlich in vielerlei Hinsicht, angefangen bei der rosa Fassade mit in regelmäßigen Abständen "angeklebtem" Brot, über das Auto, das von innen beregnet wird, während auf einem Schiff darüber auf einer Säule ein Regenschirm aufgespannt wird... Natürlich gab es wunderbare Gemälde, Grafiken, Skulpturen und von Dalí entworfene Juwelen im unverkennbaren Stil zu bestaunen. Dieses Theater war Dalís Zuhause für die letzten Jahre seines Lebens, auch seine Krypta befindet sich hier.
Nur einen kurzen Halt machten wir in Port Lliga,t einer malerischen Minibucht mit Dalís weißem Haus mit den obligatorischen Eiern auf dem Dach und einem Baum, der durch ein Boot wächst... In Cadaqués, einem steilen Städtchen an einer weiteren malerischen Bucht, verweilten wir etwas länger und aßen auch zu Mittag. Die Straßen waren geneigte Ebenen aus hochkant liegenden Steinen.
Zum Abschluss fuhren wir nach Púbol, wo wir das Castell Púbol besichtigten - ein Schloss, das Dalí für seine Frau Gala sanierte und ihr schenkte, als sie 80 Jahre alt war.

07. Tag – 12.06.2016: Roses – Kloster Sant Pere de Rodes


An unserem letzten Ausflugstag gab es nur einen großen Programmpunkt - die Besichtigung des romanischen Benediktinerklosters St. Pere de Rodes. Es war stark zerstört worden und wurde wieder aufgebaut. Nebenbei während unseres Rundgangs konnten wir ein meisterhaftes kleines Orchester beim Proben belauschen - wunderbare Musik in einer wunderbaren Kulisse!
Zum Ausklang der Reise gab es zwei Überraschungen für die Gruppe. Zuerst wurden Gaumen erfreut und Körper gestärkt mit Cava und einer typischen katalonischen Kuchenspezialität aus hauchdünnem, rundem Teig, wahlweise mit Pinienkernen oder Mandeln belegt (coca de vidrio). Beides wurde auf einem Dolmen serviert, einer liegenden Steinplatte auf senkrecht stehenden Steinplatten. Danach gingen wir auf eine Bootsfahrt durch die Kanäle Empuriabravas in zwei kleinen Booten, die leider seeeehr laaaaaangsam fuhren, uns aber trotzdem viel Spaß boten. Den Rest des Nachmittags konnte jeder nach Belieben selbst gestalten, zum Beispiel mit einem Abschlussbad im milden Mittelmeer.

08. Tag – 13.06.2016: Rückflug nach Deutschland


Rückflug nach München, Hamburg, Berlin, Leipzig, Dresden
Auch die schönste Reise hat leider ein Ende, und so flogen wir wieder in alle Himmelsrichtungen zurück.
Es war eine sehr schöne Reise, auf der es viele kulturelle Höhepunkte und viel zu lernen gab. Ich danke Ihnen, dass Sie dabei waren, wünsche Ihnen alles Gute und hoffe, dass Sie bald wieder mit Eberhardt TRAVEL reisen.
Ihre Cornelia Benz

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Kommentare zum Reisebericht

Ziemlich trocken der Bericht!

Klara Schumann
04.07.2016

Leider sehe ich keinen Reisebericht :(

Wolfgang Schumann
14.08.2016

Demnächst ist er wieder online.

Conny
16.08.2016

Guten Tag.
Hast Du gut gemacht, Conny. Da kommen die Erinnerungen wieder und man erinnert sich an diese sehr schöne Reise. Mach weiter so!

Wilfried Vorberger
25.08.2016

Vielen Dank, das freut mich wirklich sehr!!! Beste Grüße!

Conny 30.08.2016

Eine ausgezeichnete Bildungsreise mit hervorragender Reisebegleiterin. Weiter so Conny!

Erika und Engelbert Walther
22.09.2016

Vielen herzlichen Dank!!! :-)

Conny 23.09.2016