Reisebericht: Rundreise Barcelona und Katalonien

30.04. – 07.05.2017, 8 Tage Rundreise in Spanien mit Barcelona – Weinregion Penedes – Übernachtung in Montserrat – Girona – Costa Brava – Künstlerstätten von Gaudi, Picasso & Dali


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Gaudi, Picasso und Dali. Drei außergewöhnliche Künstler lernen wir auf dieser Reise kennen. Dazu die großartige Stadt Barcelona, gefolgt von der himmlichen Ruhe in Montserrat und dem quirligen Leben an der Costa Brava.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

1. Tag: Sonntag, 30.04.2017 Anreise und Stadtrundfahrt Barcelona

Aus verschiedenen Ecken Deutschlands fliegen wir heute nah Barcelona. Dort erwartet uns Lorenzo, der uns die ganze Woche begleiten wird. Auf dem Weg ins Hotel zeigt uns Lorenzo bereits die ersten Sehenswürdigkeiten Barcelonas. Zweimal haben wir sogar das Glück, die Stadt von oben betrachten zu können. Das Abendessen nehmen wir heute im Hotel ein. Das Essen ist ausgezeichnet und die Kellner außerordentlich freundlich und um unser Wohl bemüht.

2. Tag: Montag, 01.05.2017 Park Güell und Sagrada Familia

Nach einem ausgiebigen Frühstück treffen wir uns punkt Neun mit Lorenzo in der Lobby. Der Bus ist auch schon da und mit José , unserem Busfahrer, geht es heute kreuz und quer durch Barcelona. Zunächst fahren wir auf der längsten Straße der schachbrettangeordneten Stadt, der La Grande bis ins Zentrum. Auffällig sind die wunderschönen Fassaden der Häuser. Wir besuchen die Casa Mila. Die Wartezeit verkürzt uns unterhaltend eine Dame aus einer anderen Gruppe, die auf Krawall gebürstet ist und sich mit Carlos anlegt, weil sie meint, wir hätten uns vorgedrängelt. Da ist sie aber an den Richtigen geraten. Carlos lässt sich die Butter nicht vom Brot nehmen. Zu ihrer Beruhigung ist ihre Gruppe dann tatsächlich vor uns dran. Es dauert ein bisschen, aber bald schluckt auch uns dieses ungewöhnliche Haus. Wir bekommen Audioguides und fahren in kleinen Grüppchen mit dem Fahrstuhl auf die Terrasse. Was für eine grandiose Anlage. Die Bewohner hatten es hier wirklich gut. Nachdem wir die Aussicht nach allen Seiten genossen haben, geht es treppab durch das ganze Haus. Wir bewundern die Konstruktion des Dachbodens, schlendern an den Zimmern vorbei, deren Einrichtung so manche Erinnerung weckt. Obwohl wir so viel Zeit hatten, müssen wir uns jetzt doch sputen, denn wir haben bald den nächsten Termin. Um 11.30 Uhr werden wir im Musikpalast erwartet. Hier treffen wir auch auf die andere Eberhardt-Gruppe mit meinem lieben Kollegen Benjamin. Zunächst sehen wir einen Film über die Geschichte des Hauses, der zwar in Spanisch ist, aber durch die Bilder trotz Sprachunkenntnis, verstanden werden kann. Bei der Führung ist es dann etwas anders. Wir werden aufgefordert, einer spanisch sprechenden Führerin zu folgen, die unserem Lorenzo aber keine Chance lässt, für uns zu übersetzen. Wir beobachten die Auseinandersetzung der Beiden, aber diese Dame ist unerbittlich, sie hat für das Anliegen der deutschen Gäste kein Verständnis. Lorenzo tut was er kann und informiert uns trotzdem über das Geschehen im Musikpalast. Zu aller Überraschung bringt uns Benjamin ein Ständchen und erfreut damit nicht nur uns, sondern auch die Gäste der unnahbaren Reiseführerin. Anschließend genießen wir während der Mittagspause Tappas, Kaffee oder Bier je nach Bedarf. Eine ganze Stunde ist Zeit für Müßiggang. Nun fahren wir zum Park Güell. Wir haben so ein Glück, die Sonne scheint, der Himmel ist strahlend blau und die Fliesenscherben, die die Säulen schmücken, funkeln und glitzern. Wir spazieren durch die traumhafte Anlage und haben ausreichend Zeit, uns satt zu fotografieren. Auch unser Gruppenfoto entsteht hier.

3. Tag: Dienstag, 02.05.2017 Laufen, laufen, laufen – U–Bahn fahren

Wieder starten wir um Neun. Da das Hospital de la Santa Creu i Sant Pau gestern geschlossen hatte, steht es heute als erstes auf unserem Programm. Wir fahren ein paar Stationen mit der U-Bahn. Bevor wir jedoch in diese einsteigen können, müssen wir erst einmal ein Stück laufen. Das Hospital wurde von 1902 bis 1930 erbaut. Es war zu damaliger Zeit eine Stadt in einer Stadt. 48 Pavillons gab es für verschiedene medizinische Abteilungen und eine weitläufige Gartenanlage. Uns kommt es vor wie ein Märchenschloss. Heute steht das Hospital unter dem Schutz der UNESCO. Dass Antonio Gaudi hier seinen letzten Lebenstag verbrachte, wird allerdings nirgendwo erwähnt. Nun fahren wir in die Altstadt - in das Gotische Viertel. Wir besichtigen die Kathedrale. Dann kehren wir in eine Tapasbar ein und lassen es uns gut schmecken. Nach einer Stunde setzen wir unseren Rundgang fort. Wir kommen zum Stadtarchiv, in dem der Originalvertrag ausgestellt ist, den Christoph Columbus unterschrieben hat, bevor er nach Amerika aufbrach. Wir spazieren die berühmte La Ramblas entlang. An der Königin der Markthalle haben wir eine dreiviertel Stunde Zeit, diese für uns selbst zu erobern. Anschließend bewundern wir die Fassade des Palau Güell. Nun geht es zum letzten Highlight des Tages. Wir besuchen das Picasso-Museum. Obwohl die Füße platt sind und so mancher Rücken schmerzt, gelingt es Lorenzo, den Museumsbesuch durch das Erzählen von Geschichten, interessant zu gestalten. Noch einmal fahren wir mit der U-Bahn. Dann lassen wir den Abend hoch über Barcelona in einer exklusiven Tapasbar - Quinto Quinta, ausklingen.

4. Tag: Mittwoch, 03.05.2017 Katalonien

Wir verlassen Barcelona und fahren durch die grandiose Landschaft Kataloniens. Unser erstes Ziel ist das Kloster Poblet. Es gehört, wie zwei andere Klöster, zur Zisterzienserroute, die ein bedeutendes Kunst- und Kulturerbe dieser Region bewahrt. Das Kloster Poblet ist das größte der drei Klöster und als einziges noch bewohnt. Im Königreich Aragonien spielte Poblet eine bedeutende Rolle. Hier wurden Könige begraben. Es wurde 1150 gegründet und 1853 geschlossen. Erst 1940 kehrten wieder Mönche zurück. Und damit begann die Restaurierung der geschichtsträchtigen Anlage. Poblet ist das größte bewohnte Zisterzienserkloster Europas. Nach so viel Geschichte und Kultur ist es Zeit für die irdischen Dinge des Lebens. Wir besuchen die Sektkellerei Codorniu, wo wir nicht nur rasant mit einem Züglein durch die Keller sausen, sondern auch den köstlichen Tropfen probieren dürfen. Am Abend erreich wir Montserrat. Was für eine Stille. Außer uns scheinen alle die Anlage verlassen zu haben. Dass dem nicht so ist, erfahren wir mit den festgelegten Zeiten für das Abendessen und das Frühstück, bei denen wir uns hübsch einordnen müssen. Das macht aber nichts, denn der Besonderheit und der Abgeschiedenheit dieses Ortes tut das keinen Abbruch. Die Kirchenglocken läuten uns durch die Nacht. Viertel 1x, Halb 2x, dreiviertel 3x und Voll - je nachdem.

5. Tag: Donnerstag, 04.05.2017 Ein Morgen im Kloster Montserrat

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Und wer um sieben vor der Kirche steht, kann die Schwarze Madonna ganz allein für sich bewundern. Halb acht beginnt die Morgenmesse. Nach und nach kommen die Mönche herein und nehmen mit ihren Gesangsbüchern Platz. Sie singen und wir genießen. Auch wenn man nicht religiös ist, bekommt man dabei Gänsehaut. Wie schön, dass wir das erleben. Eine Stunde später haben die Asiaten den Frühstücksraum geräumt und wir können es uns gemütlich machen. Doch gefaulenzt wird nicht. Bevor wir wieder in den Bus steigen, unternehmen wir eine Wanderung auf die gegenüberliegende Seite vom Kloster zu einem Kreuz. Wir versprechen uns davon, eine tolle Aussicht zu haben. Haben wir auch - jedenfalls die Ersten. Für die anderen versinkt die Aussicht in dichtem Nebel. Wir verlassen die Klosteranlage und fahren Richtung Costa Brava. Wir freuen uns auf ein paar schöne Tage am Meer. Unterwegs legen wir einen Stopp in Rupi i Pruit ein. Eine Hängebrücke führt uns in das mittelalterliche Dorf. Die Häuser sind rustikal aus groben Steinen gebaut. Lorenzo führt uns durch die Gassen. In der kleinen Kirche können wir mit einem Euro den Altar beleuchten lassen. Ihr ward nicht dabei? Dann schaut einfach mal in die Fotogalerie. Durch die romantische Landschaft, die das Dorf umgibt, wandern wir wieder zurück. Am Wasserfall finden wir uns noch einmal zu einem Gruppenbild zusammen. Mittags kehren wir im Restaurant DEL SANTUARI DE FAR, herrlich gelegen auf einem Berg mitten in der katalanischen Landschaft, ein. Wir kosten uns durch die landestypischen Spezialitäten wie Patata Vulkanisma (oder Patata Besalu) und Weiße Bohnen mit Bratwurst. Auf jeden Fall schmeckt es ausgezeichnet. In Girona legen wir unseren letzten Stopp für heute ein. Wie schade, dass wir keine Zeit fürs Shoppen haben. Wir widmen uns der gotischen Altstadt und besichtigen diese. Am Abend erreichen wir die Costa Brava und das Städtchen Santa Susanna, in dem sich unser Hotel Don Angel befindet. Das Hotel ist gut besucht. Offensichtlich feiert hier eine große Gruppe Franzosen (?) eine riesige Party. Wir sind, gelinde gesagt, etwas irritiert. Nach unserem Morgen im Kloster und den tollen Besichtigungen tagsüber, steht uns irgendwie nach dieser Gesellschaft nicht wirklich der Sinn. Na dann sagen wir mal lieber GUTE NACHT.

6. Tag: Freitag, 05.05.2017 Auf den Spuren Salvador Dalis

Was muss das für eine große Liebe gewesen sein. Und wie reich muss dieser Mann gewesen sein. Die Rede ist von Salvador Dali, der seiner Frau ein kleines Schloss eingerichtet hat und das wir heute als erstes besuchen. Ehrfürchtig betreten wir das mittelalterliche Schloss aus dem 11. Jahrhundert. Wir bewundern, wie stilvoll alle Zimmer eingerichtet sind. Wunderschön ist das blaue Bett mit dem Baldachin und den daneben stehenden blauen Sesselchen vor der ebenso blauen Gardine. Der Blick durch einen Glastisch fällt auf einen darunter stehenden Schimmel. Eine Fotogalerie berichtet über das Leben der beiden Künstler. Wir besuchen anschließend das Dali-Museum. Dieses befindet sich in einem Theater, das schon von außen durch überdimensionale Eier auf dem Dach auffällig ist. Und Innen erst! Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Zum Glück haben wir Lorenzo dabei, der uns wieder viele interessante Informationen gibt. Mit einem Euro bringen wir den Schirm dazu, sich aufzuspannen und lassen es im Cadillac regnen. Wunderbar. Wer während der Mittagspause durch die Straßen schlendert, hat vielleicht das Glück, den katalanischen Reigentanz zu erleben. Eine kleine Kapelle macht Musik und Passanten, die zufällig in der Nähe sind, bilden einen Kreis und tanzen miteinander. In Port Lligat besuchen wir das ehemalige Wohnhaus von Dali. Da es nur von außen besichtigt werden kann, ist es eher unspektakulär, hat aber eine wunderschöne Lage. Eine ganze Stunde haben wir Zeit, das in der Nähe liegende Örtchen Cadaques zu erobern. Hier spazieren wir am Strand entlang und gönnen uns einen Kaffee oder ein Gläschen Wein. Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende.

7. Tag: Sonnabend, 06.05.2017 Kloster Sant Pere de Rodes und Zeit am Meer

Am letzten Tag gibt es noch ein Sahnehäubchen auf das bisher schon absolvierte Programm. Wir fahren in das ehemalige Benediktinerkloster Sant Pere. Der Himmel ist blau mit Schäfchenwolken und die Sonne lacht. Fast eineinhalb Stunden fahren wir durch die beeindruckende Landschaft des Naturparks Cap de Creus. Nach einer Stunde Autobahn schraubt sich unser Bus die Serpentinen hoch bis auf 600 Meter. Vom Parkplatz ist es etwa noch einen Kilometer zu laufen. Das macht aber nichts, denn die Aussicht ist einfach zauberhaft. Lorenzo weiß natürlich auch hier wieder Spannendes zu erzählen. Warum wohl wurde in dieser Gegend ein so großes Kloster gebaut? Das Wahrscheinliche ist, dass Mönche ca. im Jahr 600 n.Chr. über das Meer aus Rom flohen, um die Gebeine des Heiligen Petrus in Sicherheit zu bringen und hier landeten. Archäologisch ist belegt, dass sich hier um diese Zeit ein bedeutendes Anwesen befand. Die ersten schriftlichen Nachweise gibt es aus dem 10. Jahrhundert. Lorenzo führt uns durch die gewaltigen Mauern, in denen man sich fast verlaufen könnte. Überall sind steinerne Bögen, Kreuzgänge und Kuppeln zu bewundern. Wie haben die das damals bloß gemacht? Am Ende der Besichtigung sehen wir einen kleinen Film über die Geschichte des Klosters und hier wird klar, es wurde Jahrhunderte hier gebaut. Dennoch fielen das Kloster und damit auch seine Bewohner der Geschichte zum Opfer. Wie so oft vertrieben auch hier Hungersnöte, Epidemien und vor allem kriegerische Auseinandersetzungen, Piratenüberfälle aber auch Politik, die Bewohner. Heute ist das Kloster nur noch eine Ruine, wenn auch eine liebevoll gepflegte. Nach einem zweistündigen Rundgang verlassen wir den Ort und fahren zurück zum Hotel. Der Nachmittag steht ganz im Zeichen von Sonne, Strand und Meer. Im Restaurant L'Antic nehmen wir unser Abschiedsessen ein. Wie der gibt es Tappas - Salat, Miesmuscheln, Kroketten und rohen Schinken, eine große Portion Reise mit Meeresfrüchten und zum Nachtisch Mousse Chocolat oder Zitronenschaum. Wein, Wasser und Bier gibt es je nach Geschmack dazu.

8. Tag: Sonntag, 07.05.2017 Freizeit und Heimreise

Kein Programm jagt uns heute an den Frühstückstisch. Trotzdem sind um Acht fast alle versammelt und lassen es sich schmecken. Heute gibt es zu der reichlichen Auswahl sogar Sekt. Zwischen Zehn und Elf lagern wir unser Gepäck in den Minikofferzimmern ab. Dann bleibt noch Zeit für Strand, Pool oder Meer. Halb drei holt uns der Bus vom Hotel ab. Wir fahren zum Flughafen und verabschieden uns dort. Eine außergewöhnliche Reise geht zu Ende.
Liebe Reisefreunde, es hat mich sehr gefreut, Euch auf dieser Reise begleiten zu dürfen. Auch für mich waren viele Ecken, die wir bereist haben, neu. Vielen Dank für Eure fröhliche Gemeinschaft, für das Aushalten, wenn mal was nicht so lief und das Genießen, wenn alles schön war. Ich wünsche Euch alles Gute. Bleibt gesund und reisefreudig.
Eure Reisebegleiterin Sabine

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Kommentare zum Reisebericht

Ganz toll, die Reise nochmal in aller Ruhe anhand des Reiseberichtes nachvollziehen zu können. Bei der Fülle der Eindrücke und Informationen in kurzer Zeit ist das eine willkommene Hilfe beim "Sortieren" der einzelnen Ereignisse der Reise.
Uns hat die Reise sehr gut gefallen trotz der kleinen Irritationen im Hotel in Santa Susanna, die aber von Eberhardt souverän geklärt wurden. Reiseleiter und Reisebegleiterin prima. Bei unserer nächsten Städtereise schauen wir zu erst bei Eberhardt rein.

Gabriele und Jens Beyer
13.05.2017

Liebe Frau Beyer, lieber Herr Beyer, vielen Dank für den Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Ihnen unsere Reise gut gefallen hat. Heute gehen dann auch die Gruppenfotos in die Post.
Viele Grüße Sabine Letzybyll

Sabine Letzybyll
23.05.2017