Reisebericht: Single–Wanderreise La Gomera – Kanaren–Insel im Atlantik

29.11. – 06.12.2019, 8 Tage Wanderreise für Singles und Alleinreisende mit 5 geführten Wanderungen –Garajonay–Nationalpark – Märchenwald – San Sebastian – Töpferdorf – Hermigua – Agulo (39 Wanderkilometer)


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Dem Novembergrau entfliehen und bei angenehm sommerlichem Wetter durch wunderschöne Vulkanlandschaften und Nebelwälder wandern, am Nachmittag dann ins Meer eintauchen und Wale beobachten - so hatten wir uns das vorgestellt. Und wir bekamen was wir wollten
Ein Reisebericht von
Margret van Blokland

Tag 1: Anreise nach La Gomera


Teilweise mussten wir früh aufstehen. Die Frankfurter flogen zuerst. Wenig später unsere Stuttgarterin und schließlich folgten die Leipziger samt Reiseleiterin, die bei dieser Anreise von Berlin nach Leipzig reisen musste. Alles verlief reibungslos und wir erreichten am frühen Nachmittag Teneriffa und wurden wenig später zum Hafen von Los Chrisitanos gebracht. Dort war die Gruppe dann auch vollzählig, denn ein Gast hatte vor der Reise noch Teneriffa auf eigene Faust ergründet und stieß nun zu uns. Bei blitzblauem Himmel brachte uns das große Schiff flott und sicher nach San Sebastian. Der Teide, der höchste Vulkan Spaniens, war gut zu sehen vom Meer aus. San Sebastian, die hübsche Inselhauptstadt von La Gomera, lag im Abendlicht, als wir in den Hafen einliefen. „Oh meine Wanderschuhe gehen jetzt schon kaputt..." entdeckte ein Gast auf der Fähre. Und so hatte ich ein straffes Nachmittagsprogramm. Zunächst begleitete ich einige Gäste in den Supermarkt um für das Picknick am nächsten Tag auf unserer ersten Wanderung einzukaufen. Dann ging es ins Trekkinggeschäft, in dem wir wunderschöne neue Wanderstiefel fanden, die auch gut passten. Abends aßen wir im Hotel und lernten uns dann alle ein bisschen kennen. Die Vorstellungsrunde war etwas sonderbar: „...ja ich war schon mal mit Margret auf Reisen und weil mir das so gut gefiel dachte ich, ich komme wieder mit ihr mit..." und das wiederholte sich in verschiedenen Varianten bei rund einem Drittel der Gruppe. Oh Gott - was für eine hohe Messlatte wurde da aufgehängt! Die Neukunden schauten ungläubig in die Runde, während ich darüber nachdachte, was ich denn bloß machen muss wenn irgendetwas schief läuft... Das kann ja immer passieren. Die Stimmung war jedenfalls gut, das war bald zu merken. Und San Sebastian ist eine wunderschöne kleine Stadt, die uns allen gut gefiel. Aber Anreisetage, an denen man früh aufstehen und dann noch lange im Flugzeug sitzen muss, die sind nun mal ermüdend und so verschwanden wir bald ins Bett.

Tag 2: Wanderung vom Roque Agando auf den Garajonay

Der Himmel war blau und über dem Meer hingen kleine Wölkchen über denen sich am Horizont Teneriffas Wahrzeichen, der Teide, erhob. Wir hatten eine wunderschöne Aussicht. Und an solch strahlenden Tagen ist es manchmal ganz schön voll auf dem höchsten Berg von La Gomera. Daher teilte ich die Tour in zwei Stücke und verdrehte die Route - was man hat, das hat man! Morgens fuhren wir also mit unserem Bus schon hoch nach Pajarito und bestiegen von dort aus den höchsten Berg La Gomeras, den Garajonay, was schnell passiert ist. Benannt wurde er nach Gara und Jonay, die beiden „Romeo und Julia" von La Gomera. Weit schweifte unser Blick: Wir konnten Gran Canaria sehen, Teneriffa, La Palma und El Hierro. Die Gipfel aller Inseln, die uns umgaben, ragten aus dem Dunst hervor. Wir konnten uns kaum satt sehen. Dann zogen wir wieder abwärts zum Bus. „Du ich bin so stark erkältet, mir fällt das Wandern doch sehr schwer. Ich bekomme kaum Luft... ich warte im Bus auf Euch," so ein Gast. Das war sicher keine schlechte Entscheidung, denn die von daheim mitgebrachte Erkältung hatte diesen Gast leider mehrere Tage lang fest im Griff. Aber es kommt darauf an was man draus macht - und an dieser Stelle hatte besagter Gast doch sehr viel Talent... und erfreulicherweise hat sich auch niemand angesteckt! Die gesunde Gruppe fuhr nun von Pajarito hinunter zum Roque Agando. Unser aussichtsreicher Pfad schlängelte sich durch den Fayal-Brezal-Wald aufwärts. Wir trafen auf die großen Baumheiden und die Gagelbäume. Wir suchten uns Schattenplätze für unsere Mittagspause, was gar nicht so einfach war. Bei einem Aussichtspunkt machten wir unsere Mittagspause, die heute als Picknick stattfand. Wieder dieser wunderschöne Blick nach Teneriffa bei blitzblauem Himmel! Und es war warm. Sogar hoch oben im Gebirge. Unsere Tour begann ja bei über 1100 m Höhe und führte bergauf. Die Eidechsen wussten die Wärme zu schätzen und als es dann noch Banane vom Himmel regnete krochen sie aus den Ritzen raus und präsentierten sich vor der Kamera. Die meisten Tiere brachten die Menschen mit auf die Kanarischen Inseln. Nur Reptilien und Vögel schafften alleine den Sprung übers große Wasser von Afrika aus. Und die Reptilien passten sich ihrer neuen Heimat an. Daher findet man hier andere Eidechsenarten als in Europa oder in Afrika. Bei Pajarito angekommen, beendeten wir die Tour. So fuhren wir am Nachmittag wieder abwärts und fast die Hälfte der Gruppe verschwand im Meer. In San Sebastian wurde nun überall emsig geschmückt. Die Palmen bekamen Weihnachtsgirlanden übergestreift. Heute Abend verließen wir das Hotel und aßen in einem leckeren Restaurant in der Nähe des Hafens „Ach dieses Mangoeis könnte ich jeden Tag essen...", sagte ein Gast. Und andere gerieten ins Schwärmen über den Papayasalat. Es war eine gute Entscheidung gewesen, die Tour den Gästewünschen anzupassen und abends nicht nur im Hotel zu essen. Nach dem Essen bummelten wir wieder in die hübschen Zimmer unseres Hotels zurück, den Kopf voller Bilder mit bizarren Bergen, die aus den dampfenden Nebelwolken ragen, fremden Pflanzen und blitzblauem Himmel, über den klitzekleine Wölkchen huschen.

Tag 3: Wanderung von Las Hayas zum Töpferdorf bis nach Igualero


Heute sollte der schönste Tag der Woche werden: Tief strahlend blauer Himmel. Der Bus brachte uns nach Las Hayas. Von dort zogen wir los zu einem Aussichtspunkt mit atemberaubendem Blick ins Valle Gran Rey, das Tal des großen Königs, wanderten weiter an Balsaltwänden, bunt belaubten Weinbergen und Kakteen vorüber, durch eine wilde Schlucht und hinauf ins Töpferdorf El Cercato. Dort ließen wir uns bei Maria nieder und genossen frisch gepressten Orangensaft. In gut 1000 m Höhe saßen wir in T-Shirts im Freien in der Sonne. Und das Anfang Dezember. Dann besichtigten wir eine Töpferwerkstatt. Schon die Altkanarier hatten Aufbaukeramik gemacht, die nur einen Rohbrand erhielt und anschließend mit einer Glasur versiegelt wurde. In El Cercato wartete unser Bus auch auf unsere Genusswanderer, die den folgenden Teil der Tour übersprangen. Die Bergziegen wanderten weiter von Dorf zu Dorf, an Opuntien voller rot leuchtender Früchte vorbei. In Chipude machten wir unsere Mittagspause und trafen wieder auf unsere Genusswanderer. Der Adventsgottesdienst verhinderte, dass wir in die strahlend weiße Kirche von Chipude reingehen konnten, aber auch von außen hatten wir unsere Freude an diesem hübschen Kirchlein. Dann fuhr uns der Bus noch ein Stück weiter. Nikolaos war allerdings nicht gewillt uns wirklich zum Wanderweg hinunterzufahren und so spazierten wir noch ein paar Minütchen auf einer kleinen Straße abwärts, bevor es auf einem Fußweg aufwärts am Rande eines Kiefernwaldes entlangging. Strahlendes Wetter und wir haben ganz schön geschwitzt! In Igualero genossen wir die herrliche Aussicht, bevor der Bus uns wieder zurück zum Hotel brachte. Auch in San Sebastian war es heute warm. Uns so verschwand ein Teil der Gruppe mit mir zusammen im Meer am schwarzen Sandstrand unweit des Hafens. Am Abend ergründeten wir wieder die kulinarischen Spezialitäten der Insel in einem kleinen Restaurant, das uns mächtig aufgetischt hat „So lecker und soo viel - wie sollen wir das bloß schaffen??". Mit dicken Bäuchen kehrten wir sehr zufrieden über diesen schönen Tag abends dann in unser Hotel zurück.

Tag 4: Fakultativer Tag: Walbeobachtungstour & Spaziergang in San Sebastian


Endlich hat es mal geklappt! Bei den letzten Reisen nach La Gomera spielte das Wetter und die Logistik der Ausflugsschiffe nicht mit. Daher habe ich nun angeregt, dass man die Walbeobachtungstour schon mindestens 4 Wochen vor Reiseantritt fest buchen muss. Dann schaffen wir es auch, auf dem Schiff ein Plätzchen zu bekommen. 13 Gäste waren mit dabei und alle waren begeistert. „Ich habe eigentlich gedacht wir fahren da so auf dem blauen Meer herum und sehen so gut wie gar nichts...", so eine Gästereaktion. „Und nun haben wir Tümmler und Pilotwale gesehen, und die dann auch aus nächster Nähe. Das war echt ein Erlebnis!" Und Eure Reiseleiterin ist stolz wie Oskar - mir sind doch glatt 2 Fotos gelungen von einer Walmama, die mit ihrem Baby auftauchte. Das Walbaby schnappte kräftig nach Luft und pustete eine Fontäne hinaus. Was für ein Erlebnis! Und ein Gast hat ein ganz tolles Foto von einem Delfin gemacht. Auch er kam mit dem ganzen Körper raus aus dem Wasser. Und Flossen haben wir gesehen. Unendlich viele. Zum Schluss schauten wir schon gar nicht mehr hin - ach schon wieder so ein Vieh das nur die Flosse sehen lässt! In den Bergen von La Gomera hingen die Wolken aber auf dem Meer hatten wir wunderschönes Wetter. Als wir genug gesehen hatten fuhr das Schiff mit uns in eine Bucht an der schroffen und felsenreichen Südküste, in der früher eine Fischkonservenfabrik betrieben wurde. Irgendwann lohnte sich das nicht mehr. Daher verfällt die Fabrik schon seit Jahren und eine Ruine, die aus der Ferne fast schon romantisch anmutet, ist geblieben. Der Strand davor ist voller dicker Felsen und Steine. Aber das Wasser ist herrlich klar. Unser Boot fuhr ein Leiterchen aus - und ab gings in kühle Nass. So kühl war es eigentlich nicht, nur die Überwindung beim Einstieg, die war gewöhnungsbedürftig. Aber als wir drin waren wollten wir kaum mehr raus. Wir, das waren natürlich die Badenymphen. Ein Teil der Gruppe blieb im Trockenen und erstellte Beweisfotos - die Reiseleiterin war im Wasser! Nein, diese Fotos kommen nicht ins Internet! Danach trockneten wir uns gut ab. Die nassen Haare trocknete der warme Wind recht schnell. Und dann gings ans Buffet: Gegrilltes Thunfischfilet und dazu gesalzene Kartoffeln, wie sie auf den Kanaren sehr beliebt sind, weil sie im Meerwasser gegart werden und sehr viele leckere Salate, dazu gutes Brot und Wein und Wasser. Herrlich! Unsere Rückreise erfolgte dicht an den bizarren Felsformationen der Südküste entlang und auch hier konnte man herrliche Fotos machen. Am frühen Nachmittag erreichten wir wieder den Hafen von Santiago und der Bus brachte uns zurück ins Hotel nach San Sebastian. „Wollt Ihr mal im schicksten Hotel der Stadt, im Parador, Kaffeetrinken gehen? Wir können dort auch den schönen Garten ansehen....". Aber ja doch, alle 13 wollten das. Und so marschierten wir die steile Treppe hoch zum aussichtsreichen Parador. Die Weihnachtskrippe dort im Innenhof finde ich besonders schön. Am Abend kehrten die anderen Gäste, die sich auf eigene Faust mit der Benji auf den Weg ins Valle Gran Rey gemacht hatten, auch sehr zufrieden heim. Shoppingbummel, ein Spaziergang am Strand und eintauchen in die zwischenzeitlich touristisch vermarktete Hippiwelt - auch das hat einigen Gästen gut gefallen. Zum Abendessen zogen wir dann wieder gemeinsam los in die Stadt.

Tag 5: Wanderung durch den zauberhaften Nebelwald


Ich hatte es schon angedroht - bei instabiler Wetterlage weiß ich morgens noch nicht was wir nachmittags tun. Und heute war so ein Tag. Eigentlich wollte ich ins Palmental. Dicke Wolken versteckten den Roque Agando. „ Ach fahre doch bitte mal nach Las Rosas..." Unser Busfahrer Ramon brauchte heute viel Geduld mit mir. Nieselregen in Las Rosas. „Lass uns mal sehen wie es in Vallehermoso aussieht..." Auch nicht gut. ...oder doch Imada und das Palmental??? Dort hatte es mittlerweile zwar aufgehört zu regnen aber die Steine waren nass. Und das kann man bei dieser Wanderung nicht gebrauchen. Also lasst uns zuerst einmal einen Kaffee trinken... Der Hauskater hatte sich in meinen Regenumhang verliebt und verteidigte ihn mit Klauen und Bissen. Es war nicht ganz einfach diesem Tiger das neu eroberte Kuschelbett wieder zu stehlen. Er teilte kräftig aus, und das bekam auch ein Gast zu spüren... Ja, aber was nun? Wohin wandern wir denn heute?? Na ja, wenn gar nichts mehr hilft dann ab in den Nebelwald. Dort wird man sowieso nass, mit oder ohne Regen. Gleich hinter dem Dorfrand von Las Hayas erreichten wir eine zauberhafte Welt voller bizarr geformter Bäume. Und es war feucht, ein bisschen klamm sogar. Die Pflanzen leben vom Wasser des Nebels. Große Baumheidegewächse und Gagelbäume säumten zunächst unseren Weg, von Flechten und Moosen bedeckt. Dann erreichten wir den Lorbeerwald. Krumme, bizarr geformte Stämme voller Moose schraubten sich in die Höhe und beeindruckten uns sehr. Die Sonne brach durch den Nebel, was uns spektakuläre Fotomotive brachte. Spinnennetze voller Tautropfen, die in der Sonne glitzerten. Und blauen Himmel an der Nordküste, so dass wir von einem Aussichtspunkt aus Vallehermoso liegen sahen. Farbenfrohe Baumpilze säumten unseren malerischen Weg. Alle waren begeistert. Was für eine Märchenwelt! Dann fuhren wir im Bus zum Hotel zurück. Und auch heute Abend zogen wir in die Stadt hinaus und schlemmerten mal wieder hervorragend.

Tag 6: Wanderung durch das Palmental


2. Versuch. Heute war alles trocken in Imada. Aber unsere Wanderung begann erst, als wir unser Kaffeeritual beendet hatten. Vielleicht schaffe ich es bei meinem 100. Besuch auch der Senora mal ein Lächeln abzugewinnen.... Heute war nicht mein 100. Versuch. Der Kaffee schmeckte aber trotzdem. Und so folgte der Wanderhighlight durch die Palmenschlucht nun am heutigen Tag. Vom kleinen Bergdorf führt ein Pfad abwärts durch aufgelassene Terrassenfelder. Blühende Sukkulenten, Agaven, Wolfsmilchgewächse, Opuntien. Und Palmen. Und immer wieder herbstlich verfärbte Laubbäume. Der Weg ist nicht ganz einfach, v.a. wenn man nicht schwindelfrei ist aber er wurde mit neuen Geländerchen ausgestattet und keiner bereute es, dass er mitgekommen war, so beeindruckend sind die Felswände der Basaltschlucht. Auch ein kleiner Nieselregen beeindruckte uns wenig, denn als er einsetzte hatten wir die schwierigen Stellen bereits hinter uns gebracht. Wir ließen uns Zeit und genossen den Abstieg. Je tiefer wir kamen um so mehr Palmen säumten unseren Weg. In einem Bachtal legten wir dann wieder unsere Picknickpause ein. Unten trennten wir uns. Wer keine Lust auf einen Steilaufstieg hatte, folgte der Straße abwärts zum Bus. Der brachte die Genusswanderer nach Playa de Santiago. Die Bergziegen folgten mir steil bergauf. Bizarre Felsen und Höhlen lagen am Wegesrand. Und der Blick auf den Roque Agando wurde frei. Oben angekommen durchwanderten wir mehrere kleine Weiler und erreichten schließlich den Bus. Wir holten die Genusswanderer dann in Playa de Santiago ab und kamen gerade noch rechtzeitig in San Sebastian an, um noch ein Meeresbad nehmen zu können. Und auch heute aßen wir wieder in San Sebastian am Hafen.

Tag 7: Rundfahrt und Wanderungen im Norden


Der Wetterbericht meldete für heute Land unter. Alle Apps waren sich da einig: schreckliches Wetter! Aber es kam mal wieder nicht so schlimm wie vorhergesagt. Heute hatten wir den Inselnorden auf unserem Programm. Unsere kurze Wanderung in Hermingua wurde kürzer als geplant, denn ein Gast kam dem Bach zu nahe. Mit tropfnassen Wanderstiefeln geht es sich nicht allzu gut und so kehrten wir dem wasserreichen Tal den Rücken. Unser Bus fuhr nun in Richtung Agulo. Das schönste Dorf der Insel. „Oh je, siehst Du die Wolke da überm Meer? Die kommt und bringt Regen..." so Don Juan, unser heutiger Busfahrer. Also fuhren wir weiter. Von Las Rosas aus den Steilhang hoch. „Die Straße zum Aussichtspunkt Mirador de Abrante ist für Busse gesperrt," ließ sich Don Juan vernehmen. Andere Busse, die sogar größer als unserer waren, fuhren trotzdem durch. Nun ja, wir halt nicht. Er hatte recht - nur 3,5 t erlaubt. Am Besucherzentrum Juego de Bola endete die Busfahrt und wir ließen uns einen sehr schönen Film über La Gomera vorführen. Es folgte der obligatorische Kaffee. Die Sonne drückte sich durch die Wolken und wir schauten die schönen Pflanzen im Garten des Besucherzentrums an, bevor die Bergziegen dann eben zu Fuß zum Aussichtspunkt Mirador de Abrante loszogen, während die Genusswanderer in einem nahegelegenen Restaurant verschwanden. Die Wanderer hatten ein bisschen Mühe, denn der rote Lehm war klatschnass und bald schon wog jeder Fuß 3 Kilogramm, weil der Lehm gut 5 cm dick an den Schuhen kleben blieb. „Oh je, der Bus.... da wird Don Juan Augen machen! Vielleicht hätte er doch besser wie seine Kollegen das Gesperrtschild ignoriert..." so eine Gästereaktion. Erfreulicherweise hatten wir etwas Aussicht am Mirador de Abrante. Ein gewagtes Gebäude mit einem 7 m langen Arm, der über eine Felswand hinausragt und der einen Glasboden hat, erwartete uns. Aber der gläserne Boden war trotz Reinigungsmühen irgendwie ein bisschen rötlich geworden, als wir da mit unseren Stiefeln darüber stolperten. Auch Nicht-Restaurant-Gäste dürfen den Glasarm betreten. Eine schöne Geste, die wir zu schätzen wussten. Aber nun rückten uns wieder die Wolken auf die Pelle und wir stapften zum Bus zurück. Dann fuhren wir runter nach Agulo und auch hier hatten wir wieder viel Glück, denn wir erwischten ein Regenloch und konnten das hübsche Dorf trocken besichtigen, bevor Don Juan uns nach Hause fuhr. Als er den Umschlag für die Busfahrer erhielt, wurde unser Don Juan sehr lebendig, brachte mir spanische Worte bei und sang sogar Reklameliedchen mit. Kein Wort mehr über die dunkelrote Spur auf dem Busboden, die unsere Stiefel immer noch hinterließen. Nun hieß es Kofferpacken, denn das war leider unser letzter Tag auf der kleinen hübschen Insel im großen Meer. Und auch unseren letzten Abend verbrachten wir wieder in unserem Restaurant am Hafen, wo wir sehr lecker gegessen haben. Nach dem Essen beschlossen einige Gäste, der Festivität auf dem Hauptplatz von San Sebastian auf den Grund zu gehen. Heute hatten wir ja nur ein kleines Wanderprogramm gehabt, und das passte, denn einige Gäste schwangen nun kräftig das Tanzbein. Stille Nacht, heilige Nacht als Jazzversion. Das wurde für einige eine etwas kürzere Nacht.

Tag 8: Heimreise


Früher Vogel... Der flog dieses Mal nach Frankfurt. Und nachdem unser Transferfahrer die Gäste noch ein bisschen erschreckte, indem er sie nämlich auf die falsche Fähre lotsen wollte, ging dann aber doch alles glatt. Die Stuttgarterin und die Leipziger samt Reiseleiterin genossen noch ausgiebig das Frühstück, bevor es dann für alle losging. Der Wind war kräftig und die Fähre kam daher etwas später an. Aber wir haben ja immer einen guten Zeitpuffer eingebaut, so dass uns das nicht störte. Und wir genossen die Fahrt durch das blaue Meer. Der Teide war zu sehen - es hatte in der Nacht dort oben geschneit und nun trug Teneriffas stolzer Vulkan eine weiße Mütze. Ich trug eine rote Mütze - es war Nikolaus! Aber mit den Stewardessen der Condor konnte ich nicht mithalten. Deren rotglitzernde Kopfbedeckung wippte unaufhörlich vor sich hin... Irgendwann mal legten sie ihre wippenden Nikolausmützen ab. Und auch die schräge Nikolausbrille einer Stewardess verschwand schließlich. Die Damen hielten uns so gut es ging bei Laune, denn anstatt von 4,5 Stunden saßen wir nun 5 Stunden im Flugzeug. Die französischen Fluglotsen streikten mal wieder. Von Spanien aus ging es nun also über Mallorca und Italien nach Österreich, was ja nicht wirklich der direkte Weg nach Leipzig ist. Ansonsten verlief die Rückreise plangemäß, alle sind im kalten Deutschland wieder gut angekommen. Und im Kopf haben wir bunte Bilder. Und wir tragen die kanarische Sonne mit durch den kommenden Winter!
Macht's gut meine Lieben, eine schöne Adventszeit und alles Gute im kommenden Jahr! Kommt gut durch den Winter - ja und vielleicht sehen wir uns ja mal wieder, irgendwo in der Sonne beim Wandern im kommenden Jahr. Das würde mich wirklich freuen!!
Herzliche Grüße
Eure Reiseleiterin  Margret

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Super Wanderreise, hat alles bestens geklappt. Natürlich Dank Margret van Blokland.
Danke nochmals liebe Margret.

Uta Wenzel
13.12.2019

Liebe Uta, dank Dir für das nette Lob, das freut mich sehr! Es war wirklich eine sehr schöne Reise, die mit Euch auch mir sehr viel Spaß gemacht hat. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder auf einer Reise, wer weiß... Herzliche Grüße Margret

margret van blokland 13.12.2019