Unsere Silvesterreise auf der Feuerinsel Lanzarote
Reisebericht: 27.12. – 03.01.2025
Den Jahreswechsel vebringen wir auf der östlichsten Kanarischen Insel - Lanzarote
Ein Reisebericht von
Julia Kies
Anreise
Aus vielen verschiedenen deutschen Städten fliegen wir nach Lanzarote und lernen uns bei einem Willkommenstreffen in unserem Hotel in Puerto del Carmen das erste Mal kennen. Beim Abendessen lassen wir den Tag Revue passieren. Manche gehen danach sofort aufs Zimmer, andere schwingen noch das Tanzbein zu Live-Musik an diesem Abend.
Mondlandschaft und Feuerberge im Nationalpark Timanfaya, La Caleta de Famara
Gleich um 9 Uhr beginnt unsere Erkundung der Insel mit Anne, unserer örtlichen Reiseleiterin. Die Sonne lacht an diesem Morgen.
Als erstes machen wir einen entspannten Spaziergang in einem kleinem beschaulichen Yachthafen - Puerto Calero.
Danach fahren wir zum Nationalpark Timanfaya und stellen überraschend fest, dass es dort außergewöhnlich leer ist, wie sonst an keinen Tagen. Ein Teufelchen von Cesar Manrique markiert den Eingang.
Diese einzigartige Vulkanlandschaft mit 150 Meter tiefen Basaltschichten und bizarren Lavaformationen wurde bereits in mehreren Filmen verewigt (James Bond, Science-Fiction-Filme). 1730 gab es hier mehrere Vulkanausbrüche, die sechs Jahre lang andauerten. Von dem bekanntesten Künstler der Insel - Cesar Manrique - wurde das runde Restaurantgebäude "El Diablo" konzipiert. Davor dürfen wir in einigen Demonstrationen draußen erleben, wie heiß die Magmafelder sind, nämlich über Tausend Grad...In Erdlöcher gegossenes Wasser schießt wie ein Geysir aus dem Boden.
Anschließend begeben wir uns im Bus auf die außergewöhnliche Tour und sind den Vulkankratern und den Feuerbergen mit ihren faszinierenden Rot-, Braun-, Gelb- und Ockerschattierungen sehr nah. Im Besucherzentrum können wir uns später verschiedene Fotos und Erklärungen dazu anschauen.
Als nächstes fahren wir zum Mittagessen.
Weiterer Höhepunkt des Tages ist der längste (6 km) und imposanteste Strand auf Lanzarote - La Caleta de Famara. Hier tummeln sich viele Surfer.
Um 16 Uhr kehren wir in unser Hotel zurück.
Kunst und Kultur von Cesar Manrique
Der heutige Tag ist ganz dem stillprägenden Künstler, Architekten, Landschaftsgestalter und Visionär von Lanzarote - Cesar Manrique gewidmet. Dieser Mensch hat seine Heimatinsel wie kein anderer geprägt.
Unser erster Stopp ist die berühmte Villa Lagomar in Nazaret. Von außen betrachten wir diese wildromantische in den Steilhang eines Steinbruchs gebaute Villa und lauschen der Geschichte, wie der Hollywoodstar Omar Sharif es für einige Stunden besessen und anschließend verspielt haben soll. Cesar Manrique hat es konzipiert und Jesus Soto gebaut.
Danach fahren wir in die ehemalige Hauptstadt von Lanzarote Teguise mit seinem quirligen Markt und einer schönen Kirche.
Als nächstes besuchen wir den Kaktusgarten, Cesar Manrique's letztes Werk. Hier kann man etwa 10.000 Kakteen in einem wunderschön angelegten Garten mit einer Windmühle bewundern.
Zum Schluß geht es zur Fundacion von Cesar Manrique. Ein buntes Windspiel empfängt uns am Eingang der Stiftung.
Hier im stilprägende Wohnhaus des Künstlers (bis 1987) verschmelzen in genialer Weise Natur und Architektur. Das war ohnehin Manrique's Markenzeichen, was man in seinen zahlreichen Gebäuden und Landschaftsgestaltungen auch auf den anderen Kanarischen Inseln vorfinden kann.
Um 17 Uhr sind wir im Hotel zurück.
Der Norden: Cueva de los Verdes, Mirador del Rio, Haria, Jameos del Agua
An diesem Morgen steigen wir tief (bis zu 50 Meter) unter die Erde in eine ausgeleuchtete Lavaröhre "Atlantida" - Cueva de los Verdes, die zu einem vulkanischen Tunnelsystem gehört. Durch eine gewaltige Eruption des Vulkans Corona (etwa 1000 v. Chr.) entstand dieser spektakuläre Lavatunnel: Schöne faszinierende Farben von verschiedenen Mineralien begleiten uns an den Wänden. Am tiefsten Punkt der Höhle werden Konzerte veranstaltet, weil die Akkustik dort außergewöhnlich gut ist. Auch eine optische Täuschung kann man hier erleben...;-))
In etwa einer Stunde sehen wir das Licht am Ende des Tunnels und sind froh, wieder an der frischen Luft zu sein.
Als nächstes fahren wir zum Aussichtspunkt Miradoro del Rio, von wo man die Inseln La Graciosa, Montana Clara und Alegranza sehen kann. Schon auf dem Weg zum Aussichtspunkt fängt es an, stark zu regnen. Es wird kühl. Wir flüchten in das Innere des von Cesar Manrique gestalteten Baus mit abgerundeten weißen Wänden und genießen den schönen Blick bei einer Tasse Kaffee oder Tee.
Anschließend schauen wir uns eine Krippe in der kleinen Stadt Haria an.
Über Orzola gelangen wir zu Jameos del Agua (Wasserhöhlen), das zusammen mit Cueva de los Verdes zu einem langen Tunnelsystem gehört. Der Unterschied zwischen den beiden besteht jedoch darin, dass Cesar Manrique und Jesus Soto aus dieser Lavaröhre eine Art Erlebnisraum mit Auditorium, Restaurant und einem kleinen Pool kreiert haben. In der Höhle gibt es einen Salzwasserbecken, wo blinde Albinokrebse leben. Diese kommen ausschließlich auf Lanzarote vor!
Nach einem kurzen Stopp in Arrieta fahren wir zum Hotel zurück.
Krater El Golfo, Weinverkostung, Monumento al Campesino
Der heutige Tag ist ganz dem vulkanischen Wein auf Lanzarote gewidmet.
Doch zuerst fahren wir zu dem schönen Krater El Golfo, wo uns nach einem kurzen Spaziergang eine Überraschung in Form von einer grünen Lagune erwartet. Dabei handelt es sich um eines der einmaligen Naturphänomene auf Lanzarote. Die intensive grüne Farbe des Sees rührt von einer Algenart her. Die wunderschöne Sicht aufs Meer genießen wir natürlich auch.
Anschließend geht es in die Weinregion La Geria, im geographischen Zentrum von Lanzarote gelegen. Würde man auf diese Gegend aus der Vogelperspektive hinunter blicken, so sähe man laute C-Buchstaben. Denn die halbrunde Steinmauer aus Lavagesteinbrocken schützt die Weinrebe vor Wind. Nach einer ausführlichen Führung in der ältesten Weinkellerei der Kanarischen Inseln "El Grifo" (Familienunternehmen seit 1775) probieren wir drei verschiedene Weine.
Abschließend besuchen wir das Monumento al Campesino - ein Monument der Fruchtbarkeit. Auch hier gibt es ein Restaurant und schöne Räumlichkeiten zum Feiern sowie eine Töpferei, alles entworfen von Cesar Manrique.
Um ca. 15:30 kehren wir in unser Hotel zurück.
Um 19 Uhr treffen wir uns alle im Restaurant, um später das neue Jahr willkommen zu heißen.
Tag zur freien Verfügung
Heute steht der Tag zur freien Verfügung. Es ist etwas bewölkt, doch viele machen einen Spaziergang am Strand.
Freier Tag
Auch heute kann man dem süßen Nichtstun nachgehen. Jede Person auf seine Weise.
Vier Personen besuchen die Insel La Graciosa, zwei Damen fahren mit dem U-Boot weg. Am Abend lassen wir die ganze Reise Revue passieren.
Heimreise
Heute nehmen wir Abschied von der Feuerinsel. Nach einem kurzen Transfer zum Flughafen und einem verspäteten Flug landen wir in Frankfurt am Main. Manche Anschlussflüge wurden annuliert oder verpasst. Aus diesem Grund übernachten fünf Personen in Frankfurt und setzen ihre Heimreise am nächsten Tag fort. Andere kommen erst sehr spät zu Hause an. Eine hoffentlich schöne Reise geht zu Ende.
Liebe Reisegäste, es war mir eine Freude, euch zu begleiten. Bleiben Sie gesund und reisefreudig! Vielleicht sehe ich den einen oder die andere bei meiner nächsten Reise, und wir tanzen wieder zusammen:-)) Eure Julia K.