Reisebericht: Rundreise Madrid und Zentral–Spanien

08.05. – 14.05.2012, 7 Tage Rundreise Königsschlösser Spaniens – Salamanca – Madrid – Aranjuez – Toledo – Segovia – La Granja – Avila – El Escorial


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Madrid ist eine der aufregendsten Städte Europas mit einer unglaublichen Fülle an Museen, Grünanlagen und historischen Gebäuden. Durch unser zentral gelegenes Hotel konnten die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreicht werden.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Dienstag, 08.05.2012: Anreise

Unsere Reise begann mit unserer  pünktlichen Abholung durch die Transferunternehmen. Am Flughafen Dresden war unser Treffpunkt der Eberhardt-Counter. Da wir unsere Bordkarten bereits über den Online -Check ausgedruckt hatten, brauchten wir am Flughafen lediglich noch unser Gepäck aufzugeben. Während des Zubringerfluges mit Lufthansa nach München erhielten wir an Bord Getränke und einen Schokoladenriegel. Am Flughafen München war unsere Gruppe komplett. Zu den Gästen, die ab Dresden geflogen waren, kamen jetzt noch die Gäste vom Flughafen Leipzig-Halle hinzu. Der Weiterflug nach Madrid erfolgte mit einer kleinen Verspätung. An Bord gab es ein Mittagessen und Getränke. Auch die Landung in Madrid verzögerte sich etwas, da der Luftraum überfüllt war und wir auf die Landeerlaubnis warten mussten.
Nach unserer Landung und der Entgegennahme des Gepäckes wurden wir von unserem örtlichen Reiseleiter Christian in der Empfangshalle begrüßt und zum Bus begleitet. Da der Koffer einer Reisenden unserer Gruppe fehlte, blieb ich mit ihr auf dem Flughafen zurück, um Auskunft über den Verbleib des Koffers zu erhalten. Der Koffer wurde am nächsten Tag ins Hotel gebracht. Vom Nachmittag bis zum Abendessen war für alle Gäste Freizeit für ein erstes Kennenlernen der spanischen Hauptstadt. Unser Hotel Ganivet, welches 10 Minuten vom Hauptplatz Plaza Mayor entfernt liegt, war dafür die ideale Ausgangsposition.

2.Tag, Mittwoch, 09.05.12: Madrid pur!

Am heutigen Tag wollten wir Madrid kennenlernen. Unser örtlicher Reiseleiter Christian holte uns zur Stadtrundfahrt mit dem Bus vom Hotel ab. Während der dreistündigen Rundfahrt sahen wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der spanischen Metropole und legten an der Stierkampfarena, am Bernabeu-Stadion von Real Madrid und am Atocha-Bahnhof Fotostopps ein. Anschließend hielten wir am Plaza de Oriente, um das Palacio Real, das königliche Schloss, zu besichtigen. Da wir eine große Gruppe waren, wurden wir in zwei kleinere aufgeteilt und ein weiterer Stadtführer, Juan Jose, übernahm die zweite Gruppe.
Es war Philipp II., der ab 1561 den alten maurischen Alcàzar zum Regierungssitz um- und ausbaute und den Regierungssitz von Toledo nach Madrid verlegte. Besonders eindrucksvoll waren die Wohnräume Karls des III., das Porzellanzimmer und der mit rotem Samt verkleidete Thronsaal. Nach der Besichtigung des königlichen Schlosses war für den Rest des Tages Freizeit für eigene Entdeckungen vorgesehen. Ein Teil der Gruppe spazierte mit mir gemeinsam zum Plaza Mayor und nach der Mittagspause über die Plätze Puerta de Sol und Santa Ana zum Parlament sowie zu den Museen Thyssen-Bornemysza und Prado.
Das Museo del Prado zählt zu den bedeutendsten Museen der Welt und geht auf eine königliche Sammlung der Habsburger zurück, die später von den Bourbonen fortgesetzt und komplettiert wurde. Nach der Freizeit trafen wir uns dann am Abend zum gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant am Plaza de Mayor.

3.Tag, Donnerstag, 10.05.2012: Salamanca und Avila

Nach dem Frühstück fuhren wir von Madrid aus in Richtung Westen und durch einen 3323 m langen Tunnel durch die Gebirgskette Sierra de Guadarrama an Avila vorbei nach Salamanca. Salamanca ist die berühmteste Universitätsstadt Spaniens und zählt aufgrund ihrer zahlreichen Baudenkmäler zu den beliebtesten Reisezielen des Landes. Die Altstadt wurde ausnahmslos aus dem goldgelben Sandstein aus Villamayor errichtet. An der Römerbrücke am Rio Tormes wurden wir von unserem örtlichen Reiseleiter Lorenzo abgeholt. Als erstes besichtigten wir die alt-ehrwürdigen Universitätsgebäude, in denen auch schon Miguel Cervantes studiert hatte. Beeindruckend waren die jahrhundertealten Hörsäle mit ihren schlichten Holzbänken. Das Schreiben stand damals nicht im Vordergrund, viel wichtiger war das genaue Zuhören und Auswendiglernen.
Gleich neben der Universität steht die Kathedrale, welche wir anschließend besuchten. Die Kathedrale besteht aus dem Kirchengebäude der Alten Kathedrale mit dem Kreuzgang und aus dem Kirchengebäude der Neuen Kathedrale.  In der romanischen Alten Kathedrale ist das Rentabel mit Darstellungen aus der Geschichte Christi von herausragender Bedeutung. Ebenso eindrucksvoll sind die Seitenschiffe und die Wandgräber, welche mit farbigen Fresken ausgemalt sind. Die neue Kathedrale fasziniert weniger durch ihre Farbigkeit als durch die Ausmaße des spätgotischen Bauwerkes an sich. Von der Kathedrale spazierten wir zum Casa de las Conchas, dem Muschelhaus, in dem heute die Universitätsbibliothek sowie die Touristinformation untergebracht sind. Seinen Namen erhielt das Haus aufgrund der Jakobs-Muschel-Darstellungen an der Außenfassade.
Den Abschluss unseres Stadtrundganges bildete die Besichtigung des Plaza Mayor, an dem wir uns auch von unserem Stadtführer Lorenzo verabschiedeten, um unsere wohlverdiente Mittagspause anzutreten. Am Nachmittag fuhren wir von Salamanca in das 1130 m hoch gelegene Àvila. Die Stadt ist seit der christlichen Rückeroberung im 11.Jahrhundert von einer gewaltigen, 12 Meter hohen Mauer umgeben. Dieses eindrucksvolle Stadtbild erschloss sich uns am besten vom Aussichtspunkt Cruz de los Cuatro Postes, einer kleinen offenen Kapelle auf der anderen Seite des Rio Adaja. In Àvila spazierten wir dann zum Convento Santa Teresa, dem Geburtsort der Heiligen Theresa von Àvila, der bedeutendsten spanischen Nationalheiligen.
Die Kathedrale von Àvila hatte leider schon geschlossen, so dass wir nach dem gemeinsamen Spaziergang zur Touristinformation noch etwas freie Zeit, zum Beispiel für einen Spaziergang auf der gewaltigen Stadtmauer, hatten. Von Àvila aus fuhren wir auf direktem Wege nach Madrid zurück, wo wir nach einem langen Ausflugstag am Abend wieder eintrafen.

4.Tag, Freitag, 11.05.2012: Toledo und Aranjuez

Die Ursprünge Toledos gehen bereits auf die Zeit der iberischen Carpentaner zurück, welche die Stadt zu ihrer Hauptstadt machten. Auch bei den Westgoten war die Stadt Hauptstadt. Mit Einzug der Mauren und Araber gelangte Toledo durch Waffenfabrikation sowie Seidenindustrie zu Wohlstand. Nach der christlichen Rückeroberung wurde die Stadt Residenz der Könige von Kastilien und die berühmte Übersetzerschule machte Schriften der Medizin, Astronomie und Philosophie dem Abendland zugänglich. Juden, Christen und die Anhänger des Islam lebten lange Zeit friedlich und tolerant miteinander.
Unsere Besichtigung Toledos begann mit der Fahrt zum Aussichtspunkt auf der Südseite des Rio Tajo. Von diesem hochgelegenen Punkt gelangen uns die schönsten Aufnahmen der Stadt. Anschließend fuhren wir zur Stadtmauer und von dort mit der Rolltreppe in die Altstadt hinauf. Unser Spaziergang führte zum San Juan-Kloster und zur ehemaligen Synagoge, heute  Santa Maria la Blanca genannt. Der Höhepunkt war die Besichtigung der Kathedrale, besonders der Kapitel-Saal mit den Gemälden ehemaliger Kardinäle und Erzbischöfe von Toledo sowie die Sakristei mit Kunstwerken so berühmter Maler wie El Greco, Francisco de Goya oder von Raffael. Von der Kathedrale aus spazierten wir zum Zocodover-Platz, wo wir unseren Stadtrundgang beendeten und im Anschluss Freizeit für die Mittagspause oder für eigene Erkundungen hatten.
Am Nachmittag fuhren wir nach Aranjuez, der königlichen Sommerresidenz der spanischen Könige. Die Temperaturen in Aranjuez waren mit über 30 Grad ebenfalls sehr sommerlich. Die Besichtigung des Palacio Real, des königlichen Palastes, dauerte eine knappe Stunde. Mit Hilfe der Audioguides konnte sich jeder von uns nach Belieben über die einzelnen zur Schau gestellten Räume informieren. Auch hier waren, wie im Palacio Real in Madrid, der Thronsaal und der Porzellansaal die beeindruckendsten Palastsäle.
Nach der Besichtigung der Innenräume spazierten wir durch die Gärten von Aranjuez, namentlich durch den Jardin de la Isla (der Garteninsel) und den großen Garten vor der Palastanlage mit seinen Wasserbecken und Statuen (Jardin de las Estatuas). Von Aranjuez aus fuhren wir anschließend zu unserem Hotel in Madrid zurück.

5.Tag, Samstag, 12.05.2012: Segovia und La Granja

Am Morgen wurden wir von unserem örtlichen Reiseleiter Christian zu unserem Ausflug nach Segovia abgeholt. In Segovia haben sich Baudenkmäler aus fast 2000 jähriger Geschichte erhalten. Fasziniert standen wir vor dem römischen Aquädukt, welches bis in die 70er Jahre des 20.Jahrhundert zur Wasserversorgung der Stadt beitrug. Genau wie wir mag es auch Kaiser Trajan betrachtet haben. Danach spazierten wir zum Plazuela de San Martin, in dessen Mittelpunkt ein Denkmal des Comunero-Kämpfers Juan Bravo steht. Von dort gelangten wir zum Plaza Mayor und in die Kathedrale Segovias. Der gotische Kathedralenbau besticht durch sein helles Baumaterial aus gelbem Sandstein und seine gewaltigen, tragenden Säulen in Inneren. Unser nächster Besichtigungspunkt war der Alcàzar, eine Burganlage welche hoch über einem Felsvorsprung die Altstadt abschließt.
Die Anlage wurde im 11. Jahrhundert auf den Grundmauern einer arabischen Festung erbaut  und im 15. Und 16. Jh. prächtig ausgestattet. Hier heirateten Philipp II. von Spanien und Anna von Österreich. Nachdem wir den Festungspalast besichtigt hatten, war wieder Zeit für die Mittagspause oder individuelle Besichtigungen. Viele nutzten die Zeit, um zur Kirche San Esteban zu laufen, in der im Jahre 1474 Isabella zur Königin von Kastilien-Lèon gekrönt wurde. Auf dem Rückweg waren bereits viele Puppenspieler zu sehen, da Segovia Austragungsort des jährlichen Puppenfestivals ist.
Von Segovia fuhren wir am Nachmittag nach La Granja, der Residenzanlage des Bourbonenkönigs Philip V.. Einzigartig sind die Gartenanlagen von La Granja, die in ihren Ausmaßen sogar die von Versailles übertreffen. Wir nutzten unseren Aufenthalt im Grünen, um einen kleinen Spaziergang zu machen oder auf einer Bank sitzend die Ruhe und Perfektion der Anlage zu genießen. Anschließend fuhren wir von La Granja aus über eine Serpentinenstraße zum 1860 m hohen  Puerto de Navacerrada- Pass und von dort zurück zu unserem Madrider Hotel.

6.Tag, Sonntag, 13.04.2012: El Escorial und Freizeit in Madrid

Für viele Gäste war die Besichtigung der Klosterschloss-Anlage El Escorial der Höhepunkt der Reise. Nach unserer Ankunft in El Escorial wurden wir durch unsere örtlichen Führer Juan Jose und Ines in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Klosterschloss-Anlage El Escorial ist in seinen Ausmaßen das größte Renaissancegebäude der Welt. Nach dem Sieg gegen die Franzosen im Jahre 1557 gelobte Philipp II. ein Kloster zu Ehren des Heiligen Lorenzo zu errichten. Gleichzeitig sollte der Bau den Habsburgern ein monumentales Denkmal setzen. Wir besichtigten die Klosterkirche, die Gemächer von Philipp II., welche mit Kunstwerken zeitgenössischer Maler ausgestattet sind. Das Arbeitszimmer und das Schlafzimmer des Monarchen sind geradezu schlicht und winzig, wenn man bedenkt, dass hier die Fäden des spanischen Imperiums zusammenliefen.
Den Abschluss der Besichtigung bildete der Besuch der Bibliothek mit wertvollen Handschriften und Dokumenten der damaligen Zeit. Nach einer Fotopause in den sich anschließenden Gartenanlagen spazierten wir zurück zum Busterminal und fuhren von dort mit dem Bus nach Madrid zurück. Die meisten Gäste hatten sich für den freien Nachmittag schon etwas vorgenommen. Wer noch keinen Plan hatte, dem bot ich einen Spaziergang und eine Fahrt zur Casa de Campo an. Mit der Metro fuhren wir bis zum Plaza de Espana (Spanischen Platz), um von dort zum Templo de Debod zu spazieren. Der Tempel liegt inmitten einer grünen Parkanlage. Anschließend brachte uns die Kabinenbahn zur Casa de Campo, dem ehemaligen Jagdgelände Philipp II..
Im dortigen Restaurant genossen wir von der Aussichtsterrasse einen prächtigen Blick auf die Silhouette der Stadt. Am schönsten war der Spaziergang durch den Campo-Park hinunter zum See und zum Schlossgarten des Palacio Real. Man vergisst, dass man sich in einer Großstadt befindet, und genießt die Ruhe und die Aussicht.
Am Abend trafen wir uns zum Abendessen in einem Restaurant am Plaza Mayor.

7.Tag, Montag,  14.05.2012: Heimreise

Am Vormittag unseres letzten Reisetages war wieder Freizeit für eigene Unternehmungen. Pünktlich um 12.30 Uhr wurden wir dann vom Hotel abgeholt und zum Flughafen Madrid- Barajas gefahren. Unsere Bordplätze hatten wir bereits über den Online-Check in gebucht und uns ausgedruckt. Vor der Abgabe unserer Koffer gerieten wir irrtümlicherweise in die Sicherheitskontrolle. Nachdem sich unsere Aufregung gelegt hatte, lief alles Weitere wie geplant ab. Pünktlich starteten wir zum Flug nach München.  Dort verabschiedeten wir uns von den Gästen, die nach Leipzig-Halle weiterfliegen sollten. In Dresden standen alle Transferunternehmen pünktlich zur Abholung bereit.
Es war eine sehr schöne und erlebnisreiche Reise! Danke an alle Reiseteilnehmer!
Dirk Schlosser

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