Reisebericht: Rundreise Spaniens Atlantikküste vom Baskenland nach Galizien

28.08. – 08.09.2022, 12 Tage Rundreise Bilbao – San Sebastian – Atlantikküste– Santander – Altamira–Höhle – Jakobsweg – Picos de Europa – Oviedo – Santiago de Compostela – Porto


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Das grüne Spanien an der nördlichen Atlantikküste ist überraschend anders: mondäne Seebäder und mittelalterliche Dörfer, herrliche Sandbuchten, gesäumt von grünen Hügeln und den Berggipfeln der Picos de Europa. Ein Genuss für alle Sinne, denn auch die Kulinarik ist außergewöhnlich. Und dann noch der Jakobsweg, der an vielen Orten unseren Weg kreuzt und nicht nur bei den Pilgern für Besinnlichkeit und Neufindung steht. Wir begeben uns auf Spurensuche.
Ein Reisebericht von
Birgit Kirchner
Birgit Kirchner

1.Tag – 28.08.22 Anreise nach Bilbao

Vom Treffpunkt am Flughafen Frankfurt flogen wir gemeinsam nach Bilbao, der größten Stadt des Baskenlandes. Schon beim Anflug beeindruckte uns die Lage in einem Talkessel und die grüne, hügelige Umgebung war gut zu erkennen.
Das Hotel Occidental, ein ansprechendes, modernes Stadthotel oberhalb der Altstadt war unser Domizil. Voller Erkundungsdrang machten sich einige auf zu einem Spaziergang in die Altstadt. Es war das Ende des Stadtfestes und entsprechend viel los in der Stadt.
Beim gemeinsamen Abendessen im Hotel und Austausch in der Gruppe konnten wir uns etwas kennenlernen.

2.Tag – 29.08.2022 Bilbao

Die Stadtrundfahrt mit der örtlichen Reiseleiterin Mabel führt uns zunächst auf den Monte Artxanda. Der Panoramablick auf die Stadt und das spektakuläre Guggenheimmuseum ist beeindruckend. Entlang der Adelspaläste im vornehmen Vorort Getxo erreichen wir die Mündung der Ria und sehen den Strand und Hafen von Bilbao. Die Puente Vizcaya, die Hängebrücke mit der außergewöhnlichen Schwebefähre, ist ein beeindruckendes Konstrukt, bereits im Jahre 1893 erbaut, das den Fluss Nervion überspannt und heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Wir haben schon von der Verwandlung der Stadt gehört. Aus einer schmutzigen Industriestadt ist eine Kunst- und Architekturdestination entstanden. Das Highlight dabei ist zweifelsohne das weltweit bekannte Guggenheimmuseum.
Vorbei an der Zubizuri-Brücke von Calatrava, in der Form eines Segelschiffs und mit gläsernem Boden, an den Hochhaustürmen Isozaki, der Universität von Deusto, Torre Iberdrola fahren wir bis zur Altstadt. Wir spazieren am Fluss Nervion entlang bis zum Theater Arriaga, von wo die 7 calles (7 Gassen) im „casco viejo“ parallel bis zur Markthalle führen. Wir sehen die Plaza Nueva, die Kathedrale Santiago, einige interessante Gebäude, wo die Überschwemmungshöhe der Stadt im Jahre 1983 markiert ist. Dann wollen alle nur noch zur Markthalle, wo die köstlichsten Leckereien und Pintxos zur Mittagszeit warten.

Der Besuch des Guggenheim Museums von Frank Gehry steht am Nachmittag an. 1997 eröffnete dieser spektakuläre Bau und beherbergt vor allem moderne Kunst. Die riesigen Werke einer Sonderausstellung „Der Stoff der Zeit“ von Richard Serrak sind seit 2005 ein Publikumsmagnet. Weitere wertvolle Unikate, wie die Ikone Marlin von Andy Wharhol sind sehr bekannt. Neben all dem ist es auch die beeindruckende Architektur von Innen und Außen, die das Museum weltbekannt machten. Am Ende bestaunen wir vor dem Haupteingang den Blumenhund Puppy von Jeff Coons.
Ein Spaziergang führt uns am Fluss entlang zum Restaurant Zurekin, beim Abendessen genießen wir leckere Pintxos (die baskische Version der Tapas) und dazu natürlich den passenden Wein. Welch ein gelungener Einstieg!


3. Tag – 30.08.2022 San Sebastian

Der Traum der Belle Epoque erwartet uns nach 1,5 Std. Fahrt von Bilbao. Donostia, wie der baskische Name dieser bezaubernden Stadt lautet, hat eine traumhafte Lage. Am Miramar-Palast, einst Sommerresidenz der spanischen Königin Maria-Christina, können wir einen ersten Blick von oben auf die schöne Bucht werfen.
Danach wartet die Altstadtbesichtigung auf uns. Vom Busbahnhof führt uns Lourdes, die lokale Stadtführerin, am Fluss entlang und über die pompöse Brücke des Flusses Urumea. Von hier sehen wir das moderne Gebäude des Kursaal (Palacio de Congresos). Doch nun geht es hinein in die Altstadt, die durch 7 Tore erreichbar ist. Vorbei an der Markthalle La Bretxa kommen wir zur Plaza Constitución mit nummerierten Fenstern, ehemals Stierkampfarena. Die pittoresken Gassen sind gesäumt von unzähligen Pintxos-Bars und kleinen Läden. Sehr einladend! Wir bestaunen das Portal der Basilika Santa Maria und kommen zum alten Hafen. Wir enden am Casa Constitutional, dem Rathaus, das an das Casino von Monaco erinnert. Und da ist auch die Bucht La Concha! Was für ein Anblick!
Hier sehen wir auch die ersten Pilger des Jakobsweges. Es ist höchste Zeit für das Mittagessen und so machen sich alle auf in die Gassen oder zum La Concha-Strand. Es ist auch Zeit für einen Strandspaziergang und alle sind sehr angetan von dieser Stadt.
Doch das Highlight kommt erst noch. Nach einem kurzen Besuch der 3 Skulpturen „Peine del Viento“ des Architekten Eduardo Chillida fahren wir mit der alten Zahnradbahn hinauf auf den Monte Igueldo, Hausberg der Stadt. Das Panorama ist unbeschreiblich – eine wunderschöne Bucht, Strand, Stadt, umgeben von grüner Natur.
Entlang der Küste geht es zurück und wir stoppen nochmals im schönen Örtchen Getaria mit einer sehenswerten Kirche und dem Monument des Seefahrers El Cano.
Beim Abendessen im Hotel ist immer noch die Begeisterung zu spüren.


4. Tag – 31.08.2022 – Laredo, Santoña und Santander

Auf nach Kantabrien! Wir erreichen nach kurzer Fahrt Laredo, ein Badeort am Atlantik, mit einem schönen, alten Ortskern. Wir erklimmen den Hügel durch malerische Gassen und erreichen die Kathedrale Santa Maria, doch leider ist sie noch geschlossen. Am alten Rathaus vorbei kommen wir abwärts in den neuen Stadtteil zum Hafen.
Unser Ausflugsboot nach Santoña wartet. Wir genießen die Fahrt durch die Bucht bis zum Leuchtturm, bei schönem Wetter ein beliebtes Badeziel der Einheimischen, doch heute ist es leider bewölkt. Kurz vor dem Anlegen in Santoña sehen wir die Festungsanlage und die Sümpfe des Naturparks Las Marismas. Am Denkmal von Juan de la Cosa, dem Kartograph von Columbus, steigen wir wieder in den Bus.
Und schon geht es weiter nach Santander, dem mondänen Badeort Kantabriens. Mit seinen herrschaftlichen Villen, Palästen und dem pompösen Casino an der Strandpromenade ist es wiederum ein bekanntes Seebad und beliebtes Urlaubsziel der Spanier.
Die Banktürme und chicen Boutiquen der Innenstadt auf der Fußgängerzone La Pereda sehen wir kaum, da uns strömender Regen schnell einkehren lässt. Den Leuchtturm lassen wir heute aus und fahren direkt zum Hotel.
Wir wohnen im Hotel Santemar, ideal nur 100m vom Strand, und unternehmen später einen Spaziergang zur Magdalenen-Halbinsel. Dort bietet sich neben dem Schloss und einem kleinen maritimen Zoo ein großartiger Blick auf die Küste. Ein erholsamer Nachmittag am Meer.


5. Tag – 01.09.2022 Santillana del Mar, Altamira–Höhle und Gaudí–Haus

Wir fahren eine halbe Stunde früher los und stoppen noch am Aussichtspunkt Faro Cabo Mayor (Leuchtturm), bevor wir nach kurzer Fahrt das mittelalterliche Santillana erreichen. Das Museumsdorf entzückt mit seiner Architektur, blumengeschmückten Fenstern , Kopfsteinpflaster und der Klosterkirche der Santa Juliana (12.Jh.) , der Namensgeberin am oberen Dorfende. Gerne würden wir uns hier noch etwas aufhalten, doch der Besuch der Altamira-Höhle wartet auf uns.
Altamira ist der erste Ort, wo die Höhlenkunst der Altsteinzeit entdeckt wurde. Die uralten, geheimnisvollen Zeichnungen und Malereien (ca. 35.000-14.000 Jahre alt) in der nachgebildeten, neuen Höhle wirken wie echt. Die Tiermotive (Hirsche, Bisons, Pferde, Wildschweine) sind Ausdruck der Jäger und Sammler, die dort Zuflucht fanden, bevor die Höhle über Jahrtausende verschüttet war und somit so gut erhalten blieb. Im Museum ist dies alles zu sehen und nachvollziehbar.
In Comillas machen wir zunächst Mittagspause, dann wollen wir die Villa de Quijano (El capricho de Gaudí) besichtigen, in Parkanlage des Schlösschens Sobrellano. Ein kurzer Fußmarsch bringt uns zum Gaudí-Haus, welches als „Laune von Gaudí“ betitelt wird, dem bekannten katalanischen Architekten, der seine Kunstwerke vor allem in Barcelona realisiert hat. Die Villa wirkt hell und fröhlich mit ihren vielen Fenstern, der Sonnenblumendekoration und den Musiksymbolen. Die Führung war überraschend und unterhaltsam.
Wir fahren hinauf in die Berge. In Arenas de Cabrales, im bekannten Käsereidorf, gibt es den berühmten Edelschimmelkäse von Asturien zu kosten. Zuvor werden uns die Stallungen der Ziegen und Schafe gezeigt und die aufwändige Käseherstellung genau erklärt. Die Käserei El Cabriteu hat mehrere weltweite Auszeichnungen mit ihrem Käse gewonnen. Er schmeckt in der Tat vorzüglich.
Am Ende dieses langen, sehr eindrucksvollen Tages kommen wir in Ribadesella an, ein Küstenort mit der Silhouette der „Picos de Europa“ im Hintergrund. Unser Gran Hotel del Sella liegt einerseits direkt am schönen Strand und an der anderen Seite an der Ria de Sella, der Flussmündung. Wir sind alle begeistert!
Beim vorzüglichen Abendessen im Hotelrestaurant mit Meerblick und Sonnenuntergang sind sich alle einig, dass wir hier so schnell nicht wegwollen!


6.Tag – 02.09.2022 Wallfahrtsort Covadonga, die Seen und Oviedo

Wir machen nochmals einen Abstecher in die Berge der Picos de Europa und besuchen die heilige Grotte und die Kathedrale von Covadonga. Dieser Wallfahrtsort ist Teil der spanischen Identität, da hier die Rückeroberung Spaniens von den Mauren (Reconquista) ihren Anfang nahm. Der Westgote Don Pelayo gewann hier schon im Jahre 722 die Schlacht gegen die Mauren, mit Hilfe der Jungfrau Maria, wie die Legende erzählt. In der Marien-Grotte ist das Grab von Don Pelayo und seiner Familie untergebracht.
Wir wollen natürlich auch hinauf zu den Covadonga-Seen, ein landschaftliches Highlight der Reise. Da das Wetter es gut mit uns meint, steigen wir in die bestellten Kleinbusse und fahren hinauf. Die beiden Gletscherseen Lago Enol (1070m) und Lago de la Ercina (1108 m) sind stellenweise bis zu 40m tief und beeindrucken bei Sonnenschein durch ihre grüne Farbe. Vom Mirador (Aussichtspunkt), hat man einen schönen Blick auf beide Seen und die herrliche Berglandschaft. Ein Höhepunkt – im wahrsten Sinne des Wortes!

Weiterfahrt nach Oviedo. Als wir bei Regen in der Stadt ankommen, sind alle froh, dass der Stadtrundgang auf den nächsten Morgen verschoben wurde.


7.Tag – 03.09.2022 Oviedo – Playa de las Catedrales und die Römerstadt Lugo

Vormittags Stadtführung in Oviedo. Nur wenigen außerhalb Spaniens ist bewusst, welche Bedeutung Asturien und seine Hauptstadt Oviedo für Spanien hat. Der spanische Thronfolger hat jeweils den Titel Prinz von Asturien bzw. derzeit Princesa de Asturias. Dies stammt noch aus dem 9.bzw.10.Jahrhundert, als Oviedo Regierungssitz des Königreiches Asturias war. So verwundert es nicht, dass es viele schöne Gebäude und Plätze gibt, die Universität, wie auch die große, gotische Kathedrale aus dem 16.Jh. mit einem berühmten Altarbild.
Oberhalb der Stadt, auf dem Monte Naranco, können wir zwei besondere Monumente aus vorromanischer Zeit bewundern. Die Kirche Santa Maria del Naranco im 9.Jh. errichtet, und etwas oberhalb San Miguel de Lillo, beides UNESCO Weltkulturerbe.

Wir fahren mittags weiter zum Kathedralenstrand bei Ribadeo. Der optimale Zeitpunkt für einen Besuch ist von der Ebbe abhängig. Es passt gegen 15 Uhr, dann können wir über den Strand in voller Breite und Eindrücklichkeit spazieren. Das Meer hat hier in Jahrtausenden Bögen und Durchgänge aus dem Stein gewaschen, Felstore, die an ein Gotteshaus erinnern und bei Flut gänzlich überschwemmt sind. Der Zugang zu diesem Spektakel ist in den Sommermonaten streng limitiert und nur mit langer Vorreservierung der Eintrittskarten möglich. Sich hier den Wind um die Nase wehen zu lassen, war schon ein besonderes Erlebnis!
Lugo erreichen wir erst am frühen Abend. Deshalb gehen wir gleich durch eines der 10 alten Stadttore (San Pedro) zur Plaza Mayor. An diesem Platz beeindruckt das alte Barock-Rathaus aus dem 18. Jahrhundert und die Statue des römischen Stadtgründers Lucus Augusti.
Die Altstadt von Lugo ist auf einer Länge von zwei km von der ältesten, komplett erhaltenen, römischen Stadtmauer umgeben, 5m dick, 8-12m hoch und mit über 100 halbrunden Türmen. Weitere Zeugnisse aus der Römerzeit (römische Thermen, Brücke etc.) sind in der Stadt verstreut zu sehen. Über die Stadtmauer liefen wir zurück zum Stadttor, wo unser Bus wartete.

Die Weiterfahrt nach A Coruña bot sich an für eine Pause mit Siesta. Kurz noch Check-in im Hotel und schon geht es weiter.
Das Abendessen wartete bereits in einer schönen Tapas-Bar in der Altstadt. Welch ein gelungener Tag!


8.Tag 04.09. 2019 – La Coruña zum Kap Finisterre und Santiago de Compostela

Vor Abfahrt können wir in A Coruña noch den Herkulesturm bestaunen. Es ist der älteste, noch betriebene Leuchtturm aus der Römerzeit (1.Jh.) und ebenfalls UNESCO Weltkulturerbe. Wir wollen auch nicht abreisen, ohne zu erfahren, warum La Coruña den Beinamen „Stadt aus Glas“ bekommen hat. Wir bestaunten schon am Vorabend die alten Kaufmannshäuser mit ihren verglasten Balkonen, die sich in der Sonne spiegeln. Die Hafenstadt mit 250 Tsd. Einwohnern hat auch eine malerische Altstadt und drei sehenswerte Museen, doch dafür fehlte uns leider die Zeit.

Das Kap Finisterre blieb uns leider verborgen. Es versteckte sich in dicksten Regenwolken und es goss wie aus Kübeln. So standen wir nur kurz nahe dem „Ende der Welt“, und suchten vergeblich die Aussicht auf das Meer und die Küste. Hier – an der Costa da Morte - ist auch die allerletzte Etappe des Jakobswegs, nachdem die Pilger Santiago erreichten. Zumindest den Namen (Todesküste) können wir jetzt nachvollziehen.

Und schon erwartete uns Santiago de Compostela, Pilgerziel am Ende des Jakobsweges, mit dem Jakobsgrab in der Kathedrale. Heutzutage steht die lange Wanderung auch für Sinnfindung, Krisenbewältigung und Neuorientierung von Menschen aus der ganzen Welt.
Wir bezogen unsere Zimmer im hübschen Hotel Compostela, vorteilhaft am Rande der Altstadt gelegen. So konnten wir uns mit unserem Stadtführer Bartug gleich zu Fuß in die Gassen der Altstadt begeben und zum Platz Obradoiro vor der Kathedrale. Die Fassade der Kathedrale ist beeindruckend, wie auch das Ensemble der Gebäude an diesem großen Platz. Von der Galerie des Museums hat man einen schönen Blick darauf. Eine ausführliche Führung in der Kathedrale fehlte natürlich nicht. Randvoll mit Informationen kamen wir wieder im Hotel an und freuten uns auf das Abendessen.


9. Tag – 05.09.2022 Halbinsel O’Grove und La Toja

Einer Saga nach, hat sich Gott bei der Erschaffung der Welt mit der Hand am Rande von Galicien abgestützt und der Abdruck seiner Finger hinterließ die Rias – fjordähnliche Buchten – im Norden die Rias Altas und an der Westküste die Rias Baixas.
Heute fahren wir an die Westküste und sehen die Rias Baixas, genauer gesagt die Ria de Arousa bei O’Grove. Der Fischerort lebt von der Muschelzucht und natürlich wollen wir mehr dazu erfahren. Bei einer -trotz Regen- sehr vergnüglichen Schifffahrt mit Muschelverkostung und Wein sehen wir die Muschelbänke und bekommen die Erläuterung dazu. Neben Miesmuscheln und Jakobsmuscheln, die jeweils an Schnüren wachsen und bis zur Reife über ein Jahr lang Betreuung brauchen, werden auch Austern gezüchtet. Es hat super geschmeckt und wurde reichlich aufgetragen. Alle gehen vergnügt und guter Dinge von Bord.
Über die Brücke geht es auf die Insel La Toja, ein mondänes Seebad mit Casino und Grandhotel, Urlaubsziel der Schönen und Reichen. Es regnet in Strömen, doch bei der Rundfahrt mit dem Inselbähnchen auf Rädern macht uns dies nichts aus. Wir spazieren noch zur Muschelkirche und kaufen bei der ehemaligen Seifenfabrik die einzigartige schwarze La Toja-Seife.
Es geht weiter zum längsten Strand Galiciens, La Lanzada, der sehr malerisch aussieht. Doch heute ist es für einen Spaziergang definitiv zu windig und dicke Regenwolken türmen sich am Himmel. Wir beschließen einen Abstecher zum Fischerdorf Combarro zu machen und dort im schönen, mittelalterlichen Ortskern eine späte Mittagspause zu verbringen. Es gibt schöne Lädchen und gute Fischrestaurants direkt am Wasser. Wir sehen auch originale Hórreos (Speicherhäuschen) auf Pfosten. Leider öffnet der Himmel nun erneut seine Schleusen.
Gegen 17h sind wir zurück in Santiago und es bleibt noch Freizeit für eigene Entdeckungen.
Auch nach dem Abendessen können wir noch die Altstadtgassen genießen.


10.Tag – 06.09. 2022 Die Templerburg in Baiona, La Guarda und der Aussichtspunkt auf dem Berg Santa Trega.

Ein Spaziergang auf der Wehrmauer des Fortaleza de Monterreal mit herrlichen Ausblicken führt uns am Ende zum Hotel Parador de Baiona. Bei einem Kaffee auf der Terrasse können wir nur bestätigen, dass dies wohl der Parador mit der schönsten Lage und Aussicht sein muss. Einige besuchen den Hafen mit der Replik der „La Pinta“, eines der drei Schiffe von Christoph Columbus. Hier im Hafen erfuhren die Menschen am 01.03.1493 als erste von der Entdeckung Amerikas, als die La Pinta hier einfuhr. Auch die Altstadt von Baiona mit ihren Gassen und netten Restaurants ist einen Besuch wert. Wir lassen uns noch Zeit zum Mittagessen, kommen später am Fischerort A Guarda vorbei.
Dann geht es hoch hinauf auf den Monte Santa Tecla (Santa Trega 340m) und eine grandiose Aussicht auf die Ria des Grenzflusses Rio Miña, die Grenze zwischen Galicien und Portugal, begeistert nicht nur die Fotografen. Zu guter Letzt stoppen wir am Keltendorf mit seinen typischen Rundbauten, den Castros. Es wurde strategisch günstig hier angelegt.

Kurz darauf sind wir schon in Portugal und auf dem Weg nach Porto. Wir stellen die Uhr um eine Stunde zurück und kommen somit schon um 17.30h im Hotel an. Die Lage des Hotels am Douro-Ufer fordert zunächst noch unseren Busfahrer, doch schließlich finden wir eine Haltestelle. Wir sind begeistert von dem charmanten Boutiquehotel Vila Gale Porto Ribeira.


11.Tag – 07.09.2022 Porto – UNESCO Weltkulturerbe auf drei Hügeln

Mit der örtlichen Stadtführerin Isabell (mit schwäbischem Einschlag) machen wir uns auf den Weg die Stadt zu entdecken. Unsere Panoramatour führt uns entlang an eindrucksvollen Villen bis zum Meer. Der Stadtstrand Matosinhos ist gut besucht, obwohl der Atlantik hier eher mäßige Temperaturen hat. Weiter hinten sehen wir das Kreuzfahrtterminal. An der Festung (Käseschloss) vorbei kommen wir ins Nobelviertel Foz, an der Mündung des Douro in den Atlantik gelegen. Auf der Boa Vista Allee nähern wir uns dem Stadtzentrum. Wir sehen zunächst das eigentliche Wahrzeichen, den Clerigos Turm, auch Finger genannt. An der Bücherei Libreria Lello steht eine lange Warteschlange. Harry Potter-Fans sorgen für den Andrang.
Eindrucksvolle Brücken überspannen den Douro, auch sie sind Wahrzeichen von Porto. Links die Altstadt von Porto, rechts (auf der Schattenseite) liegt Gaia. Beide verbunden durch die Brücken. Wir streifen zu Fuß durch die Altstadt und sehen den Bahnhof Sao Bento mit kunstvollen Azulejo-Malereien, die Fußgängerzone Rua das Flores und die Kathedrale in der Oberstadt. Dann geht es abwärts durch enge Gassen, vorbei an urigen Wohnhäusern ins Viertel Ribeira. Dort am Flussufer ist jede Menge los, Touristen aus aller Welt bevölkern die netten Bars und Restaurants.
Abschließend besuchen wir in Gaia die Portweinkellerei Burmester und erfahren die Geheimnisse der Portwein-Produktion. Bei der Probe finden wir Gefallen sowohl am weißen wie auch roten Portwein.
Einige gehen nachmittags auf das Schiff zur Douro-Schifffahrt „sechs Brücken“.
Das Restaurant Chez Lapin am Ribeira-Ufer erwartet uns abends zum Abschiedsessen. Es ist sehr urig und das Essen typisch für die Region. Dabei sind alle bester Stimmung, denn wir blicken auf eine rundum gelungene Reise mit vielen eindrucksvollen Erlebnissen zurück.

Übereinstimmend stellen wir fest, dass zwar jede Reise vorbereitet und geplant ist, aber dennoch immer wieder ein individuelles, einzigartiges Erlebnis bleibt.

“Caminante, no hay camino, se hace camino al andar” Antonio Machado
- “Reisender, es gibt keinen Weg, der Weg entsteht beim Gehen“


12. Tag – 08.09.2022 Heimreise

Am Vormittag fahren wir zum Flughafen und fliegen pünktlich zurück nach Frankfurt bzw. weiter zu den Heimatorten. Alle sind wohlbehalten zu Hause angekommen.

Und zur Abrundung noch ein Filmtipp:
ARD-Mediathek: Das Baskenland - Spaniens raue Atlantikküste sehr sehenswert!


Schlusswort

Vielen Dank, liebe Gäste, an jeden von euch, für eine so harmonische, gemeinsame Zeit. Es ist immer wieder spannend, den Mensch hinter dem Namen kennenzulernen. Das macht jede Reise immer wieder besonders.

Saludos! Hasta pronto! Birgit Kirchner

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