Reisebericht: Studienreise Jakobsweg – Seniorenakademie

20.09. – 27.09.2010, 8 Tage Bilbao – Pamplona – Burgos – Leon – Ponteferrada – Santiago de Compostela – Oviedo – Santander – Bilbao


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Acht Tage von Bilbao entlang des Jakobsweges nach Santiago de Compostela und zurück über die kantabrische Küste. Da hatten wir uns etwas vorgenommen!
Ein Reisebericht von
Monika Frank

Reisebericht

. Tag

Puente de la Reina
Nach der Ankunft in Bilbao fuhren wir durch das grüne Baskenland nach Navarra. Den Besuch von Bilbao und Guggenheim-Museum mussten wir auf den Tag vor der Abreise verschieben, da am Montag geschlossen. Unterwegs besuchten wir die romanische Kirche von Eunate und nutzten die freie Zeit am Nachmittag, um einen der typischen Pilgerorte zu besuchen: Puente de la Reina mit seiner berühmten Brücke.


2. Tag


Kreuzgang in Nájera Heute ging es nach Pamplona, wo die Stadtführerin uns sehr engagiert ihre Stadt zeigte und in die Details des Stierlaufs durch die Gassen von Pamplona einweihte. Nach einigen Tapas weiter in das Gebiet der Rioja, mit einem Schluck echten Rioja-Weins aus der Weinquelle bei Irache noch auf der Zunge, besuchten wir am Nachmittag Logrono, wo gerade ein Weinfest gestartet wurde. Am Abend blieb Zeit, um den schönen Renaissance-Kreuzgang von Santa Maria de Real in Nájera individuell zu besichtigen.

3. Tag Unsere erste Wanderung auf dem Jakobsweg stand an! Zuerst aber nach Santo Domingo de la Calzada, wo einer der berühmtesten "Baumeister" des Weges begraben liegt und ihm zu Ehren die romanische Pilgerkirche Santo Domingo gebaut wurde. Nach kurzer Fahrt durch die Montes de Oca erklommen wir einen kleinen Höhenrücken und wanderten gemütlich bis San Juan de Ortega - einem anderen Heiligen, der sein Leben der Unterstützung der mittelalterlichen Pilger gewidmet hat.

auf dem Weg nach San Juan
San Juan de la Ortega

















Auf dem Weg nach Silos, unserem nächsten Pilgerziel etwas abseits der Original-Route, nutzten wir die Gelegenheit, die Altstadt von Burgos zu besuchen. Einige gingen auf den Hügel des ehemaligen Kastells, um die Dimensionen der Kathedrale von Burgos zu überblicken. Einige schöne Tapas-Lokale verwöhnten den Gaumen, bevor uns Jorge, unser spanischer Fahrer, wieder am Ufer des Rio Arlanza abholte. Durch eine wunderschön abwechslungsreiche Landschaft mit Kalkbergen, Schluchten und kleinen Flüssen ging es nach Silos. Dort besichtigten wir die Klosteranlage, vor allem seinen fein gearbeiteten Kreuzgang, die noch immer von Benediktinermönchen bewohnt ist. Höhepunkt des Tages war die Vespermesse der Mönche, die nach alter Tradition gesungen wurde.
4. Tag
l



auch das begegnet einem auf dem Jakobsweg

Burgos Catedral
Kanal von Kastilien bei Frómista



Heute lernten wir zwei der berühmtesten und größten gotischen Bauwerke Spaniens kennen: Die Kathedrale von Burgos und von León, beides Meisterwerke der Gotik. In Burgos verspielt-isabellinisch, in León hoch aufragend und bezaubernd durch seine frisch restaurierten Glasfenster. Zwischen beiden liegt die kastilische Hochebene, die Meseta, ein dünn besiedelter Landstrich Spaniens, die wir auf einigen Kilometern zu Fuß entlang des Kanals von Kastilien erwanderten. Von Frómista aus ging es weiter nach León, wo uns Rafael die romanische Kirche San Isidro, die Schätze des Dommuseums, den Panteon der Könige und natürlich die Kathedrale näher brachte.
5. Tag
Uff. Zwei der größten Baudenkmäler plus noch so einiges mehr an einem Tag - das verlangte nach einem etwas entspannteren Programm heute. Nach unserer dennoch frühen Abfahrt von León besuchten wir Astorga mit seiner Kathedrale und dem Bischofspalast - von Gaudí erbaut, bevor wir uns ganz der Landschaft Galiziens widmeten: auf dem Pass des Cebreiro bummelten wir durch das wieder zum Leben erwachte, alte galizische Dorf, kosteten Stielkohlsuppe (caldo gallego) oder gebrühten Oktopus (pulpo) und nahmen frisch gestärkt die kleine Wanderung nach Triacastela in Angriff. Die Wolken








Pass in Galizien
mystische Wege in Galizien


hatten sich auch verzogen und so wurde die Wanderung zu einem Genuss - an alten, riesigen Kastanien vorbei, durch ein halbes Dutzend winziger Dörfer, Hohlwege und Ausblicke auf die hügelige, grüne Landschaft. Am Abend erreichten wir Santiago, das Ziel Tausender von Pilgern vor uns und dank der Lage des Hotels war noch ein individueller Gang in die Altstadt möglich.
6. Tag
Dass aber ausgerechnet heute wirklich TAUSENDE von Pilgern und Gruppen nach Santiago kamen, war nicht vorauszusehen! Zunächst ließ sich alles noch sehr gemütlich an: mit Karla, unserer Stadtführerin ging es in die Gassen der Altstadt Richtung Kathedrale, wo nach ihren Erklärungen zum Jakobuskult der Besuch der 10h-Messe möglich war. Während die Zeremonie in der Kathedrale fortschritt, marschierte eine endlos scheinenede Pilgergruppe aus Dutzenden von Dörfern Leóns in die Stadt und stellte sich in ihren bunten Trachten und Fahnen auf dem Praza de Obradoiro auf. Es war was los! Schließlich ist das nächste Heilige Jahr 11 Jahre entfernt...

zwischen Kommerz und Glaube
Santiago de Compostela


Kurz nach Mittag machten wir uns auf den Weg zur Asturischen Küste, nach Oviedo und durchquerten den nördlichen Teil Galiziens. In Oviedo, wo der ursprüngliche Weg, der Camino primitivo, verlief, gab es noch eine Führung mit der charmanten Elena durch Altstadt, San Tirso und Kathedrale. Die präromanischen Kirchen hoben wir uns für morgen auf und kosteten stattdessen den einheimischen Cidre.
7. Tag
Das war eine weise Entscheidung. In der ersten Morgensonne, ganz für uns allein, besuchten wir die Kirchen Santa Maria und San Miguel de Lillo auf dem Naranco-Hügel. Die Stadt Oviedo lag zu unseren Füßen, und wir konnten die Feinheiten der präromanisch-byzantinischen Baukunst in aller Ruhe bewundern.
Danach wurden wir ins 21. Jahrhundert zurück katapultiert. Auf der Autobahn Richtung Covadonga ging nichts mehr. Alles stand still, weil die Bergarbeiter Asturiens gegen den Ausverkauf ihrer Minen und ihrer Arbeitsplätze demonstrierten und kurzerhand Barrikaden auf der Autobahn errichtet hatten. Doch die waren nicht sehr solide und nach einer Dreiviertelstunde ging es weiter. Den Besuch des asturischen "Nationalheiligtums" Covadonga konnten wir natürlich haken und machten uns geschwind auf nach Bilbao zum Guggenheimmuseum, für viele ein Höhepunkt der Reise. Bevor wir uns ins Innere des Museums mit seinen zeitgenössischen Ausstellungen und beeindruckenden Stahlplastiken begaben, war noch Zeit, dieses einmalige Bauwerk aus Stein, Glas und Titan von außen zu bewundern. Susanne und Christian gaben eine sehr interessante Führung durchs Museum, das noch mit allerhand optischen Täuschungen aufwartete. Danach begleitete Christian uns durch Bilbao und unternahm eine kurze, aber sehr informative Stadtrundfahrt. Schließlich erreichten wir voll mit Eindrücken Suances, unser Hotel an der kantabrischen Küste.
8. Tag
Nach dem Frühstück war noch Zeit für einen kurzen Besuch am Meer, das wir allerdings in Santander wieder fanden und auf einem ausgedehnten Spaziergang mit Stadtführer Luis Miguel besuchten. Da die Stadt Santander unter einem Stadtbrand im 20.JH sehr gelitten hat, war es eine gute Idee, uns stattdessen die Halbinsel vor Santander mit seiner natürlich verbliebenen Küste, weiten Stränden und Parks und einem kleinen Zoo für Seelöwen zu zeigen als die wievielte? Kathedrale. In der Innenstadt konnten wir noch nach Lust und Laune bummeln und die letzten spanischen Tapas genießen, bevor wir uns auf dem Weg zum Flughafen von Bilbao machten.
Großer Abschied! Adios! Hasta la próxima! (bis zum nächsten Mal)
Monika Frank




















































































































































































































Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht