Reisebericht: Silvesterreise Südafrika exklusiv mit Safari, Wein & Meer

28.12. – 11.01.2020, 12 Tage Die BESONDERE Silvesterreise mit Flug: Südafrika für Kenner und Genießer mit De Hoop Naturreservat am Indischen Ozean – Cape Aghulhas – Safari & Silvester im privaten Botlierskop Naturreservat – Weingenuss in Franschhoek – Erlebnisse in und um Ka


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Nicht alle Erlebnisse unserer Reise nach Südafrika kann ich in Worte fassen, auf Fotos bannen oder hier im Reisebericht schreiben - Sie müssen es selbst erleben!
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

28.12.2019: Auf in den Sommer, nach Südafrika

Nach dem Weihnachtsfest in Deutschland wartete für 18 Reisegäste noch ein besonderer Abschluss des Jahres 2019. Sie wollten den Jahreswechsel im sommerlichen Südafrika verbringen. Per Zubringerflug ging es von Berlin, Dresden, Leipzig und Hamburg nach München. Nachdem die Reisegruppe komplett war, ging es mit South African Airways pünktlich zunächst nach Johannesburg. Dort wurden die Uhren 1 h vorgestellt, die Einreiseformalitäten erledigt und das Gepäck durch den Zoll kontrolliert. Im 7-Meilen-Schritt ging es zum Gate, wo unser Anschlussflug nach Kapstadt wartete.

29.12.2019: Kapstadt – Tafelberg – Stellenbosch

Am frühen Mittag landeten wir in Kapstadt. Schon zum wiederholten Male wurde Kapstadt zur schönsten Stadt der Welt gekürt. Davon wollten wir uns in den nächsten Tagen selbst überzeugen. Bei sommerlichen Temperaturen begrüßte uns Herbie, unser liebenswürdiger Guide und Charl, unser sicherer Fahrer am Flughafen. Die Sonne schien auf uns herab und schnell war der lange Flug vergessen. Unser erstes Ziel war der majestetische Tafelberg, der sicher auf jeder To-Do-Liste von Kapstadt-Besuchern steht. In den vergangenen Tagen, so erfuhren wir, war das Wetter nicht so gut gewesen. Viel Regen und Wind, so dass die Gondel nicht fahren konnte und der Tafelberg gesperrt war. Aber nun waren wir da, wenn Engel reisen.... Das schöne Wetter lockte natürlich auch viele andere hinauf. Langsam schlängelten wir uns durch die Straßen zur Talstation. Oje, 2 h Wartezeit wurden avisiert, obwohl wir bereits Online-Tickets erworben hatten. Es war sehr heiß und die Kap-Kobra lang. Doch gemeinsam entschieden wir, uns anzustellen. Mit Wasser, Eis und Sonnenhut ausgestattet, ging es Step-by-Step vorwärts und sogar schneller, nur eine reichliche Stunde. Die Gondel fasst 65 Personen und drehte sich, so dass jeder einen Rundumblick erhaschen konnte. Auf 1.085 m angekommen, genossen wir die Sonnenstrahlen, einen fantastischen Blick auf die Kapstädter Bucht und die darunter liegenden Hausberge, Löwenkopf und Signal Hill. Auf verschiedenen, gut befestigten Rundwegen erkundeten wir das Hochplateaus. Danach erfolgte der geordnete Rückzug und wir reihten uns geduldig in die Warteschlange an der Seilbahn ein. Plötzlich wurde es oben sehr windig und kalt. Wir waren froh, dass wir doch unsere Jacken mitgenommen hatten. So schnell kann sich das Wetter in Kapstadt ändern. Vom warmen Bus aus beobachteten wir, wie langsam das Tischtuch über den Tafelberg zog. Es sah faszinierend aus, fast wie Schlagsahne, die über den Topfrand läuft. Den Tafelberg hatten wir also geschafft. Glücklich, aber etwas müde machten uns auf den Weg in die Weinregion, nach Stellenbosch. Etwas außerhalb, in den Weinbergen des Devon Valley liegt unser schönes Hotel, das 4-Sterne Devon Valley Hotel. Das Hotel weist auf eine lange Tradition zurück. Mit einem Glas leckeren Chardonnay aus dem hauseigenen Weingut Sylvan Vale wurden wir am frühen Abend begrüßt und bezogen schnell unsere traumhaften Zimmer mit Ausblick. Am Abend war für uns ein festlicher Tisch im Restaurant des Mainhauses gedeckt. Beim leckeren 3-Gänge Abendessen probierten wir natürlich die hauseigenen Weine der Ghost Tree Selection. Ob rot, rose oder weiss - für jeden Geschmack war etwas dabei. Gemütlich neigte sich der erste Tag in Südafrika dem Ende und alle freuten sich auf eine Mütze Schlaf.

30.12.2019: Kapholländisches Flair & Wein in Franschhoek und Stellenbosch

Am Morgen kitzelten uns die Sonnenstrahlen aus dem Schlaf - Fenster auf, was für eine traumhafte Aussicht, WOW. Die meisten Gäste genossen das super Frühstück auf der Terrasse. Danach wollten wir die Weinanbaugebiete rund um Franschhoek und Stellenbosch erkunden. Eine saftig grüne Landschaft aus Weinfeldern, Bergen im Sonnenschein präsentierte sich uns. In dieser Region liegt auch Ursprung der kapholländischen Architektur, die wir überall sehen konnten. Weiße, hübsche Häuschen mit Dachgiebeln eingefügt in diese herrliche Landschaft. Die Anfänge der Weinbaukultur am Kap reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, als holländische und französische Siedler kamen und hier mit dem Weinbau begannen. Heute reiht sich ein Weingut an das andere und südafrikanische Weine sind international bekannt. Unser erster Stopp war Stellenbosch. Stellenbosch wurde nach Simon van der Stel, dem ersten Gouverneur der Kapkolonie gegründet. Nach Kapstadt ist die Stadt die zweitälteste von Europäern gegründete Siedlung an der südafrikanischen Küste. Stellenbosch ist Universitätsstadt, man sieht es der Stadt aber nicht an. Es gibt keinen zentralen Campus, sondern die einzelnen Fakultäten befinden sich in alten Gebäuden und sind über die Stadt verteilt. Viele, originalgetreu restaurierte Gebäude im kap-holländischen Stil, die aus der Zeit der Ostindien-Kompanie stammen, sind bis heute erhalten geblieben. Man erkennt diese an der Messingplakete. Vier der ältesten Häuser aus verschiedenen Epochen besichtigten wir im kleinen, liebevoll eingerichteten Dorfmuseum. Es ist eigentlich kein klassisches Museum, sondern ein denkmalgeschützter Komplex, der verschiedene Gebäude mit viel Geschichte umfasst. Später erkundeten wir das beschauliche Franschhoek ("französische Ecke"). Das hübsche Städtchen versprüht wirklich französischen Charme mit seinen einladenden Cafes und originellen Galerien. Vom Hugenotten Denkmal bummelten wir über die Main Road, durch die bunten Geschäfte und manche besuchten die niederländisch-reformierten Kirche. Danach fuhren wir zum Weingut Blaauwklippen. Das kaphollädische Weingut wird von den Helderberg- und Stellenboschbergen umrahmt. Blaauwklippen zählt zu den ältesten Weingütern der Region, seine Rotweine wie Cabernet Sauvignon und besonders Zinfandel Red sind bekannt und prämiert. Im schattigen Garten nahmen wir an einem gedeckten Tisch Platz, denn mittlerweile war es Mittagszeit. Nun wurde aufgetafelt: leckere Farm-Spezialitäten wie Bauernkäse, Schinken, Pastete, Bobotie und selbstgebackenem Brot brachten unseren Tisch in Bedrängnis. Nach dem üppigen Mittagsmahl waren wir gerüstet für Kellerführung und Weinverkostung. Während einer kleinen Führung durch das Weingut erfuhren wir einiges rund um die Weinproduktion, die erst im Februar mit der Lese beginnt. Anschließend waren wir zur Weinprobe eingeladen und verkosteten einige der mehr oder weniger passend temperierten Weine, von weiß bis hin zum schweren Rotwein. Auch Gin-Liebhaber kamen auf ihre Kosten. Der süße Abschluss: Before & After, ein süffiger Aperitif mit dem Geschmack von ein bisschen Weihnacht war ganz mein Fall. Gut gestärkt und bei bester Laune brachte uns Charl noch einmal nach Stellenbosch, wo wir die Freizeit für individuelle Spaziergänge oder eine Kaffeepause nutzten. Zurück in unserem schönen Hotel genossen wir den freien Nachmittag beim Lesen, Baden oder einfach nur Träumen. Am Abend trafen wir uns auf der Hotel Terrasse, wo auch ein Feuer loderte. In gemütlicher Runde speisten wir a la carte, jeder nach seinem Geschmack.

31.12.2019: Kapstadt – – Silvesterparty an der V & A Waterfront

Mit einem gemütlichen und ausgiebigen Frühstück, wiederum auf der sonnigen Terrasse, begannen wir den letzten Tag des Jahres. Neugierig auf Kapstadt, aber auch etwas wehmütig verabschiedeten wir uns vom Devon Valley und fuhren auf der N2 nach Kapstadt zurück. Vorbei an den Townships, wo auch viele neue Häuser gebaut werden, den neuen Gewerbezentren und riesigen Shoppingmalls kamen wir schnell voran. In einer knappen Stunde Fahrzeit waren wir dann in Kapstadt, der Mutterstadt. Die Stadt wächst unaufhaltsam. Auch wenn in Kapstadt direkt nicht mehr gebaut werden kann, dehnt sich die Stadt immer mehr in die Vororte aus. Unterhalb des Tafelbergs erstreckt sich der italienisch anmutende Uni-Campus und die exklusiven, grünen Stadtteile. Auf einer City-Tour erkundeten wir die Stadt mit verschiedenen Fotostopps und auf Spaziergängen: Castle of Good Hope, die alten Festung; die City Hall mit der lebensgroßen Statue Nelson Mandela auf dem Balkon; dem ehemaligen Sklavenhaus (heute Museum) und dem im viktorianischen Stil erbauten Parlamentsgebäude am Companys Garden, eine kleine Oase in der Stadt. Hier, so erfuhren wir, wurde der erste Gemüsegarten zu Zeiten der Ostindischen Gesellschaft angelegt. Immer hatten wir den Tafelberg im Blick. So auch beim Besuch des Bo Kaap Viertel, wo auch heute noch viele Muslime wohnen. So bunt wie die Regenbogenation ist auch dieses Viertel, inspiriert von Kap-Malaien, indischer Herkunft, Sklaven aus Indonesien und Malaysia. Das Bo Kaap ist natürlich auch Besuchermagnet, aber die Einwohner nehmen es gelassen. Leben und Leben lassen. Auf dem Weg zum Hotel nahmen wir einen kleinen Umweg hinter dem Tafelberg via dem noblen Küstenvorort Clifton und entlang des Atlantiks. In Sea Point pausierten wir am Strand, bevor wir am frühen Nachmittag in unserem Hotel ein, der V & A City Lodge eincheckten. Das Hotel befindet sich nur 12 Gehminuten von der Victoria & Alfred Waterfront entfernt. Auf einzelne Zimmer mussten wir ein wenig warten, denn im Hotel war es very busi, weil Hochsaison. Am Nachmittag unternahm Annett mit einigen Gästen einen Spaziergang zur belebten Waterfront. Unmittelbar am Hotel entstand ein kleines, neues Viertel mit einem Kanal, auch der jahrelang abgesperrten Silo-Stadt mit den alten Speichern am Hafen wurde neues Leben eingehaucht. Modernes und Altes wurde hier miteinander verbunden. Die alten Speicher beherbergen heute ein Suitenhotel und das moderne Seiz-Museum. Überall liefen schon die Vorbereitungen für den Silvesterabend und uns begegneten überall freundliche, aufgeschlossene Menschen -  multi-kulti in Kapstadt, auch das ein Grund für das Prädikat „schönste Stadt der Welt". Rund um die Hafenbecken präsentierten sich Künstler, Tänzer und Musiker und es gab viel zum Schauen und natürlich Menschen. Am Abend trafen wir uns am Restaurant Quay Four. Und das war fest in Eberhardt-Hand. Es verbrachten noch 2 weitere Eberhardt-Gruppen den Silvesterabend mit uns. Die Tische waren festlich eingedeckt, auch mit Luftschlangen aus Deutschland, dekoriert von den Heinzelmännchen. Zur Begrüßung erhielt jeder ein Glas Sekt und wir stießen auf einen schönen Abend an. Die Location war einzigartig, wir waren mitten drin und hatten von der Terrasse den besten Blick auf das bunte Treiben. Wie auch in den anderen Restaurants war alles bis auf den letzten Platz besetzt, alle unterhielten sich in einer sehr lebendigen Sprache. Während des Abends wurde uns ein mehrgängiges Menü serviert, eine große Herausforderung für die Küche. Unser netter Kellner hatte den Abend alle Hände voll zu tun. In der Biertaverne unter uns spielte eine MischMasch-Band. Wer wollte, konnte da ein wenig abtanzen gehen. Um Mitternacht begrüßten wir das neue Jahr bei sommerlichen Temperaturen mit guten Wünschen und einem Glas Sekt. Der Sekt für 50 Eberhardt-Gäste wurde rechtzeitig geordert. Das Höhen-Feuerwerk, das einzigste in Südafrika war genial und atemberaubend. Von der Terrasse hatten wir den besten Blick. Prosit 2020! Lange hatte man im Vorfeld diskutiert, ob das Feuerwerk überhaupt stattfindet. Für 2020/21 wird weiter diskutiert.....
Unser erster Spaziergang am Neujahrstag führte uns durch die friedliche Sommernacht in Kapstadt zum Hotel zurück.

01.01.2020: Neujahrsausflug ans Kap der Guten Hoffnung

Ok, die Nacht war kurz. Den Neujahrsmorgen begannen wir deshalb mit Kaffee, um munter zu werden. Nach dem Frühstück holten uns Herbie und Charl mit dem Bus ab. Natürlich schien wieder die Sonne, ein perfekter Neujahrsmorgen! Vorbei an Hout Bay (Holzbucht), einem kleinen Fischerort stoppten wir an der gegenüberliegenden Seite für einen Fotostopp. Weiter ging es über spektakulären Chapman´s Peak Drive. Hoch über dem Meer wurde diese Maut pflichtige Straße in die Felsen geschlagen. Größere Fahrzeuge dürfen nur in diese Richtung fahren, weil die Straße sehr schmal und kurvig ist. Die Panoramastraße ist auch Drehort für internationale Werbespots und Schauplatz für Marathons und Radrennen. Nur frage ich mich, wie man neben sportlichen Höchstleistungen diese einmalige Landschaft noch geniessen kann. Rechtzeitig, vor den befürchteten Warteschlangen aus Blech, erreichten wir den Eingang zum Nationalpark Kap-Halbinsel. Mit seiner einzigartigen immergrünen Pflanzenpracht (Fynbos) und natürlich dem Kap der Guten Hoffnung gehört dieser Ausflug auch auf jede To-do-Liste. Das Ende der Kap-Halbinsel besteht aus zwei Kapspitzen. Auf der einen befindet sich der Leuchtturm, der auf der Bergspitze über 250 Meter über dem Meeresspiegel aufragt. Diesen erreicht man mit einer Zahnradbahn, die letzten Stufen muß man zu Fuß gehen. Hier oben war es etwas windig, aber wir wurden mit fantastischen Ausblicken auf den Atlantik und die False Bay belohnt. Zum oberen Parkplatz liefen wir zurück, um die herrlichen Ausblicke in uns aufzusaugen. Einige sportliche Gäste wanderten zur zweiten Kapspitze Cape Point, während wir bequem mit dem Bus dahin fuhren. Hier befindet sich das berühmte Schild mit der Angabe des Längen- und Breitengrades. Nach dem obligatorischen Beweisfoto am Kap der Guten Hoffnung erhielten alle Eberhardt-Gäste das Kap-Zertifikat. Auf die erfolgreiche Kap-Taufe stiessen wir standesgemäß mit einem Amarula an. Bei Ausfahrt aus dem Nationalpark machten wir 3 Kreuze und bereuten es nicht, sehr früh aufgestanden zu sein. Alles richtig gemacht, den km-lange Schlangen aus Blech warteten seit mehreren Stunden, um ans Kap zu gelangen. Umso entspannter setzten wir unsere Rundfahrt entlang der False Bay via Millers Point (meine) nach Simons Town fort. Am Boulders Beach besuchten die Kolonie der Brillenpinguine. Diese lustigen Frackträger waren zahlreich anwesend und auch eine bunte Touristenmenge. Dank Herbie mußten wir nicht an der Kasse warten. Wenn man Happy Feets gesehen hat, denkt man sicher, dass sich Pinguine nur in Eis und Schnee wohlfühlen. Aber weit gefehlt, hier am südafrikanischem Strand bei Temperaturen um die 30 ° C auch. Und bei weitem nicht nur die Pinguine, sondern auch viele Einheimische mit Kind, Kegel und Grill bevölkerten die Strände, denn es waren noch Ferien in Südafrika. Im beliebten Fischrestaurant Black Marlin wurden wir zum späten Mittagessen auf der Terrasse mit Bick auf die Atlantikküste erwartet, wo uns eine Fischplatte serviert wurde. Gestärkt starteten wir zur Rückfahrt. Oberhalb von Muizenberg blickten wir auf den überfüllten Strand. Vom weißen Sand und den bunten Holzhäuschen (berühmtes Postkartenmotiv) war vor lauter Menschenmassen kaum was zu sehen. Via Camps Bay und Clifton, wo wir am Atlantik noch einen Fotostopp einbauten, erreichten wir am späteren Nachmittag wieder unser Hotel. Den weiteren Abend konnte jeder nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten.

02.01.2020: Botanischer Garten Kirstenbosch und Sunset Cruise

Heute war Ausschlafen angesagt. Nach dem späten Frühstück erwartete uns Barry mit seinem Bus und wir fuhren zum Botanischen Garten Kirstenbosch, der sich an den Hängen des Tafelberges erstreckt und zu den schönsten der Welt zählt. In der weitläufigen Parkanlage gedeihen etwa 9.000 von insgesamt ca. 22.000 Pflanzen des südlichen Afrikas. Die beste Blütezeit (August bis Oktober) war schon vorbei, dennoch genossen einen entspannten Vormittag mit ausgedehnten Spaziergängen. An diesem Tag war es etwas bewölkt, also nicht ganz so ungewöhnlich heiß wie an den Vortagen. Am Nachmittag hatten wir freie Zeit und konnten tun, was einem beliebt. Sei es ein Bummel an der Waterfront, der Besuch des Aquariums oder eine Tour mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus. Am frühen Abend trafen wir uns an der Waterfront, um den entspannten Tag bei einer Sunset Cruise gebührend zu verabschieden. Leider mußten wir uns auch von 4 Reisegästen verabschieden, die nur die kurze Reise gebucht hatten und bereits morgen nach Deutschland zurück flogen. Auf dem weißen Catamaran Serenity One schipperten wir auf den Atlantik hinaus. Mit einem oder auch zwei Glas Sekt und später mit Amarula zelebrierten wir den Sundowner vor der unvergleichbaren Kulisse Kapstadts mit dem Tafelberg. Einige Reisegäste liessen den Tag im Biergarten bei Ferrymans an der Waterfront in geselliger Runde ausklingen. Neben geistreichen Getränken gab es auch gute Livemusik, zu der abgerockt wurde.

03.01.2020: Flug nach Durban – St. Lucia

Heute hieß es früh aufstehen. Bereits 7 Uhr holte uns Herbie ab und wir fuhren zum Flughafen, wo wir uns von ihm verabschiedeten. Nun begann der zweite Teil unserer Reise und wir flogen nach Durban in die Provinz KwaZulu Natal. Dort empfing uns Sonet und Sambi am Flughafen. Sambi steuerte unseren neuen Bus, ein Monster mit 50 Sitzplätzen. Also hatten alle 14 Reisegäste mehr als einen Fensterplatz. Die indische Metropole liessen wir links liegen und fuhren auf direktem Weg nach St. Lucia an die Ostküste des Stillen Ozeans. Unterwegs erfuhren wir Interessantes zum Zuckerrohranbau, der in dieser Region Kwazulu Nathal vorherrscht. Auch zu King Shaka, dem brutalen König der Zulus erfuhren wir so einiges. Am Nachmittag erreichten wir bereits St. Lucia am iSimangaliso Wetland Park, der zum UNESCO Weltnaturerbe gehört. Auf Zulu bedeutet das Wunder. Flora und Fauna sind hier wirklich ein Wunder - eine Mischung aus Sumpfgebiet und Savanne. Angepasst an die Natur haben hier ganz verschiedene Tiere ihre jeweiligen Bereichen, sei es im Süsswasser, im Meer oder an Land. Hier ist auch der größte See Südafrikas. Eigentlich ist er kein echter See, sondern eine Lagune, die durch einen Küstenstreifen (Düne) vom indischen Ozean getrennt ist. Dort befinden sich die zweithöchsten, bewaldeten Dünen der Welt. Schnell merkten wir, dass das ganz andere Klima als in der Kapregion uns hier schwitzen lässt. Eben tropisches Klima, äußerst schwülwarm. Aber es regnet nicht, was in dieser Jahreszeit durchaus vorkommen kann. Obwohl sich Mücken eigentlich bei diesem Klima recht wohl fühlen, hören oder sehen wir keine. In der familiär geführten Umlilo Lodge, mitten in einem tropischen, kleinen Garten wurden wir von Lorenzo und seiner Familie herzlich begrüßt. Am Nachmittag wandern viele gleich zum Public Beach. Der ist aber sehr überfüllt, auch lässt die Brandung kein erfrischendes Bad im Ozean zu. Das Abendessen wurde uns in der offenen, neu renovierten Lapa serviert. Es gab eine Riesenportion Bobotie mit allerlei Beilagen. Der liebe Lorenzo spendiert uns zum Abendessen dazu alle Getränke und so bedienen wir uns an der Bar des Vertrauens. Vielen Dank.

4.01.2020: Bootsfahrt mit Hippos – Fischreiches Abendmahl

Nach dem Frühstück bummelten wir zur Anlegestelle, wo unsere Bootsfahrt auf den Ausläufern des St. Lucia Sees begann. Die Bootsabfahrt wurde gestern auf 11 Uhr geändert, wollte der Kapitän ausschlafen? Viel zu spät und zu heiß, also hatten Sonet und Annett die Bootsfahrt gestern wieder umorganisiert. Mit Fernglas und Fotoapparat bewaffnet nahmen wir vorn oder unterm Sonnendach Platz. Bitte Hände und Füße im Boot lassen! Hier gibt es Krokodile, gesehen haben wir aber keine. Mit der Strömung schipperten wir durch das naturtrübe Wasser. An den Ufern gedeiht eine üppige Vegetation. Unser Kapitän erspähte einen Schreiseesadler und zeigte uns Maskenwebervögel im Schilf beim emsigen Nestbau. Dann sahen wir Steine mit Ohren im Wasser, also Hippos (Flusspferde). Zunächst versteckt unter schattigen Bäumen im Wasser und später als Wasserreigen im See. Wenn die Sonne scheint, zieht es Flusspferde ins kühle Nass, denn sie besitzen keinen Sonnenschutz. Deshalb kommen sie nur nachts aus dem Wasser, um zu fressen. Hippos schauen eigentlich niedlich und harmlos aus, wenn sie so im Wasser vor sich hin dösen und ihre Ohren wie Propeller kreisen. Doch Vorsicht, sie sind sehr gefährlich und unberechenbar! In ihren weitaufgerissenen Mäulern stecken Zähne, fast so groß wie die Stoßzähne der Elefanten! Täglich futtern sie fast 50 kg Grünzeug und können bis zu 50 km/h rennen. In Afrika gilt es als das gefährlichste Tier, jährlich sterben ca. 100 Menschen durch ein Hippo. Das sind doppelt so viele wie von einem Löwen getötet werden. An Land statteten wir den verkaufsorientierten Marktfrauen einen Besuch ab, um uns mit leckerer Ananas und frischen Obst einzudecken. Über Mittag ruhten wir uns aus, denn am Nachmittag wollten wir einen Spaziergang zu einem anderen, hoffentlich einsamen Strand unternehmen. Unser Wunsch wurde erhört. Nach einem ausgiebigen Spaziergang erreichten wir das Naturschutzgebiet und den einsamen, langen Sandstrand. Ein Großteil der Gruppe sprang in die Fluten, das Wasser des Stillen Ozeans hat eine angenehm warme und konstante Temperatur. Genau richtig, besonders für mich. Man brauchte schon etwas Kraft, um standfest den riesigen Wellen zu trotzen, was nicht immer gelang. Es war aber ein willkommenes Vergnügen. Für die Nesselquallen weniger, sie zogen sich an Land zurück. Auch für Beauty-Fans war es das Richtige, denn das anschließende, herbe Sandpeeling schrubberte unsere Haut. Manch einer war kaum noch zu erkennen. Um uns den weiten Rückweg zu ersparen, holte uns Sambi auf halber Strecke mit dem Bus ab. Auf Empfehlung unseres Kapitäns vom Vormittag, der dort life singen wollte, brachen wir am Abend gemeinsam zum nahegelegenen Restaurant Ocean Sizzler auf. Jedoch merkten wir schnell, da es nicht unseren Vorstellungen entsprach. Life-Musik? Speisekarte unbefriedigend!. Fazit: nicht mehr empfehlenswert. Wir zogen also weiter.
Im Fischrestaurant Ocean Basket, einer südafrikanischen Kette stimmte sofort der Service. Nach den Erfahrungen der letzten Reise war ich sehr positiv überrascht, neues Management?! Keine langen Wartezeiten, sofort wurden wir platziert. Wir speisten a la carte und mußten kaum warten. Alles war äußerst lecker und frisch: Fischplatte mit Garnelen, Muscheln und Kingklip oder Sushi. Die schön bebilderten Erfrischungsgetränke erwiesen sich jedoch als sehr geistreich. Ein Männertanzgruppe sorgte für die passende, abendliche Unterhaltung vor dem Restaurant. Ein schöner Tag neigte sich dem Ende und wir brachen auf ins Traumland.

05.01.2020: Auf zu neuen Abenteuern: Mkhaya Wildreservat in Eswatini

Beim Sekt-Frühstück (vielen Dank) gratulierten wir unseren Geburtstagskind mit einem Ständchen und einer Schoko-Cupcake-Torte. Danach zog die Karawane weiter. Unser nächstes Ziel war das kleine, unabhängige Königreich Eswatini. Noch vor kurzem hieß es Swaziland, doch der König entschied diese Umbenennung, um Verwechslungen mit Switzerland zu vermeiden. So etwas gibt es nur in Afrika. Die Grenzformalitäten gingen schnell. Geld tauschen mußten wir nicht, denn in Eswatini kann auch mit dem südafrikanischen Rand bezahlt werden. Unsere Mittagspause verbrachten wir gemütlichen Restaurant Nisela, wo viele das lokale Bier Sibele probierten. Neben Schlangen und einen schlecht gelaunten Zebra stehen hier Pferde auf dem Flur und man hier auch in typischen Bienenkörben üernachten, allerdings muß man sich gewaltig in die Knie zwingen, um hinein zu kommen - ein Vorgeschmack auf unser Abenteuer Stone Camp? Unser heutiges Ziel war das Stone Camp im Mkhaya Wildreservat. Pünktlich erreichten wir Siphofaneni, wo unsere Jeep-Shuttle auf uns warten sollten. Aber wir mußten warten. In Afrika ticken die Uhren eben anders. Unser Bus mit dem größeren Gepäck wurde auf der Polizeitstation bewacht geparkt. Mit 2 Jeeps, einem neueren und einem älteren Modell sowie unserem Handgepäck fuhren wir nun ins Mkhaya Game Reserve, ein besonderes Nashorn-Schutzgebiet in Eswatini. Mkhaya ist übrigens ein Warzenbaum, eine heimische Akazienart, die hier vermehrt zu finden ist. Dieser Baum ist leicht erkennbar, da dessen Stamm mit Pusteln übersät ist. Auf unserer ersten Pirschfahrt sahen wir Hippos, Nyalas, Nashörner, Warane und und und. Im Stone-Camp dann angekommen, bezogen wir unsere Stein-Chalets mitten im Busch. Hier ist fast alles vorhanden, aber dennoch außergewöhnlich: keine Fenster, keine Türen, kein Strom, aber Safe, Bett mit Moskitonetz, funktionierendes WC, Dusche mit kaltem und warmen Wasser, Sitzgelegenheit, alles wird mit Öllampen beleuchtet = typisch afrikanisch, romantisch und spannend. Am Feuerplatz mit loderndem Lagerfeuer war für uns eine Festtafel eingedeckt, wo wir uns zum Abendessen bei Kerzenschein trafen. Nach dem Abendessen stellte uns Olivia die Mitarbeiter der Lodge einzeln vor. Anschließend gratulierten sie unserem Geburtstagkind mit einem Ständnchen und präsentierten uns eine Show mit traditionellem Gesang und Tanz, Trommeln, Pfiffen und Beine in die Luft schwingen. Dabei lockerten sie förmlich auf. Volontärs wurden nun gesucht, also Freiwillige vor. Die Anstrengung ins Gesicht geschrieben, versuchten wir im Takt zu bleiben, was leider weniger gelang - ein Europäer hat eben nur bedingt Rhythmus im Blut. Dennoch machten wir beim unterhaltsamen Abend zur Freude der Angestellten mit. Aber den Beinschwung über den Kopf muss ich unbedingt noch üben! Nicht nur durch die Tanzeinlage kamen wir ins Schwitzen, auch die nächtlichen Temperaturen äußerst warm (27 ° C). Mit viel Respekt gingen wir zu Bett. Der Singsang der Buschbabies wiegte uns in den Schlaf. Erst im Morgengrauen wurde es etwas kühler.

06.01.2020: Eswatini – Mpumalanga in Südafrika

Die außergewöhnliche Nacht im Busch haben alle überlebt. Mit einem außergewöhnlichen Weckruf starteten wir auch in den Tag: Mama Olivia und ihre Kolleginnen weckten uns mit Kaffee, Tee und Cookies, das Tablet auf dem Kopf! Danach ging es auf Morning Drive ins Mkhaya Game Reserve. Wir sahen wieder jede Menge und diesmal auch Giraffen. Leider gab der Jeep älteren Modells seinen Geist auf und mußte getauscht werden. Anschließend frühstückten wir gemeinsam mit Nyala-Weibchen und gut frisierten Haubenperlhühnern im Camp. Später brachten uns unsere Jeep-Fahrer zum Eingang des Reservates, wo Sambi mit dem Bus schon auf uns wartete. Bevor wir Eswatini verließen, besuchten wir noch eine Glasfabrik, wo Altglas eingeschmolzen wird und zu wunderschönen Dingen in Handarbeit weiterverarbeitet wird. Auf dem Gelände befinden sich auch kleine Shops, wo allerhand Kunsthandwerk und Naschereien, made in Eswatini, angeboten werden. Später passierten wir wieder die Grenze zu Südafrika. Wir einigten uns auf eine, nur kurze Pause in Malane, um eher in der nächsten Lodge zu sein. Nun waren wir in der Region Mpumalanga, was "Ort der aufgehenden Sonne" bedeutet. Und auch heute schien die Sonne wieder ausgiebig. Viele Obstplantagen mit Litschis, Avocados, Zitrus- und Nussbäumen säumten die Straße. Annett kaufte ein paar Litschis als Marschverpflegung, bevor es wieder bergauf ging. Am Aussichtspunkt des Long Tom Passes, der über 2.000 m hoch ist, machten wir noch einen kurzen Fotostopp. Dieser Pass war im 2. Burenkrieg ein wichtiger strategischer Platz, wo von den Buren große Kanonen (Long Tom) zur Verteidigung aufgestellt wurden. Ein Nachbau steht hier. Kurz um die Ecke befindet sich die Misty Mountain Lodge, wunderschön in den mystischen Bergen gelegen. Es war gut, dass wir heute auf größere Pausen verzichteten, denn so hatten wir bis zum Abendessen noch genügend freie Zeit. Während einige einen Kaffee auf ihrer Terrasse oder einen Drink an der Bar mit Aussicht genossen, erlebten die jungen Wilden ein besonderen Adrenalinkick. Mark, der neue Manager ermöglichte es uns, Schlitten zu fahren. Ja, sie haben richtig gehört.... Auf dem Gelände befindet sich eine Rodelbahn, natürlich eine Sommerrodelbahn. Mit einem Jeep wurden wir zum höchsten Punkt gebracht und bestiegen gelbe Seifenkisten. Step-by- Step stürzten wir uns todesmutig, auf schmaler Schiene die Hänge hinunter, wo auch alle heil und begeistert ankamen. Beim gemeinsamen Abendessen ließen wir den Tag ausklingen.

07.01.2020: Ausblicke auf der Panoramaroute

Nach einem sonnigen Frühstück mit Panoramablick auf der Terrasse der Lodge brachen wir zur Panoramaroute auf. Via Graskop fuhren wir durch die zerklüftete Bergkette der nördlichen Drakensberge. Erster Besichtigungspunkt war God´s Window (Gottes Fenster), was uns zunächst einen vernebelten Ausblick bot. Wir spazierten durch den tropischen Urwald hinauf bis zum höchsten Punkt, auch hier keine Aussicht. Doch die intensive Sonne drückte schnell die Nebelschwaden aus den Tälern. Die Panoramaroute führt am 25 km langen Blyde River Canyon entlang. Dieser beginnt bei Bourke's Luck Potholes, einer eindrucksvollen Gesteinsformation, wo Tom Bourke sein "Glück" (Gold) fand. Auf einem Rundweg gelangt man durch die bizarren Felsen und Schluchten, über die heute Brücken führen. Hier vereinigen sich der Freuden(Blyde)- und Trauer(Treur)Fluß. In Millionen von Jahren haben Erosion und Wasserkraft die markanten Strudellöcher in den Sandstein geformt. Später erreichten wir den spektakulärsten Abschnitt des Canyon bei super Sicht. Wow, atemberaubende Ausblicke auf den Canyon und die Three Rondalves. Die vor uns liegende Schlucht ist über 800 m tief. Danach fuhren wir über den Abel-Erasmus-Pass wieder vom Hochplateau hinunter nach Hoedspruit. Am Flughafen stiegen wir in kleinere Fahrzeuge um. Unser Ziel war das private Timbavati Wildreservat am Krüger-Nationalpark. Der Transfer zur Lodge dauerte etwas länger als geplant, denn es gab viel zu sehen: Elefanten, Gepard und Zebras. In der privat geführten Simbavati River Lodge wurden wir von Bongi ganz herzlich empfangen. Nach einer Einweisung, die Lodge ist zaunlos, bezogen wir schnell unsere Luxus-Zelte, die keine Wünsche offen ließen. Simbavati, ein perfekter Ort, um dem "Ruf der Wildnis" zu folgen und dezenten Luxus zu genießen - das ist hier Programm. Zu unserer Überraschung waren auch alle lokalen Getränke inklusive. Kurz frisch gemacht, trafen wir uns auf Terrasse zum einem späten Mittagssnack, um gleich anschließend auf Safari zu gehen. Wir waren gespannt. In zwei offenen Jeeps ging's ab in den Busch zur ersten Pirschfahrt. In der afrikanischen Sommerzeit ist der Busch üppig grün. Die Augen müssen sich schon konzentrieren, um im dichten Dickicht die Tiere zu erspähen. Doch dafür hatten wir ja unsere Ranger und Tracker (Spurenleser). So sahen wir Impalas, Wasserböcke, Giraffen und ein Krokodil. Wie aus dem Nichts waren wir plötzlich von einer Gruppe Breitmaulnashörner umzingelt, die sich aber durch uns beim Grasen nicht weiter stören ließen. Doch plötzlich, ganz in der Nähe war ein Leopard gesichtet wurden. Also nix wie hin. Als erstes sahen wir aber nur das vom Leoparden erbeutete Impala, was er im Baum gelagert hatte. Viel war nicht mehr dran. Aber wo war der Leopard? Dieser lag, vollgefressen und sichtlich erschöpft, auf einem anderen Baum. Wie wir erfuhren, hatte es mit den hinterlistigen Hyänen vorab einen Kampf um seine Beute gegeben. Nach dem er seine Beute gesichert hatte, wollte er nun seine Ruhe haben und verzog sich in die Astgabel. So hing der stattliche Bursche direkt über unseren Köpfen und sah wie ein niedliches Kätzchen aus. WOW, was für eine erste Pirschfahrt, solch ein Glück hat nicht jeder! Langsam neigte sich die Sonne dem Horizont - Sundowner-Time! Schnell wurde eine mobile Bar mitten im afrikanischen Busch aufgebaut. Glücklich, noch voller Adrenalin ließen wir uns Gin & Tonic, Wein oder ein Bierchen schmecken, bevor wir zur Lodge zurück fuhren. In der Lodge, die nicht eingezäunt ist, gilt eine wichtige Regel: Im Dunkeln immer in Begleitung der Lodge-Mitarbeiter! So wurden wir auch kurze Zeit später zum Abendessen von unseren Zelten abgeholt. Auf der offenen Terrasse war für uns wunderbar eingedeckt. Bei einem Drink und leckeren, servierten Menü schwelgten wir in den Erlebnissen der Pirschfahrt.

08.01.2020: Ein ganzer Tag im Timbavati Naturreservat

Heute hieß es früh aus den Federn. Kaffee, Tee und kleine Snacks standen in der Lobby bereit, bevor wir zur morgendlichen Pirschfahrt aufbrachen. Wach waren auch die Elefanten mit kleinen Babyfanten, die an unseren Jeeps vorbei gemütlich zum Fluss bummelten und uns vollkommen ignorierten. Zwischen dem Wildreservat und dem Kruger-Nationalpark gibt es keine Zäune und die Tiere können sich frei bewegen. Um die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören, herrschen aber in den privaten Wildreservaten strenge Regeln und Verhaltensweisen. Nicht mehr als 2 Fahrzeuge dürfen sich den Tieren nähern, die somit ideale Rückzugsgebiete vom Massentourismus finden. Welch ein Glück für uns. Unser Wunsch für heute: Löwen! In den trockenen Flussbetten suchten unsere Tracker nach Spuren. Doch wir sahen nur Wasserböcke, Impalas und einen Raubadler. Wir fuhren also noch einmal in die Gegend, wo sich der Leopard gestern aufgehalten hat. Und siehe da, die Hyänen schmachteten geduldig immer noch nach der, sichtlich weniger gewordenen Beute des Leopards, die unerreichbar im Baum hing. Ob doch noch ein Stück von den Resten des Impalas hinunter fällt.....? Mister Leo hingegen, schlummerte entspannt im schattigen Baumwipfel. Nun war es Zeit für ein aufwärmendes Kaffeepäuschen an einem, für uns sicheren Ort. Die Löwen bestellten wir für die nächste Pirschfahrt. In der Lodge erwartete uns später ein ausgiebiger Frühstücksbrunch mit Elefanten. Mit dem Bestseller Frühstück mit Elefanten konnten wir konkurrieren! Nun holten die meisten ein wenig Schlaf nach. Am Mittag trafen wir uns zum Lunch auf der gemütlichen Lodge-Terrasse mit Ausblick auf den wasserführenden Fluss wieder. Den Nachmittag verbrachten wir mit Faulenzen auf der eigenen Veranda oder erfrischten uns im Pool. Warum hatte das Pool so wenig Wasser? Gerade als ein Lodge-Mitarbeiter den Pool wieder auffüllen wollte, knacks, knacks.... Es wurde spannend! Auf leisen Sohlen schlich sich unsere Herde Elefanten durch das Dickicht heran. Das frische Wasser schien sie magisch anzuziehen. Aufmerksam näherte sich zunächst die Leitkuh gefolgt von ihrer Familie. Es waren mindestens 16 Elefanten, auch kleine Babyfanten. Einem von ihnen fehlte sein Schwänzchen, aber er schien auch ohne bester Laune zu sein. Während die sanften Riesen friedlich unsere Lodge in Beschlag nahmen und sich an Gras und Bäumen genüsslich taten, waren wir total aus dem Häuschen. In sicherer Distanz, ohne die imaginäre Linie zwischen Mensch und Tier zu überschreiten (das hatten wir gelernt), beobachteten wir das Spektakel. Jeder von uns hatte sein ganz persönliches Erlebnis, da sich „unsere" Elefantenherde ganz gerecht verteilte. WOW, was konnte dieses Erlebnis jetzt noch toppen? Da ich schon mehrmals in dieser Lodge war, wusste ich, dass hier ab und zu Elefanten durch die Lodge spazieren, auch habe ich schon mal einzelne Elefanten vor dem Zelt stehen sehen. Das hier war für mich aber auch Premiere, ich habe jetzt noch Gänsehaut. Bei Kaffee und Kuchen gab es daher auch kein anderes Gesprächsthema. Am späteren Nachmittag gingen wiederum auf Pirschfahrt. Und diesmal sollte es doch mit Löwen funktionieren, die Weißrückengeier und Hyänen waren schon da. Das ist immer ein Zeichen, dass irgendwo ein Riss erfolgte. Die Löwen hatten sich jedoch mit Beute an einen unwegsamen Ort zurückgezogen. Wir kommen wir dahin? Unser Tracker hatte einen Plan. Plötzlich sprang er vom Jeep und suchte allein zu Fuß nach Spuren. Werden wir ihn wiedersehen? Jaaa, er hatte einen Weg zu den Löwen gefunden. Unser Fahrer gab sein Bestes und wir erreichten endlich die Fundstelle. 2 ausgewachsene Löwinnen lagen hinter Büschen und labten sich an ihrer Beute. Da es schwarz-weiß gestreift war, wußten wir was da auf dem Teller war. Nachdem wir uns satt gesehen hatten, räumten wir die erste Reihe und suchten uns ein idyllischeres Plätzchen. WOW, wieder ein Erlebnis, das man niemals so planen kann. Noch einmal erlebten wir einen malerischen Sonnenuntergang im Busch und genossen den "Sundowner", eine alte Safari-Tradition. Den letzten Abend in Simbavati ließen wir mit einem schmackhaften Braai-Buffet in der Boma am Lagerfeuer ausklingen, bei dem wir viel zu erzählen hatten.

09.01.2020: Noch eine Pirschfahrt – Johannesburg

Eigentlich wollte ich auf die morgendliche Safari verzichten, um auszuschlafen. Auf den vergangenen Pirschfahrten hatten wir doch schon so tolle Erlebnisse. Doch eine Vorahnung trieb mich aus den Federn. Noch etwas müde, schlürften wir unseren Kaffee vor der Kulisse zweier kämpfender Nyala-Böcke. Im Nachhinein hätte ich mich sowas von geärgert, wenn ich nicht mitgefahren wäre. Gleich zu Beginn kreuzten Giraffen unseren Weg, schüchtern beobachtete uns ein Wasserbock und danach trafen wir unsere Elefantenherde wieder. Als wenn sich alle Tiere von uns verabschieden wollten.... Und plötzlich, ein riesiges Rudel Löwen vor uns im Gras. Einige Gesichter sahen etwas rötlich aus, also waren sie satt. Gott sei Dank, denn sie ließen sich durch uns überhaupt nicht stören. Als die Sonne ihre Nasen kitzelte, rüstete man sich zum Abmarsch, um sich ein schattiges Plätzchen für den Tag zu suchen. Wir fuhren auch ins Gebüsch. Oje, nun liefen sie, einer nach dem anderem, direkt vor unserem Jeep vorbei. Ich saß ganz vorn und rutschte immer tiefer in den Sitz. Später atmeten wir alle kräftig durch - wir hatten überlebt. Was für ein Erlebnis. Doch das Abenteuer ging weiter. An einem kleinen See entdeckten wir Hyänen, die einem jungen, etwas schmächtigen Löwenmännchen auf die Pelle rückten. WOW, das perfekte Abschlußfoto nach einer sehr erfolgreichen Pirschfahrt. Auch das letzte Frühstück in der Lodge war wieder ein Frühstück mit Elefanten! Mit etwas Wehmut verabschiedeten wir uns herzlich von Bongi und allen Mitarbeitern. Etwas verspätet wurden wir zum Airport Hoedspruit gebracht, wo wir wieder zu Sambi in den Bus einstiegen. Über den Pass, Lydenburg und durch einige Baustellen erreichten die Autobahn via Pretoria nach Johannesburg. Bis dahin war es noch ein ganzes Stück. Um nicht in den Feierabendverkehr zu kommen, nahmen wir einen kleinen Umweg. Die letzte Nacht verbrachten wir im Indaba Hotel, in einem Vorort von Johannesburg. Leider fühlten wir uns dort nicht so wohl, wie zuvor auf der Reise. Statt der gebuchten, komfortablen Zimmer erhielten wir unrenovierte Zimmer mit alten Badezimmern. Eine sofortige Mängelanzeige konnte keine wirkliche Abhilfe schaffen. Leider drückte das die Stimmung am letzten Abend der sonst wunderschönen Reise. Liebe Reisegäste, wir als Eberhardt TRAVEL entschuldigen uns noch einmal in aller Form, denn das ist nicht unser Standard. Alle Gäste erhielten 50 % vom Zimmerpreis zurück. Eine Aussprache mit dem Hotelmanagement erfolgte, jedoch nicht zu unserer Zufriedenheit. Unser Fazit: Wir haben wir dieses Hotel aus dem Programm genommen.
Am Abend bedienten wir uns am großzügigen, einladenden Buffet. Das Hotel spendierte einige Flaschen Wein als kleine Entschuldigung. Das Essen sowohl am Abend als auch zum Frühstück war vielfältig und reichlich, daran gab es nichts zu bemängeln, außer dass es viel zu viel war. Zum Abschluss der Reise lüftete Annett das Geheimnis um den Springbock, das Nationaltier Südafrikas und kredenzte eine Runde Spingbokkie in flüssiger Form.

10.01.2020: Johannesburg

Nach dem späten, sehr guten Frühstück checkten wir aus und unternahmen eine Rundfahrt durch Johannesburg, die Millionenmetropole. Johannesburg ist eine Stadt der Kontraste, davon konnten wir uns überzeugen. Wir fuhren wir durch das alte und neue Johannesburg, über Nelson-Mandela-Brücke und machten einige Fotostopps. Letzte Station war der moderne Stadtteil Sandton. Hier, um den Mandela Square entstand eine riesige Shopping-Mall mit vielen trendigen Cafes und Restaurants, wo wir die letzte, individuelle Pause vor unserem Abflug einlegten. Am Nachmittag wurden wir zum internationalen Flughafen von Johannesburg gebracht und verabschiedeten uns von Sonet und Sambi. Am Abend startete unser Flieger nach Deutschland nach München.

11.01.2020: Rückflug nach Deutschland

Pünktlich landeten wir am Morgen in München. Nach der Passkontrolle und Sicherheitskontrolle trennten sich unsere Wege und nach einer Wartezeit starteten unsere Anschlussflüge nach Berlin, Hamburg, Münster, Dresden und Leipzig.

Schlusswort

Nicht alle Erlebnisse unserer Reise kann ich in Worte fassen, auf Fotos bannen oder hier im Reisebericht schreiben - Man muß es selbst erleben! Abenteuer, Spannung, Spass, Tiere, Landschaften & Genuss - alles war dabei und das bei wirklich traumhaften Wetter (Ich sag nur, wenn Engel reisen.....)
Auf einem Weingut zu nächtigen, den Jahreswechsel in Kapstadt, der schönsten Stadt der Welt zu verbringen ebenso wie die tierischen und hautnahen Begegnungen mit unserer Elefantenherde oder Mister Leopard - diese Momente kann uns keiner nehmen und sie werden uns sicher noch lang in Erinnerung bleiben.
Insgesamt waren wir 2.796 km im mit dem Bus unterwegs (ohne Flüge, Boots- und Pirschfahrten), davon fuhren wir im 2. Teil unserer Reise mit 2.356 km die meisten Kilometer.
Danke, dass ich Euch kennenlernen durfte und Ihr mit mir durch „mein" Südafrika gestromert seid. Ich hoffe, Ihr habt Euch zu Hause wieder gut eingelebt und träumt schon von neuen, spannenden Reisezielen.
Bleibt gesund & reisefreudig
Eure Annett

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