Reisebericht: Rundreise Chile und die Osterinsel

15.10. – 08.11.2011, 22 / 26 Tage Einmalige Rundreise–Kombination: Santiago de Chile – Valparaiso – Atacama–Wüste – Seen– und Vulkanregion – Sieben–Seen–Gebiet in Argentinien – Anden–Überquerung – Patagonien – Torres del Paine–Nationalpark – Punta Arenas – Osterinsel – Colch


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
eine Traumreise ans andere Ende der Welt - Atacama, Seen und Vulkane, Patagonien, Feuerland und Osterinsel erwarten unseren Besuch!
Ein Reisebericht von
Peggy Schkade
Peggy Schkade

15.10./16.10.2011

An einem sonnigen Nachmittag begeben wir uns auf die Reise ans andere Ende der Welt und erreichen nach insgesamt 26 Stunden inklusive 16 Flugstunden das schmalste und zugleich längste Land Südamerikas, Chile. Unser Reiseleiter Javier begrüßt uns und wir fahren vor der schneebedeckten Anden-Kulisse ins Zentrum von Santiago de Chile. Wir passieren die Pferderennbahn, die Alameda mit der Estacion Central (dem Bahnhof) und schauen uns aus nächster Nähe den Regierungspalast - La Moneda - an. Von dort schlendern wir durch die Fußgängerzone zum Plaza de Armas. Später fahren wir mit der Standseilbahn auf den Cerro San Cristobal und genießen aus der Höhe bei der Madonna ("der unbefleckten Empfängnis") die Aussicht auf Santiago.
Nachdem wir unten sind, steuern wir wieder das Zentrum von Santiago an und kehren im Restaurant El Galepon im Mercado Central ein. Hier werden wir gut bewirtet und können uns am fliegenden Buffet auf unserem Tisch mehr als satt essen. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben, erhalten wir bei einem gemeinsamen, kleinen Spaziergang einen Eindruck vom grünen Stadtteil Providencia und verkosten das chilenische Bier und den Wein.  |

17.10.2011

Santiago - kaum angekommen und wir verabschieden uns schon wieder gen Norden. Nach einem kleinen Zwischenfall mit Geduldsprobe am Check-In startet das Flugzeug wie erwartet und wir landen kurz nach Mittag am Flughafen von Calama in der zweiten Region von Chile. Von hier aus überqueren wir die Kordillere von Domaiko mit einer Höhe von 3.700 Metern. Nach einer mittäglichen Stärkung in einem urigen Lokal treffen wir uns für den Ausflug ins Mars- und Mondtal. Zuerst haben wir einen fantastischen Blick auf die Salz-Kordillere. Anschließend spazieren wir ein Stück im Marstal, wo man fantastisch die verschiedenen Ablagerungen sehen kann. Im Mondtal bestaunen wir die tres marias, ein "Salz-Bergwerk" und wir erklimmen zum Sonnenuntergang einen Aussichtspunkt. Von hier hat man einen tollen Blick auf die Anden, die sich in der Dämmerung rosa bis lila färben. Zurück im Hotel erwartet uns schon ein Begrüßungsgetränk auf der Terrasse - ein Pisco Sour. Dazu werden kleine Häppchen und Snacks gereicht - eine gelungene Überraschung!

18.10.2011

Heute beginnen wir unseren Tag mit einem Rundgang in San Pedro. Wir besichtigen die Kirche, deren Dachkonstruktion aus Kakteenholz angefertigt wurde, und wir "stürmen" die Post. Wir reisen nun in Richtung Süden und passieren als erstes das Dorf Socaire, wo wir in der Schlucht allerhand Blühendes entdecken und einen Gottesdienst zu Ehren San Lucas auf dem Marktplatz erleben. Über Socaire fahren wir nun auf 4000 Meter Höhe und werden hier von den letzten Überresten des Schnees überrascht. Die blau schimmernden Lagunen Miscanti und Miniques liegen wunderschön zwischen den gleichnamigen Vulkanen. Wir laufen bei circa 7 Grad Celsius dick eingepackt in Richtung Picknickplatz und werden zu einem gesunden Buffet mit Salaten, Pebre und frischer Lasagne und Braten eingeladen. Dazu ein Schlückchen Rotwein und die Höhe lässt sich ganz gut aushalten. Am Nachmittag befinden wir uns dann wieder auf circa 2400 Metern Höhe und besuchen die Lagune Chaxa inmitten des Atacama-Salzsees. Die Lagunen, die Flamingos, die unwirkliche Umgebung des Salzsees und die Andengipfel im Hintergrund - ein einmaliges Erlebnis! Wieder zurück in San Pedro lassen wir den Abend gemütlich ausklingen!

19.10.2011

Ein langer, erlebnisreicher Tag erwartet uns, als um vier der Wecker klingelt. Nach einem warmen Tee starten wir die zweistündige Fahrt zu dem höchstgelegenen Geysirfeld der Welt - El Tatio. Schon im Bus müssen wir uns warm anziehen, denn auf 4300 Metern Höhe sind klirrend kalte 12 Grad Minus. Mit Handschuhen und Mütze bewaffnet wandern wir zwischen den Fumarolen während die Sonne über die Berge steigt. Wir beobachten das Naturschauspiel aus nächster Nähe! In der Zwischenzeit werden die Milch und die Eier gekocht und rasch haben Carolina und unser Fahrer Wilson den Frühstückstisch gedeckt. Hier am Geysirfeld können wir auch die scheuen Vicuñas und Vizcachas beobachten. Unsere Reise führt uns nun wieder auf niedrigere Höhen wo wir Guanakos und Lamas sehen. Wir unternehmen einen Spaziergang durch Caspana, welches in einem grünen Tal inmitten der Wüste liegt. In Lasana sind wir zum Essen in einem einheimischen Lokal eingeladen und lassen uns einen Maiseintopf schmecken. Anschließend besichtigen wir noch die Ruine der Atacamena-Siedlung und die älteste Kirche der Region in Chui Chui. Von Calama und der Atacama-Wüste heißt es nun Abschied nehmen, denn wir fliegen zurück nach Santiago de Chile.

20.10.2011

Wir freuen uns heute auf einen entspannten Tag im Weingut Casa Silva im Colchagua-Tal. Nach gut zwei Stunden erreichen wir das Weingut, welches bis heute in Familienbesitz ist und Wein nach traditionellen Regeln keltert. Bei einer Führung durch den Weinkeller sehen wir nicht nur die Herstellungsweise des Primus-Weins sondern bestaunen auch die Oldtimer, die der Besitzer über viele Jahre gesammelt hat. Nach der Verkostung der vorzüglichen Weine laufen wir durch den Weinberg zum ehemaligen Haus des Großgrundbesitzers. Einige von uns schwingen sich auf die Räder und radeln durch die herrliche Gegend. Zum Mittag werden wir auf dem Weingut bestens versorgt und müssen leider am Nachmittag trotzdem die Heimreise antreten. Zurück in Santiago lassen wir den Abend in einer gemütlichen Runde ausklingen.

21.10.2011

Heute werden wir kurz nach fünf geweckt, denn wir fliegen 600 Kilometer in Richtung Süden nach Temuco. In der Hauptstadt der Araucania wartet bereits unser Reiseleiter Eric auf uns. Gemeinsam fahren wir ins Stadtzentrum von Temuco und besuchen die Plaza de Armas sowie die Markthalle. Hier haben wir Zeit, etwas in den angebotenen Textilien und Kunsthandwerk herumzustöbern und treffen uns anschließend zur Mittagspause in einem Lokal im Markt. Hier probieren wir die typischen Gerichte wie pastel de choclo, empanadas und cazuela. Nun reisen wir weiter Villarica. Bei feinstem Sonnenschein und ohne ein Wölkchen am Himmel haben wir eine wunderbare Sicht auf den konisch geformten Vulkankegel. Wir spazieren am Villaricasee entlang und sehen in der Ferne sogar den Vulkan Llaima. Unsere Überraschung für die kleine Routenänderung am nächsten Tag ist der Besuch der Vulkanhöhlen am Villarica. Dafür fahren wir an den Fuß des Vulkans und steigen mit Helm bewaffnet in den 250 Meter langen Lava-Tunnel hinab. Wieder zurück am Tageslicht reisen wir nach Pucon, unserem Übernachtungsort. Es ist noch Zeit für einen kleinen Spaziergang bevor wir bei einem schmackhaften Abendessen im Hotel zusammen den schönen Tag beschließen!

22.10.2011

Gegen 9 Uhr starten wir unsere Fahrt in Richtung argentinische Grenze. In Currarehue besuchen wir das Kulturzentrum der Mapuche und erfahren viel über die Lebensweise der "Menschen der Erde". Weiter führt uns die ruckelige Fahrt hinauf zum 3.776 Meter hohen Vulkan Lanin, der direkt zwischen den zwei Ländern steht. Nachdem wir beide Grenzkontrollen mit ein bisschen Geduld überstanden haben, picknicken wir im Nationalpark Lanin unter riesigen Araukarien. Die von Eric zubereiteten Teigtaschen "Empanadas del Horno" schmecken vorzüglich und werden von chilenischem Wein oder Bier begleitet.
Am Nachmittag erreichen wir San Martin de los Andes bei strahlendem Sonnenschein und schlendern einen Moment am Lacar-See entlang. Hier haben wir etwas Freizeit, um die gemütliche Atmosphäre des Ortes zu genießen. Unser Abendessen nehmen wir im Restaurant KU ein. Neben gegrilltem Lamm wird Hirsch und Lachsforelle gereicht. Ein eindrucksvoller Tag geht zu Ende.

23.10.2011

Heute starten wir gemütlich in den Sonntagmorgen, Wahltag in Argentinien, und statten dem Supermarkt einen Besuch ab. Wir begeben wir uns in den Nationalpark Nahuel Huapi und fahren auf der Straße der Sieben Seen in Argentinien. Dabei passieren wir die Seen Machónico, Falkner, Villarino, Escondido, Espejo, Correntoso, Nahuel Huapi. Bei schönstem Sonnenschein zeigen sich die Seen mit den dahinter aufragenden Bergen.
Erst am größten See, dem Nahuel Huapi, sehen wir die Ufer kaum mehr, da die Luft durch die Asche des Puyehue-Vulkans vernebelt ist. Gespenstig sieht es auch im Ort Villa La Angostura aus, wo die Ascheberge wie im Winter die Schneeberge an den Rand der Straße geschoben wurden. Nach einer Kaffeepause erreichen wir San Carlos de Bariloche am Nachmittag und genießen ein wunderbares Abendessen in der Trattoria Familia Bianchi.

24.10.2011

Nachdem frischer Wind aufgekommen war, der den Aschenebel vom Nahuel Huapi See weggepustet hat, hatten wir heute Gelegenheit unser Gruppenfoto mit Hector vor einer traumhaften Bergkulisse nachzuholen.
Von hier reisen wir wieder in Richtung Anden und gegen Mittag erreichen wir den Pass Cardenal Antonio Samoré und die argentinisch-chilenische Grenze. Warten, ausfüllen, Schlange stehen und freundlich lächeln reichen leider bei den chilenischen Kontrollen des Landwirtschaftsministeriums nicht aus. Hier liegen kurze Zeit die Nerven blank da wir vergessen hatten, dass man keine Samen - auch nicht von der in Chile endemischen Araukarie - einführen darf. Durch die Überredungskunst von Eric zeigen die Beamten aber doch Einsicht. Von der Grenze fahren wir nun bald durch das herrlich grüne chilenische Seengebiet und hatten den Osorno und die Aschewolke des Puyehue im Blick. Im Restaurant Vogelscheuche lassen wir uns mit Wildschweinbraten, Sauer- und Rotkraut und Vielem mehr verwöhnen und genießen den Nachmittag mit Blick auf den Vulkan im Freien!
In Puerto Varas am Llanquihue-See beziehen wir unsere Zimmer mit Vulkan-Blick und lassen den schönen Tag bei einem Spaziergang und einem Pisco Sour ausklingen.

25.10.2011

Nach einem guten Frühstück mit Blick auf den Llanquihue-See - leider ohne Vulkan - begeben wir uns auf den Weg zum Flughafen Puerto Montt. Hier startet unser Flug nach Punta Arenas, wo wir kurz nach Mittag landen. Wir werden von Susanna und Eric begrüßt und reisen in Richtung Puerto Natales. Dabei passieren wir die Magellan-Straße und besichtigen eine Farm, wo Nandus, Sträuße und Guanakos wohnen. Gestärkt durch eine ofenwarme Empanada treten wir unsere Weiterreise an. Nach einigen Fotostopps erreichen wir das Hotel am Seno Última Esperanza. Die Lage des Ortes vermittelt schon jetzt das Gefühl am Ende der Welt angekommen zu sein!

26.10.2011

Früh am Morgen zeigen sich noch einige Wolken als wir unsere Reise in den Nationalpark Torres del Paine beginnen. Der Himmel zieht jedoch schnell auf und so haben wir bei unserer Ankunft im Gebiet des Torres del Paine einen tollen Blick auf das gesamte Massiv. Wir besichtigen die Cascadas del Paine - Wasserfälle - und beobachten unterwegs Nandus, Kondore und Guanakos. Am Eingang des Nationalparks erwartet uns ein zutraulicher Rotfuchs - Colileo genannt. Nach vielen Fotostopps mit den Seen, Flüssen, den Torres und den Cuernos del Paine erreichen wir den Salto Grande am Pehoe- und Norenskjöld-See. Hier unternehmen wir einen Spaziergang, beobachten eine Guanako-Herde und essen mit gesponsertem Wein von Eberhardt unser Mittag bei über 20 Grad Celsius. Der nächste Höhepunkt ist der Grey-See mit dem gleichnamigen Gletscher. Hier wandern wir am Strand entlang zu einem Aussichtspunkt auf den in der Ferne liegenden Gletscher. Langsam verabschieden wir uns nun vom Nationalpark. Es wird noch schnell ein letzter stürmischer Abschiedsgruß aufgenommen und wir reisen zurück nach Puerto Natales. Unterwegs besichtigen wir die 30 Meter hohe Milodon-Höhle, wo Reste eines Riesenfaultieres gefunden wurden. Nach einem kleinen Snack im Restaurant "La ùltima Esperanza" fallen wir müde ins Bett.

27.10.2011

Wir verabschieden uns heute vom südamerikanischen Festland und setzen mit der Fähre von Punta Delgada über die Magellan-Straße über. Die See ist ruhig und so haben wir bereits nach 20 Minuten das Land der Feuer erreicht. Nach ein paar Kilometern geteerter Straße geht die Reise bis zur chilenisch-argentinischen Grenze nun auf Schotterpiste weiter. Die endlos erscheinende Steppe wird durch kleine Seen, Guanako-Herden, Schafe, Nandus und grasende Kühe unterbrochen. Am frühen Abend erreichen wir den Fagnano-See, wo wir auf unsere Reise anstoßen. Wir sind nun 13 Tage unterwegs und freuen uns auf den zweiten Teil des Chile-Erlebnisses!

28.10.2011

Heute lassen wir es entspannt angehen. Mit der lokalen Reiseleiterin Mary Luz und einem neuen Bus besuchen wir den Feuerland-Nationalpark. Zunächst unternehmen wir einen Fotostopp am Bahnhof des Zuges ans Ende der Welt - Tren Fin del Mundo. In der Poststation holen wir uns einen Stempel vom Ende der Welt ab. Hier können wir auch Postkarten an unsere Liebsten verschicken. Bei der anschließenden Wanderung sehen wir Südbuchen, Magellan-Gänse und Pilze, die man hier Indianerbrot nennt. Wir genießen die Aussicht auf das sehenswerte Bergpanorama Feuerlands und besuchen den Lago Roca und die Lapataia-Bucht bevor wir nach Ushuaia zurückfahren. Hier haben wir Freizeit bevor wir uns am Abend zum Abendessen im Restaurant "La Estancia" treffen.

29.10.2011

Das Wetter zeigt sich heute ganz so, wie man es am Ende der Welt vermutet - abwechslungsreich und unbeständig. Bei einer Rundfahrt haben wir einen verregneten Ausblick auf die Stadt und den Beagle-Kanal. Anschließend besuchen wir das Museo del Fin de Mundo, wo über die Einheimischen Feuerlands und die Geschichte Ushuaias ausgestellt wird. Unser Mittagessen nehmen wir im Lokal "almacen" ein, welches ein Sammelsurium voller Kuriositäten ist.

30.10.2011

Halb sieben werden wir durch den Bordaufruf geweckt. Der Blick nach draußen verrät nix Gutes. Man sieht die Inselgruppe Kap Hoorn aber leider scheinen die Wellen zu hoch und der Wind zu stark zu sein. Der Kapitän wartet etwas ab ob sich die Wetter-Bedingungen noch ändern, aber gegen halb Acht kommt die Durchsage dass wir definitiv nicht anlanden können. Der Wellengang wird nun immer heftiger und auf dem Oberdeck kann man sich kaum auf den Beinen halten. Mit Eric beobachten wir Sturmvögel und warten auf Albatrosse. Nach dem Mittagessen beobachtet die Besatzung Wale und gibt uns Bescheid. Vom Oberdeck können wir bis zu fünf Minkwale sichten.
Am Nachmittag treffen wir uns frohen Mutes für den Ausflug in die Wulaia-Bucht. Wir haben die Möglichkeit, eine Küsten- oder eine Bergwanderung zu unternehmen. Nach dem Spaziergang mit deutschen Erklärungen von den Reiseleitern Yazon oder Diane wärmen wir uns bei einer heißen Schokolade und oder einem Whisky. Das Schiff steuert nun durch den Beagle-Kanal und wir können einen Blick auf einen Gletscher bei Nacht werfen.

31.10.2011

Der Tag beginnt heute mit einem ausgedehnten Frühstück. Langsam verlassen wir den Beagle-Kanal und nähern uns dem Pazifik. Der Wind und auch die Wellen nehmen nun zu und spielen mit dem Schiff ausgelassen für fast eine Stunde. Wir versuchen an Deck dem Wind Stand zu halten und einige Gäste besuchen den Seemannsknoten- und Wein-Lehrgang. Am Nachmittag können wir den Maschinenraum besichtigen und dann heißt es warm anziehen für die Zodiak-Fahrt zum Gletscher Piloto und Nena im Alacalufe-Fjord.
Es regnet beständig aber wir unternehmen dennoch die beeindruckende Fahrt im Zodiak in den Fjord hinein. Ganz am Ende hängt der Gletscher Piloto steil nach unten und mündet im Wasser. Wir werden Zeuge, wie plötzlich mehrere Brocken Eis zusammen wie in einem Wasserfall von oben abrutschen und nach unten donnern. Sehr spektakulär! Neben dem Gletscher nisten in den steilen Felsen Kormorane - Felsen- und Blauaugenkormorane. Unbeeindruckt von unserem Besuch behüten Sie ihre Nester. Die Bootsführer "drohen" uns eine Eis-Dusche unter dem Wasserfall an falls wir Beschwerden zur Kreuzfahrt vorbringen. An Bord haben wir kurz Zeit uns aufzuwärmen, bevor der Gletscher Günter Plüschow angekündigt wird. Das Kreuzfahrtschiff ist ans Ende des Seno Chico gefahren, wo sich der Gletscher befindet. Vom Deck bestaunen wir auch dieses blau-weiße Wunder bevor das Schiff Kurs auf die Magellan-Straße nimmt. Wir lassen den letzten Abend an Bord wieder bei einem köstlichen 4-Gänge-Menü ausklingen und werden vom Kapitän verabschiedet.

01.11.2011

Wieder einmal klingelt der Wecker kurz nach sechs Uhr damit wir in einer herrlichen Morgenstimmung auf der Isla Magdalena anlanden können. Hier tummeln sich tausende von Magellan-Pinguinen. Die putzigen Tiere können wir direkt nach unserer Landung beim Schwimmen und Putzen am Strand herrlich beobachten. Wir folgen einem markierten Weg, der uns durch die riesige Pinguin-Kolonie führt. Wir sehen die Tiere in ihren Nestern, die sie überall auf der Insel verteilt gebaut haben. Nach einer guten Stunde geht es zurück aufs Schiff. Wir frühstücken, packen unsere Koffer und schon nähern wir uns dem Hafen von Punta Arenas. Es empfängt uns unsere Reiseleiterin Susanna und wir erkunden den Hauptplatz der Stadt, die heute zum Allerheiligen-Feiertag völlig ausgestorben wirkt. Der Friedhof mit seinen Mausoleen und Akazien-Alleen gilt als schönster Chiles weswegen wir diesem einen Besuch abstatten. Nach dem üppigen Mittagessen heißt es nun Abschied nehmen vom großen Süden Chiles und wir fliegen über Puerto Montt nach Santiago de Chile. Bei der Zwischenlandung in Puerto Montt verlässt uns Eric, der uns fast zwei Wochen als Reiseleiter durch die Seen- und Vulkanregion und durch Patagonien und Feuerland begleitet hat. Vielen Dank für die schöne Zeit! Wir erreichen am späten Abend wieder Santiago.

02.11.2011

Am Morgen verlassen wir Santiago und fliegen zum "einsamsten Ort der Welt" - die Osterinsel. Die Insel, die sich 3800 Kilometer vom Festland entfernt befindet, wird auch gern als der Nabel der Welt bezeichnet. Nach einem fast sechsstündigen Flug werden wir am Flughafen bei sommerlichen Temperaturen und von unserer Reiseleiterin Claudia mit einer Blumenkette empfangen. Das Hotel O´tai liegt wunderschön zentral, so dass wir am Nachmittag gleich in die Post fallen können, um Briefmarken zu verschicken und Stempel abzuholen. Eine schöne Einstimmung ist das Abendessen mit Blick auf die Wellen des Pazifiks. Iorana!

03.11.2011

Nach einem heftigen Regenguss in der Nacht begrüßt uns Claudia heute Morgen am Hotel. Wir fahren zum archäologischen Platz Ahu Tahai, der sich ganz in der Nähe des Hotels befindet. Hier sehen wir einen Hühnerstall, den Grundriss eines Bootshauses und drei verschiedene Ahus mit wiederaufgestellten Moai-Figuren. Leider fängt es wieder an zu regnen so dass wir uns in den Bus flüchten. Bei der nächsten Besichtigung Ahu Akivi regnet es leider immer noch so stark dass wir beim Umkehrmanöver des Busses alle pitschnass werden. Wir beschließen dass wir unser Programm am nächsten oder am übernächsten Tag fortsetzen werden wenn auch die Straßenbedingungen für den Bus wieder besser sind. Mit trockenen Kleidern spazieren wir nachmittags durch den Ort und besuchen das Museum der Osterinsel, welches sich mit den verschiedenen Theorien zur Besiedelung und zur Ausübung der Moai-Fertigung beschäftigt.

04.11.2011

Und heute begrüßt uns wieder einmal ein regnerischer Morgen. Dennoch brechen wir frohen Mutes auf zu unserer Ganztagestour - schließlich hat die Wetterfee für den Nachmittag nur 10 Prozent Niederschlagswahrscheinlichkeit vorhergesagt. Also werden auch die Badesachen und die Strandhandtücher vom Hotel eingepackt. Wir beginnen unsere Besichtigungen an zwei archäologischen Plätzen an der Südküste der Insel: Vaihu und Akahanga. Die Moais wurden hier noch nicht wieder aufgerichtet aber man kann sich schön die Siedlungen der Bewohner der Osterinsel, die Rapa Nui, in der Bucht vorstellen. Der beeindruckende Ahu (ein Altar) mit 15 Moai "Tongariki" wurde durch das Seebeben und die Flutwelle 1960 zerstört aber durch eine japanische Forschergruppe wieder aufgerichtet. Von hier sieht man den Vulkan Rano Raraku, wo die Moai gefertigt wurden. Hier unternehmen wir einen Spaziergang am Hang des Vulkans entlang, der als Steinbruch diente. Man sieht die Moai, wie sie noch verbunden mit dem Fels sind und wie sie bereits für die Feinarbeiten aufgerichtet wurden. Nach dem Mittagessen im Freien spazieren wir zum Kraterrand des Vulkans. Ein Süßwassersee hat sich hier vom Regenwasser gebildet, man sieht Pferde grasen und die unbeendeten Moai-Figuren. Bei der Besichtigung des magnetischen Nabels der Welt sammeln wir Kräfte bevor wir uns am weißen Sandstrand Anakena in die Fluten werfen. Anschließend besuchen wir Ahu Akivi, wo wir unsere Besichtigung gestern abbrechen mussten. Am Vulkan Puna Pau sehen wir wie die Hutbedeckungen der Moai gefertigt wurden und haben einen schönen Ausblick über Hanga Roa und den Osten der Insel. Den schönen und letztendlich doch sonnigen Tag lassen wir wieder bei einem typischen Abendessen im Restaurant ausklingen.

05.11.2011

Zur Abwechslung scheint heute die Sonne zum Frühstück für unseren Ausflug zum Südteil der Insel. Zuerst besuchen wir die Höhle Ana Kai Tangata mit Felsmalereien, die direkt in der vulkanischen Steilküste liegt. Wir fahren nun zum Krater Rano Kau. Vom Kraterrand haben wir bei sonnigem Wetter einen fantastischen Blick in den Krater hinein wo sich wieder ein Süßwassersee befindet. Von der Zeremonialstätte Orongo sieht man die drei vorgelagerten Inselchen und Claudia erklärt uns den Kult des Vogelmannes. Hier sieht man die Behausungen, die nur temporär genutzt wurden und gut erhaltene Petroglyphen. Zum Abschluss des Tages besuchen wir Ahu Vinapu, dessen Bauweise stark an die Inkamauern in Cusco erinnert. Am Abend besuchen wir als Überraschung eine polynesische Tanzshow. Wir haben Plätze in der ersten Reihe und können so das Spektakel hautnah mitverfolgen.

06.11.2011

Heute Morgen besuchen wir den polynesischen Gottesdienst in Hanga Roa, bei dem Gitarre gespielt und in Rapa Nui gesungen wird - ein gelungener Abschied von der Osterinsel. Wir fliegen die 3800 Kilometer zurück aufs Festland, wo uns in Santiago unser Reiseleiter Javier begrüßt und uns zum Hotel fährt.

07.11.2011

Den Morgen frühstücken wir ganz entspannt und gratulieren unserer Mitreisenden Hannelore zum Geburtstag. Gemeinsam fahren wir ins Kunsthandwerkerdorf Los Dominicos. An Blumen, Lederwaren, Schmuck, Holzarbeiten und Galerien hat das Dörfchen einiges zu bieten. Hier essen wir auch noch einmal Käseempanada oder Pastel de Choclo bevor es zum Hotel und anschließend zum Flughafen geht. Adios Chile! Über die Anden verabschieden wir uns von der Südhalbkugel und fliegen in 13 Stunden zurück nach Europa.

08.11.2011

Nach einer kurzen Wartezeit in Paris landen wir wieder wohlbehalten in Frankfurt oder Berlin. Wir verabschieden uns und treten unsere weitere Heimreise an.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht