Reisebericht: Rundreise Chile und die Osterinsel

14.10. – 07.11.2015, 22 / 26 Tage Einmalige Rundreise–Kombination: Santiago de Chile – Valparaiso – Atacama–Wüste – Seen– und Vulkanregion – Sieben–Seen–Gebiet in Argentinien – Anden–Überquerung – Patagonien – Torres del Paine–Nationalpark – Punta Arenas – Osterinsel – Colch


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Santiago de Chile, Atacama-Wüste, Patagonien, Feuerland und die Osterinsel - mit diesen Hauptworten wird unsere Reise beschrieben! Auch wenn diese bereits groß klingen, sie mögen nicht aussagen, was wir in den letzten 25 Tagen erleben durften!
Ein Reisebericht von
Maria Drewans

1.Tag – Mittwoch – 14.10.2015 – Anreise – Findung der Reisegruppe „Sonnenschein"

... zu jeder guten Gruppe gehört ein Name. Soweit so gut. Da wir an einem grauen, nebelverhangenen und regnerischen Mittwoch Mitte Oktober - an dem morgens der erste Schnee der neuen Wintersaison gefallen war - bester Dinge waren, warum wir eine so weite Reise antreten wollten, fiel mir der Name Sonnenschein ein. Denn den wollten wir gern haben.
So ging es dann nach einer kleinen Stärkung von Berlin-Tegel nach Paris. Hier hatten wir am Terminal 2E genügend Zeit zum ersten Kennenlernen, bevor es auf den gut 14-stündigen Flug losging.

2.Tag – Donnerstag – 15.10.2015 – Ankunft in Santiago de Chile

Die Boeing 777 von Air France hat uns gut und vor allem sicher von Paris nach Santiago de Chile geflogen. Und da sind wir nun: am anderen Ende der Welt. Die Uhren haben wir während des Fluges fünf Stunden zurückgestellt. Nach den vielen Stunden im Flieger sind wir alle froh, dass wir uns ein wenig auf die Beine stellen können. Die Einreise nach Chile und das anschließende Kofferholen und -durchleuchten klappt auch ohne größere Vorkommnisse. Endlich am Ausgang angekommen, empfängt uns Bhavito, unser holländischer Reiseleiter für die kommenden Tage. Zunächst fahren wir vom Flughafen mit traumhaften Blick auf die Andencordiellere in Richtung Stadtzentrum und dem Stadtteil Providencia, wo sich unser Hotel - Bonaparte - befindet. Zwar waren die Zimmer noch nicht für uns fertig, trotzdem nutzen wir den Moment um uns kurz zu Erfrischen und mit einem kleinen Kaffee, einem Cafecito, zu stärken.
Pünktlich 12 Uhr starteten wir am Hotel mit unserer Stadtrundfahrt. Zunächst ging es in Richtung Hausberg - der sich im Ausgehviertel Bellavista befindet und eher einem Hügel gleicht. Immerhin bringt er es auf eine Höhe von 300m und das ist vergleichbar mit dem Eiffelturm in der Stadt der Liebe! Nach oben mussten wir aber nicht laufen, sondern fuhren ganz bequem mit der Funicular - der Standseilbahn! Die letzten Stufen bis zur Statue der „Virgen de lnmaculada Concepción" mussten wir dann aber doch zu Fuß bewältigen. Der Ausblick, der sich uns dann bot, war schier atemberaubend. Sehr faszinierend, wie groß Santiago de Chile ist und sich in den letzten 20 Jahren ausgebreitet hat - von der Fläche würde unsere Hauptstadt Berlin ca. 1,5 Mal hineinpassen. Allerdings werden einem bei der Größe auch die ca. sieben Millionen Einwohner bewusst.
Nachdem wir den Blick ausreichend gewürdigt hatten, fuhren wir mit dem Bus wieder nach unten. Unser Ziel war der Mercado Central - und da konnten uns auch die von einem Studentenstreik beeinflussten, übervollen Straßen nicht daran hindern. Unser Mittagessen im Restaurant „El Galeón" hatten wir uns redlich verdient. Wie für den Markt üblich gab es ein von Fisch bestimmtes Menü, das uns allen außerordentlich gut geschmeckt hat. Die Lokalität war zusammen mit dem Nationalgetränk, dem Pisco Sour, welchen wir als Aperitif genießen durften, das I-Tüpfelchen des Mittagessens.
Wohl gestärkt (und mit ein paar Brötchen für schlechte Zeiten ) machten wir uns nun auf, die Innenstadt noch etwas zu Fuß zu erkunden. Das erste Ziel nach dem Mercado, wo uns verschiedenste Meeresbewohner zum Kauf angepriesen wurden, war die Plaza de Armas - das Herz der chilenischen Hauptstadt. Hier befinden sich das Rathaus, die ehemalige spanische königliche Residenz und heutige nationalhistorische Museum, das zentrale Postamt sowie der sogenannte katholische Block - die Kathedrale und der Sitz des Erzbischofs. Die Kathedrale von Santiago besichtigten wir auch von innen, wo uns Bhavito einige Erklärungen gab. Weiter ging es am Denkmal für die Ureinwohner Chiles, der Mapuche, vorbei und durch die Straßen und Gassen bis zum Präsidentenpalast, La Moneda, am Plaza de la Constitución, der im Volksmund auch Plaza de la Confusión genannt wird. Hier erfuhren wir die ersten Details rund um die chilenische Geschichte und den Militärputsch. Nachdem wir uns mit chilenischen Pesos und Wasser für die kommenden Tage ausgestattet hatten, waren wir froh wieder im Hotel zu sein, wo alle recht bald den langen Tag ausklingen ließen.

3.Tag – Freitag – 16.10.2015 – Colchagua–Tal / Weingut Casa Silva

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Genusses - des Genusses von Wein. Nach einem sehr guten Frühstück im Hotel empfing uns Bhavito am Vormittag, um in das etwa 130km südlich von Santiago befindliche Weinanbaugebiet des Colchagua Tales zu fahren. Dafür fuhren wir gut zwei Stunden entlang der berühmten Panamericana, bevor wir das Weingut der Familie Silva - die Casa Silva erreichten. Hier angekommen, begrüßte uns Filipe, der uns das Weingut bei einer Führung zeigte. Zunächst schauten wir einen Film über das Gut und die Familie, bevor es dann zur Begehung der Anlage ging. Unterwegs erfuhren wir zahlreiches Interessantes rund um den Weinanbau und die perfekte Lagerung. Neben den Weintanks und -fässern bestaunten wir auch die beachtliche Oldtimersammlung der Familie. Im Anschluss ging es an die Verkostung, ein weißer und zwei rote Weine wurden gereicht - darunter der nur noch in Chile angebaute Carmenère. Was für ein Genuss! - Und ja, auch mein Wasser war sehr genussvoll!  Nach der Weinprobe ging es weiter zum neuen Restaurant, denn das ehemalige Restaurant wurde beim großen Erdbeben 2010 zerstört und ist seitdem nicht mehr zu benutzen. In einem wie ein gemütliches Wohnzimmer eingerichteten separaten Raum ließen wir uns mit Blick auf das Weinanbaugebiet einen Salat, Steak mit gegrilltem Gemüse und zum Nachtisch Mangotorte schmecken. Ein Genuss in jeder Hinsicht, denn passend zum Essen gab es nochmals zwei Weine - einen weißen zum Salat und einen roten zum Fleisch. In dieser lockeren Stimmung fuhren wir dann zurück nach Santiago, wo wir am frühen Abend unser Hotel Bonaparte wieder erreichten.
Den Abend gestalteten dann alle individuell. Einige verabschiedeten sich auf Ihre Zimmer, andere gingen noch eine Runde im Viertel spazieren und wieder andere ließen sich noch ein Bierchen oder Saft im Restaurant „Alemán Experto" zum Abschluss des Tages schmecken.

4.Tag – Samstag – 17.10.2015 – Inlandsflug nach Calama – Fahrt nach San Pedro – Mars– & Mondtal

Heute klingelte der Wecker recht früh, denn wir hatten viel vor. Von der Hauptstadt Santiago flogen wir mit LAN Chile in den Norden nach Calama. Alle Gäste, die einen Fensterplatz hatten, waren absolute Glückskinder, denn der Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel der Anden war eine atemberaubende Aussicht, die sich uns bot. Nach den schneebedeckten Hügeln schloss sich die unendliche Weite der „kalten" Wüste an. Einfach nur unglaublich schön!
Schnell hatten wir uns alle am Ausgang versammelt und die Koffer geholt, diese wurden auf einen separaten Transfer verladen. Wir stiegen in unseren Kleinbus für die nächsten Tage - Marke chinesischer Herkunft - und begrüßten unseren Busfahrer Luis. Nach einer kurzen Fahrt hielten wir am Denkmal zu Ehren der Opfer des Militärputsches an und ließen den Ort an einem der trockensten Orte der Welt auf uns wirken.
Weiter ging es in Richtung der Oasenstadt San Pedro de Atacama, wo wir für die kommenden zwei Nächte unsere Zelte in der „Casa de Don Tomas" aufschlugen. Da wir gegen Mittags ankamen, waren wir froh, dass es direkt zum Mittagessen ging. Es war ein typisches Restaurant, das gut besucht war. Zu Essen bekamen wir Salat und eine typische Suppe: die Cazuela, ein Eintopf. Auch wenn es gar nicht so leicht war, diesen zu essen, ohne größere Spuren auf den Sachen zu hinterlassen, schmeckte es sehr lecker. Den Abschluss des Essens bildete ein Brownie mit einer Kugel Vanilleeis!
Mit Wasser für die nächsten Tage ausgestattet und alles mit Bedacht machend, da wir ja bereits auf über 2000m waren, hatten wir etwas Zeit zum Ausruhen im Hotel, bevor wir uns am Nachmittag zu einem kleinen Ausflug wieder trafen. Das Mars- und Mondtal standen auf unserem Programm. Durch die bizarre, fast unwirkliche Welt des Marstals spazierten wir etwa eine Stunde, bevor uns Luis wieder abholte und wir in das Mondtal (Valle de la Luna) weiterfuhren. Hier bestaunten wir die Felsformation der drei Marien (und stellten mich als vierte Maria dazu). Der krönende Abschluss des Tages war der unerwartet schöne Sonnenuntergang, den wir von einem Aussichtspunkt bei einem Pisco Sour und kleinen Snacks genossen. Salud!

5.Tag – Sonntag – 18.10.2015 – Las Lagunas Altiplánicas – Salar de Atacama

Gut ausgeschlafen und gestärkt vom Frühstück, trafen wir pünktlich 9 Uhr am Morgen Bhavito zu unserem heutigen Tagesausflug. Zunächst fuhren wir in das Dorf Toconao, das bereits auf etwa 2700m liegt und um die 550 Einwohner zählt. Eigentlich hatten wir nur einen kurzen, aber gemütlichen Spaziergang durch das Dorf in der Wüste geplant, doch dann kam alles anders! Wir blieben länger als gedacht, weil an diesem Sonntag das Fest zu Ehren des Heiligen Lukas - dem Schutzheiligen Toconaos - gefeiert wurde. Dieser Feierlichkeit beiwohnen zu können, war ein erster kultureller Höhepunkt. Schön, wie viel Lebensfreude wir hier beim gesellschaftlichen Großereignis miterleben durften.
Weiter ging es dann nach Socaire, ein noch kleineres Dorf auf 3.200m mit etwa 200 Einwohnern. Hier besichtigten wir die neue Dorfkirche und konnten den typischen Terrassenanbau erkennen, den die hiesigen Atacameños zur landwirtschaftlichen Versorgung nutzen. Gegen Mittag erreichten wir die Hochlandlagunen Miscanti und Meñiques. Nach einem schönen gemächlichen Spaziergang auf über 4000m Höhe, ließen wir uns mit Blick auf die Lagune und den gleichnamigen Vulkan ein hervorragendes Mittagspicknick mit Schweinefleisch, Pellkartoffeln, einer deftigen Salsa und Salat schmecken. Dazu gab es wahlweise Wasser, Saft, Rotwein oder Bier - was wollten wir mehr? Es war ein tolles Erlebnis und wahrscheinlich für uns alle das erste Picknick auf solcher Höhe. Wir waren rundum zufrieden, auch wenn es recht windig war.
Satt und gestärkt traten wir den Rückweg nach San Pedro an. Wieder hieß es: ein Stück Schotterpiste und dann endlose Weite der Wüste - nur unterbrochen von den schneebedeckten Gipfeln der Berge und Vulkane. Doch bevor wir zum Hotel zurückkehrten, hatten wir noch ein Ziel: den Salzsee Salar de Atacama. Dieser ist der drittgrößte der Welt und bietet zahlreichen Tieren eine Heimat. An der Laguna Chaxas konnten wir Flamingos beobachten und entlang eines kleinen Rundweges die unwirkliche Welt des Salzes bestaunen. Die ungewöhnlichen Wetter- und Wolkenverhältnisse gaben diesem Besuch in der Atacama-Wüste und am Salzsee einen mystischen Beigeschmack.
Später kehrten wir voll an Eindrücken zurück nach San Pedro und ließen den Abend im Restaurant „Todo Natural" bei einem typischen Abendessen ausklingen.

6.Tag – Montag – 19.10.2015 – El Tatio Geysire – Abenteuer – Inlandsflug nach Santiago

Wer vor dieser Reise noch kein Frühaufsteher war, der konnte hier zu einem werden. Heute ging es bereits noch vor Sonnenaufgang los, denn unser erstes Ziel des Tages waren die „El Tatio Geysire" - das zweithöchste Geothermalgebiet der Erde auf etwa 4300m gelegen. Da es am Anfang noch stockdunkel war, hatten wir keine Vorstellung, durch welche Landschaft wir hier fuhren. Nur das Ruckeln und Schuckeln des Busses ließ uns die Straßenverhältnisse erahnen. An diesem denkwürdigen Morgen machte die Gruppe Sonnenschein ihrem Namen leider keine Ehre - denn es schneite!!! Etwas sehr, sehr außergewöhnliches, was wir hier erleben durften. Das ist eben das „El Niño-Jahr" - ein Jahr mit sehr ungewöhnlichen Wetterverhältnissen, da sich die eigentlich kalte Meeresströmung vor Chile in eine warme umwandelt und so den ganzen Wetterhaushalt durcheinander bringt. Daher hatten wir am trockensten Ort der Erde auf einmal Schnee. Wir sind eben doch etwas Besonderes!
Während wir die Geysire und Fumarolen im Geothermalgebiet bei einem kleinen Rundgang bestaunten, hatte unser Busfahrer Luis wieder einmal ein tolles Picknick für uns vorbereitet - dazu gehörten im Geysirfeld gekochte Eier und heiße Milch, sowie belegte Schnittchen, Kaffee, Tee und Kuchen. So ließen wir es uns in dieser bizarren Kulisse gut gehen! Der bereits im Dunkel zurückgelegte Weg von San Pedro in die Höhe musste nun wieder retour gefahren werden. Dieses Mal bei Tageslicht und Schnee und um so tiefer wir wieder kamen auch bei Regen. Und hier liegt das Unheil - ein eigentlich staubtrockener Boden kommt mit Wasser in Kontakt - das ist wie Blitzeis oder Schmierseife. Eine sehr gefährliche Kombination, die uns nach ein paar bangen Minuten, viel fahrerischem Können von Luis und Verstand aller Reisegäste ein Risiko zu erkennen, hat umkehren lassen. So haben wir zwar nicht die Puritama-Bäder austesten können, aber dafür ein umso außergewöhnlicheres Picknick in unserem Hotel der letztem Tage, der „Casa de Don Tomas" erlebt und das bei eitel Sonnenschein! Der Lachs mit Quinoa, roter Bete und selbstgemachter Salsa waren zusammen mit dem Cabernet Sauvignon (oder Ananas-Saft) ein wahres Gedicht.
Am Nachmittag machten wir uns dann auf den Rückweg nach Calama, wo am Abend unser Flug zurück nach Santiago ging und wir uns von Bhavito verabschiedeten. Etwas verspätet flogen wir in die Hauptstadt. Da wir nur einen recht kurzen Aufenthalt hatten, schliefen wir im Holiday Inn Airport Hotel. Was für ein erlebnisreicher (Geburts-)Tag ging hier zu Ende!

7.Tag – Dienstag – 20.10.2015 – Inlandsflug von Santiago nach Temuco und Fahrt nach Pucón

Auch heute hieß es wieder: der frühe Vogel fängt den Wurm. Pünktlich 6 Uhr morgens trafen wir uns (mehr oder weniger) ausgeschlafen und munter, um den Inlandsflug von Santiago nach Temuco - für uns auch ab und zu Timbuktu - zu nehmen. Nach gut einer Stunde in der Luft erreichten wir den kleinen Flughafen der fünftgrößten Stadt Chiles. Unsere örtliche Reiseleiterin Tatiana und die beiden Busfahrer René und Raúl nahmen uns herzlich in Empfang. Nachdem alle Koffer im Bus - der uns sehr viel Platz bot - verstaut waren, ging es auf in das ca. 20 Kilometer entfernte Stadtzentrum von Temuco, das etwa 300.000 Einwohner zählt und die Hauptstadt der neunten Region ist. Am Plaza de Armas spazierten wir ein bißchen durch die Straßen, staunten über die vor 20 Jahren errichtete futuristisch anmutende Kathedrale, in der sich auch Büros befinden und ließen die Geschichte der Mapuche auf uns wirken. Schließlich sind wir hier im Land der Mapuche, der Ureinwohner Chiles angekommen. Im Anschluss schlenderten wir durch den Mercado Central und erstanden das eine oder andere typische Souvenir aus Chile. Langsam meldeten sich wieder unsere Mägen und so gab es einen typischen Snack in Form von Empanadas, die wir uns gut schmecken ließen, auch wenn es gar nicht so einfach war, diese ohne größere Flecken zu essen.
Die Fahrt mit dem Bus führte uns wieder einmal ein Stück entlang der Panamericana oder in Chile auch die Routa Cinco (5) genannt, in Richtung Osten nach Villarrica, dem Tor zur Seenregion. Hier genossen wir auch einen Blick auf den gleichnamigen See sowie einen der aktivsten Vulkane der Welt - den Villarrica, der auch in dieser Zeit wieder sehr viel Aktivität zeigt, aber leider mit der Spitze in den Wolken lag.
Noch ein kurzer Weg und schon waren wir in Pucón, einem kleinen, touristischen Örtchen, wo wir die nächste Nacht in einem familiengeführten Hotel verbringen wollten. Am Nachmittag hatten wir etwas Zeit, um den Ort unter die Lupe zu nehmen, bevor wir uns im hoteleigenen Restaurant Kuhba mit einem guten Abendessen (Salat, Fisch mit Reis und „Vanillepudding") für die nächsten Tage stärkten.

8.Tag – Mittwoch – 21.10.2015 – Wasserfälle und Fahrt nach Huilo Huilo zum Baumhaushotel

Nachdem wir zwar heute in der Früh den Wecker hätten nicht so früh stellen müssen, gab es einen ganz natürlichen Wecker - die „Gespräche" der südamerikanischen Ibise, die in den Bäumen rund um das Hotel brühteten. Wie das Abendessen am Vortag geendet hatte, so begann der Morgen - etwas chaotisch zusammen mit einer argentinischen Reisegruppe.
Unser erstes Ziel des Tages war der Wasserfall „Ojos de Caburgua", wo uns Tatiana bereits viele einheimische Bäume erklärte. Auf der Fahrt von Pucón über Villarica nach Panguipulli verließen wir die Región de la Araucania wieder und kamen in der Región de los Rios an. Nach einem kurzen Verpflegungs- und Porzellanstopp in Panguipulli ging es weiter in Richtung unseres Tageszieles: dem Biosphärenreservat Huilo Huilo. Doch bevor wir hier ankamen, hielten wir für ein kleines Picknick mit Apfel-Streusel-Kuchen am See Panguipulli. Leider war der Blick auf den Doppelvulkan Choshuenco/Mocha nicht ganz frei, aber trotzdem war es wieder ein schönes Erlebnis.
Ebenso war der knapp 40m hohe Wasserfall Huilo Huilo jede der knapp 200 Stufen, die wir dafür erst hinab und dann wieder hinauf steigen mussten, es wert diesen gesehen zu haben.
Der Höhepunkt des Tages war aber für die meisten sicher die Ankunft im Baumhaushotel „Nothofagus" - eine sehr außergewöhnliche Architektur und Atmosphäre, die uns hier für die heutige Nacht erwartet. Da im Hotel noch eine weitere sehr große Gruppe war, saßen wir zum Abendessen zwar nicht ganz so gemütlich, wie erwartet, aber wir hatten trotzdem bei einem sehr leckeren Buffet großen Spaß und wie immer viel zu lachen!

9.Tag – Donnerstag – 22.10.2015 – Von Huilo Huilo nach San Martín de los Andes (Argentinien)

Einen zweiten Tag nicht so früh aufstehen und Abfahrt erst kurz vor der Mittagszeit - Mensch, das ist ja fast wie Urlaub!  Nach einem sehr guten Frühstück vom Buffet hatten wir noch etwas Zeit, um die Anlage rund um eines der fünf exotischsten Hotels der Welt etwas kennen zu lernen und das wunderbare Wetter - Sonnenschein - auszunutzen. Tatiana unternahm mit uns eine kleine Wanderung entlang des „Löwenrundweges" zu einem weiteren Wasserfall des Fuy-Flusses, wo wir wieder unzählige Fotomotive finden und uns vom immergrünen Regenwald faszinieren lassen konnten. Der Blick auf den Doppelvulkan Choshuenco/Mocha war heute bei strahlend blauem Himmel ein Traum. Nachdem wir der hauseigenen Brauerei noch einen kurzen Besuch abgestattet hatten, wurde es Zeit nach Puerto Fuy zur Fähranlegestelle zu fahren. Pünktlich 13 Uhr legte die Fähre mit uns an Bord ab. Nach etwa 1,5 Stunden auf dem Pirihueico-See (Form wie ein „Wasserwurm"), wo wir uns während der Fahrt mit den frisch gebackenen Sopaipillas von Tatiana und einem Gang auf die Brücke unterhalten konnten, gelangten wir an das andere Ende kurz vor der chilenisch/argentinischen Grenze. Heute verließen wir an der Grenzstation Hua Hum nicht nur Chile, sondern passierten hier auch den niedrigsten Andenpass auf nur 600m. Die Überquerung der Grenze ist eine kleine Wissenschaft für sich, aber wir meisterten alles mit Bravour - nicht wie manch anderer Südamerikaner in der Schlange vor uns. Nun waren wir in Argentinien und wurden von einer Schotterpiste, beginnender Steppenvegetation und viel Staub in Empfang genommen. Ein sehr interessanter Wechsel in der Vegetation hatte sich hinter den Anden ergeben. Das Ziel des heutigen Tages lag nun schon fast vor uns: der u.a. vom Skitourismus geprägte Ort San Martín de los Andes. Am frühen Abend erreichten wir die Stadt und das Hotel. Bis zum Abendessen blieb noch ein wenig Zeit für eigene Erkundungen, einen interessanten Geldwechsel oder etwas Erholung von der Fahrt. Im Restaurant KU ließen wir uns bei bester Stimmung argentinisches Rindersteak bzw. Lamm (oder hausgemachte Nudeln) sehr gut schmecken; dazu Wein (oder Bier) und schon war das Essen rundum perfekt! Selbst einer zweiten Andenüberquerung stand nun nichts mehr im Weg! Spät am Abend kehrten wir gut gelaunt und rundum satt und zufrieden zum Hotel zurück.

10.Tag – Freitag – 23.10.2015 – von San Martín über die Sieben–Seen nach Bariloche

Gut ausgeschlafen und vom typischen Frühstück gestärkt (auch wenn der Kaffee nicht besonders war), fuhren wir heute durch das Gebiet der Sieben-Seen in Argentinien von einem Skiort in den anderen, nach Bariloche. Direkt nach der Abfahrt vom Hotel hielten wir für einen kurzen Fotostopp am See Lacar. Die Sonne strahlte bereits wieder am Himmel und ließ unsere Herzen vor Freude strahlen. Zwar hielten wir nicht an allen sieben Seen, aber wir machten auf dem Weg zahlreiche Fotostopps an den meisten Seen, die alle unterschiedlich waren. Gegen Mittag erreichten wir den größten der Seen - den Nahuel Huapi. In Villa Angostura lernten wir, dass die argentinischen Uhren sich einerseits schneller drehen und andererseits alles viel länger dauert.
Von hier waren es etwa noch 80km bis nach Bariloche, welches wir am frühen Nachmittag erreichten. Nachdem die Busfahrer sich am Ortseingang die Einfahrtserlaubnis für den Bus geholt hatten, um in die Stadt fahren zu dürfen, kamen wir schon bald am Hotel Nevada an. Die Zimmer waren schnell bezogen und schon konnten alle den restlichen Nachmittag ganz individuell gestalten. Viele spazierten durch die Straßen der Stadt und ließen sich von den vielen Schokoladenläden und deren Angebot faszinieren. Am Abend trafen wir uns dann alle wieder um unser gemeinsames Abendessen in einem Restaurant einzunehmen. Nicht nur die Steaks, auch die servierte Lachsforelle, waren vorzüglich. Empanadas mit Hackfleischfüllung, ein typisches argentinisches Dessert aus Brotpudding, Dulce de Leche und Sahne sowie Bier, Wein und andere Getränke rundeten das Abendessen ab. Da kam der abendliche Spaziergang zurück zum Hotel gerade recht.

11.Tag – Samstag – 24.10.2015 – Fahrt von Bariloche zurück nach Chile in die Region der Seen und Vulkane nach Puerto Varas

Die Wecker schellten heute wieder etwas früher und so brachen wir nach dem Frühstück noch vor neun Uhr auf, um uns wieder auf den Weg nach Chile zu machen. Zunächst fuhren wir bei leicht unterkühlten Temperaturen zurück nach Villa de Angostura und zur argentinisch/chilenischen Grenze. Kurz vor der ersten Grenzstation des Tages hatten es René und Raúl geschafft, die Heizung im Bus wieder zum Laufen zu bringen - sehr zu unserer aller Freude. Am heutigen Samstag hatten wir zweimal an den Grenzposten großes Glück mit den Kontrollen, denn die Beamten ließen uns „schnell" passieren. Die erneute (echte) Überquerung der Anden war heute auf einem Niveau von reichlich 1.300m. Hier oben an der Grenze zwischen Argentinien und Chile machten wir - aufgrund der Außentemperaturen - unser kleines Picknick mit Käse, Wein und Bier im Bus.
Zurück in Chile begrüßte uns wieder der immergrüne Regenwald und auch die Sonne schaffte es mehr und mehr sich Lücken in den Wolken zu suchen und diese dann auch zu finden. So wurde es noch ein richtig schöner Nachmittag. Das Mittagessen bei einer deutschen Auswandererfamilie war reichlich und schmeckte allen sehr gut. Für Getränke war auch gesorgt und der bekannte Vulkan der Region - der Osorno - zeigte sich auch mehr und mehr. Und weil wir heute schon wieder recht viel im Bus gesessen hatten, legten wir noch einen spontanen Halt im kleinen Örtchen Frutillar am Llanquihue See, dem größten See Chiles, ein. Hach, das war einfach nur herrlich!
Am frühen Abend erreichten wir dann das ebenso niedliche Städtchen Puerto Varas, ebenfalls am Llanquihue See gelegen. Nachdem wir einen Begrüßungsdrink in Form des Nationalgetränkes Pisco Sour erhalten hatten und die sehr schön eingerichteten Zimmer bezogen hatten, ließen wir es uns nicht nehmen den Ort noch etwas zu erkunden. Und wie das in einem kleinen Ort so üblich ist: man trifft sich immer wieder!

12.Tag – Sonntag – 25.10.2015 – Inlandsflug von Puerto Montt nach Punta Arenas und Fahrt nach Puerto Natales

Einige Tage ohne Flug liegen hinter uns, aber um in den großen Süden zu gelangen, haben wir keine andere Chance als wieder mit einem Inlandsflug von A (Puerto Montt) nach B (Punta Arenas) zu kommen. Bevor es jedoch in die Luft ging, stärkten wir uns bei einem guten Frühstück mit Blick auf den See und das Städtchen Puerto Varas. Unsere beiden Busfahrer der letzten Tage - Don René und Don Raúl - verabschiedeten wir am Flughafen von Puerto Montt. Nach zwei Stunden Flug landeten wir schließlich in Punta Arenas.
Es begrüßte uns Heladio, der uns nach Puerto Natales, unserem Ziel des heutigen Tages, fahren sollte. Bereits weiter nördlich im argentinischen Bariloche hatte sich angedeutet, was uns hier im Süden für eine Landschaft erwarten sollte - die unendliche Weite der Pampa. Bisher blieben wir von den typischen, starken patagonischen Winden verschont und so konnten wir nach etwa der Hälfte der Strecke zwischen Punta Arenas und Puerto Natales ein kleines Picknick machen. Tatiana hatte viele Leckereien von zu Hause mitgebracht und ein guter Rotwein durfte natürlich auch nicht fehlen. So hatten wir mitten in der Pampa ein Lachs-Picknick und lernten, dass auch Mayonnaise zum geräucherten Lachs sehr gut schmecken kann.
Auch wenn der Busfahrer nicht so weitsichtig war, so fanden wir auf dem Weg neben den hier lebenden Schafen, einige andere Tiere, wie Ñandus und Wildgänse.
Nach weiteren fast zwei Stunden Fahrt erreichten wir schließlich das Örtchen Puerto Natalas am Seno Ultima Esperanza (bedeutet: Fjord der letzten Hoffnung). Unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte ist die Weskar Lodge, welche etwas außerhalb, dafür aber mit direktem Blick auf den Fjord, gelegen ist. Bevor wir uns das gute Abendessen mit Kürbissuppe (oder Salat) sowie Lachs und Nachtisch schmecken ließen, hatte jeder, der wollte, noch die Möglichkeit ein wenig spazieren zu gehen und den Ort zu erkunden. Zum Anstoßen bekamen wir auch an diesem Abend das Nationalgetränk, den Pisco Sour serviert - und der chilenische Trinkspruch dazu klappt von Mal zu Mal bei allen besser! So mag man es kaum glauben, aber wir „feiern" in diesen Tagen bereits Bergfest unserer Chilerundreise!

13.Tag – Montag – 26.10.2015 – Ausflug zum Nationalpark Torres del Paine

Heute (und am morgigen Tag) erleben wir, was es heißt in Patagonien unterwegs zu sein. Es ist schier unglaublich, welche Weite sich in der zwölften Region Chiles findet. Nun verstehen wir auch, warum es die größte und auch verlassenste Region von allen ist. Tatiana begrüßte uns an diesem Morgen mit den Worten: Hier können wir an einem Tag alle Jahreszeiten erleben. Na schauen wir mal, ob das auch stimmt. Auf unserem Tagesprogramm stand heute der Besuch des Nationalparks Torres del Paine. Und wir hatten sehr großes Glück. Wir konnten von Sturm über Windstille, Sonne, Wolken, leichtem Nieselregen alles erleben. Mehrere Kondore - die Vögel gelten als Nationalvögel Chiles - Guanakos in großen Herden, Schafe und Wildgänse kamen uns heute vor die Kameralinse. Sogar ein Fuchs soll gesichtet worden sein. Die Sicht auf die drei Türme, welche dem seit 1959 existierenden Nationalpark den Namen geben, konnten wir am Eingang des Parks sehr gut genießen. Später waren wir von den Hörnern, den Cuernos del Paine, sowie dem Großen Paine mehr als beeindruckt. Das Sonne-Wolken-Spiel brachte uns zahlreiche Fotomotive ein. Auch die heimische Flora ließ uns staunen. Nachdem wir bereits unzählige Fotostopps gemacht hatten, spazierten wir zum Wasserfall Salto Grande. Im Anschluss ließen wir uns unser Mittagspicknick schmecken - es gab Reis und Hühnchen, ein belegtes Brot und einen patagonischen Müsliriegel sowie einen Apfel. Lecker war's!
Zwar frischte der Wind im Laufe des Tages immer wieder kräftig auf, aber das hielt uns nicht nicht davon ab, nach der Mittagspause im Bus noch einen zweiten kleinen Spaziergang zu unternehmen. Das Ziel in diesem Fall: der Blick auf den Grey-See mit abgebrochenen Eisschollen und -bergen. Das Abenteuer daran war u.a. der Weg dahin: dieser führte über eine Hängebrücke, welche eigentlich hätte nur immer maximal von sechs Personen zur selben Zeit betreten werden dürfen.
Am Abend kehrten wir mit vielen Eindrücken nach einem herrlichen Tag in Patagonien zurück nach Puerto Natales. Hier angekommen, gingen Tatiana und ich noch mit ein paar Gästen der Gruppe im Restaurant „Última Esperanza" Abendessen. Der Rest der Gruppe ließ sich im Restaurant der Weskar Lodge verwöhnen.

14.Tag – Dienstag – 27.10.2015 – Fahrt von Puerto Natales nach Ushuaia (Argentinien)

Der heutige Tag stand unter dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Wir hatten eine knapp 800km lange Fahrt von Puerto Natales nach Ushuaia auf Feuerland vor uns. Zunächst stärkten wir uns noch einmal beim Frühstück mit Blick auf den Fjord der letzten Hoffnung, bevor wir uns auf den Weg machten. Nach knapp zwei Stunden hielten wir das erste Mal in Villa Tehuelche für eine kurze Porzellanpause. Weitere 40km später wurde das Steuer von Hector übernommen, der an diesem Tag einen exzellenten Job machte, denn er fuhr uns die nächsten neun Stunden zu unserem Ziel. Die Magellanstraße überquerten wir an ihrer engsten Stelle bei Punta Delgada mit der Fähre und schon war in kurzer Zeit Feuerland erreicht. Nachdem wir den größten Teil an Schotterpiste bewältigt hatten, gab es ein Lunchpaket kurz vor der chilenischen Grenzkontrolle - wahlweise im Bus oder draußen etwas windgeschützt mit einem Cafecito. Dank Hectors Erfahrung konnten wir beide Grenzposten rund um San Sebastian für die hiesigen Verhältnisse recht schnell und unkompliziert passieren. Weiter ging es - es lagen noch immer über 300km vor uns. Unterwegs änderte sich die Landschaft zwar immer mal wieder, aber Steppe bleibt eben doch Steppe. Doch allmählich gab es doch eine Veränderung zu bestaunen, die Berge wurden wieder höher und die Bäume mehr. Kurz bevor wir Ushuaia erreichten, gab es noch eine kleine Belohnung für das gute Durchhalten! Tatiana und ich spendierten in Argentinien einen Pisco Sour - schließlich machen wir eine Chilerundreise!
Gut gelaunt bewältigten wir dann auch noch die restlichen 50km, bis wir schließlich in der südlichsten Stadt der Welt angekommen waren. Schnell bezogen wir die gut geheizten Zimmer im modernen Hotel Fuegino. Nach dem vielen Sitzen musste noch ein wenig Bewegung her. Schließlich waren wir fast zwölf Stunden unterwegs gewesen. Einige Gäste gingen noch ein bisschen durch die Straßen der Stadt spazieren, andere gesellten sich zum Abendessen zusammen. Und obwohl das Essen sehr lecker war, mussten wir mit Erhalt der Rechnung feststellen, dass Ushuaia eben doch ein typischer Touristenort ist, wo man etwas tiefer in die Tasche greifen muss.

15.Tag – Mittwoch – 28.10.2015 – Nationalpark Tierra del Fuego und Einschiffung M/N Stella Australis

Nachdem es in der Nacht nicht gerade wenig geregnet hatte, holten uns die örtliche Reiseleiterin Mariluz und der Busfahrer Marcus am Vormittag bei Sonnenschein am Hotel zu unserer halbtägigen Tour in den Feuerland Nationalpark ab. Tatiana blieb heute in Ushuaia um alles für die Einschiffung am Nachmittag vorzubereiten. Neben verschiedenen Fotostopps besuchten wir noch vor dem Eingang in den Nationalpark die Bahnstation „Fin del Mundo". Beim Bezahlen des Eintrittsgeldes erfuhren wir dann, dass die Zufahrt zur Ensenada Bucht, wo sich das südlichste Postamt der Welt befindet, leider aufgrund der Witterungsverhältnisse nach dem Winter noch immer geschlossen ist. Sehr schade! ... Nichts desto trotz verbrachten wir einen schönen Vormittag auf Feuerland. Zunächst spazierten wir vom Roca See entlang des Lapataia Fluss zum Alakush Naturzentrum. Später folgten wir einem Pfad entlang der Lapataia Bucht und genossen das herrliche Panorama bei bestem Wetter.
Kurz bevor wir das Restaurant El Almacen für das Mittagessen erreichten, hielten wir noch für einen Fotostopp mit Blick auf Ushuaia. Wieder bestens gestärkt, hatten wir dann die Chance durch die Straßen Ushuaias zu schlendern um Souvenirs zu erstehen, oder ein Museum zu besuchen. Leider war es am Nachmittag nicht mehr so schön und es fielen ein paar Regentropfen vom Himmel.
Später trafen wir uns alle am Hafen wieder. Es ging (endlich) auf's Schiff!
Zunächst wurden wir persönlich willkommen geheißen und auf unsere Kabinen gebracht. Ein richtiger Luxus! Noch vor dem Ablegen gab es erste Instruktionen. Zwar leider nur auf Englisch, aber alles in Allem trotzdem für uns verständlich, da ich als Übersetzungshilfe einspringen konnte. Kurz vor 20 Uhr legten wir ohne große Tamtam ab und kurz darauf wurde zum Abendessen gebeten. Wir ließen uns die vier Gänge gut schmecken. Bevor wir den Abend gemütlich an der „offenen" Bar ausklingen lassen konnten, probierten wir noch unsere Rettungswesten und versorgten uns mit Gummistiefeln für die kommenden Tage.

16.Tag – Donnerstag – 29.10.2015 – Landgang Kap Hoorn und in der Wulaia–Bucht

Früh am Morgen klingelte heute wieder einmal der Wecker, denn wir wollten noch vor dem Frühstück an Land gehen. Zwar sah es zunächst gar nicht so gut aus, aber es war nach und mit Schneeschauer dann doch möglich an Land zu gehen. Und das freute uns sehr, denn wir waren über Nacht von Ushuaia aus zum Kap Hoorn gefahren! Die Ausbootung erfolgte mit sechs Zodiacs und ging schnell und unkompliziert von statten. Immer mit den nötigen Sicherheitsanweisungen und schon waren wir an Land. Dabei hatten wir noch großes Glück, denn erst vor wenigen Wochen war das große Albatross-Denkmal auf Kap Hoorn bei einem Sturm zerstört worden. Um ein Haar hätten wir es gar nicht gesehen. Aber da im Januar der 400.„Geburtstag" ansteht, hatte man es sehr schnell neu aufgebaut und so sahen wir als eine der ersten Besucher den neuen, etwas dicklichen Albatross.
Wir besuchten auch den Leuchtturm und ließen diese Erfahrung auf dem südlichsten Punkt Südamerikas zu stehen, auf uns wirken. Nun waren wir also Mitglied im Club der „Kaphörner".
Zurück an Bord hatten wir richtig Appetit auf das Frühstück! Später konnten wir uns vom Bordprogramm (Filme und Vorträge) unterhalten lassen. Sogar ein Besuch auf der Brücke war möglich.
Am Nachmittag trafen wir uns für den zweiten Landgang des Tages - für Spaziergänge verschiedener Schwierigkeitsstufen in der Wulaia Bucht. Der Großteil der Gruppe war mit Tatiana zum Aussichtspunkt unterwegs; Silvia und ich spazierten entlang der Küste. Mit einem wärmenden Getränk an der Pier verabschiedeten wir uns gegen 19 Uhr von der Bucht und freuten uns auf ein wiederum gutes Abendessen.
Den Abend ließen wir sehr gesellig in der Darwin Lounge bei Modenschau, Bingo und Karaoke ausklingen.

17.Tag – Freitag – 30.10.2015 – Unterhaltung an Bord – Agostini–Nationalpark

Zu einer Reise gehört es auch einmal dazu, dass sich die Reisegäste etwas erholen können, nach all den vielen Eindrücken. Heute war so ein Erholungstag an Bord des Expeditionsschiffes. Ein gemütliches Frühstück, ein paar Vorträge sowie eine Lehrstunde in Seemannsknotenkunde vertrieben uns die Zeit bis zum Mittagsbuffet. Einen kleinen Sport hatten wir uns aus dem Lösen der Quizfragen gemacht und schon war es Zeit, dass wir zum Landgang am Nachmittag startklar waren. Ja, wir waren bereit, die Besatzung auch, aber das Wetter nicht. Der Wind an Land war einfach zu stark und so gab der Kapitän kein Okay für einen sicheren Landausflug zum Aguilla-Gletscher. Aber davon ließen wir uns nicht erschüttern oder die Laune verderben. Die Natur macht eben was sie möchte. Dafür sind wir dann den Agostini Fjord entlang gefahren und haben verschiedene andere Gletscher gesehen, wie den Condor Gletscher und den Gletscher Sorpresa. Vor dem Agostini Gletscher haben wir dann noch geankert um schöne Fotos machen zu können.
Nach zwei erlebnisreichen Tagen an Bord, war heute schon das Abschiedsabendessen im Plan. Das Essen war auch an diesem Abend- wie jede Mahlzeit - sehr gut. Im Anschluss lud der Kapitän noch zum Abschiedstrunk in die Darwin Lounge ein, wo wir nicht nur als Sieger des Tisch-Quizes gekürt wurden, sondern auch den Abend fröhlich ausklingen ließen.

18.Tag – Samstag – 31.10.2015 – Magdalenen Insel – Punta Arenas – Inlandsflug nach Santiago de Chile

Heute hieß es wieder: früh raus aus den Federn und in voller Montur treffen, um zur Magdalenen-Insel überzusetzen. Diese Insel ist ausschließlich den Magellan-Pinguinen vorbehalten und steht unter Schutz. Fast hätten wir - ähnlich wie gestern - aufgrund der Windverhältnisse nicht an Land gehen können, aber wir hatten doch Glück und durften einen kurzen Besuch auf der Insel der Pinguine wagen. Trotz starker Winde ließen wir uns die Freude an die possierlichen Tieren nicht nehmen und staunten über jeden Frackträger, denen das Wetter so gar nichts auszumachen schien.
Nach gut einer Stunde waren wir alle zurück an Bord und hatten uns unser letztes Frühstück an Bord unseres Expeditionsschiffes redlich verdient. Noch schnell die Koffer fertig gepackt und vor die Kabine gestellt, trafen wir uns abfahrtsbereit ein letztes Mal auf Deck 5 in der Darwin-Lounge. Nun hieß es warten. Zunächst mussten die Koffer verladen werden, dann wir in Busse steigen um geschätzt 200m rückwärts gefahren zu werden und dann im Hafenterminal wieder die Einreise nach Chile zu erledigen. Draußen wartete bereits Francisco unser heutiger Busfahrer auf uns. Sobald alles verstaut war, ging es in Richtung Aussichtspunkt etwas oberhalb der Stadt mit tollem Blick auf Punta Arenas, der Hauptstadt der 12.Region Chiles. Weiter führte uns unser Weg zum Hauptplatz ins Zentrum der Stadt, wo wir das Denkmal zu Ehren Magellanes bestaunten, ein wenig umherschlenderten und uns von der unerwartet europäischen Architektur bezaubern ließen. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der hiesige Friedhof, dem wir noch einen kurzen Besuch abstatteten. Sehr beeindruckend, wie hier die Verstorbenen Ihre letzte Ruhestätte finden. Inzwischen war es Zeit zum Mittagessen. Die letzten Tage waren wir ja kulinarisch sehr verwöhnt worden und dies sollte auch heute wieder so sein. Im Restaurant Los Ganadores ließen wir uns eine gute Portion Fleisch einer typischen Parillada schmecken. Gut gesättigt brachte uns der Busfahrer nun zum Flughafen. Der Abschied aus Patagonien und von unserer guten Seele Tatiana stand an! Schön, dass wir die letzten zwölf Tage so viel von Chile durch sie lernen konnten! Vieles wird uns durch ihre Art, uns Geschichten Ihres Landes zu erzählen, lange in Erinnerung bleiben.
Der Flug von Punta Arenas nach Santiago dauerte dann noch etwa drei Stunden, in denen wir von den vielen Eindrücken der letzten Tage bei einem Blick hinaus auf das Inlandseisfeld oder bei einem kleinen Schläfchen entspannen konnten. Heute übernachten wir gleich wieder im Hotel direkt am Flughafen, denn morgen geht es weiter auf die Osterinsel.

19.Tag – Sonntag – 01.11.2015 – Flug zur Osterinsel – Willkommen in der Südsee

Ein weiterer Flugreisetag lag vor uns. Nach einer Nacht in schönen Zimmern des Flughafenhotels in Santiago und einem reichhaltigen Frühstück vom Buffet waren wir mal wieder zu Gast am Flughafen von Santiago. Mit Bordkarten bereits ausgestattet, klappten Kofferabgabe und Sicherheitskontrolle ohne größere Probleme. Nun hieß es warten. Die Vorfreude steigerte sich bei uns allen. Schließlich verließen wir Santiago bei strahlendem Sonnenschein gegen elf Uhr. Den Flug an Bord empfanden wir alle als recht angenehm. Mit einem zweiten Frühstück und eigenem Bordunterhaltungsprogramm sowie dem einen oder anderen Mittagsschläfchen vergingen die knapp fünf Stunden wie im Flug.
Leider begrüßte uns die Osterinsel im grauen Gewand bei teils kräftigen Regenschauern. Dafür waren die Blumenketten zur Begrüßung von unserer Reiseleiterin Sabine umso schöner als kleiner Farbtupfer. Nach kurzer Busfahrt erreichten wir unser Hotel O'Tai im Zentrum des Ortes Hanga Roa.
Am Nachmittag erkundeten wir teils in der Gruppe, teils allein die ersten Straßen und Souvenirläden. Doch heute zum Sonntag, noch dazu am Feiertag, war nicht sehr viel los und auch die Regenschauer machten den Spaziergang etwas ungemütlich. Den Abend ließen wir im Restaurant des Hotels bei einem guten Abendessen ausklingen.

20.Tag – Montag – 02.11.2015 – Osterinsel – Halbtagesausflug – Freizeit – UMU–Abendessen

Auf Regen folgt Sonnenschein. Gut, dass wir Gruppe Sonnenschein sind, denn heute konnten wir unserem Namen wieder alle Ehre machen. Ausgeschlafen, gut gelaunt und frisch gestärkt vom Frühstück trafen wir uns halb Zehn mit Sabine für unseren ersten Ausflug auf der Insel. Zunächst fuhren wir gar nicht so weit, um die restaurierte Stätte Tahai zu bestaunen. Hier befinden sich mehrere Ahu (Plattformen) mit Moais sowie Grundrisse von Häusern, ein Hühnerstall und eine Hafenrampe. Sabine erzählt uns von den vielen ungelösten Rätseln und Theorien, an denen die Wissenschaftler bis heute tüfteln. Uns beeindrucken die Moais schon sehr. An diesem Ort sind insgesamt sieben Steinkolosse zu bestaunen. Wir finden hier den mit fünf Moai am mächtigsten wirkenden Ahu Vai Uri, sowie den Ahu Tahai und den Ahu Ko te Riku, welcher als einziger nachgebildete Augen hat. Weiter ging es dann von der Küste etwas ins Inselinnere zum Ahu Akivi, zu den sieben Moai, die als einzige auf das Meer und nicht auf das Land schauen. Wieder erfahren wir von Legenden, die man sich lange erzählte und von neuesten Theorien, warum die Moai (wieder) stehen, wie sie stehen. Logisch erscheint uns durchaus, dass es eine Art Kalender gewesen sein kann, und somit die Gesichter nach Winter- und Sommersonnenwende ausgerichtet waren/sind. Unser dritter Halt war dann am Steinbruch Puna Pau, von wo die rötlichen Kopfbedeckungen (Pukao) stammen. Bevor wir nach Hango Roa zurückkehrten, hielten wir noch am Huri A Urenga, einem einzelnen Moai, der auch in Richtung der Sonnenwende ausgerichtet war.
Um die Mittagszeit waren wir zurück im Dorf. Nun konnten alle den Nachmittag frei gestalten, denn wir trafen uns erst zum Abendessen wieder. Jeder nutzte die Zeit anders, einige am Pool des Hotels, andere bei Spaziergängen und Mittagessen im Dorf, andere bei Postkarten schreiben und/oder einer typischen Siesta - schließlich ist ja Urlaub!
Am Abend bekamen wir ein traditionelles Umu zubereitet. Ein Essen aus dem Erdofen. Es gab Fisch, Fleisch und Hühnchen, dazu Süßkartoffeln und grünen Salat. Kurz nach dem Nachtisch fiel dann in einem Großteil von Hanga Roa der Strom aus. Nun bekam das Abendessen noch einen romantischen Hintergrund bei Kerzenschein. Auch die Heimfahrt wäre fast zum Abendteuer geworden, aber mit Starthilfe konnte die Batterie doch noch zum Laufen gebracht werden. Den krönenden Abschluss eines sonnigen Tages auf Rapa Nui bildete ein herrlicher Sternenhimmel! Und schließlich war auch der Generator wieder in Gang gebracht und somit der Strom wieder da.

21.Tag – Dienstag – 03.11.2015 – Osterinsel – Ganztagesausflug mit Badestopp

Obwohl wir heute am Morgen mit einer englischsprachigen Reisegruppe um das Frühstück konkurrieren mussten, konnten wir gestärkt in den Tag starten. Sabine und Petero holten uns wieder am Hotel O'Tai ab und fuhren heute mit uns zur Ostküste, nachdem wir gestern die Westküste erkundet hatten. Unseren ersten Halt machten wir schon nach kurzer Fahrt am Vaihu, einem umgestürzten und nicht restaurierten Moai. Die Brandung des Pazifiks war für uns ebenso interessant, wie der Moai selbst. Am Ahu Akahanga ließen wir das Umu vom Vorabend nochmals gedanklich Revue passieren, denn wir konnten einen typischen Erdofen der Rapa Nui bestaunen. Auch eine Wohn-Höhle, sowie ein umgestürzter Moai ohne Augenhöhlen und ein Moai-Kopf konnten hier besichtigt werden. Ein tolles Gruppenfoto schossen wir bei unserem nächsten Stopp am Ahu Tongariki, eine 220m lange Kultstätte mit 15 Statuen, die uns alle sehr beeindruckte und die größte auf der Insel ist! Unweit dieses Ahus findet sich der Rano Raraku, der Steinbruch, wo alle Moai's ihren Ursprung fanden. Etwa 400 Figuren warteten hier entweder auf ihre Abholung oder Fertigstellung. Nachdem wir entlang der Pfade und zum kleinen Kratersee des Rano Raraku spaziert waren, gab es ein Mittagspicknick - bestehend aus Fleisch, Hühnchen, Salat oder Fisch mit Reis. Im Anschluss besuchten wir den „Nabel der Welt" sowie den Ahu Te Pito Kura, die sich schon an der Nordküste der Insel befinden. Mit den vielen Eindrücken im Gepäck ging es weiter nach Anakena. Hier verweilten wir reichlich zwei Stunden zum Baden und Entspannen. Mit den in den 60'er Jahren angepflanzten Palmen kam ein Hauch von Südsee-Stimmung auf. Die Wellen hatten es jedoch ganz schön in sich, wie ein anderer Tourist schmerzlich feststellen musste und allen anderen Anwesenden einen großen Schrecken einjagte. Gut erholt und entspannt, traten wir die Heimfahrt zurück ins Dorf an. Immer wieder hatten wir Wolken über die Insel ziehen sehen, da wo wir waren, war jedoch immer Sonnenschein. Nur während der Rückfahrt erlebten wir einen kräftigen Regenschauer, der aber bis ins Dorf schon wieder vorbei war. Den Abend ließen wir bei einem sehr guten Abendessen im Restaurant Kaimana Inn ausklingen. Eine gesellige Abendgestaltung mit Malprogramm und Gesellschaftsspielen ließ uns wieder viel Lachen!

22.Tag – Mittwoch – 04.11.2015 – Osterinsel – Halbtagestour – Freizeit – Polynesische Tanzshow

Zum letzten Mal empfing uns Sabine zu einem Ausflug auf der Osterinsel. Unser heutiges Ziel war der Vulkankrater des Rano Kau, mit dem wunderschönen Kratersee und dem zeremoniellen Dorf Orongo. Doch bevor wir dahin fuhren, machten wir auf unseren Wunsch hin einen Halt am Frachthafen Hanga Piku, wo wir sehen konnten, wie das mit der Versorgung auf der Insel so vor sich geht. Auch einen letzten Ahu sollten wir noch besichtigen - den Ahu Vinapu. Mit viel Fantasie kann man hier die Überreste eines weiblichen Ahus besichtigen sowie eine scheinbar der Inkabauweise ähnelnde Steinmauer betrachten. Nachdem wir ausreichend Steine betrachtet hatten, fuhren wir zum Vulkankrater weiter. Leider zogen auch die Regenwolken in unsere Richtung. Doch wir hatten noch Glück und konnten uns die vorgelagerten Inseln Motu Nui, Motu Iti und den 70m hohen Felsen Motu Kao Kao noch trockenen Fußes anschauen. Später am Tag schüttete es teilweise wie aus Kübeln. Sabine erzählte uns die Geschichte rund um den Vogelmannkult, welcher sich ab Mitte des 18.Jahrhunderts entwickelt hatte. Jedes Jahr im Frühjahr musste der stärkste und schnellste junge Mann aus jedem der zehn Stämme, der Hopu Manu, zur vorgelagerten Insel schwimmen, ein Ei holen und es heil wieder auf die Osterinsel bringen. Der Häuptling des Sieger-Stammes wurde dann Herrscher für ein Jahr und der Hopu Manu erhielt zum Lohn eine Jungfrau.
Den Nachmittag hatten wir wieder zur freien Verfügung. Trotz Regens spazierten fast alle noch mal durch die Straßen, kauften letzte Souvenirs oder schlenderten einfach nur so umher. Die mutigen Surfer beim Finden der perfekten Welle zu beobachten, machte auch viel Spaß.
Den letzen Abend auf der Insel ließen wir mit einem hervorragenden Abendessen und einer anschließenden typischen polynesischen Tanzshow ausklingen. Ein tolles Erlebnis für alle Sinne!

23.Tag – Donnerstag – 05.11.2015 – fakultativer Museumsbesuch – Rückflug nach Santiago

Die meisten Gäste genossen heute wahrscheinlich zum letzten Mal in diesem Jahr ein Frühstück im Freien. Nun hieß es wieder: Koffer packen und alle neuerworbenen Mitbringsel verstauen. Am Vormittag hatten wir entweder Zeit das anthropologische Museum zu Ehren des Deutschen Sebastian Englert zu besuchen oder nochmals durch verschiedene Souvenirläden zu schlendern. Pünktlich 13 Uhr erwartete uns Petero am Hotel, um uns zum Flughafen zu fahren. Hier angekommen erhielten wir noch ein Abschiedsgeschenk von der Insel - eine Kette mit Moai-Anhänger. Was für eine schöne Geste. Nachdem wir die Koffer abgegeben hatten, und die Sicherheitskontrolle passiert war, hieß es warten. Da wir aber Plätze an der frischen Luft hatten, ging es auszuhalten. Kurz nach 22 Uhr landeten wir nach einem ruhigen Flug wieder in Santiago und fuhren mit Solange zum Hotel Bonaparte, dass wir bereits vom Anfang der Reise kannten. Da es inzwischen recht spät geworden war, freuten wir uns alle an diesem Abend nur noch auf die Betten.

24.Tag – Freitag – 06.11.2015 – Abschied von Santiago / Heimreise

Mehr oder weniger ausgeschlafen, trafen wir uns zum Frühstück wieder. Noch ein letztes Mal das reichhaltige Frühstücksbuffet genossen, und schon hieß es zum ersten Mal Abschied nehmen. Schließlich ist für Sieglinde und Detlef an dieser Stelle die Reise noch nicht zu Ende! Wir anderen Reisegäste stellten die Koffer in meinem Zimmer unter - ich hatte doch tatsächlich in der letzten Nacht eine Suite erhalten! - und dann machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum höchsten Gebäude Südamerikas, dem Costanera-Turm. Der etwa halbstündige Spaziergang tat noch mal sehr gut. Und wenn wir schon einmal am Turm waren, dann wollten wir auch nach oben. Die Aussicht war zwar für Santiago typisch etwas nebelverhangen, aber das störte uns nicht. Wir genossen dieses Erlebnis von der Sky-Aussicht auf 300m trotzdem. Und wenn wir ganz ruhig standen, dann konnte man sogar spüren, wie der Turm ganz leicht schwankte. Noch kurz auf dem Rückweg die letzten Besorgungen getätigt, waren wir pünktlich zum Transfer wieder im Hotel. Ohne Stau oder andere Komplikationen kamen wir ein letztes Mal am Flughafen von Santiago an. Nach erfolgreichem Check In und Kofferabgabe, stießen wir mit einem letzten Pisco Sour nochmals auf die tolle gemeinsame Reise an! Nun hieß es: Ausreise aus Chile, Sicherheitskontrolle und Warten auf den Flug. Mancher brachte noch seine letzten chilenischen Pesos unters Volk. Ganz pünktlich hoben wir dann in Richtung Europa ab.

25.Tag – Samstag – 07.11.2015 – Ankunft in Europa (Paris) und Weiterreise nach Deutschland (Berlin)

Bedingt durch gute Windverhältnisse erreichten wir nach einem einigermaßen ruhigen Flug eine Stunde früher als geplant den Flughafen von Paris. Europa hatte uns nach 25 Tagen Abwesenheit wieder! Hier angekommen, herrschten wieder andere Verhältnisse - nach mehrfachem Vorzeigen des Reisepasses und einer recht strengen Sicherheitskontrolle, kamen wir schließlich zu unserem Gate, wo wir nun zum letzten Mal auf das Einsteigen warteten. Trotz leicht verspäteten Abflugs aus Paris, erreichten wir Berlin pünktlich. Nachdem auch nach unserem elften und letzten Flug alle Koffer wieder da waren, war die Zeit zum Abschied nehmen gekommen, denn mit verschiedenen Transfers ging es nun nach Hause.
Eine unvergessliche Reise, reich an vielen wunderbaren Momenten und Erlebnissen ging an dieser Stelle zu Ende!
Liebe Reisegruppe Sonnenschein - vielen lieben Dank für die letzten 25 Tage! Es war mir eine große Ehre mit euch unterwegs gewesen zu sein und die Erinnerungen an die Reise teilen zu dürfen! Alles erdenklich Liebe und Gute für euch! Und ihr wisst ja: nach der Reise ist immer vor der nächsten Reise! 
In diesem Sinne: BIS BALD! Oder: Hasta la proxima!
Eure Maria

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Maria,
sorry- ich weiß, ich bin spät dran, aber die Arbeit fordert täglich ihren Tribut....
Wir denken so oft an unsere super Reise. Großes Kompliment an deinen Reisebericht - das ist ja der Hammer und natürlich dein lyrisches Highlight mit vielen Emotionen :-)
Uns ist aufgefallen, dass du sehr viel fotografiert hast (unsere Frage war dann: wann sie das denn gemacht??? zwischen dem Organisieren, Beruhigen, Schlichten, Nichtessen, Aufpassen und ab und zu auch Spaßhaben....
Alles in allem - sehr sehr schön und vielen Dank.
Ja, jetzt ist es kurz vor dem 24.12.15 und ich bin auch etwas leer, freue mich auf ein paar Tage, auch wenn die Familie kommt und gehe dann nächste Woche noch einmal drei Tage.
Dir wünschen wir BEIDE eine wunderschöne Zeit mit deinen Lieben!! und einen guten Start ins neue Jahr mit neuem Tatendrang (aus dem Urlaub!!) und viel Glück, Liebe und Gesundheit.
Wir drücken dich ganz tolle und grüßen dich herzlichst - Petra und Volker
@Viele Grüße an die Mitfahrer, die viell. auch einen Kommentar geschrieben haben.

Klose, Petra und Volker
23.12.2015