Reisebericht: Rundreise Ecuador und Galapagos–Inseln

30.03. – 16.04.2012, 20 Tage Südamerika–Rundreise Ecuador: Quito – Coca – Amazonas – Otavalo – Cotopaxi–Nationalpark – Banos – Chimborazo–Nationalpark – Ingapirca – Cuenca – Cajas Nationalpark – Galapagos–Archipel mit den Inseln Bartolome – Mosquera – Nord Seymour – Genovesa


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Ecuador und die Galápagos-Inseln waren das Ziel einer einmaligen Reise. Wir erlebten Quito und den Äquator, den Regenwald im Cuyabeno-Reservat, das Hochland der Anden auf der Straße der Vulkane und die Tierwelt der Galápagos-Inseln
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

30.03.12 Anreise nach Quito

Am ganz zeitigen Morgen holte uns der Haustür-Transfer-Service ab und brachte uns nach Berlin-Tegel. Wir, das ist dieses Mal nur eine kleine Gruppe mit sieben Gästen und mir als Reisebegleiterin, trafen uns gut gelaunt in Erwartung einer schönen Reise in Berlin zu unserem Flug mit KLM über Amsterdam nach Quito. Pünktlich hob das Flugzeug Richtung niederländischer Hauptstadt ab. Nach nur 1,5 Std. Flugzeit erreichten wir den Flughafen Schipol, der einer der größten in Europa ist. Das Umsteigen gestaltete sich dank sehr guter Ausschilderung ganz komplikationslos. Nach der Sicherheitskontrolle unter anderem mit Körperscanner direkt am Abflugsgate bestiegen wir eine Boing 777-200, die uns in elf Stunden Flugzeit nach Quito brachte. Dank des ausgezeichneten Services durch die Kabinen-Crew der KLM verging der recht lange Flug doch sehr angenehm. Spektakulär waren der Landeanflug und die Landung in Quito. Der Flughafen liegt in mitten der Stadt auf 2.800 Metern umgeben von Bergen, die bis 4.600 Meter hoch sind. Er gilt als einer der gefährlichsten Flughäfen der Welt, weil die Landebahn nur 3 Kilometer lang ist und sich mitten in einem Wohngebiet befindet. Doch die Besatzung meisterte die Landung hervorragend. Am Ausgang des Flughafens begrüßte uns Freddy, unser örtlicher Reiseleiter. Wir fuhren zu unserem Hotel "Mercure Alameda" im Zentrum der Neustadt von Quito und erhielten erste Informationen zu Quito uns Ecuador. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant und probierten zum Abschluss des Tages gleich eine ecuadorianische Spezialität: Süßkartoffelsuppe mit Avocado und Käse, die uns sehr gut schmeckte.

31.03.12 Flug und Fahrt zum Cuyabeno–Reservat

Am Vormittag begann unser "Abenteuer Regenwald" im Cuyabeno-Reservat. Wir flogen mit einer Maschine der Fluggesellschaft „Tame“ nach Logo Agrio. Uns schlug bereits beim Aussteigen eine feuchte Schwüle entgegen. Von hier fuhren wir mit dem Bus ca. zwei Stunden bis zum Eingang des Cuyabeno-Nationalparkes im Regenwald. Wir erhielten durch Diego, unseren Naturführer für die nächsten vier Tage, eine erste kurze Einweisung und dann bestiegen wir ein Kanu und in einem weiteren wurden unser kleines Gepäck und Lebensmittel für die Lodge verstaut. In einer zweistündigen interessanten Fahrt ging es zur „Tapir Lodge“. Unterwegs entdeckten wir immer wieder die verschiedensten Tiere und Pflanzen. So begegneten wir Totenkopfäffchen, Eisvögeln und vielen weiteren exotischen Vögeln. Bereits im Dunkeln kamen wir in der Lodge mitten im Regenwald an. Wir bezogen unsere einfachen Zimmer im Wohnturm und wurden mit einem leckeren Abendessen vom Koch überrascht. Toll, was die Crew der Lodge gezaubert hat! Von 18.00 bis 8.00 Uhr gibt es elektrisches Licht in der Lodge und die Bäder sind auch mit Dusche und WC ausgestattet. Eine ganz neue Erfahrung stellten die vielen Geräusche dar, die durch die nur mit Fliegengaze verschlossenen Fenster in die Zimmer drangen. Diese Naturgeräusche bildeten eine imposante Kulisse, um in den Schlaf zu finden.

01.04.12 Regenwaldwanderung

Die Nacht war für alle unfreiwillig schon recht zeitig zu Ende, denn die Zikaden wollten uns unbedingt vorführen, dass sie perfekt die Geräusche von Kreissägen erzeugen können. Aber es lockte uns sowieso aus den Betten. Ein fantastisches Frühstück mit frischen Früchten, Rührei, Käse und selbst gemachter Marmelade erwartete uns.Gummistiefel und ein Regenponcho waren für unseren Aufenthalt unerläßlich und diese stellte uns das Lodge-Personal für unseren Aufenthalt im Regenwald zur Verfügung. Anschließend erzählte uns Diego noch Einiges über die Geschichte des zweitgrößten Nationalparkes Ecuadors. Jetzt ging es wieder per Kanu in die „Große Lagune“. Nun sollten wir endlich den Regenwald hautnah erleben. Während einer kurzweiligen Wanderung zeigte uns Diego, wie die Indianer im Regenwald überleben können: Er flocht einen Rucksack aus Palmenblättern, baute eine Fackel aus Palmen und Harz, zeigte uns Pflanzen, die als Verband für Wunden genutzt werden, schnitzte einen Pfeil … Dies war sehr interessant. Mit dem Boot ging es zur Lodge zurück, wo wir wieder zum Mittagessen erwartet wurden. Am späten Nachmittag fuhren wir nochmals in die Lagune, um den Sonnenuntergang zu genießen. Wir sahen während der Fahrt rosa Flussdelfine, Kapuzineräffchen und verschiedene Vögel. Die Sonne bot uns gemeinsam mit der herrlichen Landschaft ein wunderschönes Schauspiel und fantastische Fotomotive. Einige Mutige wagten vor dieser traumhaften Kulisse ein Bad in der Lagune. Mit Beginn der Dämmerung suchten wir Kaimane. Im Schein der Taschenlampen funkelten die roten Augen eines Kaimans. Doch in voller Größe zeigte sich der Kaiman leider nicht. Nach dem Abendessen sind wir mit Diego in den nahe gelegen Wald gegangen und haben Vogelspinnen, Frösche und Zikaden beobachtet.

02.04.12 Besuch bei den Sionas

Galo, unser Bootführer brachte uns zunächst nach Puerto Bolivar, in ein Indianerdorf des Stammes der Siona. Während der Fahrt mussten wir leider die Regenponchos anlegen, da ein leichter Tropenregen niederging. Auch das gehört zum Regenwald-Abenteuer! Aus dem Dorf stammt Galo und mit seiner Schwester ernteten wir Maniok. Sie demonstrierte uns anschließend wie dieser zu Brot verarbeitet wird. Der Maniok wurde gerieben, mit Hilfe einer aus Palmenrinde geflochtenen Tasche das Wasser ausgepresst, so dass Mehl entstand und daraus wurden auf einer Keramikplatte über offenem Feuer Fladen gebacken. Diese schmeckten sehr gut. Es ist beeindruckend, unter welch einfachen Bedingungen die Indianer im Regenwald leben und die Früchte der Natur nutzen. Das Küchenteam hatte uns Lunch mitgegeben, den wir mit großem Appetit in der Natur aßen. Anschließend besuchten wir den Schamanen Tomas, der uns einen kleinen Einblick in seine Kunst und sein Leben gab. Diego zeigte uns in der Plantage der Schamanen-Familie einige Früchte, wie zum Beispiel Kokao, Coca-Bäume und verschiedene andere exotische Früchte. Die Indios kennen die Pflanzen und Früchte sehr genau und sie wissen um deren Wirkungen. Ein Teil der Früchte dient Ihnen als Nahrung oder Heilmittel. Am späten Nachmittag kehrten wir zur Lodge zurück. Unterwegs sahen wir noch einige der größten Bäume des Regenwaldes, die Kabok-Bäume. Und ganz beeindruckend waren die Armeewespen. In ihren riesigen Nestern, die in Bäumen hängen, fangen sie an zu marschieren, wenn sie durch Lärm gestört werden. Das klingt wirklich, als würde eine Armee marschieren.Nach dem Abendessen verabschiedete sich die Crew der "Tapir Lodge" von uns und wir bedankten uns für die wunderschöne Zeit.

03.04.12 – Abschied vom Regenwald und Rückkehr nach Quito

Bereits gegen 6.00 Uhr bestiegen wir das Kanu, um uns einfach treiben zu lassen und die erwachende Tierwelt zu beobachten. Wir hörten die Brüllaffen und die Kapuzineraffen, die durch laute Geräusche ihre Reviere markierten. Direkt an der Lodge sahen wir rosa Flussdelfine. Einige Vögel, wie der Schlangenhalsvogel und die Papageien, begrüßten uns. Nun versuchten wir uns als Angler und wollten Piranhas fangen. Ein ganz kleiner ging uns an die Angel und es war imposant zu sehen, was für scharfe Zähne er hatte.Nach dem Frühstück wurde das Gepäck wieder verladen und mit den Kanus erreichten wir den Eingang des Nationalparkes. Das "Abenteuer Regenwald" ging leider schon zu Ende. Es war für uns alle ein einmaliges Erlebnis. Mit dem Bus fuhren wir zurück nach Lago Agrio und der Flieger der "Tame" brachte uns zurück nach Quito, wo uns Freddy, unser Reiseleiter schon erwartete, um uns ins Hotel "Mercure Alameda" zu begleiten.

04.04.12 – Quito und Äquator

Zunächst fuhren wir mit dem Bus in die Altstadt von Quito. Diese ist sehr stark vom kolonialen Einfluss der Spanier geprägt. Wunderschöne Häuser mit reich geschmückten Fassaden zieren die Straßen und lassen erahnen, wie die Menschen in vergangener Zeit gelebt haben. Unser Weg führte uns zum Präsidentenpalast und zum Plaza Grande, dem heimlichen "Wohnzimmer" der Quitoer. Wir besuchten die Kathedrale, eine der vielen katholischen Kirchen der Stadt, welche mit vielen Kunstwerken der Quitoer Kunstschule aus dem 17. Und 18.Jahrhundert geschmückt ist. Die wohl imposanteste Kirche der Stadt ist die Jesuitenkirche. Diese ist aus Andesit, einem Vulkangestein, erbaut und zählt zu den schönsten Kirchen der spanisch-portugiesischen Baukunst. Ihr Innenraum ist prachtvoll mit sieben Tonnen Blattgold geschmückt.Nun bummelten wir durch die quirligen Gassen der Stadt. Immer wieder gab es viel zu sehen wie Otavalo-Indianer, die ihre Bilder oder ihre Webarbeiten anboten, oder viele Straßenmusikanten. Am Plaza San Francisco statteten wir dem imposanten gleichnamigen Franziskanerkloster einen Besuch ab. Hier erklärte uns Freddy sehr anschaulich die Unterschiede zwischen sakraler Kunst der Indios und der Europäer. Während die Bilder im europäischen Stil mit sehr dunklen Farben gemalt sind und die Gesichter der dargestellten Personen hell und blaß wirken, sind die Bilder im Indio-Stil farbenfroh vor allem mit viel Rot gemalt und die Personen haben lebendige Gesichter mit roten Wangen.Anschließend brachte uns der Bus über steile Straßen auf den Vulkankegel „El Panecillo“, der mit 3.060 Metern als höchster Punkt von Quito über der Altstadt thront. Dessen Spitze ziert die Statue der Virgen de Quito. Die überdimensionale Engels- oder Marienfigur ist ein Wahrzeichen und Schutzpatronin der Stadt. Von ihrem Fuß bietet sich ein atemberaubender Blick über die Millionenstadt. Am Bus erwartete uns dann Andres, unser Chauffeur, und brachte uns zum nächsten Höhepunkt, an den Äquator. Wir besuchten zunächst das Museum „Inti Nan“. Hier erfuhren wir viel über diesen besonderen Platz auf unserer Erde und konnten so manches Experiment selbst probieren. Direkt auf der Äquatorlinie bleibt zum Beispiel ein Ei auf der Spitze auf einem Nagel stehen, weil die Kräfte aufgehoben sind. Anschließend fuhren wir zum Äquator-Denkmal. Dieses liegt am „falschen Äquator“ 144 Meter südlich der wirklichen Linie. Dies ist auf einen Berechnungsfehler der französischen Forscher zurück zu führen. Erst vor wenigen Jahren wurde die richtige Äquator-Linie per GPS ermittelt. Dennoch sind inzwischen beide Linien zu Sehenswürdigkeiten geworden.

05.04.12 – Ausflug nach Otavalo und Cotocatchi

Heute fuhren wir auf der Panamericana gen Norden Richtung Otavalo. Wir überquerten nochmals den Äquator und stießen mit Äquatorlikör an. Wir übereichten jedem Gast ein Eberhardt-Äquator-Diplom. Die Reise führt uns nach Otavalo. In der Stadt leben die geschäftstüchtigen Otavalo-Índios. Sie sind als Händler in der ganzen Welt unterwegs. Wir besuchten den bekannten Markt mit den bunten Textilien, denn die Indios sind bekannt für ihre farbenfrohen Webarbeiten. In allen Farben leuchteten uns Strickjacken, Tücher, Decken und vieles mehr entgegen. In einer Weberei lernten wir anschließend, wie Wolle natürlich gefärbt wird und wie daraus Decken, Jacken, Ponchos und viele andere nützliche Dinge entstehen.Nun war Cotocatchi unser Ziel. Diese Stadt hat wohl die größte Anzahl von Ledergeschäften. Die verschiedensten Dinge aus Leder, wie Taschen, Jacken und Schuhe werden in sehr guter Qualität preisgünstig angeboten.Am Nachmittag brachte uns der Bus zum Cuicocha-See. In 3.500 Metern Höhe spazierten wir zum Kratersee und entdeckten dabei viele Orchideen und andere interessante Pflanzen. Leider wurden wir den ganzen Tag von Regenschauern begleitet, wir waren in der Regenzeit unterwegs… So konnten wir die geplante Wanderung nicht unternehmen. Dennoch sahen wir den Kratersee. Er stellt auch heute noch eine Gefahr für die Bewohner der nahen Orte dar, da das Gebiet rund um den See immer noch sehr große seismologische Aktivitäten aufweist. Täglich werden bis zu 200 Erdbeben registriert. Sollte es zu einem sehr starken Erdbeben kommen, kann der See über die Ufer treten und Schlammlawinen auslösen.

08.Tag: Cotopaxi und Fahrt nach Banos

Nun begann unsere Fahrt entlang der "Straße der Vulkane", zu unserem ersten Ziel, dem mit 5.897 Metern höchsten noch aktiven Vulkan der Welt, den Cotopaxi. Der Vulkan brach immer aller einhundert Jahre aus. Der letzte Ausbrauch fand 1904 statt. Die Vulkanologen beobachten den Berg sehr genau, denn ein erneuter Ausbruch könnte Schlammlawinen bis nach Quito erzeugen. Wir fuhren mit dem Bus in den Nationalpark auf die Ebene in 3.800 Metern Höhe am Fuße des Cotopaxi zur Lagune Limpiopungo. Hier leben etwa 20.000 Wildpferde, deren Ursprung auf die spanischen Kolonialherren zurück geht. Eine Herde sahen wir ganz nah. Bei einer Wanderung entlang des Ufers entdeckten wir auch immer wieder interessante Pflanzen in der kargen Landschaft. Freddy erklärte uns diese und die Vögel, welche an der Lagune leben. Anschließend führte uns die, inzwischen sehr gut ausgebaute, Panamericana weiter Richtung Banos. Bevor wir unser Hotel erreichten, erlebten wir eine abenteuerliche Seilbahnfahrt zum Wasserfall „Brautschleier“. Mit einem offenen Korb ging es in rasanter Fahrt in 200 Metern Höhe über den Fluss zum Wasserfall. Direkt über dem Wasserfall hielt die Gondel und wir konnten schöne Fotos schießen.

9.Tag: Banos und Chimborazo

Zunächst war Banos, ein beliebter Ferienort, der über heiße Quellen verfügt, unser Ziel. Diese werden in verschiedenen Thermen genutzt und liegen am Fuße des 5.000 Meter hohen, recht aktiven Vulkans Tungurahua. Banos ist aber auch für seine Zuckerbäcker bekannt. Sie stellen auf ganz eigenwillige Art Karamellstangen her. Sie ziehen die klebrige Masse an einem Haken im Laden solange, bis sie die richtige Konsistenz hat. Nachdem wir durch die Stadt bummelten, sollten wir heute einen weiteren Höhepunkt unserer Reise erleben: den Chimborazo, mit 6.310 Metern höchster Berg des Landes. Durch eine bizarre Vulkanlandschaft brachte uns Diego, unser Bus-Chauffeur, sicher zur ersten Hütte auf 4.800 Metern Höhe. Unterwegs sahen wir die Vicunas, kleine hirschähnliche Tiere, die nur hier in 4.000 bis 5.000 Metern Höhe leben. Nun wollten wir alle unseren persönlichen Höhenrekord aufstellen und zur zweiten Schutzhütte in 5.000 Metern Höhe aufsteigen. Wir zogen uns warm an und bei bedecktem Himmel, aber zum Glück trockenem Wetter, wanderten wir auf dem guten Wanderweg zur Hütte. Die Höhe machte uns recht langsam, was bedeutete, dass man nach 10 - 20 Schritten stehen bleiben musste und etwas Wasser trinken und ordentlich durchatmen musste. Aber es war ein tolles Gefühl, als wir dann am Fuße des imposanten Berges in 5.000 Metern Höhe standen. Leider hatte sich der Gipfel des Chimborazo in den Wolken versteckt und die Fernsicht ließ nun auch zu wünschen übrig. Dennoch waren wir sehr stolz, diese Herausforderung fast alle geschafft zu haben! Nachdem wir uns mit einem heißen Coca-Tee aufgewärmt hatten und den Stempel der Schutzhütte in unserem Pass hatten, stiegen wir wieder ab, was natürlich viel schneller ging, als der Aufstieg. Inzwischen waren wieder dicke Wolken aufgezogen und so begaben wir uns mit dem Bus rasch Richtung Riobamba zu unserem heutigen Tagesziel.

10. Tag: Fahrt zur Teufelsnase und Ingapirca

Ganz zeitig am Morgen begann leider wieder bei Regen und ohne Sicht unsere Busfahrt auf der Panamericana nach Alausi. Die tolle Landschaft konnten wir nur kurz durch kleine Wolkenlöcher erahnen. In Alausi bestiegen wir die liebevoll, nach alten Vorbildern, wiederentstanden Waggons der Trans-Andenbahn. Eine spektakuläre Fahrt auf einer der ehemals gefährlichsten Eisenbahnstrecken der Welt zur Teufelsnase erlebten wir. Die Route führt durch eine atemberaubende Landschaft. Über 4.000 Sklaven, waren in der Zeit von 1871 - 1904 am Bau der Strecke beteiligt und über 2.500 ließen dabei Ihr Leben. Die Strecke ist Teil der ehemaligen Trans-Andenroute Quito - Guyaquil. Heute ist die Fahrt vor allem für Touristen ein Erlebnis.Nach der Rückkehr nach Alausi, führte uns unsere Reise auf der Panamericana über einmalige Panoramastraßen durch die Anden. Die Landschaft war atemberaubend schön. Unterwegs passierten wir viele kleine Orte, wo die Indios leben und bis in Höhen von 4.000 Metern Landwirtschaft betreiben. In Ingapirca besuchten wir die Inka-Ruinen. Wir sahen die besterhaltene Ruine aus der Inkazeit Ecuadors mit Sonnentempel, Wirtschaftsräumen, Wasserleitungen und Gemächern. Auf den Anlagen der Inkas haben später die Kaniuri, ein Idiostamm, ihre Anlagen erbaut und auch davon fanden wir noch Reste, bis hin zu über 500 Jahre alten Keramik-Scherben. Freddy gab uns einen sehr guten Einblick in diese längst vergangene Zeit. Nun ging es weiter nach Cuenca. Die Stadt ist UNESCO-Weltkulturerbe und hat eine sehr schöne Altstadt, in der auch unser Hotel lag.

11.Tag: Cuenca und Fahrt nach Guayaquil

Während eines Stadtrundganges lernten wir zunächst Cuenca, deren Innenstadt Weltkulturerbe ist kennen. In der Altstadt sahen wir wunderschöne Gebäude, welche mit reich geschmückten Fassaden im Kolonialstil oder im maurischen Stil gestaltet waren. In der neuen und alten Kathedrale bestaunten wir die wertvollen Kunstwerke der Kunstschule Cuenca. In diesen Plastiken und Malereien sind religiöse Inhalte dargestellt, welche im Sakrezismus gearbeitet sind. Es wurden in dieser Stilart kirchliche Themen mit Indio-Kultur vermischt, was sich in besonders lebendiger Darstellung mit strahlenden Farben und bei Plastiken mit sehr lebendigen Gesichtern und Kleidung aus Stoff wiederspiegeln. Auf dem Blumenmarkt und in der Markthalle schauten wir dem bunten, geschäftigen Treiben der Händler zu. Wir entdeckten die verschiedensten exotischen Früchte, die uns Freddy, unsere Reiseleiter, in seiner geduldigen Art erläuterte.Natürlich durfte der Besuch in der Panamahut-Fabrik nicht fehlen. Wir erfuhren, wie die bekannten Hüte aus Palmenfasern unter geschickten Händen in mühevoller Arbeit entstehen. Sie ind in Cuenca erfunden worden und nicht - wie der Name vermuten läßt - in Panama. Die hellen Hüte mit dem schwarzen Band sind inzwischen zu einem Klassiker geworden. Am Mittag holte uns unser Bus ab und wir verließen die Stadt Richtung Süden. Jetzt erlebten wir eine beeindruckende Tour: In vier Stunden Fahrt überwanden wir 4.000 Höhenmeter und durchfuhren vier Vegetationszonen. Leider regnete es wieder sehr stark und einige kleine und ein größerer Erdrutsch versperrten die Straße. So mussten wir einige Zeit im Stau stehend verbringen und waren froh, als wir in der Tiefebene angekommen waren. Durch eine völlig andere Landschaft mit Kakao-, Bananenplantagen und Reisfeldern fuhren wir bis an die Küste nach Guayaquil. Die größte Stadt Ecuadors erreichten wir am Abend.

12.Tag: Flug nach Galápagos und Insel Lobos

Am Morgen besuchten wir den unserem Hotel gegenüberliegenden Leguan-Park. Die hier freilebenden grünen Landleguane waren recht zahm und boten schöne Fotomotive.Nun standen uns sechs Tage auf den Galápagos-Inseln bevor und wir waren alle sehr gespannt. Nachdem wir die Formalitäten auf dem Flughafen erledigt hatten, flogen wir nach San Cristobal. Auf einer der Hauptinseln erwarteten uns bereits Withmann, unser Naturführer für die nächsten Tage und die Crew der „Galaxy“ - der Yacht, die für die nächsten fünf Tage unsere Unterkunft war. In den sehr gut ausgestatteten Kabinen fühten wir uns sofort wohl. Am Nachmittag stand ein erster Ausflug zur vorgelagerten Insel Lobos auf dem Programm. Wir entdeckten Seelöwen, Meeresechsen, Blaufußtölpel und Pelikane. Dann konnten wir auch beim Schnorcheln die bunte Unterwasserwelt hautnah erleben. Alle waren begeistert und wir bekamen eine Ahnung, was uns an den nächsten Tagen erwartete.

13.Tag: Insel Espanola

Die Yacht brachte uns in der Nacht nach Espanola. Am zeitigen Vormittag wanderten wir über die Insel. Auf Galápagos haben die Tiere alle Rechte und wir Menschen müssen strenge Regeln einhalten. Und das ist gut so! Die Tiere kennen den Menschen nicht als Bedrohung und sind überhaupt nicht scheu. Das macht die Tierbeobachtung auf kürzeste Distanz möglich und ist ein unglaubliches Erlebnis.Die Insel Espanola ist Brutstätte der Galápagos-Albatrosse, der Nazca-Tölpel und der Meeresechsen. Wir erlebten riesige Kolonien der Tiere. Die Meeresechsen legten gerade ihre Eier ab, die Nazca- oder Maskentölpel zogen ihre Jungen auf, die ersten Albatrosse waren von ihrer langen Reise zurück und die Seelöwen spielten im Meer. Ein einziges Paradies und trotz der schon sehr heißen Sonne und der Mückenplage verging die Zeit unserer Wanderung viel zu schnell. Den Nachmittag verbrachten wir zunächst mit Schnorcheln in der Gadnerbucht und sahen eine bunte Unterwasserwelt. Junge neugierige Robben schwammen mit uns und tauchten um uns herum. Es ist einfach faszinierend, wenn diese großen Tiere pfeilschnell auf einen zukommen, mit ihren großen schwarzen Knopfaugen Auge in Auge in die Taucherbrille schauen und dann blitzschnell unter einem hinweg tauchen. Anschließend spazierten wir am Strand der Gardner-Bucht. Hier lebt normalerweise eine große Gruppe Seelöwen. Doch leider waren diese diesmal nicht da und nur wenige Seelöwen durften wir hautnah beobachten, die uns wiederum neugierig beäugten. Wieder entdeckten wir Meeresechsen und feuerrote Krabben. Bei schönstem Wetter genossen wir ein Bad im warmen Meer, bevor wir zu unserer Yacht zurückkehrten.

14.Tag: Insel Floreana

Am Vormittag - wir hatten die Insel Floreana erreicht - beobachteten wir zunächst Robben, Blaufuß-Tölpel und sahen auch einen Galapagos-Pinguin. Nun besuchten wir den „Aussichtspunkt der Baronin“ und genossen einen herrlichen Blick über die Insel. Ganz in der Nähe am Strand landete Familie Widmer in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts und begann im Hochland der Insel ein mühsames Leben. Magret Widmer hat die Geschichte ihrer Familie, die eng mit der Insel Floreana verbunden ist, im Buch „Postlagernd Floreana“ sehr anschaulich dargestellt. Anschließend statteten wir der berühmte Post Office Bay einen Besuch ab. Schon die Piraten haben hier ein Fass als Postfach installiert und bis heute wird es als solches genutzt. Es funktioniert heute wie früher nach dem gleichen einfachen Prinzip: man legt Post in die Tonne und ein später vorbei kommender Reisender nimmt die Post mit und befördert sie. Wir schauten, ob Post nach Deutschland hinterlegt war und nahmen einige Karten mit, um sie dann zu Hause in den Postkasten zu stecken. Nun blieb uns wieder Zeit, um die farbenfrohe Unterwasserwelt beim Schnorcheln zu erkunden.Am Nachmittag landeten wir mit dem Schlauchboot am grünen Strand Punta Comorant. In der Brackwasser-Lagune hinter dem Strand leben Flamingos. Leider zeigte sich nur einer dieser Art. Dann wanderten wir zum weißen Strand und beobachteten grüne Haie und Diamant-Stachelrochen. Ein warmer Regenguss sorgte für eine gratis Dusche und so verzichteten wir auf das Bad im warmen Meereswasser am grünen Strand. Zurück an Bord der „Galaxy“ erwartete uns die Crew mit heißer Schokolade.

15.Tag: Inseln Santa Fe und Plaza Sur

Früh am Morgen ankerte unser Schiff vor der Insel Santa Fe. Wir fuhren mit den Schlauchbooten an den Strand und landeten „nass“, das heißt, wir stiegen aus den Booten direkt ins Wasser. Am Strand begrüßte uns eine große Gruppe Seelöwen und beäugte uns neugierig, als wir uns unsere Schuhe anzogen. Nun wanderten wir durch den Opuntienwald mit riesigen Kakteenbäumen. Es dauerte nicht lange und wir entdeckten den ersten großen gelben Landleguan. Geduldig blieb er liegen und posierte für unsere Fotos. Die Landleguane sind eine besondere Spezies und kommen nur auf wenigen Inseln vor. Aber jede Gruppe hat andere inselspezifische Merkmale. Eine ganze Weile beobachteten wir diese faszinierenden Tiere und sahen darüber hinaus Galápagos-Finken und -Tauben, Meeresechsen, Lavaechsen und natürlich Seelöwen. Nun wurde es ziemlich warm und wir kehrten mit den Booten zum Schiff zurück, wo wir bereits wieder mit einem kühlen Getränk erwartet wurden. Jetzt lockte uns ein weiteres Mal ein erfrischendes Bad im Meer verbunden mit der Beobachtung der farbenfrohen Unterwasserwelt. Beim Schnorcheln sahen wir die verschiedensten Fische und die neugierigen jungen Robben versuchten mit uns zu spielen. Anschließend lichtete unser Schiff den Anker und die Tour ging weiter Richtung Plaza Sur, welche wir am Nachmittag besuchten. Auf dem Steg, der uns als Ausstieg aus den Schlauchbooten diente, begrüßten uns bereits Seelöwen und machten durch laute Rufe ihrem Unmut kund, dass wir sie in ihrer Siesta störten. Deshalb beeilten wir uns auch, das Felsplateau zu erreichen. Nun entdecken wir schon die Attraktion der Insel - die gelben Landleguane. Sie hatten sich zum großen Teil gerade gehäutet und so zeigten sie eine besonders schöne intensive Gelbfärbung und ganz ausdrucksvolle Farbzeichnungen ihrer Haut. Die etwa ein Meter langen Tiere leben ausschließlich vegetarisch von Pflanzen. Wir staunen, wie schnell diese Echsen sich fortbewegen können und konnten uns kaum von den majestätischen Tieren trennen. An der Steilküste der Insel sahen wir brütende Gabelschwanzmöwen, Wellenläufer und natürlich Blaufuß-Tölpel. Auf der Rückfahrt zum Schiff entdeckten wir zum Abschluss eine Wasserschildkröte, die sich uns in ihrer ganzen Größe recht nah zeigte. Nachdem wir alle wieder an Bord waren, nahm unser Schiff Kurs Richtung Santa Cruz, eine der großen Inseln von Galapagos. Im Hafen von Puerto Ayora ging die Galaxy vor Anker und wir verbrachten die Nacht nochmals auf dem Schiff.

16. Tag: Ausflug zur Insel Bartholomé

Wir verließen die „Galaxy“ in Puerto Ayora und ein Ausflug mit einem kleineren Schiff führte uns auf die Insel Bartolomé. Die Überfahrt mit dem Schiff dauerte zwei Stunden und uns begleiteten verschiedenste Seevögel. Auf der Insel stiegen wir auf den etwa 100 Meter hohen Aussichtspunkt und uns eröffnete sich ein einmaliger Blick auf die berühmte Doppelbucht mit dem Pinakelrock. Diese Insel entstand vor etwa eine Million Jahren durch einen Vulkanausbruch und wir sahen beeindruckende Lavagebilde, die in den verschiedensten Farben schimmerten. Wir erfuhren von unserer Naturführerin Maya viel über die Entstehung der Inseln und beobachteten junge Galápagos-Bussarde. Anschließend konnten wir an einem wunderschönen weißen Strand Baden und Schnorcheln. Hier tummelten sich Pinguine, Reiher, Krabben und allerlei bunte Fische. Wir fühlten uns wie im Paradies! Auf der Rückfahrt erlebten wir ein besonderes Schauspiel: Mindestens fünfzig Delfine kreisen um unser Boot und vollführten atemberaubende Sprünge. Ganz so, als hätten sie diese extra für uns einstudiert. Dies war ein wunderschöner Ausklang des Ausfluges.

17./18.Tag: Besuch der Charles–Darwin–Forschungsstation und Guayaquil

Am Morgen besuchten wir die Charles-Darwin-Forschungsstation. Maya erläuterte uns den Naturschutz und die Arbeit der Wissenschaftler zum Schutz der einmaligen Tier- und Pflanzenwelt auf den Galápagos-Inseln. Darüber hinaus lernten wir das Aufzuchtprogramm für die vom Aussterben bedrohten Riesenschildkröten kennen. Hier konnten wir diese imposanten Tiere erstmals hautnah erleben. Wir beobachteten den berühmten „Lone some George“, das ist eine männliche Riesenschildkröte, die letzte ihrer Gattung und bereits etwa 90 Jahre alt ist. Er lebt in der Station und seit vielen Jahren versuchen die Wissenschaftler weibliche Schildkröten zu finden, die genetisch ähnlich sind, um eine Zucht beginnen zu können. Leider ist dies bisher noch nicht gelungen. Nun hieß es Abschied nehmen von den Galápagos-Inseln. Wir waren uns einig, dass dieses Paradies mit der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt geschützt werden muss, damit es noch lange erhalten bleibt. Am Mittag erfolgte unser Rückflug nach Guayaquil. Dort erwartete uns Markus, unser Reiseleiter für die letzten Stunden unseres Aufenthaltes in Ecuador. Während einer Stadtrundfahrt lernten wir die größte Stadt Ecuadors kennen. Wir sahen den Leguan-Park, in dem über 400 Landleguane frei leben und aus nächster Nähe beobachtet werden können. Die Kathedrale gehörte genauso zu unserem Programm wie der Malecon, die wunderschön gestaltete Promenade am Fluss, welche besonders am Sonntag ein beliebtes Ausflugsziel der Einwohner von Guayaquil ist. Am Abend begann der Rückflug über Amsterdam nach Deutschland, wo wir am nächsten Tag am Nachmittag ankamen. In Berlin standen unsere Chauffeure für den Eberhardt-Haustür-Transfer schon bereit. Wir sind uns einig, dass diese Reise uns das Land Ecuador und die Galápgos-Inseln in allen Facetten gezeigt hat. Wir wünschen uns, dass noch viele Gäste mit Eberhardt TRAVEL diese fantastische Welt erleben dürfen!

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