Reisebericht: Rundreise Ecuador und Galapagos–Inseln

27.03. – 14.04.2010, 20 Tage Südamerika–Rundreise Ecuador: Quito – Coca – Amazonas – Otavalo – Cotopaxi–Nationalpark – Banos – Chimborazo–Nationalpark – Ingapirca – Cuenca – Cajas Nationalpark – Galapagos–Archipel mit den Inseln Bartolome – Mosquera – Nord Seymour – Genovesa


  Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Wir erlebten 19 intensive Tage in dem kleinen, aber doch so spannenden Land am Äquator. Eine aufregende Reise vom Regenwald über die Straße der Vulkane bis zum Tierparadies der Galápagos-Inseln
Ein Reisebericht von
Peggy Schkade
Peggy Schkade

Reisebericht

ach ca. 14 Stunden Flug einer guten Portion Aufregung tauchen wir endlich durch die dicke Wolkendecke und sehen plötzlich die Hauptstadt Ecuadors, Quito, unter uns. Bereits kurz nach dem Verlassen des Flugzeuges holen wir unsere Kameras hervor und halten die ersten Eindrücke der Stadt und des Pichincha-Vulkanes fest. Bei der Einreise ist erst einmal ein bisschen Geduld gefragt, aber am Ausgang wartet bereits schon unser Reiseleiter Richard auf uns. Leider ist ein Gepäckstück nicht mitgekommen, was noch geklärt wird und etwas die Begeisterung bremst. Am Abend genießen wir noch ein warmes Süppchen und freuen uns auf die bevorstehenden Tage.
Am nächsten Morgen holt uns unser Busfahrer Pablo und Richard pünktlich vom Hotel ab und wir fahren zunächst in den Norden der Stadt zum Äquator. Hier blicken wir in einen ehemaligen Vulkankrater, heute fruchtbares Ackerland, und besuchen das Museum Inti Nan. Die am Äquator wirkenden Kräfte werden hier anschaulich verdeutlicht. Ein Bild am Äquatordenkmal darf natürlich nicht fehlen. Anschließend erobern wir die wunderschöne Altstadt Quitos und speisen fürstlich am Plaza de la Independencia. 


Wir schlenderten entlang der Calle de los Siete Cruzes, bestaunten die vergoldeten Altäre der Compania de Jesus und erhaschten einen Blick auf den Arbeitsplatz des ecuadorianischen Präsidenten. Schöner Abschluss der Stadtbesichtigung war die Auffahrt auf den Panecillo. Von hier eröffnete sich uns ein wunderbarer Ausblick auf die Stadt, wie sie sich in das enge Tal zwischen den Bergen schmiegt. Am Abend packen wir unsere Taschen für den Aufenthalt im Regenwald und ließen uns viele Tipps von Richard für die nächsten drei Tage geben.
Früh am Morgen wartete bereits der Bus, um uns zum Flughafen zu bringen und nach einer knappen Stunde Verspätung startete dann auch schon der Flieger. Kaum waren wir in die Luft gestiegen, ging das Flugzeug auch schon wieder in den Landeanflug über. Nach einer halben Stunde erwarteten uns plötzlich gefühlte 35 Grad Celsius im Schatten, kein Lüftchen und ein Reisebus aus der Zeit von Elvis Presley :-)!
Nach zwei Stunden Fahrt erreichten wir schon die Brücke, von wo es nun per Motorkanu ins Cuyabeno-Reservat weiterging. Kaum saßen wir jedoch in den Booten, begrüßte uns auch schon der Regenwald und hielt seines Namens alle Ehre! Nach über einer Stunde Dauerregen erbarmte er sich jedoch und so hatten wir Gelegenheit, Tukane, Faultiere und Totenkopfäffchen zu sehen.


In der Lodge wurden wir familiär empfangen und die Crew zauberte uns ein tolles Menü. Kurt, der Chef und Initiator der Lodge, überzeugte sogar noch einige Mutige zu einer Nachtwanderung. Am nächsten Morgen wurden wir alle schon gegen 5 Uhr vom starken Regen geweckt, der erst langsam zum Frühstück abklung. Ein erster Ausflug führte uns zur großen Lagune im Cuayabeno-Reservat, wo wir die Boote verließen und uns mit Gummistiefeln durch den dichten Wald bewegten. Unsere Reiseleiter Diego und Marco erklärten viel über die Pflanzen, die Tiere, die Funtionsweise des Waldes und was natürlich nicht fehlen darf: das Überleben im Regenwald. Zurück an der Lagune beobachteten wir viele Kormorane und Tukane, sahen Stinkhühner und Flußdelphine. Nach einem köstlichen Mittagessen in der Lodge stand nun das Piranha-Angeln auf dem Programm: an selbst gebastelten Angelruten versuchten wir im seichten Gewässer unser Glück und sprangen anschließend unweit davon in den See.
Auch die nächste Nacht regnete es unaufhörlich, so dass unsere morgendliche Vogelbeobachtung erst 6.30 Uhr startete. Wir ließen uns langsam mit dem Kanu treiben und wurden Zeuge wie der Regenwald so langsam erwachte. Dabei hörten wir vor allem die Bewohner des Waldes und beobachteten eine Familie Totenkopfäffchen. Nach dem Frühstück brachen wir dann wieder mit dem Kanu zur Gemeinde der Siona auf. Hier besuchten wir eine Familie und ernteten Maniok. Anschließend schauten wir zu wie die weitere Verarbeitung funktioniert und wer wollte, konnte auch tatkräftig unterstützen. Nach einem nahrhaften Mittagessen, was uns die Crew der Lodge mit auf den Weg gab, wanderten wir durch den Regenwald und sahen große Kapok-Bäume. Ziel des Spaziergangs war wieder ein kleines Dorf, wo wir den Schamanen Alberto besuchten. Er weihte uns in die Geheimnisse seiner spirituellen Arbeit und sein Leben als Schamane ein. Abends beobachteten wir wieder den Sonnenuntergang an der großen Cuyabeno-Lagune und gingen auf die Suche nach Kaimanen in Ufernähe.

Jetzt hieß es Abschied nehmen vom Regenwald und wir nahmen den Rückweg in die Zivilisation auf uns. Zurück in Quito erwartete uns bereits unser Reiseleiter Richard.
Am nächsten Morgen brachen wir in Richtung Norden auf und passierten wieder den Äquator. Unser Ziel war der Markt in Otavalo, wo wir angefangen von farbenprächtigen Mützen, Taschen, Tüchern bis hin zu Schmuck und Keramik so allerlei Souvenirs fanden. Die Zeit reichte auch noch für einen kleinen Bummel durch den Ort. Anschließend fuhren wir in die nächste Ortschaft und speisten dort mit den Einheimischen in einem guten Restaurant.



Die Fahrt ging nun hinauf auf 3.800 Meter Höhe zur Cuicocha-Lagune, wo ein frischer Wind wehte und wir ganz langsam etwas am Kraterwand entlang wanderten. Zurück in Quito verabschiedeten wir uns am Abend gebührend von der Stadt. Wir aßen in einem Lokal zu Abend von wo wir einen fantastischen Blick über die Altstadt Quitos genossen.


Heute verließen wir Quito und fuhren die Panamericana in Richtung Süden. Bald darauf fanden wir uns am Fuße des Cotopaxi-Vulkans wieder. Gemeinsam mit Richard wanderten wir ganz allmählich auf einer Höhe von 3.800 Metern. Der Cotopaxi zeigte sich kurz ohne seine dicke Wolkenfront. Nach einer holprigen Fahrt wieder zurück auf die Panamericana dauerte es jedoch nicht lange bevor wir eine notgedrungene Pause aufgrund eines geplatzten Reifens machen mussten. Das Rad wurde durch einen 20minütigen Einsatz unseres Busfahrers getauscht und wir konnten erst einmal weiterfahren. Am Nachmittag erreichten wir das Tal des Rio Pastaza und überquerten den Fluss bei einer aufregenden Seilbahnfahrt. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir unsere gemütliche Hacienda in einem Seitental der Anden.



Mit einem neuen Bus fuhren wir heute weiter nach Süden in den Chimborazo Nationalpark. Ganz langsam erreichten wir immer höhere Höhen bis wir schließlich auf 4.800 Metern an der Schutzhütte ankamen. Dick eingepackt, begannen wir hier unseren allmählichen Aufstieg. Nach etwa einer Stunde hatten wir es gemeinsam bis zur Whymper-Hütte auf knapp 5.000 Metern geschafft. Ganz stolz holten wir uns einen Stempel ab und genossen das wärmende Innere der Hütte. Anschließend setzten wir unsere Fahrt in Richtung Riobamba fort und erreichten nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt unsere Hacienda Abraspungo.


Heute starteten wir früh am Morgen mit einem Schienenbus von Riobamba auf der Strecke der Trans-Anden-Bahn. In Riobamba selbst wurde, wie es schien, Extra-Personal damit beauftragt die Gleis-Übergänge zu sichern. Die Fahrt führte durch grüne Täler und kleine Orte bis nach Palmira.



Hier erwartete uns wieder der Bus und wir fuhren weiter nach Alausi. Die Landschaft änderte sich jetzt ständig und wir konnten von oben auch einen Blick auf die berüchtigte Teufelsnase werfen. An der Inka-Ruinen Ingapirca legten wir einen Stopp ein und Richard erklärte uns die Rolle der Inkas in Ecuador. Am Abend erreichten wir Cuenca und wurden beim Spaziergang zum Abendessen von einem Regenguss überrascht.


Heute nun hieß es Abschied nehmen von den Anden. Nach einem Spaziergang durch die hübsche Stadt Cuenca traten wir unsere Reise hinab ins Tiefland an. Wir überwanden in vier Stunden, vier Vegetationsstufen und 4.000 Höhenmeter. Im Tiefland erwarteten uns plötzlich 30 Grad Celsius - eine ganz schöne Umstellung. In Guayaquil angekommen, verabschiedeten wir uns von Ulrike am Flughafen. Am späten Nachmittag erreichten wir unser Hotel und bestaunten die ersten Leguane im gegenüberliegenden Park. Richard überraschte uns am Abend mit einem Ausflug in ein typisches Grilllokal. Am nächsten Tag hieß es nun Abschied nehmen vom Festland und von unserem Reiseleiter, der uns bis dahin so gut durch die Anden begleitet hatte.

Am Vormittag verabschiedeten wir uns von Richard und flogen auf die Insel Baltra im Galápagos Archipel. Hier empfang uns unsere neue Reiseleiterin Sonja. Nach einer etwa einstündigen Fahrt im Bus, kamen wir im Hotel Silberstein in Puerto Ayora auf der Insel Santa Cruz an. Hier hatten wir erst einmal Zeit, etwas zu verschnaufen und uns an die Wärme zu akklimatisieren, bevor wir am Nachmittag zur Charles Darwin Station spazierten. Sonja erklärte uns die Forschungen der Charles Darwin Stiftung und wir sahen die Aufzucht der verschiedenen Riesenschildkröten. Auch Lonesome George, eine über 80 Jahre Riesenschildkröte von der Insel Pinta, sahen wir.




Am heutigen Morgen starteten wir unsere erste Bootsexkursion zur Insel Seymour Norte. Während der Fahrt begleiteten uns bereits die Prachtfregattvögel und ein hartnäckiger Pelikan. Die bekannten Vertreter auf der Insel sind die Prachtfregatt- und die Bindenfregattvögel, die wir beobachten konnten. Auch ein Landleguan durchkreuzte unseren Weg und wir sahen die Seelöwen an der Küste, wie sie sich in der Sonne aalten.

Die kleine Insel Bartolomé liegt direkt von der Insel Santiago. Der Aufstieg hinauf zum Aussichtspunkt war durch den bedeckten Himmel etwas erleichtert, wir freuten uns dennoch als wir endlich die Aussicht von oben auf die Doppelbucht genießen konnten. Als wir wieder hinab stiegen, kam uns eine Gruppe Amerikaner entgegen und wir vermuteten eine bekannte Persönlichkeit unter ihnen: Leonardo DiCaprio. Die Wahrheit bleibt wahrscheinlich immer im Verborgenen !
Anschließend gingen wir in der Sullivan-Bucht an Land und konnten schwimmen oder Schnorcheln. Einige erspähten die schnellen Schwimmer Pinguine und wir kamen den Seelöwen am Strand ganz nah.



Nach einem ca. 40minütigen Spaziergang gelangten wir an den traumhaften Strand Tortuga. Die Hitze war schon gegen 9 Uhr kaum auszuhalten, so dass die Ersten die kalte Abkühlung im Wasser suchten. Gegen Mittag wurden wir vom Hotel abgeholt und an Bord Yacht Galaxy gebracht. Hier begrüßte uns unser neuer Reiseleiter Witman. Nach dem Mittagessen und einer kleiner Mittagspause starteten wir unseren Ausflug ins Hochland von Santa Cruz. Hier kreuzte bereits während der Fahrt eine Riesenschildkröte unseren Weg. Bei einem kleinen Spaziergang erspähten wir zwei weitere schlafende Exemplare. Nach einem kurzen Abstecher in einen Lavatunnel erreichten wir wieder die Yacht.


Am frühen Morgen gingen wir in einer Bucht bei Punta Cormoran an Land. Nach einem kurzen Spaziergang fanden wir uns an der anderen Seite der Landzunge als die einzigen Besucher wieder. Hier beobachteten wir den Flug der Tölpel und Pelikane und sahen die roten Klippenkrabben. An der Flamingo Laguna konnten wir anschließend allerhand Flamingos beobachten. Zurück an Bord der Yacht wurden wir mit einer Erfrischung überrascht und gönnten uns eine kleine Verschnaufpause, bevor es mit den Zodiaks zur Teufelskrone ging. Hier konnten wir entweder Schnorcheln und mit Seelöwen spielen oder die Tölpel und viele andere Seevögel beobachten. Am Nachmittag statteten wir der Post-Office Bay einen Besuch ab. Das erste Postfach der Galápagos-Inseln scheint noch immer gut zu funktionieren, denn wir fanden kaum Post die nicht erst wenige Tage alt war.




Heute erwartete die Insel Espanola unseren Besuch. Früh am Morgen besuchten wir die Lava-Meeresechsen und die Seelöwen in der Gardner Bucht. Der Sandstrand war bis auf die riesige Seelöwen-Kolonie wie einem Bilderbuch der Karibik entnommen. Auch hier konnten wir wieder baden und Schnorcheln. Anschließend steuerte die Yacht Punta Suarez an und wir gingen trotz heftigen Wellen an Land. Hier konnten wir Blaufuß- und Nazca-Tölpel sowie Galápagos- Albatrosse aus nächster Nähe beobachten. Auch die Meeresechsen beachteten wir bei jedem Schritt und Tritt, da sie sich nicht von uns stören ließen. Die Küste der Insel ist ein idealer Start und Landepunkt für die Albatrosse, was sie uns stolz präsentierten. Wieder zurück an Bord lud uns der Kapitän auf die Brücke ein. Er erläuterte uns die technischen Daten der Yacht und das Navigieren im Archipel. Am Abend verabschiedeten wir uns von der Crew und die Yacht legte zum letzten Mal in Richtung Insel San Cristobal ab.


Am Vormittag gingen wir in Puerto Baquerizo Moreno an Land und traten nach einem Besuch des Galápagos-Besucherzentrums unseren Rückflug nach Guayaquil an. Hier hatten wir noch Zeit für eine kurze Rundfahrt bevor wir in den Flieger zurück nach Deutschland stiegen. Mit einer kleinen Träne im Auge verließen wir nach 18 aufregenden Tagen das spannende Land am Äquator - eine unvergessliche Reise!

Kommentare zum Reisebericht