Reisebericht: Rundreise Ecuador und Galapagos–Inseln

02.06. – 21.06.2011, 20 Tage Südamerika–Rundreise Ecuador: Quito – Coca – Amazonas – Otavalo – Cotopaxi–Nationalpark – Banos – Chimborazo–Nationalpark – Ingapirca – Cuenca – Cajas Nationalpark – Galapagos–Archipel mit den Inseln Bartolome – Mosquera – Nord Seymour – Genovesa


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2.6.2011:

Pünktlich um 2.35 morgens wurden wir abgeholt und nach Berlin zum Flughafen Tegel gefahren. Nach dem Eingechecken haben wir noch einen Kaffee bei Leysieffer getrunken. Leider starten wir leicht verspätetet mit Iberia nach Madrid, wo unser Anschlussflug pünktlich nach Quito startet. Alles läuft reibungslos: ruhiger Flug, alle Koffer da. Abgeholt werden wir von unserem Guide Freddy Melo, der uns ins Hotel Alameda begleitet. Anschließend treffen wir uns mit Kurt von der Tapirlodge und besprechen kurz den nächsten Tag. Müde von dem Langstreckenflug genießen wir die erste Nacht im Hotel.

3.6.2011:

Um 7.00 Uhr brechen wir erneut zum Flughafen, diesmal jedoch nur mit Handgepäck. Alle anderen Koffer bleiben im Hotel. Doch der Flughafen ist wegen dichtem Nebel geschlossen, sodass wir mit einer Stunde Verspätung - jedoch in einer neuen TAME-Maschine - abfliegen. Der Guide Diego holt uns in Lago Agrio ab. Wir fahren ca. 3 Stunden mit zwei Rangerovern zur Brücke am Cuyabeno. Anschließend beginnt die 3-stündige Kanufahrt auf dem Cuyabeno. Dabei haben wir das große Glück 4 Affenarten, 1 Faultier, 2 Araarten, 1 Schlangenhalsvogel, blühende Bromelien und Orchideen zu sichten. Nach dem vorzüglichen Abendessen machen wir ein erster Rundgang mit Taschenlampen um die Urwaldlodge. Wir finden Wolfspinnen, Nephila, fischfressende Krabbenspinne, Baumfrösche, Glasfrosch, 2 Grabfrösche, eine Reihe von Insekten sowie eine große Geißelspinne.

4.6.2011:

Nachts beginnt es zu regnen, der zum massivem Dauerregen wird. Um 09.00 Uhr brechen wir trotzdem mit dem Kanu auf. Über eine Lagune gelangen wir zu dem Wald, in dem wir trotz Regen bis 13.00 Uhr wandern, denn wir haben alle Gummistiefel und Regenponchos. Die Wanderung ist spannend und hoch interessant. Diego demonstriert anschaulich Pflanzen und deren Nutzung: z.B.Ameisen als Insektenrepellent, Flechten von Pflanzenrucksack, Kletterhilfen.
Aufgrund des nachlassenden Regens fahren wir um 16.30 Uhr in die Lagune. Dort können wir drei Flußdelphine fast eine Stunde beobachten, dazu Gelbkopfgeier, Tigerreiher und Hoatzin. Die Flußdelphine sind offensichtlich auf der Jagd, welch spannende Beobachtung! Mit Anbruch der Dämmerung sehen wir auch Mohren- und Brillenkaimane, davon einer in perfekter Photodistanz, d.h. er war knapp 50 cm vom Kanu entfernt. Auf Rückfahrt finden wir noch Brillenkauz und Ziegenmelker sowie weitere Kaimane. Nachts hört der Dauerregen endlich auf.

5.6.2011:

Bereits um 05.45 startet heute unsere Kanufahrt zur Vogelbeobachtung. Wir lassen uns stromab treiben und paddeln langsam. Dabei machen wir eine gute Ausbeute: Schwarzer Ibis, Weißbrusttukan, Amazonen, Eisvögel in 2 Arten, diverse Papageien, Hoatzin, Großer Ani, etc. Gegen 7.30  fahren wir zurück und genießen unser Frühstück. Danach fahren wir zum Sionidorf stromabwärts. Unterwegs beobachten wir Zweizehenfaultier, Dreizehenfaultier, Totenkopfaffen, eine größere Anakonda, Gelbkopfgeier, Karakara, diverse Papageien, Silberflügelschwalbe, Rotkopfkardinal imd einen Schlangenhalsvogel. Etwa 2 km vor Sionidorf verlassen wir das Boot und begeben uns auf einen Fußmarsch durch die Plantagen zum Tarapui Fluß. In der Kakaoplantage können wir interessante Beobachtungen machen: Tausendfüßer, Nutzpflanzen, viele Heliconien und auch wilde Avocados. Weiter stromabwärts - wieder in den Cuyabeno - nehmen wir an einem gigantischen Ceiba unser Lunch ein. Anschließend begeben wir uns zum zum Sionischamanen Alberto, wo wir ein eindrucksvolles Zusammentreffen mit dem Schamanen haben, eine wahrlich beeindruckende Persönlichkeit.

6.6.2011:

Heute können wir länger schlafen. Um 08.00 Uhr frühstücken wir, bevor wir auschecken und unsere mehrstündige Fahrt stromauf zur Brücke beginnen. Unterwegs sehen wir eine dritte, gut 3 m lange Anakonda, Gelbkopfgeier sowie Papageien. An der Brücke steigen wir in den Bus um und fahren nach Lago Agrio. Unterwegs stoppen wir in Pacayacu, um unser Boxlunch zu uns zu nehmen. Unser VIP-Flieger, eine kleine typische Buschmaschine, hebt pünktlich ab. Vor der Landung haben wir die Vulkane Cayambe und Antisana im Gipfelbereich frei gesehen! Die Ladung war ziemlich happig: uns war nicht klar, ob wir gelandet waren oder abgeschossen wurden. Freddy holt uns ab.

7.6.2011:

Um 8.30 Uhr beginnt unsere Abfahrt zur Stadtrundfahrt. Wir gehen zum Panecillo, zur Plaza Grande mit Präsidentenpalast, Compania de Jesus, San Francisco, Convent San Franzisco, Altstadt und der Basilika. Zum Mittagessen gehen wir ins „Mea Culpa", wo es uns hervorragend geschmeckt hat. Nach dem Mittagessen fahren wir zum Äquator, erst Inti-Nan, dann zum offiziellen Denkmal, welches bekannterweise etwa 200 m vom richtigen Äquator entfernt liegt. Auf der Rückfahrt waren Antisana und Cotopaxi teilweise frei.

8.6.2011:

Heute brechen wir um 08.00 Uhr nach Otavalo auf. Bei völlig klarem Himmel nehmen wir die Westroute und genießen einen herrlichen Blick: Alle Vulkane, vom Cotopaxi und Ruminahui bis zum Cotacachi, sind komplett frei. Die Folge: Viele Photostops. In Otavalo machen wir einen Rundgang durch die Markthallen, wo wir etwas von dem exotischen Obst kauften. Danach geht es weiter nach Cotacachi, wo wir zu Mittag essen. Danach fahren wir zur Cuicocha Lagune. Bei einem intensiven Rundgang sehen wir 5 blühende Orchideenarten, diversen Bromelien und die Subparamo Flora. Außerdem haben wir Veilchenohrkolibri gesehen. Gegen 16.30 fahren wir über Cayambe zurück. Dort machen wir am Äquatordenkmal halt, um das am Morgen gekaufte Obst vorzustellen und natürlich auch zu essen.

9.6.2011:

Bei gutem Wetter fahren wir um 08.00 Uhr los. Doch die hinter dem Pass befindlichen Wolken versperren die Sicht auf die südlichen Vulkane, die nur zeitweise sichtbar sind. Wir fahren in den Nationalpark Cotopaxi hoch bis zur Lagune Limpiopungo und machen dort einen kurzen Spaziergang: Andenmöwen, Ruder- und Andenente, Kiebitz, Tangaren. Anschließend fahren wir auf 4.200 m hoch, wo wir die Aussicht genießen und intensive Pflanzenbestimmungen machen, da gerade die Gentianaceeen voll in Blüte stehen. Gegen 12.30 Uhr treten wir den Rückweg nach Panamericana an. Unseren kleinen Lunchstopp gibt es bei Lasso an der Hosteria Pappa.
Anschließeend fahren wir durch Salcedo nach Banos und weiter zur Seilbahn. Der Vulkan Tungarahua ist teilweise frei sichtbar. Wir sehen den langsamen Aufbau einer Wasserdampferuption. Vulkanasche ist noch überall zu sehen. Wir überqueren eine Brücke, die gestern (!) erst fertig geworden ist - sie war beim Ausbruch vor 3 Wochen teilweise zerstört worden. An der Seilbahn fahren wir mit Freddy über den Pastaza und anschließend zurück nach Banos. Wir gehen dann noch in die heißen Bäder, die schon die Inkas nutzen. Warum ein Teil der Bäder „Kochtopf" heißt, war schnell klar: 58°C sind wirklich gewöhnungsbedürftig, aber auch entspannend.

10.6.2011:

Nach dem Frühstück um 07.30 Uhr kommt Leo, unser Fahrer, aus Pelileo, wo er übernachtet, zu uns runtergefahren. Oben sei alles zu mit Wolken, berichetet er uns. Aus diesem Grund machen wir einen netten Stadtrundgang durch Banos und kaufen Obst und Brot für das Mittagessen. Um 09.00 Uhr fahren wir dann hoch nach Ambato. Unterwegs nach Chimborasso halten wir bei den Salasacas und an einer Baumtomatenplantage um Fotos zu schießen. Je höher und je weiter wir nach Osten kommen, desto besser wird die Sicht. Am Schluß ist der Chimborasso komplett frei. Wir fahren bis zur ersten Hütte, steigen aber dann nur noch bis zum Humboldtdenkmal auf (4.820 m). Unterwegs sehen wir viele Vicugnas. Anschließend fahren wir nach Riobamba weiter. Unterwegs halten wir bei Alpakas und um unser Lunch -bestehend aus Obst und Brot - zu uns zu nehmen. Gegen 15.00 Uhr kommen wir in der wunderschönen Hacienda Abraspunga an. Hier ist es perfekt!

11.6.2011:

Wir frühstücken bereits um 05.00 Uhr, um um 5.45 nach Alausi aufbrechen zu können, wo wir vor 08.00 an der Andenbahn sein müssem. Dennoch legen wir unterwegs Fotostopps ein - u.a.an einer Quinoa Pflanzung. Nach Ankunft in Alausi um 7.30 steigen wir in den Andenzug, mit dem wir über die Teufelsnase fahren. Bei sehr gutem Wetter können wir traumhafte Ausblicke genießen. Diese Bahnstrecke ist einfach spektakulär! Um 10.45 Uhr kommen wir zurück und fahren weiter - wieder mit vielen Fotostopps - nach Ingapirca. Zu Mittag essen wir direkt vor der Ausgrabungsstätte. Freddy führt uns exzellent durch Ingapirca. Gegen Ende beginnt es leicht zu regnen. In den Ruinen finden wir einen Kolibri: Die Flaggensylphe! Wir unterbrechen unsere Weiterfahrt nach Cuenca, um in Ricaorte in einer Cuieria Meerschweinchen zu probieren. Frau Maas wollte nicht, alle anderen sind mit und haben dann auch das Meerschwein gegessen und fanden es eigentlich ganz lecker. Mehr oder weniger gestärkt fahren wir zu unserem Hotel in Cuenca weiter.

12.6.2011:

Nach dem Frühstück um 08.00 machen wir einen Stadtrundgang in Cuenca: Auf dem Programm stehen Kathedrale, Blumenmarkt, Markthalle, der Fluß, etc. Cuenca ist eine sehr schöne Stadt. Dank Freddy und Leo und deren Überzeugungskünsten können wir das Hutmuseum besichtigen, wo wir natürlich auch einige Hüte anprobieren und auch einige Panamahüte kaufen.
Danach fahren wir zur Hosteria „Dos Chorrerias", wo man sehr gute Forellen bekommt. Über den 4.200 m hohen Pass und durch den Cajas Nationalpark geht es weiter. E ist schade, dass man binnen 30 Minuten durch den Park durchfahren muss, da die Straße eben nur eine reine Durchgangsstrasse ist. Dennoch legen wir einige Fotostopps ein. Wir kommen gerade noch rechtzeitig aus dem Nationalpark wieder raus: 80 Sekunden hatten wir noch! Dann haben wir eine traumhafte Fahrt runter zur Küste - wieder mit vielen Fotostopps, unter anderem an den wunderschönen, ausgedehnten Podolepsis Wäldern und oberhalb der Wolkendecke. Wir finden die 3. Frailejones Art, auch blühend, natürlich in Gärten, aber immerhin. Im Bergregenwald herrscht dichter Nebel. Unten sehen wir diverse Reiher, darunter Kuhreiher.
Nach der Ankunft in Guayaquil machen wir noch einen Stadtrundgang, unter anderem zum Leguanpark, zum Malecon und nach Las Pensas. Wir stellen dann beim Abendessen fest, dass bedingt durch eine ca. 8 Monate alte Präsidialanordnung am Sonntagabend in ganz Guayaquil kein Alkohol ausgeschenkt werden darf. Hmm.... Zum Glück hatten wir unsere eigenen Whiskyvorräte, die dann auf dem Flur im Hotel dezimiert wurden!

13.6.2011:

Um 07.00 Uhr brechen wir vom Hotel zum Flughafen auf und checken nach Baltra ein. Pünktlich gestartet und sanft gelandet, werden wir von Guide Dario von der „Archipel I" abgeholt. Nach dem Einschiffen, der Kabinenverteilung müssen wir an der Seenotübung teilnehmen und werden ins Schiff eingewiesen, bevor wir nach Seymour Norte ablegen.
Gegen 14.00 Uhr schnorcheln wir vor der Küste. Dabei machen wir eine gute Ausbeute: Wir sehen unter anderem ein Weißspitzen Riffhai und ein Galapagoshai, Röhrenaale (!). Ungefähr gegen 16.00 Uhr booten wir wieder aus. Zurück an Land sehen wir 3 Landleguane, Seelöwen, Meeresechsen, beide Fregattvogelarten in diversen Brutstadien, eine sehr schöne Blaufußtölpelbalz vor unseren Füßen, Tauben, Finken. Etwas Garua kommt zum Schluß auf - es ist halt die Garruazeit. In der Nacht haben wir eine ruhige Überfahrt nach Genovesa.

14.6.2011:

Um 07.30 brechen wir zum Landgang an den Strand in Genovesa auf. Hier kann man große Kakteen streicheln: Auf dieser Insel gab es nie Landschildkröten oder Landleguane. Daher haben die Stacheln ihre Verteidigungsfunktion eingebüst. Kaktusfinken mit Jungen, 11 Nachtreiher, alle Finkenarten von Genovesa, Balz bei Fregattvögeln, Gabelschwanzmöwen mit Eiern und Jungvögeln. Viel Ipomea und Croton.
Zu Dritt schnorcheln wir um 14.00 Uhr am Barranco. Doch da sehr viel Plankton im Wasser ist, haben wir leider trübe Sicht. Wir beobachten eine Schildkröte, diverse Fischarten, aber nichts Spektakuläres.
Der nächste Landgang ist um 16.00 Uhr an den Prinz Philipps Steps. Am Landepunkt sehen wir eine Gruppe männlicher Seebären. Und wir machen noch weitere, sehr gute Sichtungen: Nazcatölpel mit Eiern und Jungen,viele Tauben und Spottdrosseln mit Jungen, Meeresechsen, 3 Ohreulen (!). Nachts erleben wir eine sehr raue Überfahrt nach Santiago.

15.6.2011:

Um 05.45 beginnt das Ausbooten nach Bartholomé, der ideale Zeitpunkt, um mit Sonnenaufgang hoch zu gehen. Und wir werden belohnt: Eine Schlange, direkt am Weg! Um 7.30 kommen wir an Bord zurück und genießen das wohlverdiente Frühstück. Danach fahren wir auf die Suche nach Pinguinen und wir werden fündig: wir sehen 9, davon 6 an Land, darunter sogar ein Jungtier. Um 10.15 Uhr brechen wir zu dritt erneut mit der Panga zum Schnorcheln auf. Wir schnorcheln etwa 1,5 km die Küste entlang und können dabei Pinguine unter Wasser, einen großen Weißspitzenhai, eine Muräne beobachten. Bei etwa 50 m Sicht unter Wasser sehen wir große Schwärme von Fischen. Dies ist der bisher beste Schnorchelgang.
Um 14.00 Uhr booten wir an der Sullivan Bucht auf Santiago gegenüber von Bartholomé aus und nehmen den langen Weg über das Lavafeld. Die Landschaft ist spektakulär und teilweise auch beängstigend. Um 15.30 Uhr müssen wir zurück. Sofort startet unsere Fahrt nach Santa Cruz. Aufgrund rauer See verholt der Kapitän zum Abendessen in den Wind- und Wellenschatten hinter der Isla Eden. Danach fahren wir nach Santa Cruz weiter. Doch die See bleibt sehr rau.

16.6.2011:

Das Ausbooten beginnt heute um 07.30 Uhr am Malecon von Puerto Ayoro, von wo aus wir mit dem Bus zur Charles Darwin Research Station fahren. Der Rundgang zeigt die Arbeit der Station, insbesondere bei der Zucht und Bestandsstärkung der Populationen der Unterarten von Riesenschildkröten. Wir sehen neben den Riesenschildkröten einen Galapagos Kuckuck (!), vegetarische und Baumfinken. Zurück gehen wir zu Fuß längs der Straße und vorbei am Fischmarkt. Am Ende gehen wir noch auf ein Bier in ein Restaurant für Einheimische am Malecon. Gegen 11.30 gehen wir zurück an Bord.
Um 14.00 Uhr fahren wir ins Hochland zu den Gemelos. An diesen Einbruchskratern stehen intakte Sonnenblumenbaumwälder und wir sehen 3 Spechtfinken. An botanischen Kostbarkeiten finden wir Galapagos Orchideen, den Bärlapp und die Galapagosbromelie sowie einige Baumfarne. Danach geht es weiter nach Las Primicias, einer Farm, die sich bemüht, die Wanderwege der Riesenschildkröten freizuhalten. Dort sehen und beobachten wir 6 wilde Schildkröten. Bei einer kurzen Abstieg in die Lavatunnel finden wir eine Schleiereule (!). Die Lavatunnel sind teilweise riesig und entstehen bei Ausbrüchen durch schnellfließende Lava.
In der Nacht haben wir relativ ruhige Überfahrt nach Floreana.

17.6.2011:

In Punta Cormorant angekommen, booten wir um 07.30 Uhr aus. Direkt danach fahren wir mit der Panga an einen fressenden Schwarm von Wellenläufern heran, den wir ausgibig beobachten, bevor wir wieder an Land gehen. Zuerst sehen wir in der Lagune 43 Flamingos, davon 4 bis in 1,5 m Abstand. Wir finden die endemischen Pflanzen Scalesia villosa und Lecocarpus sowie gute Nolana Bestände. Schwarze Mangroven. Am 2. Strand treffen wir auf Stachelrochen und Meeresschildkröten. Zurück in der Lagune finden wir 28 (!) Flamingos in 2 - 5 m Abstand!!! Um 9.30 Uhr gehen wir an Bord zurück und verholen nach Champion, wo wir zu dritt schnorcheln. Die Sichttiefe beträgt hier ca. 50 - 60 m. Es war unglaublich: Riesige "Fischwände" unter Wasser, Schildkröten, Barakudas und Tölpel, die vor uns ins Meer stoßen und jagen. Es herrscht sehr starke Strömung, die aber zu meistern ist. Nach einem einem traumhaften Schnorchelgang kehren wir 11.30 Uhr an Bord zurück, stärken uns und verholen zur Postoffice Bay, wo wir um 13.45 Uhr
ausbooten. Wir checken die Postbox, nehmen Karten mit und legen anderen ein. Zu Fünft gehen wir in die dortige große Lavatube. Danach fahren wir mit der Panga durch die Lagune zum Mirador, wo uns die Geschichte der Wittmers, Dr. Ritter und Baronessa erzählt wird. Inzwischen ist unsere Panga in Problemen. Sie treibt mit den Amerikanern hilflos in der Lagune. Motorschaden. Unsere 2. Panga ist seit Tagen defekt und hängt an der Yacht. Dario holt über Radio Hilfe von einer zweiten Yacht, die ihre Panga schickt, die die Amerikaner und uns an Bord bringt: Ende gut, alles gut.

18.6.2011:

Nach einer rauen Überfahrt kommen wir in Espaniola an. Beide Pangas - oh Wunder! - sind wieder intakt, sodass wir um 7.30 Uhr Richtung Garner Bay ausbooten können. Direkt nach dem Einsteigen in unsere Panga sehen wir sieben (!) Galapagos Bussarde, die wir eine Weile beobachten können. Wir laufen den Strand entlang. Die Auswirkungen des Fukushima-Tsunamis sind deutlich sichtbar: Sehr wenige Seelöwen, Kadaver, Mumien und Knochen von Seelöwen in der Vegetation, der Strand weit abgespült, kaum Krabben, kaum Meeresechsen. Gegen 10.00 Uhr fahren wir zurück. Zwei von uns schnorcheln nun am Garner Island: Hier können wieder "Fischwände" aus Füsilieren, Tabakspfeifen, ein sehr großer Skorpionsfisch und Schriftbarsche bestaunt werdem. Seelöwen spielen mit uns. Nach der Retour um 11.15 verholen  wir nach Punta Suarez.
Um 13.45 booten wir in Punta Suarez aus und starten einen Gang durch das Innere. Viele rote Meerechsen, Seelöwen, eine Schlange (!), ca. 100 Albatrosse am Boden, 3 Eier von Albatrossen, Blaufuß- und Nazcatölpel, Tropikvögel, Gabelschwanzmöwen, Audubon Sturmtaucher, Wellenläufer, Galapagosbussard bei der Paarung (!) ca. 7 m vor uns und eine Espaniola Lavaechse. Die Blowhole ist aufgrund der starken Dünung sehr intensiv. Ein traumhafter Landgang. Auch hier sind die Auswirkungen des Tsunamis auffallend, besonders auf die Seelöwen: sehr wenige und kaum adulte Bullen. Skelette und Mumien befinden sich auch hier hinter freigespülten Bereichen am Strand.
Nachts setzen wir nach San Christobal bei teilweise rauer See über. Auf der nächtlichen Überfahrt entdecken wir Hawaii Sturmtaucher und Gabelschwanzmöwen direkt neben der Yacht.

19.6.2011:

Am Geburtstag von Herr Maas booten wir um 07.30 Uhr in Punta Pitt aus, wo wir 3 Harems von Seelöwen mit großem Haremsbullen sehen (endlich mal ein Bulle!). Rotfuß-, Naszca und Blaufußtölpel, Fregattvögel, Audubon Sturmvögel kreuzen unseren Weg. Außerdem die San Cristobal Spottdrossel und San Christobal Lavaechse, rote Sesuvien, Nolana, Scalesia incisa. Unter Steinen finden wir zwei Scolopender, davon ist einer sehr groß. Wir genießen eine die Wanderung durch die sehr schöne Landschaft. Oben können wir noch einen Trupp Spinnerdelphine, ca. 30 Tiere, etwa 100 m vor Küste ausfindig machen. Sie zeigen uns auch ihre typischen Drehsprüngen, die ihnen den Namen gegeben haben. Anschließend brechen wir nach Cerro Brujo auf. wo wir gegen 13.45 Uhr ausbooten. Als Überraschung und quasi als Geburtstagsgeschenk für Herrn Maas fahren wir mit der Panga durch die Puente am Cerro Brujo. Danach haben wir einen schönen Landgang: Wir beobachten Austernfischer, Regenbrachvögel, Seelöwen, Tölpel, Pelikane, die gerade fischen, Meeresschildkröten und noch vieles mehr in einer traumhaften Landschaft. Gegen 15.45 fahren wir zurück.
Um 16.30 Uh findet die Verleihung der „Äquatordiplome" durch den Kapitän an alle statt und Herr Maas bekommt einen großen Geburtstagskuchen. Danach beginnt die offizielle Verabschiedung.

20.6.2011:

Am frühen Morgen verholen wir zur Isla Lobos, wo wir um 07.30 Uhr ausbooten. Bevor wir zur Isla Lobos fahren, fahren wir noch kurz mit der Panga die Küste entlang. Es sind auffallend wenig Seelöwen anwesend und wieder sehen wir zwei Skelette. Auch hierbei handelt es sich um die Folgen des Tsunamis. Gegen 8.45 Uhr gehen wir an Bord zurück und verholen in den Hafen von P. B. Moreno, wo wir um 10.00 Uhr endgültig ausschiffen. Nach dem Transfer zum Flughafen und dem Check-in, heben wir pünktlich nach Guayaquil ab. Dort checken wir auf den Iberia-Flug nach Madrid ein. Hier werden wir intensiv kontrolliert, wie immer. Mit leichter Verspätung kommen wir am 21.6 in Madrid an und erreichen pünktlich den Abflug nach Berlin. Beide Flüge verlaufen sehr ruhig. Mit der Ankunft in Berlin und den Transfers nach Hause ist auch leider schon das Ende unserer Reise gekommen.

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